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Ausstellung 19. März bis 30. April 2016 Mo. – Fr. 9 – 24 Uhr, Sa. – So. 10 – 24 Uhr stabi.hamburg Ausstellungseröffnung Freitag, 18. März 2016, 18 Uhr im Vortragsraum der Bibliothek Begrüßung: Prof. Dr. Gabriele Beger Die Sammlung Dencker in der Staatsbibliothek: Antje Theise Einführung: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt-Universität zu Berlin Im Anschluss laden die Freunde der Staatsbibliothek zu einem Glas Wein Klaus Peter Dencker: VISUELLE POESIE II Arbeiten bis 2015 Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Gabriele Beger, Björn Engholm, Bob Grumman, Alan Prohm, John Solt, Hiroshi Tanabu und einer kompletten Bibliografie von 1960 bis 2015 aller Veranstaltungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen (Print, TV, HF, Schallplatte/CD usw.). Hrsg. Staats- und Univer- sitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg; 320 Seiten, 29,5 x 24,5 cm, Vierfarbdruck, Hardcover, 40 Euro; Verlag Bibliothek der Provinz,. A-Weitra/A Zusammen mit einem Schuber für diesen und den ersten Band, der in gleicher Ausstattung, Format und Umfang bereits 2006 erschienen ist: Klaus Peter Dencker: VISUELLE POESIE I 1965 – 2005 Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Bernd Evers, Ulrich Fülleborn, Eugen Gomringer, Dietrich Mahlow, Franz Mon, Christina Weiss, Karl Young. Hrsg. Kunstbibliothek/ Staat- liche Museen zu Berlin / Stiftung Preußischer Kulturbesitz; 320 Seiten, 29,5 x 24,5 cm, Vierfarbdruck, Hardcover, 40 Euro; Verlag Bibliothek der Provinz, A-Weitra/A Beide Bände zusammen im Schuber 70 Euro www.bibliothekderprovinz.at Aus der Sequenz „Fragmente des Nachdenkens über C. H.“, 2015 STAATS- UND UNIVERSITÄTSBIBLIOTHEK HAMBURG CARL VON OSSIETZKY 19. MÄRZ BIS 3O.APRIL 2O16 KLAUS PETER DENCKER SEHLEKTIONEN Visuelle Poesie

KLAUS PETER DENCKER - Bibliothek der Provinz · VISUELLE POESIE II Arbeiten bis 2015 Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Gabriele Beger, Björn Engholm, Bob Grumman, Alan Prohm,

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Page 1: KLAUS PETER DENCKER - Bibliothek der Provinz · VISUELLE POESIE II Arbeiten bis 2015 Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Gabriele Beger, Björn Engholm, Bob Grumman, Alan Prohm,

Ausstellung 19. März bis 30. April 2016Mo. – Fr. 9 – 24 Uhr, Sa. – So. 10 – 24 Uhrstabi.hamburg

Ausstellungseröffnung

Freitag, 18. März 2016, 18 Uhr im Vortragsraum der Bibliothek

Begrüßung: Prof. Dr. Gabriele Beger

Die Sammlung Dencker in der Staatsbibliothek: Antje Theise

Einführung: Prof. Dr. Horst Bredekamp, Humboldt-Universität zu Berlin

Im Anschluss laden die Freunde der Staatsbibliothek zu einem Glas Wein

Klaus Peter Dencker: V ISUELLE POES IE I I

Arbeiten bis 2015

Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Gabriele Beger, BjörnEngholm, Bob Grumman, Alan Prohm, John Solt, HiroshiTanabu und einer kompletten Bibliografie von 1960 bis 2015aller Veranstaltungen, Ausstellungen und Veröffentlichungen(Print, TV, HF, Schallplatte/CD usw.). Hrsg. Staats- und Univer-sitätsbibliothek Carl von Ossietzky Hamburg; 320 Seiten,29,5 x 24,5 cm, Vierfarbdruck, Hardcover, 40 Euro; VerlagBibliothek der Provinz,. A-Weitra/A

