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Durchblick-Thema: Schule - und dann?
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Schwarzlicht undIllusionen S. 6
Nistkästen ausPüsselbüren S. 8
Volleyballturnier S. 8
Ausg
abe
12·
Mai
200
8
I N F O R M AT I O N E N F Ü R D I E K O L P I N G J U G E N D D I Ö Z E S A N V E R B A N D M Ü N S T E R
Durchblick: Schule – und dann?
Inhalt
Inhalt
2 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
3 Impressum
3 Editorial
Einblick – Kolpingjugend intern
4 Was macht eigentlich … die OtMar?
6 Schwarz-weiß und trotzdem bunt
Schwarzlicht und das Spiel mit Illusionen verzaubert
Jung und Alt
7 Operation: Lila Flanellläppchen
Gruppenleitungsgrundkurs vom 25.03. bis zum
29.03.2008 in Westerkappeln
7 Schwingt den Löffel, seid dabei!
Die Kolpingjugend kocht
8 Neues aus der Region
Kolpingjugend Lohne St. Josef zum 3. Mal
Turniersieger
„Kids World“ in Vechta
Nistkastenbau der Kolping-Kids Püsselbüren
Durchblick:
Schule… Und dann?
9 Schule… Und dann?
Eine Einführung
10 Schule… Und dann?
Umfrage zur beruflichen Entwicklung nach dem
Schulabschluss
12 Du suchst einen Ausbildungsplatz?
Wir haben keinen!
Ausbildungsplatzmangel in Deutschland
13 Über Ziele und Barrieren
Was kann ich? Was will ich? Wer bin ich überhaupt?
14 Woher weiß ich, was ich will?
Die schwierige Frage der Berufsfindung
15 Zivi, FSJ oder vielleicht doch Bundeswehr?
Erfahrungsberichte junger Männer
16 Kompetenzchecks
Diözesanverband Münster ermittelt Fähigkeiten
17 JA! – Ab heute ist morgen
Jugend und Arbeitsweltkampagne der
Kolpingjugend
18 Bewerben – aber wie?
Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungsmappe
und Co.
20 Wenn es nicht so läuft, wie es soll
Abbrechen oder Weitermachen?
21 Aller Anfang ist schwer
Studenten und Auszubildende berichten von
ihren ersten Gehversuchen
22 Bafög, Studiengebühren und Co.
Wie finanziere ich mein Studium?
23 Paradiesisch: Arbeit
24 Jugend ohne Beruf - Praxistipp
Ein Planspiel für 14 bis 35 Spieler
Ausblick – FIT durch TIPps
26 Termine und Wettbewerbe und Surftipps
Culcha Cundela beim Katholikentag 2008. Mehr dazu im Ausblick ab Seite 25
An die Teller, fertig, los! Die Kolpingjugend startet ein Kochduell.Infos auf Seite 7
Editorial
3
Es ist schon wieder Mai.
Wer bereits die Zusage für einen Ausbil-
dungsplatz hat, kann sich glücklich
schätzen. Für die anderen beginnt nun
der Endspurt: Stellenangebote suchen,
Bewerbungen schreiben und dann… ab-
warten. Erfolgt die Einladung zum Vor-
stellungsgespräch oder kommt doch
wieder eine Absage? Solch ein Bewer-
bungsmarathon kostet Nerven.
Aber auch diejenigen, die sich für ein
Studium entschieden haben, erwarten
aufregende Wochen. Die letzten Tage in
der Schule und dann beginnt ein neuer,
spannender Lebensabschnitt. Vielleicht
steht sogar ein Wohnortwechsel bevor.
Und dann folgt die große Freiheit. End-
lich muss man nur noch das Lernen,
was einem Spaß macht und hat – größ-
tenteils – die Freiheit, selbst seinen
Stundenplan zusammen zu stellen.
Außerdem warten natürlich viele neue
Gesichter darauf, kennen gelernt zu
werden.
Es gibt sicherlich auch diejenigen, die
noch gar nicht wissen, was sie in Zu-
kunft machen wollen. Ausbildung, Stu-
dium, Zivildienst, freiwilliges soziales
Jahr oder weiter zur Schule gehen. Es
ist nicht gerade einfach zu entscheiden,
wie man sein Leben verbringen will und
was man beruflich machen könnte.
Manchmal braucht eine Entscheidung
auch einfach Zeit und man macht erst-
mal eine Rucksacktour durch Australien
und geht als Au-Pair in die USA. Die
Entscheidung über die berufliche Zu-
kunft sollte sorgfältig gefällt werden.
Der Sommer wird also spannend.
Ich wünsche Euch allen viel Erfolg und
drücke beide Daumen, dass Ihr wisst,
was Ihr machen wollt und dass sich das
auch umsetzen lässt.
Liebe Grüße, Eure
Die ersten vier Monate des Jah-
res sind wie im Flug vergangen.
Man glaubt es kaum. Drei Mona-
te sind es noch bis Anfang Au-
gust. Dann beginnen die ersten
Schulabgänger mit ihrer Ausbil-
dung.
Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Ko·Pilot
Zeitschrift für Verantwortliche in der Kolpingjugend
Herausgegeben durch die Diözesanjugendleitung im
Kolpingwerk Diözesanverband Münster e.V.
Anschrift:
Kolpingjugend DV Münster · Ko ·Pilot-Redaktion
Gerlever Weg 1 · 48653 Coesfeld
Tel. 02541 803471 · Fax 02541 803414
www.kolpingjugend-ms.de
Redaktion:
Dorothee Barenbrügge, Christoph
Jürgens, Tim Schlotmann, Petra
Schulze Ising (V.i.S.d.P.), Johanna
Weppel, Sandra Woeste
Autoren:
Benedikt Albustin, Martin Kitten,
Christoph Kühling, Heinrich Plaß-
mann, Wolfgang Rahe, Stefan
Riedmann
Layout: co·operate, Münster
Druck: Druckerei Burlage, Münster
Erscheinungsweise: vierteljährlich
Bezugspreis: abgegolten in der
jährlichen Kostenpauschale
Jahres-Abo: 8 €
Auflage dieser Ausgabe: 1500 Stück
Namentlich gekennzeichnete Arti-
kel geben nicht unbedingt die Mei-
nung der Redaktion wieder.
Titel: www.pixelio.de/Müller
Impressum
Ko·Pilot Nr. 13 erscheint am 4. August 2008:
AberglaubeHabt Ihr Ideen für unser nächstes Durchblick-Thema?
Dann meldet Euch bis zum 27. Juni 2008 bei der Redaktion unter
Einblick
4 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Benedikt, wer oder was ist eigent-
lich die OtMar?
OtMar steht für Orientierungstage-Mit-
arbeiterrunde.
Und was macht das Team genau?
Klingt vielleicht komisch, wenn ich sa-
ge, „so etwas ähnliches wie Adolph
Kolping“. Aber genau wie er damals ar-
beiten wir daran, jungen Menschen Ori-
entierung zu geben und sie bei der Ent-
wicklung ihrer Persönlichkeit und Zu-
kunftsplanung zu unterstützen.
Ich will das mal etwas ausführlicher er-
klären: Am Interessantesten ist es wohl,
dass wir für die Kolpingjugend und Kol-
pingsfamilien vor Ort Bewerbungstrai-
ning und Berufsorientierung anbieten.
Beim Bewerbungstraining wollen wir
Jugendliche fit machen für die Bewer-
bung. Dazu gibt es viele praktische
Übungen. Die intensivste Übung ist ein
simuliertes Vorstellungsgespräch mit
Videoanalyse, in dessen Genuss jeder
Teilnehmer kommt. Berufsorientierung
bieten wir für die Jahrgangstufe 9 und
12 an. Da können sich die Teilnehmer
zunächst einmal mit ihren Fähigkeiten
und Interessen auseinander setzen, um
von da aus zu gucken, welche Berufs-
felder zu ihnen passen könnten. Für
diejenigen, die schon eine genaue Vor-
stellung davon haben, was sie nach der
Schulzeit machen wollen, steht der
zweite Schritt schon sofort an: Informa-
tionen über Ausbildung/Studium/Beruf.
Insgesamt haben wir mehr als 70 Kurse
pro Jahr. Mehr als die Hälfte davon sind
allein die Orientierungstage, die viele
als „Tage religiöser Orientierung“ an ih-
rer Schule kennen. Hier geht es ganz
viel um die eigene Persönlichkeit: Die
Teilnehmer haben die Möglichkeit, zu
dem von ihnen bestimmten Thema zu
arbeiten. Das können ganz unterschied-
liche Themen sein, denen Fragen zu-
grunde liegen, wie: Wie will ich später
leben? Wie bin ich zu dem Menschen
geworden, der ich jetzt bin? Woran
glaube ich und woran glauben die an-
deren? Was macht mein Leben lebens-
wert?
Gibt es noch weitere Angebote im
Programm?
Oh ja. Klassengemeinschaftstage haben
das Ziel, dass die Gemeinschaft geför-
dert wird und das, was dabei stört, be-
nannt und geklärt werden kann. Wir
machen Kooperations- und Vertrau-
ensübungen, die Spaß machen und
Was macht eigentlich … die OtMar?
Benedikt Albustin leitet die OtMar. Wer sich genau dahinter ver-
steckt, was die OtMar macht und warum sie unersetzbar für die Kol-
pingjugend im Diözesanverband Münster ist, erfahrt Ihr hier im In-
terview.
Benedikt AlbustinAlter: 38 Jahre
Aufgaben im Jugendreferat:
Begleitung der OtMar, Kooperation
mit Schulen, Jugend und Beruf
e-mail: [email protected]
Telefon: 02541 803-466
Kolpingjugend intern
5Ko·Pilot 12 · Mai 2008
gleichzeitig der Gruppe eine Menge
bringen. Kennenlerntage richten sich an
Berufskollegs: Die finden statt, wenn
die Klassen neu gebildet werden und
sich die Schüler noch gar nicht kennen.
Da geht es darum, dass die Leute von-
einander erfahren und dabei unterstützt
werden, eine gute Gemeinschaft bilden
zu können.
Suchtprävention machen wir mit der
Klasse 7. Da kommt kein Referent mit
einem Drogenkoffer und erzählt, wie
welche Droge wirkt. Da gehen wir statt-
dessen mit den Teilnehmern der Frage
nach, wie muss ein Mensch sein, damit
er nicht von irgendwas süchtig wird und
wie werde ich so ein Mensch.
Das ist im Großen und Ganzen das, was
die OtMar macht. Und, was ich nicht
vergessen will, zu erwähnen: die OtMar
macht natürlich einiges zur eigenen
Fortbildung, damit wir in den Kursen
auch gute Arbeit machen können.
Wo findet man eigentlich die An-
gebote der OtMar und wie kann
man daran teilnehmen?
Zum Bewerbungstraining gibt es immer
mal wieder Hinweise, zum Beispiel im
Jahresprogramm. Die Berufsorientie-
rung taucht da noch nicht auf, weil das
jetzt erst einmal ein Pilotprojekt war.
Was mir an der Stelle aber einfällt:
Wenn Ihr in Eurer Kolpingjugend ir-
gendwelchen Bedarf seht oder eine
Idee habt, wo Ihr Referenten aus der
OtMar brauchen könntet, fragt einfach
an! Beide Angebote richten sich nicht
an einzelne, sondern erst einmal an ei-
ne ganze Kolpingjugend. Die organisiert
vor Ort die Räume und ich kümmere
mich um Referenten und das notwendi-
ge Material. Vor Ort muss nur genü-
gend Werbung gemacht werden, damit
mindestens 8 Teilnehmer dabei sind.
