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Klinikum aktuell Neurologie: Erster Bauab- schnitt im Juli beendet Bericht auf S. 2 www.klinikum-braunschweig.de Aus der Geschäftsleitung S. 2-3 Bauprojekte, Neue Strukturen im Labor, Bluttransport neu organisiert, MVZ geplant, Maßnahmen Konvergenzphase Projekte S. 4 Personalentwicklung, Patien- tenbefragung, Änderungen in der Entgeltzahlung Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege S. 5–8 Integrierte Verträge abgeschlos- sen, Einführungsstand Primary Nursing, Behandlungspfade, Physiotherapie, Sicherheitsthema: Handhygiene, Arbeitszeitmodelle: Risiken und Chancen, Pränatalzentrum ge- plant Schwerpunktthema S. 9 Der Weg eines Arzneimittels – ein Produktionstag in der Apo- theke Der Betriebsrat informiert S. 10 Betriebsversammlung, Rehazen- trum, Tarif ÖD-Bereitschafts- dienst, Nacht der Arbeit Service/Menschen S. 11 Weiterbildung, Dienstjubiläen, Termine, Ausbildung Panorama S. 12 Serie: Ehrenamt im Klinikum: Seelsorge, Verabschiedung Prof. Dr. Grospietsch, Spen- denübergabe BKK Running Tour, Kurzportrait: Dr. Goetz und Prof. Dr. Oehme Arbeitszeit Risiken und Chancen von neuen Arbeitszeitmodellen im Klinikum Lesen Sie auf S. 8 Konvergenz Welche Maßnahmen das Klinikum ergreifen wird, erfahren Sie auf S. 3 Lesen Sie in dieser Ausgabe Neue Versorgungsformen Erste integrierte Verträge des Klinikums unter Dach und Fach Mehr dazu auf S. 5 Krankenhaus- Zeitung Juli 2005 Ausgabe Nr. 7 Neue Diagnostik und Therapie des Dünndarms Die ersten Einsätze der neuen Doppel-Ballon-Enteroskopie (DBE) wurden in Deutschland im letz- ten Jahr durchgeführt; seit Früh- jahr dieses Jahres steht das neue Gerät auch bei Priv. Doz. Dr. Max Reinshagen in der Medizinischen Klinik I zur Verfügung. Das Neue an diesem Verfahren sind zwei Ballons mit deren Hilfe der stark gewundene und bis zu sechs Meter lange Dünndarm quasi aufgefädelt wird und sich das Endoskop im Dünndarm wie eine Raupe vorwärts bewegt. Ver- wendet wird dazu ein Videoen- doskop mit Arbeitskanal, das in einem schlauchartigen Übertu- bus steckt und entweder über den Mund oder durch den After bis in den Dünndarm geschoben wird. Die Möglichkeiten gehen sogar über die Diagnostik hinaus und reichen in den operativen Bereich hinein. Entdeckt der Arzt beispielsweise während des En- doskopierens eine Gewebever- änderung, kann er über den Ar- beitskanal zusätzlich Instrumen- te einführen und aktiv werden. Das Verfahren ist jedoch perso- nal- und zeitintensiv, denn pro Vorschubmanöver können maxi- mal 40cm Dünndarm „aufgefä- delt“ werden. Eine vollständige Untersuchung dauert zwei Stun- den und wird in der Regel von zwei Ärzten durchgeführt. Der Patient schläft während des Ein- griffs und wird durch eine Pfle- gekraft betreut. Geeignet ist das Verfahren für Patienten mit Blu- tungen, deren Ursache mit her- kömmlichen Methoden nicht ge- klärt werden kann. „Wir freuen uns, dass wir diesen Patienten jetzt eine Operation zur Diagnostik ersparen können“, so Dr. Max Reinshagen, „und dass wir gleichzeitig einen weiteren Schritt näher an ein überre- gionales gastroenterologisches Hochleistungszentrum herange- kommen sind.“ Stationsleitung Marita Jaitner und Chefarzt Dr. Max Reinshagen präsentieren die neue Technik der Doppel-Ballon-Enteroskopie. Neuartige Technik ermöglicht erstmals eine vollständige nicht- invasive Spiegelung des Dünndarms. Zur Inspektion und gleich- zeitigen Therapie des gesamten Dünndarms war bisher eine Operation nötig. Pflegekongress Urologie Am 16. Juni fand der dritte Urologische Pflegekongress mit rund 100 Teilnehmern aus deutschsprachigen Ländern zum ersten Mal in Braunschweig statt. Die Pflegegruppe der Schweizer Stiftung Prostata- krebsforschung veranstaltet den Pflegekongress seit 2003. Thema des Kongresses sind die besonderen Probleme des altern- den Mannes, speziell die Prosta- taerkrankungen und die oft damit einhergehende erektile Dysfunk- tion. „Prostatakrebs ist die häu- figste Krebsart des Mannes“, so Prof. Dr. Peter Hammerer, Chef- arzt der Urologischen Klinik. In Braunschweig gibt es jährlich rund 300 Neuerkrankungen. Ziel des Kongresses ist es, die Qualität der Patientenversorgung unter Einbezug der neuesten wissen- schaftlichen Erkenntnisse zu ver- bessern. Neben Refe- renten aus Braunschweig und Aarau kamen die Vortragenden von der Medizi- nischen Hochschule Hannover, den Universitätskliniken in Essen und Heidelberg sowie der Euro- Med Clinic in Fürth. Am Vorabend der Veranstaltung wurden die Schweizer Kollegen mit einer Floß- fahrt über die Oker in Braun- schweig begrüßt. „Wir hätten nicht gedacht, dass es in Braun- schweig so grün ist“, lobt der Prä- sident der Pflegegruppe Thomas Lautenschlager. Nicht nur des- wegen steht fest, dass der Kon- gress in Zukunft abwechselnd in Aarau in der Schweiz und Braun- schweig stattfinden wird. (Sc) Am 22. September 2005 fin- det das erste gemeinsame Be- triebsfest für alle Mitarbeiter des Klinikums statt. Geboten wird eine Varietévor- stellung mit buntem Abendpro- gramm von Akrobatik bis Jong- lage. Veranstaltungsort ist das rote Kulturzelt, eine Attraktion die inzwischen auch über Braun- schweig hinaus bekannt ist. Die Klinikumsmitarbeiter werden eine Vorstellung sehen, die auch im normalen Veranstaltungspro- gramm des Festivals angeboten wird. Nur mit dem Unterschied, dass der Eintritt frei ist und dass sie garantiert nette Kollegen treffen. Einlass ist ab 18:00 Uhr, das Abendprogramm beginnt um 20:00 Uhr und dauert ca. 2 Stunden. Wie auch im letzten Jahr steht das Zelt im Bürgerpark. Auf dem Gelände sind Restaurants und Sitzgelegenheiten; für Ge- tränke und Verpflegung muss jedoch jeder selbst aufkommen. Die Betriebsleitung freut sich, dass die Mitarbeiter zu einem Fest eingeladen werden können. Damit verbunden ist der Dank an alle Beschäftigten für gute Leistungen in schwierigen Zei- ten. Karten im IfW (Tel.2832). Erstes Betriebsfest Jedes Jahr zum Sommerende heißt es „Vorhang auf“ für Kultur im Zelt.

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Klinikumaktuell

Neurologie: Erster Bauab-schnitt im Juli beendet

Bericht auf S. 2

www.klinikum-braunschweig.de

Aus der Geschäftsleitung S. 2-3 Bauprojekte, Neue Strukturenim Labor, Bluttransport neuorganisiert, MVZ geplant,Maßnahmen Konvergenzphase

Projekte S. 4Personalentwicklung, Patien-tenbefragung, Änderungen inder Entgeltzahlung

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege S. 5–8Integrierte Verträge abgeschlos-sen, Einführungsstand PrimaryNursing, Behandlungspfade,Physiotherapie, Sicherheitsthema: Handhygiene,Arbeitszeitmodelle: Risiken undChancen, Pränatalzentrum ge-plant

Schwerpunktthema S. 9Der Weg eines Arzneimittels –ein Produktionstag in der Apo-theke

Der Betriebsrat informiert S. 10Betriebsversammlung, Rehazen-trum, Tarif ÖD-Bereitschafts-dienst, Nacht der Arbeit

Service/Menschen S. 11 Weiterbildung, Dienstjubiläen,Termine, Ausbildung

Panorama S. 12Serie: Ehrenamt im Klinikum:Seelsorge, VerabschiedungProf. Dr. Grospietsch, Spen-denübergabe BKK RunningTour, Kurzportrait: Dr. Goetzund Prof. Dr. Oehme

Arbeitszeit

Risiken und Chancen vonneuen Arbeitszeitmodellenim Klinikum

Lesen Sie auf S. 8

Konvergenz

Welche Maßnahmen das Klinikum ergreifen wird,erfahren Sie

auf S. 3

Lesen Sie in dieser Ausgabe

Neue Versorgungsformen

Erste integrierte Verträge des Klinikums unter Dachund Fach

Mehr dazu auf S. 5

Krankenhaus-Zeitung

Juli 2005Ausgabe Nr. 7

Neue Diagnostik und Therapie des Dünndarms

Die ersten Einsätze der neuenDoppel-Ballon-Enteroskopie (DBE)wurden in Deutschland im letz-ten Jahr durchgeführt; seit Früh-jahr dieses Jahres steht das neueGerät auch bei Priv. Doz. Dr. MaxReinshagen in der MedizinischenKlinik I zur Verfügung.

Das Neue an diesem Verfahrensind zwei Ballons mit deren Hilfeder stark gewundene und bis zusechs Meter lange Dünndarmquasi aufgefädelt wird und sichdas Endoskop im Dünndarm wieeine Raupe vorwärts bewegt. Ver-wendet wird dazu ein Videoen-doskop mit Arbeitskanal, das in

einem schlauchartigen Übertu-bus steckt und entweder überden Mund oder durch den Afterbis in den Dünndarm geschobenwird.

Die Möglichkeiten gehen sogarüber die Diagnostik hinaus und reichen in den operativenBereich hinein. Entdeckt der Arzt beispielsweise während des En-doskopierens eine Gewebever-änderung, kann er über den Ar-beitskanal zusätzlich Instrumen-te einführen und aktiv werden.

Das Verfahren ist jedoch perso-nal- und zeitintensiv, denn pro

Vorschubmanöver können maxi-mal 40cm Dünndarm „aufgefä-delt“ werden. Eine vollständigeUntersuchung dauert zwei Stun-den und wird in der Regel vonzwei Ärzten durchgeführt. DerPatient schläft während des Ein-griffs und wird durch eine Pfle-gekraft betreut. Geeignet ist dasVerfahren für Patienten mit Blu-tungen, deren Ursache mit her-kömmlichen Methoden nicht ge-klärt werden kann.

„Wir freuen uns, dass wir diesenPatienten jetzt eine Operation zurDiagnostik ersparen können“, soDr. Max Reinshagen, „und dasswir gleichzeitig einen weiterenSchritt näher an ein überre-gionales gastroenterologischesHochleistungszentrum herange-kommen sind.“

Stationsleitung Marita Jaitner und Chefarzt Dr. Max Reinshagen präsentieren die neue Technik der Doppel-Ballon-Enteroskopie.

Neuartige Technik ermöglicht erstmals eine vollständige nicht-invasive Spiegelung des Dünndarms. Zur Inspektion und gleich-zeitigen Therapie des gesamten Dünndarms war bisher eine Operation nötig.

Pflegekongress UrologieAm 16. Juni fand der dritteUrologische Pflegekongress mitrund 100 Teilnehmern ausdeutschsprachigen Ländern zumersten Mal in Braunschweigstatt. Die Pflegegruppe derSchweizer Stiftung Prostata-krebsforschung veranstaltet denPflegekongress seit 2003.

Thema des Kongresses sind diebesonderen Probleme des altern-den Mannes, speziell die Prosta-taerkrankungen und die oft damiteinhergehende erektile Dysfunk-tion. „Prostatakrebs ist die häu-figste Krebsart des Mannes“, soProf. Dr. Peter Hammerer, Chef-arzt der Urologischen Klinik. InBraunschweig gibt es jährlichrund 300 Neuerkrankungen. Zieldes Kongresses ist es, die Qualität

der Patientenversorgung unterEinbezug der neuesten wissen-schaftlichen Erkenntnisse zu ver-bessern. Neben Refe- renten ausBraunschweig und Aarau kamendie Vortragenden von der Medizi-nischen Hochschule Hannover,den Universitätskliniken in Essenund Heidelberg sowie der Euro-Med Clinic in Fürth. Am Vorabendder Veranstaltung wurden dieSchweizer Kollegen mit einer Floß-fahrt über die Oker in Braun-schweig begrüßt. „Wir hättennicht gedacht, dass es in Braun-schweig so grün ist“, lobt der Prä-sident der Pflegegruppe ThomasLautenschlager. Nicht nur des-wegen steht fest, dass der Kon-gress in Zukunft abwechselnd inAarau in der Schweiz und Braun-schweig stattfinden wird. (Sc)

Am 22. September 2005 fin-det das erste gemeinsame Be-triebsfest für alle Mitarbeiterdes Klinikums statt.

Geboten wird eine Varietévor-stellung mit buntem Abendpro-gramm von Akrobatik bis Jong-lage. Veranstaltungsort ist das

rote Kulturzelt, eine Attraktiondie inzwischen auch über Braun-schweig hinaus bekannt ist.

