Klingenschmitt-Festschrift-2005

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  • INDOGERMANICAFestschrift Gert Klingenschmitt

    INDISCHE, IRANISCHE UNI? INDOGERMANISCHESTUDIEN

    DEM VEREHRTEN JUBILAR DARGEBRACHT ZUSEINEM FNFUNDSECHZIGSTEN GEBURTSTAG

    Herausgegeben vonGNTER SCHWEIGER

    TAIMERING 2005

  • Gedruckt mit grozgigen Zuschssen des Ehepaares Got (Prof. Dr. Toshifumi Gotund Frau Dr. Junko Got, Tohuku Universitt in Sendai), Herrn Prof. Dr. ChlodwigWerba (Universitt Wien), des CII (Corpus Inscriptiommm Iranicarum, London), desAIIT (Ancient India and Iran Trust, London), der Kulturabteilung der Botschaft derIslmischen Republik Trn, des Kulturreferates der Stadt Regensburg und den Zuwen-dungen im Vorwort namentlich genannter finanzieller Frderer.

    VORWORT ix

    TABULA GRATULATORIA xii

    AUFSTZEIGNACIO-JAVIER ADIEGO LAJARA, Barcelona

    Licio it y rn

    1AGUSTf ALEMANY VILAMAJ, Barcelona

    Some notes an language contacts between Old Ossetic (Alanic)and Old Turkic 15

    PETER ANREITER & MARIALUISE HASLINGER, InnsbruckZu den vorrmischen Komponenten des (ost-)alpinen Wortschatzes . . 23

    JOHNNY CHEUNG, LondonSanskrit meh, malt-, megh- and nimeghamna- with an excursionan Persian mih 45

    GEORGE DUNKEL, Zrich((WI& und rrs 57

    Gedruckt auf surefreiem und alterungsbestndigem Werkdruckpapier

    HEINER EICHNER, WienEtymologische Notiz zu gotisch iddja und altenglisch eode `ging' aus

    ISBN 3-934548-01-6

    sprachgeschichtlicher Sicht 71JOSEF ELFENBEIN, Cambridge

    Taboo 73WOLFRAM EULER, Mnchen

    Ostbaltisch, Westgermanisch und Britannisch(Grundstzliche berlegungen zur Existenz von Zwischenstufen zwischenProtosprachen und Einzelsprachen) 85

    BERNHARD FORSSMANN, ErlangenZwischen Erde und (zwischen) Himmel 105

    SONJA FRITZ, FrankfurtDer sprachliche Ausdruck von Sozialstrukturen in Sdasien .

    . 113

    I N H A L T

    INDOGERMANICA - Festschrift Gert Klingenschmitt :Indische, iranische und indogermanische Studiendem verehrten Jubilar dargebracht zu seinem fnfundsechzigsten Geburtstaghrsg. von Gnter Schweiger Taimering (Riekofen) : Schweiger VWT, 2005

    (Studien zur Iranistik und Indogermanistik; Bd. 3)ISBN 3 - 934548 - 01- 6

    NE: Schweiger, Gnter [Hrsg.]; Klingenschmitt, Gert; GT

    2005. Schweiger VWT-VerlagVerlag fr Wissenschaft und Technik Taimering (bei Regensburg)

    Alle Rechte vorbehalten.Das Werk einschlielich aller seiner Teile ist urheberrechtlichgeschtzt. Jede Verwertung auerhalb der engen Grenzen des

    Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlagesunzulssig und strafbar. Das gilt insbesondere fr

    Vervielfltigungen, Uhersetzungen, NHkrnverfihnungen und dieEinspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

    Printed and bound in Germany and the CR

  • INHALT

    vii

    JOSE LUIS GARCIA RAMDN, KlnDer thessalische Name Enpayos, o7cup6 `Weizen(korn) ' : att. nupsund iwpoS lyE6v `Weizen(korn) zu Wasser transportieren ' . . . . 127

    BADROLZAMAN GHARIB, TehrnThe shift of optative mood (formation) to durative preterite in someIranian languages 145

    JOST GIPPERT, FrankfurtArmeno - Albanica 155

    JuNKO GOTO, SendaiPli thina-middha-, amg. thinagiddhi-/thvnaddhi- undved. mardh/mrdh 167

    TOSHIFUMI GOTO, SendaiAi. ddbhuta-, ddabdha-, jav. abda-, dapta- und ai. addhd,aav. ap. azd 193

    ROBERTO GUSMANI, Udine`Ihrzen ' im deutschsprachigen Hochmittelalter 213

    Iv0 HAJNAL, InnsbruckDie Flexion der ah2-Stmme im Tocharischen: ererbt oder geneuert? 221

    ALMUT HINTZE, LondonIndo-Iranian *gar 'to raise aloft ' 247

    MICHAEL JANDA, MnsterWanken und Fall der Feinde Mithras: jungavestisch vi 9is- alsElement indoiranischer Dichtersprache 261

    SOON HWAN JEON, SeoulEin typologischer Uberblick. Zum Ablaut im Koreanischen:- mit Rcksicht auf deverbale Ableitungen - 273

    JEAN KELLENS, ParisL'amphipolarite semantique et la demonisation des daivas .

    283

    AGNES KORN, FrankfurtDas Nominalsystem des Balochi, mitteliranisch betrachtet .

    .. 289

    THOMAS KRISCH, SalzburgPreliminaries to the study of adjectival syntax in Proto-Indo-European 303

    MARTIN JOACHIM KMMEL, FreiburgVed. tand- und ein neues indoiranisches Lautgesetz 321

    CHARLES DE LAMBERTERIE, ParisLe verbe armenien unim / kalay 333

    JENNY HELENA LARSSON, KopenhagenThe Orthographic Variants (oa) and (ea) Traces of Accent in theElbing Vocabulary 359

    THOMAS LINDNER, SalzburgNominalkomposition im Vulgrlatein und Frhromanischen sowieein Pldoyer fr die Imperativthese 377

    MELANIE MALZAHN, WienWesttocharische Substantive auf -au und einige Fortsetzer von indo-germanischen men-Stmmen im Tocharischen 389

    JAVIER MARTfNEZ GARCIA, OviedoLaryngeal ending cases and the -n-element in Old Indian declension 409

    JOACHIM 1VIATZINGER & MONICA GENESIN, Jena & LecceNominalkomposition im Missale des Gjon Buzuku 413

    MICHAEL MEIER-BRGGER, BerlinGriechische Prsentien mit SuffixkonglomeratxCvc&, icadvra; xp'vc&, nivw; ckaivw 435

    BIRGIT ANETTE OLSEN, KopenhagenThe development of IE *mp and *mbh in Armenian

    Dumezil reconsidered 443ANTONIO PANAINO, Bologna

    Yt. 8, 8: stdr karam? `Stelle infuocate' o `Stelle-verme'?

    . . . 455GEORGES-JEAN PINAULT, Paris

    Analyse etymologique d'un nom de parente indo-europeen .

    . . . 465ROBERT PLATH, Erlangen

    aprati- und vergleichbare Bildungen: Zur Genese einer Adjektiv-klasse im Rigveda 487

    HEINZ DIETER POHL, KlagenfurtUberlegungen zum Namen slaw. nembska `Deutsch' 505

    JENS ELMEGRD RASMUSSEN, KopenhagenZur Herkunft des lateinischen Suffixes -tivus 513

    JOHANNES REINHART, WienAltrussisch lbza `Tuch, Band ' 517

    VELIZAR SADOVSKI, WienDichtersprachliche Stilmittel im Altiranischen und Altindischen 521

    STEPHAN SCHAFFNER, RegensburgUrgerm. *?rrx/gi- f. `Rge, Tadel; Anklage' und *nexw a- `nahe' . . 541

    KLAUS T. SCHMIDT, SaarbrckenEx oriente lux III. Zur Vorgeschichte der tocharischen -tk-Prsentien 557

    STEFAN SCHUMACHER, WienZur Form des gegischen Infinitivs 561

    GNTER SCHWEIGER, RegensburgFragment einer bisher unbekannten ap. Inschrift aus Susa 579

  • Viil

    INHALT

    NICHOLAS SIMS-WILLIAMS,

    London &ELIZABETH TUCKER,

    OxfordAvestan huuista and its cognates .

    .

    .

    .

    .

    . 587

    MARKO SNOJ,

    Ljubljana605

    Zur Bewahrung und weiteren Entwicklung von einigen FS,llen derurindogermanischen Akzentmobilit5t im Urslawischen ......

    WOJCIECH SOWA,

    KrakauAnmerkungen zum Balkanindogermanischen .

    .

    .

    .

    .

    . 611

    DAVID STIFTER,

    WienTocharisch A w^ssi und wiissitsune .

    .

    .

    .

    .

    . 629

    XAVIER TREMBLAY,

    TournaiZum Narten-Aorist; Apophonica IV .

    .

    .

    .

    .

    . 637

    MICHIEL DE VAAN,

    LeidenThe reflex of intervocalic *b in Avestan .

    .

    .

    .

    .

    . 665

    CALVERT WATKINS,

    HarvardTwo tokens of Indo-Iranian hieratic language

    .

    .

    .

    . .

    .

    .

    .

    .

    . 681

    ANTJE WENDTLAND,

    Gttingen689Ist der Satan weiblich? Zur Interpretation von soghdisch xH

    CHLODWIG WERBA, WienSanskrit duhitQr- und ihre (indo-)iranischen Verwandten ..... 699

    MICHAEL WITZEL,

    HarvardNotes on Vedic Dialects, 2 .

    .

    .

    .

    .

    . 733

    INDIZESWORTINDEX 745

    SACHINDEX 763

    PERSONENINDEX

    773

    STELLENINDEX 775

    SCHRIFTENVERZEICHNIS 779

    V O R W O R T

    SAGT mtir, wie habt Ihr gedacht,wie habt Ihr gesprochen,habt Ihr so wie wir gelacht,

    woher seid Ihr aufgebrochen?G. Sch.

    53 Autoren aus drei Kontinenten haben zu diesem Band ,,Indogermanica " ak-tuelle Ergebnisse aus ihren jeweiligen Forschungsgebieten beigetragen. Ihrem En-gagement, ihrer Miihe und ihrem Vertrauen hoffe ich mit diesem Buch zu ent-sprechen und danke ihnen herzlich fiir ihre Beitrdge, die aufzeigen, wie reich dasArbeitsgebiet der Indogermanistik ist. Ihre Untersuchungen sind durchdacht undkomplex, sie geben Anstfle, erschlie3en Zusammenh5nge, sie verlangen eine in-tensive Lektiire, die mit der Erkenntnis der Tragweite der Ergebnisse belohnt wird.Denn da wir Menschen ber die Sprache miteinander kommunizieren, ermglichtihre Analyse Erkenntnisse iiber unsere Herkunft, Entwicklung und Geschichte,die ihrerseits wiederum vielleicht dazu beitragen k&nnen, uns einander besser zuverstehen, die Kommunikation der Vlker auf der Basis eines umfangreicherenWissens voneinander zu intensivieren und zu optimieren. So mag der Blick aufdie Vergangenheit eine friedliche Zukunft der universalen Menschheit ermglichen.