An den Angeboten für Schulen kann
man nur teilnehmen, wenn man auf ei-
ner Schule ist, die mit uns kooperiert.
Meistens geht dabei die Initiative von
den Lehrern aus. Es kommt aber auch
mal vor, dass Eltern unser Info-Materi-
al anfordern und es geht auch, dass
Schüler auf ihre Lehrer zugehen und
ihnen die Idee mitgeben, man könnte
doch mal ein Bewerbungstraining oder
einen Kurs zur Berufsorientierung in-
nerhalb der Schulzeit durchführen. In-
fomaterial kann man im Jugendreferat
bekommen und unter www.kolpingju-
gend-ms.de gibt es weitere Möglich-
keiten, sich zu informieren.
Wieviel kosten die Kurse und kann
ich irgendwie finanzielle Unter-
stützung bekommen?
Die genauen Preise hängen von mehre-
ren Faktoren ab und sind deshalb nicht
immer gleich. Bei Veranstaltungen für
die Kolpingjugend, die ohne Über-
nachtung einen ganzen Tag gehen,
stehen die Kosten bei 10 Euro pro Teil-
nehmer. Da ist eine finanzielle Unter-
stützung durch Zuschüsse vom Land
NRW schon einkalkuliert. Eine weitere
finanzielle Unterstützung ist vielleicht
durch die Kolpingsfamilie möglich –
ich würde das auf jeden Fall versu-
chen.
Die Mitarbeit in solch einem Team
macht sicherlich Spaß, ist aber be-
stimmt auch viel Arbeit. Wieviel
Engagement und Zeit muss ich
aufbringen, wenn ich bei Euch mit-
arbeiten will?
Ich erwarte die Teilnahme an 2 Fortbil-
dungswochenenden und an den monat-
lichen Teamsitzungen, darüber hinaus
die Mitarbeit in 6 Kursen. Weniger geht
nicht, mehr ist immer möglich und vie-
le nutzen das. Diejenigen, die hier sehr
aktiv sind, lernen wahnsinnig viel für ihr
späteres Leben, ob sie später Lehrer
werden oder in irgendwelchen anderen
Kontexten mit Menschen zu tun haben.
Zudem muss man bei der Arbeit mit
Schulklassen Zeit innerhalb der Woche
haben. Deshalb sind auch alle Leute in
der OtMar Studierende.
Sucht Ihr überhaupt Verstärkung?
Wir sind zwar zurzeit mit 25 Personen
gut besetzt, aber Verstärkung durch mo-
tivierte und engagierte Leute können wir
eigentlich immer gebrauchen. Also:
Wenn Du Spaß hast, im Team zu arbei-
ten, dazu lernen möchtest und Interesse
hast, mindestens 2 Jahre diese Kursar-
beit zu machen, dann melde Dich bei mir!
Benedikt, vielen Dank für Deine
Antworten.
Schwarz-weiß und trotzdem buntSchwarzlicht und das Spiel mit Illusionen verzaubert Jung und Alt
6 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Einblick
Dunkelheit und Licht, schwarz und weiß,
jung und alt, optische Effekte und Expe-
rimente, Überraschung und Verzaube-
rung, Geschichten und Träume, Span-
nung und Magie – die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer des „Schwarzlicht-Wo-
chenendes“ standen zwei Tage lang auf
der Bühne und waren doch unsichtbar.
Auch wenn das lang ersehnte Frühlings-
wetter mit strahlendem Sonnenschein
nach draußen lockte, so hat es die Ak-
teure immer wieder in den vollkommen
abgedunkelten Bühnenraum der Kol-
ping-Bildungsstätte in Coesfeld gezo-
gen, der Formen und Bewegungen ver-
schwinden ließ, dafür aber Spinnennet-
ze, weiße Hände in der Luft, Bälle,
Tücher und vieles andere in ein beson-
deres Licht setzte. Dabei schwebte Un-
gewohntes frei auf der Bühne, die
Schwerkraft wurde aufgehoben und
großes Staunen machte sich breit.
Die Vielfalt des Schwarzlichttheaters
und auch die gute Umsetzbarkeit eige-
ner Ideen mit großem Effekt haben nach
diesem Wochenende einen bleibenden
Eindruck bei den Teilnehmern hinterlas-
sen, die in einer generationenübergrei-
fenden Gruppe zwischen fünf und 73
Jahren ausprobiert, gespielt, gelacht
und gestaunt haben. Das Ausprobieren,
das „auf-der-Bühne-stehen“ und faszi-
nierte Zuschauen standen dabei beson-
ders im Mittelpunkt.
Nach einem Besuch im Schwarzlicht-
Zirkus und einer Schulunterrichtsstunde
mit Tarnkappe feierte die Theatergruppe
zusammen mit dem Diözesanpräses
Heiner Plaßmann einen ganz besonde-
ren Abschlussgottesdienst, bei dem bib-
lische Gedanken in einem neuen Licht
betrachtet werden konnten.
Von Wolfgang Rahe
Operation: Lila FlanellläppchenGruppenleitungsgrundkurs vom
Etwas ungläubig schauten die zukünfti-
gen Gruppenleiter schon, als sie erfuh-
ren, was sie als nächstes zu tun hatten:
Im Rahmen der „Spiele-Erfinder-Werk-
statt“ sollten sie zu dritt ein Spiel ent-
wickeln, planen und durchführen.
Als wäre das noch nicht schwierig genug,
mussten sie dabei fünf zufällig zusammen
gewürfelte Vorgaben bezüglich Spiel-
struktur, Material und Thema erfüllen, wie
z.B. „werfen“, „rennen“, „paarweise“ und
„Tuch“ (die berühmten lila Flanellläpp-
chen) unter dem Thema „Bergbau“. Eine
Aufgabe, die nach anfänglicher Irritation
bravourös mit viel Phantasie und Kreati-
vität gemeistert wurde.
Neben der Spielpädagogik wurden den
Kursteilnehmern auch andere Grundlagen
vermittelt, die für die Gruppenleitertätig-
keit wichtig sind. Engagiert und interes-
siert wurde sich mit Leitungsstilen, Grup-
penprozessen und Kommunikationsarten
auseinander gesetzt, die scheinbar
trockenen Themen Recht und Finanzie-
rung wurden heiß diskutiert. Beim
„Rechtsjeopardy“ und beim „Finanzie-
rungstabu“ konnte dann unter Beweis ge-
stellt werden, wie fit man bezüglich dieser
in der Jugendarbeit nicht ganz unwichti-
gen Themen bereits ist. Auch die Be-
schäftigung mit religiösen Themen kam
Von Christoph Kühling
Schwingt den Löffel, seid dabei!Die Kolpingjugend kocht
Kolpingjugend intern
7Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Das Kochduell der Kolpingjugend Diöze-
sanverband Münster ist eine Aktion im
Rahmen des Jubiläums 2009. Trefft Euch
mit anderen Kolpingjugenden und tretet
gegen sie beim Kochduell an. Wir stellen
die Zutaten und Rezepte – jede Gruppe
ist für einen Gang zuständig: Am Ende
des Abends wird ein komplettes Menü
auf dem Tisch stehen.
Wer? Eure Gruppe mit maximal 8
Teilnehmern (Mindestalter: 16 Jahre)
Wann? An einem festgelegten Termin
zwischen Mai 2008 und Juni 2009
Wo? In einer geeigneten Küche in
Eurer Nähe
Kosten? 20 Euro pro Gruppe für Zutaten
Warum? Lernt die Leute aus den ande-
ren Kolpingjugenden kennen und habt ei-
ne Menge Spaß
Eine Jury wird die Gerichte bewerten. Die
besten Kolpingjugenden treten dann im
Rahmen des Familientages des 150-
jährigen Diözesanjubiläums am 14. Juni
2009 in Münster gegeneinander an.
Habt Ihr noch Fragen? Ihr wollt Euch
anmelden? Dann meldet Euch im Ju-
gendreferat bei: Wolfgang Rahe, Tele-
fon: 02541/803463, E-Mail: rahe@kol-
ping-ms.de.
Weitere Informationen findet Ihr auf der
Internetseite zur Aktion: www.kolping-
kocht.de
Und hier die Tourtermine:
18. Mai 08 Ahaus / 15. Juni 08 Riesen-
beck / 17. August 08 Dülmen / 14. Sep-
tember 08 Werne / 05. Oktober 08 Land
Oldenburg / 02. November 08 Altendorf
Ulfkotte / 07. Dezember 08 Warendorf /
18. Januar 09 Land Oldenburg / 15. Fe-
bruar 09 Stromberg / 15. März 09 Kleve /
14. Juni 09 Münster Finale
25.03. bis zum 29.03.2008 in Westerkappeln
nicht zu kurz, ebenso wenig wie die mit
Adolph Kolping und dem Kolpingwerk.
Die kreative Auseinandersetzung mit den
Leitsätzen Kolpings bescherte unter ande-
rem einen dreistrophigen Rap, der dann
abends dem Kurs vorgetragen wurde.
Zahlreiche Aufwärm- und Kooperations-
spiele lockerten die ohnehin schon gute
Stimmung auf und schweißten die Kurs-
teilnehmer zusammen. Bemerkbar
machte sich das nicht nur durch die ho-
he Motivation während der Einheiten,
auch danach hatten alle, nicht zuletzt
durch den Munkelbaum, in den jeder
Gerüchte, Halbwahrheiten und natürlich
wahrste Wahrheiten eintragen konnte,
jede Menge Spaß. Auch wenn wohl nie
jemand erfahren wird, ob jetzt Christoph
besser ist oder Theo, wird dieser Kurs
allen Teilnehmern in guter Erinnerung
bleiben.
Von Sandra Woeste
8
Einblick
Ko·Pilot 12 · Mai 2008
KJ Lohne St. Josef zum 3. Mal SiegerViel Spaß beim Volleyballturnier der Kolpingjugend Land Oldenburg
„Kids World“ in VechtaKinder stellten biblische Wundergeschichte mit Playmobilfiguren dar
In Bakum fand für alle Kolpinggruppen im
Offizialatsbezirk das 19. Landesvolleyball-
turnier statt. Los ging es für die 90 Ju-
gendlichen mit den Vorrundenspielen, in
denen sich die elf Mannschaften für die A-
und B-Runde qualifizierten. Auch bei die-
sem Turnier stand nicht nur der sportliche
Erfolg im Vordergrund. In diesem Jahr
hatten die Mannschaften die kreative Auf-
gabe, mit einer selbstentworfenen Fahne
anzutreten. Mit dem Kreativpreis wurde
am Ende die Kolpingjugend Garrel geehrt,
deren Fahne mit dem Motto „Wir essen
DEIN Knoppers schon um 9!“, neben den
anderen gut gelungenen Fahnen, am be-
sten gefiel. Abends feierten die Kolpinger
mit Kaplan Wolfgang Pille eine Jugend-
messe zum Thema Gemeinschaft.
Am Sonntag fanden die Entscheidungs-
spiele statt. In der A-Runde standen wie
schon in den letzen beiden Jahren die Kol-
pingjugend aus Scharrel und aus Lohne
St. Josef im Finale. Zum Ende hin konnten
die Lohner mit drei Punkten Vorsprung das
Spiel für sich entscheiden und sicherten
sich somit zum dritten Mal in Folge den
Turniersieg.