Die Klinikumsmitarbeiter werdeneine Vorstellung sehen, die auchim normalen Veranstaltungspro-gramm des Festivals angebotenwird. Nur mit dem Unterschied,

dass der Eintritt frei ist und dasssie garantiert nette Kollegentreffen. Einlass ist ab 18:00 Uhr,das Abendprogramm beginntum 20:00 Uhr und dauert ca. 2Stunden.

Wie auch im letzten Jahr stehtdas Zelt im Bürgerpark. Aufdem Gelände sind Restaurantsund Sitzgelegenheiten; für Ge-tränke und Verpflegung mussjedoch jeder selbst aufkommen.

Die Betriebsleitung freut sich,dass die Mitarbeiter zu einemFest eingeladen werden können.Damit verbunden ist der Dankan alle Beschäftigten für guteLeistungen in schwierigen Zei-ten. Karten im IfW (Tel.2832).

Erstes Betriebsfest

Jedes Jahr zum Sommerende heißt es „Vorhang auf“ für Kultur im Zelt.

Aus der Geschäftsleitung

klinikum aktuell | Juli 2005 Seite 2

Neue Strukturen im LaborDas Klinikum setzt die Um-strukturierung der Laborland-schaft mit zwei weiteren Maß-nahmen fort. Die Fremdvergabevon Laborleistungen ist ab Ju-li gebündelt und der Einkaufvon Geräten und Reagenzienwird europaweit ausgeschrie-ben. Beide Veränderungen ba-sieren auf einem externen Gut-achten, das die Geschäftsleitungin Auftrag gegeben hatte.

Seltene und teure Spezialleistun-gen wie z.B. die Bestimmung vonFSH führt das Klinikum nichtselbst durch, sondern vergibt siean externe Dienstleister. Bisherregelten die Stationen vor Ort dieLaboranforderung und Befund-übermittlung mit dem entspre-chenden Labor. Dabei existiertekeine Transparenz über das tat-sächliche Leistungsvolumen unddie vertraglichen Konditionen.Seit Juli vergibt das Klinikum al-le diese externen Laboranforde-rungen zu besseren Konditionenals bisher nur noch an einen zen-tralen Anbieter, nämlich an dieLaborpraxis Schöngen/Stollbergaus Leverkusen. Zudem wurdeder Ablauf verändert, denn derVersand läuft jetzt zentral überdas Institut für Immunologie,Mikrobiologie und Krankenhaus-hygiene (IMIK) und nicht mehrdezentral von den Stationen aus.

Europaweite Ausschreibung

Den Löwenanteil aller Laborlei-stungen führt das Klinikum na-türlich selbst in seinen Laborendurch. Durch die gewachsenenStrukturen sind diese jedoch mitGeräten unterschiedlicher Her-steller ausgestattet. Die Folge ist,dass die Preise sowohl für Gerä-te als auch für Reagenzien mit alldiesen Lieferanten getrennt ver-handelt werden müssen. Jetzt solldie Zahl der Lieferanten reduziertund gleichzeitig die Geräte- undReagenzienausstattung aller La-bore vereinheitlicht werden. DasZiel ist es, ein Maximum an

hochwertiger Laboranalytik miteiner minimalen Anzahl von Dia-gnostika- und Geräteherstellerzu erreichen.

Eine unverbindliche Preisabfragehat ein jährliches Einsparpoten-tial von 650 000 - 700 000 Euroersichtlich gemacht. Um die ge-samte Diagnostik auf ein ein-heitliches Apparate- und Rea-genzienkonzept umzustellen, ist eine europaweite Ausschrei-bung notwendig. Die Leistungs-beschreibung übernimmt eineinterne Arbeitsgruppe. Wenn al-les nach Plan läuft, wird die „kli-nische Chemie“ (z.B. Natrium-oder Kaliumkonzentration) alserster Bereich Anfang 2006 um-gestellt.

Weitgreifendes Gesamtkonzept

Das Gesamtkonzept zur Neuord-nung der Labore geht allerdingsweit darüber hinaus. Das Gut-achten schlägt vor, die ursprüng-liche Zahl von neun (!) Laborenzu reduzieren, Aufgaben zu zen-tralisieren und klare Leitungs-strukturen zu schaffen. Dazu gehört auch die räumliche Zu-sammenfassung der Laborstan-

dorte auf der Grundlage desZwei-Standorte-Konzepts. Ge-plant ist, in einem ersten Schrittalle Labore am Standort 3 ab2006 im Hastra-Gebäude unter-zubringen. Für den notwendigenUmbau des Gebäudes muss dasKlinikum 6 Mio. € bereitstellen;die Entscheidung darüber sollmöglichst noch im Jahr 2005 ge-troffen werden.

Die strukturellen Veränderungenhingegen sind bereits eingeleitetworden: Der Betrieb des Labors inder Abteilung für Nuklearmedizinund des Labors am Standort 4sind auf das Zentrallabor amStandort 2 übertragen worden.Sowohl das Zentrallabor amStandort 2 als auch das Laboram Standort 1 sind der Leitungdes IMIK unterstellt worden. Obauch die Bestimmung von Arz-neimittelkonzentrationen, wie esder Gutachter vorschlägt, in denkommenden Jahren in das IMIKintegriert wird, muss noch ent-schieden werden.

Die kleineren Bereiche – das Hä-matologielabor und das ZEM –sind in ihrer ursprünglichen Formerhalten geblieben. (Sc)

Bauprojekte 2005Dass im Klinikum viel gebaut und modernisiert wird, ist bekannt.Wie viele Baumaßnahmen tatsächlich gerade laufen, zeigt dieunten stehende Auflistung. Klinikum aktuell wird von dieserAusgabe an immer ein aktuelles Bauprojekt vorstellen. DiesesMal die Neurologie.

Zwei-Standorte-Konzept Förderantrag gestelltS2 Aufnahmestation Fertiggestellt S2 Neurologie Umbau u. Sanierung In BauS2 Zentral-OP Optimierung der In Bau

Ver- und Entsorgung S2 MED 2.1 Erweiterung der IMC- In Planung

Einheit auf 12 Betten S2 MED IPS Sanierung In PlanungS3 Stationen MED III Fertiggestellt

und MKGI, IKO und Anästhesie

S3 OP-Abteilung Aufwachraum In PlanungS3 Station MKG II Zusammenlegung mit In Planung

der Station MKG I S3 Radioonkologie Afterloading In Planung

u. Strahlentherapie

Umbau/Sanierung derNeurologischen Klinik

Das Gesamtprojekt „Neubau der Psychiatrie und Umbau der Neu-rologie“ umfasst ein Investitionsvolumen von rund 18,8 Mio. €.

Der Neubau der Psychiatrischen Abteilung wurde im Jahr 2002 fer-tiggestellt. Das ehemalige Psychiatriegebäude wird seit 2003 für dieNeurologische Klinik umgebaut und saniert. Der erste Bauabschnittwird im Juli 2005 fertiggestellt. Die Sanierung soll 2006 vollständigabgeschlossen sein.

Dann werden sich alle drei neurologischen Pflegestationen mitsamtTherapieräumen, der Stroke Unit und dem Schlaflabor in diesem Ge-bäude befinden. Dazu kommen sechs neurochirurgische Betten, um dieinterdisziplinäre Zusammenarbeit durch räumliche Nähe zu unter-stützen. Die Neurologie bekommt eine direkte Anbindung an denFunktionstrakt, wodurch die Erreichbarkeit der dort befindlichen dia-gnostischen Dienste, der Intensivpflege und der physikalischen The-rapie für die neurologischen Patienten wesentlich verbessert wird.

Im Erdgeschoss sind zwei Pflegestationen mit je 24 Betten (27 auf-stellbaren Betten) vorgesehen. Im Obergeschoss befindet sich einePflegestation mit 32 Betten (34 aufstellbaren Betten). 6 Betten da-von sind der Stroke-Unit zugeordnet. Der Therapiebereich ist imDachgeschoss geplant. Am Haupteingang wurde eine neue Treppemit Treppenhaus gebaut, die neben ihrer Fluchtwegfunktion auch ei-ne deutlich bessere Erschließung des Gebäudes und eine optimaleOrientierung für Besucher und Patienten ermöglicht. Unterstützt wirddieser Effekt durch die Betonung der Eingangssituation mit einemGlasbau. Zur Integration des neuen Treppenhauses wurde der Mittel-flügel im Bereich der alten Dachterrasse (1. Obergeschoss) erweitert.Die Flächen über den Flachbauten werden zu Dachterrassen ausge-baut. Die Station im Obergeschoss erhält so einen zusätzlichenAußenraum als wertvolle Ergänzung.

Der erste Bauabschnitt in der Neurologie wird Ende Juli 2005 ab-geschlossen.

Kathrin König, Mitarbeiterin im IMIK, an einem Einleseplatz, von demaus die externen Laboranforderungen zentral versendet werden.

Seit 2005 hat jede Klinik undAbteilung ein Budget für La-borleistungen. Dadurch sol-len die Kosten der Labore re-duziert werden. Zielvorgabeder Geschäftsführung ist es,die Laborleistungen im sta-tionären Bereich im Vergleichzum Jahr 2004 um ca. 10%zu verringern.

Auf der Grundlage des Labor-gutachtens der Firma 1K und inZusammenarbeit mit der Labor-

kommission wurde festgestellt,wie viel jede Laborleistung kostet.Auf dieser Grundlage wurde jederKlinik ein Budget zugeordnet, ausdem die Leistungen der folgendenLabore finanziert werden müs-sen: Klinisches Labor S1, Klini-sches Labor S2, Klinisches LaborS3 und das Hämatologie Labor.Im Rahmen der Budgetgespräche2005 hat die Geschäftsführungdiese Vorgaben mit den Chefärz-ten und Leitenden Abteilungsärz-ten vereinbart.

Zwischenergebnis bis April2005 (nur stationär):

Bisher wurden Laborleistungenfür ca. 800 Fälle mehr angefor-dert, als 2004 im gleichen Zei-traum (+3%) aber es wurdenca. 80.000 Parameter wenigerbestimmt als 2004 (–10%). ProFall forderten die Klinikendurchschnittlich 4 Parameterweniger an als 2004 (-12%).

Quelle: Controlling

Budgetierung von Laborleistungen

Aus der Geschäftsleitung

Seite 3 Juli 2005 | klinikum aktuell

Maßnahmenkatalog Konvergenzphase

Durch die Konvergenzphase wirddas Klinikum mit Budgeteinbu-ßen konfrontiert – internen Be-rechnungen zufolge ist ein Be-trag von insgesamt 9,2 Mio. €bis 2009 wahrscheinlich. Für dasJahr 2005 bedeutet dies konkret1,4 Mio. € weniger in der Kasse.In den Jahren 2006 – 2008 sindes gut 1,8 Mio. € weniger proJahr und 2009 wird das Budgetschließlich um 2,3 Mio. € verrin-gert. Klarheit besteht allerdingserst nach den Verhandlungen mitden Krankenkassen vor Ort.

Doch das Klinikum steht aufwirtschaftlich solidem Fun-dament und kann durch eine gemeinsame Kraftanstrengungmöglicherweise sogar gestärktaus dieser schwierigen Phasehervorgehen. Gelingen kann diesdurch eine konsequente Stärkungder Kernkompetenzen, nämlichder stationären und ambulantenKrankenversorgung und der indiesem Zusammenhang vorzu-haltenden Ressourcen. Was nichtzur Kernkompetenz gehört, musssorgfältig geprüft werden. Ober-stes Ziel ist und bleibt, trotz Bud-

geteinbußen die Qualität der Ver-sorgung, die Zahl der Patientenund den Casemix mindestens aufdem aktuellen Niveau zu halten.

Dafür haben wir bereits im Jahr2004 folgende wichtige Struk-turmaßnahmen eingeleitet, dieim positiven Jahresergebnissichtbar werden:• Kapazitätsanpassung der sta-

tionär aufgestellten Betten• Absicherung des Wahllei-

stungsangebotes• Zentralisierung von Funktions-

bereichen (Labore, OP und Ste-rilisation)

• Outsourcing/Tochtergesell-schaften/Insourcing

Doch angesichts der hohen Sum-me, die eingespart werden muss,müssen die genannten Maßnah-men fortgesetzt und weitere ge-prüft werden. Dazu gehören z.B.Reduzierung der Kosten für In-standhaltung • Weitere Kapazitäts- und Res-

sourcen-Optimierung im statio-nären und ambulanten Bereich

• zusätzliches Angebot ambu-lantes Operieren

• Grundstücks- und Gebäude-management

• Einsparung im medizinischenSachbedarf.

• Wirtschaftliche Konsolidierungdes Rehazentrums.

• IT-Projekte PACS/MultimediaArchiv

• Gründung eines MVZ

Zudem trägt die weitere Umset-zung des Zwei-Standorte-Kon-zepts wesentlich zur erhöhtenWirtschaftlichkeit bei, vor allem,wenn der Standort 4 nach Ab-schluss des ersten Bauabschnittsaufgegeben werden kann. Dannentfallen dort Infrastrukturkostenfür interne und externe Transpor-

te, Instandhaltung, Energie, Ent-sorgung usw. Auch am StandortCeller Straße werden wesentlicheTeile neu gestaltet, so dass dortdann keine größeren Instandhal-tungskosten mehr anfallen.

