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KJW Jahresbericht 2007

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Seit vielen Jahren verstehen sich die Katholischen Jugendwerke (KJW) als Anwalt für die Belange von Kindern und Jugendlichen. Im Jahresbericht 2007 möchten wir Ihnen unser Arbeitsumfeld vorstellen.

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Liebe Leser,

seit vielen Jahren verstehen sich die Katholischen Jugendwerke (KJW) als Anwalt für die Belange von Kindern und Jugendlichen. Gemäß dem Auftrag, der sich aus dem Pastoralen Rahmenkonzept für die kirchliche Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit im Erzbistum Köln ergibt, sehen sich die KJW in einer besonderen Verantwortung in Bezug auf die Optionen für ärmere und benachteiligte junge Menschen. Dabei geht es uns darum, dass alle jungen Menschen sich angenommen fühlen, unabhängig von jeder Leistung und mit all ihren Schwächen und Fähigkeiten. Die individuelle Begleitung von Jugendlichen dient dem Ziel sie darin zu unterstützen, selbstverantwortliche Individuen zu werden und zu bleiben. Sie erfordert auf pädagogischer Ebene individuelle Konzepte und die Fähigkeit der hauptamtlichen Mitarbeiter, die unterschiedlichen Lebenssituationen junger Menschen wahrzunehmen und zu deuten. Auf der strukturellen Ebene erfordert dies ein abgestimmtes Zusammenwirken vieler Netzwerke und Einrichtungen.

Auf diesem Hintergrund haben es die KJW Köln in den letzten Jahren geschafft, sich für die Anliegen und für das Wohl von Kindern und Jugendlichen einzusetzen. Viele Einrichtungen und Maßnahmen sind entstanden. Andere Einrichtungen wurden in unsere Trägerschaft übertragen. Zusammengefasst sind die Einrichtungen in vier Fachbereichen: „Offene Kinder- und Jugendarbeit“, „Jugendsozialarbeit“, „Migration und Integration“ und „Jugendhilfe und Schule“.

So unterschiedlich wie unsere Fachbereiche arbeiten, gestaltet sich auch dieser Jahresbericht. Für alle unsere Einrichtungen und Maßnahmen gilt dabei, eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Pfarrgemeinden vor Ort um so die Anliegen und Probleme von Kindern und Jugendlichen gemeinsam anzugehen und sozialräumliche Strukturen vor Ort aufzubauen. Dass die KJW dies alles in den letzten Jahren erreicht haben, ist dem überdurchschnittlichen Engagement der haupt- aber auch der vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern sowie der unterschiedlichen Unterstützung von Sponsoren zu verdanken. Dafür sei an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön ausgesprochen.

Beim Lesen wünsche ich viel Freude und lade herzlich dazu ein, auch als „Anwalt“ für Kinder und Jugendliche in Köln das Wort zu ergreifen, sie zu unterstützen und ggf. zu begleiten.

In herzlicher Verbundenheit

Georg Spitzley 1. Vorsitzender

Offene Kinder- und Jugendarbeit

In acht Stadtteilen Kölns (Blumenberg, Bocklemünd, Buchforst, Ehrenfeld, Esch, Neu-Ehrenfeld, Stegerwaldsiedlung, Vogelsang) ist der Fachbereich Offene Kinder und Jugendarbeit der KJW mit seinen offenen Einrichtungen, Angeboten und Projekten im Jahr 2007 aktiv gewesen.

Rund 350 Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von sieben bis siebenundzwanzig Jahren haben durchschnittlich pro Tag die Einrichtungen und Projekte besucht um Ihre Freizeit dort zu verbringen, Freunde zu treffen, um zu basteln, Hausaufgaben zu machen, Sportangebote zu nutzen, Ansprechpartner für Ihre Alltagsprobleme aufzusuchen und vieles mehr. Vor allem in den Nachmittags- und Abendstunden, aber auch am Wochenende sind unsere Mitarbeiter für die großen und kleinen Nöte und Probleme unserer Besucher da.

Speziell in den Schulferien werden den Kindern und Jugendlichen attraktive Angebote wie Ferienfahrten, Ausflüge und Ferienspielaktionen gemacht. Neben den allgemeinen Angeboten geht jede Einrichtung und Projekt auf die individuellen Wünsche und Bedarfe der jungen Menschen ein. In Kooperation mit verschiedenen Partnern in

Um Ihnen das Lesen des Textes zu erleichtern,

nutzen wir die männliche Form.

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Bocklebeach in Bocklemünd

Das Jugendprojekt „Bocklebeach“ ist eine Einrichtung, die von allen Kindern und Jugendlichen im Alter von neun bis fünfzehn Jahren genutzt werden kann und soll.

Unser Interesse gilt aber insbesondere denjenigen, die in unserem Einzugsgebiet Bocklemünd/Mengenich wohnen, um ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Freizeit vor Ort in einem geschützten Rahmen und unter kinder- und jugendgerechten Bedingungen sinnvoll zu verbringen.

Ein wichtiges Ziel unserer Arbeit ist es, die Angebote der Offenen Kinder- und Jugendarbeit so zu gestalten, dass damit alle Kinder und Jugendliche der vorgegebenen Altersgruppe erreicht werden. Insbesondere soll die Arbeit interkulturell sein, so dass Kinder und Jugendliche aller Nationalitäten angesprochen werden.

Im Jahr 2007 besuchten durchschnittlich 20 Kinder und Jugendliche pro Tag die Einrichtung. Besonders hervorzuheben ist der in Kooperation mit dem Bürgerschaftshaus getragen Jungentag im Bocklebeach. Parallel dazu findet im Bürgerschaftshaus der Mädchentag statt. Die weiblichen Mitarbeiter des Bocklebeach arbeiten an dem Tag im Bürgerschaftshaus mit,

den Stadtteilen wird daran gearbeitet, die Lebenssituation aller jungen Menschen nachhaltig zu verbessern. Wir wollen Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden helfen, ihren Weg zu finden und sie partnerschaftlich und vorbildhaft darin unterstützen, ihre Chancen zu sehen und zu nutzen um ihr Leben positiv zu gestalten in Verantwortung für sich und die Gemeinschaft. Das gilt nicht nur, doch aber insbesondere für die Benachteiligten unter ihnen.

Das katholisch christliches Profil unserer Einrichtungen wird in erster Linie durch das personelle Angebot in der täglichen Arbeit deutlich. Unserer Mitarbeiter stellen sich den Besuchern mit unseren Werte- und Glaubensvorstellungen als Gesprächs- und Diskussionspartner und als Orientierungs- und Vorbildperson im Alltag zur Verfügung. Das zeigt sich auch im gemeinsamen Feiern der christlichen aber auch der muslimischen Feiertagen. Der interreligiöse Austausch mit den BesuchernInnen ist von einer großen Akzeptanz den anderen Religionen gegenüber geprägt.

Unsere Mitarbeiter verstehen sich mit Ihren Einrichtungen als aktiver Teil der Pfarrgemeinde.

während ein männlicher Kollege aus dem Bürgerschaftshaus ins Bocklebeach kommt und dort den Mitarbeiter unterstützt.

Während des Jahres gab es einen personellen Wechsel im Bocklebeach: die langjährige Mitarbeiterin Melanie Pinke ging in Mutterschutz. Ihre Vertretung übernahm Antonio Pizulli. Für das Jahr 2008 ist aufgrund des großen Bedarfes eine Ausweitung des Projektes geplant.

Esch

Das Jugendprojekt „EscherHood“ ist ein offenes Freizeitangebot für Kinder und Jugendliche im Alter von 12-18 Jahren aus den Stadtteilen Esch und Pesch. Das Projekt wird zu 100% aus privaten Spenden finanziert.

Dem Engagement der Kirchengemeinde St. Martinus Köln-Esch und der Bürgerinnen und Bürger des Stadtteiles Esch ist es zu verdanken, dass nach der Schließung der Jugendeinrichtung Esch zumindest an drei Tagen in der Woche für Jugendliche offen ist.

Durch Spendengelder ist es gelungen, eine Teilzeit-Erzieherstelle zu schaffen, welche das Angebot leitet. Ergänzt wird die Leitung durch ehrenamtliche Kräfte. In 2007 ist es gelungen, die Ausstattung und damit auch die Angebotspalette in der OT zu erhöhen. So können die Jugendlichen nun im Computerraum an drei Arbeitsplätzen kostenlos am Medium Internet partizipieren. Zudem wurde ein neuer Billardtisch angeschafft. An den Werktagen, an denen der Offene Treff geschlossen hat, nutzt der Jugendverband Katholische Junge Gemeinde (KJG) die Räumlichkeiten für seine Gruppenarbeit.

Kölner Jugendwerkszentrum

Das Kölner Jugendwerkzentrum liegt mitten im Herzen von Ehrenfeld und hat bundesweit

innerhalb der musischen Angebotslandschaft eine langjährige Tradition und feierte in 200� sein 50 jähriges Bestehen. Als Freizeitheim der Offenen Türen in NRW gegründet, entwickelte sich die Einrichtung zu einem spezialisierten Zentrum zahlreicher musisch-kultureller Aktivitäten.