    Die mit mathematisch strenger Argumentation im Studiolo gewonnenen Ergeb-nisse der Indogermanistik sind jedoch weniger attraktiv und haptisch greifbar wiedie prominent prsentierten Realien ihrer Nachbarwissenschaft, der ArchSologie,die spT,testens seit Erkundung der Pharaonengr5ber eine romantisch-mystischeSchatzgr5beraura umweht. Deshalb wird die Indogermanistik fentlich nicht ihrerBedeutung entsprechend rezipiert. In Zeiten kurzlebigen, plakativen und daherbevorzugt knapp gehaltenen "Infotainments" ist dieses intensive Studium nachPR- und Marketingkriterien schwer zu vermitteln, erscheint es doch schon denWissenschafsministerien als suspektes Orchideenfach, da es nicht nach Rentabi-littsgesichtspunkten zu evaluieren ist. Rechtfertigungszwdnge sind jedoch nachdem Wissenschaftverst5ndnis im Humboldtschen Sinne nicht vorgesehen. Ohnein die Defensive oder gar in Resignation zu verfallen, ist zu beklagen, daB der re-nommierte Lehrstuhl fiir Indogermanistik an der Universitt Regensburg mit demWeggang von Prof. Dr. Gert Klingenschmitt mit dem Wintersemester 2005/2006seinen Lehrbetrieb einstellen mul3te.

    Dabei ist die Vergleichende Sprachwissenschaft der Indogermanistik, der Altai-stik, der Semitistik, der Turkologie, Hethitologie, Etruskologie usw. ihrer Aufga-benvielfalt gewahr. Es gilt, um nur die vorrangigsten Bereiche zn nennen, friihe

    ix

  • X

    VORWORT

    Sprachzeugnisse, die bisweilen bereits von vorhergegangenen Generationen untergrof3em Einsatz vor dem Verfall bewahrt wurden, zu konservieren, zu dokumen-tieren und aufzuarbeiten. Nicht zuletzt gew5,hren gerade sie Hinweise auf schutz-bediirftige arch5,ologische Ftmdstatten. Aussterbende Sprachen und Dialekte sindals zwar "nicht-greifbare" doch "be-greifbare" Relikte zu sichern. Ihr ideeller kul-tureller Wert ist nicht in temporaren Wlihrungen auszudriicken.

    Nach vier Jahrzehnten erfolgreicher Lehre und Foschung verl5lit Prof. Dr. GertKlingenschmitt an seinem 65. Geburtstag die Universitt Regensburg. Schiiler,Freunde und Kollegen machen ihre Beitrge in dieser Festschrift dem geschatztenJubilar zum Geschenk. Sie danken ihm damit fiir seine fruchtbare Forschungst5tig-keit, fiir zahlreiche Anregungen und Diskussionen, fiir sein Vorbild. Wir alle sindvon seinen scharfsinnigen Gedankeng6ngen und seiner Bescheidenheit angetan.Stets hatte er ein offenes Ohr fiir Studenten, Doktoranden und Kollegen undgewahrte gro3zgig Privatissima. Seine umfangreichen, an verschiedenen Stellenpublizierten Forschungen werden nun von Prof. Dr. Rosemarie Liihr, Prof. Dr.Michael Janda, Dr. Joachim Matzinger und Dr.lrabil. Stefan Schaffner in einerGesamtausgabe zug5,nglich gemacht (s. S. 779-781).

    Fiir den vorliegenden Aufsatzband hatte auch Professor Dr. Helmut Rix einenBeitrag iiber "Umbrisch eitupes - siidpikenisch aitupas" angekiindigt, den zuverwirklichen ihm ein tragischer Unfall versagte.

    Mit ihrer herausragenden finanziellen Frderung ermdglichten die nachfolgendgenannten Institutionen und Privatpersonen den Druck dieses Bandes:

    -CII (Corpus Inscriptionum Iranicarum, London)

    - Herr Prof. Dr. Chlodwig WERBA von der Universit5,t Wien

    -

    Ehepaar G0T0 von der Universitat von der Tohuku Universitat in Sendai,Herr Prof. Dr. Toshifumi Got und Frau Dr. Junko Got,

    - Kulturreferat der Stadt REGENSBURG.Diesen Sponsoren wie dem Reigen der Gratulanten, die teils ebenfalls finanzielle

    Frderrmg zuteil werden lie13en, gilt mein herzlicher Dank fi ihre Unterstiitzung.Folgende Gratulanten seien hier genannt:

    - AIIT (Ancient India and Iran Trust)- Prof. Dr. Peter ANREITER (Innsbruck)- Prof. Dr. Onofrio CARRUBA (Pavia)- Prof. Dr. George DUNKEL (Ziirich)- Prof. Dr. Ivo HAJNAL (Innsbruck)- Dr. Thomas KRISCH (Salzburg)- Kulturabteilung der Botschaft der ISLAMISCHEN REPUBLIK IRAN- Dr. Martin KiiMMEL (Freiburg)- Prof. Dr. Dieter PoHL (Klagenfurt)- Prof. Dr. Nicholas SIMS-WILLIAMS (London)- Weitere, UNGENANNT bleiben Wollende

    VORWORT

    Xi

    Der Herausgeber bedankt sich bei allen Autoren von Herzen, besonders beijenen, die ihren Aufsatz friih zur Verfiigung gestellt haben und ihm dadurch dieArbeit erleichterten.

    Im Hinblick auf die aktuellen Differenzen der neudeutschen Rechtschreibre-form wurde es den Autoren vorbehalten, ihren Beitrag nach der alten oder neuenWeise zu gestalten. Zitierweisen, Bibliographien und die Gestaltung der einzehienBeitrage wurden vom Herausgeber etwas einander angenahert. Die Stellenanga-ben sind im Index vereinheitlicht; - so heif3t z. B. ein Rgveda-Eintrag RV 8.nn.nn,an Stelle von RV VIII .nn.nn, und an Stelle von Yt.XVIII.nn.rm liest man hierYt 18.nn.nn (in Anlehnung an Bartholomae). Es war dem Herausgeber jedochnicht mglich, sarntliche Stellenangaben und Zitate zu verifizieren.

    Fnr die gro3artige technische Unterstiitzung danke ich dem stets hilfsbereitenRechenzentrum der Universitat Regensburg, besonders den Herren M.A. MichaelMiddleton, Dipl. Biol. Dieter Piesch und Dr. Ulrich Werling, sowie den HerrenDipl. Ing. Peter Heitzer und Siegfried Lang.

    Mit herzlichem persnlichen Dank iibergebe ich diese Festschrift meinem Dok-torvater, Prof. Dr. Gert Klingenschmitt.

    Taimering, im April 2006

    Giinter Schweiger

  • AGUSTf ALEMANY

    SOME NOTES ON LANGUAGE CONTACTSBETWEEN OLD OSSETIC (ALANIC) AND OLD TURKIC*

    After working on a first approach to the sources on Alanic history,' I wassurprised at the paucity of historical reports on the Alans between the times ofthe Byzantine-Persian wars under Justin II and the rise of the kingdom of Alania,i. e. from the end of the 6th to the beginning of the 10th cent. A.D. This is why Ihave started on a new project to study the relations between North Iranian andTurkic nomads during this period. I have already made some contributions in thisdirection, 2 and today I would like to take advantage of this occasion to producea new, shorter one, as a small tribute to Prof. Dr. Klingenschmitt.

    The period in question coincided with the Islamic conquests, a temporaryretreat of Byzantine power from Transcaucasia and, most important, the arrivalof successive waves of Turkic peoples in the South Russian steppes. Due to theaforesaid lack of literary sources, I wondered if some kind of help could be gainedfrom linguistic data and, specifically, from the Turkic loanwords in Ossetic, inorder to shed light on the history of these dark centuries.

    To quote the late V.I. Abaev, "in the Ossetic language there are quite a fewTurkic words; after Iranian and Caucasian elements, Turkic ones make up themost outstanding and largest group of Old Ossetic vocabulary". 3 As alreadystated by Miller, many of them, though they reached Ossetic through Turkic,

    *Paper supported by a Research Distinction funded by the Generalitat of Catalonia andthe Research Project DGI (MCyT)-FEDER BFF 2002-02518 (Spain). I am thankful toMichael Maudsley, who was kind enough to correct the English text.

    'A. ALEMANY, Sources on the Alans. A Critical Compilation (HdO VIII.5), Leiden-Boston-Koln 2000; Russian version Alany v drevnih i srednevekovyh pis 'mennyh istocnikah,Menedzer, Moscow 2003.

    2 A. ALEMANY, "Historical Contacts between Alanic and Turkic Peoples in the West Eu-rasian Steppes", The Turks, Ankara 2002, vol. 1, p.548-52 (filled with misprints); "SixthCentury Alania: between Byzantium, Sasanian Iran and the Turkic World " , Bran udAneran. Studies Presented to B. T. Marshak on the Occasion of His 70 u" Birthday (inprint, but available at http://www.transoxiana.com.ar/Eran/Articles/alemany.pdf); andthe paper entitled "Pis 'mennye istocniki ob alano-hazarskih otnosenijah" , held in St. Pe-tersburg (November 2004) and Moscow (February 2005).

    3 V.I. ABAEV, Osetinskij jazyk i fol 'klor I (= OJaF), Moscow-Leningrad 1949, p.34-36;cf. F. THORDARSON in R. SCHMITT (ed.), Compendium Linguarum Iranicarum (= CLI-), Wiesbaden 1989, p.478 "loanwords of North Caucasian and Turkic origin constitute acomparatively large part of the Ossetic vocabulary " .

  • 16

    AGUSTI ALEMANY

    SOME NOTES ON LANGUAGE CONTACTS BETWEEN OLD OSSETIC AND OLD TURKIC 17

    are really Persian or Arabic cultural words, often common to other languages ofthe Caucasus; but, nonetheless, Ossetic has borrowed a huge amount of genuineTurkic words as well. 4

    As for their origin, Abaev argued that in those cases where it is possibleto distinguish between North (Kipchak, Siberian) and South (Oghuz, Uighur-Chaghatai) Turkic forms, Ossetic is closer to North Turkic. 5

    Today, (Digor) Ossetic borders directly on (Karachay-)Balkar, a NWW / Kip-chak Turkic language. Miller was the first to study the linguistic relations bet-ween these languages, focusing on the Ossetic influence in the place-names of the"Mountain Tatars" , but also compiling many Turkic loanwords in Ossetic. 6 Af-ter him, Hiibschmann concluded that "die kabardinischen Bergvolker (Tataren),unter welchen letzteren die Balkaren, [... ] haben viel Einfluss auf die Osseten ge-habt" .7 However, as Abaev noted, there is no justification in regarding all Turkicwords in Ossetic as borrowings from Balkar, since [1] many Turkic words presentin Ossetic are not found in Balkar and [2] the cultural and linguistic influence ofBalkar on Ossetic was - at least, in his opinion - insignificant.

    On the other side, Balkar has preserved the Alanic decimal number system(in use mainly among herdsmen), 8 as well as many Ossetic loanwords, oncemore recorded and studied by Abaev, who explained them as the heritage ofancient Alano-Turkic contacts. 9 Of the four Balkar dialects (Baxsan, Cegem,Xulam-Bezinga and Malgar), Baxsan, in spite of being the most distant, has asmany Ossetic loans as the other ones, and even some unknown to those dialectscloser to Ossetia. Still today, the names given to Karachay and Balkar by theirneighbours, such as Mingrelian alani "Karachay" or Oss.D.

    sson, As(s)i, I.asiag, Asy "Balkar, Balkaria" (from the ethnic name *ds-), recall that theseTurkic peoples inhabit territories that were once Alanic, a fact confirmed byarchaeology, historical sources and toponymy.

    4V. MILLER, "Die Sprache der Osseten " , in W. GEIGER-E. KUHN (eds.) Grandriss deriranischen Philologie, Anhang, Strassburg 1903, p.8-9; cf. E. BENVENISTE, Etudes sur lalangue ossete, Paris 1959, p. 128.

    5 OJaF 34-35; cf. R. BIELMEIER, Historische Untersuchung zum Erb- and Lehnwortschatz-anteil im ossetischen Grundwortschatz, Frankfurt am Main-Bern-Las Vegas 1977, p. 101.