Die Umsetzung kann jedoch nurin Phasen vollzogen werden. DerWirtschaftsplan für das Jahr2005 ist kaufmännisch vorsichtigerstellt und hat bereits eine ge-schätzte Stufe der Konvergenz-phase einkalkuliert. An diesemPlan muss grundsätzlich nichtsverändert werden. Wie die obengenannten Themen in den Jahren06/07 konkret realisiert werden,wird in den Budgetgesprächenzwischen Geschäftsführung undden anderen zu beteiligendenLeitungskräften im Herbst 2005festgelegt.

Die Umsetzung der Maßnahmenerfordert die ganze Kraft undKonsequenz aller Leitungskräfteund Mitarbeiter. Das Konzept solltrotz erheblicher Sparmaßnah-men dazu beitragen, den medizi-nischen Fortschritt zu realisieren,die Maximalversorgung zu stär-ken und die Position des Kli-nikums in der Region Braun-schweig auszubauen.

Von Helmut Schüttig

Aufsichtsratsvorsitzender Dr. Udo Kuhlmann (li.) und GeschäftsführerHelmut Schüttig bei der Aufsichtsratssitzung am 17. Juni. Dr. UdoKuhlmann hat diese Position seit der Pensionierung von Dr. BerndGröttrup übergangsweise übernommen, bis ein neuer Sozialdezernentgewählt wird. Foto: Bernd Elmenthaler

Der Weg des BlutesDas Thema Blut spielt im Krankenhaus naturgemäß einewichtige Rolle. Im Klinikum istdas Institut für Klinische Trans-fusionsmedizin für die gesam-te Blutversorgung verantwort-lich. Von der Celler Straße ausbeliefert es alle anderen Stand-orte mit dem „wertvollen Le-benssaft“. Seit März 2005 istder Transport von Blutproduk-ten neu organisiert.

„Unternehmen, die Blutproduktetransportieren, müssen besonde-re Anforderungen erfüllen“ erklärtDr. Henk Garritsen, Leiter des In-stituts. Zum einen muss der Wegvon Spendervene zu Empfänger-vene immer klar nachvollziehbarsein, d.h. der Transport jedes ein-zelnen Blutproduktes muss genaudokumentiert werden. Zum an-dern müssen Blutprodukte kon-form zu den umfassenden ge-setzlichen Vorgaben gelagert undtransportiert werden. Dabei geltenfür die unterschiedlichen Blut-komponenten verschiedene Vor-gaben für die Lagerungs- undTransportbedingungen, wie z.B.die Temperatur.

Die externe Firma, die seit Märzdie Blutprodukte innerbetrieblichtransportiert, hat sich auf die

Beförderung von Blutproduktenspezialisiert. Für den Transportder sensiblen Präparate kommenSpezialcontainments mit inte-grierter Temperaturüberwachungund -aufzeichnung zum Einsatz,die zum Beispiel auch von derBundeswehr verwendet werden.

Das speziell ausgebildete Personalsteht seitdem vor Ort mit seinenEinsatzfahrzeugen rund um dieUhr zur Verfügung um die Pa-tienten auch im Notfall jederzeitschnell und sicher mit Blutkon-serven zu versorgen. Der profes-sionelle Transport ist eines der

letzten Puzzlestücke im Projektzur Verbesserung der Blutpro-duktelogistik. Außerdem spielendie EDV-Dokumentation und dieEinführung von offiziellen De-pots eine wichtige Rolle. Die Um-organisation der Blutprodukte-logistik hat sich für das Klinikumauch finanziell bemerkbar ge-macht, z.B. weil nicht benötigteBlutprodukte schnellstmöglichrückgeführt und damit einem an-deren Patienten zur Verfügunggestellt werden können. Bereitswenige Monate nach der Um-stellung sind Einsparungen vor-zuweisen. (Sc)

Der Leiter des Instituts für Transfusionsmedizin Dr. Henk Garritsen (li.)und die beiden Mitarbeiter der externen Firma, die seit März die Blut-produkte transportiert.

Das Klinikum plant im Laufedieses Jahres ein Medizini-sches Versorgungszentrum(MVZ) im Bereich der ambu-lanten Onkologie in der CellerStraße zu gründen. Vorrangi-ges Ziel, das er damit ver-binde, sei die Beibehaltungder Patientenversorgung aufhöchstem Niveau durch Si-cherung der bisherigen Struk-turen, sagte GeschäftsführerHelmut Schüttig.

Ein MVZ ist ein Zusammen-schluss verschiedener Ärzte ineiner räumlichen Einheit nachdem Vorbild der Polikliniken in der ehemaligen DDR. Die gesetzlichen Voraussetzungenwurden zum 1.1. 2004 geschaf-fen; seitdem kann jeder, derüber mindestens 2 Arztsitzeunterschiedlicher Fachrichtun-gen verfügt, ein solches Zen-trum gründen.

Der Gesetzgeber verspricht sichdadurch mehr Wettbewerb undmehr Effizienz im Gesundheits-wesen. Die Intention des Klini-kums ist es jedoch nicht, eineWettbewerbssituation aufzu-bauen, sondern das bisherigeAngebot für die Patienten zu

erhalten. Ganz konkret ist damitdie Versorgung der Patienten inder interdisziplinären Kurzzei-tonkologie gemeint. Diese wirdbisher durch Prof. Dr. BernhardWörmann auf der Basis einereingeschränkten Ermächtigungder Kassenärztlichen Vereini-gung geleistet.

Durch Änderungen des Einheit-lichen Bewertungsmaßstabs(EBM), darf Prof. Wörmann nunin jedem Quartal deutlich weni-ger Leistungen in der ambulan-ten Versorgung erbringen. InKombination mit der Ein-schränkung seiner persönlichenErmächtigung bedeutet dies ei-ne Reduktion um 85%. Für diePatienten, die die ambulanteVersorgung nicht zuletzt auf-grund der räumlichen und per-sonellen Nähe zu den sta-tionären Einrichtungen sehrschätzen, wäre dies ein Verlust.

Die Gründung des MVZ löst die-ses Problem, weil an einen Arzt-sitz immer eine vollständige Ermächtigung der Kassenärzt-lichen Vereinigung gebundenist. Die Patienten können dannweiterhin so versorgt werdenwie bisher.

MVZ geplant

Der Aufsichtsrat hat den Maßnahmenkatalog zur Bewältigung der Konvergenzphase zustimmend zur Kenntnis genommen undden Businessplan 2005 – 2010 beschlossen.

Projekte

klinikum aktuell | Juli 2005 Seite 4

Personalentwicklung

Allgemein formuliert ist Perso-nalentwicklung alles, was Mitar-beiter befähigt, aktuelle und zu-künftige Aufgaben besser unddauerhafter zu bewältigen. Vielesdavon ist im Klinikum bereitsvorhanden, jedoch nicht flächen-deckend. Deswegen setzte dieBetriebsleitung Ende 2003 eineProjektgruppe ein, die alle Bau-steine gebündelt und Empfeh-lungen für weitere Maßnahmenausgesprochen hat.

Leitbild für das Klinikum undFortbildungskommission

An erster Stelle dieser Empfeh-lungen steht ein Leitbild, dasWerte, Führungsverständnis undUnternehmensphilosophie desKlinikums abbildet. „Wer Perso-nalentwicklung betreiben will,muss wissen, wohin die Reisegeht“, begründet ProjektleiterLutz Paschen. Wenn im Leitbilddes Klinikums z.B. Teamarbeit undpartnerschaftliches Verhalten amArbeitsplatz festgelegt werden,setzt dies Maßstäbe für das täg-liche Miteinander.

Steht das „Reiseziel“ dann fest,rückt, um im Bild zu bleiben, derWeg in den Vordergrund. Daherempfiehlt die Projektgruppe, alszweite Maßnahme eine Kommis-sion zu gründen, die Module für gemeinsame berufsgruppen-übergreifende Fortbildungen fürFührungskräfte entwickelt. „Doches geht keinesfalls nur um Schu-lungen,“ unterstreicht BarbaraWeidel, die ebenfalls in der Pro-

jektgruppe mitgearbeitet hat.„Wichtig ist uns, dass allen Mit-arbeitern bewusst wird, dassauch Alltagssituationen zum Ler-nen genutzt werden können“.Auch der Blick über den Teller-rand des eigenen beruflichenUmfeldes und das gemeinsameLernen gehört zur Personalent-wicklung dazu.

Personalentwicklung ist nieabgeschlossen.

Angesichts des steigendenDurch- schnittsalters der Beleg-schaft ist Gesundheitsförderungauch im Klinikum ein großesThema der Personalentwicklung.Schon heute sind nahezu 50%aller Mitarbeiter zwischen 35und 45 Jahre alt. Was das fürdie zukünftige Altersstruktur be-deutet, kann sich jeder selbstausrechnen. Hinzu kommt, dassheutige Arbeitnehmer vermut-lich später in Rente gehen wer-

den als früher. Sie müssen sichihre Arbeitskraft und -motiva-tion also länger erhalten. Umherauszufinden, wie zufriedendie Mitarbeiter tatsächlich sind,wird eine Mitarbeiterbefragungdurchgeführt. Den Fragebogenhaben Dr. Gesa Horst-Schaperund Barbara Weidel bereits erar-beitet und getestet. Der konkre-te Befragungszeitpunkt stehtnoch nicht fest.

Da sich die beruflichen Anforde-rungen ständig verändern, istauch Personalentwicklung nieabgeschlossen, sondern eine dau-erhafte Aufgabe. Sie soll Unter-nehmen durch qualifiziertes Per-sonal für die Zukunft rüsten undgleichzeitig genau diesen Mitar-beitern einen attraktiven Arbeits-platz bieten.

Mehr dazu im Intranet unterThemen/Personalentwicklung.

(Sc)

Patientenbefragung Befragungen zur Kundenzufriedenheit haben sich mittlerweile infast allen Bereichen des täglichen Lebens etabliert. Auch einewachsende Zahl von Krankenhäusern ist daran interessiert, wie diePatienten ihren Krankenhausaufenthalt bewerten.

So auch das Klinikum Braunschweig, das ab August mit kontinuier-lichen Patientenbefragungen beginnt. Mit ersten Ergebnissen rechnetTobias Capelle, der das Projekt betreut, Ende des Jahres 2005.

Das Besondere an der Befragung ist, dass sie gemeinsam mit anderenKrankenhäusern durchgeführt wird. Partner sind bisher Karlsruheund Celle, weitere Krankenhäuser können hinzukommen.

Die Umfrage liefert damit also nicht nur Ergebnisse über das KlinikumBraunschweig, sondern auch darüber, wie man im Vergleich zu denanderen Krankenhäusern positioniert ist. Interessant ist dabei vor al-lem Karlsruhe, weil es von der Größenordnung her mit dem Klinikumvergleichbar ist.

Der Fragebogen hat rund 30 Fragen und ist in vier Kategorien ein-geteilt: Terminplanung, Freundlichkeit, Fachkompetenz, Service- leistungen/Räumlichkeiten sowie eine Gesamtbeurteilung. Außer-dem werden die Patienten danach befragt, wie wichtig die einzelnenKategorien jeweils für sie sind.

Jeder Patient bekommt den Fragebogen bereits am Aufnahmetag undkann ihn in einen der dafür aufgestellten Briefkästen im Haus werfen.Die Gesamtbewertung ist dann die Basis für mögliche Veränderungen,so können z.B. gezielt Fortbildungen zu bestimmten Themen ange-boten sowie Prozesse und Abläufe verbessert werden.

Die Befragung wird dauerhaft fortgeführt, so dass durch die Rück-meldung der Patienten ein ständiger Verbesserungsprozess möglichist. In regelmäßigen Abständen werden Ergebnisse veröffentlicht.

Die Projektgruppe Personalentwicklung

„Wie geht es Ihnen heute?“ Freundlichkeit und Fachkompetenz sindzwei wichtige Kategorien in der Patientenbefragung des Klinikums.

Anfang Juni hat die Betriebs-leitung erstmals den neuenLeitfaden zur Personalentwik-klung vorgestellt. In ihm sindalle bereits vorhandenen Ak-tivitäten in diesem Bereich ineinem Konzept zusammenge-fasst und erweitert worden.

Ab 1. Oktober 2005 habenalle Arbeitnehmer des Klini-kums nur noch 6 WochenEntgeltfortzahlung, so ge-regelt im neuen TarifvertragTVöD. Für Sie hat das erheb-liche Auswirkungen, die ab-hängig davon sind, wann Sie Ihre Beschäftigung im Klinikum aufgenommen ha-ben.

Nach dem 30. Juni 1994 ein-gestelltSollten Sie nach dem 30. Juni1994 eingestellt worden sein, sotritt für Sie keine wesentlicheÄnderung ein und Sie brauchen

Entgeltfortzahlung nur noch 6 Wochenchen andauert, Ihre Krankenkassebereits ab der 7. Woche Kran-kengeld zahlen muss. Auch Sie erhalten ab der 7. Woche einenKrankengeld-Zuschuss; es wird je-doch das Netto-Krankengeld zurBerechnung herangezogen.

Bruttoentgelt 2.680,95 €Schichtzulage 35,79 €Urlaubslohnaufschlag 118,36 €Gesamtbrutto 2.835,10 €Abzüge Steuern 603,59 €Abzüge Soz.Vers. 622,09 €Netto 1.609,42 €Netto-Krankengeld

./. 1.413,00 €Zuschuss v. Klinikum 196,42 €

nichts veranlassen. Sie erhaltenab der 7. Woche Krankengeld vonIhrer Krankenkasse und das Klini-kum zahlt Ihnen einen Zuschusszum Krankengeld. Der Zuschusserrechnet sich aus Ihrem Netto-entgelt und dem Brutto-Kranken-geld. In der Regel fällt nur in denunteren Lohngruppen ein Zu-schuss an.