Das Haus hat stets unter sozialpädagogischer Betreuung die kulturelle Vielfalt gepflegt und ist bis heute ein attraktiver Schmelztiegel für alle Besucher. Kinder und Jugendliche aller Nationalitäten und Religionen können kostenlos in einem umfangreichen Programm ihre schöpferischen Kräfte erproben und ihre Persönlichkeit entwickeln. Das Haus ist mit lichten Werkräumen und fachspezifischen Einrichtungen ausgestattet: Metall- , Holz- und Malwerkstatt, Töpferei und Steinbildhauerei, Schmuckwerkstatt, Druckgraphik, Mediathek, Computerclub, Jugendcafè, Bibliothek, Ökodachgarten, Freizeittreff für Kinder und Jugendliche. Dazu erwartet die Besucher das entsprechende Fachpersonal. Unter dieser Maßgabe ist das Kölner Jugendwerkzentrum außerdem seit über 50 Jahren ein verlässlicher und erfahrener Kooperationspartner für verschiedene Institutionen, die sich mit kultureller Kinder- und Jugendarbeit befassen.

Im Jahr 2007 war unter anderem die Vorberei-tung auf die „Gut drauf“-Zertifizierung der Bundeszentrale für gesundheitliche Bildung einer der bestimmenden Themen der Einrichtung.

Zusätzlich wurde die Kooperation mit den umliegenden Förderschulen und Hauptschulen vertieft und ausgebaut. Dabei stand die Praxisorientierte Berufswahlvorbereitung im Vordergrund. Im Rahmen dieser entstand unter anderem ein Solarofen, welche zu Vorführzwecken Schulen und Einrichtungen in Ehrenfeld zur Verfügung steht.

Auch der Schmuckhandwerk-workshop im Rahmen des Girlsday 2007 war ein voller Erfolg.

Blumenberg

Der Stadtteil Blumenberg im Norden Kölns ist einer der jüngeren Stadtteile Kölns. Kurz nach Entstehung begannen die Jugendwerke in Blumenberg niederschwelliege mobile Freizeitangebote anzubieten. Seitdem Jahr 2005 gibt es das Mehrbereichszentrum Blu�Ju, welches an fünf Tagen in der Woche ein attraktives Angebot vorhält. Ergänzt wird das Angebot durch den Spielebus Wheely�Ju, welcher an drei Tagen in der Woche unterschiedliche Treffpunkte von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil besucht und dort Angebote macht. Neben den

ein Informationsabend zum Thema Drogenprävention im Stadtteil durchgeführt.

Seit Ende des Jahres sind die Arbeiten an der Außenfassade abgeschlossen, so dass die Einrichtung sich in neuem Glanz der Öffentlichkeit präsentiert. Für das Jahr 2008 sind Maßnahmen im Innenbereich der Einrichtung geplant. Zudem soll in 2008 den Kindern und Jugendlichen ein attraktives Angebot in den Schulferien gemacht werden.

Stegerwaldsiedlung

Das Mehrbereichszentrum (MBZ) TeeNTown hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern und Jugendlichen in der Stegerwaldsiedlung eine möglichst breit gefächerte Palette an Angeboten - von Freizeitgestaltung über konkreten Hilfestellungen bis hin zu Beratungsangeboten - zu machen.

Der Offene Bereich bildet dabei das Herzstück

Freizeitpädagogischen Angeboten gibt es eine Übermittagsbetreuung.

Im Jahr 2007 besuchten durchschnittlich 37 Kinder und Jugendliche pro Tag die Einrichtung. Der überwiegende Teil der Besucher kommt aus Blumenberg. Einige reisen aus den benachbarten Stadtteilen Seeberg und Chorweiler-Nord an. Da die Einrichtung noch nicht sehr lange besteht war im Jahr 2007 einer der Schwerpunkte der Ausbau von Kooperationen mit Partnern im Stadtteil und in der näheren Umgebung. Daher hat das Team sich rege um Kooperationsprojekte bemüht.

Besonders hervorzuheben wäre da das Nachbarschaftsfest in Köln-Blumenberg, das ein großer Erfolg wurde. Aber auch die Spieleaktion „Aktion am See“ und das Spielefest zum Weltkindertag in Chorweiler liefen auch aufgrund der aktiven Teilnahme des Teams aus Blumenberg sehr gut.

Neben den Festen nahm sich das Team aber auch den schwierigeren Themen an. So wurde das Thema Beratung Übergang Schule-Beruf aktiv angegangen. Durch die Kooperation mit dem Jugendbüro Chorweiler ist es gelungen, an einem Abend in der Woche eine professionelle Beratung innerhalb der Räume des Jugendzentrums zu bekommen.

In Kooperation mit der Pfarrgemeinde in Blumenberg und der Polizei wurde

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der Einrichtung. Der Treffpunkt-Charakter, mit einem hohem Anteil an Geselligkeit, spielt dabei eine wesentliche Rolle. Darüberhinaus gibt es Projektangebote im Sport- und Kreativbereich bis hin zu festen altershomogenen Gruppenangeboten.

Insgesamt besuchten im Jahr 2007 durchschnittlich 58 junge Menschen pro Tag die Einrichtung. Zudem werden im offenen Bereich Schwerpunkte gesetzt. Im Jahr 2007 lagen diese im Bereich Mädchenarbeit und Sportangeboten. Dabei ist besonders das Kooperationsprojekt „Stadtteilsportpädgoge Mülheim“ in Zusammenarbeit mit dem Don-Bosco-Club und dem August-Bebel-Haus zu erwähnen. Bei diesem Projekt geht es um Gewaltpräventive Sportangebote für Jugendliche. In Rahmen dieses Projektes wird in TeeNTown Boxtraining und ein offenes Fußballangebot durchgeführt. Höhepunkt des Projektes in 2007 war das mit den Partnern gemeinsam auf dem Bolzplatz von TeeNTown veranstaltete Fußballturnier „Mülheim

kickt“. In den Schulferien wurde neben der Ferienspielaktion in den Sommerferien zum Thema „Öko? Logisch!“ auch eine Osterfahrt ins Siegerland angeboten.

Zum ersten Mal hat TeeNTown in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St. Urban, der Kita St. Urban ein gemeinsames St.Martinsfest veranstaltet. An drei Stationen spielten Kinder aus der Kita und der OT das Leben des Heiligen Martin nach. In der Adventszeit wurde wieder traditionell jeden Tag ein besinnlicher Impuls gesetzt.

Neben dem offenen Bereich gibt es in TeeNTown auch eine Übermittagsbetreuung für Schulkinder der Sekundarstufe I. Zudem ist das Beratungsangebot TeeNWork – Übergang Schule/Beruf in 2007 eine tragende Säule der Einrichtung gewesen. Insgesamt nutzen �5 Jugendliche und Junge Erwachsenen im Jahr 2007 die Möglichkeit, sich über eine realistische Berufsperspektive zu informieren, Bewerbungsunterlagen zu erstellen, sich auf Vorstellungsgespräche und Einstellungstests vorzubereiten. Ein besonderes Qualitätsmerkmal von TeenWork ist, dass die Beratung

2007 einige Highlights für die Kinder und Jugendlichen. Hervorzuheben ist dabei das Anitaggressiontrainig für Kinder. Zusammen mit einem professionellem Trainer wurde den Teilnehmern die Entstehung von Gewalt aufgezeigt und alternative Lösungsmöglichkeiten für Konflikte einstudiert.

In den Sommerferien gab es zwei Ferien-freizeiten: eine Mädchenfreizeit

und eine Jungenfreizeit. Der Weg der Mädchen

führte in die Eifel. Drei Mitarbeiter und 17 Mädels hatten jede Menge Spaß in einem kinderfreundlichen Dorf in der Eifel - ganz

ohne Jungs. Die Freizeit lief unter dem Motto:

„Wellness und Beauty“.

Mitarbeiter und Jungs aus der OT St. Anna und dem Nonni-Club fuhren in den Sommerferien gemeinsam ins Lessetal in Belgien.

Das Tal ist malerisch und idyllisch- man kommt sich vor wie im mittelalterlichen England. Der Zeltplatz liegt direkt am Wasser und gehört zu einem mehr als �00 Jahre alten Herrensitz. Trotz des für die Jahreszeit recht bescheidenen Wetters war die Laune gut. Gut war es auch, dass wir große Küchenzelte mitgenommen hatten, so dass überdachter

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da stattfindet, wo die Jugendlichen ihre Freizeit verbringen. Das gewährleistet Unmittelbarkeit und eine kontinuierliche Begleitung. Neben der Beratung veranstaltet das Mehrbereichszentrum einmal im Jahr eine Infobörse zum Thema Ausbildung und Beruf in Kooperation mit der Montessori Hauptschule Ferdinandstraße.