Das Finale in der B-Runde bestritten die
Kolpingjugend Bakum II und Langförden
II, wobei die Bakumer von Anfang an das
Spiel bestimmten und damit deutlich als
Sieger hervorgingen. Den dritten Platz in
der B-Runde belegte die Kolpingjugend
aus Garrel.
Als Dank für die großartige Organisation
des Turniers überreichte Mechthild Koop-
mann ein neues Banner mit dem Logo der
Kolpingjugend an die Gastgeber der Kol-
pingjugend Bakum.
Unter dem Titel
„Kids World“ veranstaltete die Kolpingju-
gend Land Oldenburg im Februar ein Wo-
chenende für 8- bis 12-Jährige zum The-
ma Bartimäus auf dem Jugendhof Vechta.
Für die 22 Kinder standen zunächst Spiele
zum Kennenlernen auf dem Plan, bevor
man sich dem Thema Bartimäus widmete.
Am Abend wurde den Kindern anhand ei-
ner Spielkette die Wundergeschichte des
blinden Bettlers Bartimäus erzählt, die als
Vorlage für das Programm des nächsten
Tages dienen sollte.
Um das Wochenende auch kreativ zu ge-
stalten, hatten die Kinder zusammen mit
den Gruppenleitern die Aufgabe, die Bar-
timäusgeschichte mit Playmobilfiguren,
die jedes Kind mitgebracht hat, in einer
Abfolge von Bildern darzustellen und
nachzuerzählen. Die Ideen der Kinder wa-
ren zahlreich vorhanden, so dass die Er-
gebnisse, die man abends als Diashow
präsentierte, mit Begeisterung aller ange-
schaut wurden. Der weitere Abend wurde
mit vielen Spielen gestaltet. Den Sonntag-
morgen verbrachten die Teilnehmer
draußen bei Sonnenschein mit Gelände-
spielen. Gegen Mittag endete das Wo-
chenende, das bei den Kindern viele posi-
tive Eindrücke hinterließ.
Von Stefan Riedmann
Von Stefan Riedmann
Mit großer Begeiste-
rung und viel Eifer waren 16 Kinder im Al-
ter von fünf bis zehn Jahren dabei, für den
eigenen Garten einen schönen Nistkasten
zu basteln. Das Angebot der Kolpingsfa-
milie Püsselbüren in Gemeinschaftsarbeit
mit der ANTL (Arbeitsgemeinschaft für
Naturschutz Tecklenburger Land e.V.) wur-
de begeistert angenommen. Es wurde
nicht nur fleißig gewerkelt, auch prakti-
sches Hintergrundwissen wurde von den
Referenten fachkundig vermittelt. Am 04.
April bot die Kolpingsfamilie Püsselbüren
eine weitere Veranstaltung für Kinder im
Grundschulalter an. Da lautete das Motto
„Einweisung in die Kleintierzucht – Kanin-
chen & Co.“
Von Martin Kitten
Die Mannschaft der Kolpingjugend Lohne St. Josef: Johannes Kröger, Christian Fahling, Florian Häusler, Chri-stoph Lehmann, Matthias Aumann, Werner Nordlohne, Corinna Brämswig, Christoph Middendorf
Nistkastenbau Kolping-Kids Püsselbüren
Kolpingjugend intern
9Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Es fängt so einfach an: Ein schöner
Schulranzen und eine Schultüte ver-
süßen den Start ins Schulleben. Es
scheint, als würde der Weg bis zum
Schulabschluss ewig dauern. Zehn Jah-
re…. Bis zum Abitur sogar noch länger.
Doch dann ist er plötzlich da: der
Schulabschluss. Quasi von jetzt auf
gleich soll man entscheiden, was man
sein weiteres Leben lang gerne machen
möchte. Die Jahre der Schulzeit, die ei-
nem gerade noch so lang vorkommen,
sind wahnsinnig kurz im Vergleich da-
zu, dass man sich nun für sein ganzes
Leben festlegen soll.
Und die meisten fühlen sich überrum-
pelt. In den seltensten Fällen steht
schon in der Kindheit fest, was man
gerne machen möchte. Sicherlich gibt
es diejenigen, die sich schon von klein
auf als Arzt berufen fühlen oder diejeni-
gen, die schon immer wussten, dass sie
Kindergärtnerin werden wollen. Das ist
ein Glücksfall. Für die anderen wird es
schwerer. Die müssen etwas finden, das
ihren Talenten und Fähigkeiten ent-
spricht. Aber zunächst einmal muss
man wissen, wie man herausbekommt,
was man gut kann. Dann muss man
wissen, was mit diesen Fähigkeiten
denn beruflich machen kann und dann
muss man diesen Job auch noch gut
finden.
Dieser Selbstfindungsprozess ist nicht
einfach. Vielleicht verrennt man sich
auch mal in eine Idee oder stellt auf
einmal fest, dass einem doch etwas an-
deres besser liegen würde. Allerdings
gibt es Hilfe. Berufsberatungen vermit-
teln Kenntnisse darüber, was einen in
dem favorisierten Job erwarten kann.
Auch ein Praktikum kann hilfreich sein,
um zu testen, ob das wirklich der er-
sehnte Traumberuf ist.
Wer nicht auf Anhieb das richtige fin-
det, sollte den Mut nicht aufgeben. Fle-
xibilität heißt das Zauberwort. Es kann
sein, dass ich mich nicht sofort richtig
entscheide, aber ich kann auch immer
noch den Kurs wechseln und einen an-
deren Weg einschlagen.
Selbst wenn der passende Job gefun-
den wurde, ist auch das heute keine Ga-
rantie mehr, dass diese Tätigkeit auch
ausgeübt werden kann. Es gibt viele Ju-
gendliche, die Arbeit suchen und gera-
de so genannte Traumjobs sind heiß be-
gehrt. Hier ist Durchhaltevermögen ge-
fragt. Es gilt weiterhin gute Bewerbun-
gen zu schreiben oder sich nebenbei
weiter zu qualifizieren, um dann doch
den Job für´s Leben zu finden. Egal, in
welcher Phase Ihr Euch gerade befin-
det: Viel Glück!
Schule – und dann?Eine Einführung Von Petra Schulze Ising
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Durchblick
10 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Wer macht was und warum? Wie kommt es dazu, dass einer Veran-
staltungskaufmann wird und die Andere zur Versicherung geht.
Manchmal läuft es auch anders, als man es sich vorgestellt hat. Aber
das muss nicht schlecht sein. Lest hier, wer sich warum wie ent-
schieden hat und wie es den Befragten heute mit dieser Entschei-
dung geht.
Schule… Und dann?Umfrage zur beruflichen Entwicklung nach dem Schulabschluss
Von Dorothee Barenbrügge, Petra Schulze Ising und Sandra Woeste
Burkhard Barenbrügge, 21 JahreAusbildung als Veranstaltungskaufmann
Mir gefallen mei-
ne Aufgabenge-
biete sehr gut,
außerdem ist
mein Hauptjob
(die Ausbildung
als Veranstal-
tungskaufmann)
mit meiner Ne-
bentätigkeit als
DJ einfach gut
kombinierbar. Mir
gefällt es, Leute
zu begeistern, sei
es durch die Artisten im Varieté oder durch meine Musik auf Festen. Wiederum mag
ich irgendwie die wechselnden Arbeitszeiten, den Stress und die Abwechslung. Doch
das Privatleben sowie Beziehungen leiden oft darunter. homepage: www.dj-debug.de
Mirijam Baumeister, 27 Jahre Bildungsreferentin
Nach meinem Ethnologie-Studium habe
ich begonnen, bei der KJG in Aachen als
Bildungsreferentin für Eine-Welt-Arbeit
und die Kinderstufe zu arbeiten. Keine
klassische Stelle für Ethnologen, aber
für mich die Gelegenheit mein Interesse
für andere Kulturen mit der Kinder- und
Jugendarbeit zu verbinden und mich
gleichzeitig für eine gerechtere Welt ein-
zusetzen. Die Arbeit macht wahnsinnig
viel Spaß. Mich begeistert, dass Kinder
sich für ihre Interessen einsetzen und
gemeinsam Verantwortung überneh-
men.
Schule – und dann?
11Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Aneta Pietronietz, 28 JahreVersicherungskauffrau und Diplom-Medienwirtin
“Wer nichts wird, wird Wirt. Und ist ihm das auch nicht gelungen, versucht er es in
Versicherungen”. Diese Lebensweisheit sollte nicht Anwendung auf einen Wasser-
mann- Charakter wie mich finden. Versicherungskauffrau bin ich auch nur geworden,
weil ich ja „was Anständiges“ machen sollte. Trotz der Berufswahl wollte ich schon
mein ganzes Leben lang etwas Kreatives machen. Es musste daher was her, was zur
mir passt und mir Spaß macht. Aus diesem Grund habe ich mich für ein berufsbe-
gleitendes Studium entschieden, das ich
im Frühjahr erfolgreich beendet habe.
Ich arbeite heute in der Vertriebsunter-
stützung einer Krankenversicherung und
stelle fest, dass die bodenständige Aus-
bildung und die kreative Weiterbildung
als Ausdruck meiner Persönlichkeit für
meine tägliche Arbeit gar nicht so ver-
kehrt ist. Es war der richtige Weg!
Heinrich Plaßmann, 42JahreDiözesanpräses und Pfarrer
(Vicarius Cooperator) in der Gemeinde
St. Lamberti, Coesfeld
Bei mir stand nie eine Wahl zwischen
ernsthaften Alternativen an. Seit früher
Jugendzeit wollte ich Priester werden.
Warum, das kann ich mit dem Abstand
der Jahre eigentlich gar nicht mehr ge-
nau sagen. Aber dieser Berufswunsch
hat sich immer mehr verfestigt, wurde
immer ernsthafter. Und heute übe ich ei-
nen "Beruf" aus, den ich in seiner Viel-
fältigkeit nicht missen möchte. Oben-
drein bin ich überzeugt, dass das, was
ich tue, Sinn macht: Das Evangelium -
die Frohe Botschaft - in die Welt zu tra-
gen! Als Herausforderung empfinde ich
es, diese "Gute Nachricht" in unsere Zeit
zu übersetzen. Die Orte und Formen
dafür sind vielfältig: in der Gemeinde,
beim Kolpingwerk... bei den Feiern "von
der Wiege bis zur Bahre" ebenso wie im
Bereich des Handwerks oder der Bil-
dung...
Verena Brandhoff, 25 Jahre Erzieherin und Heilerziehungspflegerin
„Schule geschafft….und wie geht es
jetzt weiter?“ Nach der Realschule habe
ich mir innerhalb einer einjährigen Be-
rufsfachschule Gedanken dazu gemacht
und mich somit über einige Berufe infor-
miert. Ich bin zu dem Entschluss gekom-
men, eine Ausbildung als Erzieherin zu
machen. Innerhalb der Realschulzeit
hatte ich bereits ein Praktikum im Kin-
dergarten absolviert, welches mir sehr
viel Spaß machte. Nach der Ausbildung
ging es nun darum eine Stelle zu finden.
Das klappte jedoch leider nicht. Also
stellte sich erneut die Frage „Wie geht
es weiter?“. Ein halbes Jahr später fing
ich eine berufsbegleitende Ausbildung
zur Heilerziehungspflegerin an, da ich
durch eine Bekannte, die selber Heiler-
ziehungspflegerin ist, einiges über das
Berufbild erfahren habe und es mir vor-
stellen konnte, diesen Beruf auszuüben.
