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Kompetenzbasiertes Personalmanagement zur Bewältigung des demografischen Wandels www.compcare.eu Laufzeit: 9/2014 – 8/2017 Projektleitung Prof. Dr. Uwe Bettig MPH, Rektor der Alice Salomon Hochschule Berlin [email protected] Alice-Salomon-Platz 5 12627 Berlin Prof. Dr. Sabine Nitsche FB 4 Informatik, Kommunikation u. Wirtschaft [email protected] Ostendstr. 1 (R. 5106) 12459 Berlin Ansprechpartner/Wissenschaftliche Mitarbeiter Dipl. Pol. Veit Hannemann, Tel.: (030) 99245-271 [email protected] Rüdiger Hoßfeld (M.Sc.), Tel.: (030) 99245-278 [email protected] Anschrift Projektbüro Forschungsprojekt CompCare c/o Alice Salomon Hochschule Berlin Döbelner Str. 2 (Aufgang A, 3.OG. R. 306) 12627 Berlin Projektpartner Gemeinnützige ProCurand GmbH www.procurand.de Panke Pflege GmbH www.panke-pflege.de Kompetenzbasiertes Personalmanagement zur Bewältigung des demografischen Wandels Einführung von Kompetenzmanagement in Unternehmen der Altenpflege PROJEKTERGEBNISSE Der evaluierte Erprobungsprozess hat u.a. zu fol- genden Empfehlungen geführt: Modellierungsansatz: ein Mix aus werte- und strategiebasiertem Vorgehen erscheint in der Gesundheits- und Pflegebranche geeignet Barrieren der Implementierung: knappe zeitliche Ressourcen, fehlende Infor- mationen bei den handelnden Personen und Akzeptanzprobleme bei den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen Förderliche Faktoren: Qualifizierung der Führungskräfte sowie die Beteiligung der Mit- arbeiter/innen Geeignete betriebliche Kompetenzdiagnostik: Selbst- und Fremdbewertung (standardisierter Fragebogen mit verhaltensbasierten Indikatoren) Kompetenzentwicklung: Potentialorientierte Entwicklungsgespräche auf Basis einer individuellen Kompetenzbilanz (Abb. 4) Fachtagung am 14. Juni 2017 an der ASH-Berlin Ein Forschungsprojekt der Alice Salomon Hochschule Berlin und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung Förderlinie SILQUA-FH FORSCHUNG AN FACHHOCHSCHULEN LERNBEREITSCHAFT (K) OFFENHEIT FÜR VERÄNDERUNG (K) EIGEN- VERANTWORTUNG KOOPERATIONS- FÄHIGKEIT (K) SELBST- MANAGEMENT KOMMUNIKATIONS- FÄHIGKEIT (K) ZUVER- LÄSSIGKEIT VERSTÄNDNIS- BEREITSCHAFT (K) TEAMFÄHIGKEIT BEWOHNER- ORIENTIERUNG FACHWISSEN (K) NORMATIV-ETHISCHE EINSTELLUNG Abbildung 4: Beispiel für die individuelle Kompetenzbilanz einer Pflegefachkraft Weitere Ergebnisse im Leitfaden CompCare und auf www.compcare.eu SOLL-Profil IST-Fremdbild IST-Selbstbild

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kompetenzbasiertes Personalmanagement zur Bewältigung des demografischen Wandels

www.compcare.eu laufzeit: 9/2014 – 8/2017

Projektleitung

Prof. dr. uwe Bettig mPh,rektor der Alice salomon hochschule [email protected] 512627 berlin

Prof. dr. sabine nitsche Fb 4 informatik, Kommunikation u. [email protected]. 1 (r. 5106)12459 berlin

Ansprechpartner/Wissenschaftliche mitarbeiter

dipl. Pol. Veit hannemann, Tel.: (030) [email protected]

rüdiger hoßfeld (m.sc.), Tel.: (030) [email protected]

Anschrift Projektbüro

Forschungsprojekt CompCarec/o Alice salomon hochschule berlindöbelner str. 2 (Aufgang A, 3.OG. r. 306)12627 berlin

