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3 . K l a s s e AH S N M S Österreichischer Lehrplan Kompetenzorientiert Bildungsstandards 3 DEUTSCH Aufsätze schreiben Margit Pieler / Günter Schicho K o m p e t e n t A U F S T E I G E N . . .

Kompetenzen erwerben und festigen Aufsätze schreiben ...downloads.ggverlag.at/gug/978-3-7074-1895-8_leseprobe.pdf · DEUTSCH 3 Aufsätze schreiben Margit Pieler / Günter Schicho

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Kompetenzorientiert

Bildungsstandards

3DEUTSCHAufsätze schreiben

Margit Pieler / Günter Schicho

Kompetent

AUFS TEIGEN . . .

Die neue Reihe Kompetent AUFSTEIGEN entspricht dem neuen, aktuellen Unterricht an österreichischen AHS und NMS. Schülerinnen und Schüler sollen den Lernstoff wirklich verstehen und das Gelernte eigenständig anwenden können.

Kompetent AUFSTEIGEN hilft den Lernenden, ihr Wissen und ihr Können zu verbinden. Die Reihe basiert auf den festgelegten Bildungsstandards und bietet Erfolgserlebnisse, Sicherheit und Freude am Lernen!

ISBN 978-3-7074-1895-8

€ 16

,99

Infos und Musterseiten zu allen erschienenen Titeln unterwww.ggverlag.at

Kompetent AUFSTEIGEN

Kompetenzen erwerben und festigen Bildungsstandards erreichen

Kompetent AUFSTEIGEN Deutsch 3 – Aufsätze schreiben

Alle Textsorten, die in der 3. Klasse AHS/NMS gekonnt werden müssen, mit ausführlichen, einfachen Erklärungen und Mustertexten. Leicht verständliche Schreibtipps, Ausdrucksübungen und nützliche Checklisten fürs Schreiben.

Unter anderem: • Kurzgeschichte • Kriminalgeschichte • Inhaltsangabe • Bericht • Argumentierendes Schreiben • Appellieren • Leserbrief

Kompetenz-Checks „Das kann ich jetzt“ am Ende jedes Kapitels!

• Zahlreiche unterschiedliche Übungen, die Abwechslung bieten und das Denken anregen – kein „mechanisches Ausfüllen“

• Neue Übungsformate

• Österreichischer Lehrplan

• Kann neben jedem Schulbuch verwendet werden

• Verfasst von erfahrenen, kompetenten österreichischen Pädagoginnen und Pädagogen

• Leicht verständliche Erklärungen, einprägsame Merksätze

• Ein ausführliches, beigelegtes Lösungsheft zur einfachen Selbstkontrolle

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Symbolerklärung

Übungsaufgabe: Die Übungen sind fortlaufend nummeriert, sodass du sie auch im Lösungsheft

leicht wiederfindest. Die meisten Übungen kannst du im Buch erledigen, für einige Aufgaben ist es aber ratsam, dass du dir ein Übungsheft anlegst.

In einem solchen Kästchen findest du wichtige Kurzinformationen und leicht verständliche Erklärungen zum jeweiligen Thema.

Wichtiger Merksatz! Guter Tipp! Merk dir das gut!

Der Tigerkopf bezeichnet zusätzliche Themen zum Üben.

Dem Buch ist ein Lösungsheft zur Selbstkontrolle beigelegt.

www.ggverlag.at

ISBN 978-3-7074-1895-8

In der aktuell gültigen Rechtschreibung

2. Auflage 2017

Illustrationen: Natasha ChalmersUmschlagillustration und Tiger im Buch: Elena ObermüllerPrinted by Litotipografia Alcione, Lavis-Trento, über Agentur Dalvit, D-85521 Ottobrunn

© 2015 G&G Verlagsgesellschaft mbH, WienAlle Rechte vorbehalten. Jede Art der Vervielfältigung, auch die des auszugs weisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe sowie der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronische Systeme, gesetzlich verboten. Aus Umweltschutzgründen wurde dieses Buch auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt.

