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47. Heft 1914] 20. ti. Kleine Mitteitungen. 1007 gttnstig hinsichtlich seiner Bahnverh~ltnisse, da~ er vora~ssichtlich noch far mehrere Jthre beobachtet werden kann. Es ist dies unter den sporadischen, Mso mit parabolischer Bahn sich bewegenden Schweif- sternen ein ~uSerst seltener Fall, so dab far diesen Kometen die Bahnbestimmung mit ganz besonderer Sfcherheit aasgeffihrt werden kann, wenn er van den Astronomen aufmerksam verfolgt wird. --- Yon den deutsehen wissensehaftliehen Expeditionen zur Be- obaehtung der totalen Sonnenfinsternis, die am 21. August d. J. stattfand und in Deutschland nur partielt sichtbkr war, ist nur die nach Norwegen unter Leitung van Prof. Miethe ausgegangene er- folgreich gewesen. Bei hervorragend gfinstigem Wetter sollen in Norwegen sehr interessante Beob- achtungsresultute und wichtige Aufnahmen der Korona-Erscheinung erzielt warden sein. Die beiden van der Babelsberger Sternwarte und van der Pots- darner Sonnenwarte nach RuSland entsandten Expedi- tionen sind wegen des europgischen Krieges ergebnis- los verlaufen. W~hrend die Teilnehmer der Potsd~mer Expedition sich nach :Rum~nien noeh rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, sind die an der Expe- dition der Babelsberger Sternwarte beteiligten Astronomen, deren Ziel Feodosia in der Krim war, lelder als russische Kriegsgefangene festgesetzt war- den. Entdeekung neuer kleiner Planeten, Auf der Wiener Sternwarte ist im September ein neuer Planetoid van Palisa entdeckt warden, der sehr lieht- schwach, van der 13. GrSfienklasse ist. Auf der Sternwarte KSnigstuhl bei Heidelberg getang es, im Oktober sogar fanf neue Planetoiden zu linden, drei durch Wolf und zwei durch den Astronomen Rein- muth. Neue Ergebnisse photoelektrischer Helligkeits- messungen an Sternen und Planeten teilt in den Astronomischen Nachrichten Nr. 4763 van der K~nig- lichen Sternwarte Berlin-Babelsberg P. Guthniclc mit, die auch ein allgemeineres naturwissenscha~t- liches Interesse verdienen. Die betreffenden Messun- gen wurden mit Natrium-, C~sium- und Rubidium- zelten ausgefiihrt und haben zu foIgenden Ergebnissen gef~ihrt. Sowohl durch die Vergleichung photoelek- trischer Messungen mit visuellen als auch durch die Vergleichung der ersteren un~ereinander mit Zellen sehr verschiedener selektiver Empfindlichkeit aus- gefahrf, lassen sich recht genaue Farbenindex-Be- stimmungen erhalten. Es ist sogar mSglich, dal~ die photoelektrisctie Methode ohne Sehwierigkeit und mit geringem Zeitaufwand dazu ftihrt, das Zehntel einer Spektralstufe genau zu bestimmen. Ferner l~il]t sich, Mlerdings noeh etwas hypothetisch, aus den ear- liegenden Messungen folgern, dal] die Intensit~tts- verteilung in den Spektren der Planeten Mars and Saturn van der Wellenl~nge 5500 bis ins Ultra- violette einem merklich sp~teren Spektraltypus zu entsprechea scheint, Ms der ffir die Sonne gfiltige isL JedenfMls bieten photoelektrisehe Helligkeitsmessun- gen an HimmelskSrpern nach dem genauen ~rer- fahren, wie es hauptsfichlich van P. Guth~ick mit be- grOUnder ist, noeh wiehtige kosmogonisehe Ausblieke A. ]larc*~sc. Kleine lVIitteilungen. Eine neuzeitIiche Paralle][e zum Steinkohlenwald. ~)ber t~'opisehe and subtropisehe Flach- and Hochmoorc (~uf Ceylon hat K. Keithaek in deit ,Jahresberiehten und Mi~teilungen des Oberrheinischen GeoIogischeu Vereines" eine vorl5ufige Mitteilung publiziert. Diese