    6V. IVIILLER, Osetinskie Etjudy I-III (= OE), Moscow 1881-87, III, p.7-13; "Die Spracheder Osseten", p.8-9.H. HUBSCHMANN, Etymologie and Lautlehre der ossetischen Sprache, Strassburg 1887,p.119

    8 OE III 9; OJaF 282-83; 0. PRITSAK, "Das Karatschaische and Balkarische", in J. DENYET AL. (eds.) Philologiae Turcicae Fundamenta I, Wiesbaden 1959, p. 340-68 (see p. 356-57).

    9 OJaF 271-90; on the other side, Ossetic loanwords in Karachay were studied by G.SCHMIDT, "Die ossetischen LehnwSrter im Karatschajischen" , Annales Acad. Scient. Fen-nicae, B, XXVII, 1931, p. 364-95.

    The Karachay-Balkar are of uncertain origin and they are first mentioned inthe 17th cent., although the ethnonym Balgar has wrongly been associated withthe name of the Kuban Bulyars. Their languages are the modern descendantsof Middle Kipchak dialects spoken in the South Russian steppes, which wereunder the sway of the Turkic Kuman-Kipchak confederation (Gr. KoOtCavot,Arab. ,ylxrs Qifgaq, ORuss. Ilo,noeryba, KyJvtanu = Turk. Quman, Qipcaq) priorto the Mongol conquests. Taking all this into account, the forerunners of theKarachay-Balkar presumably lived on the northern slopes of the Caucasus andthe adjoining plains close to the Alans, moving into the mountains under Mongolpressure in the 13th-14th cent. According to Pritsak, "weiter laf3t sich nachweisen,daf3 diese Ahnen der Karatschai-Balkaren, bevor sie (wohl erst ab Ende des 11.Jahrhunderts) sprachlich kiptschakisiert wurden, unter einem starkers kulturellenEinfluB der Alanen standen, nit welchen sie in einer politischen Gemeinschaftlebten" . 10 Consequently, in this case we would be faced not (only) with Kipchak-speaking newcomers, but (also) with a "kipchakicized" (Turkic and/or Alanic)substratum. ll

    Of course, if we reject Kipchak as the source of ancient Turkic loanwords inOssetic, we must go further back in time and look for another possible origin.Between the downfall of the Hun empire and the coming of the Kumans, the Alansestablished relations with several Turkic peoples who gradually made their wayinto the south Russian steppes: O'yuric tribes (Oyurs, Onoyurs, Sarayurs) andSabirs (5th_6th c.), Kutrigurs and Ut[r]igurs (6th c.), Avars and Proto-Bulyars(6th-7t11 c.) Khazars (7th-10th c.) and Pechenegs (9 th-11 th c.). Most of thesepeoples are assumed to have been speakers of Oyur (Bul-yar) Turkic, an earlysplit from Common Turkic. The only modern representative of Oyur Turkic isChuvash, spoken in the Volga region and closely related to (Middle Turkic) VolgaBul-yar, preserved in inscriptions on tombstones of the 13 th-14th cent. 12

    Abaev already recognized the importance of Chuvash for the study of Oyuric-Alanic historical relations, but, as far as I know, he failed to carry out profoundresearch into this subject, focusing his attention only on some similar forms, 13 likeOss.D. ci'yd, I. ciat (maybe related to Skt. tikta- "bitter") Chuv. cagat Hung.sajt (< OHung. sohajt), all of them meaning "cheese"; 14 Oss.I. Lert "court" -Chuv. kardd "fence, wall(ed place)"

    Hung. kart "walled place, garden" ; 15 Oss.

    to PRITSAK, "Das Karatschaische and Balkarische", p.340-41.11 Cf. OE III 7; L. JOHANSON-E. A. CsATO (eds.) The Turkic Languages, London-NY 1998,

    p.6, 22, 158.12 JoHANSON-CSATO, The Turkic Languages, p. 81-82, 85, 434.la OJaF 35.14 IESOJa I 328; H. SKOLD, Die ossetischen Lehnwdrter im Ungarischen, Lund-Leipzig 1925,

    p.79-80.15 MILLER, Sprache, p. 8; SKOLD, Lehnw6rter, p. 8, 26-27; IESOJa I 586-7.

  • as amongetc) ,22(cf. Oss.I.

    Golden)Iranian

    SOME

    Boning

    SOME NOTES ON LANGUAGE CONTACTS BETWEEN OLD OSSETIC AND OLD TURKIC 19

    egar Chuv. Hung. agar "Borzoi dog (or Russian Wolfhound), a breed of tallslender long-haired dogs of greyhound type developed in Russia esp. for pursuingwolves" - according to Abaev "iz staro-cuvasskogo (bulgarskogo) " . 16

    As for the aforementioned peoples, even though the evidence available forOryur Turkic is very limited, I think it deserves some attention. What followsis essentially a collection of Alanic and Ossetic linguistic material, which has beentraced back to the Old Turkic period: 17

    (a) Alanic (Ossetic) etymologies have been suggested for some Hunnic na-mes of Iranian origin, like 'Apa(oux)2c, Erupa, Xopao&voc or Xopaop uric(cf. Oss.D. bazug "arm"; (cs)stur "great"; xuarz "good"; amond "happiness,luck"). 18 On the other hand, Humbach held the Alanic names Addac and Can-dac to be Hunnic, just by comparing them to those ofAttila 's sons Ellac andHernac, but there is no problem in explaining the ending -ac as Oss. -erg, -ag(< ()Iran. *-aka, *-dka). 19 However, given the general absence of information, itis impossible to evaluate the role played by Hunnic in the development of Ala-nic (Ossetic), or even to ascertain to what extent there was a Turkic linguisticbackground among the Huns.

    (b) In a similar way, the only certain Iranian (Sarmatian/Alanic) name in Proto-Bulryar is that of the khan 'AanapouX = Hcnepux, Ecnepux (644-702), founder ofthe Bulryar kingdom (from *Aspa-r-uka-, diminutive of a compound with *aspa-"horse"; cf. Gr. Acntaupouxtc = Aram. 'sprwg /Asparug/ in Armazi-Mc`het`a). 20

    (c) Oss. din7ir "big, large, great " has been explained as from OTurk. Tiiyri"heaven, sky" (cf. Chuv. tdngir "sea"), in fact the name of the Sky God wor-shipped by the ancient Turks (in Proto-Bulryar rayyp&). As stated by Bielmeier,though the voiced initial in Oss. dinjir remains unclear, this etymology has asemasiological parallel in Arm. erkayn "long" & erkink' "heavens" .21

    16 MILLER, Sprache, p. 8; IESOJa I 411.17 In general, cf. A. CRRISTOL, Des Scythes aux Ossetes, Mont-Saint-Aignan 1989 2 , p. 52-72.18 On these names, see OJaF 160, 169, 172, 183; IESOJa I 242, IV 219; O. J. MAENCHEN-

    HELFEN, "Germanic and Hunnic Names of Iranian Origin" , Oriens 10/2, 1957, p.280-83;"Iranian Names of Huns" , W. B. Henning Memorial Volume, London 1970, p. 272-75; TheWorld of the Huns. Studies in Their History and Culture, Berkeley-L.A.-London 1973,p. 390-92; R. BIELMEIER in CLI 236-45 (243).

    19 H. HUMBACH, "Die historische Bedeutsamkeit der alanischen Namen" , Studia Classica etOrientalia Antonino Pagliaro Oblata, I-HI, Rome 1969, vol. III, p. 33-52 (47); A. ALEMANY,"Addac, Alanenkiinig in Hispania" , BNF 28/2, 1993, p. 156-62; as for Addac, it is easierto assume a "Kinderwort" *at(t)aka- / *ad(d)aka- "daddy" , with expressive gemination.

    20 Status quaestionis in R. SCHMITT, "Iranica Protobulgarica. Asparuch and Konsorten imLichte der iranischen Onomastik " , BalkE 28, 1985, p. 13-38 (with many misprints); "IranicaProtobulgarica Suppleta" , Natalicia Johanni Schropfer octogenario a discipulis amicisqueoblata, Munchen 1991, p. 365-73. These studies deal with other names of dubious Iranianorigin, reviewing Bulgarian bibliography on the subject, mainly by V. BESEVLIEV.

    21 ABAEV IESOJa I 383; BIELMEIER, Historische Untersuchung, p. 75, 148 (one of the few

    tually

    (d) The title tarqan, targan, known in Kok Turkic and Proto-Bulryar, as well

    ac-

    as amothe Khazars (cf. Gr. rapX&v, rapx&voc, Arab. targan, ORuss. mapxana,etc),22 was explained by Abaev as coming from Scythian (Alanic) *targan "judge"cf. Oss.I. tcerxon "judicium" ; tcerxon kenin "judicare", tcerxon leg "judex") (p.231). Il se traduit, clans la rhetorique, parla mise en contraste: ((Les notions defavorables sont souvent juxtaposees auxnotions favorables et clans des conditions telles qu'elles forment avec ces dernieresce qu 'on peut appeler une contre-partie : les termes s'opposent, les formules se fontcontraste. Le type le plus clair est par exemple la combinaison de deux prier-es,1'une demandant qu 'un bien soit octroye a 1'homme, 1'autre qu'un mal lui soitepargne [... ou que] la divinite [exerce] telle action contre les forces mauvaises 1>(p.162). Tout ceci peut titre applique tel quel au domaine iranien. L'ambiguitedu sacre n'est den d'autre que le ac dualisme )I inconscient de Darmesteter 14 etla ii contre-partie n que ce que Nyberg appelle la Zweiteilung, 15 Skjaervo le stylepraise and blame 16 et moi-meme la zone contrastee. 17

    n James DARMESTETER, Ormazd et Ahriman, Paris 1877, pp. 261-268, revu par ThomasBURROW, ((The Proto-Indoaryans)), Journal of the Royal Asiatic Society 1973, 123-140.

    12 Cette vieille hypothese de Martin HAuG (Essays on the Sacred Language, Writings, andReligion of the Parsis, Bombay 18622nd ed. London 1878, pp. 287-292) a ete renouvelee parEmile BENVENISTE, Bans Emile BENVENISTE et Louis RENOU, Vrtra - Vri9ragna, Paris1934, pp. 42-49.

    12 C'est Phypothese de Herman LoMMEL (Die Religion Zarathushtras, Tiibingen 1930, pp. 88-

    92), approuvee en dernier lieu par Johanna NARTEN (a Zarathustra and die Gottheiten desAlten Iran. Uberlegungen zur Ahura-Theorie e, Miinchener Studien zur Sprachwissenschaft56, 1996, pp. 61-89).

    r4 DARMESTETER, The Zend-Avesta, vol. I, London 1880, p. 57.

  • Comme 1'a montre Renou, la sortie d'amphipolarite indienne fut lente et sujettea rechutes. L'iranienne a du correspondre au remplacement de 1'ambiguite divinepar la dichotomie entre le domain d 'Asa et le domain de la Druj, qui net

    lacaracteristique Ineme de la representation dualiste du monde. Pour toutes lestribus iraniennes qui nous ont transmis des textes religieux explicites, *daiva-erait reduit a sa polarite negative. Mais d'autres s 'en etaient tenus a la polaritepositive et neanmoins, comme nous apprend Yt 5.94, adoraient exactement lesmemes personnalites divines. Les inversions indo-iraniennes de polarite ne slant laconsequence ni d'une dissension ethnique, ni d'un coup d'etat theologique. Elksdecoulent pareillement, mais independamment, d'un vieux trait de langue et depoesie en definitive assez superficiel. Comme le conclut Renou: s Pour restituerle vocabulaire du RV dans toute son authenticite, it y a lieu de faire leur partaux habitudes de style de ce texte. Et lorsqu 'il y figure telle inflexion d ' un terme,laquelle n'a de repondants ni en avestique ni dans le developpement ulterieurde l'indien, on peut presumer titre en presence d'un fait de acontre-partie, et1'histoire comme la prehistoire du mot pourront dans une certain mesure passeroutre a ce qui n'aura ete qu'un accident)) (p.235). Renou a prononce pourthin- le meme mot que Darmesteter. 18 L'accident de langage est la meilleureexplication que l'on ait donne de la demonisation des daivas, mais encore fallait-ilidentifier exactement les facteurs qui Pont produit. Faut-il rappeler aux iranistesqui voudraient resoudre tous les problemes avestiques dans le cadre exclusif dudomain iranien que Louis Renou 1 'avait fait des 1939, en ne parlant que devedique ?