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Liebe Schülerin! Lieber Schüler!Du hältst ein Übungsbuch in der Hand, das dir helfen soll, die wichtigsten Textarten, die du in der 3. Klasse AHS und NMS für Hausübungen, Tests und Schularbeiten brauchst, selbstständig zu üben. Dazu gehören:

• Kurzgeschichte • Bericht • Leserbrief• Kriminalgeschichte • Appellieren • Zeitungsbericht• Inhaltsangabe • ArgumentierendesSchreiben

Du findest in diesem Buch einfache Merksätze mit leicht verständlichen Kurzinformationenzu jeder Textart. Hilfreiche Tipps, nützliche Hinweise und gezielte Übungen (wie z. B. Wortschatz- und Ausdrucksübungen oder das Verbessern fehlerhafter Texte) unterstützen dich bei deiner Arbeit.Musteraufsätze sollen dir als Vorbild dienen, gezielte Übungen geben dir die Möglichkeit,das Erlernte selbstständig anzuwenden, und helfen dir damit beim Verfassen eigener Texte. Bald wirst du merken, dass dir das Schreiben von Aufsätzen leichter fällt als früher.Nach jedem Kapitel gibt es einen Kompetenz-Check, wo du selbst ankreuzt, was du schon kannst. Mit dem beiliegenden Lösungsheft kannst du die Lösungen der meisten Übungen überprüfen.Nur bei einigen wenigen individuell zu lösenden Übungen gibt es keine vorgegebene Lösung.

Was du noch benötigst:• BesorgedirbitteeinHeftodereineMappemitEinlageblättern!• LegenebendeinerFüllfederauchfarbigeStifte,einLinealundeinWörterbuchbereit!• DubrauchstzumÜbenausreichendZeit. Plane z. B. für die Erstellung eines Aufsatzes 50 Minuten Arbeitszeit ein!

Wir wünschen dir viel Erfolg beim Verfassen deiner Texte!

Liebe Eltern!Sie halten ein Übungsbuch in der Hand, das Ihrem Kind hilft, die wichtigsten Textartenselbstständig zu üben. Dieser Band enthält alle Textarten, die nach dem österreichischen Lehrplan in der 3. Klasse AHS und NMS behandelt werden und die Ihr Kind für Hausübungen, Tests und Schularbeiten braucht. Das Übungsbuch entspricht den festgelegten österreichischen Bildungsstandards. Es fördert die Selbsttätigkeit Ihres Kindes und hilft ihm, die geforderten Kompetenzen zu erlangen.Das Übungsbuch ist so aufgebaut, dass jede Textart mit einfachen Merksätzen und leichtverständlichen Kurzinformationen beschrieben wird. Hilfreiche Tipps, begleitende Hinweise undgezielte Übungen (wie z. B. Wortschatz- und Ausdrucksübungen oder das selbstständige Verbessern fehlerhafter Texte) führen Schritt für Schritt zum Schreiben eigener Texte hin.Musteraufsätze dienen der Veranschaulichung, gezielte Übungen geben die Möglichkeit,das Erlernte selbstständig anzuwenden und helfen schließlich beim Schreiben eigener Aufsätze.Im beiliegenden Lösungsheft sind die Übungen mit Antworten und möglichen Lösungen ausgearbeitet. (FürindividuellzulösendeAufgabengibtesallgemeineHinweisebezüglichderÜberprüfbarkeit.)Bei Schwierigkeiten im Bereich der Rechtschreibung und Grammatik empfehlen wir die Übungsbände „KompetentAUFSTEIGENDeutsch3–Rechtschreiben“und „KompetentAUFSTEIGENDeutsch3–Grammatik“.

Viel Erfolg wünschen Ihrem Kind

Margit Pieler und Günter Schicho

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InhaltKurzgeschichte. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Merkmale einer Kurzgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Eine Kurzgeschichte spannend, anschaulich und lebendig gestalten . . . . . . . . . . . . 6ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Kriminalgeschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Übungen zum Wortschatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Einen Ratekrimi schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Eine Detektivgeschichte schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Eine Kriminalgeschichte schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 Inhaltsangabe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

Merkmale einer Inhaltsangabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Aufbau einer Inhaltsangabe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Vorgangsweise beim Verfassen einer Inhaltsangabe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30Wie du mit wörtlichen Reden umgehen kannst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31Formulierungshilfe:WiedudeineInhaltsangabebeginnenkannst . . . . . . . . . . . . . . 33ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43 Bericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