VergleichsberechnungKrankenschwester, verh. 1 Kind,Steuerklasse 4, Kirche rk

Bruttoentgelt 2.680,95 €Schichtzulage 35,79 €Urlaubslohnaufschlag 118,36 €

Bisher wurde der Krankengeld-zuschuss bis zum Ende der 26.Woche gezahlt. Dieser Zeit-raum ist um 13 Wochen aufinsgesamt 39 Wochen verlän-gert worden. Damit liegt nurfür diejenigen eine Besserstel-lung vor, die einen Zuschussauch tatsächlich erhalten.

Was sollten Sie tun?

Überprüfen Sie Ihren Versiche-rungsschutz und handeln Sierechtzeitig.

Dirk Brons, Tel. 1529

Gesamtbrutto 2.835,10 €Abzüge Steuern 603,59 €Abzüge Soz.Vers. 622,09 €Netto 1.609,42 €Brutto-Krankengeld

./. 1.640,10 €Zuschuss v. Klinikum - €

Vor dem 1. Juli 1994 eingestelltWurden Sie vor dem 1. Juli 1994eingestellt, so beträgt Ihre Ent-geltfortzahlung im Krankheits-fall bisher 26 Wochen. Diese Re-gelung gilt nur noch bis zum 30. September 2005.

Das bedeutet, dass bei einerKrankheit die länger als 6 Wo-

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Seite 5 Juli 2005 | klinikum aktuell

Ambulante Reha

Ziel ist es, Rückenschmerzen mitall ihren negativen Folgen wieKrankenhausaufenthalte, Opera-tionen und Arbeitsunfähigkeitmöglichst zu vermeiden. Bei Pa-tienten mit fortgeschrittenen Beschwerden steht die Reduzie-rung der Schmerzen und der Zu-gewinn an Lebensqualität imVordergrund. Erreicht wird diesdurch die umfassende interdiszi-plinäre Zusammenarbeit der Ex-perten an einem Ort direkt mitdem Patienten. Konkret wird derPatient durch gezieltes Ausdauer-und Kräftetraining gestärkt.Gleichzeitig lernt er, sein Verhal-

ten zu ändern und die psychoso-matischen Zusammenhänge derSchmerzbewältigung zu verste-hen. Hilfreich wird auch der Aus-tausch mit anderen Betroffenensein, denn die Reha wird in Klein-gruppen zu acht Personen durch-geführt.

Am Beginn der Behandlung stehtimmer eine Untersuchung durchdie Leitende Ärztin des Rehazen-trums Dr. Nicola Stapenhorst. DasErgebnis zeigt, ob der Patient un-ter chronischen Beschwerdenoder einer beginnenden Chroni-fizierung leidet; je nachdem wird

er unterschiedlichen Modulenzugeordnet, die 4 Wochen inten-siv bzw. 6 Monate einmal wö-chentlich durchgeführt werden.Außerdem beinhaltet der VertragProgramme für zwei weitere Ziel-gruppen: Patienten nach end-oprothetischen Eingriffen (inAnalogie der AHB; nur als ambu-lante Versorgung) und mit Kreuz-bandersatzplastik, die jetzt auchwohnortnah im Rehazentrum inder Nimes Straße behandelt wer-den können.

Ansprechpartnerin Dr. Stapen-horst Tel. 595 1788.

Rückenschmerzen gehören zu den am meisten beklagten Beschwerden in der ärztlichen Versorgung.Die Zahl an Patienten mit langen und schweren Verläufen hat deutlich zugenommen. Aus diesem Grundhat das Ambulante Therapiezentrum mit Physio- und Sporttherapeuten, Masseuren, Psychologen undSchmerztherapeuten ein komplexes Rehakonzept in Kooperation mit der Taunus BKK erarbeitet.

Mitarbeiterdes Rehazen-trums, derBetriebs-führung undder TaunusBKK nach deroffiziellenUnterzeich-nung desVertrages.

Wundheilungszentrum eröffnetCa. vier Mio. Patienten inDeutschland leiden unter chro-nischen Wunden, dies geht auseiner Studie der Universi-tät Bremen hervor. StändigeSchmerzen, endlose Verbands-wechsel und zahlreiche Be-handlungsstationen sind dieFolgen für die Betroffenen.

Der zweite integrierte Vertragzwischen Klinikum und der Taunus BKK gilt deshalb der standardisierten Versorgung vonWunden in einem neuen Wund-heilungszentrum, das von Dr.Burckhard Scheffer, Oberarzt inder Med. I, geleitet wird.

Nachdem der Hausarzt seinen Pa-tienten an das Klinikum überwie-sen hat, wird die Wunde über

mehrere Wochen hinweg ambu-lant versorgt. Dies geschieht inder ersten Woche täglich, danachin regelmäßigen Abständen. Zu-sätzlich zur Behandlung wird dieWunde regelmäßig fotodoku-mentiert. Zwischen den Terminenzur ärztlichen Wundversorgungim Klinikum versorgt speziell ge-schultes Pflegpersonal auch anden Wochenenden, den Patien-ten zu Hause. Wenn die Wundeverheilt ist, wird der Patient wie-der zum Hausarzt entlassen.

Die häufigsten Formen von chro-nischen Wunden sind Patientenmit venösen Gefäßschädigungen(offene Beine), Dekubitus unddem diabetischen Fuß. Für sie be-deutet die Teilnahme eine opti-male ärztliche Betreuung, best-

mögliche Verbandsmittel und da-mit die schnellste Möglichkeit,wieder gesund zu werden. Auchgesundheitspolitisch sind solcheProjekte interessant, denn dieAusgaben für die Versorgungchronischer Wunden werden auf5 Milliarden Euro jährlich ge-schätzt. Durch die koordinierteZusammenarbeit errechnet dieoben zitierte Studie ein Einspar-potential von 2 Mrd. Euro proJahr, weil z.B. Wiedereinweisun-gen in das Krankenhaus nichtmehr notwendig sind.

Auch das Klinikum profitiert, dennsolche Patienten, die z.B. auf derDiabetes Station (Med. I.2) liegen,können dann früher entlassenwerden, weil die Wunde auch am-bulant in hoher Qualität weiterbe-

handelt wird. Der Vertrag wurdemit der Taunus BKK abgeschlos-sen, alle anderen Betriebskranken-kassen beteiligen sich jedoch inAnalogie des Vertrags; mit weite-ren Partnern wird gerechnet.

Das Wundheilungszentrum be-findet sich in den Räumen der

diabetischen Fußambulanz amStandort 2. Terminvereinbarung:Tel. 595 2704. Fußambulanz:Tel. 595 2613 Fax: 595 2976

Studie: Prof. Dr. Heinz J. Janßen Institut für Gesundheits- und Pfle-geökonomie, Universität Bremen2003

Das Klinikum Braunschweighat zwei Verträge zur inte-grierten Versorgung mit derTaunus BKK (ehemals BKKStadt BS) abgeschlossen.

Der erste Vertrag im Rahmender ambulanten Rehabilitationrichtet sich an Patienten

• mit chronischen Rücken-schmerzen

• nach endoprothetischen Ein-griffen (in Analogie zur An-schlussheilbehandlung AHB)

• mit Kreuzbandersatzplastik(ambulante wohnortnahe Früh-rehabilitation)

Der zweite Vertrag gilt der ambulanten standardisiertenWundversorgung. Die Teilnah-me der Patienten ist freiwillig.

Ziel dieser Programme ist eineunter mehreren Therapeutenkoordinierte Versorgungsab-stimmung.

Integrierte Versorgung

Klinikum aktuell: Was ist dasBesondere an dem Programmzwischen Klinikum und TaunusBKK ?

W. Koß: Es ist die Zusammen-arbeit zwischen mehreren Fä-chern: in diesem Fall derPsychologie, der Krankengym-nastik und Physiotherapie so-wie der Schmerztherapie, umdie Patienten multimodal zu be-handeln.

Klinikum aktuell: Welche Auf-gaben übernimmt speziell dieSchmerztherapie dabei?

W. Koß: Sie führt eine Eduka-tion durch. Sie informiert Pa-tienten über die Arten und Ent-stehung des Schmerzes unddarüber, inwieweit chronischeSchmerzen die Lebensqualitätbeeinträchtigen und verändern.Sie erläutert, welche Maßnah-men ergriffen werden können,um besser mit dem Schmerzzurechtzukommen und diesenzu therapieren.

Klinikum aktuell: Können Sieein Beispiel nennen?

W. Koß: Zum Beispiel wird derAufbau des schmerzleitendenSystems erläutert und gleich-zeitig betont, wie wichtig kör-perliche Aktivitäten sind. DennMedikamente stellen nur einenTeil der Schmerztherapie dar,genauso wie invasive Verfah-ren, d.h. Spritzen, Katheter,Pumpen.

Das Wichtige dabei ist, dass derPatient lernt, dass die Schmerz-

therapie ein Baustein ist, um zueiner besseren Lebensqualitätzu kommen und sich wieder indas soziale Leben zu integrieren.

Klinikum aktuell: Welche Vor-teile bietet die Schmerzthera-pie dem Patienten?

W. Koß: Der Patient soll ver-stehen warum eine Schmerz-therapie in einer bestimmtenForm gemacht wird. Das ei-gentliche Ziel ist, dass er selb-ständig und eigenständig wird.Genauso, wie ein Diabetiker ambesten über seinen Diabetes Bescheid wissen muss – eigent-lich besser als sein Therapeut –,sollte auch ein Schmerzpatientüber seine Schmerzen minde-stens genauso gut Bescheidwissen, wie sein Schmerzthera-peut.

Fragen an:Dr. Wolfgang Koß, der das Programm für Patienten mit Rücken-beschwerden schmerztherapeutisch begleitet.

Dr. Wolfgang Koß ist LeitenderOberarzt der Anästhesieabtei-lung am Klinikum Braun-schweig

Dr. Burckhard Scheffer versorgt die Wunde seines Patienten ambulant.

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

klinikum aktuell | Juli 2005 Seite 6

Primary Nursing

Was ist Primary Nursing?

Primary Nursing (PN) heißt in derwörtlichen Übersetzung „PrimärePflege” oder „Primärpflege”. Pri-märe Bezugspersonenpflege oderPrimary Nursing ist ein Arbeits-organisationssystem, das bei derZuweisung von Patienten zu Pfle-gekräften auf dem Prinzip derFallmethode basiert. PrimaryNursing ist 1968 in den USA ineinem Universitätskrankenhausin Minnesota von Marie Mantheyund ihren Mitarbeiterinnen ent-wickelt worden.

Es ist eine Weiterentwicklung derschon seit Jahren praktiziertenBereichspflege, innerhalb derereine Pflegeperson während ei-ner Schicht die Verantwortungfür die Pflege der Patienteninnerhalb des ihr zugeordnetenBereiches übernimmt. Im Prima-ry Nursing oder der Bezugsper-sonenpflege wird diese Idee auf-genommen und auf die gesamteZeitdauer des Aufenthaltes ei-nes Patienten im Klinikum aus-gedehnt. In der Zeit der Abwe-senheit der Bezugspflegendenführen die zugeordneten Pfle-genden die Pflege entsprechenddes Pflegeplans weiter.

Kernelemente der Organisa-tionsform Primary Nursing

Arbeitszuweisung nach derFallmethodeJeder Patient auf der Station hateine feste, ihm zugeordnete Pflegekraft, die möglichst wäh-rend des Krankenhausaufenthal-tes nicht wechselt.Direkte KommunikationFür den Patienten, die Angehöri-gen und alle an der Therapie be-teiligten Berufsgruppen ist dieBezugspflegende Ansprechpart-nerin. Dadurch wird gewährlei-

stet, dass der gezielte Informa-tionsaustausch kontinuierlichstattfindet.VerantwortungDie Bezugspflegende übernimmtdie Verantwortung für den ko-ordinierten Ablauf der pflegeri-schen Versorgung. Sie trifft dieEntscheidungen bezüglich derDurchführung der Pflege. In denZeiten ihrer Abwesenheit wird diePflege nach dem vorgegebenenPflegeplan vollzogen. Eventuellnotwendige Veränderungen wer-den mit der Bezugspflegendenabgesprochen.

Kontinuierliche Betreuungdurch eine Bezugsperson

In der Organisationsform PrimaryNursing wird die rund-um-die-Uhr-Verantwortung für die Pflegeeines (bzw. mehrerer) Patienteneiner Pflegenden übertragen. ImRahmen der Verantwortung über-nimmt die Bezugspflegekraft fol-gende Aufgaben: Sie• führt das Aufnahmegespräch• plant die Pflege über ihre

Schicht hinaus• legt die Pflege (-maßnahmen-

planung) fest• übernimmt die Entlassungs-

planung• führt und koordiniert Gesprä-

che mit Patienten und Ange-hörigen

• koordiniert die Aktivitäten desPatienten hinsichtlich Diagno-stik und Therapie und Pflege-maßnahmen.

• führt so viele Pflegemaßnah-men wie möglich selbst durch.

Vorteile für die Patienten undAngehörigen

Patienten und Angehörige habeneine feste Ansprechpartnerin, dieden Zustand des Erkrankten ge-nau kennt. Durch die feste Zuständigkeit ist der gezielte Informationsaustausch auch in-nerhalb des Behandlungsteamsgewährleistet.

Vorteile für die Pflegenden

Durch die Zuschreibung von Verantwortung für die gesamte

Verweildauer können Verläufebesser kontrolliert und beurteiltwerden. Informationen könnengezielt weitergegeben werden.