    AGNES KORN

    DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI,MITTELIRANISCH BETRACHTET

    Gegenstand dieses Beitrags ist die Entwicklung des Nominalsystems des Ba-lochi. Zundchst soli durch einen Vergleich mit dem Parthischen and Mittelper-sischen das Nominalsystem des nicht belegten mitteliranischen Dialektes rekon-struiert werden, aus dem das Balochi hervorgegangen ist d. h. das System, dasvon den Balochi-Dialekten fur mitteliranische Zeit vorausgesetzt wird (Mittel-Balochi). lm zweiten Teil wird ein mogliches Szenario fiir die Entwicklung des No-minalsystems des Mittel-Balochi zum gegenwartigen System vorgeschlagen. DieVorgeschichte der Nominalflexion des Balochi ist von dem der Personalpronominanicht zu trennen, daher werden diese ebenfalls betrachtet.

    Wie sich zeigen wird, kann die Rekonstruktion des mitteliranischen Vorgdngersdes heutigen Balochi (oder anderer heute gesprochener nordwestiran. Sprachen)auch zur genaueren Kenntnis anderer westmitteliranischen Sprachen and ihrerEntwicklungsgeschichte beitragen.

    I. Vom heutigen Balochi zum *Mittel-Balochi

    1. Das Nominalsystem des BalochiUnter Weglassung von einigen Formen, die als einzeldialektale Bildungen erkldr-

    bar sind, laflt sich das Kasussystem des Balochi zusammenfassend wie folgt dar-stellen: l

    Rectus Obliquus Objektskasus Genitiv VokativSingular

    Plural -an

    -dad

    and, dnrd

    ' -ay, -e, -i -a, -0

    de

    -0

    -an

    15 NYBERG, Die Religionen des Alten Iran, Leipzig 1938, p. 37.16 SKJAERVO, ((Praise and blame in the Avesta: the poet-sacrificer and his duties )s, Jerusa-

    lem Studies in Arabic and Islam 26, 2002, pp. 29-67.17 KELLENS, Le pantheon de l 'Avesta ancien, Wiesbaden, 1994, pp. 68-80.18 Reference note 11.

    Tab. la: Das Kasussystem des Balochi(fett = Endungen fur den Agens in ergativ. Konstruktionen and nach Prapositionen)Der Rectus bezeichnet in nominativisch konstruierten Satzen das Subjekt, in

    ergativisch konstruierten Satzen das Objekt. 2 Der Obliquus wird fib: den Agens

    1 Es herrscht in der Fachwelt keine Einigkeit uber Zahl oder Benermung der Kasus desBalochi; zudem gibt es betrachtliche dialektale Unterschiede. Zum bier zugrundegelegtenKasussystem and dem Kasusgebrauch in den einzelnen Dialekten cf. KORN (im Druck).

    a Zu ergativischen Konstruktionen cf. MOSKALO 1985, FARRELL 1995 and KORN (im Druck).

    289

  • DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI, MITTELIRANISCH BETRACHTET

    Pronomina,, wobei Rectus and Obliquus nur im Pl. der Nomina and in der 1. Sg.der Pr

    in ergativ. Satzen, fur direkte and indirekte Objekte (in nominativ. wie in ergativ,Satzen), nach Prapositionen and in Lokativ-Funktion verwendet. Der Objektska-sus kann statt des Obliquus fur das direkte and indirekte Objekt in nominativ, ,gelegentlich auch in ergativ. Konstruktionen verwendet werden, besonders wennes speziell betont werden soil. In alien Dialekten werden direkte Objekte nur dannmarkiert, wenn sie definit sind. 3 Der Genitiv steht in Possessivkonstruktionen andvor Postpositionen. 4 Der Vokativ wird fur die Anrede verwendet.

    Die Personalpronomina werden im Wesentlichen folgendermafien flektiert: 5

    Rectos

    Obliquus Objektskasus GenitivSingular 1. BUM mane m(e)at-

    ............ :..............................................

    ..................................

    2, ta(w), to tarsi tar,, tr,Plural I. (am)rna (ain)mdr (am)may, me

    ............ ....................................................................................................................

    2. sauna slmrara smrtay, scone

    Tab. lb: Personalpronomina des Balochi(fett = Formen fur den Agens and nach Prapositionen)

    Mit Ausnabme des Vokativs zeigen die Pronomina dieselben Kasus wie dieNomina. Rectus and Obliquus haben die gleiche Form. In den Slid- and Ost-Dialekten des Balochi erscheint ein Neo-Obliquus; in den Sud-Dialekten wird abernicht dieser, sondern die in der Tabelle aufgefiihrte Form in Ergativkonstruktionenals Agens and nach Prapositionen verwendet.

    Fiir die dritte Person werden Demonstrativpronomina verwendet, die wie No-mina flektiert werden. Zusatzlich zu den orthotonen Pronomina gibt es enklitischePronominalsufhxe, die in allen Funktionen des Obliquus and in possessiver Funk-tion gebraucht werden konnen.

    2. Das Nominalsystem des WestmitteliranischenFur die Vorgeschichte des Nominalsystems des Balochi sind naturgerllaf3 die

    Systeme des belegten Westmitteliranisch zum Vergleich heranzuziehen. SowohlParthisch als auch Mittelpersisch zeigen ein Zwei-Kasus-System fiir Nomina and

    3 Dies "identified object marking " genannte Phanomen, das sich z. B. auch im Neupersischenend Tiirkischen findet, unterscheidet im Balochi nicht nur z. B. "das Hams" von "ein Haus" ,sondern auch "ein (bestimmtes) Haus " von "irgendein Haus " (s. u. ad 3.).

    4Es gibt zwar in manchen Dialekten auch Prapositionen, die den Genitiv verlangen, undPostpositionen mit dem Obliquus. Da aber die meisten Postpositionen Nominalformen imObliquus sind (z. B. dema "vor" , Obliques von dem "Vorderseite, Gesicht" ), regieren siemeist den Genitiv.Das her aufgefiihrte Paradigma ist wiederum das den diversen Dialekten Zugrundelie-gende; zu weiterem cf. KORN (im Druck).

    Tab. 2: Nominalsystem des Manichaisch-Parthischen and Mittelpersischen

    3. Rekonstruktion des Nominalsystems des Proto-Balochi

    3.1Da das heutige Balochi von einem westmitteliran. Dialekt abstammen mull,

    erhebt sich die Frage, ob sein Nominalsystem auf das des Parthischen and MPzuriickgehen kann. Tatskchlich diirfte das Nominalsystem des Mittel-Balochidem des belegten Westmitteliranisch recht ahnlich gewesen sein, dean mehrereElemente des heutigen Systems erweisen sich als offensichtlich sekundar:.

    Der Vokativ unterscheidet sich nur im Plural vom Rectus, die Endung isthistorisch gesehen die des Obliquus Plural. Die Verallgemeinerung der Obl. Pl.-Endung auf andere Kasus des Plurals hat eine Parallele in der Reinterpretationder Endung -an als Pluralsuffix im Parthischen, Mittelpersischen (s.o.) und denim Iran gesprochenen Dialekten des Balochi. 9

    Der Objektskasus erscheint sowohl in seiner Form als auch in seiner Funktion

    als Innovation: Er wird in den meisten Dialekten nur optional (zur besonderenHervorhebung von Objekten oder zur Unterscheidung von indirekten von direktenObjekten) gebraucht and fehlt in manchen Dialekten vollig. Die Endung des Ob-jektskasus besteht aus dem Suffix das an die Endung des Obliquus angehangtwird and aus dem Persischen entlehnt sein diirfte (GEIGER 1901:239). 10

    6 Die Endung des Obl. Pl. wird auch als allgemeine Pluralendung verwendet, im MP bereitsseit dem Psalter (SKJIERVO 1983:47f., 177).

    z Da das Pronomen der 2. Sg. immer (tw) geschrieben wind, ist nicht recht klar, ob das Par-thische zwei verschiedene Formen fir Rectus (etwa tu) and Obliquus zeigt (SUNDERMANN1989:131). Bei Beriicksichtigung der Evident des Zazaki (s. u. Tab. 4b) erscheint es aberdurchaus moglich, dal3 es sich um zwei verschiedene Formen handelt.

    8 Es scheint nicht ausgeschlossen, dai3 das Parthische wie das Balochi einen Wandel vonaltiran. hm > mm kannte and parth. ( 'm '(h)) amma(h) zu lesen ist.

    9 Cf. hierzu BARANZEHI 2003, JAHANI 2003, KORN (im Druck).

    Rectus

    :Obliques

    Singular -0NominaPlural dab

    Singular

    1...............

    parth. az, MP an

    man.....................................................................................

    Pronomina 2

    Plural

    1.

    2.

    .,. ti/T

    to

    amd(h) aparth. isrnd(h), MP asmd(h)

  • DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI, MITTELIRANISCH BETRACHTET

    293

    . Die Endung des Obl. Sg. (-a) steht in alien Dialekten ll nach dem unbestimmtenArtikel -e (< mitteliran. ew "eins"), z. B. ?Hard-e-a "ein Mann" (DAMES 1881:17Ost-Bal.), koh-e-a "ein Berg" (COLLETT 1983:4, Sud-Bal. atis Oman), kar-e-d"eine Arbeit" (FARRELL 1990:36, Siid-Bal. aus Karachi), bi diga watan-e-Qein anderes Land" (BUDDRUSS 1988:49, West-Bal. aus Afghanistan), go mastar-e-a "mit einem Lehrer" (BARKER/MENGAL 1969/1:72, West-Bal. aus Pakistan), 12Ferner tritt wird bei mehreren Nomina die Endung nur an das letzte Element(Gruppenflexion), e. g. wati dast u derv-a suftun "ich wusch meine (lit.: eigenen)Halide (lit.: Hand) and Gesicht" (BUDDRUSS 1988:49). 13 Es erscheint daherunwahrscheinlich, dal3 die Obliquus-Endung eine alte Flexionsendung fortsetzt.Die Herkunft von -a ist allerdings nicht Ear. Am uberzeugendsten scheint dieAnnahme (cf. z. B. SOKOLOV 1956:66), daB es sich um eine auch in verschiedenenpers. Dialekten gebrauchliche Variante des Suffixes

    -rd (daze s. o.) handelt. 14. Die Endung des Gen. Pl. (-anti) zeigt gewissermallen agglutierende Ziige: All-gemein wird angenommen, dalI sie aus der Obl. Pl: Endung

    -an and der Endungdes Gen. Sg. besteht. Wenn das zweite Element tatsachlich die Gen. Sg.-Endung

    1o Dies ist nicht nur wegen der Unmoglichkeit, Bal. ra aus altiran. radi lautgesetzlich her-zuleiten, waluscheinlich (radi hat sich allerdings auch in anderen Sprachen nicht lautge-setzlich eutwickelt, GAUTHIOT 1918:65 1 ), sondern auch deswegen, well im Unterschied zumMittelpersischen (ray) im Parthischen die Postposition wasnad verwendet wird (HENNING1950:6423).