Projektpartner

gemeinnützige ProCurand gmbh www.procurand.de

Panke Pfl ege gmbhwww.panke-pfl ege.de

www.compcare.eu laufzeit: 9/2014 – 8/2017

kompetenzbasiertes Personalmanagement zur Bewältigung des demografi schen WandelsEinführung von Kompetenzmanagement in Unternehmen der Altenpfl ege

ProjEkTErgEBnIssE

der evaluierte Erprobungsprozess hat u.a. zu fol-genden empfehlungen geführt:

modellierungsansatz: ein mix aus werte- und strategiebasiertem Vorgehen erscheint in der Gesundheits- und Pfl egebranche geeignet

Barrieren der Implementierung: knappe zeitliche ressourcen, fehlende infor- mationen bei den handelnden Personen und Akzeptanzprobleme bei den mitarbeitern und mitarbeiterinnen

Förderliche Faktoren: Qualifi zierung der Führungskräfte sowie die beteiligung der mit- arbeiter/innen

geeignete betriebliche kompetenzdiagnostik: selbst- und Fremdbewertung (standardisierter Fragebogen mit verhaltensbasierten indikatoren)

kompetenzentwicklung: Potentialorientierte entwicklungsgespräche auf basis einer individuellen Kompetenzbilanz (Abb. 4)

Fachtagung am 14. Juni 2017

an der ASH-Berlin

Ein Forschungsprojekt der Alice Salomon Hochschule Berlinund der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und ForschungFörderlinie SILQUA-FH

F O R S C H U N G A N F A C H H O C H S C H U L E N

LErnBErEITsChAFT (k)

oFFEnhEIT FÜrVErÄndErung (k)

EIgEn-VErAnTWorTung

kooPErATIons-FÄhIgkEIT (k)

sELBsT-mAnAgEmEnT

kommunIkATIons-FÄhIgkEIT (k)

ZuVEr-LÄssIgkEIT

VErsTÄndnIs-BErEITsChAFT (k)

TEAmFÄhIgkEIT

BEWohnEr-orIEnTIErung

FAChWIssEn (k)normATIV-EThIsChEEInsTELLung

Abbildung 4: beispiel für die individuelle Kompetenzbilanz einer Pfl egefachkraft

Weitere Ergebnisse im Leitfaden CompCare und auf www.compcare.eu

sOll-Profi lisT-FremdbildisT-selbstbild

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Abschliessend werden zudem:

ein Leitfaden zur Einführung von Kompetenz- management erstellt,

ein Konzept für eine modulare Fortbildung von Führungskräften konzipiert,

und praxisorientiertes IT-Tool zur Kompetenz- bilanzierung programmiert.

VorgEhEn und mEThodIk

zunächst wurde eine online-unternehmensbefragung von Pflegeunternehmen in berlin und brandenburg durchgeführt. besonderes Augenmerk galt den barri-eren und erfolgsbedingungen für die zukünftige nut-zung von Kompetenzmanagement. weitere befragungs-schwerpunkte waren der bisherige umgang mit älteren mitarbeiter/innen und mit der Gesundheitskompetenz. durch Experteninterviews und Workshops wurden die-se quantitativen ergebnisse mit qualitativen ergebnis-sen komplementär ergänzt (Analysephase i).

die exemplarische Einführung von kompetenzmanage-ment wurde zeitversetzt in zwei kooperierenden Pflege- unternehmen (stationäre und ambulante Pflege) erprobt (Konzeptions- und implementierungsphase ii+iii).

Abbildung 2: Ablaufphasen des Forschungsprojekts compcare

dabei wurde ein werte- und strategiebasierter Ansatz verfolgt. Ausgehend von der mission des unterneh-mens und seinen zentralen werten wurden Kernkompe-