Ehrenfeld

Die OT St. Bartholomäus - Nonni-Club – ist für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene des Einzugbereiches mehr als nur ein Treffpunkt außerhalb von Elternhaus und Schule. Sie bietet ihnen Räume und Möglichkeiten zur sinnvollen und kreativen Freizeitgestaltung, Unterstützung und Förderung in Schule, Ausbildung und Beruf.

Die Angebote orientieren sich an den Bedürfnissen der Besucher und wollen die Entwicklung von Selbstvertrauen, Konfliktfähigkeit und sozialer Verantwortung bei ihnen fördern – genauso aber auch Spaß, Erlebnisse und Geselligkeit ermöglichen. Als offene Einrichtung richtet sie sich gleichermaßen an Jungen und Mädchen aller im Stadtteil vertretenen Nationalitätengruppen.

Das Jahr 2007 im Nonni-Club war durch personelle Wechsel geprägt. Langjährige erfahrenen Mitarbeiter verließen das Team. Trotz dieser Wechsel gab es auch

Aufenthaltsraum zur Verfügung stand, wenn es dann regnete. Es wurde in den Felsen geklettert, auf der Lesse Kajak gefahren, Fußball und Frisbee gespielt, gemeinsam gekocht, gegrillt und gegessen.

Der Mitarbeiter vom Nonni-Club sorgte für die Sicherheit beim Klettern und beim Kanufahren. Auch das Miteinander von Hauptschülern und Gymnasiasten klappte sehr gut.

Es gab neben den abenteuerlichen Unternehmungen auf dem Wasser und am Felsen genügend Zeit zum Baden, Fußball- und Kartenspielen. Mitarbeiter wie Teilnehmer waren sich einig – das war nicht das letzte Mal. So wird es auch im Sommer 2008 eine gemeinsame erlebnispädagogische Freizeit der beiden Einrichtungen geben.

Buchforst

Buchforst ist einer der Stadtteile in Köln, welcher leider noch nicht über ein eigenes Jugendzentrum verfügt. Um den Kindern und Jugendlichen im Stadtteil trotzdem ein attraktives Freizeitangebot zu bieten sind die KJW bereist seit vier Jahren mit einem mobilen Angebot im Stadtteil präsent. Mit dem UFO (Name des Spielbus Buchforst) fuhr das Team um Capitain Stephan, dem 1. Offizier Marc, Steuermann Thorsten und Leichtmatrose Dominik auch im Jahr

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2007 wieder drei verschiedenen Treffpunkte von Kindern und Jugendlichen im Stadtteil an, um ihnen ein attraktives Angebot zu machen. Neben den Sportangeboten Hockey, Basketball, Tennis und Baseball wurden auch die aufgebauten Sitzgelegenheiten zum Spielen und Klönen von den Jugendlichen angenommen. Leider wurde im April 2007 der Bus mitsamt Spielmaterialien gestohlen. Durch die Flexibilität der Mitarbeiter konnte das Angebot aber auch ohne Bus weitergeführt werden. Nachdem im Oktober endlich wieder ein eigener Bus für das Projekt zur Verfügung stand konnte durch eine großzügige Spende der Ernst-Cassel-Stiftung die entwendeten Spielgeräte ersetzt werden.

Neben den mobilen Angeboten betreiben die KJW in Kooperation mit der Pfarrgemeinde St Petrus Canisius den Krypta-Treff. An zwei Nachmittage treffen sich dort durchschnittlich 20 Jugendliche. Zudem bieten die Jugendwerke einmal in der Woche ein offenes Bastelangebot für Kinder in den Räumlichkeiten des Stadtteilbüros an. Ein weiteres Highlight war die mit der Pfarrgemeinde veranstaltete Ferienspielaktion.

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OT St. Anna

In der ersten Woche der Herbstferien geb es eine gemeinsame Berlinfahrt aller Jugendeinrichtungen der KJW mit Jugendlichen im Alter von 13 bis 1� Jahren. Neben einem obligatorischen touristischen Programm besuchte die Gruppe das neue jüdische Museum in Berlin Kreuzberg. Dieser Museumsbesuch fand bei allen Teilnehmern großen Anklang. Das Erlebte wurde im Nachklang noch in Einzel- und Gruppengesprächen vertieft. Die Gruppe hatte die Gelegenheit auf Einladung des Bundestagsabgeordneten Dr. Rolf Mützenich an einem Vortrag zur Arbeit des Deutschen Bundestages, zur Geschichte des Reichtags auf der Besuchertribüne des Plenarsaals teilzunehmen. Im Anschluss konnte das Dach des Reichtagsgebäudes von der Gruppe besichtigt werden.

Ein weiterer Programmschwerpunkt war der Besuch des Museums „Haus am Checkpoint Charly“. Hier wurden die Teilnehmer intensiv mit der Geschichte Berlins zur Zeit der Trennung konfrontiert. Im Anschluss besuchte die Gruppe die „East Side Gallery“ am Ostbahnhof, wo noch auf einer Strecke von 2 km das letzte zusammenhängende Stück Berliner Mauer zu besichtigen ist. Die Trennung der Stadt und der Mauerbau gaben immer wieder Anlass zu intensiven Gesprächen und zur Spurensuche im heutigen Stadtbild von Berlin. Uns ist es gelungen die Teilnehmer mit unserem Programm für die

sehr vielfältigen und unterschiedlichen Aspekte der Stadt und ihrer Geschichte zu sensibilisieren.

Vogelsang

Der ViKo-Club hat seinen Betrieb bereits im Frühjahr 2003 aufgenommen. Seitdem öffnet das Projekt an mehreren Tagen in der Woche seine Türen. Zudem wird jeweils in den Schulferien ein attraktives Ferienprogramm bereitgestellt. ViKo-Club ist beispielhaft für eine gelungene Kooperation unterschiedlichster Personen und Institutionen innerhalb eines Stadtteiles. Im Rahmen der Zusammenarbeit der Stadtteilkonferenz und auf Betreiben zahlreicher engagierter Eltern wurde bereits vor Jahren die Bereitstellung eines Offenen Angebotes für den Sozialraum Köln-Vogelsang vorangetrieben. Dabei wurden Gelder gesammelt, die in der Startphase dem Jugendprojekt zugeführt werden konnten. Damit das Projekt initiiert werden konnte, verzichteten die umliegenden Kirchengemeinden auf den Erhalt öffentlicher Mittel. Erst durch die Zusammenlegung dieser Gelder und die Bereitschaft der Kirchengemeinde St. Konrad, ihre Räume zur Verfügung zu stellen, konnte dieses Angebot umgesetzt werden.

Zielgruppe sind die � bis 1� jährigen Kinder und Jugendlichen aus dem Einzugsgebiet Vogelsang.

Auch in 2007 gab es neben den zahlreichen Bastel und Spielangeboten vor Ort attraktive Ausflüge.

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Jugendhilfe und Schule

Im Fachbereich Jugendhilfe und Schule der KJW vereinen sich Angebote, denen eine Kooperation zwischen Jugendhilfe und Schule zugrunde liegen. Zurzeit liegt der Schwerpunkt der Aktivität im Bereich der Offenen Ganztagsschule im Grundschulbereich. Aber auch alle weiteren Kooperationen mit Schulen wie z. B. die vom Land NRW angestrebten Erweiterungen der Ganztagsangebote auf den SekI Bereich finden hier ihre Anbindung.

Im Zusammenspiel dieser Kooperationspartner aber insbesondere in der direkten Kooperation von Schule und Jugendhilfe soll sich die Schule schrittweise aber nachhaltig zu einem „ganztägig geöffneten Haus des Lernens und des Lebens“ weiterentwickeln.

Durch die Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule und dem Start der Qualitätsoffensive Hauptschule in NRW sind neue zusätzliche Aufgabenfelder für die Katholischen Träger der freien Jugendhilfe entstanden. Aufgabe der Kinder- und Jugendhilfe in katholischer Trägerschaft ist es, junge Menschen in ihrer individuellen und sozialen Entwicklung zu fördern und dazu beizutragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen. Die Angebote der KJW richten sich an

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leitet die Teambesprechung. In der OGS werden sozialpädagogische Fachkräfte als Gruppenleitungen angestellt. Darüberhinaus werden für die Betreuung Ergänzungskräfte (Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangebote) beschäftigt. (Eine Hauswirtschaftskraft deckt die Arbeit rund um die Küche ab).

Mittagessen

Das Mittagessen wird als warme, ausgewogene und kindgerechte Mahlzeit für alle Kinder angeboten. Die Kinder werden dabei von der Gruppenleitung begleitet und in die Vor- und Nachbereitung des Essens eingebunden.