    11 Eine Ausnahme bildet nach SOKOLOV 1956:67 das in Turkmenistan geprochene West-Balochi, in dem der unbestimmte Artikel die Obliquus-Endung verdrangt, z. B. yak pas-6z ti "er/sie ergriff ein Schaf" (In diesem Dialekt gibt as keine Ergativ-Konstruktionen.).

    12In einigen West-Bal. Dialekten wird auch die Endung des Gen. Sg. nach dem unbestimm-ten Artikel gesetzt, z.B. baccak-e-ay kitab "das Buch eines Jungen" (BARKER/MENGAL1969/1:16), yak-e-ay nam "der Name von einem" (BUDDRUSS 1988:49). In anderen Dia-lekten ist hingegen der Gebrauch des unbestimmten Artikels zusammen mit dem Genitivausgeschlossen (so explizit GILBERTSON 1923:13 and SOKOLOV 1956:67, die Behandlungdes unbestimmten Artikels nur im Abschnitt fiber den Obliquus in anderen Werken legtnahe, daf3 es in den betreffenden Dialekten ebenso ist), and BUDDRUSS 1988:49 vermerkt,dab bei unbestimmtem Artikel statt des Genitivs auch die unflektierte Form des Nomensverwendet werden kann. Konstruktionen wie die von BARKER/MENGAL 1969 erwahntensind mithin vermutlich als analogisch zur Verwendung der Obliquus-Endung zu erklaren.

    13 Allerdings findet sich Gruppenflexion auch bairn Genitiv, z. B. mni pis n ptruk-ay watan"das Land meines Vaters and Grolivaters" (BUDDRUSS 1988:49) sowie laut YUSEFIYAN2005: 87 beim Suffix fur attributive Adjektive, z. B. espet o prah-en colak-an "weiBeand weite Kleidungsstiicke" . Das Prinzip durfte sich also auf diverse Nominalsuffixeausgebreitet haben; die Verteilung in den einzelnen Dialekten ist noch zu untersuchen.Gruppenflexion ist such im Gilaki gangig (RASTORGUEVA 1971:73).

    14 Alternative Vorschldge (referiert bei SOKOLOV 1956:64) vermogen nicht zu uberzeugen:Die von GEIGER 1901:238 ale in Bal. -a erhaltene altiran. Instrumentalendung

    -a (aus derauch Psht. -a, -a hergeleitet werden, cf. GEIGER apud GAUTHIOT 1918:68) ware wohl nichtbewahrt geblieben (GAUTHIOT 1918:66), and als Fortsetzer des altiran. (Av.) Ablativs

    -ala(so GAUTHIOT 1918:66) wirde man wohl Bal. t-ad erwarten.

    ware, wnrde man allerdings angesichts der je nach Dialekt verschiedenen Gen. Sg.-Endung (-ay, -e, -i, -a and -0) auch im Plural eine entsprechende Variation er-warten. Die Endung -i findet sich zudem nur in einigen West-Bal.-Dialekten, andauch hier nur bei Namen. Es scheint daher m. E. besser, im -i des Gen. Pl. dasSuffix zu sehen, mit dem Adjektive von Nomina abgeleitet werden, 15 der Gen. Pl.and der West-Bal. "Genitiv" auf -i waxen also urspriinglich Zugehorigkeitsadjek-tive. l6

    Die Gen. Sg.-Endung -ay, -e hingegen kann auf den altiran. Gen. Sg. -ahyazuruckgehen (MORGENSTIERNE 1948:257, 259): 17 lm Balochi wird im An- andInlaut regelhaft altiran. aka) zu e; es ist moglich, daB -a(h)ia im Auslaut je nachDialekt verschiedene Ergebnisse zeitigt. 18

    Ahnlich wie bei den Nomina erweisen sich bei den Pronomina mehrere Kasusals hnlOVationen:.Der Objektskasus wird lurch die oben als sekundar erklarten Suffixe -a and -rdmarkiert.. Der Genitiv der Pronomina des Singulars zeigt die Endung -i. Auch hier scheintes wahrscheinlich, daB es sich uni das Adjektivsuffix handelt, daf3 mani "mein"and tai "dein" also ursprunglich Possessivpronomina sind. Die Verwendung von-i als Genitiv von Pronomina konnte durch die Reinterpretation von eigentlich

    15 Z. B. dein "Vorderseite" --+ demi "vorderes, friiheres" .1s So schon GEIGER 1901:239, der allerdings die Existenz einer Kategorie Genitiv im Balochi

    noch nicht erkannte, f r die Endung17 Diese Erklurung der Can. Sg.-Endung wurde eventuell deswegen nicht schon vor Morgen-

    stierne vorgeschlagen, well Geiger nur die Varianten -0 and -a kannte and die Genitiv-Syntagmen als Komposita erklarte (GEIGER 1901:239).Aus Griinden der Parallelitat mit dem Gen. Pl. wird von WINDFUHR 1992:33 (offensichtlichfuBend auf SOKOLOV 1956:65) die Endung des Gen. Sg. -a2 (sic) aus der Obliquus-Endung-et and einer aus dem altiran. Can. -ahya entstandenen Obliquus-Endung -i hergeleitet.Allerdings ist die Can. Sg.-Endung nicht -at, and -a geht wohl nicht auf -ahya zuruck(s. o.). AuBerdem setzt die Annalune von Sokolov and Windfuhr voraus, daB an eine(laut Windfuhr aus -ra entstandene, also entlehnte, s. o.) Obliquus-Endung -a eine alteObliquus-Endung -i antritt, die sich einstweilen irgendwo im Paradigma gehalten habenmiiflte, also etwa folgendes Szenario:1.Stufe: Sg. Obl. (-ahya >) -a; Pl. Obl. -an >2. Stufe: Sg. Obl. -i; Pl. Obl. -an, Gen. -an-f >3. Stufe: Sg. Obl. (ra >) -a, Can. (i.)-a'; Pl. -an, -anti.Diese Hypothese scheint aus Grunden der Chronologie wenig wahrscheinlich mind bietetauch kein Motiv fur die Entstehung einer Kategorie Genitiv. Auch die im Bal.-Dialektin Turkmenistan und Afghanistan belegte Bildung -ay-a mit Obliquus-Funktion (SoKO-Lov 1956:66) zeigt die an die Genitiv-Endung angefugte Obliquus-Endung (BUDDRUSS1988:45f.) and spricht somit fir einen gegenuber der Genitiv- Endung spateren Eintrittder Obliquus-Endung ins System.

    18 Entsprechendes gilt moglicherweise fur -au(a)#, dean taw "du" and jaw "Gerste" findensich auch in den Varianten to, Jo.

  • DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI, MITTELIRANISCH BETRACHTET

    295

    nominalem wat "Selbst" als Reflexivpronomen und von dessen Zugehorigkeitsadjektiv watt (synchrone Bedeutung "eigen") als Genitiv von wat motiviert gewesensein. Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang, daB - entgegen der sonst ubli_then Stellung des Genitivs vor dem Nomen maid:, tai und watt nachgestelltwerden konnen. 19

    Bemerkenswerterweise findet sich im Genitiv der Pronomina des Plurals-ay,

    e d. h. die Endung des Gen. g. der Nomina (dazu s. o.), die hier analogischeingedrungen sein muf3. 203.2

    Unter Weglassung der als sekundare Hinzufiigung erkannten Formen erscheintfolgendes Nominalsystem fiir das Mittel-Balochi wahrscheinlich:

    Rectus

    Obliquus

    Nomina Singular

    Plural

    .

    -ay

    -an

    Singular

    I.............

    man..............................................

    2. tawPronominaPlural

    1............

    (am)rna..............................................

    2. s(u?)ma

    Tab. 3a: Nominalsystem des *Mittel-Balochi

    altiran. Genitiv-Formen

    19 Der nachgestellte Genitiv des Pronomens (z. B. brad man-f "mein Bruder" (als Anrede),GILBERTSON 1923:47) ist somit eher den Ost-Bal.-Possessivadjektiven auf

    -fry (z. B. tufakma-fry e "das Gewehr ist meines" , GILBERTSON 1923:47) als dem eigentlichen Genitiv (z. B.Alim bah "Alims Sohn" (Genitiv mit Endung -0), GILBERTSON 1923:21) zu vergleicheu(cf. GRIERSGN 1921:343).GEIGER (1901:237, 2414) verzeichnet "besitzanzeigende Adjektive aus Pronominalstam-men" mit dem Suffix -4g, die seiner Ansiclrt nach die gegeniiber dem -t von watt "ursprdng-lichere Gestalt" des Suffixes zeigen. Es scheint jedoch besser,

    -t und -tg als zwei verschie-dene Suffixe zu interpretieren.Bei nachgestelltem Genitiv erscheint eine eventuelle Obliquus-Endung an beiden Elemen-ten, z. B. watan-t watt-a (neben iiblichem watt watana) "in die eigene Heimat" (LutzRzehak brieflich), dil-ay dard-ant mnty-an "meines Herzens (mnt (= manf) + Obl. Pl.-Endung -an) Schmerzen (Obl. Pl.) " (BARJASTEH DELFOROOZ 2004:53).

    20 Dies ist ein weiterer Hinweis darauf, dal3 die Endung-f im Gen. Pl. der Nomina und im Sg.

    der Pronomina zum Zeitp mkt der Entstehung von ammay, tumay noch nicht als Genitiv-Endung gait (und daher urspriinglich etwas anderes ist). Ansonsten wurde man - parallelzur Gen. Pl.-Endung -ant der Nomina - f (am)mf und sums erwarten. Zu untersuchenbliebe, ob sich etwa der Genitiv der Pronomina der 1. und 2. P1. anders verhalt als derauf -f, ob man also vielleicht watt watan und watan watt sagen kann (s. die vorangehendeFuilnote), aber nicht j-watan ammay, sondern nur ammay watan.

    Dieses System stimmt mit dem des Parthischen und MP hinsichtlich der Ka-tegorien nberein (s. Tab. 2). Die Funktion der Kasus des Mittel-Balochi kannebenfalls die des (alteren) belegten Westmitteliranisch gewesen sein, d. h. der Ob-liquus durfte fiir Agens von Ergativkonstruktionen, definites Objekt, indirektesObjekt und Genitiv und nach Prapositionen gebraucht worden sein. 21 Ein Unter-schied besteht darin, daf3 im Parthischen und MP der Obliquus auch nach der imBalochi nicht vorhandenen izafa stehen kann. 22

    Ein weiterer Unterschied ist die im Balochi gemeinsame Form fur Rectus undObliquus auch im Singular der Pronomina: In einem poetischen Text ist zwarzih belegt, das mit dem parth. rect. 1. Sg. az verglichen werden kann; angesichtsdes Umstandes, daB zih hapax legomenon ist und in keinem Text und keiner Be-schreibung gleich welchen Dialekts sonst auftaucht, erscheint seine Existenz aberfraglich. 23 Mir eine eigene Rectus-Form der 2. Sg. gibt es keinerlei Evidenz. Dadie orthotonen Pronomina vor allem in Rectus-Funktion gebraucht wurden undfill: die obliquen Funktionen die Pronominalsuffixe eintraten, erubrigte sich wohldie Bildung zweier Formen. 24

    3.3Die Obliquus-Formen des Mittel-Balochi gehen samtlich auf die entsprechenden

    Genitive des Altiranischen zurnck. Weitere Spuren altiran. Genitivformen findensich in den Verwandtschaftsternini. Manche Dialekte (Slid- und Ost-Bal.) habenbrat, pit, mat fiir "Bruder, Vater, Mutter " , andere (West-Bal.) bras, pis, ma's.Erstere konnen vom altiran. Nominativ hergeleitet werden, letztere vom obliquenStamm *brd 9r- usw., der z. B. im avest. Genitiv bra'9r0 belegt ist (BARTHOLO-MAE 1885:130, 133). Das Mittel-Balochi konnte also bei den Verwa. ndtschafts-termini ein Paradigma mit beiden Formen gehabt haben, aus dem die Dialektejeweils eine Form verallgemeinert hatten. Es ist bemerkenswert, daB hier (wie beiden ubrigen Nomina und den Pronomina) der Obliquus des Mittel-Balochi aufden altiran. Genitiv zuriickgeht, wdhrend der Obl. Sg. des Parthischen und MP 25den altiran. Akkusativ fortsetzt:

    21 Zum Gebrauch der Kasus im Westmitteliranischen cf. SKJJERV0 1983:177, SUNDERMANN1989:130, DURKIN-MEISTERERNST S.265ff. (Obliques in Genitiv-Funktion z.B. Nr.7005.267, Dativ-Funktion 5.265, nach Prap. Nr.181 5.199, Nr.191 S.200, Nr.198 S. 201,Nr.216f. S. 203, Nr. 238 S.206, Nr. 246, 250 if. S. 208f.).