Im Januar 2008 beendete ich erfolg-
reich meine Ausbildung. Ich arbeite in ei-
ner Gruppe mit Menschen mit psychi-
schen und geistigen Behinderungen.
Nach anfänglicher Skepsis eine zweite
Ausbildung zu machen, bin ich im Nach-
hinein froh darüber. Meine Aufgabe ist
es, diese Menschen im Alltag zu beglei-
ten und mir macht es sehr viel Spaß ih-
nen Hilfestellungen zu geben, damit sie
ihren Alltag gut bewältigen.
Durchblick
12 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Du suchst einen Ausbildungsplatz? Wir haben keinen!
Ausbildungsplatzmangel in Deutschland
Noch immer streben die meisten
Jugendlichen nach der Schule ei-
ne betriebliche Ausbildung an.
Einen Platz dafür zu finden ist
manchmal gar nicht so einfach.
Nach Informationen des Instituts für Ar-
beitsmarkt- und Berufsforschung der
Bundesagentur für Arbeit, dem Bun-
desinstitut für Berufsbildung und des
Bundesministeriums für Bildung und
Forschung (BMBF) geht die Zahl der
neu abgeschlossenen Ausbildungsver-
träge seit Jahren zurück. Die gute wirt-
schaftliche Entwicklung in den letzten
Jahren wirkte sich zwar etwas positiv
aus, allerdings ist in den vergangenen
Jahren die Zahl der Schulabgängerin-
nen und Schulabgänger gestiegen.
Außerdem tummeln sich noch die Ju-
gendlichen auf dem Lehrstellenmarkt,
die in den vergangenen Jahren keine
Stelle erhalten haben.
In den Jahren 1992 bis 1996 gab es
stets mehr Stellen als Bewerber. Von
2000 bis 2002 war das Angebot an
Lehrstellen genauso groß wie die Nach-
frage. Doch zwischen 1996 und 2000
und seit dem Jahr 2002 gab und gibt es
durchgehend mehr Bewerber als Ausbil-
dungsstellen (siehe Tabelle). Allerdings
ist dieser Bewerberüberschuss zurzeit
ein wenig rückläufig, d.h. es bekommen
wieder mehr Bewerber eine Ausbil-
dungsstelle als noch vor einigen Jahren.
In diesen Angaben von der Bundes-
agentur für Arbeit sind jedoch nicht alle
Ausbildungsplatzsuchenden erfasst.
Daher ist die Ausbildungslücke noch viel
größer als es die Arbeitsagentur offiziell
angibt. Zu der Zahl der Ausbildungs-
platzsuchenden kommen noch die nicht
bei der Bundesagentur für Arbeit gemel-
deten Personen und außerdem Jugend-
liche, die alternativ zur Lehrstelle job-
ben, ein Praktikum machen, an berufs-
vorbereitenden Maßnahmen teilnehmen
oder wieder zur Schule gehen, weil ihre
Bewerbung um ei-
ne Lehrstelle er-
folglos war. Für
das Jahr 2006
wurde die Zahl der
Bew e rbe r i nnen
und Bewerber, die
noch keine Ausbil-
dungsstelle hat-
ten, auf 160.000
geschätzt.
Die zukünftige
Entwicklung des
Ausbildungsplatzangebotes hängt stark
von der wirtschaftlichen Entwicklung in
Deutschland ab. Bei einem anhaltenden
momentanen wirtschaftlichen Auf-
schwung wird die Zahl der besetzten
Ausbildungsplätze zunehmen und die
Arbeitslosenzahl weiter sinken. Eine
schlechte wirtschaftliche Entwicklung
hat entsprechende Folgen für das Aus-
bildungsplatzangebot. Geht man von ei-
nem anhaltenden wirtschaftlichen Auf-
schwung aus, wird die Zahl der zur Ver-
fügung stehenden Ausbildungsplätze im
Jahr 2008 bei 598.000 liegen. Einen
Einfluss hat auch die Zahl der Schulab-
gänger. Sie geht in den nächsten Jahren
nicht großartig zurück. In den Jahren
2011 und 2013 wird es wegen der dop-
pelten Abiturjahrgänge (durch die Ver-
kürzung der Schulzeit bis zum Abi auf
12 Jahre) eine große Anzahl von Perso-
nen geben, die möglicherweise eine Be-
rufsausbildung machen möchten.
Von Dorothee Barenbrügge
Angebot und Nachfrage nach Ausbildungsplätzen1992 - 2007
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Datenquelle: Ausbildungsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit und BIBB-Erhebung der neu abgeschlosse-
nen Ausbildungsverträge
Schule – und dann?
13Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Über Ziele und BarrierenWas kann ich? Was will ich? Wer bin ich überhaupt?
Vielleicht waren es seine Beharrlichkeit
und sein zielstrebiges Voranschreiten,
die ihn letztlich zum Vorbild ganzer Ge-
nerationen, ja zum Seligen einer welt-
umspannenden Gemeinschaft werden
ließen. Seine jungen Mitstreiter werden
schließlich nicht schlecht gestaunt ha-
ben, als ihnen der junge Schuster
Adolph Kolping offenbarte, er wolle ein
neues Ziel verfolgen und Priester wer-
den.
Wie der Kerpener im 19. Jahrhundert
stellen sich auch heute noch viele junge
Menschen an den Wendepunkten ihrer
Entwicklung die alles entscheidenden
Fragen: Was möchte ich überhaupt?
Was sind meine hervorstechenden
Fähigkeiten? Was kann man damit er-
langen? Zuweilen fällt es jungen Men-
schen erst während der Ausbildung oder
weit jenseits des Studienbeginns wie
Schuppen von den Augen: Genau dieses
Talent ist bei mir äußerst ausgeprägt,
genau damit kann ich mich weiterent-
wickeln und dieses Terrain erobern.
Der rechte Weg, die eigenen Talente zu
entdecken und in die weit verzweigte
Struktur des gegenwärtigen Arbeits-
marktes zu integrieren, bereitet noch
immer und besonders jungen Menschen
Ängste und Sorgen. Gerade dann, wenn
die Aussichten in jenem Arbeitsfeld aus-
sichtslos erscheinen, das man sich aus-
erkoren hatte. Da gibt es leidenschaftli-
che Anglisten mit besonderen Sprach-
kenntnissen, die sich scheuen, ins Eng-
lisch-Studium einzutreten, weil „es ja zu
viele Anglisten und kaum noch Stellen
für Englisch-Lehrer gibt“. Da schreckt
die Sportskanone davor zurück, das
Studium zu wagen, weil die Aussichten
mit einem Sport-Studium doch eher
dürftig zu sein
scheinen. Und da
nimmt der passio-
nierte Archäologe
Abstand vom
großen Traum, weil
das Umfeld seine
beruflichen Vorha-
ben mit erstaunten
bis verstörten
Blicken zur Kennt-
nis nimmt.
Gerade das Umfeld und die Schreckens-
meldungen aus den Medien können
manche ehrgeizige Seele erschüttern
und manchen verwirklichten Traum im
Keim ersticken. Das gilt für nahezu alle
Berufszweige und die verschiedensten
Wege, das Berufsziel zu erreichen.
Adolph Kolping erfuhr gemischte Reak-
tionen, als er seine Pläne, seinen neuen
Weg, den Weg ins Priesteramt offen
legte. Der Rest der Geschichte ist be-
kannt. Kolping blieb unbeirrt und ging
seinen Weg. Er kannte seine Talente und
ließ die Menschen davon profitieren.
Vielleicht ist gerade er das beste Bei-
spiel für junge Menschen, die sich aus
welchen Gründen auch immer scheuen,
ihre Ziele zu verfolgen. Wie formulierte
er es doch selbst in seiner unnachahm-
lichen Art so treffend: „Anfangen, wirk-
lich anfangen, das ist die Hauptsache.
Anderen Mut gemacht, selbst tapfer
voraus gegangen, und Gott wird hel-
fen."
Von Tim Schlotmann
Kolping verfolgte seine Ziele konsequent
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Durchblick
14 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Jeder, der seine Schullaufbahn schon
beendet hat oder auf bestem Wege dort-
hin ist, kennt diese Fragen. Auch die oft
löchernden Fragen der Eltern und Be-
kannten „Und, was machste nun nach
der Schule?“ kennen bereits viele. Oft
folgt ein ratloses Kopfschütteln. Wie soll
man sich auch orientieren, in der Viel-
zahl an Möglichkeiten, die einem offen
stehen. Ausbildung oder Studium, Büro-
job oder Handwerk, oder, oder, oder…
Wichtig ist es, sich früh genug damit
auseinander zu setzen und sich zu infor-
mieren. Zunächst einmal über sich
selbst. Wer bin ich? Was kann ich? Wo
liegen meine Stärken und Schwächen?
Was mach ich gerne und was kann ich
überhaupt nicht? Hier kann es hilfreich
sein, die eigenen Hobbys genau unter
die Lupe zu nehmen. Das bedeutet nicht
gleich, sein Hobby zum Beruf machen zu
wollen, was nicht immer funktionieren
kann. Aber an den eigenen Leidenschaf-
ten lässt sich ableiten, was einem Spaß
macht und einem liegt und was nicht.
Außerdem sollten die Eltern, Freunde,
Bekannte, Lehrer einbezogen werden,
wie sie die eigenen Fähigkeiten ein-
schätzen. Vor allem Stärken und
Schwächen können andere oft objektiver
bewerten, als man selbst. Praktika in der
Schule und in den Ferien können zudem
jedem Einzelnen in der Berufsfindung
enorm weiterhelfen, gerade auch, wenn
unterschiedliche Bereiche ausgetestet
werden.
Wichtig ist es bei der Berufswahl, nicht
unbedingt Trends und Moden zu folgen.
Der gewählte Beruf soll ja nach Möglich-
keit ein Leben lang Freude bereiten. In-
formationen gibt es auch im Berufsinfor-
mationszentrum (BIZ) der örtlichen
Agentur für Arbeit. Sie bieten Berufsbe-
ratungen an und man kann sich über die
Vielzahl an Berufen informieren. Jedoch
sollte man sich auf keinen Fall nur dar-
auf beschränken. Hilfreich kann es auch
sein, sich eine „Für“ und „Wider“ - Liste
anzulegen, um sich die Gründe, die für
oder gegen einen bestimmten Beruf
sprechen abzuwägen und sich vor Au-
gen zu führen.
Ist die Wahl für einen Beruf, eine Ausbil-
dung oder ein Studium gefallen, geht es
daran, sich über Ausbildungsstellen zu
informieren, bzw. sich Informationen
über Hochschulen zu besorgen. Beliebte
Studiengänge werden an vielen Hoch-
schulen angeboten. Auch da muss wie-
der eine Wahl getroffen werden. Hier
sollten nach Möglichkeit die örtlichen
Hochschultage genutzt werden, um sich
Hochschule und auch die Stadt anzuse-
hen. Vielleicht stellt man da schon fest,
dass man sich an einem Ort überhaupt
nicht wohl fühlt. Eine große Stadt kann
zunächst sehr reizend sein, man kann
sich aber auch verloren darin vorkom-
men. Und da kommt es wirklich auch auf
das Bauchgefühl an.
Wichtig bei der Berufswahl ist es, ein-
fach auf die eigenen Talente, Interessen
und Wünsche und Fähigkeiten zu hören,
dabei das Umfeld mit einzubeziehen und
sich gut zu informieren und das am be-
sten schon frühzeitig. Das ist natürlich
keine Garantie für den lebenslangen
Traumjob, aber damit kommt man ihm
auf jeden Fall ein gutes Stück näher.