Hausaufgaben

Die Hausaufgaben sind ein unmittelbarer Bezugspunkt zum Unterricht. Bei der

Unterstützung der Kinder wird daher der Maßstab der Schule

angelegt. Die jeweilige Gruppenleitung ist eng in die Hausaufgaben-betreuung eingebunden, damit sie über die Entwicklung des Kindes informiert ist

und als kompetenter

alle jungen Menschen, unabhängig von Geschlecht, Konfession, Herkunft, Hautfarbe oder Bildungsstand. In der Übernahme von Trägerschaften in Offenen Ganztagsschulen sehen wir im Verständnis des Evangeliums eine Chance mit dazu beizutragen, dass das Leben von Kindern und Jugendlichen in Köln gelingen kann.

Die Struktur der OGS:

Struktur des BetreuungsangebotesNach dem Unterricht werden die Kinder in einem Gruppenangebot in Empfang genommen, das gemeinsame Mittagessen wird eingenommen und die Hausaufgaben werden mit Unterstützung von OGS Mitarbeitern sowie Lehrern (0,1 Lehrerstundenanteile im Nachmittag) erledigt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit an div. Freizeitangeboten teilzunehmen.

Je Gruppe werden 25 Kinder von einer fest zugeordneten sozialpäd. Fachkraft betreut. Diese Zuordnung verschafft den Kindern einen festen Halt im Nachmittag und ermöglicht es der Fachkraft, die Entwicklung der Kinder zu verfolgen.

Die sozialpädagogische Fachkraft koordiniert das Angebot mit der Schule, regelt Ausfall-zeiten, organisiert das Freizeitangebot, plant das Mittagessen und

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betreut der Träger die angemeldeten Kinder (nach entsprechendem Bedarf ) in der Zeit zwischen 8:00 und 1�:00 Uhr.

Mit folgenden Schulen arbeiten die KJW in Köln zusammen:

KGS Overbeckstraße (Ehrenfeld)

Die Kath. Grundschule Overbeckstraße ist eine der ersten Grundschulen in Köln, die ein Offenes Ganztagsangebot (Schuljahr 2003/0�) vorgehalten haben. Eine Besonderheit im Rahmen der OGS stellt die Situation dar, dass die Betreuung im freizeitpädagogischen Bereich in den Räumen in der OT St. Anna , bzw. in zusätzlich angemieteten Räumen in direkter Nähe von OT und Schule stattfindet. Diese besondere Situation stellt das (offene) Konzept der OGS dar, trägt aber hier der langjährigen und erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Schule und OT Rechnung. Im laufenden Schuljahr wurde das Angebot der OGS um eine weitere Gruppe, auf vier Gruppen erweitert.

KGS Baadenberger Straße (Neuehrenfeld)

Die Trägerschaft liegt hier in der Tatsache, das Träger der OGS der Bund der Katholischen

Gesprächspartner für Eltern und Lehrer zur Verfügung steht.

Freizeitangebote

Die Freizeitangebote decken die Bereiche Bewegung und Sport,

Ruhe und Entspannung, Musisch-Kreatives,

themenbezogene sozialpädagogische Bildungsarbeit (Projektarbeit) und Religion ab. Bei der Auswahl der

Angebote sollen Anbieter im Sozialraum den Vorrang

gegenüber anderen haben.

Elternbeteiligung

Die Eltern finden Möglichkeiten der Mit-bestimmung im Rahmen der Elternabende und/oder durch den Eltern-Beirat der OGS.

Ferienbetreuung

Die OGS schließt drei Wochen in den Sommerferien und eine Woche in den Weihnachtsferien. Alle anderen Ferienzeiten und unterrichtsfreien Tagen

Jugend (BDKJ) in der Stadt Köln ist. Seit Beginn der

Trägerschaft durch den BDKJ gibt es eine Kooperation mit den KJW, um vor allem im administrativen Bereich den

ehrenamtlichen Vorstand zu

entlasten. Dass sich der Dachverband der Kath.

Mitglieds-verbände dieser Herausforderung stellt macht deutlich, dass sich durch die flächendeckende Einführung der OGS in Köln auch Veränderungen ergeben für Anbieter von außerschulischen Angeboten im Nachmittagsbereich. In der OGS Baadenberger Straße werden vier Gruppen für die Betreuung vorgehalten.

KGS Zehnhofstraße (Ostheim)

Der Start für die OGS war das Schuljahr 2007/08. Die neuen Räume konnten pünktlich zum Start bezogen werden. Die Besonderheit an dieser Schule ist die Tatsache, dass zwei OGS Angebote für zwei Schulen (KGS und GGS) von zwei Trägern in einem Gebäude mit einer gemeinsam zu nutzenden Küche angeboten werden.

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GGS Riphahnstraße (Chorweiler/Seeberg)

Die OGS ist mit vier Gruppen zum Schuljahr 2007/08 mit der Offenen Ganztagschule gestartet. In den Jahren zuvor wurden im Rahmen der Betreuungsangebote acht bis eins und 13plus ca. �0 Kinder in Kellerräumen der Schule betreut. Mit dem Start der OGS konnten die renovierten Räume im Erdgeschoß der Schule bezogen werden. Der ebenerdige Zugang zum Schulhof und die hellen freundlichen Räume ließen schnell eine Atmosphäre des sich Wohlfühlens für die Kinder entstehen. Die förderliche Zusammenarbeit mit der Schule, die schnelle Umsetzung von Angeboten sowie der sozialräumliche Hintergrund, in dem sich die Schule befindet lassen vermuten, dass der ermittelte Bedarf von sechs OGS Gruppen in den nächsten Schuljahren erreicht werden wird.

Tagesablauf

Die Kinder kommen je nach Schulschluss ab 11:30 Uhr in die OGS. Zwischen 12:00 Uhr bis ca. 1�:00 Uhr können sie ihr Essen einnehmen.

Von ca. 13:00 Uhr bis 15:00 Uhr haben sie dann die Möglichkeit, ihre Hausaufgaben zu erledigen unter Betreuung von Mitarbeitern der OGS.

Im Anschluss ab ca. 15:00 Uhr beginnen die verschiedenen Angebote für die Kinder.Zu den Angeboten zählen im Bereich

Sport und Bewegung...

Fußball Verschiedene BallspieleRingen und RaufenBewegungsspieleTanzen

Kreativangebote...

Raum und FensterdekorationKunstprojekt in, für und an der SchuleHausaufgabenhilfe und FörderangeboteComputer GrundwissenSchülerzeitungGesellschaftsspiele

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Angebote an den Unterrichtsfreien Tagen

In den Ferienzeiten startet die OGS um 8.00 Uhr an und endet um 1�:00 Uhr. Der Einstieg in den Tag beginnt in der Regel mit einem gemeinsamen Frühstück, danach können dann die oft auf die Ferien zugeschnittenen Angebote von den Kindern wahrgenommen werden.

In den Ferienzeiten bestehen andere Möglichkeiten der Angebotsformen, die im normalen Alltag der OGS kaum umsetzbar sind. Tagesausflüge (Zoo oder anderen interessanten Orten), Projekte die eine zusammenhängende und damit mehrtägige Durchführungszeit benötigen, z. B. in den Bereichen Nähen, Bastelen, Werken wie auch im Bereich Ernährung. Die Kinder werden unter verschiedenen Gesichtspunkten z. B. dem Gesundheitsaspekt in die Planung und Durchführung von Mahlzeiten einbezogen, d.h. gemeinsame Auswahl eines Gerichtes, gemeinsames. Einkaufen, gemeinsames

Vorbereiten bzw. Zubereiten der Lebensmittel, gemeinsames Kochen/

Backen, Gestaltung der Essenssituation, gemeinsames Aufräumen).

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2007 – Jahr der BaustellePädagogische Arbeit im Ausnahmezustand in der KGS Baadenberger Straße

„Wann ziehen wir denn endlich um???“.

Diese Kernfrage begleitete unsere tägliche Arbeit sowohl von Seiten der Kinder,

der Eltern und auch in der der Mitarbeiterschaft. Seit zwei

Jahren war die Schule bereits ausgelagert, da das Gebäude kernsaniert wurde. Der Offene Ganztag fand Unterschlupf zum Einen in den Räumen von St. Barbara und zum

Anderen in einem Container auf dem Schulhof.

Dann die Zusage; 2007 soll der Einzug ins sanierte Schulgebäude

erfolgen. Geplant war der Umzug bzw. Einzug für Januar, letztendlich war es dann in der zweiten Osterferienwoche soweit. Die Vorfreude endlich wieder zusammen unter einem Dach zu arbeiten war riesig und mit vielen Hoffnungen und Wünschen verbunden.

Aus Zwei mach EinsDie nächste Herausforderung nach dem Umzug bestand darin zwei Teams wieder zu Einem zu machen. Zwei Jahre lang hatten die beiden Standortteams jeweils das Beste aus

der Situation gemacht. Es entstanden schenll völlig neue Strukturen des gemeinsamen miteinander Arbeitens und das Gefühl, nicht mehr allein zu sein.

