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Kojiki – Aufzeichnung alter Begebenheiten Bearbeitet von Klaus Antoni 1. Auflage 2012. Buch. 825 S. Hardcover ISBN 978 3 458 70036 4 Format (B x L): 12 x 18,1 cm Gewicht: 576 g Weitere Fachgebiete > Philosophie, Wissenschaftstheorie, Informationswissenschaft > Nicht-Westliche Philosophie > Indische & Asiatische Philosophie schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

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Kojiki – Aufzeichnung alter Begebenheiten

Bearbeitet vonKlaus Antoni

1. Auflage 2012. Buch. 825 S. HardcoverISBN 978 3 458 70036 4

Format (B x L): 12 x 18,1 cmGewicht: 576 g

Weitere Fachgebiete > Philosophie, Wissenschaftstheorie, Informationswissenschaft >Nicht-Westliche Philosophie > Indische & Asiatische Philosophie

schnell und portofrei erhältlich bei

Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft.Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, eBooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programmdurch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr

als 8 Millionen Produkte.

Leseprobe

Antoni, Klaus

Kojiki – Aufzeichnung alter Begebenheiten

Aus dem Japanischen übersetzt und herausgegeben von Klaus Antoni

© Insel Verlag

978-3-458-70036-4

Insel Verlag

KOJIKI –AUFZEICHNUNG

ALTERBEGEBENHEITEN

Aus dem Altjapanischenund Chinesischen übersetzt

und herausgegebenvon Klaus Antoni

VERLAG DERWELTREL IGIONEN

Gefördert durch dieUdo Keller Stiftung Forum Humanum

Bibliographische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation

in der Deutschen Nationalbibliographie;detaillierte bibliographische Daten sind im Internet abrufbar.

http://dnb.d-nb.de

Erste Auflage © Verlag der Weltreligionenim Insel Verlag Berlin

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung,des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung

durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form

(durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren)ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziertoder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet,

vervielfältigt oder verbreitet werden.Einband: Hermann Michels und Regina Göllner

Satz: Satz-Offizin Hümmer GmbHDruck: Druckhaus Nomos, Sinzheim

Bindung: Buchbinderei Lachenmaier, ReutlingenPrinted in Germany

ISBN ----

KOJ IK I –AUFZEICHNUNG ALTER

BEGEBENHEITEN

INHALT

Kojiki – Aufzeichnung alter Begebenheiten . . . . . . . . . . . .

Kommentar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Siglen und Abkürzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Bibliographie der verwendeten Literatur . . . . . . . . . . . . . . . Nachbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

Inhaltsverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

0 . VORREDE

Als Diener spreche ich, Yasumaró:Der Urschlamm war bereits geronnen,doch Geist und Form hatten noch keine Gestalt angenom-men.Es existierten weder Benennungen noch Handlungen.Wer hätte diese Gestalt erkennen können?Dann aber trennten sich erstmals Himmel und Erde,mit den drei Gottheiten nahm die Schöpfung des Universumsihren Anfang,[die Komplementärprinzipien] yin und yang entfalteten sich,und die beiden Geistwesen wurden zu den Urhebern aller Ge-meinschaften und Dinge.So wechselte er [Izanagi] zwischen [den Welten] der Dunkel-heit und des Lichts hin und her,Sonne und Mond traten beim Waschen seiner Augen in Er-scheinung,und als er aus den Wassern des Meeres aufstieg und in sie nie-dersank,da erschienen die Gottheiten des Himmels und der Erde beimWaschen seines Körpers.So also verharrt der Beginn aller Substanz zwar im tiefenDunkel, doch lernen wir aus den ursprünglichen Lehren vonder Zeit, da die Länder empfangen und die Inseln geborenwurden.Liegt der Ursprung auch weit zurück, so gewinnen wir imVertrauen auf die Heiligen der Frühzeit doch Klarheit überjene Zeitalter, da die Gottheiten geboren wurden und dieMenschen entstanden.Genaues wissen wirvom Aufhängen des Spiegels und dem Ausspeien der Juwe-len,