Woher weiß ich, was ich will? Die schwierige Frage der Berufsfindung Von Sandra Woeste
Einfach mal würfeln, das tun,
was der beste Freund auch
macht, oder auf Mama und Papa
hören? Soll ich dem Bauch oder
besser dem Kopf vertrauen? Wo-
her weiß ich, welcher Beruf zu
mir passt und womit ich mög-
lichst lange glücklich bin?
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Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Schule – und dann?
15
Zivi, FSJ oder vielleicht doch Bundeswehr? Erfahrungsberichte junger Männer
Von Tim Schlotmann
„Ich hätte damals eine Menge
dafür gegeben, ausgemustert zu
werden“, gibt Michael zu, „Heute
aber sehe ich meinen Zivildienst
als eine Lebenserfahrung an, die
ich unter keinen Umständen mehr
missen möchte.“ In einer
Schule für Körperbehinderte
hat der 21-Jährige unmit-
telbar nach seinem Abitur
im Sommer 2006 seinen Zivil-
dienst begonnen. Als eine Zeit
der Orientierung und für seinen
individuellen Reifepro-
zess sei die Zeit immens
bedeutend gewesen, er-
zählt Michael weiter und
blickt auf viele unvergessli-
che Momente in jenen neun
Monaten zurück, die er ur-
sprünglich ganz anders ge-
plant hatte.
Noch mehr als neun Mo-
nate im sozialen Dienst
absolviert Kolpingjugend-
Diözesanleiter Benedikt Vollmer momen-
tan. Er bestreitet ein Freiwilliges Soziales
Jahr (FSJ) mit pädagogischem Hinter-
grund. „Ich habe diese Form bewusst ge-
wählt, weil ich mich auf diesem Wege
ein ganzes Jahr mit dieser Arbeit voll
identifizieren kann und weil es meinen
beruflichen Vorstellungen entspricht“,
sagt Benedikt. Dafür nimmt er sogar in
Kauf, dass er im FSJ weniger Geld ver-
dient als gleichaltrige Zivildienst- oder
Wehrdienstleistende.
Den unbedingten Willen, ins soziale Ar-
beitsfeld hinein zu schnuppern, verspür-
te auch Lukas (21), der mittlerweile in
Münster studiert. Er arbeitete an einer
Einrichtung für Behinderte und erfüllte
sich damit einen lang gehegten Traum.
„Ich hätte an dieser Einrichtung auch ge-
arbeitet, wenn sie mich ausgemustert
Für viele ist es ein verlorenes Jahr. Andere sehen darin das Kreuz,
das eben nur eines der beiden Geschlechter zu tragen hat. Viele jun-
ge Männer zerbrechen sich Jahre im Vorfeld bereits den Kopf darü-
ber, wie sie die Hürde umgehen können. Doch zahllose junge Män-
ner, die es selbst erlebt haben, schauen voller Zufriedenheit und
Dankbarkeit zurück. Die Rede ist vom Wehrdienst oder dem unlängst
viel populärer gewordenen Ersatzdienst.
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Durchblick
16
KompetenzchecksDiözesanverband Münster ermittelt Fähig-
keiten
Von Petra Schulze Ising
Die eigenen Kompetenzen rich-
tig einzuschätzen ist ein wichti-
ger Schritt, um den Traumberuf
zu finden. Interessen, Neigun-
gen und Stärken müssen klar
sein, um sich den idealen Job zu
suchen. Das Kolping-Bildungs-
werk Münster hilft dabei.
Diverse praktische Übungen und
schriftliche Test müssen die Teilnehmer
der Kompetenzchecks in Einzel- oder
auch Gruppenarbeit bearbeiten. Basis-
und Schlüsselqualifikationen stehen
dabei im Mittelpunkt. Geprüft werden
dabei Pünktlichkeit, Disziplin, Zuverläs-
sigkeit, Sozialkompetenz, Teamfähig-
keit und Problemlösungskompetenz.
Aber auch Übungen zum logischen so-
wie räumlichen Denken, Fragen zur All-
gemeinbildung, Mathematik, Deutsch
und Abstraktionsfähigkeit stehen auf
dem Programm.
Neben einer Selbsteinschätzung kön-
nen die Jugendlichen die Ergebnisse
der Übungen in einem Stärkenprofil
einsehen. Die Ergebnisse werden im
Anschluss diskutiert. Was bedeutet das
für mich? Wo muss ich noch an mir ar-
beiten? Was kann ich besonders gut?
Nähere Informationen zu diesem Pro-
gramm gibt es bei Josef Vortmann,
Tel.: 02541-803452, Email: vort-
hätten. Dann wäre ich als FSJler dort hin
gegangen“, denkt Lukas an seine Abi-
Zeit zurück, als er die Entscheidung über
seine unmittelbar bevorstehende Zu-
kunft zu treffen hatte.
Eine echte Seltenheit ist jener Weg ge-
worden, den Tobias aus Menden einge-
schlagen hat. Er begann nach seinem
Abitur im Sommer 2004 seine Grund-
ausbildung bei der Marine im schleswig-
holsteinischen Plön. „Ich wollte nach
meinem Abitur einfach mal was anderes
sehen, Deutschland erkunden und ganz
neue Erfahrungen sammeln“, blickt To-
bias zurück. Und seine Erwartungen
wurden erfüllt. Der 22-Jährige, der mitt-
lerweile zwar ein ziviles Studium absol-
viert, aber als Reserveoffizier der Marine
erhalten geblieben ist, ist viel herumge-
kommen. Nach Aufenthalten in Ham-
burg, auf Sylt, in Flensburg und in Ro-
stock-Warnemünde beendete er seine
Zeit im staatlichen Dienst nach mehr als
zwei Jahren in Köln. „Die Lebenserfah-
rung ist wirklich empfehlenswert“, so
sein unumwundenes Fazit.
Thorsten aus Heede brauchte keinen
derartigen Dienst absolvieren. Er ist
nach einer Operation in seiner Jugend-
zeit vom Kreiswehrersatzamt ausgemu-
stert worden. Interessiert ihn zwar, in
welcher Form ihn ein sozialer Dienst
hätte begeistern können, ist er doch
froh, direkt und unmittelbar mit dem
Studium begonnen haben zu können.
„Ich trauere dieser Zeit nicht hinterher,
da bin ich ehrlich“, gibt der 21-jährige
Student heute zu.
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Schule – und dann?
17Ko·Pilot 12 · Mai 2008
JA! – Ab heute ist morgenJugend und Arbeitsweltkampagne der Kolpingjugend
Von Sandra Woeste
Auf der Bundeskonferenz im Februar in
Düsseldorf wurde die Jugend und Ar-
beitsweltkampagne feierlich eröffnet.
Dabei hat sie vor allem die Situation jun-
ger Menschen im Übergang von Schule
und Beruf im Blick, der aufgrund der ge-
genwärtigen Arbeitsplatzsituation in un-
serem Land nicht einfach ist. Zu diesem
Themenschwerpunkt werden verschie-
dene Projekte entwickelt.
Ein Ziel ist es, unter anderem neue Mög-
lichkeiten und Chancen für die eigene
Berufsplanung aufzuzeigen. Dazu ist ei-
ne Arbeitshilfe zusammengestellt wor-
den, die unter
www.jugend-arbeitswelt.de für
alle Interessierten zugänglich
ist. Hier gibt es viele Tipps und
Anregungen für Eure Gruppen-
stunden, wie Ihr sie zu ver-
schiedenen Schwerpunkten zur Thema-
tik Jugend und Arbeitswelt gestalten
könnt:
OrientierungZunächst einmal geht es um die Orien-
tierung. Wie schätze ich mich selbst ein?
Welche Fähigkeiten habe ich? Wo liegen
meine Stärken und Schwächen? Um das
heraus zu finden, gibt es zahlreiche Pra-
xistipps und kleine Tests. Anschließend
gibt es Anregungen, wie Ihr an Informa-
tionen zu Euren Traumberufen kommt
und wer Euch weiterhelfen kann.
Schließlich geht es dann um die Berufs-
findung, in der Eure Selbsteinschätzung,
Eure Talente und Interessen mit der Be-
rufskunde zusammen geführt werden.
Bewerbung Ist die Berufsfindung abgeschlossen,
geht es daran, die eigenen Bewerbungs-
unterlagen zusammen zu stellen. Anre-
gungen zu Anschreiben, Lebenslauf und
ein Unterlagencheck sind auf der Seite
zu finden.
TrainingVor jeder Einstellung gibt es ein Vorstel-
lungsgespräch, teilweise auch Einstel-
lungstests. Um die Nervosität und An-
spannung zu mindern, kann man sich
gezielt darauf vorbereiten. Auch hierzu
finden sich auf der Seite zahlreiche
Tipps und mögliche Tests, die Euch er-
warten können.
Geistreiche ImpulseHier gibt es Anregungen und Vorschläge
das Thema Jugend und Arbeitswelt in
einen Gottesdienst, eine Andacht oder
andere Gestaltungsformen einzubinden.
Es gibt eine Auswahl an Gebeten, bibli-
schen Texten und Fürbitten, die Impulse
geben sollen und gekürzt, erweitert oder
verändert werden können.
Für weitere Informationen
schaut doch einfach mal auf
der Seite vorbei und dann viel
Spaß bei der Umsetzung in
Euren Gruppenstunden!
„Wir eröffnen Perspektiven für junge Menschen“ – diese Aussage
aus dem Leitbild des Kolpingwerkes Deutschland szeht in einer Li-
nie mit dem Wirken Adolph Kolpings, der die Nöte der Zeit im 19.
Jahrhundert erkannt hat und jungen Handwerksgesellen in ihrer per-
sönlichen und beruflichen Weiterentwicklung geholfen hat. Und
auch die Kolpingjugend versucht zwei Jahrhunderte später die Nöte
der Zeit zu erkennen. Sie setzt sich mit der Situation junger Men-
schen in der Arbeitswelt auseinander und versucht gezielt auf die
Berufswahl und den Berufseinstieg vorzubereiten.
Das fängt ja gut anMit dem Abschicken eines netten Brie-
fes und den Kopien einiger Zeugnisse
ist es nicht getan. Eine gute Bewer-
bung braucht mehr und beginnt auch
schon eher. Wichtig ist es, sich
zunächst einmal grundsätzlich Gedan-
ken darüber zu machen, was man gut
kann und was man machen möchte.
Wer kein Blut sehen kann, eignet sich
nicht wirklich als Arzthelferin, Pollenal-
lergiker haben es als Gärtner auch eher
schwer. Wer gut mit Zahlen umgehen
kann, sich für Anlagestrategien interes-
siert und all das auch noch anderen gut
erklären kann, ist vielleicht als Bank-
kaufmann gut aufgehoben. Es ist sinn-
voll, eine ehrliche Stärken-Schwächen-
Analyse zu Beginn des Bewerbungs-
prozesses durchzuführen. Eventuell
auch mit Hilfe von Freunden oder Fami-
lienangehörigen. Wer hier gründlich
analysiert und notiert, leistet eine gute
Vorarbeit für den späteren Bewer-
bungsprozess.