Mit dem tollen Sommerferienprogramm war der Prozess des zusammenwachsen und ankommen abgeschlossen. Drei Projektwochen mit Themen wie Piraten, Tiere und diversen Aktionstagen vermittelten das Gefühl „wir sind wieder hier“ .

Gemeinsam starkMit dem Schuljahreswechsel intensivierte sich auch der Kontakt und Austausch mit dem Lehrerkollegium und der Schulleiterin. Gemeinsame Planungen und Aktionen fanden statt und der Offene Ganztag als Institution in einer Institution wurde wahrgenommen und gefestigt.

Ergebnisse dieser fruchtbaren Zusammenar-beit waren gemeinsame Konferenzen, Schul-hofspielgeräteplanungen, ein gemeinsamer Tag der Offenen Tür, ein großräumiger Spiele-container für den Schulhof und und und.

Aktuelles und Ausblick in der OGSKonkret werden �2 Kinder im Offenen Ganztag

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betreut. Das ist ein Zuwachs von 50 Kindern innerhalb des letzten Schuljahres. Der sich abzeichnende Bedarf zeigt auf, dass sich zum Schuljahr 2008/0� der Offene Ganztag auf 100 Kinder erhöhen wird. Bewehrt hat sich das Konzept der Gruppenzugehörigkeit, welches in der kommenden Zeit erweitert und intensiviert wird.

Im Leben und Arbeiten der OGS der GGS Riphahnstraße

Was gibt es zu erzählen über den ersten Abschnitt des „OGS –Aufbaujahres“?Was es in dieser Zeit so alles für Probleme gab, wie z. B. der „Kampf“ um richtig und vollständig ausgefüllte Verträge und Anträge - wie erklärt man Eltern das „Fachdeutsch“, wenn diese kaum Deutsch verstehen?... oder was man mittlerweile mit dem unliebsam gewordenen Wort „Kööööööln-Pass“ (natürlich auch in der Verwaltung) alles verbindet, oder wie aufwendig der Kontakt mit dem Schulverwaltungsamt ist, weil es so viele Stellen gibt die Informationen brauchen und das am besten ganz konkret, oder welches Kind auf der letzten Geraden die Kurve nicht bekommt und die vierte Klasse noch mal besuchen darf und dann doch nicht

die OGS verlässt!oder wie viele Male muss man den Eltern sagen, dass sie ihr Kind auch bei der OGS krankmelden müssen und nicht nur im Schulbürooder das Kinder nicht ohne das schriftliche Einverständnis nach Hause geschickt werden dürfen,

oder wie reagiert man auf den hysterischen Vater, der den Krankenwagen ruft, weil

sich sein Kind den Arm geprellt hat, oder was ist wenn bei 10� Kindern nach dem Mittagessen die Spülmaschine streikt, bitte etwas Mitleid mit unserer Hauswirtschaftskraft, die eine

Küchenfee ist!oder wenn sich kaum weiteres

Personal finden lässt, das sich der Arbeit in einem Stadtteil mit besonderem

Erneuerungsbedarf, wie Chorweiler gewachsen sieht, oder Mitarbeiter im Winter krank werden und damit schnell ein Notstand in der Betreuung entsteht oder wann können die Mitarbeiter ihren eigenen pädagogischen Anspruch voll gerecht werden und wirklich gezielter pädagogisch im Sinne von individueller Betreuung arbeiten.

Und trotz alledem macht es viel Freude mit den Kindern zu arbeiten, ein wirklich gutes Team, wie das unser ist echt spitze und ist in der Lage so manches „oder“ aufzufangen und

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das macht jede pädagogische Leitung, hier besonders mich ganz schön stolz Was wir unter diesen Umständen in der kurzen Zeit bereits gemeinsam geleistet und geschafft haben, darauf können wir und alle Beteiligten sehr zufrieden sein.

Hoffentlich bleibt es nicht so nett chaotisch! Unser Humor ist, das wir trotzdem lachen können

Gemeinsam haben wir mehr als alleine...

Ein Interview mit Andrea Forstmann, päd. Leiterin der OGS Zehnthofstraße.

Seit dem Schuljahr 2007/08 hat der offene Ganztag auch an der Katholischen Grundschule an der Zehnthofstraße in Köln-Ostheim Einzug gehalten. Die pädagogische Leiterin Andrea Forstmann kann gemeinsam mit ihrem Team auf viel Erlebtes zurückschauen und gab der Redaktion ein Interview mit ihren Visionen für die Zukunft.

Redaktion: Frau Forstmann, sie haben jetzt schon ein gutes ½ Jahr Erfahrungen in ihrer neuen Wirkungsstätte sammeln dürfen. Wie ist ihr Eindruck?

Forstmann: Ich habe mich von Anfang an über die neue Arbeit hier in Ostheim gefreut. Vor dieser Tätigkeit war ich Mitarbeiterin in der Übermittagsbetreuung der OT Nonni Club, in Köln Ehrenfeld. Ich muss sagen, dass die Arbeit hier was ganz besonderes ist.

Ich merke aber, dass bei uns auch Kinder betreut werden, deren Familien mit

sehr wenig finanziellen Mitteln ihr Leben bestreiten müssen. Das heißt, dass unser Angebot hier wichtiger denn je und ein notwendiger Beitrag zur Unterstützung und Förderung gerade dieser Kinder ist. Wie man sich aber auch

vorstellen kann, gab und gibt es immer wieder Herausforderungen.

Redaktion: Und welche Herausforderungen sind das?

Forstmann: Ein sehr gutes Beispiel ist hier die Entwicklung der AG´s. Das Konzept der OGS

sieht vor, dass sich auch die Lehrer mit einen bestimmten Stundenanteil in den Nachmittag mit einbringen.

Der Start war geprägt von verschiedenen Kommunikations-problemen, aber beide Seiten sind bemüht hier Lösungswege zu finden. Es gibt derzeit eine Vielzahl an AG´s die u. a. auch durch die Unterstützung der Lehrer ermöglicht werden. Dabei sind die Kunst AG, die Stepp AG und auch die Musik AG der Renner bei den Kindern.

Redaktion: Gibt es noch weitere positive Ereignisse?

Forstmann: Oh, ja! Es gibt eine sehr schöne und positive Entwicklung mit unserer Ganztagbetreuung und dem Ganztag der Gemeinschaftsgrundschule, die im gleichen Haus sitzt. Auch hier war der Start nicht gradlinig in der direkten Kooperation. Seit den Weihnachtsferien und den Karnevalstagen aber gibt es eine gut funktionierende Kooperation im Rahmen der Ferienbetreuung.

Die gemeinsame Betreuung von Kindern der KGS und Kindern der GGS war eine sehr gute Erfahrung. Sowohl für die Kinder wie

für die Mitarbeiter beider Schulen wurde deutlich, dass in dieser Gemeinschaft alle mehr voneinander haben.

Redaktion: Wenn sie jetzt mal in die Zukunft schauen, was sind ihre Visionen und Wünsche für ihre Arbeit in Ostheim?

Forstmann |lächelt|: Ich würde mir sehr wünschen, wenn der allgemeine Betrieb durch sich etablierende Strukturen etwas ruhiger würde und ich mich deutlicher meiner eigentlichen Aufgabe, nämlich der pädagogischen Arbeit mit Kindern, widmen könnte. Auch würde ich mich freuen, wenn die Elternarbeit in ruhigeres Fahrwasser käme und hier eine gute und konstruktive Zusammenarbeit mit allen Eltern möglich wäre.

Migration und Integration

Ausgehend von den Leitgedanken der KJW, verstehen sich der Fachbereich Migration/Integration und die Einrichtung innerhalb des Fachbereiches, als Dienst am jungen Menschen und bieten eine personale Wegbegleitung aus dem Geist gelebten Christentums.

Im Vordergrund steht der junge Mensch mit seinen Stärken, auf die bei den Hilfen zur Vermeidung und zur Überwindung sozialer Benachteiligungen und individueller Beeinträchtigungen, unabhängig von Herkunft, sozialer Stellung und Religion, in unserer Arbeit gebaut wird.

Der Jugendmigrationsdienst, als zentrale Einrichtung innerhalb des Bereiches, ist ein integraler Bestandteil der Jugendsozialarbeit. Jugendmigrationsdienste haben sich in den ersten Nachkriegsjahren als Übergangslösung mit klar definierten arbeitspolitischen, berufspädagogischen und allgemein erzieherischen Aufgaben entwickelt, sind aber auch in der heutigen Situation mit umfassenden Aufgabenstellungen im Rahmen der Jugendsozialarbeit unentbehrlich. Gemeinsam mit den anderen Projekten und Einrichtungen innerhalb des Fachbereiches, aber auch innerhalb des Trägers und darüber hinaus, werden junge Menschen gefördert, damit eine Zukunft gestaltet werden kann

und Integration gelingt. Die Verbindung von „Individueller Begleitung“ und „Vernetzung im Sozialraum/Stadt“ kennzeichnen hierbei unsere Arbeit.