Zusammen mit einem Schuber für diesen und den ersten Band,der in gleicher Ausstattung, Format und Umfang bereits 2006erschienen ist:

Klaus Peter Dencker: V ISUELLE POES IE I

1965 – 2005

Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Bernd Evers, UlrichFülleborn, Eugen Gomringer, Dietrich Mahlow, Franz Mon,Christina Weiss, Karl Young. Hrsg. Kunstbibliothek/ Staat-liche Museen zu Berlin/Stiftung Preußischer Kulturbesitz;320 Seiten, 29,5 x 24,5 cm, Vierfarbdruck, Hardcover, 40Euro; Verlag Bibliothek der Provinz, A-Weitra/A

Beide Bände zusammen im Schuber 70 Euro www.bibliothekderprovinz.at

Aus der Sequenz „Fragmente des Nachdenkens über C. H.“, 2015

S TA AT S - U N D U N I V E R S I T Ä T S B I B L I O T H E K H A M B U R G

CARL VON OSSIETZKY 19. MÄRZ BIS 3O. APRIL 2O16

KLAUS PETER DENCKER

SEHLEKT IONENVisuelle Poesie

Page 2: KLAUS PETER DENCKER - Bibliothek der Provinz · VISUELLE POESIE II Arbeiten bis 2015 Mit Beiträgen von Hans Peter Althaus, Gabriele Beger, Björn Engholm, Bob Grumman, Alan Prohm,

POESIE – THEORIE – B IOGRAFIE

Gegen Ende der 1960er Jahre hatte ich beschlossen, dasregelrechte Schreiben von Poesie für die Buchseite aufzu-geben. Schon Mitte der 1960er Jahre findet sich die Tage-bucheintragung „Wichtigste Entdeckung: man muss auchmit den Wörtern viel mehr spielen und basteln, den Leserauffordern, mitzuspielen an einem Gedicht“ (31. 10. 1966).Da ich einerseits der traditionellen Poesie nichts Neues hin-zufügen konnte, andererseits aber meine Arbeiten, die seitAnfang der 1960er Jahre entstanden und der Gruppe derPhantastischen Realisten in Wien nahe standen, sich schonimmer am Bild orientierten, war es ein kleiner Schritt, zu-nächst Poesie zu visualisieren. Es waren Plakatgedichte,die ich im Dezember 1969 zum ersten Mal in der Mobilia-Galerie in Erlangen ausstellte, z. T. beeinflusst durch dieDokumentation Die Wiener Gruppe von Gerhard Rühm 1967,aber auch von der Konkreten Poesie in der Anthologie vonEmmett Williams concrete poetry im gleichen Jahr.

Als ich dazu 1970 mit den Filmexperimenten begann undversuchte, die auf den Plakaten statisch wirkenden Gedichtenicht nur zu visualisieren, sondern auch in Bewegung zu ver-setzen, so dass sich z. B. aus den Buchstaben eines Wortesimmer neue Wörter bilden ließen und diese mit filmischemMaterial gespiegelt oder konterkariert werden konnten, ent-stand die Idee einer TV-Poesie, die unter dem Titel VisuellePoesie zu 3 Experimentalfilmen führte, die ich 1971 beimSüdwestfunk-Fernsehen realisieren konnte.

Von da an entwickelte sich eine rege Filmtätigkeit, aus derich viel für meine Visuelle Poesie auf dem Papier gelernthabe. Hinzu kam das Suchen in der Historie und in anderenLändern nach Vorformen, um nicht der Gefahr zu unterlie-gen, bereits Ausprobiertes neu zu erfinden. So entstanden1972 die erste deutsche Anthologie zur Visuellen Poesie

Textbilder. Visuelle Poesie international (DuMont, Köln ) unddie erste TV-Dokumentation Visuelle Poesie für ARD/HR 3.Dieses Interesse am Suchen hielt über 40 Jahre an und dasErgebnis war 2011 die erste umfangreiche internationaleBestandsaufnahme Optische Poesie. Von den prähistorischenSchriftzeichen bis zu den digitalen Experimenten der Gegen-wart (De Gruyter, Berlin/New York ).