Umsetzung im Klinikum Braun-schweig

Da mit dem neuen Organisations-system viele Fragen auftauchen,wird die Umsetzung der Bezugs-personenpflege durch eine spe-zielle Fortbildung unterstützt.Zuerst findet ein Workshop fürStationsleitungen statt, der in-haltliche Fragen, wie auch Fragenzur Umsetzung klärt.

Für die Teammitglieder findendann alle 2 Monate Fortbildun-gen statt, die 4 Tage dauern. ZurUmsetzung wurde das ThemaPrimary Nursing mit dem ThemaKommunikation, Information undBeratung gekoppelt. Da in derBezugspersonenpflege Gesprächemit Patienten und Angehörigensowie den Mitgliedern andererBerufsgruppen durchgeführt undkoordiniert werden sollen, sindGesprächsführung und Beratungzentrale Themen beim PrimaryNursing.

Derzeitiger Stand der Umset-zung:

Bisher arbeiten folgende Sta-tionen mit dem System Prima-ry Nursing:Standort 4: Med 1, Med 2, Med 3, Med 4Standort 3: Gyn 2/3, Gyn 5Standort 2: Med 2.2, Med 1.2,Urologie 3, Med 2.4, N1Nchir. 1

13 Stationen nehmen derzeit anden Schulungen teil, um noch imLaufe dieses Jahres auf PN um-zustellen.

Weiter kooperieren wir mit demKlinikum Magdeburg und einemKrankenhaus in Itzehoe, um dieUmsetzung von Primary Nursingdurch gegenseitigen Informa-tionsaustausch zu unterstützen.

Heike Stöter, Mitarbeiterin der Stellefür Pflegeentwicklung und Control-ling

Behandlungspfade

Auch wenn die Benennungen variieren, das Ziel solcher Pfadeist immer gleich, nämlich eine festgelegte Qualität in der Be-handlung und mehr Transparenzfür alle Beteiligten zu gewähr-leisten. Darüber hinaus sind sieein geeignetes unternehmeri-sches Instrument, um die not-wendigen prozessorientiertenVeränderungen im Krankenhausherbeizuführen; denn dass durch Standardisierung auch wirt-schaft- licher gearbeitet werdenkann, ist kein Geheimnis.

Im Klinikum Braunschweig erar-beitet eine Projektgruppe seitSeptember 2004 eine Modell-struktur zur Entwicklung von kli-nischen Behandlungspfaden. Die-se soll den einzelnen Klinikendabei helfen, ihre Abläufe Schrittfür Schritt für bestimmte Krank-heitsbilder festzulegen. „Wir wol-len einerseits den Erstellungs-prozess für die Kliniken verkürzen

und andererseits darauf achten,dass die Vorgehensweise undDarstellung für alle einheitlichist,“ erklärt Projektleiterin Dag-mar Strangfeld. „In der Literaturwird häufig von mehreren Mo-naten gesprochen, um einen Pfadzu entwickeln und umzusetzen.Bei uns wird es durch unsereVorarbeit schneller gehen.“

Im Vorfeld der Projektarbeit hatdie Med. Klinik V einen Behand-lungspfad für Patienten erstellt,die zur Nierenbiopsie kommen.Dieser wird bereits erfolgreicheingesetzt und gleichzeitig auchals Dokumentationsinstrumentgenutzt. Um die Anwendbarkeitder neu erarbeiteten Modell-struktur zu testen, wird nun einklinischer Behandlungspfad inder HTG-Klinik entwickelt.

Weitere Informationen beiDagmar Strangfeld, Tel. 2840

(Sc)

Die BezugspflegendeYvonne Gasch beimAufnahmegesprächmit einem Patienten in der Medizinischen Klinik IV.

Eine Besonderheit neben all denvielen speziellen Behandlungs-methoden der Abteilung ist dasBewegungsbad, das im letztenJahr aufwendig renoviert wur-de.

Es besitzt jetzt eine neue Treppesowie einen Lifter und ist tech-nisch auf dem neuesten Stand.Mit einer Wassertemperaturvon angenehmen 34 Grad, einerWassertiefe von 1,10 m bis 1,35m ist das Bad für viele unter-

schiedliche Nutzer geeignet. Zu-dem ist es rundum mit einemHandlauf versehen und bietetsomit Sicherheit und gutenHalt.

Für die Wassertherapie stehenetliche Trainingsgeräte zur Ver-fügung. Darüber hinaus wer-den auch weitere Formen derWassertherapie angeboten wieStangerbad, Unterwassermas-sage, Vierzellenbad und medizi-nisches Bad.

Physiotherapie amStandort 2

Die moderne Medizin ist hochkomplex und individuell. Trotzdemgibt es Abläufe, die immer gleich sind und die bei jedem Patien-ten mit einem bestimmten Krankheitsbild durchgeführt werden.Solche standardisierten Abläufe können für alle beteiligten Berufsgruppen von der Pflege bis zur Verwaltung festgehalten werden; bezeichnet wird dies z.B. als „Clinical Pathway“, „Be-handlungspfad“ oder auch „Patientenpfad“.

Das Team der Physiotherapie freut sich über das renovierte Bewe-gungsbad.

Die Physiotherapie hat eine schöne und großzügige Abteilungim Untergeschoss in der Salzdahlumer Straße, die von derneuen Leiterin Sabine Monien seit knapp 2 Jahren geführt wird.

Im Frühjahr 2003 hat das Klinikum auf den Stationen derMedizinischen Klinik IV das Pri-mary Nursing probeweise ein-geführt. Nach Abschluss dieserPhase hat sich die Pflegedirek-tion für eine flächendeckendeEinführung entschieden.

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Seite 7 Juli 2005 | klinikum aktuell

Serie: Sicherheit im Klinikum

Handdesinfektion

Seitdem ist zwar viel Zeit ver-gangen, an der Aktualität vonSemmelweiss´ Aussage hat sichjedoch nichts geändert.

Heute ist die Hygiene fest im Ge-sundheitswesen verankert. DieRichtlinien zur Krankenhaushy-giene, die das Robert Koch Institutherausgibt, sind im KlinikumGrundlage der hygienischen Emp-fehlungen. Ein wesentlicher Be-standteil dieser Empfehlungen ist,die Übertragung von Krankheits-erregern zu verhindern. Patienten

und Mitarbeiter vor Infektionenzu schützen, ist oberstes Ziel.

Da die Hände die wichtigstenWerkzeuge des Menschen sind,zugleich aber auch die häufigstenÜbertragungsinstrumente von Er-regern, ist die Händedesinfektiondie wichtigste hygienische Maß-nahme überhaupt, um die Über-tragung von Krankheiten zu verhüten! Die Vorschriften zurHändehygiene richten sich nachden Arbeitsinhalten: Es gibt sensi-ble und weniger sensible Berei-che und Tätigkeiten. Je nach An-forderung genügt entweder eineeinfache Händewaschung oder esmuss eine hygienische oder so-gar chirurgische Händedesinfek-tion durchgeführt werden.

Alles desinfiziert?

Vor Arbeitsbeginn und nach Ar-beitsende reicht die einfacheHändewaschung. Beim Großteilaller Betätigungen im Klinikumist jedoch die Händedesinfektionnotwendig. Vor allem wegen dergeringeren Wirksamkeit ist diehygienische Händewaschung kei-ne Alternative für die hygieni-sche Händedesinfektion. Doch esgenügt nicht, die Hände einfachmit Desinfektionsmittel zu be-netzen, denn dabei werden be-stimmte Handpartien, etwa derDaumen und die Fingerkuppen,nicht desinfiziert. Daher wird ei-ne Standardeinreibemethode insechs Schritten empfohlen; dieMerkblätter dazu hängen in na-hezu jedem Stationszimmer.

Die chirurgische Händedesinfek-tion muss vor allen operativenEingriffen durchgeführt werden.Dabei werden Hände und Unter-arme bis zum Ellenbogen zu-nächst ca. eine Minute lang miteinem Handwaschpräparat ge-waschen und anschließend sorg-fältig desinfiziert.

Für die Mitarbeiter des Klinikums(Ärzte, Pflegekräfte, Auszubil-dende) werden Schulungen zurHändedesinfektion vor Ort durchdas Team der Krankenhaushygie-ne angeboten und durchgeführt.Neben Schulung und Aufklärungwird die Einhaltung der Hand-hygiene auch überwacht, z.B. indem die Mitarbeiter der Kran-kenhaushygiene bei einem Über-raschungsbesuch im OP-Bereichhinter der Schleuse zur Überprü-fung der Händedesinfektion bit-ten. Die Überprüfung erfolgtdurch Händeabdruck auf eine(Nähr-)Platte, auf der nach Be-brütung über Nacht sichtbarwird, ob und wenn ja, welcheKeime auf den Händen vorge-funden wurden. So erfahren alleMitarbeiter einzeln und als Team,ob und wie weit die Vorschriftenzur Händedesinfektion eingehal-ten werden und ob ggf. Schu-lungsbedarf besteht.

Bei vorhersehbarem oder wahr-scheinlichem Kontakt mit infek-tiösem Material, z.B. bei der Pfle-ge von inkontinenten Patienten,sowie bei allen sensiblen pflege-rischen Tätigkeiten, etwa beimUmgang mit Beatmungsschläu-

chen, beim Entfernen von Ver-bänden usw., müssen Einmal-handschuhe getragen werden.Nach Ablegen der Schutzhand-schuhe ist immer zusätzlich eineHändedesinfektion erforderlich,bei allen sensiblen pflegerischenund ärztlichen Tätigkeiten auchvor dem Anlegen!

Keine Eheringe und anderes

Damit das alles möglich ist, mussschon bei der Bauplanung an dieHändehygiene gedacht werden.Für jedes Patientenzimmer musseine für die Beschäftigten leichterreichbare Waschgelegenheitverfügbar sein. Um eine Konta-mination der Armaturen mit in-fektiösen Erregern zu vermeiden,muss in Bereichen mit erhöhterInfektionsgefährdung der Wasch-platz so eingerichtet sein, dasser ohne Handkontakt bedienbarist, z.B. mit dem Fuß oder dem El-lenbogen, für die anderen Berei-che ist es empfehlenswert. Auchdie Spender für Desinfektions-mittel und Waschlotion müssenbequem mit dem Ellenbogen be-dient werden können. Der Was-serstrahl darf nicht direkt auf denSiphon gerichtet sein, weil sonstdie Gefahr besteht, dass die Um-gebung des Waschplatzes kon-taminiert wird.

Als Voraussetzung für die Hän-dehygiene dürfen in Arbeitsbe-reichen mit erhöhter Infektions-gefährdung an Händen undUnterarmen keine Schmuckstük-ke getragen werden. Auch Uh-

ren und Eheringe sind tabu.Wichtig sind außerdem kurzeund rund geschnittene Finger-nägel, da sich lange Nägel zu„Bakteriennestern“ auswachsenkönnen. Auch kleinste Risse aufder Haut können potentielle „Ver-stecke“ für Erreger sein. Daher istdie Hautpflege an Händen undUnterarmen eine beruflichePflicht, denn eine nicht gepfleg-te Haut lässt sich nicht sicherdesinfizieren. Nach Arbeitsendeund vor allen längeren Pausensollten die Hände daher mit ei-nem Hautpflegemittel versorgtwerden.

Patienten achten auf Hygiene

Hygiene hilft Leben retten! Dasallein ist schon Grund genug fürdie penible Einhaltung der Vor-schriften. Darüber hinaus ist Hy-giene aber auch ein Wettbe-werbsfaktor, der bei Patienten-befragungen regelmäßig als sehrbedeutsam eingeschätzt und zuRecht auch eingefordert wird.Wie bei vielen Sicherheitsthemenist auch hier das Bewusstsein derMitarbeiter das Entscheidende.Da die Qualität der eigentlichmedizinischen Behandlung fürden Patienten in der Regelschwer zu beurteilen ist, suchter nach Indikatoren, die ihm dasGefühl geben, gut aufgehobenzu sein. Was wäre da besser ge-eignet als Hygiene, speziell dieleicht zu überprüfende Hände-desinfektion?

Das Team der Krankenhaushygiene

„Die Nothwendigkeit, die Hände zu desinficieren, wird immerbleiben“, wusste schon Ignaz Semmel-weiss vor über 150 Jahren.Er war der erste, der Desinfektionsmaßnahmen im klinischen Bereich einsetzte: Auf seine Veranlassung hin wurden im Jahr1847 vor der Untersuchung gebärender Frauen Händedesinfek-tionen durchgeführt. Durch das nach ihm benannte „Semmelweiss-Verfahren“ (Händewaschungen mit Chlorkalk) konnte die Müt-tersterblichkeit deutlich gesenkt werden, was ihm den Ehrentitel„Retter der Mütter“ eintrug.

Erika Felder, Mitarbeiterin derKrankenhaushygiene,bei der Händedesin-fektion

Grippeschutz

Grippe fordert in Deutschlandjedes Jahr zwischen 7.000 und15.000 Todesopfer. Das Risiko,sich selbst zu infizieren und sei-ne Patienten, bzw. seine Familieanzustecken, ist für medizini-sches Personal besonders hoch.Deswegen bietet das Institut fürArbeitsmedizin auch in diesemJahr für alle Mitarbeiter an allenStandorten im Oktober/Novem-ber Termine zur Grippeschutz-impfung an.