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von den hundert Königen, die aufeinander folgten,von dem Schwert, das zerbissen, wie auch von der Schlange,die zerschnitten wurde, und von den zehntausend Gottheiten,die schließlich so wunderbar gediehen.Sie berieten sich im Flusse Yasu und gaben »Dem unter demHimmel Liegenden« Frieden;an einem kleinen Strand tauschten sie ihre Ansichten aus undreinigten das Land.Daraufhin stieg Ho-nó-ninigi-nó-mikótó als erster auf denGipfel des Taka-chi hinab,und der Himmlische Herrscher Kamu-yamató durchquertedie Inseln von Aki-tsu-shima;ein verwandelter Bär kam aus dem Fluß hervor,und er erhielt durch den Taka-kura das Himmlische Schwert.Die Geschwänzten blockierten seinen Weg, und ein großerVogel führte ihn nach Yeshino.In Reihen tanzend vertrieben sie die Feinde, und als sie dasLied vernahmen, zwangen sie die Gegner nieder.[Mimakí-iri-biko-iniwe-nó-mikótó] erhielt später eine Unter-weisung im Traum und zollte den Gottheiten des Himmelsund der Erde seinen ehrfürchtigen Respekt.So erfuhr er selbst als Edler Herrscher Verehrung.[Oho-sazaki-nó-mikótó] sah nach dem Rauch und ließ gegen-über dem Volk Milde walten.Deshalb erinnert man sich seiner als eines Weisen Kaisers.[Waka-tarashi-hiko] legte die Grenzlinien fest und begründetedie Länder; von [seinem Palast in] Chika-tsu-afumi ausgehendwurden allgemeine Richtlinien erlassen.[Wo-asazuma-wakugo-nó-sukune-nó-mikótó] stellte dieüberlieferten Standestitel richtig und wählte die [Namen der]Sippen aus; er herrschte von Tóho-tsu-asuka aus.Zwar unterschied sich ein jeder hinsichtlich seines Behar-rungsvermögens und schnellen Fortschritts, und auch in Kul-tiviertheit wie natürlicher Einfachheit glichen [die Herrscher]sich nicht; doch war keiner unter ihnen, der nicht durch Be-sinnung auf das Altertum die bereits im Niedergang begrif-fene Moral erwogen und seine Gegenwart erleuchtet hätte, in-

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dem er die Gesetze und Lehren, welche schon unterbrochengewesen waren, wieder einsetzte.Was die erlauchte Regierungszeit des Himmlischen Herr-schers schließlich anbelangt, der das Große Achtinsellandvom Palast zu Kiyomihara in Asuka aus regierte,so verkörperte er [Tenmu] bereits als verborgener Drache dasursprüngliche Prinzip,und er entsprach als wiederholter Donner den Zeiten.In einem Traum vernahm er ein Lied und schloß daraus, dieHerrschaft an sich zu reißen.Eines Nachts erreichte er ein Gewässer, und er wurde sichseiner Herkunft bewußt.Doch war die Zeit des Himmels noch nicht gekommen.Wie eine Zikade ihre Hülle verläßt, so zog er sich daraufhin indie Südlichen Berge zurück;als ihm aber die Menschen und Dinge allgemein günstig ge-sonnen waren,da kam er wie ein Tiger hervor und wandte sich gegen die öst-lichen Länder.Seine erhabene Sänfte überwand Berge und Flüsse,seine sechs Armeen rollten wie Donner nach Osten,und die drei weiteren Truppen schossen dahin wie der Blitz.Die erhobenen Speere zeigten seine Macht,und die wilden Krieger erhoben sich wie Rauch;rot schimmerten die Banner der Soldaten.Und die Aufrührer wurden zerschlagen wie Dachziegel.Es dauerte nicht einmal zwölf Tage,daß der Geist der giftigen Fäulnis von selbst bereinigt war.So ließ man die Rinder wieder frei und vergönnte den PferdenErholung,und voller Freude kehrte er wieder zurück in sein Reich,die Fahnen wurden eingerollt und die Hellebarden wegge-räumt.Freudentänze und Gesang erfüllten Hauptstadt und Dörfer.Im zweiten Monat des Jahres, da der Jahresstern im Bild desHahnes weilte,stieg er im Großen Palast zu Kiyomihara auf zur Würde desHimmels.