Das Wort „Bewerbung“ kann man bei
der Zusammenstellung der Unterlagen
wörtlich nehmen. Ich be – werbe mich
selbst. Ich stelle einer fremden Person
die Informationen zusammen, die sie
braucht, um mich kennen zu lernen und
die sie davon überzeugen, dass genau
ich die richtige Besetzung für den Job
bin. Im Fernsehen werden in 30-Sekun-
den-Spots die Vorteile eines Produktes
dargestellt. Darum geht es auch in einer
schriftlichen Bewerbung: Innerhalb einer
kurzen Zeit die eigenen Vorzüge heraus-
stellen. Eine schriftliche Bewerbung
kann somit durchaus als Werbespot ver-
standen werden. Jetzt kann man fragen,
„was will die fremde Person denn für In-
formationen und wie präsentiere ich
mich denn?“ Dafür nimmt man ein Blatt
Papier und mache zwei Spalten. In die
linke Spalte all das eintragen, was bei
der Stellenausschreibung gefordert wird.
Auf die rechte Seite das schreiben, was
man davon mitbringt und zwar nicht nur
in Form eines Häkchens, sondern aus-
führlich: Im Praktikum x habe ich das ge-
macht und Teamfähigkeit, Flexibilität in
folgenden Situationen. Für das Anschrei-
ben gewichte ich dann: Was ist das
wichtigste „Argument“? Das kommt
nach vorne. Dann das nächst wichtige
usw. Ein Anschreiben soll auf eine Din
A4 Seite passen. Wer mehr schreibt,
kann sich nicht kurz fassen. Man muss ja
nicht Schriftgröße 12 wählen, es ist o.k.
auch 11 oder 10 zu nehmen.
Das SchriftlicheBei einer schriftlichen Bewerbung
kommt es besonders auf die Sorgfalt an.
Rechtschreibfehler sind ebenso tabu wie
Lücken im Lebenslauf. Im Lebenslauf
werden die wichtigsten persönlichen Da-
ten mit den bisherigen (beruflichen) Er-
fahrungen zusammen aufgelistet. Diese
Liste muss unbedingt komplett sein, da
Lücken Irritationen auslösen. Natürlich
sieht es nicht so gut aus, wenn bei-
spielsweise ein halbes Jahr Arbeitslosig-
keit auftaucht. Allerdings kann man hier
eventuell eine Fortbildung angeben, die
man in dieser Zeit absolviert hat und
schon sieht es viel besser aus. Im Le-
benslauf stehen die Stationen der schu-
lischen Ausbildung sowie Fortbildungen
und Stationen des bisherigen Arbeitsle-
bens. Dabei sollten kurz die wichtigsten
Aufgaben zu den einzelnen Stationen er-
wähnt werden, denn der Hinweis
„11.2006 – 04.2007: Praktikum beim
Kolping“ besagt rein gar nichts darüber,
was man tatsächlich gemacht hat und
bringt somit den Personalchef nicht wei-
ter. Zwar steht das auch nochmal aus-
Durchblick
Ko·Pilot 12 · Mai 200818
Bewerben – aber wie?Anschreiben, Lebenslauf, Bewerbungsmappe und Co.
Von Benedikt Albustin und Petra Schulze Ising
Ein tolles Jobangebot ist gefunden, nun muss eine Bewerbung her.
Nur wie? Was gehört in eine Bewerbungsmappe, wie verfasse ich ein
Anschreiben und was kommt im Vorstellungsgespräch und im Eig-
nungstest auf mich zu? Fragen über Fragen. Einige wichtige Aspek-
te zeigt der Ko·Pilot hier auf.
führlich in den Zeugnissen, aber unter
Umständen liest der Personaler gar nicht
so weit. Wer schon sehr viel gemacht
hat, sollte sich die Brille des Personalers
aufsetzen und schauen, ob diese oder je-
ne Sache vielleicht von Bedeutung sein
könnte oder nicht. Praktika, etc., insbe-
sondere wenn sie ins Arbeitsfeld passen,
ausführlich, Sport/Hobbies und ähnli-
ches kurz und knapp (weil inhaltlich
nicht so relevant – es sei denn es passt
ideal zum Beruf).
In die Bewerbungsmappe kommen nach
dem Lebenslauf die Zeugnisse und Be-
scheinigungen sowie bei Bedarf auch
Arbeitsproben. Wer beispielsweise Jour-
nalist werden möchte und im Anschrei-
ben betont, wie kreativ er schreiben
kann, der sollte das mit Textproben bele-
gen. Überhaupt ist es gut, wenn im An-
schreiben nicht die Fähigkeiten aufgeli-
stet werden, sondern dargestellt wird, in
welchen Situationen man bestimmte
Fähigkeiten gezeigt hat. Anders ausge-
drückt: Dem Gegenüber nicht erklären,
dass man der geeignete ist, sondern er-
zählen, was man zur Zeit macht und ge-
macht hat und der Personaler kommt zu
dem Schluss: Das ist einer, der die ge-
forderten Fähigkeiten mitbringt.
Sinnvoll, aber nicht notwendig, ist ein
Deckblatt für die Bewerbungsmappe.
Dann erscheint nicht als erstes der Le-
benslauf. Beim Deckblatt sollte das Foto
in der Mitte des Blattes gesetzt werden.
Das darf dann auch etwas größer sein,
als wenn es oben rechts auf dem Le-
benslauf klebt. Dazu gehören dann Na-
me und Kontaktdaten (Adresse, Telefon-
nummer, evtl. E-Mail-Adresse). Das An-
schreiben liegt auf der Mappe oben
drauf.
Das MündlicheSollte die schriftliche Bewerbung erfolg-
reich gewesen sein, erfolgt die freudige
Nachricht über die Einladung zum Vor-
stellungsgespräch bzw. bei Bedarf auch
zum Einstellungstest. Das Vorstellungs-
gespräch dient dazu, dass sich Unter-
nehmen und Bewerber gegenseitig ken-
nen lernen. Es geht hier nicht um das
Ausfragen des Bewerbers. Während das
Unternehmen herausfinden will, ob sich
der Bewerber für die Stelle tatsächlich
eignet und ob er ins Team passt, kann
auch der Bewerber Fragen zum Unter-
nehmen stellen. Das zeigt auch, dass er
Interesse hat. Natürlich sollten es die
„richtigen“ Fragen sein. Fragen nach den
genauen Aufgabengebieten, Arbeitsab-
läufen und interne Regelungen des Un-
ternehmens sind durchaus erlaubt. Nicht
gut an kommen Fragen zu Urlaubsrege-
lungen.
Der PraxistestEignungstests kommen immer häufiger
vor. Nur heißen sie jetzt neudeutsch:
Accessment-Center. In handwerklichen
Berufen geht es darum, zu testen, ob der
Bewerber tatsächlich die Fähigkeiten be-
sitzt, die für den Beruf notwendig sing.
Maurer sollten beispielsweise eine gera-
de Wand hochziehen können und Flori-
stinnen sollten handwerkliches Geschick
beim Blumenbinden beweisen. Für ande-
re Stellen sind abstrakte Eigenschaften,
wie Teamfähigkeit, Konfliktverhalten und
Kritikfähigkeit oder Führungsvermögen,
besonders wichtig. Auch hierfür gibt es
spezielle Übungen. Grundsätzlich sollte
man vor einem Eignungstest nicht in Pa-
nik verfallen und man selbst bleiben.
Auch wenn mal etwas nicht klappt, sollte
man souverän bleiben, denn es gibt auch
Aufgaben, die man gar nicht lösen kann.
So wird’s wasSorgfalt, Genauigkeit, Kreativität und ein
gesundes Maß an Selbstvertrauen sind
die Eigenschaften, die für eine gute Be-
werbung notwendig sind. Und natürlich
gilt der Grundsatz: Übung macht den
Meister! Im Laufe der Zeit fällt einem das
Bewerben immer leichter. Und auch
wenn es nicht auf Anhieb klappt: Nicht
verzagen. Der richtige Job kommt noch.
Und wer sich ausgiebig mit der eigenen
Stärken-Schwächen-Analyse auseinan-
der gesetzt hat, hat bereits eine gute
Grundlage für weitere Bewerbungen ge-
schaffen.
Das alles ist nur ein kurzer Abriss. Wer
mehr und ausführlichere Infos möchte-
meldet sich bitte bei Benedikt Albustin,
Tel.: 02541 - 803 466.
Schule – und dann?
19Ko·Pilot 12 · Mai 2008
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Durchblick
20
Eine gute Frage. Der ein oder andere, der
bereits eine Ausbildung absolviert hat
oder gerade mittendrin steckt, kennt
vielleicht diese Gedanken. Der eigentli-
che Traumjob entpuppt sich doch nicht
als solcher oder es kommt zu Konflikten
mit Kollegen oder gar dem Arbeitgeber.
Nicht alles sind Gründe, eine Ausbildung
direkt abzubrechen. Kleine Tiefs, Un-
stimmigkeiten und Konflikte wird es im-
mer und überall geben. Auch wenn bei
der Entscheidung zu einem Beruf so viel
Mühe und Einsatz an den Tag gelegt
wurde, gibt es keine Garantie für einen
problemlosen Ausbildungsverlauf. Unzu-
friedenheiten kann es auf beiden Seiten
geben, der des Auszubildenden und der
des Ausbilders. Das beste Mittel: Reden.
Aber nicht mit Wut im Bauch oder zwi-
schen Tür und Angel, sondern indem
man sich einen Termin mit dem Ausbil-
der oder dem Chef vereinbart und sich
vorher Gedanken und Notizen macht,
was alles zur Sprache kommen soll.
Äußert man Kritik, sollte man auch sel-
ber kritikfähig sein und darauf eingehen,
um anschließend auch selbst etwas än-
dern zu können. Und als Auszubildender
steht man nicht alleine da: Berufsschul-
lehrer können helfen, die jeweiligen
Kammern beschäftigen Ausbildungsbe-
rater, die in Konfliktfällen als Vermittler
oder Schlichter auftreten, und in einem
Unternehmen kann auch der Betriebsrat
um Unterstützung gebeten werden.
Greifen die Probleme und Konflikte aller-
dings so tief, kann der einzige Ausweg
auch ein Abbruch der Ausbildung sein.
Bis es so weit kommt, sollten allerdings
die Vor- und Nachteile deutlich abgewo-
gen werden. Und man sollte sich klar
darüber werden, wie es danach weiter
gehen soll. Nach einer Studie des Bun-
desinstituts für Berufsbildung bleiben
über 60 % auch weiterhin im Aus-
bildungssystem, wechseln also
nur den Betrieb oder den Be-
rufszweig, führen aber eine
Art der Ausbildung weiter.
Ein häufiger Grund für den
Ausbildungsabbruch sind
nicht fehlende Informatio-
nen über den Beruf, eine fehlende Ar-
beitsrealität. Um das Risiko zu minimie-
ren, empfiehlt der Autor der Studie,
Klaus Schöngen, möglichst viele Prakti-
ka im Vorfeld durchzuführen, auch um
Verhaltensmuster entwickeln zu können,
die Konflikte zwischen Auszubildenden
und Ausbildern zu vermeiden helfen.
Manchmal hilft aber schon ein klärendes
Gespräch, in dem das geäußert wird,
was einen unglücklich macht. Vielleicht
sind es nur Kleinigkeiten, die einfach
aus dem Weg geschafft werden können.
Der Ausbilder kann aber nicht unbedingt
immer erahnen, wo der Schuh drückt.