    22In einigen im Iran gesprochenen Dialekten wird neben der Genitiv-Konstrulction auch izafaverwendet, cf. JAHANI 1994.

    23 MORGENSTIERNE 1948:258 erwagt Entlehnnng von zih aus dem Pashto (zo).24 Parallelen fiir die Verallgemeinerung obliquer Pronominalformen finder sich auch in mo-

    dernen Sprachen, z.B. Engl. (me arms "mein Arme" , them boys "die Jurgen" fur allemoglichen Kasus; Beispiele aus MCCOURT 1996) und Schwedisch (dom fin alle Kasus desPronomens der 3. Pl., JAHANI 2003:12137).

    25 Zur Verwendung der Kasusformen der MP und parth. Verwandtschaftstermini cf. SIMS-WILLIAMS 1981:167ff.

    Jungavestisch

    -ahya

    -anam

    mana.........................................................

    tauua

    ahmakam.........................................................

    xsmakam

  • DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI, MITTELIRANISCH BETRACHTET

    297

    *Mittel-Balochi

    Parthisch, MP altiranisch (Jung-Av.)Singular Rectus brat

    bend br.ata Nom.Obliquus bras braaaro Gen.

    bradm brataram Akk.Plural Rectus brat

    bradar *brataro Nom.........................

    .............

    Obliquus" bratan, brdsdn (?)

    inadarnn *braargm Gen.

    Tab. 3b: Verwandtschaftstermini im Westmitteliranischen am Beispiel "Bruder"

    4. Vergleich des Mittel-Balochi mit dem WMIr.Was den Obliquus der iibrigen Nomina betrifft, so unterscheidet sick das Mittel-

    Balochi vom Parthischen and Mittelpersischen durch das Vorhandensein einereigenen Endung vs. parth. and MP -0 (s.o.). Es ist aber moglich, dai3 fruhereStadien des Parthischen and MP eine Obl. Sg.-Endung -ay oder -e aufwiesen. Beider Endung (-y) der parth. Dokunente aus Nisa, die Livshits (apud RASTOR-GUEVA/MOLCANOVA 1981:188) als zwei Kasus (Genitiv/Dativ -e and Praposi-tionalkasus -i oder -ay) interpretiert, konnte es sich um eine Obliquus-Endung(vermutlich -ay) handeln, denn sowohl in Genitiv- and Dativ-Funktion als auchnach Preposition wiirde man vom Standpunkt des Manichaisch-Parthischen andMittelpersischen (s. o.) wie auch aus heutiger nordwestiranischer Sicht (z. B. Kur-disch, Zazaki and Balochi) den Obliquus erwarten.

    Rectus

    Obliquus

    Singular-ay

    -anPlural

    Tab. 4a: Nominalsystem des Frnh-Parthischen and -MPFur friihes Parthisch and MP kann also das System in Tabelle 4a angesetzt

    werden. 27

    26 Der Obl. Pl. der westmitteliran. Verwandtschaftstermini ist nach dem Vorbild der iibrigenNomina neu aufgebaut, indem an den Rect. Pl. die Endung -an oder -an angefiigt wird (cf.SKIIERVD 1983:177). Welche Obl. P1: Form im Mittel-Balochi verwendet wurde, ist nichtzu sagen. Heute wird die jewciligc Rectus-Form mit -an versehen.

    27 Ein solches System wird von NYBERG 1974:277 fin (frihes) Westmitteliransch, vonDURKIN-MEISTERERNST S. 135 fir Frihparthisch and Friihmittelpesisch, von SIMS-WILLIAtvts 1981:169 20 , 174 far "Early MP" and wohl auch von HENNING 1958:65 angenom-men, der (y) in parth. (inschriftl.) (pwhrypwhr) "Enkel" als mogliche Obliquus-Endungbezeichnet. Auch das "funktionslose" (-y) der MP Inschriften geht nach der jingsten Be-handlung der Materie (HUYSE 2003, s. besonders S. 96) auf eine Obliquus-Endung zurick,die jedenfalls altiran. Gen. -ahya, moglicheweise auch andere Endungen fortsetze and

    Weitere Evidenz fiir eine auf den altiran. Gen. Sg. zuriickgehenden Obl. Sg.-Endung bietet das Zazaki: 28

    Rectus

    Obliquus

    Singular -0

    -tNomina (In.) ............................................. ........................................................

    Plural -i

    -an

    Pronomina

    Singular

    1.

    2.............................

    ...........

    ez

    nit(n)h, to

    = to........................................................

    Plural

    1...................

    ma.........................................................

    2, srmar

    Tab. 4b: Nominalendungen and Personalpronomina im ZazakiDie Evidenz des Balochi bestatigt somit Daten aus anderen westiran. Sprachen.

    Die Rekonstruktion des Mittel-Balochi fuhrt auf Nominal- and Pronominalpara-digmen, die denen des fruhen Westmitteliranischen ahnlich sind, in einigen Punk-ten aber doch Unterschiede aufweisen. Das Mittel-Balochi erweist sich also in derNominalmorphologie als ein dem Parthischen and MP nah verwandter Dialekt.

    II. Vom Mittel-Balochi zum Balochi von heuteIm folgenden soli ein selbstverstandlich nur als Hypothese zu verstehendes

    Modell vorgeschlagen werden, in welchen Schritten and mit welcher relativenChronologie - sich das oben rekonstruierte Nominalsystem des Mittel-Balochi (s.Tab. 3a) zum gegenwartig beobachteten entwickelt haben konnte.1. Verallgemeinerung des Zwei-Kasus-Systems in den pronominalen Bereich

    Die erste Innovation auf dem Weg vom Mittel- zum Neu-Balochi konnte dieEinfuhrung eines zweiten Kasus fur den Singular der Personalpronomina gewesensein, so daft sich ein den Nomina entsprechendes Zwei-Kasus-System ergab. Wieder Obliquus der Nomina hat der neue Kasus die Funktion, in nominativischenSatzen Objekte zu markieren. Anders als der Obliquus der Nomina markierter aber nicht den Agens in ergativischen Konstruktionen, da fiir diese Funktiondie Pronominalsuffixe gebraucht werden, and er kann daher als Objektskasusbezeichnet werden. Die 2. Sg. *tawa wird spa-ter durch to-rd ersetzt (s. u.).

    zunachst /-P')/ zu lesen sei. Auch Durkin-Meisterernst, Nyberg and Sims-Williams set-zen die Obl. Sg: Endung als -e an, es erscheint aber aus Sicht des Balochi moglich, daftaltiran. -ahya zu dieser Zeit noch als -ay erhalten war (vgl. das alteres taw + Partikel -icreflektierende manich. MP (twy(y)c), cf. SIMS-WILLIAMS 1981:173).

    26 In der ans Tirkische angelehnten Orthographie des Zazaki steht i fir /a/, I fir /i/, and eand a entsprechen /a/ bzw. /a/ der anderen iran. Sprachen. Die Endung -i des Rect. Pl.konnte aus der neben -en gebrauchten mittel ran. Pl.-Endung -an stammen oder von denPronomina bezogen sein (Jost Gippert, miindlich).

  • DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI, MITTELIRANISCH BETRACHTET

    299

    Nomina Rectus Obliquus

    Singular

    Plural

    -ay

    -fin

    Pronomina Rectus/Obliquus ObjektskasusSingular

    ...

    1..........

    2.

    man 'Hann...........................................................................

    taw *tawa-

    Plural...

    1..........

    2.

    (am)ma...........................................................................

    sand

    Tab. 5: Mittel-Balochi > Balochi: Stufe 1(fett = Neuerungen)

    Rectus

    Obliquus

    Genitiv

    -ay

    -an

    man

    mana

    taw

    *tawa

    (am)ma........................................................................

    soma

    Tab. 6: Mittel-Balochi > Balochi: Stufe 22. Splitting des Obliquus

    Im nachsten Schritt konnte die Objektskasus-Endung auf die Nomina nbertra-gen worden sein. Da bei den Nomina Objekte in nominativischen Konstruktionengleich markiert werden wie der Agens in ergativischen, ist die Funktion der neuenEndung allgemeiner als bei den Pronomina and umfait den gesamten Bereich desObliquus.

    Durch die Einfnhrung einer eigenen Endung fur die Nlarkierung von Objektund Agens wird die Verwendung der bisherigen Endung auf Genitiv-Funktioneingeschrankt. Die Nomina haben dadurch im Singular einen Genitiv mit derEndung -ay 29 (s. Tabelle 6).

    29 Diese Neuerung unterscheidet das Proto-Balochi von benachbarten Dialekten, die statt-dessen izafa-Konstruktionen verwenden (z. B. Persisch, Kurdisch and Zazaki).

    Verallgemeinerung des GenitivsDer Kasus Genitiv kann sich claim auf den Plural der Nomina ausgebreitet

    haben: Zur Endung -an, die als Plural-Endung des Nicht-Rectus-Bereichs re-analysiert wird, werden im Plural der Nomina and im Singular der PronominaZugehorigkeitsadjektive (auf -i, s. 5.293) als Genitive ins Paradigma eingeglie-dert. Durch dieselbe Reanalyse kommt es zur (optionalen and gewissermal3enpleonastischen) Verwendung von -a am Obl. Pl.

    lm Plural der Pronomina wird wohl each folgender Proportion der Genitivgebildet:

    Obl. -a : Gen. -ay = (am)ma, sumo : x -> (am)may, sumay.

    Nomina Rectus Obliquus Genitiv

    Singular.......................

    ...........

    -a -ay_0

    Plural -a"(a) -antPronomina Rectus/Obliquus Objektskasus GenitivSingular 1, man 'nand mani

    ............ ...................................................................................................

    2. taw *tawn *kiwi

    Plural 1. (a'n)ma

    (am)may........... ........................................

    ..........................................................

    2. snma i Si'nay

    Tab. 7: Mittel-Balochi > Balochi: Stufe 3

    4. Ausgleich zum Drei-Kasus-SystemAls nachstes kann der Objektskasus auch auf den Plural der Pronomina iiber-

    tragen worden sein, womit ein symmetrisches Drei-Kasus-System entsteht. Dashierbei verwendete Suffix 1st die aus dem Persischen entlehnte (s. o. 3.1) Postpo-sition -ra. 30

    Nicht recht klar ist die Entwicklung der Formen des Pronomens der 2. Sg. Esscheint denkbar, daf3 der Genitiv zunachst *tawi war and dam] (lautgesetzlich? 31 )zu tad wurde. Aus dieser Form konnte vermittels einer Analyse von tai als ta +Genitiv-Endung -i der in manchen Dialekten gebrauchte Stamm ta gewonnenworden sein.