Arbeit ist van groBem Interesse, da bekanntlich die Steinkohlenlager fossile Tropenflachmoore sing Noch ear wenigen Jahren war man der Ansicht, dub ill der tropischen und subtropischen Zone 5Ioore mit Torf- baden fehlen. So stand die Tatsache, dab es zur Stein- kohlenzeit Tropenmoore gegeben hat, ohne neuzeitliche Parallele da. Erst im Jahre i907 beschrieb H. Potonid ein van der Holl[tndisch-Indischeu Expedition in Su- matra entdecktes Torfmoor. Es war dies ein mit immergriinen, etwa 30 m hohem Mischwald best~ndeues Flachmoor; welches S. J. Koorders im Jahre 1891 in der heiBen Ebene des fl~chen 5stlichen Teils der Insel in mehr als 90 km Entfernung van der Kflste ent- deckt hatte. Bis in Einzelheiten konute dieses ~1[oor mit jenem fossilen Flachmoorwald verglichen werden, dem die Steinkohlen ihre Entstehung verdanken. Wei- tere tropische Moorbildungen fanden Janesch und v. Staff gelegentlich der Arbeiten tier Deutschen Tendaguru-Expedition in Deutsch-OstafriMx. Van der Flora dieser Moore ist nichts bekannt. Die kiirzlich van Keilhack entdeckten Moore sind nun aber nicht nur deshalb interessunt, well sie van neuem best~tigen, dal] Torfbildungen in den Trope~t mSglich sind. Wie wit noch sehen werden, beweist Keilhaeks Entdeckung auBerdem, dag Torfbildungen in den Tropen viel mehr zu Hause sind, Ms man bisher ~mnehmen durfte. So braucht man denn je~zt nicht mehr daraber nachzudenken, wodurch in der Vorzeit die Torfbildung in so gewaltigem Ma~stabe stattgefunden hat, dab die m~chtigen Kohlenfl6ze resultieren konnten. Nachdem n~mlich das erste Tropenflachmoor be- schrieben warden war, da vermeinte man, in den Trope~ kSnnten ausschlief~lich Flachmoore en~stehen. Ma~ sagte sich, dab die Zersetzung der toten Pflanzeateile bei der tropischen ttitze eine so rapide sein masse, daL~ fiberal! da, wo diese Pflanzenteile nicht hinreichend van der Luft abgeschlossen warden, eine Yerwesung state- linden mi~sse, bei der kein fester Rest iibrig bleiben kSnne. Man glaubte also, da/3 in den Tropen die Torf- bildung sofort aufhSren masse, wenn sich der Torf so- weft angehSht habe, dug das tote PfIanzenmaterial nieht mehr hinreichend durch das Grundwasser van dem Sauerstoff der Luft abgeschtossen wiirde. Keilhavks Untersuchungen haben diese Ansichten widerlegt. IIat sich doch ergeben, dug (wenigstens im subtropischen Gebiet) auch oberhalb des Grundwasserspiegels noch Torf zu entstehen vermag. Eine Zeile in dem NIeyerschen l~eisef~ihrer ,,Weit- reise" hatte die Aufmerksamkeit Keilhacks auf Ceylon gelenkt. Es finder sich in diesem Buch bei Besprechang der Umgebung van Nureliya die Warnung: ,,]t~an hate sich ear unsicheren moorigen Stellen"; Ein dortiges Hochtal zeigte sich denn uuch als ein Gebiet ausgedehn- ter Torfmoorbildungen. In dem sadlichen Teile dieses Tales liegt ein See. An den See schliegt sich ring'sum ein im wesentlichen lnit Gr~sern bestandenes Ftach- moor, welches durch die framer mehr fortschreitende Verlandung seiner randlichen Teile ents±anden ist. ~Vie bei unseren verlandenden Seen, so k~nn man auch beim l,,~ke Gregory mehrere Vegetationsgartel unterscheiden. Die grSBte Breite des Flachmoors erreicht kaum 200 m. ..An das Flachmoor," sehreibt Keilhaek, ,,schlieBt sich fiberall der zweite fiber dem Grundwasser gelegene Moortypus an, den ich nur Ms Hochmoor bezeichnen kann.'" AuBerlich stellt~ sich das van dem ttochmoor eingenommene Gel~inde als ein typisches Gehgngemoor