Hauptbestandteil der Arbeit des Fachbereiches ist:

- Eingliederungshilfen für junge deutsche SpätaussiedlerInnen - Migrations- und Integrationshilfen für junge Menschen ausländischer Herkunft

(angelehnt an das pastorale Rahmenkonzept des Erzbistums Köln)

Jugendbüro für Arbeit und Beruf Chorweiler

Das Jugendbüro Chorweiler besteht seit November 2007 und ist somit das „jüngste“ der sechs Jugendbüros für Arbeit und Beruf, die sich auf das gesamte Kölner Stadtgebiet verteilen. Es ist im Fachbereich Migration/

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Integration angesiedelt, da es zahlreiche Überschneidungen in den jeweiligen Zielgruppen gibt und sich die Angebote ergänzen.

Unser Angebot richtet sich an Jugendliche und Junge Erwachsene, im Alter von 15 bis 25 Jahren, die Leistungen nach dem SGB II erhalten. Die Teilnehmerzahl liegt zwischen 25 bis 30 Jugendlichen pro Monat.Mit einer individuellen, kontinuierlichen, zeitnahen sowie zielorientierten Beratung und Unterstützung verfolgen wir das Ziel der Integration in den ersten Ausbildungs- und Arbeitsmarkt. Auftraggeber der Maßnahme „Jugendbüros für die Verbesserung des Übergangs in den Beruf gem. §1� Abs. 2 Satz 1 SGB II“ ist die ARbeitsGEmeinschaft der Stadt Köln. Die schriftliche Zuweisung der Jugendlichen erfolgt primär durch die Fallmanager (FM) und die persönlichen Ansprechpartner (pAp) des Teams U 25. Zusätzlich ist auch der „freie

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Zugang“ zum Jugendbüro möglich, d.h. Jugendliche die nicht im ALG II-Bezug sind können das Beratungs- und Serviceangebot des Jugendbüros in Anspruch nehmen. Das Jugendbüro Chorweiler ist eine Beratungs- und Servicestellte, die durch niedrigschwellige Angebote arbeitslosen und von Arbeitslosigkeit bedrohten Jugendlichen die Möglichkeit bietet, auf dem ersten Ausbildungs- und Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. Dabei ist es wesentlich, eine Vertrauensbasis zu schaffen, um eine möglichst kontinuierliche Beratung und Begleitung mit der Perspektive einer persönlichen Stabilisierung zu gewährleisten. Erst durch eine tragfähige Beziehung sind pädagogische Interventionen, bezüglich Fähig- und Fertigkeiten sowie der Selbst- und Fremdwahrnehmung, wirksam und gewinnen für die Jugendlichen an Bedeutung. Daraus ergibt sich folgendes Fazit für unser pädagogisches Handeln:

| Jugendliche bei der Entwicklung und Realisation eigener Lebensentwürfe zu unterstützen und optimale Bewerbungshilfen zu geben.

| Mit den Jugendlichen die Wirtschafts- und Arbeitsmarktsituation im Zusammenhang mit den persönlichen Voraussetzungen zu reflektieren, um Misserfolge und das Gefühl des Scheiterns aufzufangen.

| Jugendlichen in Umbruchphasen (Übergang Schule-Beruf) und in Zeiten der Arbeitslosigkeit Strukturhilfen zu geben und Solidaritätserfahrungen mit anderen Betroffenen zu ermöglichen.

Dabei verfolgen wir den lebenslagen-

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orientierten Ansatz. Hier wird der gesamte soziale Lebenszusammenhang betrachtet. Die Erwerbslosigkeit der zugewiesenen Jugendlichen ist nicht als ein punktuelles Ereignis zu verstehen, sondern als ein Prozess mit einer Vorgeschichte und entsprechender Folgen für die soziale Integration. Die Arbeit des Jugendbüros ist primär auf eine intensive Einzelfallhilfe ausgerichtet, bei der die Jugendlichen in den Förderungsprozess eingebunden werden.

Unser Beratungs- und Serviceangebot besteht aus vielfältigen Fördermodulen, die individuell eingesetzt und kombiniert werden können. Wir beraten und begleiten in folgenden Bereichen:

| Berufswahlorientierung

| Orientierung im Schul- und Ausbildungssytem

| Entwicklung realistischer beruflicher Perspektiven

| Erstellung eines individuellen Förderplans

| Umsetzung individueller Ausbildungs- und Berufsziele

| Vermittlung in Ausbildung oder Arbeit

| Praktikums- und Ausbildungsbegleitung

| Der Umgang mit Ämtern und Institutionen

| Ggf. Vermittlung an ergänzende Fachstellen (z.B. Schuldner- oder Suchtberatung)

Unser Serviceangebot besteht primär aus:

| Information über unterschiedliche Ausbildungsberufe und deren entsprechenden Voraussetzungen

| Information über die Ausbildungssituation und den Arbeitsmarkt

| Abbau von Defiziten in Mathematik, Deutsch und dem Allgemeinwissen

| Recherche von Ausbildungs-, Arbeits- und Praktikumsstellen

| Erstellung aussagekräftiger Bewerbungsunterlagen

| Vorbereitung auf Einstellungstests und Vorstellungsgespräche

Die meisten der zugewiesenen Jugendlichen sind geprägt durch die Erfahrung des Scheiterns. Dementsprechend haben sie ein

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Köln vernetzt...

Entstanden ist die erste Idee einer Auflistung sozialer und kultureller Einrichtungen, Dienste, Angebote und Vereine aus dem Stadtbezirk Chorweiler im Jahr 2002. Der damalige Internetauftritt chorweiler.net wurde von den Einrichtungen ECHO und JMD erstellt und betreut.

Auf Grund neuer Anforderungen hat sich der JMD im Jahre 200� dazu entschlossen, ausgehend von chorweiler.net eine völlig überarbeitete und neu gestaltete Website chorweiler.info zu veröffentlichen. chorweiler.info wurde im ersten Halbjahr 200� im Rahmen des Programms „LOS - Lokales Kapital für soziale Zwecke“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert. Das Programm „LOS“ wiederum wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gespeist. So wurde für Chorweiler Einrichtungen eine Jugendredaktion für Webdesign mitsamt der Implementierung des dazugehörigen Redaktionssystems gefördert.

2007 kamen die Internetauftritte hoevi.info und stadtbezirk-ehrenfeld.info hinzu. Diese werden jeweils gemeinsam mit den vor Ort tätigen Sozialraumkoordinatoren betrieben. Zusammengefasst sind die Darstellungen auf der Einstiegsseite www.koeln-vernetzt.info

Selbstbild des gesellschaftlichen Außenseiters entwickelt, das durch die Konfrontation mit Normen und Leistungsanforderungen stets bestätigt wird. Somit entwickeln sie häufig eine Anti-Haltung, die als Selbstschutz dient und mit der das passiv Erlittene als aktiv Gewolltes dargestellt wird. Somit sind moralische Appelle, Belehrungen und Ermahnungen nicht wirksam. Der Kreislauf von „Versagen – Sanktionen – aggressiver Verweigerung“ muss daher durchbrochen werden, um die Möglichkeit einer positiven und produktiven Entwicklung zu bieten. Hinzu kommt, dass ein großer Teil der betroffenen Jugendlichen bereits eine „Maßnahmekarriere“ durchlaufen haben und dadurch in ihrem Selbstbild bestätigt wurden und werden. Aufgrund dessen ist es in unserer Arbeit wesentlich, den Fokus auf die Ressourcen der Jugendlichen zu richten. Daraus ergibt sich auch die Motivation der Mitarbeiter. Wir gehen davon aus, dass die Jugendlichen die Anlage zu Verantwortungsübernahme für sich und andere haben. Diese gilt es neu zu wecken oder „freizulegen“. Es ist uns wichtig, den Wünschen und Vorstellungen der Jugendlichen ernsthaft und mit Respekt zu begegnen, denn dies steigert die Motivation der Jugendlichen, ihre Lebensplanung aktiv zu gestalten und eine Lebensperspektive zu entwickeln.

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Die Präsentationen sind jeweils für nicht-kommerzielle Einrichtungen, Dienste, Angebote und Vereine aus dem Stadtbezirk Chorweiler bestimmt und für diese kostenlos. Die Seiten bestehen jeweils aus einer Adressdatei incl. Beschreibung der Einrichtungen, einem Veranstaltungskalender und einem „News-Bereich“ im Sinne einer Stadtteilzeitung.

Bertreiber der Internetauftritte ist der Jugendmigrationsdienst, der gemeinsam mit Partnern in der Stadtteilen für die Koordination vor Ort verantwortlich ist.

Es liegt im Interesse des JMD, die Technik und die Erfahrungen mit und über diese Seiten in andere Sozialräume zu transportieren. In diesem Zusammenhang sind wir ständig auf der Suche nach Kooperationspartnern und Sponsoren. Interessenten dürfen sich gerne an uns wenden. Die Kontaktdaten finden Sie auf der hinteren Umschlaginnenseite.