Einen Sachbericht verfassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44Die indirekte Rede. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50EinenZeitungsberichtverfassen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51Gelungene Schlagzeilen schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53Beifügungen geben umfangreiche Information . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56TypischeAusdrückeundWendungeninZeitungsberichten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Zusammenfassung:TippsfürerfolgreicheJournalistenarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62AllgemeineInformationzumMediumZEITUNG. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64Die direkte Rede . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65DieRecherche–NachforschungfüreinenZeitungsbericht. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 69

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 Argumentierendes Schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Behaupten–Begründen–Belegen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72Das schriftliche Streitgespräch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73Wichtige Bindewörter und Verweiswörter. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 „dass“–einwichtigesWörtchenbeimArgumentieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Appellieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

Appellativer Brief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86Anrede im Brief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 86ZusätzlicheThemenzumÜben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 Leserbrief . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94

Aufbau eines Leserbriefes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95Leserbriefe schreiben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99Leserbriefe als E-Mail . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 102

Kompetenz-Check. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

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Merkmale einer Kurzgeschichte nennen und erkennen 5

KurzgeschichteVieleKurzgeschichtenweisendieimFolgendenangeführtenMerkmaleauf. Allerdings müssen nicht immer alle vorhanden sein.

Merkmale einer Kurzgeschichte

• Siebeginntmeistunvermittelt.Dasheißt,derersteSatzführtmittenindieGeschichte hinein. Auf eine lange Einleitung wird also verzichtet. • SiewirdausderSichtderHauptfigurerzählt:inderIch-oderEr/Sie-Form.• ImMittelpunktstehenalltäglicheMenschen,keineHelden.• DerHöhepunktderGeschichtewirdinZeitlupeerzählt. WasbedeutetZeitlupe? Etwas wird sehr genau erzählt. Das Geschehen, das erzählt wird, dauert nicht so lange wie das Lesen.• DasEndekommtplötzlich.DieGeschichteendetoffen. Allerdings kann man ahnen bzw. vermuten, was geschehen wird.• OftmalsendetdieKurzgeschichtemiteinerPointe, einer überraschenden Wendung.• EswirdeineHandlungchronologisch(inderrichtigenzeitlichenAbfolge)erzählt.

Lies dir die Kurzgeschichte mit dem Titel „Der Werwolf“ gut durch und überprüfe, ob sie die oben angeführten Merkmale aufweist!

Der Werwolf1 MartinwarausdemZugausgestiegen,durchdieBahnhofshallemarschiertundging

nun auf den Park zu. Durchquerte er diesen, gelangte er direkt in die Blumengasse, in dem das Haus seiner Eltern stand. Er kam gerade vom Musikunterricht. Seine Geigentasche trug er wie einen Rucksack auf dem Rücken. Es war bereits 20 Uhr.

5 Heute hatte der Geigenunterricht eine Stunde länger gedauert, denn sie hatten noch einmal ausführlich für den Vorspielabend am kommenden Samstag geübt. Es war alles recht gut gelaufen. Die drei Stücke, die er spielen sollte, beherrschte er im Großen und Ganzen. An einigen Kleinigkeiten wollte er in den nächsten Tagen noch feilen.

10 An diesem Novemberabend war es bereits recht kalt. Martin schlug den Kragen seiner Jacke hoch und beschleunigte seine Schritte, um nicht zu frieren. Er nahm den rechten Weg, die Kieselsteine knirschten unter seinen Schuhen. Leichter Nebel war aufgekommen, die Laternen warfen nur ein fahles Licht, ab und zu tauchte der Vollmond zwischen zwei Wolken am Himmel auf. Die Bäume, von denen die meisten

15 schon ihr Laub abgeworfen hatten, wirkten wie schaurige Riesen. Der Junge fühlte einen kalten Schauer seinen Rücken hinunterlaufen. Da vernahm er plötzlich ein unheimliches Jaulen. Es klang wie Wolfsgeheul. Das war doch nicht möglich!