Kleine Mitteilungen

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47. Heft 1914] 20. ti. Kle ine Mit te i tungen. 1007

gttnstig hinsichtlich seiner Bahnverh~ltnisse, da~ er vora~ssichtlich noch far mehrere J t h r e beobachtet werden kann. Es ist dies unter den sporadischen, Mso mi t parabolischer Bahn sich bewegenden Schweif- sternen ein ~uSerst seltener Fall, so dab far diesen Kometen die Bahnbestimmung mit ganz besonderer Sfcherheit aasgeffihrt werden kann, wenn er van den Astronomen aufmerksam verfolgt wird. --- Yon den deutsehen wissensehaftliehen Expeditionen zur Be- obaehtung der totalen Sonnenfinsternis, die am 21. August d. J . s tat t fand und in Deutschland nur partielt sichtbkr war, ist nur die nach Norwegen unter Leitung van Prof. Miethe ausgegangene er- folgreich gewesen. Bei hervorragend gfinstigem Wetter sollen in Norwegen sehr interessante Beob- achtungsresultute und wichtige Aufnahmen der Korona-Erscheinung erzielt warden sein. Die beiden van der Babelsberger Sternwarte und van der Pots- darner Sonnenwarte nach RuSland entsandten Expedi- tionen sind wegen des europgischen Krieges ergebnis- los verlaufen. W~hrend die Teilnehmer der Potsd~mer Expedition sich nach :Rum~nien noeh rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten, sind die an der Expe- dition der Babelsberger Sternwarte beteiligten Astronomen, deren Ziel Feodosia i n der Krim war, lelder als russische Kriegsgefangene festgesetzt war- den.

Entdeekung neuer kleiner Planeten, Auf der Wiener Sternwarte ist im September ein neuer Planetoid van Palisa entdeckt warden, der sehr lieht- schwach, van der 13. GrSfienklasse ist. Auf der Sternwarte KSnigstuhl bei Heidelberg getang es, im Oktober sogar fanf neue Planetoiden zu linden, drei durch Wolf und zwei durch den Astronomen Rein- muth.

Neue Ergebnisse photoelektrischer Helligkeits- messungen an Sternen und Planeten teilt in den Astronomischen Nachrichten Nr. 4763 van der K~nig- lichen Sternwarte Berlin-Babelsberg P. Guthniclc mit, die auch ein allgemeineres naturwissenscha~t- liches Interesse verdienen. Die betreffenden Messun- gen wurden mit Natrium-, C~sium- und Rubidium- zelten ausgefiihrt und haben zu foIgenden Ergebnissen gef~ihrt. Sowohl durch die Vergleichung photoelek- trischer Messungen mi t visuellen als auch durch die Vergleichung der ersteren un~ereinander mi t Zellen sehr verschiedener selektiver Empfindlichkeit aus- gefahrf, lassen sich recht genaue Farbenindex-Be- stimmungen erhalten. Es ist sogar mSglich, dal~ die photoelektrisctie Methode ohne Sehwierigkeit und mit geringem Zeitaufwand dazu ftihrt, das Zehntel einer Spektralstufe genau zu bestimmen. Fe rne r l~il]t sich, Mlerdings noeh etwas hypothetisch, aus den ear- liegenden Messungen folgern, dal] die Intensit~tts- verteilung in den Spektren der Planeten Mars and Saturn van der Wellenl~nge 5500 bis ins Ultra- violette einem merklich sp~teren Spektraltypus zu entspreche a scheint, Ms der ffir die Sonne gfiltige isL JedenfMls bieten photoelektrisehe Helligkeitsmessun- gen an HimmelskSrpern nach dem genauen ~rer- fahren, wie es hauptsfichlich van P. Guth~ick mit be- grOUnder ist, noeh wiehtige kosmogonisehe Ausblieke

A. ]larc*~sc.

Kleine lVIitteilungen. Eine neuzeitIiche Paralle][e zum Steinkohlenwald.

~)ber t~'opisehe and subtropisehe Flach- and Hochmoorc

(~uf Ceylon hat K. Keithaek in deit , Jahresber iehten und Mi~teilungen des Oberrheinischen GeoIogischeu Vereines" eine vorl5ufige Mitteilung publiziert. Diese Arbeit ist van groBem Interesse, da bekanntlich die Steinkohlenlager fossile Tropenflachmoore s ing Noch ear wenigen Jahren war man der Ansicht, dub ill der tropischen und subtropische n Zone 5Ioore mit Torf- baden fehlen. So stand die Tatsache, dab es zur Stein- kohlenzeit Tropenmoore gegeben hat, ohne neuzeitliche Parallele da. Ers t im Jahre i907 beschrieb H. Potonid ein van der Holl[tndisch-Indischeu Expedition in Su- matra entdecktes Torfmoor. Es war dies ein mit immergriinen, etwa 30 m hohem Mischwald best~ndeues Flachmoor; welches S. J. Koorders im Jahre 1891 in der heiBen Ebene des fl~chen 5stlichen Teils der Insel in mehr als 90 km Entfernung van der Kflste ent- deckt hatte. Bis in Einzelheiten konute dieses ~1[oor mit jenem fossilen Flachmoorwald verglichen werden, dem die Steinkohlen ihre Ents tehung verdanken. Wei- tere tropische Moorbildungen fanden Janesch und v. Staff gelegentlich der Arbeiten tier Deutschen Tendaguru-Expedition in Deutsch-OstafriMx. Van der Flora dieser Moore ist nichts bekannt.