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Auf seinem Weg der Moral ließ er den Gelben Kaiser hintersich,und seine Tugend übertraf die des Königs von Zhou.Er ergriff die Herrschaftsinsignien und waltete über die sechsHimmelsrichtungen;nachdem er die Himmelsnachfolge errungen hatte, bemäch-tigte er sich der acht wilden Regionen.Er hielt die Mitte zwischen den zwei Prinzipien aufrechtund stellte den Ausgleich zwischen den Fünf Elementen her;er begründete die göttliche Vernunft, um dadurch die gutenSitten zu befördern,und verbreite den Sinn für eine edle Haltung über das ganzeLand.Darüber hinauserstreckte sich seine Weisheit so weit wie das Meer, und er er-forschte die tiefsten Tiefen der ältesten Zeiten.Sein Herz war strahlend wie ein klarer Spiegel, und mit unge-trübtem Blick erschaute er die vorangegangenen Zeitalter.Nun erließ dieser Himmlische Herrscher das folgende Edikt:»Wir hören, daß die in den verschiedenen [Adels-]Häusernüberlieferten ›Kaiserlichen Annalen‹ (teiki) und ›Ursprungsbe-richte‹ (honji) schon seit geraumer Zeit von der genauen Wahr-heit abweichen und wertlose Fälschungen in großer Zahl hin-zugefügt wurden.Wenn diese Fehler nicht zum jetzigen Zeitpunkt unverzüglichbehoben werden, so droht der Inhalt des Ganzen bereits inwenigen Jahren vollständig verlorenzugehen. Doch beruhendarauf wahrhaftig die elementaren Grundlagen des Staatesund das Fundament der tugendhaften Herrschaft des Königs.Aus diesem Grunde sollen die ›Kaiserlichen Annalen‹ (teiki)überarbeitet und niedergeschrieben sowie alte Überlieferun-gen gesammelt und geprüft werden. So sollen die Fälschun-gen bereinigt und die Wahrheit ermittelt werden. Es ist UnserWunsch, dies den nachfolgenden Generationen zu übermit-teln«.Zu dieser Zeit gab es einen Bediensteten bei Hof,dessen Familienname Hiyeda

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und persönlicher Name Are war.Er zählte achtundzwanzig Lebensjahreund war ein solch kluger Mensch,daß er mit dem Munde wiedergeben konnte, was an seinenAugen vorbeizog,und im Geiste aufzeichnete, was immer ihm zu Ohren kam.Daher erging eine kaiserliche Botschaft an den Are, und eswurde ihm aufgetragen, die »Sonnennachfolge der alten Kai-ser« und die »Alten Überlieferungen vergangener Zeitalter«auswendig zu lernen.Nun verging die Zeit, und die Ära eines neuen Herrschersbrach an, doch die Angelegenheit war immer noch nicht erle-digt.In Ehrfurcht niedergestreckt geht mir durch den Sinn,daß Ihre kaiserliche Hoheit mit ihrem Glanz die Herrschafterlangt hat und mit ihrer Weisheit die Drei Bereiche umhegt.Sie herrscht in ihrem erlauchten Purpurpalast, und ihre Tu-gend erstreckt sich so weit, wie die Hufspuren der Pferdedringen können.Sie residiert in ihren Gemächern, doch [ihrer Tugend] Wir-kung erstreckt sich so weit, wie der Bug eines Schiffes nur ge-langen kann.Die Sonne erhebt sich, und ihr Glanz erstarkt,die Wolken lösen sich auf wie Nebel, und es bleibt keinDampf,die Chronisten berichten unablässig von guten Zeichen wieineinander verwachsenen Zweigen oder doppelten Reisähren.Tribute werden durch Reihen von Signalfeuern und eine gro-ße Zahl von Dolmetschern angekündigt, so bleiben die Spei-cher keinen Monat leer.Man muß sagen, daß ihr Name über dem des Wen-mingund ihre Tugend im Rang über der des T’ien-yih steht.Nun aber beklagt sie die Irrtümer in den »Alten Überlieferun-gen« undläßt die Fehler und Irrtümer in den »Früheren Annalen« kor-rigieren;so erhielt [ich,] der Diener Yasumaró, am . Tag des . Mo-