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6 Merkmale einer Kurzgeschichte nennen und erkennen

Weder im Park noch in der Stadt gab es Wölfe. Er musste sich getäuscht haben. Da war es schon wieder! Er hatte sich also nicht geirrt. Martin blickte sich panisch um.

20 Nichts war zu erkennen. Sein Herz pochte ihm bis zum Hals und er beschleunigte abermals seinen Schritt. Da hörte er plötzlich ein lautes Rascheln, das aus einem Gebüschetwasweitervornekam.Abruptblieberstehen.DieblätterlosenZweigeundÄste des Strauches bewegten sich, ein angsteinflößendes Hecheln drang an sein Ohr. Plötzlichstürzteeinschwarzes,dieZähnefletschendesUntierdaraushervor.

25 MartinwarstarrvorSchreck.Erbekamnureinkrächzendes„Hilfe!“heraus. Aber er war allein im Park, niemand hörte ihn. Nachdem er sich aus seiner Erstarrung gelöst hatte, drehte er sich schnell um und begann in die Gegenrichtung davon- zulaufen.ErhörteundspürtewieihmdasTier–wares 30 wirklicheinWolf?–nachhetzte.Eskamimmernäher.Da

hatte es ihn auch schon an einem Hosenbein gepackt. Martin stolperte und fiel der Länge nach auf den mit Kieselsteinen bestreuten Weg. Er spürte einen brennenden Schmerz am rechten Knie und an beiden Handflächen. Schnell drehte er sich um. Nun sah er dem Wolf,

35 dervorseinenFüßenstand,direktindierotglühendenAugen.Speicheltropfteihm ausdemMaul,erfletschteseineZähne.MartinwarwiegelähmtvorAngst.DasUntier setzte zum Sprung an. Mit seinen Vorderpfoten landete es auf dem Brustkorb des Teenagers. Es öffnete sein Maul und biss blitzartig in Martins Kehle … „Stopp!Nein,nein,sogehtdasnicht!“,hörtemanplötzlicheineStimmerufen.

40 Lichter gingen an und der Vorführraum war plötzlich hell erleuchtet. „Tom, die Werwolfanimation wirkt noch sehr unecht, viel zu wenig bedrohlich. Vor diesem Werwolf gruselt sich vielleicht ein Kleinkind, aber doch kein Erwachsener! ZumLachensolltesienichtsein!Also,nocheinmalzurückandenStart!MorgenMittagmöchteichdieseSzeneüberarbeitethaben“,meintederRegisseur.

45 „InOrdnung,Chef“,antwortetederAngesprocheneetwaszerknirschtundverließmitseinem Assistenten den Raum …

(538 Wörter)

Eine Kurzgeschichte spannend, anschaulich und lebendig gestalten

T ipp 1Stelle die äußere und die innere Handlung dar!• ÄußereHandlung: Dazu zählt alles, was man sagt, hört und tut.

• InnereHandlung: Dazu zählt alles, was man denkt, fühlt und empfindet.

Erzähle nicht, dass jemand Angst hatte, sich freute, überrascht war, wütend war, erschrak …, sondern erzähle, wie sich diese Gefühle darstellen!

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Mit Adjektiven anschaulich erzählen 7

T ipp 2Mache den Leser oder die Leserin zum Augen- und Ohrenzeugen des Geschehens! Er/SiesolldasGefühlhaben,unmittelbardabeizusein! Er/SiekannsichsoeinbesseresBildvomErzähltenmachen.

Dies erreichst du• mitFrage- und Ausrufesätzen. Beispiele: WarernichtvorzehnMinutenschonandiesemBaumvorbeigekommen? Hatteersichetwagetäuscht?Nein,dasdurfteeinfachnichtwahrsein!

• durchdie Wiedergabe wörtlicher Reden und Gedanken. Beispiele: SieflüsterteihminsOhr:„Ichglaube,dorthintenistgeradejemandvorbeigelaufen.“ „Nunkönnenwirnurmehrhoffen,dassbaldjemandvorbeikommtundunsentdeckt“, dachte er bang.

• durchdieVerwendung anschaulicher Verben(Zeitwörter)und treffender Adjektive (Eigenschaftswörter) als Attribute (Beifügungen). Beispiele: Donner grollte und grelle Blitze zuckten über den nachtschwarzen Himmel. Das bange Warten hatte nun endlich ein Ende. Das gleißende Licht der Sonne drang durchdenFelsspalt.