Die kiirzlich van Keilhack entdeckten Moore sind nun aber nicht nur deshalb interessunt, well sie van neuem best~tigen, dal] Torfbildungen in den Trope~t mSglich sind. Wie wit noch sehen werden, beweist Keilhaeks Entdeckung auBerdem, dag Torfbildungen in den Tropen viel mehr zu Hause sind, Ms man bisher ~mnehmen durfte. So braucht man denn je~zt nicht mehr daraber nachzudenken, wodurch in der Vorzeit die Torfbildung in s o gewaltigem Ma~stabe stattgefunden hat, dab die m~chtigen Kohlenfl6ze resultieren konnten.

Nachdem n~mlich das erste Tropenflachmoor be- schrieben warden war, da vermeinte man, in den Trope~ kSnnten ausschlief~lich Flachmoore en~stehen. Ma~ sagte sich, dab die Zersetzung der toten Pflanzeateile bei der tropischen t t i tze eine so rapide sein masse, daL~ fiberal ! da, wo diese Pflanzenteile nicht hinreichend van der Luft abgeschlossen warden, eine Yerwesung state- linden mi~sse, bei der kein fester Rest iibrig bleiben kSnne. Man glaubte also, da/3 in den Tropen die Torf- bildung sofort aufhSren masse, wenn sich der Torf so- weft angehSht habe, dug das tote PfIanzenmaterial nieht mehr hinreichend durch das Grundwasser van dem Sauerstoff der Luft abgeschtossen wiirde. Keilhavks Untersuchungen haben diese Ansichten widerlegt. IIat sich doch ergeben, dug (wenigstens im subtropischen Gebiet) auch oberhalb des Grundwasserspiegels noch Torf zu entstehen vermag.

Eine Zeile in dem NIeyerschen l~eisef~ihrer ,,Weit- reise" hatte die Aufmerksamkeit Keilhacks auf Ceylon gelenkt. Es finder sich in diesem Buch bei Besprechang der Umgebung van Nureliya die Warnung: ,,]t~an hate sich ear unsicheren moorigen Stellen"; Ein dortiges Hochtal zeigte sich denn uuch als ein Gebiet ausgedehn- ter Torfmoorbildungen. In dem sadlichen Teile dieses Tales liegt ein See. An den See schliegt sich ring'sum ein im wesentlichen lnit Gr~sern bestandenes Ftach- moor, welches durch die framer mehr fortschreitende Verlandung seiner randlichen Teile ents±anden ist. ~Vie bei unseren verlandenden Seen, so k~nn man auch beim l,,~ke Gregory mehrere Vegetationsgartel unterscheiden. Die grSBte Breite des Flachmoors erreicht kaum 200 m. ..An das Flachmoor," sehreibt Keilhaek, ,,schlieBt sich fiberall der zweite fiber dem Grundwasser gelegene Moortypus an, den ich nur Ms Hochmoor bezeichnen kann.'" AuBerlich stellt~ sich das van dem ttochmoor eingenommene Gel~inde als ein typisches Gehgngemoor