I. umfassende Analysephase (Quantitative und qualitative methoden)

online-survey unter Berliner/Brandenburger Pflegeunternehmen (n=61)

dokumentenanalyse, Experteninterviews, Workshops mit Fokusgruppen

II.+ III. konzeptionsphase und Implementierungsphasein kooperationsunternehmen

Entwicklung betriebliches kompetenzmodellund darauf abgestimmter Pm-Instrumente

Planung und umsetzung vonkompetenzbilanzierung in Piloteinrichtung

IV. + V. Evaluations- und Transferphase

Auswertungsworkshops und mitarbeiterbefragungen

Fachtagung und Leitfaden zur Einführungvon kompetenzmanagement in der Pflege

tenzen identifiziert, die funktionsübergreifend wichtig sind. im nächsten schritt wurden funktionsspezifisch Kompetenzen für die bereiche „Führung“ und „Pflege“ ergänzt.

diese wurden aus dem alltäglichen handeln der Funk-tionsgruppen abgeleitet. Führungskompetenzen stan-den dabei im Fokus, um die (mittlere) Führungsebene zukünftig gezielt entwickeln zu können. um die Kom-petenzen für die Personalarbeit nutzbar zu machen, wurden sie mit relevanten Verhaltensbeschreibungen unterlegt (messbare Performanz). Auf basis einer be-fragung (selbst- und Fremdbewertung) entstand in der Folge eine Kompetenzbilanz, die dann Ausgangspunkt zielgerichteter altersspezifischer Personalmaßnahmen für die mitarbeiter-/innen war (entwicklungsangebote).

Abbildung 3: Kompetenzmodellierung in der Pflege(in Anlehnung an campion et al. 2011)

TrAnsFEr dEr ProjEkTErgEBnIssE

Kompetenzmanagementprozesse wie -instrumente wur-den so konzipiert, dass sie auch von kleinen Pflegeunter- nehmen genutzt werden können. die aus dem eva- luierten erprobungsprozess gewonnen erkenntnisse werden zur nutzung durch andere Pflegeunternehmen publiziert (u.a. leitfaden zur implementierung ei-nes kompetenzbasierten Personalmanagements). um einen effizienten Transfer in andere unternehmen zu gewährleisten, werden die ergebnisse darüber hinaus auch auf einer Fachtagung CompCare am 14. juni 2017 der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt und mit Fachleuten diskutiert.

heutige und künftige Anforderungen

in der Pflege

mission, Werte und Ziele des unternehmens

kernkompetenzen (funktionsübergreifend)

kompetenzmodelle für Funktionsbereiche

Führungskompetenzen

Führungsverhalten

pflegerische kompetenzen

pflegerisches Verhalten

Verhaltensbeschreibungen

messbare Performanz

direkte koppelungAusgAngssITuATIon

der Fach- und nachwuchskräftemangel zwingt Pflege- unternehmen ihre vorhandenen Personalressourcen besonders nachhaltig zu nutzen und weiterzuentwik- keln. die unternehmen müssen zunehmend ältere Pfle-gekräfte integrieren, mitarbeitern/innen individuelle karrierewege bieten, und die Arbeitsfähigkeit der mit-arbeiter/innen erhalten, um langfristig erfolgreich zu sein. An dieser stelle kann ein in der Pflegebranche bisher kaum eingesetztes betriebliches Kompetenzma-nagement die Grundlage gezielten handelns sein. es ermöglicht Pflegeunternehmen gezielte Interventionen in vier zentralen handlungsfeldern zur bewältigung des demographischen wandels (Abb. 1).

Abbildung 1: Kompetenzmanagement zur bewältigungdemografischer herausforderungen

ProjEkTZIELE

Für Pflegeunternehmen, die häufig nur über knappe ressourcen im Personalmanagement verfügen, wur-de im Projekt compcare beispielhaft ein geeignetes betriebliches kompetenzmodell entworfen. ziel von compcare war es, auf dieser basis zu prüfen, wie die Implementierung von kompetenzmanagement in Pfle-geunternehmen gelingen kann und welche Kompetenz-diagnostik unter effizienzgesichtspunkten betrieblich nutzbar ist. ein weiteres Projektziel war die einschät-zung der Effekte des kompetenzmanagements auf die Integration und Bindung älterer Pflegekräfte.

gesundheits-förderung

Personal-entwicklung

Personal-rekrutierung

Arbeits- undLaufbahngestaltung

Pflege-unternehmen

Betriebliches

kompetenzmanagement