Spender gesuchtIn der Urlaubszeit stehen wenigerBlutspender zur Verfügung. Des-

wegen sucht das Institut fürTransfusionsmedizin zusätzlicheBlutplättchenspender aus derRegion Braunschweig. Wer zwi-schen 18 und 55 Jahre alt istund gesund, ist als Spenderherzlich willkommen. Die Blut-entnahme dauert ca. 90 Minu-ten.

Kontakt: Tel. - 3669 oder per Mail [email protected].

So nicht! Lange Fingernägel, Uhrund Schmuck sind verboten.Auch die zu langen Kittelärmelbehindern die Händehygiene

Kurze Fingernägel und keinSchmuck – so sollen die Händeim Krankenhaus aussehen.

SolilaufAuch in diesem Jahr findet wie-der ein Solidaritätslauf zugun-

sten von an Brustkrebs erkrank-ten Frauen statt, und zwar amSonntag, den 25. September.

Anmeldung ist ab 9:00 Uhr undum 10.30 Uhr ist Start. Die Strek-ken sind: 2,5 km und 5 km Wal-king, sowie 5km und 10 km Lau-fen.

Das Startgeld beträgt 5 €.

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

klinikum aktuell | Juli 2005 Seite 8

Arbeitszeitregelungen –Risiken und Chancen

Neu hinzugekommen ist der Tarifvertrag öffentlicher Dienst(TVöD, verabschiedet am 09.02.2005, in Kraft ab 01.10.2005), derim Gegensatz zum bisherigen BATauch viele Regelungen zur Ar-beitszeit enthält. Als drittes mussdie derzeitige Überarbeitung derEU-Arbeitszeitrichtlinie genanntwerden. Auch hier ist durch eineVielzahl an geäußerten Meinun-gen mehr Verwirrung als Klarheiterzeugt worden.

Bereitschaftsdienst = Arbeits-zeit

Diese Aussage bleibt, und sie giltfür alle Berufsgruppen, die Be-reitschaftsdienst leisten, also ne-ben den Ärzten auch für be-stimmte Bereiche der Pflege und des medizinisch-technischenDienstes, um nur einige zu nen-nen. Die Anerkennung der Be-reitschaftsdienstzeit als Arbeits-zeit hat erhebliche Auswirkungenauf die Arbeitsorganisation. Unddies trifft im besonderen Maßedie Ärzteschaft, da bislang in dieser Berufsgruppe flächendek-kend große Teile der notwendigenärztlichen Präsenz über Bereit-schaftsdienste abgedeckt werden(75 % aller Wochenstunden). Diejetzt immer wieder diskutiertenzahlreichen Regelungen (EU-Ar-beitszeitrichtlinie, TVöD, ArbZG)dienen etwas vereinfachend aus-gedrückt ausschließlich der Be-wertung des bisherigen Bereit-schaftsdienstes als Arbeitszeit.

Folgen

Da der Bereitschaftsdienst bis-lang nicht als Arbeitszeit zählte,konnte er zusätzlich bezahlt wer-den. Bei Integration des Bereit-schaftsdienstes in die Arbeitszeitentfällt somit diese zusätzlicheBezahlung. Die tariflich abzulei-stende Arbeitszeit muss aber an24 h an 7 Tagen in der Wocheabgeleistet werden. Dazu kommt,dass im Extremfall lange Ar-beitszeiten von bis zu 16 Stun-den möglich sind, davon abernur ein Teil, z.B. 12 Stunden, be-zahlt wird.

Die Diskussion wird noch da-durch verschärft, dass zurzeit vonso genannten inaktiven Zeitendes Bereitschaftsdienstes ge-sprochen wird. Im Klartext: derArbeitnehmer muss sich am Ar-beitsplatz aufhalten, aber die in-aktive Zeit des Bereitschaftsdien-stes wird weder bezahlt noch

zählt sie als Arbeitszeit. Ein klarerund eindeutiger Rückschritt. Re-sultieren werden ungünstige Arbeitszeiten (spät, nachts, am Wochenende), die nicht extravergütet werden. Hinzu kommt,dass die personelle Mindestbe-setzung zur Aufrechterhaltungdes Betriebes häufig erreicht odergar unterschritten wird, so dasszu bestimmten Zeiten die Ar-beitsfähigkeit nicht mehr ge-währleistet ist.

Lösungswege

Wer träumt nicht von einer ge-regelten Arbeitszeit, ohne Nacht-und ohne Wochenenddienst, be-gleitet von einer strukturiertenFort- und Weiterbildung? Un-strittig ist, dass Nachtdienst undWochenendarbeit notwendigsind. Eine für alle Seiten akzep-table Regelung der Arbeitszeitund der Arbeitsorganisation wirdaber entscheidend für die Zu-kunft der Krankenhäuser sein.Insbesondere der heute schonoffensichtliche Mangel an quali-fizierten Ärzten, die für eine qua-lifizierte und gute Patientenver-sorgung zwingend erforderlichsind, hat zur Folge, dass „gute“Ärzte ihre Stellen in Zukunft aus-suchen können und werden. Nurbei akzeptablen Arbeitszeiten zueiner angemessenen Bezahlungwird man zukünftig diese Mitar-beiter halten oder gewinnenkönnen.

So weit, so gut: aber die DRG-Konvergenzphase mit den resul-tierenden Mindereinnahmen inHöhe von insgesamt ca. 9 Mio. €bis zum Jahr 2009 lassen eine Lösung nach „klassischem“ Muster nicht zu, denn jeder zu-sätzliche Arzt kostet zunächstGeld.

Hier sind also völlig neue Wegegefordert, denn mit der bisherigenStruktur von Krankenhäusern wirddieses nicht gelingen. An dieserStelle ist die Phantasie eines jedenMitarbeiters gefragt. Durch eineoffene, in manchen Punkten si-cherlich auch kontroverse Diskus-sion lassen sich zukunftsträchtigeAlternativen finden, so dass dasKlinikum Braunschweig als Maxi-malversorger für die Menschender Region weiterhin Bestand ha-ben wird.

Es ist mehr als verständlich, dassder Wegfall des bisherigen Be-reitschaftsdienstes Ängste undSorgen bei den Betroffenen aus-löst, da die Bereitschaftsdienst-vergütung einen nicht unerheb-lichen Teil der Gesamtvergütungdarstellt. Auch hier gilt es, zu-sammen mit den Betroffenen dieSachlage zu klären und Auswegeaufzuzeigen.

Zwischenfazit

Eine Möglichkeit liegt in einer ver-nünftigen Verbindung zwischenMedizin und Ökonomie, dennnicht alles, was gut und teuer ist,ist auch das Beste für die betrof-fenen Patienten. Weiterhin ist un-strittig, dass erfahrenes Personalimmer günstiger als unerfahre-nes Personal arbeitet.

Eine Patentlösung gibt es nicht.Gemeinsam sollte es aber gelin-gen, diese schwierige Ausgangs-lage zu meistern und für alle, Pa-tienten und Mitarbeiter, eine guteund tragfähige Lösung zu fin-den. Dies ist das Ziel, welches mitdem Projekt „Reorganisation desÄrztlichen/Pflegerischen Dien-stes“ umgesetzt werden soll.

Dr. Reinhard Wanninger

Zentrum für vorgeburt-liche Diagnostik geplant

Das Dilemma, Beruf und Familie zu vereinbaren, umgehen vie-le Frauen, indem sie später Kinder bekommen. Generell ist dasdurchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihres erstenKindes auf 30 Jahre gestiegen. „Für ältere Schwangere ist eineumfassende Betreuung wichtig, sie sind eine Zielgruppe der prä-natalen Diagnostik,“ erklärt Dr. Irene Hainich. „Aber auch Frau-en mit internistischen Vorerkrankungen und solche, die schon einbehindertes Kind haben, sowie Mehrlingsgeburten gehören da-zu“, ergänzt sie.

Die pränatale Diagnostik umfasst Untersuchungen vor der Geburt,durch die zu einem sehr frühen Zeitpunkt festgestellt werden kann,ob beim Fötus bestimmte Erkrankungen oder Fehlbildungen vorlie-gen. Dies geschieht z.B. durch spezielle sonographische oder labor-technische Untersuchungen.

Die Pränatalmedizin richtet sich in erster Linie an Risikoschwanger-schaften. Ihr Ziel ist es, die Schwangere, das ungeborene Kind unddas Neugeborene zu optimalen Bedingungen zu versorgen. Für die44-jährige Irene Hainich, die seit einem halben Jahr als Oberärztin inder Frauenklinik tätig ist, ist das Pränatalzentrum ein wichtiges An-liegen; es soll gemeinsam mit dem neuen Chefarzt umgesetzt wer-den, der voraussichtlich im Herbst seine Tätigkeit aufnimmt.

Die Voraussetzungen hierfür sind gerade im Klinikum durch dieansässige Kinderklinik sehr gut, wo z.B. Frühgeburten sofort inten-sivmedizinisch betreut werden können. Auch an der Universitäts-frauenklinik in Ulm, Hainichs früherem Arbeitsplatz, war das Zentrumeng an die Kinderklinik angebunden. Hainich sieht das geplanteZentrum nicht als Konkurrenz zur Arbeit der niedergelassenen Gynäkologen, sondern als eine Ergänzung für die Betreuung von be-sonderen Risikogruppen.

Solche Risikoschwangeren sollen dann viel früher als sonst üblicherstmalig zur Ultraschalldiagnostik kommen, nämlich in der 12.-14.Schwangerschaftswoche. Um Fehlbildungen in einem so frühenStadium zu erkennen, sind besonders hoch auflösende Ultraschall-geräte nötig. „Denn in der 22. Schwangerschaftswoche ist das Herzdes Embryos gerade mal so groß wie ein 1-Cent Stück“, verdeutlichtHainich, die sowohl eine Weiterbildung zur Perinatalmedizin alsauch eine besondere Ultraschallqualifikation (DEGUM II) besitzt.

Darüber hinaus ist die Beratung und Betreuung der Schwangeren inintensiver, regelmäßiger Absprache mit der Kinderklinik sehr wich-tig. Denn wenn sich das werdende Kind nicht normal entwickelt,kann dies die Eltern im Extremfall vor gravierende Entscheidungenstellen. Auf der anderen Seite kann es wichtig sein, die Entbindungin Absprache mit den Kinderärzten frühzeitig zu planen.

Als Mutter zweier Kinder – bei der Geburt des zweiten Kindes war sieübrigens 39 Jahre alt – ist Irene Hainich sicher nicht nur medizinischeine gute Ansprechpartnerin für ihre Zielgruppe. (Sc)

Das Thema Arbeitszeit ist zurzeit Gegenstand vieler Diskussionen. Hintergrund ist die zum 01.01.2006auslaufende Übergangsregelung des Arbeitszeitgesetzes (ArbZG), nach der weiterhin Bereitschafts-dienst geleistet werden durfte.

Dr. Reinhard Wanninger leitet gemeinsam mit Dr. Sabine Schmandt dasProjekt „Reorganisation desärztlichen und pflegerischenDienstes“.

Für Dr. Irene Hainich ist der Aufbau des Pränatalzentrums einwichtiges Anliegen.

Aktuelles aus Medizin, Therapie und Pflege

Seite 9 Juli 2005 | klinikum aktuell

Der Werdegang eines ArzneimittelsDie Apotheke des Klinikums ist eine der größten Krankenhausa-potheken in Deutschland. Jedes Jahr werden hier bis zu 500.000Infusions- und Injektionslösungen, 20.000 Zytostatika und ca.15 Tonnen flüssige und halbfeste Arzneimittel (Salben, Cremes,Zäpfchen etc.) hergestellt.

Manche dieser Arzneimittel wie z.B. unsere Kindersalbe gibt es sogarnur im Klinikum Braunschweig zu kaufen. Viele bekannte Produkte stel-len die Apotheker des Klinikums kostengünstiger her, als sie im Einkauferhältlich sind. In der Summe spart das Klinikum durch die Eigenher-stellungen der Apotheke weit über eine Million Euro. Eines davon ist dasAntibiotikum Ciprofloxacin, bekannt unter dem Namen Ciprobay, dasjetzt als Infusionslösung in der Apotheke hergestellt wird.

Klinikum aktuell war an einem Produktionstag vor Ort und stellt dieeinzelnen Herstellungsschritte vor.

So sieht das Anfangsprodukt aus.Der Wirkstoff Ciprofloxacin wirdin 1 Kg Behältnissen in die Apo-theke geliefert. Als erstes findeteine Eingangskontrolle statt.

Weil die Herstellung von Infu-sionslösungen sehr strengen Quali-tätsmerkmalen unterliegt, werdensie gesondert von anderen Arznei-mitteln in einem Reinraum herge-stellt. Apotheker Markus Dzierzabeim Einschleusen.

Blick in den Sterilraum. Hierfindet die Herstellung statt.

PTA Rainer Arnemann wiegt die 3 Komponenten ab, aus denen Ciprofloxacin besteht: 332 g.Wirkstoff, 900,0 g Kochsalzlösungund 99.4 kg Wasser.

In der Sterilabteilung wird doppeltdestilliertes Wasser (lat.: Aqua adinjectabilia) verwendet, welchesselbst hergestellt und täglich ge-prüft wird. Für technische Hilfedankt die Apotheke den Mitarbei-tern aus der Werkstatt/dem TSZ.

Apothekenarbeiterin Hanna Hen-nig bereitet den Kessel vor.

Alle Komponenten werden in denKessel eingefüllt und dort dannmindestens 15 Minuten lang ge-rührt. Damit ist die Infusionslö-sung im Grunde schon fertig.