• durchdenEinbauvonUmstandsbestimmungen der Art und Weise. Damit wird angegeben, wie etwas geschieht bzw. vor sich geht. Beispiele: MeinFreundmurmelteverärgert:„Jetzthatersichschonwiederverspätet!“ Mit hochrotem Gesicht stürmte der Mann aus dem Gebäude.

• mit Vergleichen. Beispiele: Die beiden Brüder waren wie Hund und Katze. Das Mädchen fühlte sich in diesem Moment wie ein eingesperrtes Tier. Marlene machte ein Gesicht, als hätte sie gerade ein Gespenst gesehen.

(Viele weitere hilfreiche Tipps und Übungen zum Erzählen findest du in „KompetentAUFSTEIGENDeutsch2–Aufsätzeschreiben“!)

Anschaulich erzählen mit Adjektiven: Ergänze die im Kästchen angeführten elf Adjektive an den richtigen Stellen im Text! Sie werden als Attribute (Beifügungen) oder Umstandsergänzungen verwendet und machen das Erzählte anschaulicher.

Im Licht des Mondes stand die Villa

voruns.SiewarseitJahrenunbewohnt.EinigeFenster

waren eingeschlagen, das Dach undicht, die Regenrinnen teilweise aus ihren

Ü2

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8 Mit Vergleichen anschaulich erzählen

Verankerungen gerissen. Wir zückten unsere Taschenlampen und marschierten

auf den Eingang zu. Mein Herz schlug wie wild und ich spürte

ein Kribbeln in meinem Bauch. Mit

Händen öffnete Bernd die Tür. Ein lautes,

Quietschen war zu hören. Nacheinander betraten wir das Innere des Gebäudes. Die

Lichter unserer Taschenlampen wanderten über die Wände.

Große, Rechtecke ließen darauf schließen, dass Bilder entfernt

worden waren. Vereinzelt hingen Spinnweben von der Decke, die wenigen Möbel,

wie zum Beispiel ein Tisch und zwei Sessel, waren von einer

Staubschicht überzogen.

unheimliches–hölzerne–zentimeterdicken–helle–fahlen–langsam–kahlen–gespenstisch–zitternden–heftiges–herrschaftliche

Anschaulich erzählen mit Vergleichen 1: Alle Sätze dieser Übung enthalten Vergleiche. Unterstreiche den richtigen Vergleichsbereich!

1.LukashatteseineBrilleverlorenundwarnunblindwieeinLöwe/Esel/Maulwurf.2. Chiara hatte versprochen, nichts auszuplaudern, sondern zu schweigen wie

einBlatt/Grab/Fernseher.3. Der Mann grinste hämisch und meinte: „Dich werden wir ausquetschen wie

eineZitrone/Zwetschke/Ananas.“4.FloriansMuttermachteeinGesichtwiezehnTageSonnenschein/Schneefall/

Regenwetter.5.DasDonnernwarnunnurnochalsleisesScheppern/Grollen/Schlagenzuhören.6.Larazucktezusammen,alshättesieeinenKeulenschlag/Blitzschlag/Stromschlag

erhalten.7.Tommerktegarnicht,dasserwieeinWasserfall/Bach/Seeredete.8.BangeblicktendieJugendlichenzurTürschnalle,diesichwievonHexenhand/

Vampirhand/Gespensterhandnachuntenbewegte.9.WievomBlitz/Hagel/Donnergerührt,standihrVaterda.

10.DerunheimlicheMannmachteeinGesichtwieeinHamster/Hund/Vogel vormZuschnappen.

Anschaulich erzählen mit Vergleichen 2: Auch in diesen Sätzen kommen Vergleiche vor. Allerdings sind sie nicht vollständig. Ergänze die fehlenden Teile! Sie sind im Kästchen unterhalb angeführt.

1. Im Klassenzimmer war es so heiß .

Ü3

Ü4

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Gefühle ausdrücken 9

2. Nadine stand hinter der Tür und zitterte .

3. In dieser Nacht schlief Onkel Robert so fest .

4. Die Bäume sahen aus , die jederzeit

ihre Arme nach uns ausstrecken konnten.