Jugendsozialarbeit

Nah an den Nöten der jungen MenschenFachbereich Jugendsozialarbeit

Im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen junge Menschen, die wegen einer besonderen Lebenssituation auf eine verstärkte Unterstützung und Begleitung angewiesen sind. Dies sind vor allem Jugendliche in Stadtteilen, die wegen ihrer Sozialstruktur als benachteiligt gelten. Diese Stadtteile sind in der Regel durch eine überdurchschnittlich hohe Arbeitslosenquote und einer schlechten infrastrukturellen Versorgung gekennzeichnet. Es sind Wohnquartiere, die in besonderem Maße vom Strukturwandel der letzten 15 Jahre betroffen sind. In diesen Quartieren leben vor allem Menschen mit geringer Schulbildung, viele ohne Schulabschluss. Außerdem sind diese Quartiere durch einen überdurchschnittlichen Migrantenanteil gekennzeichnet.Die Angebote des Fachbereichs

Jugendsozialarbeit setzen unmittelbar am Bedarf der Wohnbevölkerung, insbesondere die der jungen Menschen, an. In allen Projektbereichen geht es darum, die Chancen von Jugendlichen auf eine gelungene gesellschaftliche Integration zu stärken und individuelle Defizite auszugleichen. Dabei wollen wir gerade nicht die Probleme der Menschen strukturell lösen, sondern unserer Unterstützung im individuellen Einzelfall wirksam werden lassen. Um so mehr ist es wichtig, die Bedürfnisse der Menschen zu kennen. Dies geschieht in enger Verzahnung mit anderen Akteuren und der Wohnbevölkerung im Sozialraum. Eine enge Verbindung zur örtlichen Kirchengemeinde ist zentraler Punkt unseres Ansatzes. Hier wird durch die soziale Arbeit die originäre Seelsorge ergänzt und umgekehrt. Die Jugendsozialarbeit gibt jungen Menschen eine Orientierung in Zeiten von Orientierungs- und Hilflosigkeit, sie unterstützt Jugendliche an entscheidenden Schwellen des Lebensweges und bringt Klarheit und Struktur in Krisensituationen. Jugendsozialarbeit ist dabei Anwalt für den jungen Menschen und bezieht in diesem Zusammenhang deutliche Position im Umgang mit öffentlichen Stellen, Arbeitgebern u.a. Der Auftrag des Fachbereichs bezieht sich gesellschaftlich auf verschiedene Bereiche der Sozialgesetzgebung. Hier ist allen voran das Kinder- und Jugendhilfegesetz §13 (SGB VIII) zu nennen. Im Bereich Übergang von der Schule in den Beruf erfüllen wir jedoch auch Aufgaben aus dem SGB II und SGB III. Gerade in den Bereichen der Jugendberufshilfe wird die Arbeit mit den jungen Menschen vom Gesetzgeber häufig als befristete Projekte angelegt. Dies ermöglicht einerseits, auf aktuelle Bedarfe relativ zeitnah zu reagieren,

birgt aber andererseits die Gefahr, dass eine kontinuierliche Beziehungsarbeit mit den Jugendlichen nur schwer zu realisieren ist. Jugendliche in krisenbehafteten Lebenslagen benötigen oft über einen Zeitraum von mehreren Jahren eine immer wiederkehrende Unterstützung. Dies fängt zu Schulzeiten an, wenn es darum geht, die schulische Kariere zu einem positiven Abschluss zu führen; führt über die Phase der Berufsfindung und die stabile Eingliederung in einen Ausbildungsplatz und mündet schließlich nach (hoffentlich) erfolgreichem Ausbildungsabschluss in eine Hilfestellung für eine dauerhafte Beschäftigung im erlernten Beruf. Meist verlaufen Biografien jedoch nicht so glatt, wie hier beschrieben. Viele Krisen und Irrwege sind auf diesem Weg zu bewältigen, die für den jungen Menschen immer wieder „Schleifen“ in der Biografie bedeuten. Dies sind Probleme im Ausbildungsbetrieb, die zum Abbruch führen; dies sind Krisen innerhalb der Familie, z.B. über verschiedene Vorstellung der Lebensplanung; dies sind aber auch Delinquenz, Drogenkonsum, finanzielle Probleme oder psychische Erkrankungen. Diese Arbeit geschieht seit dem Jahr 1��8 Schwerpunktmäßig in den Stadtteilen Kalk, Höhenberg und Vingst. Seit dem Jahr 2001 richten wir unsere Arbeit noch stärker sozialräumlich aus, insbesondere durch die Einbeziehung der Stadtteilressourcen. Zu diesem Zweck wurde für die Stadtteile Höhenberg und Vingst ein Jugendstadtteilmanagement installiert. Seit 200� gibt es in Köln das Rahmenkonzept der Sozialraumorientierten Hilfen, mit deren Umsetzung der Fachbereich Jugendsozialarbeit für die Stadtteile Höhenberg/Vingst beauftragt ist.

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Erfolgsstory in Kalk

Der Name des Kalker Jugendbüros für Ausbildung und Beruf ist Programm. 1.700 junge Menschen haben in den letzten 10 Jahren einen Weg in die berufliche Zukunft gefunden. „Dies konnte nur durch die intensive und selbstlose Arbeit der drei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen geschehen“, so die Vorsitzende des Katholikenauschusses in der Stadt Köln Hannelore Bartscherer.

Bartscherer hob bei ihrer Jubiläumsansprache 2007 im Jugendbüro besonders die vielen jungen Menschen hervor, die das Angebot im letzten Jahrzehnt annahmen. Von vielen Erfolgsstorys kann auch die Leiterin Ute Esser berichten. So ist z.B. Ali (2�) eines der vielen Beispiele der Erfolgsstory. Nach seinem Hauptschulabschluss hat er eine Ausbildung zum Werkzeugmechaniker gemacht. Während er in dieser Branche arbeitet, absolvierte er „ganz nebenbei“ seine Fachhochschulreife und wurde letztlich Betriebswirt.

Wie schwierig es ist junge Menschen in Arbeit und Ausbildung zu bekommen, das wissen die Mitarbeiter der Jugendanlaufstelle. Über 200 versandte Bewerbungen sind in vielen Fällen keine Seltenheit“, so Ute Esser.

Nachhilfenetzwerk

In der Aufsuchenden Jugendsozialarbeit begegne ich immer wieder Kindern

und Jugendlichen, die deutliche Defizite in ihren Artikulations- und Kommunikationsmöglichkeiten aufweisen. Bei näherem Hinsehen fällt auf, dass es oft an einer ruhigen Arbeitsatmosphäre für die Hausaufgaben fehlt und die notwendige Unterstützung bei der Erreichung der Bildungsziele in der Schule nicht gewährleistet werden kann.

Diese Situation führte dazu, dass ich eine qualifizierte Hilfestellung geben wollte, die den Bedürfnissen Rechnung trägt. Daraus ist das Nachhilfenetzwerk entstanden, das es sich zum Ziel gemacht hat, Angebot und Nachfrage zusammen zu bringen. D.h.: Kinder und Jugendliche, die der Nachhilfe bedürfen und Personen, die Nachhilfe geben möchten, einen gemeinsamen Raum zu schaffen.

Erstens, ist es gelungen, einen PC-Kurs zu konzipieren und durchzuführen, der fünf Jugendliche, die nach einem Ausbildungsplatz suchen, im Umgang mit dem PC schult und kaufmännisches Grundwissen vermittelt.

Zweitens wird z. Zt. vier Jugendlichen in unterschiedlichen Fächern einmal pro Woche Nachhilfe erteilt. Bis hierhin war es ein schwieriger Weg, da die Jugendlichen

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zunächst große Berührungsängste gegenüber fremden Personen zeigten und sich genierten, zuzugeben, dass sie Nachhilfe benötigen.Die Anfangsphase ist nun vorüber und im nächsten Schritt wird das Nachhilfenetzwerk jetzt ausgebaut. Das bedeutet, dass in einer weiteren Werberunde im Stadtteil Personen gesucht werden, die Nachhilfe geben möchten und Jugendliche mit diesen zusammen gebracht werden.

Die Räumlichkeiten, die von der Kirchengemeinde (welche???) zur Verfügung gestellt werden, bilden nun für einige Jugendliche einen festen Anlaufpunkt, um sich für ihr Schul- und Berufsleben zu stärken. So wird ein Beitrag für eine zukunftsfähige Perspektive der Jugendlichen geleistet.

SozialraumkoordinationDie Stadt Köln setzt seit 200� in ausgewählten Stadtteilen in Kooperation mit freien Trägern das Konzept der „Sozialraumorientierten Hilfsangebote“ um. Damit möchte sie die Hilfeleistungen flexibler und näher an den Bürgern im Stadtteil verorten. Zentraler Bestandteil des Konzepts ist, Veränderungen im Stadtteil unter Beteiligung der vor Ort tätigen Akteure zu vollziehen und so mit einem ressourcenorientierten Ansatz Mittel effektiver und gezielter einsetzen zu können.