Indem man sich mit der Situation aus-
einandersetzt, können aber Möglichkei-
ten gefunden werden, die angespannte
und unzufriedene Situation
zu entschärfen, damit
auch Paulchen K.
sich nicht auf
Dauer jeden
Morgen aus
dem Bett
q u ä l e n
muss.
Wenn es nicht so läuft, wie es sollAbbrechen oder Weitermachen? Von Sandra Woeste
Paulchen K. quält sich aus dem Bett. Der Wecker hat geklingelt und
gleich muss er sich mit dem Fahrrad durch den Regen quälen, um zu
seinem Ausbildungsbetrieb zu gelangen. Eigentlich hat er gar keine
Lust. Ein Chef, der ihn herum kommandiert und mit ihm unzufrieden
ist, wartet auf ihn, das Arbeitsklima ist angespannt. Wie soll er da
noch die ihm bevorstehenden zweieinhalb Jahre durchstehen…
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Schule – und dann?
21Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Anne aus Oelde hat nach der Schule ei-
nen anderen Weg eingeschlagen. Die
19-jährige hat eine Ausbildung zur Kin-
derkrankenschwester im Münsteraner
Clemenshospital begonnen. „Ich war
schon im Grundschulalter an diesem
Beruf interessiert. Daher war ich natür-
lich froh, direkt nach der Schule mit der
Arbeit anfangen zu können“. Trotz teil-
weise harter Arbeitseinheiten ist Anne
nach einem guten halben Jahr an neuer
Wirkungsstätte zufrieden. In einem
Punkt sind sich der Student und die
Auszubildende einig. „Wenn man einen
neuen Lebensabschnitt beginnt, muss
man sich erstmal akklimatisieren. Das
geht nicht von heute auf morgen.“ Anne
erinnert sich an die Anfangszeit. „Es ist
schwierig, den normalen Alltag hinter
sich zu lassen. Ich habe rund vier Mona-
te gebraucht, um mich umzugewöh-
nen.“ Klaus bringt es ganz deutlich auf
den Punkt: „Die Schule war mit ihren
klar abgesteckten Strukturen sicher be-
quem. So wird es aber nie wieder. Des-
halb ist es wichtig, dass man sich auf
das neue Umfeld einlässt und sich wei-
terentwickelt.“
Schon seit der neunten Klasse stand für
Klaus fest, dass er studieren möchte.
Auch sein Studienfach katholische
Theologie mit dem Abschlussziel Di-
plom hat der Niederrheiner sich frühzei-
tig als Ziel auserkoren. Später möchte er
Pastoralreferent werden oder aber alter-
nativ auch als Theologe in der Wirt-
schaft arbeiten. Ein Jahr als Zivildienst-
leistender war für ihn in seiner persönli-
chen Entwicklung enorm wichtig. „Ich
konnte noch einmal praktische Erfah-
rungen sammeln und bin nicht direkt
mit dem Abitur ausgerissen.“ In diesem
Punkt gehen die Ziele und Pläne junger
Menschen bisweilen sehr weit ausein-
ander. Während viele unmittelbar nach
der Schule Pläne fassen, den ange-
stammten Wohnsitz zu verlassen und
neues Terrain zu erkundschaften, bauen
zahllose Andere auf die heimischen Ge-
filde und einen Berufseinstieg in ge-
wohnter Umgebung. „Für mich war es
wichtig, etwas neues zu sehen und das
besondere Flair einer Großstadt hat
mich magisch angezogen“, erzählt etwa
Michael, der für seine Ausbildung zum
Fotografen vom Münsterland aus in die
Weltstadt Köln umgezogen ist. Eine
neue Umgebung? Das birgt doch sicher
Schwierigkeiten. Klaus aus Uedem
kennt das auch. „Man wird erstmal zum
Einzelkämpfer und muss sich selbstän-
dig um Anschluss bemühen.“ Ralf, der
in seiner sauerländischen Heimat eine
Ausbildung begonnen hat, war damals
glücklich über die Entscheidung, dem
Elternhaus zunächst treu zu bleiben.
„Zum Einstieg habe ich es richtig ge-
macht. Ich hatte vor allem genügend
Möglichkeiten, mir über meine späteren
Ziele Gedanken zu machen und habe
mich auch erst nach reiflicher Überle-
gung entschieden, nach meiner Ausbil-
dung noch ein Studium zu beginnen.“
Ralfs Weg macht bereits seit einiger Zeit
Schule und wird immer populärer. Der
Blick in die Statistiken verrät: Immer
mehr Unternehmen bauen auf junge Ar-
beitskräfte, die nicht nur eine akademi-
sche Reife erlangt haben, sondern auch
bereits praktische Berufserfahrungen
sammeln konnten. Entsprechend steigt
auch bei vielen Auszubildenden das In-
teresse, mit dem erfolgreichen Ab-
schluss der Ausbildung neu mit einem
Studium zu beginnen und damit neue
Möglichkeiten zu entdecken. „Erfahrun-
gen sammeln, neue Leute kennenlernen,
den Horizont erweitern, das muss für
den jungen Menschen das Ziel sein. Da
ist es ganz egal, ob er oder sie ein Stu-
dium oder eine Ausbildung beginnt“,
formuliert Klaus das, was für ihn wie für
viele junge Menschen in der Zeit unmit-
telbar nach seinem Schulabschluss An-
trieb war. Man muss etwas wagen. Wohl
wahr.
Aller Anfang ist schwerStudenten und Auszubildende berichtenvon ihren ersten Gehversuchen
„Schule und Universität – das ist
ein himmelweiter Unterschied“,
hat Klaus festgestellt. Der 22-
jährige Theologie-Student aus
Uedem am Niederrhein hat sein
erstes Semester an der Westfäli-
schen Wilhelms-Universität in
Münster hinter sich und strotzt
vor neuen Eindrücken. Ob er mit
dem eingeschlagenen Weg zu-
frieden ist? Das betont Klaus oh-
ne Umschweife: „Klar, ich habe
mir frühzeitig dieses Ziel ge-
setzt und möchte meinen Weg
nun auch zielstrebig verfolgen.“
Von Tim Schlotmann
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Durchblick
22 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
BaFöG, Studiengebühren und Co.Wie finanziere ich mein Studium?
Von Christoph Jürgens
Bereits vor dem Studium stellt
sich die Frage nach der Finanzie-
rung, die eine zweite wichtige
Komponente neben der Wahl des
Studiengangs darstellt. Welche
Finanzierungsmöglichkeiten gibt
es? Was muss gezahlt werden
und was gilt es zu beachten?
Neben dem normalen Lebensunterhalt
werden mittlerweile in vielen Bundes-
ländern Studiengebühren erhoben, wel-
che jedes Semester (also jedes halbe
Jahr) gezahlt werden müssen und in der
Regel 500 Euro pro Semester betragen.
Zusätzlich fällt der normale Semester-
beitrag an, welcher an jeder Hochschule
variiert und die Kosten beinhaltet, die
für den Verwaltungsaufwand der Hoch-
schule, das Semesterticket und die So-
zialbeiträge für den Allgemeinen Studi-
enausschuss (Asta) und das Studenten-
werk des jeweiligen Hochschulstandor-
tes anfallen. Wie können diese Kosten
bewältigt werden?
Grundsätzlich gibt es mehrere Möglich-
keiten. Die bekanntesten sind wohl
Bafög (Bundesausbildungsförderungs-
gesetz) und der Studienkredit.
Das Bafög kann unter anderem dann be-
antragt werden, wenn man einen Studi-
enplatz zugesichert und somit zukünftig
an einer Hochschule studieren wird. Um
Zugang zum Bafög zu bekommen, muss
zunächst ein Antrag bei dem
angeschlossenen Stu-
dentenwerk der je-
weiligen Hochschule
gestellt werden. Nach
dem Ausfüllen des Antra-
ges mit den für diesen not-
wendigen Daten wird dann ge-
prüft, ob und in wel-
cher Höhe
Bafög gezahlt
wird. Die Höhe
richtet sich un-
ter ande-
rem nach
dem Ein-
kom-
men der Eltern. Eine Antragsstellung
lohnt sich in jedem Falle, weil man dann
sicher weiß, ob man eine Unterstützung
und in welcher Höhe vom Staat be-
kommt. Dies ist ein wenig Bürokratie,
welche sich aber am Ende auszahlen
kann. Weiterführende Informationen
zum Bafög gibt es unter www.das-neue-
bafoeg.de.
In Kombination zum Bafög kann noch
ein Studienbeitragsdarlehn bei den Lan-
desbanken der Bundesländer beantragt
werden, welcher die Belastung in Höhe
der Studiengebühren abfängt. Dieser
kann jedoch auch unabhängig vom
Bafög beantragt werden.
Für alle diejenigen, die nicht auf das
Bafög zurückgreifen können, gibt es die
Möglichkeit, einen Studienkredit zu be-
antragen. Dieser ist im Grunde ein ge-
wöhnliches Kreditangebot, welches von
vielen Banken angeboten wird. Hier ist
besonders wichtig, auf die Zinsbela-
stung zu gucken. Kreditkonditionen
können am besten verglichen werden,
in dem man die Gesamtsumme, die am
Ende zurückgezahlt werden muss, ge-
genübergestellt. Dies erspart das Ge-
genrechnen der monatlich anfallenden
Kreditraten und kann ohne tieferes
Fachwissen erfolgen.
Also keinen Schreck bekommen, es gibt
immer Möglichkeiten und Wege, sich
den Traum des Studiums zu erfüllen –
auch aus finanzieller Perspektive.pix
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Schule – und dann?
23
Wäre so ein Leben
eine wünschens-
werte Perspektive
für die Zeit nach
der Schule? Aber
das Schlaraffen-
land ist nicht das
„Paradies“. Es unterscheidet sich grund-
legend vom „Garten Eden“, von dem die
Bibel in folgender Weise erzählt (Gene-
sis 2):
Zur Zeit, als Gott, der Herr, Erde und
Himmel machte, gab es auf der Erde
noch keine Feldsträucher und wuchsen
noch keine Feldpflanzen; denn Gott, der
Herr, hatte es auf die Erde noch nicht
regnen lassen und es gab noch keinen
Menschen, der den Ackerboden bestell-
te; aber Feuchtigkeit stieg aus der Erde
auf und tränkte die ganze Fläche des
Ackerbodens. Da formte Gott, der Herr,
den Menschen aus Erde vom Ackerbo-
den und blies in seine Nase den Lebens-
atem. So wurde der Mensch zu einem le-
bendigen Wesen. Dann legte Gott, der
Herr, in Eden, im Osten, einen Garten an
und setzte dorthin den Menschen, den er
geformt hatte... Gott, der Herr, nahm al-
so den Menschen und setzte ihn in den
Garten von Eden, damit er ihn bebaue
und hüte.
Eine Aussage dieses Textes ist mir erst
in den letzten Jahren bewusst gewor-
den: ... und setzte ihn in den Garten von
Eden, damit er ihn bebaue und hüte!
Zum Paradies gehört die Arbeit! Der
Mensch hat eine Aufgabe! Er hat etwas
zu tun! Die Bibel macht an dieser Stelle
eine wichtige Aus-
sage über die Wür-
de des Menschen,
hochaktuell in Zei-
ten von hoher (Ju-
gend-) Arbeitslo-
sigkeit, in der zum
Beispiel immer wieder Menschen der
Börse bzw. den Aktienkursen geopfert
und für den Arbeitsmarkt „freigesetzt“
werden. Nein, das Schlaraffenland er-
wartet wohl niemand! Aber wenigstens
doch ein „Fleckchen Paradies“: einen
Arbeitsplatz.