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nats des . Jahres Wadô, durch kaiserlichen Erlaß den Auf-trag,die [einst] auf kaiserlichen Befehl von Hiyeda nó Are memo-rierten alten Überlieferungen zu ordnen, niederzuschreibenund sie dann ehrfurchtsvoll zu überreichen;voller Ehrerbietung habe ich daraufhin, dem kaiserlichen Wil-len entsprechend, die Umstände aufgenommen und zusam-mengestellt.Nun, zu Zeiten des frühesten Altertums waren sowohl dieWorte als auch die Denkweise so schlicht, daß es schwerfällt,sie in Sätzen zu fassen, in Abschnitten zu ordnen und diesedann in Einklang mit den chinesischen Schriftzeichen zu brin-gen;wenn man ein japanisches Wort mit einem chinesischen Zei-chen ausdrückt, dann trifft es nicht den eigentlichen Wort-sinn;wenn man aber alles dem Laut nach übermittelt, so würde dieSache zu lang werden.Aus diesem Grunde verwende ich jetzt [die Schriftzeichen]innerhalb eines Satzes sowohl gemischt, ihrer Bedeutung oderihrem Lautwert entsprechend, als auch manchmal zur Gänzeder Zeichenbedeutung (kun) nach.Weiterhin habe ich in Fällen, da der Sinn eines Ausdrucks nurschwer ersichtlich war, diesen durch einen Kommentar er-hellt.Wo sich aber der Sinn leicht erschließt, habe ich keinen Kom-mentar eingefügt.Weiterhin habe ich mich in solchen Fällen, in denen etwa ineinem Familiennamen die Schriftzeichen 日下 als kusaka zulesen sind oder in einem persönlichen Namen das Zeichen帶 als tarashi ausgesprochen wird, ganz an die Überlieferunggehalten und nichts daran geändert.Ganz allgemein gilt für diese Aufzeichnungen, daß sie mit deraus sich selbst heraus erfolgenden Entstehung von Himmelund Erde beginnen und mit der erlauchten Regierungszeit inWoharida enden.Somit bildet alles von der Gottheit Amé-nó-mi-naka-nushi-

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nó-kamí bis zu Hiko-nagisa-take-ugaya-fuki-ahézu-nó-mikótóden Oberen Faszikel,alles vom Himmlischen Herrscher Kamu-yamató-ihare-bikobis zu der erlauchten Regierungszeit des Homuda bildet denMittleren Faszikel, undalles vom Kaiser Oho-sazaki bis hin zum Großen Palast zuWoharida bildet den Unteren Faszikel,insgesamt habe ich drei Faszikel niedergeschrieben,die ich nun voller Ehrfurcht hinaufreiche.Als Diener beuge ich, Yasumaró, zitternd vor Furcht, wiederund wieder mein Haupt.Der . Tag des ersten Monats des fünften Jahres Wadô;Oho-nó-asómi Yasumaró, Wirklicher Fünfter Rang, ObererVerdienstorden, Fünfte Klasse.

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1 . OBERER FASZIKEL

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Als Himmel und Erde sich erstmals voneinander trennten, daentstanden im Hohen Himmelsgefilde die Gottheit mit Na-men Amé-nó-mi-naka-nushi-nó-kamí {Anmerkung zur Le-sung},daraufhin Taka-mi-musubi-nó-kamí,daraufhin Kamí-musubi-nó-kamí.Diese drei göttlichen Hoheiten waren jede für sich als eineeinzelne Gottheit entstanden, und ihr Leib blieb unsichtbarverborgen.Daraufhin entstand, als das Land noch jung wie fließendes Ölwar und wie eine Qualle umhertrieb {diese zehn Zeichen demLaut nach}, aus etwas, das einem Schilfsprößling gleich her-anwuchs, die Gottheit mit Namen Umashi-ashi-kabí-hiko-ji-nó-kamí{der Name dieser Gottheit dem Laut nach},daraufhin Amé-nó-tókó-tachi-nó-kamí.{Anmerkung zur Lesung.}Auch diese zwei göttlichen Hoheiten waren, eine jede für sich,als einzelne Gottheiten entstanden, und ihr Leib blieb un-sichtbar verborgen.Die obigen fünf göttlichen Hoheiten sind die BesonderenHimmlischen Gottheiten.