    Nomina

    Singular

    Plural-0

    Pronomina Rectus/Obliquus ObjektskasusSingular

    1.

    2.

    Plural

    1.

    2.

    3o Dieses System entspricht in Kategorien and Bildemitteln dem des Gilaki.3' Es gibt wohl weder ein Beispiel fur einen Wandel *awa > as noch einen Fall eines awi

    enthaltenden Bal.-Wortes. Das von GEIGER 1890:132 aus einer Ost-Bal.-Quelle zitiertekawin. ar "Rebhuhn" neben kapinfar der iibrigen Quellen weist, falls es sick nicht iiber-haupt um einen Druck- oder sonstigen Fehler handelt, eine iiregulare Veranderung auf (dieohnehin spa-ter ware als der eventuelle Wandel im Pronomen der 2. Sg.); das Wort diirfteaus dem Ind. entlehnt sein, cf. ELFENBEIN 1990/11:82.

  • DAS NOMINALSYSTEM DES BALOCHI, MITTELIRANISCH BETRACHTET

    301

    Nomina Rectus Obliquus GenitivSingular

    -a -ay................................ _^ ........................... ....................

    Plural-an(a) E -am

    Pronomina Rectus(Obliquus Objektskasus GenitivSingular

    I. man

    manymani

    ..............................................................................................

    2. taw, to *tawa tai

    Plural

    1. (am)ma

    (an:)n:ara

    (am)may.......... ....................................................................................................

    2. suma sarndrd sunray

    Tab. 8: Mittel-Balochi > Balochi: Stufe 4

    5. Verallgemeinerung des ObjektskasusSobald das Suffix -TA in Objektfunktion fir Pronomina verwendet wurde,

    konnte es auf die Nomina ubertragen werden. Die Nomina trennen so die Funktio-nen des Obliquus in allgemeinen Obliquus and einen separates Kasus, der optio-nal statt diesem Objekte markieren kann, wenn es zur Verdeutlichung erforderlichoder erwiinscht ist.

    her entsteht das Vier-Kasus-System des Balochi, das bei den Pronomina dieaus mitteliran. Zeit ererbte gemeinsame Form fir Rectus and Obliquus bewahrt.Mit dem lurch Verwendung der Endung

    -an fiir die Anrede von mehreren Perso-nen eingefuhrten Vokativ ergibt sick das System des heutigen Balochi (cf. Tabellela und lb).

    Rectus

    Obliquus Objektskasus Genitiv

    NominaSingular

    .................................

    :-a

    -ara_0

    :-ay

    ..........................

    Plural-an(a) -and, -rinra -ant

    Singular 1. man rnana mani.......... ............................................. ...........................................................

    Pronomina 2. taw, to lard tai, tiPlural 1. (am)md (am)mara (am)may

    ........... .............................................. ................................. .........................

    2. sumd sumara sunray

    Tab. 9: Mittel-Balochi > Balochi: Stufe 5

    Da Zeugnisse fir die Zwischenstufen fehlen, ist es selbstverstandlich unmoglichzu beweisen, daf3 die Entwicklung des Nominalsystem von mittel- zu neuiranischer

    Zeit tatsachlich so verlaufen ist wie oben dargestellt. Die oben beschriebenen Stu-fen stellen dessenungeachtet ein Modell dar, das die Evidenz sowohl okonomischals auch in typologisch and systemimmanent wahrscheinlichen Schritten erklart.

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    p. This article deals with three preliminaries of the analysis of word order ofadjectives in ancient Indo-European languages.1) What are the areas of research? In section 1, some examples for attributive,

    predicative and adverbial use are discussed.2) Which theoretical concepts are useful? In section 2, this question is raised and

    the consequences for the ancient languages and for Proto-Indo-European (PIE)are addressed.

    3) Which methods can be used for describing the relative order of attributiveadjectives? In section 3, two approaches are dealt with, one designed forGerman and the other bearing a typological validity in mind (though alsomainly based on German material).

    After the concluding remarks in section 4, I shall describe how adjectival con-structions are tackled in the Salzburg RIVELEX project s for a new dictionary ofthe Rigveda (section 5).1.1. The attributive adjective determines a noun and thereby modifies it / addscharacteristics to it. In English and in many other languages it restricts the scope

    extensional semantics of the noun,2 and is situated in an adjacent position tothe noun, e. g. in (1)

    (1)

    the beautiful girl; an expensive shawl; wonderful apples ...

    Many thanks to Birgit Breninger and Thomas Kaltenbacher for reading the text andcriticizing my English. I am grateful to Christina Katsikadeli and Stefan Niederreiterfor proof-reading the text. All faults which remain are, of course, my responsibility.The project 's aim is to produce a new dictionary translating all the words in the Rigveda.The contributors are Dr. Christina Katsicadeli and Mag. Stefan Niederreiter, who areworking under my supervision. The project is financed by the FWF Austrian ScienceFund, project numbers P14411-SPR, P15833-G03 and currently P17799-G03. The firstfasciculus of the dictionary is in preparation and will appear in 2006.If the noun phrase without the adjective already possesses a high degree of definiteness(either through its semantics or by the context) the character of the added adjective ismore explicative / appositional. E. g., the person uttering the phrase my strict father hasgot only one father and the fact of his being strict does not restrict the semantics of thenoun in the same way as strict restricts the semantics of order in the phrase my strictorder.

    PRELIMINARIES TO THE STUDY OFADJECTIVAL SYNTAX IN PROTO-INDO-EUROPEAN S

  • ANTONIO PANAINO

    Yt.8,8: steir karam o strAaram ?STELLE INFUOCATE 0 STELLE - VERME ?

    Tra i problemi pi curiosi della filologia avestica attualmente lasciati irrisolti,anche nelle mia edizione critica del Tistar Yast, vi certamente quello dellaprecisa interpretazione del sintagma str karam occorrente una sola volta intutto il corpus antico iranico e precisamente in Yt. 8,8. 1 Dedico, pertanto, conimmenso piacere questo piccolo contributo a1 Prof. Gert Klingenschmitt, che tantoha contribuito al progresso degli studi iranici, con la speranza di poterlo onorarecon qualche riflessione originale e degna di attenzione.

    II passo in questione recita quanto segue:

    tistrim stram rauuantamX xvaranaphu?rtam yazamaideyd pairik tauruuaiieitiy pairikPt titraiieittiy^ stdr karam patantiantara zgm asmanamca(...).

    "L'astro Tistrya splendido edotato di xvaranah noi veneriamoche sconfigge le Pairikche debella le Pairikle quali come str karamet cadonotra il cielo e la terra(. . . ).,,

    Bartholomae nel suo Altiranisches W'rterbuch 2 interpretava l'av. karama-come un aggettivo dall'etimologia incerta, ricordando in modo alquanto dubita-tivo il ved. "k?may-", m., "berme" , come se si trattasse di "Wurmsterne" , anche sepoi egli si limitava prudentemente a tradurre il sintagma in oggetto come "Stern-schnuppen".

    Per una pi approfondita discussione del problema bisogner per attenderelo studio di Anton Scherer dedicato alla nomenclatura astrale presso i popoliindeuropei, ove, in una lunga nota, 3 lo studioso rigettava, per via della diversatematizzazione, ogni confronto con il vedico krmi- "verme" 4 a favore, invece,di una suggestiva soluzione alternativa. Scherer, infatti, notava che negli Annalidecennali di Mursili 5 si trova, con pi occorrenze, il lemma Gls kalmtis(a)na-, il cui

    1 PANAtNO 1990: 34.

    2 BARTHOLOMAE 1904: 469.

    3 SCHERER 1953: 24, n. 1.

    4 Cfr. MAYRHOFER 1956: 261-262; 1991: 394-395.

    5 Cfr. GTZE 1933: 46, 212-213; GRLoIs 1988: 60, 73, 76, 79, 117.

    455

  • 456

    ANTONIO PANAINO

    Yt.8,8: str karam o stn,r;karam?

    457

    significato concreto sarebbe stato, secondo l'interpretazione di Friedrich,s quello di"meteora"; Scherer, inoltre, ricordava come tale forma (nelle sue diverse

    varianti)avesse in ogni caso a che fare con il fuoco, concludendo: "Dieses kalmi-, kalmanna_knnte vielleicht mit karama- zusammengestellt werden, dann wre av. str k.etwa `feurige Sterne"' (. . . ).

    Ne conseguirebbe, qualora tale comparazione fosse solidamente stabilita e ac-cettata, 7 che il sintagma avestico andrebbe interpretato nel senso di "stelle infuo-cate", ovvero, pi semplicemente, in quello di "stelle meteoriche" o di "meteor etout court.

    Questa soluzione, d'altro canto, non risulta affatto esente da problemi ed in-certezze sulle quali mi sembra opportuno riflettere; in primo luogo bisogna con-siderare il fatto che in ambito iranico non si trova, sino a prova contraria, alcunaltro termine direttamente comparabile con l'ittita GlS kalmis(a)na- e che solo illessico vedico preserverebbe termini apparentemente comparabili come kalmal-"splendore (delle stelle?)",$ kalmalikn- "splendente (?)",9 mentre, al contrario,nello Sprachgut iranico, ed in contesti peraltro molto pertinenti (come prestovedremo), la parola per "verme" occorre con una certa frequenza e distribuzione(part. 10 krm "verme, cometa (?)"; mp. Il kirm "verme, drago, serpente"; sogd. I2kyrm "serpente, verme"; np. 13 kirm "verme, serpente" ; shughni14 cirm / derm"verme"; oss. 15 kalm).

    Inoltre, diversi ittitologi, a partire da Forrer ls e da Gtze, 17 non erano affattoorientati ad interpretare l'ittita Gls kalmis(a)na- come riferito ad una "meteora",ma si sono limitati al significato di "Holzscheit" ( "pezzo di legno") e di "Don-nerkeil" ( "fullnine"), il secondo in particolare assolutamente adatto al contestospecifico riferito proprio dagli Annali decennali di Mursili, lg la cui redazione fi-

    6 FRIEDRICH 1936: 136-139; cfr. anche GRLOIS 1988: 117.7 Ma si noter che lo stesso MAYRHOFER 1991: 325 si mostrato molto prudente sulla

    soluzione avanzata da Scherer.8 MAYRHOFER 1956: 184; 1991: 325.

    g Ibidem.lo NYBERG 1974: 118; cfr. BoYCE 1954: 190.11 MACKENZIE 1971: 59; NYBERG 1974: 118.

    12 GHARIB 2004: 203, entrata n. 5112.13 STEINGASS 1892: 1024; cfr. anche WOLFF 1935: 647.14 MORGENSTIERNE 1974: 27.16 BIELMEIER 1977: 164-165 con ulteriori dati su molte altre lingue iraniche.16 FORRER 1926: 49 e ss.