Was kann ich? Wo liegen meine Bega-
bungen? Was will ich überhaupt? Das
sind Fragen, die vor dem Einstieg in Be-
rufsleben oder Studium geklärt werden
müssen. Durch Kompetenzchecks, Be-
rufsorientierung, Bewerbungstrainings
versucht KOLPING konkrete Hilfestel-
lung in dieser wichtigen Entscheidungs-
phase zu geben und denen zur Seite zu
stehen, die sich mit der Einschätzung
ihrer Fähigkeiten schwer tun.
Ich wünsche allen, die in diesem Jahr
die Schule verlassen, dass sie ihr
„Fleckchen Paradies“ finden, den Platz,
an dem sie sich – ihren Fähigkeiten und
Talenten entsprechend – einbringen und
an dem sie schaffen können. Aus
ganzem Herzen wünsche ich den Ju-
gendlichen die wichtige Erfahrung, ge-
braucht zu werden, denn weder erzwun-
genes Nichtstun noch das Schlaraffen-
land können uns auf Dauer glücklich
machen.
Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Paradiesisch: Arbeit
Von Heinrich Plaßmann
s war einmal... das Schlaraf-
fenland: Alles ist dort im
Überfluss vorhanden. Statt
Wasser fließen Wein, Milch und Honig.
Die Häuser bestehen aus Kuchen und
statt Steinen liegt Käse herum. Wenn
man Hunger hat, sperrt man den Mund
auf und die gebratenen Tauben fliegen
hinein. Im Schlaraffenland gelten harte
Arbeit und Fleiß als Sünde. Und dem Al-
ter hilft man mit dem Jungbrunnen ab.
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Jugend ohne BerufEin Planspiel für 14 bis 35 Spieler
Durchblick
nach einer Idee von Jutta Wissing und Peter Witte
24
Dies ist die Ausgangssituation für das
Planspiel „Jugend ohne Beruf“, das je
nach Herkunftsort der Mitspieler und
dessen Einwohnerzahl natürlich auch
umgeschrieben und angepasst werden
kann. Die Mitspieler werden in sieben
Gruppen aufgeteilt, die bei diesem
Spiel in die Rollen von Arbeitgeber,
Kolpingjugend, Bürgermeister, Schu-
len, Lokalzeitung, Gewerkschaft und
Sozialarbeiter schlüpfen. Da sind die
Arbeitgeber, die versichern, dass sie
schon jetzt „über Bedarf“ ausbilden.
Außerdem seien viele Jugendliche gar
nicht ausbildungsfähig – ein Vorwurf,
der sich an die Schulen wendet. Diese
aber sehen die Schuld in der Politik des
Bürgermeisters, der zuwenig Geld für
die Schulen zur Verfügung stelle. Dabei
hatte der Bürgermeister im Wahlkampf
versprochen, die Arbeitslosenzahlen in
der Stadt zu senken, was die Gewerk-
schaften auch regelmäßig anmahnen.
Und dann gibt es da noch die Sozialar-
beiter vom Jugendzentrum, die auf die
sozialen Folgen hinweisen, wenn 100
Jugendliche auf der Straße stehen soll-
ten, und die Kolpingjugend, die in ihrem
Projekt „Jugend und Arbeitswelt“ über-
haupt erst auf das Dilemma aufmerk-
sam gemacht hat.
Per Brief können die verschiedenen
Gruppen miteinander in Kontakt treten,
um Verbündete für die eigene Idee zu
suchen oder die anderen Gruppen zum
Umdenken und Handeln zu bewegen.
Das Spiel endet zu einer vorgegeben
Zeit mit einer Pressekonferenz, bei der
ein Vertreter jeder Gruppe ein ein-
minütiges Statement abgeben kann.
Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Coesfeld, 1. Juni 2008 – die ganze Stadt ist nach einem Artikel in
der Lokalzeitung Coesfeld Courier in Aufruhr: Die Kolpingjugend hat
nämlich herausgefunden, dass von den rund 400 Schulabgängern
noch immer 100 weder einen Ausbildungsplatz noch eine Zusage an
einer Berufsbildenden Schule haben. Die Zeit drängt, denn am 1. Au-
gust beginnt auch in der 40.000-Einwohner-Stadt das neue Ausbil-
dungsjahr, aber bisher schieben sich die beteiligten Gruppen ledig-
lich gegenseitig die Schuld in die Schuhe.
Das komplette Planspiel kann auf http://www.jugend-arbeitswelt.de/pdfs/orien-
tierung/01_Planspiel_Jugend_ohne_Beruf.pdf heruntergeladen werden. Hier fin-
den sich auch Infos zu den Rollenbeschreibungen, weitere Anregungen und
Briefvordrucke für die Kommunikation der Gruppen untereinander.
25Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Ausblick
Culcha Candela kommen zum Katholikentag
Culcha Candela, die HipHop- und Reggae-Formation, tritt während des 97. Deut-
schen Katholikentags im Osnabrücker Schlossgarten auf. Für das große Jugendkon-
zert „Osnabrück rockt für 1 Welt“ am Freitag, 23. Mai 2008, um 19 Uhr konnte der
Deutsche Katholikentag zusammen mit Misereor und dem Bund der Deutschen Ka-
tholischen Jugend (BDKJ) die Berliner Erfolgsband gewinnen.
Culcha Candela steht wie keine andere Gruppe für das Miteinander verschiedener
Kulturen und setzt sich für ein respektvolles Miteinader aller Nationen ein. Mit ihrem
Mix aus HipHop, Dancehall, Reggae und Salsa liefern sie eine mitreißende Bühnen-
show ab. Nicht mit dem erhobenen Zeigefinger wollen sie die Welt verändern, son-
dern sie wollen mit Musik Vorurteile abbauen und Chancen für alle Jugendliche auf
dieser Welt aufzeigen. Weitere Infos unter www.katholikentag.de.
Aufsichtspflicht, Haf-tung und Versicherungfür Jugendgruppenleiter
Literaturtipp
Unter Berück-
sichtigung der
a k t u e l l s t e n
Rechtsprechung
ist ein neuer
Ratgeber zur
Aufsichtspflicht,
Haftung und
Ve r s i c h e r u n g
für Jugendgrup-
penleiter erschienen. In diesem Buch
wird dargestellt, mit welchen Handlun-
gen ein Gruppenleiter sich strafbar ma-
chen und wie Schäden oder Unfällen bei
Zeltlagern oder Gruppenstunden vorge-
beugt werden kann. Der Autor erläutert,
wie man Schadensfälle regelt, wann
Versicherungen haften und welche Ver-
sicherungen zwingend notwendig sind.
Fallbeispiele und die Darstellung vieler
Gerichtsentscheidungen machen die
zahlreichen rechtlichen Vorschriften und
Hinweise um einiges verständlicher.
Günter Mayer: Aufsichtspflicht Haftung Versiche-rung für Jugendgruppenleiter. Praxisratgeber fürJugendorganisationen. 3., aktualisierte Auflage.Regensburg Berlin 2008. 128 Seiten. EUR 15,50.ISBN 978-3-8029-7438-0 Bildquelle: Styleheads GmbH
Ausblick
26 Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Terminkalender-----------------------------------------
WICHTIG - WICHTIG - WICHTIG
-----------------------------------------
06.09.2008 – 07.09.2008:
BAUSTEIN Spielebörse
Jugendburg Gemen, Borken-Gemen
06.10.2008 – 10.10.2008:
GruppenleitungsGRUNDkurs
Oktober 2008
Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld
06.10.2008 – 10.10.2008:
GruppenleitungsAUFBAUkurs
2008
Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld
07.11.2008 – 09.11.2008:
Herbst-DiKo 2008
Kolping-Bildungsstätte, Coesfeld
Weltbessermacher 2008 gesucht
Seid Engel, Held, Retter, Heilige oder Fee! Die Weltbessermacher helfen durch ihren
Einsatz Straßenkindern in Delhi. „Engel“ sammeln Spenden, „Helden“ zeigen Unge-
rechtigkeiten auf und informieren
andere zum Thema. In der eigenen
Umgebung zu helfen und Gutes zu
tun, liegt den „Rettern“ am Herzen.
Religiöse Aspekte bringen die
„Heiligen“ ins Spiel und „Feen“
versuchen, andere für gemeinsame
Projekte zu gewinnen. Unter
www.weltbessermacher.de werden Gruppen und Aktionen vorgestellt. Ebenso sind
das Spielfeld und der Spielstand zu sehen. Die Aktionen bringen nicht nur Spaß, es
gibt auch viele spannende Gewinne.
Freistellung für ein Ehrenamt
Die Kolpingjugend interessiert sich für Eure unterschiedlichsten Erfahrungen zum
Thema „Freistellungen für Freizeiten, Seminare und Kurse“. Die Bundeskonferenz
der Kolpingjugend fordert unter anderem Akzeptanz für Freistellungs- und Sonder-
urlaubsanträge für ehrenamtlich engagierte Mitarbeiter. Eure Erfahrungsberichte
könnt Ihr an [email protected] schicken.
Neue Internetseite von Youth Partnership
Youth Partnership ist ein Kooperationsprojekt für die Jugend von der Europäischen
Kommission und dem Europarat. Die Partnerschaft existiert zusätzlich zu den Pro-
grammen der zwei Institutionen und deren Partnern. Sie fördert die Kooperation und
Zusammenarbeit und verbessert die Wirkung der jugendorientierten Strategien und
Aktivitäten in Europa und darüber hinaus. Weitere Infos unter www.youth-partners-
hip.net.
Internetportal zumWeltjugendtag 2008
Unter www.weltjugendtag2008.de gibt
es Informationen rund um den Weltju-
gendtag vom 14. bis 20. Juli 2008 in
Sydney / Australien. Die offizielle Ho-
mepage bietet neben Tipps für Teilneh-
mer auch Impulse zur geistlichen Vor-
bereitung.
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27Ko·Pilot 12 · Mai 2008
Viele Köche verderben den Brei?Ausprobieren! Ab dem 19. April 2008!
Die Tourtermine:
18. Mai 08 Ahaus
15. Juni 08 Riesenbeck
17. August 08 Dülmen
14. September 08 Werne
05. Oktober 08 Land Oldenburg
02. November 08 Altendorf Ulfkotte
07. Dezember 08 Warendorf
18. Januar 09 Land Oldenburg
15. Februar 09 Stromberg
15. März 09 Kleve
14. Juni 09 Münster Finale
Trefft Euch mit anderen Kolpingjugenden und tretet gegen sie beim Kochduell an.
Das Kochduell der Kolpingjugend Diözesanverband Münster ist eine Aktion im
Rahmen des Jubiläums 2009.
Habt Ihr noch Fragen? Ihr wollt Euch anmelden?
Dann meldet Euch im Jugendreferat bei:
Wolfgang Rahe, Telefon: 02541/803463, E-Mail: [email protected].
Weitere Informationen findet Ihr auf der Internetseite zur Aktion: www.kolping-
kocht.de
Die Fakten:
Wer?
Eure Gruppe mit maximal 8 Teilnehmern
(Mindestalter: 16 Jahre)
Wann?
An einem festgelegten Termin zwischen
Mai 2008 und Juni 2009
Wo?
In einer geeigneten Küche in Eurer Nähe
Kosten?
20 Euro pro Gruppe für die Zutaten
Warum?
Lernt die Leute aus den anderen
Kolpingjugenden kennen und habt eine
Menge Spaß