5. Die Sonne brannte vom Himmel und heizte die Dächer auf .

6. Weiß stand Raphael vor uns und brachte kein Wort hervor.

7. Schnell kam der zähnefletschende Hund um die Ecke

gelaufen.

8. Die dichte Nebelwand wirkte .

9. Das Wasser strömte vom Himmel.

10. Tims Augen glühten .

wieeinMurmeltier–wieeineundurchdringlicheMauer–wieineinemBackofen– wieheißeKohlen–wieeinOfen–wiederBlitz–wieEspenlaub–wiefurchtbareRiesen–

wieeingewaltigerWasserfall–wiedieWand

Emotionen (Gefühle) ausdrücken 1: Ordne den angeführten Gefühlen in der Tabelle die richtigen Formulierungen aus dem Kästchen zu!

überglücklich sein–überbeideOhrenstrahlen–dasHerzpochtwiewild– einenSchweißausbruchbekommen–vorFreudeindieLuftspringen–lautjauchzen– amganzenLeibzittern–feuchte/schweißnasseHändebekommen–eineGänsehautbekommen–einGrinsenhuschtüberdasGesicht–breitgrinsen–jemandemumdenHalsfallen–einkalterSchauerläufteinemüberdenRücken–derAtemstockteinem–esschnürteinemdenHalszu–dieNackenhaaresträubensich–Hurrarufen–vor Freudeherumtanzen–kreidebleichsein–manspürtdasHerzbiszumHalspochen– weicheKniebekommen–vorAngstwiegelähmtsein–einenJauchzerausstoßen–Luftsprüngemachen–einentrockenenMundbekommen

sich freuen Angst haben/sich fürchten

überglücklich sein, das Herz pocht wie wild,

Ü5

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10 Gefühle ausdrücken

Emotionen (Gefühle) ausdrücken 2: Ordne den angeführten Gefühlen in der Tabelle die richtigen Formulierungen aus dem Kästchen zu!

vorWutzuplatzendrohen–denTränennahesein–derSchreckenfährteinemindieGlieder–mitdenTränenkämpfen–aufsÄußersteschockiertsein–imGesichtrotanlaufen–mitdemFußaufstampfen–zuTodebetrübtsein–innerlicheinenSchlagversetztbekommen–denHerzschlagbiszumHalsheraufspüren–dasBlutscheinteinemindenAdernzugefrieren–herzzerreißendweinen–heftigschluchzen–dickeTränenkullernüberdasGesicht–empörtsein–mitderFaustaufdenTischschlagen– verweinteAugenhaben–vorSchreckerstarren–denAtemanhalten–voneinemWeinkrampfgeschütteltwerden–vorSchreckkreidebleichimGesichtwerden– einGesichtwiesiebenTageRegenwettermachen–innerlichkochen–dieHändezuFäustenballen–einWürgenimHalsverspüren–sichannichtserfreuenkönnen– einenrasendenPulsschlaghaben–gebanntstarren–niedergeschlagensein– sichdieHaareraufen–einKribbelninderMagengegendverspüren–nichtskanneinenaufheitern–weicheKniebekommen–wutentbranntsein–vorWutbeinaheplatzen–sichgrünundblauärgern–derSchreckstehteineminsGesichtgeschrieben– dieAugenfüllensichmitTränen–atemlosvorEntsetzensein–mitderFaustdrohen–schockiert sein

sich ärgern/wütend sein traurig sein erschrecken

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In Zeitlupe erzählen 11

Ü7

In Zeitlupe erzählen: Der im Kästchen angeführte Textausschnitt stammt aus einer Kurzgeschichte mit dem Titel „Nächtliche Besucher“. Es handelt sich um den Höhepunkt. Leider ist er recht kurz und wenig anschaulich bzw. lebendig ausgefallen. Überarbeite ihn! Erzähle ihn in Zeitlupe! Steigere den Umfang des Textes auf mindestens 140 Wörter!

FolgendeTippssolltestdubeachten:

• Erzähle,wiesichdieAngstderMädchenäußert! VerwendedazuFormulierungenausÜbung5undÜbung6!

• InformiereüberdieGedankenderbeidenMädchen!