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tmr. welelms yon de~ R~indemx des ebenm~ Flaehmoors ~lus an dm~ Abh~ngen des Tales emporsteigr, l~Iier sei m~r einer de r Untersehiede zwisehen den beiden 5ioof rype~ erwghnL Auf dem Flaehmoor linden sieh nut vereinzelt kleine Gruppen yon ktinstlich angesiedel- ten austral isehen Euealypten; auf dem tIoehmoor da- geg'en trite, ein eharakter is t iseher 13aum des UrwMds yon Ceylon ant, der auf allen umliegenden Bergen einen bedeutenden Anteil "~n dessen Aufbau nimmt, es ist dies alas praehtvolle Rhododendron arboreum, ein im Ur- watd 12--15 m hoher, met praehtvollen, riesengro|.3en, leuehtend roten Bltiten gesehmtiekter Battm: der bier gut dem Hoehmoor verkriippelt isi zu knorr ig gewaehsenen, hSehstens 3---4 m hohen, in der GrSl3e der Blgt ter and J31fit.m~ arg verktimmerten und vereinzek stehenden Exemplaren. Da~ Auf t re ten dieser verkrtippelten l~ho- dodendren ant diesem h{oor e r inner t in ganz auffiilliger Weise an die verkriippelten Moorkiefern unserer nord- deutschen ]?foehmoore. Das ¢}ehlingemoor mi t allen seinen Eigensehaften ist das Ergebnis eines gegenfiber dem Flaehmoor seh r betr~tchtliehen Mangels an mineru- lisehen N~thrstoffen. ])as Flaebmoor erhglt diese dauernd zugef/ihrt aus dem tArasser des Sees, dem yon allen Seiten nghrstoffreiehe B[iebq zuflieBen, die ihre gelSsten Salze aus dem Verwit terungsboden des (@anits reieMieh auggenommen haben. ])as Geh~tngemoor da- ~'egen wird ausschliel~lieh vom l~egenwasser beieuehtee, leidet Mso uneer einem erheblieben Mangel an minera- lisehen l\Tghrstoffen, und nur da, we es yon fliel.~endem Wasser beriesett wird, kann sieh das iippige Pflanzen- ]eben der Flaehmoorflora ent~altqn. Naehdem Keil- haclc noeh einige in teressaate Einzelhei ten.besprochen hM, gibe er eine ausfCihrliehe Liste der Pflanzen, die yon ihm im Flael> nnd Hoehmoor yon Nurel iya ge- sammelt worden sind.

Von den we~teren Moorem die Kcil£ae£ aufgefunden hat, seien noeh. die typischen Tropenflachmoore er- wiihnt, die er bei der Fahr t yon Colombo nach S{iden ha.he dem sfidlichsten Tell der Insel im Gebiet des fropiseben Regenwaldes, nur wenige Meter fiber dem Meeresspiegel, in grot~er Ausdehmmg vorfand. Wir send bier im tropisehen l~egenwald met 2250 mm Nieder- sehl~.gen. 7aegenfreie Monate gibe es nieht. Aneh hier send es typisebe Grasmoore~ wee diese bisher ~mr in der gemRBigten Zone bekannt waren, hie send dureh- setzt met kleinen ~nseln oder F~tnglichen Streifen yon nledrigen Bgumen und Bti~ehen, die ihrersei ts yon e~nem iippigen Gewirr yon Sehlingpflanzen iiberkleidet sind. Unfer diesen Sehlingpflanzen wurde ein his a-n, hohes, kleiferndes Gras, eine Passiflore, beob'aehtet, so- dann ei~e wundervoll rotbl/ihende Liliaeee, Gloriosa ~uperba, und zwei Klet terfarne, Lygodium und Glei- ehenia. Diese SehlinggewSehse er innern uns an die 5ppige Lianenflora des Steinkohtenwaldes. Aueh die hier gesamrnelimt Pflanzen teilt Keilh(~c£ in eerier ],isLe nile. R. Potent(;.

Zeitschri f te n i ibers icht . Yerhandlungen der Deutsehen Physikalisehen Gesell-

sehaft yore ~O. September 1914. Zuri~ekwerf'awg u~d Brech~tng elas~isch.er Wclle~ U

yen Karl Uller. Eine . re in theoretische Studie. D i e Maoowell-Lorentzsehvn Grundgleichunge~ der

SlJ~.tronentheorie in R&tme~, e.ndlicher Kri~mmung;

Zeitschrif~enfibersicht. [ Die Natur- [wisgeffsehaften

yon A. Byte. ByI~ ilat friiher reehneriseh die beob- achtbeten Eigenschaften der Atome aus der An- nahme hergeieitet., dab im Innern der Atome die Lobatschewskische (~:eometrie gilt. Er g i b e je tzt ein Gleichungssystem an, das die Maxwellsche. Elektr6- dynamik des Vaktmms and die yon ihm zur Deutung elektriseher und ehemischer Atomkrgf te vom Stand- punkte der nichteuklidischen Geometrie aus ange- gebenen Formeln zusammenfaf~t.. Es sind dies einiaeh die Maxwellschen Gleichungen in vektorielter Form, wobei die riiumliche Dichte der Elektrizit~tt als eine einfache Funkt ion von Einhei tss t recke nnd En t fe rnung yore Atommi t t e lpunk t angesetzt wird. Als universelle Konstanten zreten in dieser Fnnkt ion das Pl~ncksche Wirk_ungsquantum sowie h{asse m~d :Ladung des Etek- trolls auf.