Jetzt werden Filter vorbereitet,denn die Lösung wird vor demAbfüllen zweimal gefiltert (1 Vor-filter und 1 Sterilfilter).

Vor der Abfüllung bringt RainerArnemann eine Probe zur Quali-tätskontrolle ins Labor (In-Pro-zess Kontrolle IPK)

PTA Rayka Bogdanova führt imPrüflabor Untersuchungen (IPK)durch, um zu testen, ob allesstimmt. Erst wenn sie ihr „Okay“gibt, geht die Produktion weiter.

Derweil gehen im Reinraum dieVorbereitungen für das Abfüllenweiter. Hier werden die Verschluss-stopfen nochmals gespült.

Unter einer Vorrichtung, die parti-kelarme und verwirbelungsfreie Luftgarantiert, wird die Lösung abgefülltund sofort mit einem Stopfen ver-schlossen, 500 Flaschen/Stunde.

Durch die Öffnung vorne laufendie frisch abgefüllten Flaschendirekt zur Bördelmaschine.

Die Bördelmaschine verschließt dieFlaschen. Der Stopfen kann jetztnicht mehr herausfallen.

Apothekenarbeiterin Erika Man-they überprüft die Arbeit der Bör-delmaschine und stellt die fertigenFlaschen auf den Transportwagen.

Jetzt kommt alles zur Sterilisa-tion in den Autoklav, wo es auf121,5 ° C für 15 Min erhitzt wird.Mit Aufheizen und Kühlen dauertdas eine Stunde.

Durch solche Temperaturfühlerwird die Temperatur während derSterilisation überwacht.

Erika Manthey bei der Sichtkon-trolle der sterilisierten Flaschen.

Etikettierung und Verpackung. Die Charge Ciprofloxacin ist fertig.Sie wird jetzt nochmals durch dasQualitätslabor geprüft (Endkon-trolle).

Abteilungsleiter der Sterilabtei-lung Markus Dzierza unterzeichnetdas Herstellungsprotokoll

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Neugierig geworden?

Die Mitarbeiter der Apotheke sind gerne bereit, interessierte Kolle-gen nach Anmeldung durch die Apotheke zu führen. Bei InteresseTel. Nr. 3342

Übrigens: Eine gekaufte Flasche Ciprobay kostet etwa 29 €, eineselbst hergestellte Flasche rund 2,20 €.

Mehr dazu im Intranet unter http://Snake.skbs.de ->Kliniken In-stitute->Apotheke->Sterilabteilung

Betriebsrat und Kurzmeldungen

klinikum aktuell | Juli 2005 Seite 10

Berlin

Am 17.6. fand der traditionelleAusflug der Freunde und För-derer des Klinikums statt. DiesesMal ging es nach Berlin, wo die50 Teilnehmer u.a. auch dieniedersächsische Bundestags-abgeordnete Dr. Carola Rei-mann trafen.

Auf dem Foto überreicht ihr derVorsitzende des Fördervereins

Dieter Flohr gerade ein Danke-schön-Präsent.

Neu im Netz

Im Internet gibt es mit der Baby-galerie seit einigen Monaten einneues Angebot. Alle frisch ge-backenen Eltern können ihrenNachwuchs fotografieren lassen.Das Bild wird dann sowohl in derBraunschweiger Zeitung als auchim Internetauftritt des Klinikumsveröffentlicht. Die Nutzerstatistikzeigt, dass dieses Angebot gutankommt.

GenehmigtGemeinsam mit der Stadt Braun-schweig wird das Klinikum der Deutschen Bahn AG dasGrundstück „Am Werksteig“ ab-kaufen.

Das Gelände liegt zwischen Cel-ler- und Ernst Amme Straße undwird für die Fortführung desZwei Standorte Konzepts be-nötigt, da die Erweiterung des

neuen Zentral-OP und die Frau-enklinik teilweise dort geplantsind. Von dem insgesamt 19 699 qm großen Grundstückerwirbt das Klinikum 10 770 qm.

Der Rest wird Eigentum derStadt. Das Klinikum finanziertden Kauf aus Rücklagen, derAufsichtsrat hat dieser Ent-scheidung bereits zugestimmt.

Nacht der Arbeit

In den Bereichen S2-Küche/S3–Apotheke und im Institut für klinische Transfusionsmedi-zin gab es mehrere Führungen,die durch kleine Kostproben oder selbsthergestellte „Fisher-men friends“ abgerundet wur-den. Alle Bereiche erfreuten sicheiner großen Besucherresonanz.Es ergaben sich kritische aberauch interessante Gespräche.

Im Bereich der Küche wurden dieverschiedenen Berufsfelder, dieVielfältigkeit der Menüauswahl,sowie verschiedene Diäten vor-gestellt. In der Apotheke nahmein ehemaliger Architekt an der

Führung teil. Zu allen Informa-tionen durch die KollegInnen,konnte er noch einige Anekdotenaus vergangenen Zeiten erzäh-len. In der Transfusionsmedizinwurden die verschiedenen Labor-bereiche mit ihren speziellen Ge-räten vorgestellt. Dabei zeigtesich, das die KollegInnen nichtnur medizinisch geschult, son-dern sich auch mit den technischhochwertigen Computer ausken-nen müssen.

Für alle war es an diesem Abendeine gute Gelegenheit, ihre Beru-fe und deren Arbeitsbedingun-gen darzustellen.

Am 29.04.2005 fand zum ersten Mal die DGB-Aktion „Nacht derArbeit“ statt. Viele Betriebe in Braunschweig nutzten diese Gele-genheiten, um einen Einblick in ihre Arbeitsabläufe zu geben.

Um diesen Sicherheit geben zukönnen, müssen die Arbeitsbe-dingungen im Personalüberlei-tungsvertrag und im Tarifver-trag abgesichert bleiben. Bei derEingliederung der KollegInnenaus dem HWD (Hauswirt-schaftsdienst) in die Klinikdien-ste GmbH ist dieser Schrittschon vorbildlich durchgeführtwurden.

Hier konnten durch die guteZusammenarbeit mit dem BR,alle KollegInnen zu gleichenKonditionen weiterhin im Kli-nikum beschäftigt bleiben. Umdas Klinikum sicher durch dieKonvergenzphase zu bringen,ist es wichtig, dass die Ge-schäftsführung zusammen mitdem Betriebsrat über vorgese-hene Einsparungen berät unddass alle KollegInnen sich aktivbeteiligen, damit gemeinsameLösungswege gefunden werdenkönnen.

Grußworte wurden noch vonHelmut Küchler (Konzernbe-triebsrats-/ personalratsvorsit-zenden) und Herrn OB Dr. Hoff-mann gehalten.

Die Gewerkschaft VER.DI wurdevon Axel Reichinger vertreten,der einen kurzen Einblick in dasneue Tarifrecht gab. In die-sem Zusammenhang wurde auf ausführliche Einzelveranstal-tungen hingewiesen, die ge-meinsam mit der Personalab-teilung durchgeführt werden.Auch die Geschäftsführungstellte ihren Geschäftsbericht

vor. Herr Schüttig zeigte dieProbleme der Konvergenzphase( Überbrückungsphase ) auf undverweist auf 10 Mio. , die biszum Jahr 2009 eingespart wer-den müssen, es wird eine Über-prüfung geben, welche Spar-maßnahmen getroffen werdenkönnen.

Durch Senkung der Sachkosten– z.B. Stationszusammenlegun-gen /- schließungen, OP-Koor-dination in den Standorten undSteri-Zentralisation, aber auchdurch Personalkostensenkungensollen jedes Jahr 2 Mio. einge-spart werden. Ein weiteres Vor-haben ist, das EAP in eine Reha– GmbH umzuwandeln. Unbe-fristet beschäftigte KollegInnenverbleiben im Klinikum.

Bei neu einzustellenden Kolle-gInnen wurde der Tarifausstiegangekündigt oder an eine Ab-senkung des BAT gedacht. Wiediese Vertragsgestaltung aus-sehen soll, war zu diesem Zeit-punkt noch nicht bekannt. DerBR setzt sich bei Ausgründun-gen für eine tarifliche Absiche-rung ein.

In diesem Zusammenhang wirddie Geschäftsführung daraufhingewiesen, die zugesagte An-wendung des Tarif ÖD zu über-prüfen. Ein weiterer Teil des Geschäftsberichtes war die Vor-stellung der Tochtergesellschaf-ten Klinikdienste GmbH und derTextilservice – GmbH.

Betriebsversammlung (BV)Am 27.4.2005 fand in der Stadthalle die BV für das Klinikumstatt. Nach der Begrüßung aller Anwesenden, wurde der Ge-schäftsbericht des Betriebsrates (BR) vorgetragen, dieser verweistauf die Leistungsverdichtung bei knappen Personalressourcen,kürzerer Patientenverweildauer und die hochwertige Arbeitder Kolleginnen und Kollegen.

BetriebsvereinbarungDie Betriebsvereinbarung „Dienstbesprechung“ ist fertiggestellt,sie kann über das Intranet eingesehen und bei Bedarf ausgedrucktwerden.

Tarif ÖD Im Rahmen der Verhandlun-gen zum neuen Tarifrecht ÖDwurde eine Einigung mit denArbeitgebern bezüglich dererforderlichen Neuregelungzu Bereitschaftsdienst undRufbereitschaft erzielt.

Möglichkeit der Verlängerungunter Einschluss von bis zu 8 Stunden Vollarbeit inkl. 0,75 h Pause mit Bereit-schaftsdienst

• auf bis zu 13 Std. in denStufen C + D (Arbeitslei-stung 26% - 49%)

• auf bis zu 16 Std. in den Stu-fen A + B (Arbeitsleistung bis-25%)

Der Ausgleichszeitraum ent-sprechend des TvöD beträgtbis zu 1 Jahr. Für Teilzeitbe-schäftigte, die mindestens einKind unter 18 Jahren oder ei-nen pflegebedürftigen Ange-hörigen betreuen oder pflegen,verringern sich die Höchst-grenzen der wöchentlichen Ar-beitszeit entsprechend der Ver-ringerung der regelmäßigenArbeitszeit.

Weitere Öffnungen können nuraufgrund einer Betriebsverein-barung getroffen werden.

Am 31.05.05 wurden Gesprä-che mit Herrn Heller und denKollegInnen unter Beteiligungdes BR geführt. Um die GmbHwirtschaftlich zum Erfolg zuführen, sind folgende Maßnah-men geplant: die unbefristet beschäftigten KollegInnen blei-ben im Arbeitsverhältnis zumBAT/Tarif ÖD bestehen, d. h. keinfinanzieller Verlust und Erhaltaller bisherigen Arbeitsbedin-gungen.

Bei einer Weiterbeschäftigungvon bisher befristeten Beschäf-tigten oder bei Neueinstellungenwird der BAT/Tarif ÖD zu herab-gesenkten Konditionen ange-wendet.

Die KollegInnen erhalten 10%weniger Grundvergütung, sowiekein Urlaubs- und Weihnachts-geld. Die VBL bleibt erhalten, derjetzige Arbeitnehmer- anteil wirdaber höher.

Im Vorfeld ist es dem BR gelungen, dass diese Absenkun-gen in einer Betriebsvereinba-rung festgeschrieben wird und für 2 Jahre zu befristen ist.

Danach erfolgt eine erneuteÜberprüfung der Erlössituation,um ggf. wieder alles oder Teileder Zuwendungen zu gewäh-ren.

Situation EAPWie schon in der BV vom 27.04.05 von Herrn Schüttig angesprochen, wird das EAP zum nächst-möglichen Zeitpunkt in eine Reha-GmbH umgewandelt.

Das Team derKüche in derSalzdahlumerStraße erwartet die Besucher.

Fortbildungen und Termine

Seite 11 Juli 2005 | klinikum aktuell

WeiterbildungAugustMitarbeitergespräche führen29.08 + 30.08

SeptemberEnglishGrundkurs15.09 – 1.12

Stressbewältigung23.09

Mediation – eine andere Artder Konfliktbewältigung26.09

Mit Werten führen– ein Workshop für die Praxis –30.09

OktoberKommunikation mit dementenBewohnern05.10

Infusions- und Injektionsmanagement 06.10

Mit den richtigen „Farben“ si-cher auftreten10.10

Leanmanagement11.10

Klüngeln – gezielte Umwege einschlagen (wir kennen und wir helfen uns )31.10

Weitere Informationen bekom-men Sie im Institut für Weiterbil-dung bei:

Frau Reinecke Tel. 595 2832oder Frau Igel 595 2833

Aus- und Weiterbildung

Zweimal im Jahr bietet derMedizin-ethische Arbeitskreis(MEAK) eine klinikinterneFortbildung zu ethischen Fra-gestellungen an.

In der Regel werden anhandvon Fallbeispielen möglicheethische Konfliktfelder heraus-gearbeitet, um sie anschließendmit den Teilnehmern zu disku-tieren. Ein Fachvortrag eines ex-ternen Dozenten rundet dieVeranstaltung ab.

Am 25. 4. referierte Prof. Dr.Mohr aus Bremen zu dem The-

ma „Optimale Versorgung ver-sus Wahrung des Patientenwil-lens“. Rund 40 Teilnehmer nutz-ten dabei die Gelegenheit sehroffen praxisnahe Problemstel-lungen zu diskutieren.

Die Veranstaltung wurde erst-mals auch von der Ärztekam-mer Niedersachsen mit zweiFortbildungspunkten anerkannt.