• BenennedasGeräusch!HandeltessichumeinKratzen,Scharren,Knacken…?

• BauewörtlicheRedenein!

• BaueFrage-undAusrufesätzeein! Beispiele:Waswardas? Wastriebsichdadraußenherum?HattesiedasGanzenurgeträumt?

• VersuchetreffendeVerbenundanschaulicheAdjektivezuverwenden! Beispiele: sich hektisch aufsetzen, beruhigt wieder niederlegen, angespannt in die Dunkelheit horchen ...

Barbara hatte ein Geräusch gehört und setzte sich auf. Sie horchte. Da sie nichts hörte, legte sie sich wieder nieder. Nun vernahm sie das Geräusch schon wieder. Sie griff nachihrerTaschenlampe,wecktesogleichihreFreundinAnnikaunderzählteihrdavon. Nun hörten beide das Geräusch. Die Mädchen bekamen Angst. Schließlich nahm BarbaraallihrenMutzusammen.SieöffnetedenZippverschlussdesZeltesundleuchtete hinaus. Sie entdeckte zwei Igel, die gerade davongingen. (73 Wörter)

Erzähltes lebendig und anschaulich gestalten:Füge die im Kästchen auf S. 12 angeführten Textstellen an der richtigen Stelle in der folgenden Kurzgeschichte ein! Schreibe die richtigen Zahlen in die rosa Quadrate!

Auf frischer Tat ertappt!1 „Esisteinsoschöner,lauerAbend.IchmachenocheinenkurzenSpaziergang“,

meinte Herr Huber, der vor Jahren in die USA ausgewandert und nun für zwei Wochen beiderFamilieseinerSchwesterzuBesuchwar.SchnellzogersichseineSchuheanund marschierte die Tulpengasse entlang. Er genoss es, einige Tage in

5 seiner Heimatstadt zu verbringen. Allerdings war sie bei seiner Ankunft beinahe nicht mehr wiederzuerkennen gewesen. Viele Häuser waren abgerissen worden und zahlreicheneuehinzugekommen.KeinerseinerFreundewarmehrda,mitdemerinalten Erinnerungen schwelgen konnte. Das schmerzte ihn. Er war ca. zehn Minuten unterwegs und gerade in die Kastaniengasse eingebogen,

10 da bemerkte er, wie eine dunkle Gestalt, die er nur schemenhaft wahrnahm, über eine LeiteraufdenBalkoneinesEinfamilienhausesstieg,amFensterherumhantierte,esöffnete und im Inneren des Hauses verschwand. Verdutzt blieb er stehen. In den einzelnenZimmerndesHausesgingennacheinanderdieLichteran.DerEindringlingsuchte anscheinend etwas und huschte von einem Raum in den anderen.

Ü8

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12 Kurzgeschichten lebendig und anschaulich gestalten

15 Plötzlich fiel ihm ein roter Kleinwagen auf, der vor dem Gartentor des Hauses geparkt war. In ihm saß eine ältere Dame, die immer wieder ungeduldig auf die Uhr unddannwiederRichtungHausblickte.AußerdemtrommeltesiemitihrenFingernnervös auf das Armaturenbrett. Er prägte sich die Autonummer ein. Als leidenschaftlicher Leser von Kriminalromanen wusste er, dass das wichtig sein

20 konnte,solltedenbeidendieFluchtgelingen. Schnell versteckte er sich hinter einem Busch, zückte sein Handy und wählte die Nummer der Polizei. „Im Haus mit der Nummer 8 in der Kastaniengasse wird gerade eingebrochen.EshandeltsichumeinenTäter.SeineKomplizinsitztimFluchtauto.BittekommenSieschnell!Obdiebeidenbewaffnetsind,kannichnichtsagen“,

25 teilte er einem Beamten mit. Er versuchte dabei möglichst ruhig zu bleiben. Gespannt beobachtete er danach wieder das Haus. Der Eindringling war bisher nicht wieder herausgekommen. Da tauchten am oberen Ende der Gasse auch schon zwei Einsatzwagen der Polizei auf. Mit lautem Sirenengeheul und Blaulicht hielten sie wenigspätervordemHaus.DieFrausprangausihremAutoundblickteverwirrt

30 um sich. Mit gezückten Dienstwaffen betraten die Polizisten das Grundstück und umstelltensofortdasHaus.Die„Komplizin“,dieihnengefolgtwar,fragteverdutzt:„Wasistlos?WassuchenSieaufunseremGrundstück?“–„WirwurdenüberTelefonverständigt,dasshiergeradeeingebrochenwird“,teiltederEinsatzleitermit. „WerkommtdennaufsoeineverrückteIdee“,empörtesichdieDame.