    17 GTZE 1933: 212-214, 290 ( "Holzscheit zum Verfeuern, DonnerkeIl " ).18 Cfr. KRONASSER 1966: 183: kalmisana- "Holzscheit " ; TISCHLER 1983: Gls kalmis"(a)na-

    "Holzscheit" ; auch als Bezeichnung eines unklaren Himmelsphnomenons (nu Gls kalmis"(a)-nan siiait "er driickte ein Feuerholzscheit hinein " = "er schmetterte einen Donnerkeil

    nale deve essere collocata verso i11330. 19 In questa fonte, infatti, C1S kalmis(a)r,a-appare come riferito ad un omen celeste improvvisamente apparso durante unabattaglia; si deve piuttosto al Friedrich il tentativo di raccordare tipologicamentequesto episodio con un altro evento attestato nelle fonti egizie (iscrizione di Thut-mosis III, circa 1459 a. C.) e riferito ad una stella (cadente ?); tale confronto,d'altro canto, non affatto determinante; anzi, dal punto di vista linguistico essorisulta assolutamente neutro, se non addiritttua ininfluente, n, peraltro, i due do-cumenti sono direttamente confrontabili sul piano storico, giacch tali fonti nondescrivono affatto una situazione concreta svoltasi durante o in prossimit dellamedesima battaglia, fatto che, invece, avrebbe potuto assumere un qualche si-gnificato pi cogente e certamente determinante sul piano storico-interpretativo.Inoltre, il fatto che kalmis(a)na- sia preceduto dal logogramma GIS "albero, le-gno, mobilia"20 rimanda pi chiaramente ad un "cuneo di fuoco", ovvero ad unfulmine incendiario, piuttosto che strettamente ad un corpo celeste, per il quale cisi sarebbe, in vero, aspettato l'ideogramma MUL, peraltro opportunamente uti-lizzato in ittita anche per significare la caduta di uno sciame meteorico (1VIUL-asuatkuzzi "eine Sternschnuppe f5,llt"). 21

    Premettiamo che l'interpretazione proposta da Friedrich ed accettata (con cir-costanziata prudenza) da Scherer non cambierebbe i1 senso n la dinamica delmito riguardante la battaglia tra stelle fisse e stelle cadenti su cui soprattutto laseconda parte del Tistar Yast si sofferma, 22 dopo una breve anticipazione di talemotivo mitologico proprio in Yt. 8,8; che si tratti di stelle "filanti", paragonate a"vermi" che volano o strisciano cadendo tra cielo e terra, oppure di corpi celestidemoniaci semplicemente definiti come "stelle (meteoriche) infuocate" non cambiamolto, sebbene l'immagine, in questa seconda versione, appaia molto pi cruda esoprattutto perda di quel retroterra animalistico legato ad una rappresentazioneprimitiva di animali arimanici,23 come per l'appunto potrebbero essere stati dei"vermi" , associati alle Pairik nella loro funzione astrale di avversarie dell'armatastellare di Ahura Mazd,. Per quanto lo status demoniaco delle Pairik sia fuori dialcun dubbio, bisogna notare che esso altres confermato dall 'uso del verbo pat,certameiite davico in avestico. Inoltre, impossibile non considerare il fatto che,sempre in contesto avestico, ovvero nell'ambito della complessa ma senza dubbiochiara simbologia mazdaica, l'attribuzione ad astri demolaci di un aggettivo che

    hinein" ?; vedi anche PUHVEL 1997: 26, sub voce kalmi- "(fire)stick, brand" ; 27, subvoce kalme(sa)na-, kalmis(ale)na-, kalmis(sa)ni- " (fire)brand, (fire)bolt" ; 27, sub vocekalmanna- "bra.nd" .

    19 GRLOIs 1988: 38.26 FRIEDRICH 1991: 274: "Baum; Holz; Gert".21 Cfr. FRIEDRICH 1991: 467.92 Si rimanda alla discussione in PANAINO 1995: 15-23 e passim.93 Tali esseri mi sembrano, infatti, rientrare pienamente nel genere degli xrafstra-, esseri

    striscianti e puzzolenti, per eccellenza manifestazione visibile delle forze arimaniche.

  • rimanderebbe al "fuoco" sembra alquanto sconcertante e ben poco plausibile, datoil ruolo indiscutibilmente "sacrale" dell'elemento igneo nell'Iran antico. A questoproposito appare, invece, pi che opportuno citare il fatto che nell'inno

    manicheoin partico, noto come Angad Rsnicn, Ia 2,24 troviamo proprio i seguenti versi:'wt wnw'd hrw krm o

    "Tutti i vermi (? i. e. "comete") frellletterou 'xtr'n 'ywst

    e le costellazioni turbinarono'wt hrw 'st'rg o

    e ciascuna stella (i. e. pianeta ?)wxybyy cmg wxry(d)

    prese di traverso il suo corso."Il contesto indubbiamente astrale in cui compaiono, tra costellazioni ( 'xtr'n) e

    demoni (probabilmente) planetari ('st'rg), 25 tutti i`bermi" (krm), ha indotto gila Boyce a interpretare tale termine come "comete" ed a riconnetterlo all 'avesticokarama- con patente riferimento a Yt. 8,8. Per quanto la scelta di determinaretali "vermi" come "comete" non sia affatto certissima - potrebbero essere, infatti,semplici stelle cadenti -, , comunque, chiaro che proprio l 'immagine dei "vermi (odei serpenti)" venne associata in contesto iranico a corpi astrali demoniaci, per cuiil riferimento manicheo sembrebbe aver attinto, come supponeva esplicitamentela Boyce, ad un retroterra iranico ben pi arcaico.

    Se, quindi, si tengono in conto tali perplessit, pur senza eccessivi apriorismi, opportuno riconsiderare la comparazione con il vedico krmi-, anche alla luce dellasintassi del passo in discussione.

    Il suffisso dell ' av. karam-a- chiaramente imbarazzante e, certamente, non affatto agile in prima battuta spiegare una suffissazione secondaria (aggettivale) in-a- di un originario tema in -i-, a meno che non si supponga che la sequenza strkaram2t non costituisse un composto vero e proprio (stCtr.karam '4 In avesticorecente (Y.10, 11) vi un solo composto con star- "stella" al primo termine,ossia stard.sdra-, nome di una montagna, interpretato da Bartholomae come "dieSterne als (auf dem Haupt) tragend" 26 e da Duchesne-Guillemin come "ayant lestoiles pour parure" 27 (meno poetica, ma chiarissima, la resa di Kellens 28 con "quia les toiles sur la tte"). Bartholomae si interrogava sulla grafia del compostosupponendo la presenza di una scrittura difettiva per *str.sra-29 ma, comeegli stesso notava, la lettura non risulterebbe affatto sicura a causa della variantestar.s di Pt4 ed altri codici.

    24 BoYCE 1954: 120-121.25 Potrebbe, altres, trattarsi semplicemente delle stelle, che, con qualche eccezione, sono

    considerate demoniache in contesto manicheo. Cfr. sul tema PANAINO 1997.26 BARTHOLOMAE 1904: 1599.27 DUCHESNE-GUILLEMIN 1936: 149, par. 186.2s KELLENS 1974: 390.29 Vedi ancora KELLENS 1974: 390, ove si discute anche il valore (dubbio) del composto

    tistrii.star- "l 'toile Ti"striia" (Yt. 10, 143), posto da BARTHOLOMAE (1904: 652), madiversamente interpretato da DUCBESNE-GUILLEmnN (1936: 136, par. 166) e da THIEME(1960: 266).

    Yt.8,8: str karam o str karam ?

    459

    In ogni caso, gli esempi calzanti di suffissazione in -a- su originari temi in -i-non sono affatto sconosciuti in indo-iranico: per l'avestico, ad esempio, Duchesne-Guillemin elencava i seguenti casi: zairtimiiargv,ra- "tartaruga" (e ved. dasrigvl-)contro vedico arigri- "dito" ; xsap.yaona- "che cammina nella notte" (ma an-che as.yaona- "dove si trova la dimora di Ma", para'19v,.yaona- "che possiedeun ampio domicilio " ) a fronte del vedico yni- "utero, luogo, etc.". 30 Tale feno-meno, come ha mostrato Wackernagel, si verifica in alcuni composti determinativicon vrddhi del primo membro e risuffissazione con -a- "appertinentivo" al po-sto di -i- (non possessivo e senza vrddhti) - tipo, quindi, molto pi pertinenteper il nostro caso -, quali JUB s,tyaksrta- "che appartiene all'incantamento sa-tyak2rti-" rispetto a satyakirti- (nome di un incantamento da pronunciarsi sullearmi), svapatd- "appartenente al signore dei cavalli" (e altri ancora in -patd-)rispetto a asvapti- "signore dei cavalli" , 31 smprata- "corretto, proprio, appar-tenente al presente, etc." rispetto a sam-prat- "contro (indecl.) " ,32 etc; 33 si vedaanche il caso di altri derivati con secondo termine atematico come saveyavarcas-- "appartenente a (= figlio di) S." (costruito su swrya-varcas- "brillante comeil Sole" ).34 Wackernagel ha, inoltre, indicato una serie di bahv,vrihi, di compo-sti preposiziona.li e collettivi, che mostrano il passaggio ad una tematizzazionein -a- da un originario tema in -i-: questo, e. g., il caso dell' "Ableitungs-Kompositurn ' 35 das(bngul- "dalla lunghezza di dieci dita " (angli-, angnri-),36di rna-nbha-, m.,37 accanto a TB. rna-nbhi-, m. (-nbhi-, f.) "ragno" (maletteralmente "il cui ombelico produce lana"; cfr. anche av. varav,anua-, m. [con

    aplologia]

  • rp- "stella"). 41 Si potrebbe, quindi, pensare ad un composto bahuvrzhi conil suffisso-a- possessivum al posto di -i- (*karami- > karama-) e con il primotermine aggettivale, oppure di un composto risostantivato con primo membro in

    v?ridhi. Il significato, allora, da attribuire a questo nuovo composto sarebbe quellodi "appartenente (al genere degli sciami) di stelle-verme", o pi semplicemente"stelle-verme".

    Si deve aggiungere il fatto che, dal punto di vista sintattico, karam concordacon il pronome anaforico y (a sua volta riferito a pairiM) nella sequenza pairikay str(.)karam patanti, mentre dovrebbe piuttosto accordarsi con str(quindi, si dovrebbe trovare nel testo *karama). Tale fatto supporta ulteriormentel 'idea che, in realt, la particolare sequenza stc7,r karam rappresenti un verocomposto, stcr.karama-, pertanto, con karam regolarmente in accordo con y^D 'altro canto, che le stelle cadenti potessero essere associate ad esseri reputatimostruosi e repellenti, a guisa degli xrafstra-, data la loro funzione demoniaca,che li determina come appartenenti al novero delle pairik-, 42 non risulta affattoestranea n al contesto mazdaico, ove tali corpi celesti demoniaci svolgono unruolo molto importante, 43 almeno nell'inno a Tistrya, n a quello indo-iranico,ove, da quanto si evince dalle fonti indiane, tale mostri celesti sono rappresentaticome Rksasi44 definite anche quali trak vikesi, ovvero come "stelle dai capellidiscinti", tratto che ne sottolinea la sottigliezza e la figura filamentosa, proprioquale quella di un essere striscinte e lungo come un verme od un serpente, animaledavico per eccellenza nell 'immaginario mitologico mazdaico.

    cadente dai capelli discinti " (trakais4 vikes2ty); cfr. BLOOMFIELD 1890: 277; WHITNEY-LANMAN 1905: 248; vedi anche GRIFFITH 1962: 213); cfr. anche EICHNER 1985.41 Vedi la discussione con ulteriori rimandi bibliografici in WACKERNAGEL-DEBRUNNER 1954(= II, 2): 141, par. 43, a).42 Cfr. GRAV 1929: 195-198 e le annotazioni aggiuntive in PANAINO 1990: 97, 139 e 1995:101-103.

    3 Nei testi pahlavi, invece, il ruolo delle stelle cadenti nella lotta contro le stelle fisse vienesvolto dai demoni planetari; cfr. PANAINO 1995: 102-103. Si vedano, inoltre, HENNING1942 e MACKENZIE 1954.

    44 Come gi notava GRAY (1929: 195), nelle versioni pahlavi dell 'Avesta, per quanto redattein un sanscrito alquanto seriore, pairik- (pahl. parig) sarebbe tradotto regolarmente comemahrksasi- "grande demonessa" , e. g., in Y.9, 18 (vedi anche UNVALA 1924: 30, 159),Yt. 1, 6, 10, oppure in Ny. 1, 14 (cfr. TARAF 1981: 47, 351).

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