Verhandlungen der Deutschen Physikalischen Gesell- schaft vom 15. Oktgber 1914.

Brechung uvd Zuri~ckwerfung ez~cr elelctro- m.agnetisehen Welte a~ einem optiseh alctiven K6rper; yon Karl Uller. Es wird die bisher un- bekemnte, Mlgemeine and vollst[~ndige LSsung gege- ben, in dem die gebrochenen und zurfickgeworfene~ Werte des elektrischen Feldes berechnet werden. Damit Mnd zugleich auch die des magnetischen Feldes be- kannt und somit der S t r ah lung . . I n eine ErSr terung der Ergebnisse ka:nn eingetrete.n werden, wenn die benutzte neue :Rechenmethode auseinandergesetzt ist, was in einer besonderen Abhandhmg erfolgen soil

Theorie der LiebenrShre rail einem Beitrag z~,r l"rage ~ach dcr Tr~gheit yon. Gase~ttadungen; yon R. Lindemann nnd E'. Hup~a. Die Ent ladungsvorg~age in 'cler zur Stromverst~trMmg jetzt vielfaeh in der Telephontechnik benutzten LiebenrShre werden auf (~rund der Ionentheorie gedeutet. Ftir das Verhalten der 1RShre ist die Abhgngigkei t des yon tier Gltih- kathode zur Anode flieBenden Stromes you dem zwischen der Kathode und der "siebartigen Hilts- e]ektrode tibergebende n Strom char~kteristiseh. Die tmtspreehenden Kurven bilden nach den vortiegenden Vefsuchen Schleifen, ~thnlich den Hysteresisschleifen der ]VIagnetisierungskurven. Die auf eine Trgghei t der Gasent ladung zurfickgeftihrte Erseheinung macht sieh in den mi t 50-periodigem Weehselstrom oszillogra- phisch aufgenommenen Stromkurven dureh gewlsse Kurvenverzer rungen . and Phasenverschiebungen be- merkbar (s. auch Archly ~tir Elektroteehnik fib.~ ~ (lle Anwendk~rkeit der I{~3hre zu M.eBzweeken).

Zeltsehrift fiir Instrumentenkunde; Oktober 1914. Eine neue Zentriervorrichtung fiir Feldme~str .~-

, ,ente; y o n L6sohner. Urn ein Feldmbl~instrumeh~ fiber einem'gegebenei~ B~denpunkt zentriseh utifzn- stellen, empfiehlt L. ein exzentriseh zur Ins t rumen- tenachse angeordnetes Diopterrohr, das den P u n k t ~mzuvisieren gestat tet . Met dieser E inr ieh tung lit~t sieh der mit t lere lineare Gesamtfehler fiir .die 7~en- t r i e rung eines Theodolits auf X- 0,4 mm herab- driieken, gegm~ :J:: 1,46 ram met dem gewShnlichen DoppelsenkeI.

Uber die Ausmess~z~g yon ~tereophotogramme,n ))~it dem Stereokompardtor Form D yon Zei/a-Pulfrich.; ton K. Li~demann. A u f G r u n d zahlreicher Litei-atk~i.- angaben and eigener Messu~gen d e s Ver f . werden Ursprung und GrSf~e der Ausmal~fehler-besproehea. L. finder: fast der .ganze :Betrag der mit t leren Fehler entf~t~lt auf die beschr[tnkte.monokulare, und binokulaa'e Sehsehitrfe. Die i as t rumente l len Fehler (die d ie P la t te veran~aBt durch ihr Kern, ihren :~angel an Ebenheit, ihre ~¢'ergnderuug dutch die Tempera tur u. dgl., oder die der Stereokomp~rMor veraulaSt dutch Fehler and foten Gang der Para t l axensehraube , Temperagurein- fluB u, dgL) send demgegeniiber ~mb~dm~eend.

. . . . . : --~ . . . . . . . . Ffir d~e lledaktion veran~wortlich: Dr, Arnold Berliner, Berlin W,9.