35 „Ich“,meinteHerrHuber,derseinenBeobachtungspostenmittlerweileverlassenhatte. Selbstbewusst trat er zu den beiden. „Ich habe beobachtet, wie Ihr Komplize indasHauseingestiegenist.“–„DasmeinenSieaberjetztnichternst“,entgegnetesie und begann laut zu lachen. In diesem Moment öffnete sich im ersten Stock ein FensterunddasGesichteinesMannesmitVollbartkamzumVorschein.„Hannelore,

40 wo,umHimmelswillen,hastdudieverflixtenKonzertkartenhingelegt?“,riefererbost. Da erst bemerkte er den Polizeiauflauf in seinem Garten. InderFolgeklärtesichallesauf:DiebeidenHerrschaftenwarenkeineEinbrecher,sondern die Besitzer des Einfamilienhauses. Sie hatten sich irrtümlich aus dem Haus gesperrt und keinen Reserveschlüssel eingesteckt. Da sie einen Konzertbesuch

45 geplant, die Karten aber im Haus vergessen hatten, war der Mann über den Balkon ins Haus eingestiegen …

Einzufügende Textstellen:

1. Profi war das keiner! Das stand für Herrn Huber ab diesem Augenblick fest. So lange durfte man nicht brauchen!

2.MitoffenemMundwarferderFraueinenfragendenBlickzu.

3.WardasdieKomplizindesEinbrechers?StandsieSchmiereundsollteihnwarnen, wennesbrenzligwurde?Ja,daswardochoffensichtlich!

4. Herr Huber blickte sich hilfesuchend um. Gerne hätte er seine Beobachtungen mit einem anderen Menschen besprochen. Es war aber niemand unterwegs.

5.„WasfüreineschlechteSchauspielerin!“,sagteHerrHuberinGedankenzusich.

6.„JetztistesanderZeitzuhandeln“,dachtesichderMann.

7.Hatteerrichtiggesehen?WurdeergeradeZeugeeinesEinbruchs? Er rieb sich seine Augen. Nein, er hatte sich nicht getäuscht!

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Kurzgeschichten zu einer Erzählidee/Bildern erfinden 13

Ü9

Verwende die folgende Erzählidee für eine Kurzgeschichte mit einer Pointe am Ende!

Ein Räuber betrat ein Juweliergeschäft in Liverpool, schwang eine Waffe und erklärte, es handle sich um einen Überfall. Doch niemand nahm ihn ernst, denn seine Waffe war leicht als Spielzeugpistole zu erkennen, weil er vergessen hatte, den roten Plastikstöpsel aus der Mündung zu entfernen. Ideeaus:HerbieBrennan:FantastischeGeschichten.G&GVerlagsgesellschaftmbH,Wien2000.

Zusätzliche Themen zum Üben • VerwendediefolgendeErzählideefüreineKurzgeschichte–wennmöglich–miteiner Pointe am Ende! EinEinbrecherfielineineFritteuse,alsereinchinesischesRestaurantin…ausrauben wollte.HalbblinddurchdasheißeFettlieferaufderSuchenachdemWegnach draußen in die Arme eines Polizisten. Ideeaus:HerbieBrennan:FantastischeGeschichten.G&GVerlagsgesellschaftmbH,Wien2000.

• LassdireineKurzgeschichteeinfallen,inderdiePointedarinbesteht, dassdieHauptpersonOpferder„verstecktenKamera“gewordenist! Beider„verstecktenKamera“spieltmanMenschenStreicheundfilmtsiedabei.

• ErfindezueinemderbeidenBildereineKurzgeschichtemitaußergewöhnlicher Handlungund–wennmöglich–einerPointeamEnde!

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