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Die Namen der Gottheiten, die daraufhin entstanden, sindKuni-nó-tókó-tachi-nó-kamí

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{Anmerkung zur Lesung},daraufhin Tóyó-kumo-no-nó-kamí.Auch diese zwei göttlichen Hoheiten waren jede für sich alseinzelne Gottheiten entstanden, und ihr Leib blieb unsichtbarverborgen.Die Namen der Gottheiten, die daraufhin entstanden, sind U-hiji-ni-nó-kamí,daraufhin dessen jüngere Schwester Su-hiji-ni-nó-kamí{der Name dieser zwei Gottheiten dem Laut nach},daraufhin Tsuno-guhi-nó-kamí,daraufhin seine jüngere Schwester Iku-guhi-nó-kamí{zwei Hoheiten},daraufhin Oho-to-nó-ji-nó-kamí,daraufhin seine jüngere Schwester Oho-to-nó-be-nó-kamí{der Name dieser zwei Gottheiten dem Laut nach},daraufhin Omó-daru-nó-kamí,daraufhin seine jüngere Schwester Aya-kashiko-ne-nó-kamí{der Name dieser zwei Gottheiten dem Laut nach},daraufhin Izanagi-nó-kamí,daraufhin seine jüngere Schwester Izanami-nó-kamí.{Der Name dieser zwei Gottheiten dem Laut nach.}Die Obengenannten, von Kuni-nó-tókó-tachi-nó-kamí bishinab zu Izanami-nó-kamí, werden zusammen die Sieben Ge-nerationen des Göttlichen Zeitalters genannt.{Die obengenannten ersten zwei einzelnen göttlichen Hohei-ten bilden jeweils eine Generation. Die darauffolgenden, paar-weise auftretenden zehn Gottheiten bilden zu zweit jeweilseine Generation.}

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Hierauf befahlen die Himmlischen Gottheiten in ihrer Ge-samtheit den beiden göttlichen Hoheiten Izanagi-nó-mikótóund Izanami-nó-mikótó:»Dieses umhertreibende Land soll von euch geformt, gefe-stigt und vollendet werden!«

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Mit diesen Worten übergaben sie ihnen den Juwelenspeer desHimmels und betrauten sie damit.Somit standen die zwei göttlichen Hoheiten {Anmerkung zurLesung} auf der schwebenden Brücke des Himmels, stießendiesen Juwelenspeer hinab und ließen ihn kreisen;sie brachten das Salzwasser durch kräftiges Umrühren {diesesieben Zeichen dem Laut nach} zum Tosen; und als sie [denSpeer] wieder hinaufzogen,da verdichtete das von der Spitze des Speeres herabtropfendeSalz[wasser] sich von selbst zu einer Anhäufungund wurde zu einer Insel.Das war »die sich selbst verhärtende Insel« (Onógóró).{Die vier unteren Zeichendem Laut nach.}Da stiegen sie auf diese Insel vom Himmel herab; sie errichte-ten den erlauchten Pfeiler des Himmels und eine Halle vonacht Faden [Breite].Da fragte [Izanagi-nó-mikótó] seine jüngere Schwester Izana-mi-nó-mikótó und sprach:»Wie ist dein Körper beschaffen?«Sie antwortete und sprach: »Was meinen Körper betrifft,so ist er ganz und gar vollendet, aber es gibt eine Stelle, diesich nicht schließt.«Izanagi-nó-mikótó sprach:»Was meinen Körper betrifft, so ist er ganz und gar vollendet,aber es gibt eine Stelle, die wächst immer weiter.Deshalb möchte ich diese Stelle meines Körpers, die immerweiterwächst, wie ein Dorn in die Stelle deines Körpers, diesich nicht schließt, stoßen und auf diese Weise Länder undBoden hervorbringen.Bist du bereit zu gebären?«{Anmerkung zur Lesung.}Izanami-nó-mikótó antwortete und sprach: »Das ist gut!«Izanagi-nó-mikótó erklärte:»So wollen wir beide jetzt, ich und du, gemeinsam diesen er-lauchten Pfeiler des Himmels umkreisen und uns dann ehe-lich miteinander vereinigen.«