Die KJW bauen mit der Sozialraumkoordination in Höhenberg und Vingst , kurz HöVi, auf einer langjährigen Erfahrung im Viertel und vielseitigen Kontakten auf. Besonders durch die Einrichtung eines Jugendstadtteilmanagements entstand in den letzten Jahren ein Netzwerk von Einrichtungen

und Institutionen, das mit professionellen Ressourcen sowie ehrenamtlichem

Engagement von der Bevölkerung im Viertel getragen wird. Ziel der Bemühungen ist die Verbesserung und der weitere Ausbau dieser Zusammenarbeit sowie eine konstruktive

Entwicklung des Stadtteils, an der die Menschen vor Ort teilhaben

können.

Martinszug in ???Ein besonderes Ergebnis der Arbeit in 2007 ist die Umsetzung eines ersten gemeinsamen Martinszuges. In den Jahren zuvor zog jede Einrichtung stets mit einem eigenen Zug durch das Viertel. Für jeden Zug musste die Polizei erneut die Strasse sperren, es wurden separate Kapellen bestellt und Pferde mit Reiter gebucht. Die Sozialraumkoordinatoren griffen das Thema gemeinsam mit der evangelischen Kirchengemeinde auf und brachten die Bürgervereine, die Polizei und � Kindertagesstätten und eine Grundschule zusammen. Im November zogen dann das erste Mal 1500

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Menschen mit Fackelbeleuchtung durch das Viertel zum Vingster Marktplatz, wo ein großes Feuer den Zug erwartete und an die Kinder Weckmänner verteilt wurden.

Spielplatzfest an St. TheodorAls ein besonderer Schwerpunkt der sozialräumlichen Tätigkeiten in Höhenberg und Vingst entwickelte sich in 2007 die Koordination der beiden Familienzentren in Höhenberg/Vingst im Rahmen des Kalker Netzwerks für Familien.Vor diesem Hintergrund fand im September zum zweiten Mal das Spielplatzfest an St. Theodor statt, an dem über 500 Menschen teilnahmen. Die Familien konnten an über 1� Ständen gemeinsam Aufgaben lösen und bei Spiel und Spaß einiges über die Arbeit der Familienzentren und der Kooperationspartner erfahren. Die Familien konnten dabei einen Laufzettel ausfüllen und bekamen, wenn dieser komplett war, für jedes Kind eine Luftballonfigur von zwei Clowndarstellern überreicht.

HöVi-Online HöVi-Online bietet als Zentrum für Bewerbungsmanagement und Berufsorientierung Schülerinnen und Schülern in Höhenberg und Vingst Beratung und konkrete Unterstützung. In Beratungsgesprächen finden die Jugendlichen ihre eigenen Stärken heraus und gleichen diese mit berufsspezifischen Informationen ab,

um gezielt einen passenden Beruf zu finden. Im Anschluss daran erhalten sie Unterstützung bei der Stellensuche, erstellen ihre persönlichen Bewerbungsunterlagen und bereiten sich auf Vorstellungsgespräche und Einstellungstests vor.

Im Oktober nahmen vier Jugendliche erfolgreich an einem zwanzigstündigen Computerkurs teil, der dreimal wöchentlich durch einen ehrenamtlichen Mitarbeiter durchgeführt wurde. Zentraler Inhalt war neben der Erweiterung der Computerkenntnisse eine Einführung in das kaufmännische Arbeiten.

Der Kurs fand bei den Jugendlichen Anklang und

alle streben in diesem Jahr die Teilnahme an einem Aufbaukursus an.

Ein weiteres Angebot unserer Einrichtung

stellte das Angebot „FuN-Beruf“ dar. FuN

steht für Familie und Nachbarschaft und ist ein

Programm, in dem Eltern darin unterstützt werden, ihren Kindern in der Phase der Berufsausrichtung Orientierung und Hilfestellung zu geben. Das besondere an diesem Programm ist, dass man gar nicht lange über das „Wie und Wieso“ redet

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sondern schon während der fünf wöchentlich stattfindenden Termine als Familie miteinander über die aktuelle Situation ins Gespräch kommt. Im Mittelpunkt stehen dabei die Stärken der Jugendlichen, die gemeinsame Auseinandersetzung mit verschiedenen Berufsbildern und der Berufswahl sowie die konkrete Planung weiterer Schritte. Im ersten FuN-Kurs, der in Kooperation mit der ökumenischen Familienwerkstatt HöVi-Land stattfand, konnten fünf Familien der Berufswahl des Kindes ein Stück näher kommen und lernten gleichzeitig andere Eltern und andere Jugendliche im Viertel kennen.

Spielplatzprojekt Fuldaer Straße

„Wann kommt Ihr endlich wiiiieder???“Eine mittlerweile alltägliche Frage, wenn wir in die Nähe des Kinderspielplatzes Fuldaer Str. in Köln-Höhenberg kommen. Irgendein Kind spricht uns meistens darauf an, wann es wieder soweit ist. „Es“, das ist unser Angebot mit einem Spieleanhänger einmal die Woche am Nachmittag den Spielplatz anzufahren und uns Zeit und Geduld nehmen, mit ca. 35 Kindern und einigen Eltern zu spielen und ins Gespräch zu kommen.

Vor einigen Wochen trafen wir uns, um über die schlechte Situation auf diesem Spielplatz zu sprechen. Dort treffen sich viele Menschen, die Probleme haben mit Alkohol, Drogen

und einer erfüllenden Gestaltung ihres Lebens. Die Kinder trauten sich nicht mehr an die Spielgeräte, der Spielplatz verwaiste zunehmend.

Also aktivierten wir die ehemaligen Ehrenamtler des Spielebusses, ein generationenübergreifendes Team aus Mitarbeitern zwischen 18 und 70 Jahren. Und das Angebot wurde sofort ein großer Hit: Menschen, vor denen die Kinder Angst haben, haben den Spielplatz unverzüglich verlassen, Kinder haben daraufhin sofort die Spielgeräte genutzt, viele Kontakte mit den Eltern kamen zustande, Väter, die uns gedankt haben, Mütter, die mit uns reden wollten.

Und den Kindern macht’s richtig Spaß: unseren „Fuhrpark“, Jakkolo und Hockey sind Spielgeräte, die den Kindern sonst nicht zur Verfügung stehen und die man nicht gut alleine spielen kann und ein spontanes Bobbycar-Rennen oder ein Parcours mit den Dreirädern bringt jede Menge Abwechslung zu der vorhandenen Rutsche und der Wippe.

Kontaktliste

Katholische Jugendwerke Köln e.V.

An St. Katharinen 5

50678 Köln

0221 921335-0

0221 921335-6 (Fax)

Impressum

Diese Jahresbroschüre der Katholischen Jugendwerke Köln e.V.

spiegelt die vielfältige und qualitative Arbeit der Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter wieder, denen an dieser Stelle ein großer Dank

und Hochachtung gebührt.

Herausgeber

Katholische Jugendwerke Köln e.V.

An St. Katharinen 5

50�78 Köln

0221 / �2 13 35-0

www.kjw-koeln.de

[email protected]

Verantwortlich Georg Spitzley (1. Vorsitzender)

Redaktion Daniel Könen V.i.S.d.P.

Redaktionelle Mitarbeit Fabian Stettes, Markus Kaufmann,

Berthold Kaufmann, Andreas Hildebrand,

Dominik Heinz, Peter Steffens,

Peter Duxa, Bernd Will, Dirk Volmer,

Andrea Klinz, Melanie Pinke,

Tobias Agreiter, Alexandra Velten, Ute Esser,

Elke Mertens, Felicia Brus, Thomas Wallendorf,

Gisela Krücken-Pasch, Monika Zimmer,

Andrea Forstmann, Martin Kruse

Satz & Layout m | michael maria hübner

Ihr Ansprechpartner | Vorstand

Georg Spitzley

Vorsitzender

Sekretariat Alexandra Ludewig | Tel.: 0221 / 921335-21

[email protected]

Pfr. Dr. Dominik M. Meiering

Vorstand

Sekretariat Ute Gruner | Tel.: 0221 / 921335-15

[email protected]

Jörg Uthmann

Vorstand

Sekretariat im BDKJ Büro | Tel.: 0221 / 921335-37

[email protected]

Ihr Ansprechpartner | Verwaltung

Arnd Romboy

Verwaltungsleiter

Tel.: -14

[email protected]

Daniel Könen

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Tel.: -37

[email protected]

Eine Liste sämtlicher Ansprechpartner

in den Fachbereichen und Einrichtungen

senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.

Spendenkonto | Sparkasse KölnBonn | Konto 3512217 | BLZ 370501�8 | GUTES TUN...