MEAK im Intranet unterhttp://snake.skbs.de<Arbeitund Soziales<Med.-ethischerArbeitskreis

Fortbildungen zu ethischen Fragestellungen

Personalnachrichten25 jähriges Dienstjubiläum: Halmich, Claudia S 2 am 1.7.Schellin, Silke S 1 am 8.7.Scholz, Gisa S 3 am 27.7.Gielsok, Christina S 2 am 1.8.Grape, Frank GF am 8.8.Wetterling, Birgit S 3 am 1.9.Fritschka, R. S 3 am 1.9.Fuhrmann, Anna S 2 am 15.9.Rust, Bärbel S 2 am 22.9.Kavemann, D. S 2 am 1.10Semler, Angelika S 2 am 1.10Hellfeier, Kathrin S 2 am 1.10.Meyer, Anke S 3 am 1.10.Raguse, Ursula S 3 am 1.10.Wiethake, Elke S 2 am 1.10.Rittaler, Bernd S 2 am 1.10.Borowski, Kathrin S 1 am 1.10.Sage, Beatrix S 2 am 1.10.Kannenberg, K. S 2 am 7.10.

Quelle: Personalabteilung

Impressum

Herausgeber:Helmut Schüttig,Geschäftsführer Städtisches Klini-kum Braunschweig gGmbHFreisestr. 9/10,38118 Braunschweig

Chefredaktion:Presse- und ÖffentlichkeitsarbeitStädtisches Klinikum BraunschweiggGmbHMarion Lenz (verantwortlich)Ulrike Schelling Tel. (0531) 595 1671, Fax: 595 [email protected]

Redaktionsgruppe:Silvia Albrecht, Dr. Thomas Bartkiewicz,Stefan Dombrowski, Dr. Heinz Jänig,Dr. Dietmar Loitz , Roswitha Niebuhr,Petra Thürauf und ein Mitglied des Be-triebsrats. Die Seite des Betriebsrats istredaktionell selbständig.

Herstellung: Köhler & Lippmann Medienhaus Hinter dem Turme 12 38114 Braunschweig Tel. (0531) 2 56 12-0

Druck:Bretschneider GmbH, Braunschweig

Alle Rechte vorbehalten. Trotz sorgfältiger Bearbeitung inWort und Schrift lassen sich Fehlerleider nicht ausschließen.

Nachdruck bitte nur mit Genehmi-gung des Herausgebers.

Für unverlangt eingesandte Ma-nuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Redaktions-schluss für die Ausgabe November2005 ist der 01. Oktober 2005.

Auflage: 2500, vier Ausgaben pro Jahr

TermineDer Verein der Freunde und För-derer des Klinikums informiert

• am 6. Juli über das Thema Ra-diojodtherapie bei Schilddrü-senerkrankung, Treff: 17 UhrKasino im Klinikum Salzdah-lumer Straße.

• am 13. August über neue Dia-gnose- und Therapieverfahrenbei Gelenkerkrankungen, Treff:

17 Uhr Wartebereich, Unfall-chirurgie, 1. Etage, Holwede-straße.

• am 14. September über die Zer-tifizierung des Brustzentrums,Treff: 17:00 Uhr Vortragssaalder Pathologie, Celler Straße.

• am 12. Oktober darüber, wieKinder und Jugendliche vomKrankenhaus aus den Kontakt

zu ihrer Schule halten können Treff: 17:00 Uhr Café Okerte-rasse, Klinikgelände Holwede-straße.

Diabetes Kongress für nieder-gelassene Ärzte am 14.9. Infor-mation bei Dr. Burckhard SchefferTel. 595 2613

Solilauf am 25. Sept. Anmeld. ab9:00 Uhr. Start: 10.30 Uhr

20 Teilnehmer haben erfolgreich die berufspädagogische Zusatz-qualifikation zum Praxisanleiter absolviert. Der Lehrgang umfasst200 Stunden und hat das primäre Ziel die Teilnehmenden zu befä-higen, in der praktischen Ausbildung gezielt, geplant und indivi-duell anzuleiten. Im Kurs waren 15 Teilnehmer aus dem Klinikumund 5 externe Teilnehmer.

23 Teilnehmer haben erfolgreich den Weiterbildungslehrgang zur„Fachkraft für Leitungsaufgaben in der Pflege“ (FLP) absolviert. DieWeiterbildung dauert 18 Monate und umfasst 720 Stunden Unter-richt und 20 Wochen Praktikum, davon mind. 5 Wochen in einerexternen Einrichtung. Die Teilnehmer werden auf Leitungsaufgabenund die damit verbundenen Anforderungen vorbereitet und erwer-ben z.B. Organisationsfähigkeiten, kommunikative Fähigkeiten undbetriebswirtschaftliche Grundlagen.

Marina Behrens (2. v.r.) und Susanne Niemann (2. v.l.) haben dieAusbildung zur Kauffrau im Gesundheitswesen erfolgreich beendet.Sie sind die ersten Auszubildenden des Klinikums in diesem Beruf,den es deutschlandweit erst seit dem Jahr 2001 gibt. Ausbilder istGeschäftsführer Helmut Schüttig, die Ausbildungsbeauftragte istRoswitha Niebuhr. Die beiden Kauffrauen werden im Klinikum befristet weiterbeschäftigt.

Panorama

klinikum aktuell | Juli 2005 Seite 12

Serie: Ehrenamt im Klinikum

„Wir sagen im StationszimmerBescheid, dass wir da sind undgehen dann in die Zimmer undsprechen mit den Patienten“, sobescheiden beschreibt einer derneun ehrenamtlichen Seelsorgerdes Klinikums seine Tätigkeit. „Ichbin da, ich habe Zeit für Dich“,mit dieser Botschaft betreten siejedes Zimmer und oft, sehr oftsogar, kommen sie mit den Men-schen ins Gespräch. Manchmalwerden sie allerdings auch ab-gewiesen. Manchmal entstehtgerade aus der Ablehnung einGespräch. Am Anfang steht z.B.die Aussage: „Mit der Kirche ha-be ich nichts am Hut!“ Dochdann stellt sich heraus, dass sichviele Menschen mit den Themender Kirche beschäftigen, die letz-tendlich Sinnfragen sind. DieSeelsorger verstehen sich als eineArt „Mittler für Sinnfragen“. „Wirgeben keine Ratschläge, sondernwollen Schmerz und Leid mitaushalten und dem Patienten dasGefühl geben, dass er angenom-men wird“, sagen sie. Das spe-ziell Seelsorgerische an ihrer Tä-tigkeit ist für sie die Zuwendung,das Zeit haben und das offensein. Auf Wunsch führen dieSeelsorger auch Gespräche überden Glauben, beten gemeinsammit dem Patienten oder lesen ausder Bibel vor.

Ausbildung mit Auswahlver-fahren

Damit sie all dies leisten können,durchlaufen die Ehrenamtlicheneine 1,5 – 2 jährige Ausbildung,die von der Landeskirche Braun-schweig finanziert und von Kran-kenhausseelsorger Pastor Chri-stian Anton koordiniert wird. Indieser Zeit werden sie auf dieThemen vorbereitet, die ihnen imKrankenhaus begegnen: Krank-heit, Hoffnung, Enttäuschung,Sterben, Wut und Heilung. DieAusbildung ist ökumenisch aus-gerichtet; sie hat eine spirituelleGrundlage, umfasst aber auchtherapeutische Anteile wie z.B.Gesprächsführung und Kommu-nikation. Abgeschlossen wird siemit einem Zertifikat zum ehren-amtlichen Seelsorger. Vorhermuss jedoch jeder Teilnehmer ein Auswahlverfahren bestehen;denn nur wer selbst psychischstabil ist, darf als Seelsorger ar-beiten.

Die Entscheidung für die ehren-amtliche Seelsorge ist also et-was, was man sich gut überlegt.Vielleicht ist das der Grund fürdie Kontinuität. Die sieben Frau-en und zwei Männer blicken alleauf ein acht- bis fünfzehnjähri-ges Engagement zurück. Drei von

ihnen arbeiten in der Celler Stra-ße und jeweils zwei an den an-deren Standorten. Sie sind dorteiner Klinik zugeordnet, wo siejede Woche einen halben Tagverbringen und Patienten besu-chen. Einmal im Monat trifft sichdie Gruppe mit Pastor Anton zurSupervision.

Gründe?

Die Gründe für ihr Engagementsind meist biographischer Natur.Oft ist eine persönliche Leidens-erfahrung der Auslöser. Werselbst Krisen überwindet, ist an-scheinend eher geneigt, für an-dere da zu sein, als die, die immeroben schwimmen. Dabei legendie Ehrenamtlichen Wert darauf,dass es sich bei ihrem Dienst umein Geben und Nehmen handelt.„Nach einem Tag im Krankenhausmit guten und wichtigen Ge-sprächen gehe ich anders nachHause als sonst“, ist die einhelli-ge Meinung.

Auch dass man sich durch dieAusbildung verändert, bestätigenalle. Man lernt, mit gesellschaft-lich verdrängten Themen wieTrauer und Tod besser umzuge-hen, kann besser zuhören undsich besser in andere Menschenhineinversetzen. (Sc)

Die ehrenamtlichenSeelsorger und PastorChristian Anton (ganzhinten). Hintere Reihev.l.n.r.: Gabi Dämmgen,Luise Vahldieck, Monika Stake-Leiser. Vordere Reihe v.l.n.r.: Joachim Stoll, IngeSchindler, Paul Oremekund Marlies Havekost.Es fehlen: IrmtraudSchneider und HannaTrümer.

Der frühere leitende Oberarzt derNeurochirurgie am KlinikumBraunschweig, Dr. ChristophGoetz, ist seit 1. Juni 2005 Chef-arzt der Neurochirurgie an derEndo-Klinik Hamburg. Der 44jährige war seit 1996 in Braun-schweig als Oberarzt tätig. InHamburg leitet Goetz eine selb-ständige Abteilung mit 28 neu-rochirurgischen Betten und rund900 Eingriffen pro Jahr.

Seit es Krankenhäuser gibt, sind dort ehrenamtliche Helfer tätig. Sie sind jeden Tag viele Stunden fürPatienten da und tragen auf vielfältige Art und Weise zu ihrer Genesung bei. „Klinikum aktuell“ stelltMenschen vor, die sich ehrenamtlich engagieren. Im dritten Teil der Serie die ehrenamtlichen Seel-sorger.

Prof. Dr. Grospietschverabschiedet

Seit 1987 war Prof. Dr. GerhardGrospietsch Chefarzt an der Frau-enklinik und Hebammen-Lehran-stalt am Klinikum Braunschweig.Hier lagen seine Schwerpunkte inder Geburtshilfe im Bereich derFrühgeburten sowie des Blut-hochdrucks und der Pharmako-therapie in der Schwangerschaft.Gynäkologisch beschäftigte er sichbesonders mit Operationen bös-artiger Tumore.

1995 bis 1997 war er Präsidentder Deutschen Hebammenlehrer.1995 bis 1998 war er Mitglied imVorstand der Deutschen Gesell-schaft für Gynäkologie und Ge-burtshilfe. In seiner Funktion alsPräsident der Norddeutschen Ge-sellschaft für Gynäkologie und Ge-burtshilfe von 1997 bis 1998 rich-tete er 1998 die 114. Tagung derGesellschaft in Braunschweig aus.

Grospietsch ist Mitglied zahlrei-cher nationaler und internatio-naler Fachgesellschaften und hatüber 300 Fachartikel und Buch-beiträge veröffentlicht.

Mit dem vom Aufsichtsrat aus-gewählten neuen Chefarzt derFrauenklinik laufen derzeit dieVerhandlungen. Voraussichtlichwird der Nachfolger die Klinik ab1. Oktober übernehmen.

In der Übergangszeit wird die Kli-nik von Dr. Rainer Barthel gelei-tet.

Prof. Dr. Gerhard Grospietsch, seit 1987 Chefarzt der Frauenklinikam Standort Celler Straße, hat am 30.06.05 seine Tätigkeit amKlinikum Braunschweig beendet.

Prof. Dr. Gerhard Grospietsch hatseine Tätigkeit im Klinikum am30.06. beendet.

Die Deutsche BKK-Running-Tour Niedersachsen 2005 wird in die-sem Jahr zugunsten der Kinderkrebsstation des Klinikums Braun-schweig veranstaltet. Die Meldegebühr pro Team von 20 € wirdkomplett gespendet. Neben anderen Sponsoren unterstützen dieBKK und das Sportgeschäft Augath die Veranstaltung. Aus denHänden von Peter Augath (r.) und Michael Fahlbusch, Leiter derBKK-Filiale Braunschweig, nahm Ltd. Abteilungsarzt Dr. WolfgangEberl (Mitte) eine Spende von 1000 € entgegen.

Prof. Dr. Wilhelm JohannesOehme feiert am 3. Septemberseinen 90. Geburtstag.

Oehme war von 1965 bis 1981Chefarzt der Klinik für Kinder-und Jugendmedizin, die zu seinerZeit 260 Betten hatte. Unter sei-ner Leitung wurde in der Klinikein Infektionshaus gebaut undeine Intensivstation eingerichtet.Als einer der ersten Kinderärzte

richtete er in Braunschweig eine Sprechstunde für Kindermit bösartigen Erkrankungenvor allem Leukämien ein.

Wer mehr wissen möchte kanndies in Oehmes Autobiographie„Fünf Epochen und ein Medi-zinerleben“ von 1999 nach-lesen, in der er auch seine Zeitin Braunschweig beschriebenhat.