Meine Visuelle Poesie hat sich unter dem Eindruck all dieserKenntnisse von den Ein-Blatt-Arbeiten bis hin zu Sequenzenentwickelt, in der Regel auf DIN A4 Blättern. Die bisherlängste Sequenz Die Reise nach Rom umfasst 120 Blätter.

In der Form der Sequenz wurdees möglich, zunächst innerhalbeines Blattes, dann aber auchvon Blatt zu Blatt Geschichtenzu erzählen. Dabei gibt es in-nerhalb des Blattes und überdie ganze Sequenz drei Ebenen:die poetische, die theoretischeund die biografische, die sichineinander vermischen und wiein einem Netz durch Korres-pondenzen verknüpft werden.

Das Poetisieren wird begleitet vom Nachdenken über das,was ich gerade mache, und alles wird durchzogen von vie-len privaten Elementen. Das macht die Arbeiten für denBetrachter zwar oft rätselhaft, aber auch wieder interessantin der Weise, dass er nicht die einzig gültige Geschichtefinden muss, sondern im Sinne Ecos selbst produktiv werdenund aus dem angebotenen Material seine eigene erfindenkann. Bei allem aber gilt, was schon in den 1960er Jahrenwichtig war: Bildtexte und Sprachbilder zu sezieren, um fürmich Neues zu erfahren. (Dencker, 2015)

Klaus Peter Dencker, geb.1941 in Lübeck; 1960 Studium derdt. Literaturwissenschaft, Japanologie und Philosophie inHamburg und Erlangen; 1965 Assistent und Lehrbeauftragterder Universität Erlangen-Nürnberg bis 1974; 1970 Promotionin dt. Literaturwissenschaft und Japanologie; 1974/1975freier Autor und Filmemacher; 1975 Erster Redakteur undFilmemacher im Bereich Kultur ARD/SR bis 1985; 1981Lehrbeauftragter an den Universitäten Saarbrücken und Trier,ab 1985 bis 2000 Professur für „Medientheorie und Medien-praxis“ an der Universität Trier; 1985 bis 2002 LeitenderRegierungsdirektor der Kulturbehörde Hamburg. Seit 1970 internationale Ausstellungen Visueller Poesie, diewichtigste anlässlich des 60. Geburtstags 2001 im Hambur-ger Bahnhof (Berlin ) mit über 200 Blättern aus dem Bestandder Kunstbibliothek/Staatliche Museen zu Berlin/StiftungPreußischer Kulturbesitz. Seit 1970 nahezu 100 Experimental- und Dokumentarfilmefür die ARD u. das ZDF. Publikationen u. a.: V ISUELLE POESIE I : 1965 – 2005.Hrsg. Kunstbibliothek Berlin. Weitra/A 2006; VISUELLEPOESIE I I : Arbeiten bis 2015. Hrsg. Staats- u. Universitäts-bibliothek Hamburg. Weitra 2015; OPTISCHE POESIE.Von den prähistorischen Schriftzeichen bis zu den digitalenExperimenten der Gegenwart. Berlin/New York 2011. Sammlungen u. a.: Kunstbibliothek/Staatliche Museen zuBerlin (Arbeiten 1985 – 2000); Staats- und Universitäts-bibliothek Hamburg (Arbeiten ab 2000 fortlaufend); ZKMKarlsruhe (alle Filme, Drehbücher, Skripte ). Auszeichnungen u. a.: Kulturpreisträger der Stadt Erlangen1972; Förderpreis zum Kunstpreis Berlin, Akademie derKünste 1982; Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordensder Bundesrepublik Deutschland 2012.

Weitere Informationen: http://de.wikipedia.org/wiki/Klaus_Peter_Dencker

Plakatgedicht / Textlandschaft, 1972