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{Diese sieben Zeichen dem Laut nach.}So versprachen sie es sich einander, und [Izanagi-nó-mikótó]erklärte:»Komm du mir, von der rechten Seite her [den Pfeiler] um-kreisend, entgegen,ich werde dir, von der linken Seite her [den Pfeiler] umkrei-send, entgegenkommen.«Als sie diesem Versprechen gemäß [den Pfeiler] umkreisten,da sprach Izanami-nó-mikótó zuerst und jauchzte: »Welchprächtiger Mann!«{Diese zehn Zeichen dem Laut nach.}Darauf sprach Izanagi-nó-mikótó und jauchzte: »Welch wun-dervolle Jungfrau!«Nachdem beide so gesprochen hatten,sagte [er] zu seiner jüngeren Schwester:»Daß die Frau als erste spricht, ist nicht gut!«Dennoch gaben sie sich {diese vier Zeichen dem Laut nach}der Lust hin, und es wurde ein Kind geboren, das »Blutegel-kind«, Hiru-go.Dieses Kind legten sie in ein Boot aus Schilfrohr und ließen esdavontreiben.Daraufhin wurde die Insel Aha geboren.Auch diese [Insel] zählten sie nicht zu ihren Kindern.

Die Geburt der Inseln

Da berieten sich die beiden göttlichen Hoheiten und sagten:»Die Kinder, die wir geboren haben, sind nicht gut,wir sollten die Sache vor die Himmlischen Gottheiten brin-gen.«Zusammen stiegen sie hinauf und erbaten den Befehl derHimmlischen Gottheiten.Dementsprechend vollzogen die Himmlischen Gottheitengemeinsam weissagend eine große Divination und entschie-den:»Daß die Frau zuerst gesprochen hat, war nicht gut.

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Kehrt wieder hinab und verbessert eure Worte!«So kehrten sie hinabsteigend wieder zurück und unternahmenvon neuem den Rundgang um den erlauchten Pfeiler desHimmels.Da sprach Izanagi-nó-mikótó zuerst und jauchzte: »Welchwundervolle Jungfrau!«Darauf sprach seine jüngere Schwester Izanami-nó-mikótóund jauchzte: »Welch prächtiger Mann!«Nachdem sie so gesprochen hatten, vereinten sie sich schließ-lich, und es wurde als Kind die Insel Ahaji-nó-ho-nó-sa-wakégeboren.{Eine andere Lesung sagt 和氣 wake.}Daraufhin wurde die Insel Iyó-nó-futana geboren.Diese Insel hat einen Körper und vier Gesichter,und jedes der Gesichter hat seinen Namen:Folglich wird das Land Iyó Ehime genannt{diese zwei Zeichen dem Laut nach},das Land Sanuki wird Ihi-yóri-hiko genannt,das Land Aha wird Oho-gé-tsu-hime genannt{diese vier Zeichen dem Laut nach},und das Land Tosa wird Take-yóri-waké genannt.Daraufhin wurde die Drillingsinsel Oki geboren,mit anderem Namen Amé-nó-oshi-kóró-waké.{Zwei Zeichen dem Laut nach.}Daraufhin wurde die Insel Tsukushi geboren.Auch diese Insel hat einen Körper und vier Gesichter,und jedes der Gesichter hat seinen Namen:Folglich wird das Land Tsukushi Shira-hi-waké genannt,das Land Tóyó wird Tóyó-hi-waké genannt,das Land Hí wird Take-hi-mukahi-tóyó-kuji-hi-ne-waké ge-nannt{die Zeichen dem Laut nach},und das Land Kumasó wird Take-hi-waké genannt.{Ein Zeichen dem Laut nach.}Daraufhin wurde die Insel Iki geboren,mit anderem Namen Amé-hitótsu-bashira.{Anmerkung zur Lesung.}

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