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Jg. 51 Ausgabe 550 7/8 | 2019 Kontakte Infos aus dem Gemeinwesen Schönwalder Allee 26 30 EINE KINDER- SOMMERUNI 2019 17 RÜCKBLICK: GENERATIONEN IM DIALOG 37 BEHINDERTENHILFE: 65 x GLÜCK FÜR DIE HANDTASCHE

Kontakte · Wir bleiben in Kontakt 39 2. Man nehme eine große Tube Tomaten-mark, schraube den Deckel ab und drücke mit dem Dorn im Deckel die Metallmembran der Tubenöffnung kräftig

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Jg. 51 Ausgabe 550 7/8 | 2019

KontakteInfos aus dem Gemeinwesen Schönwalder Allee 26

30 EINE KINDER - SOMMERUNI 2019

17 RÜCKBLICK: GENERATIONEN IM DIALOG

37 BEHINDERTENHILFE: 65 x GLÜCK FÜR DIE HANDTASCHE

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EDIT

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ALDie Sicht der Dinge

Liebe Leserin, lieber Leser,

kennen Sie das auch: Zwei Menschen unterhalten sich zwar über dieselbe Sache, doch ihre Schilderungen können unter-schiedlicher nicht sein. Die Frage lautet, wer hat recht und wer hat unrecht? Hierzu möchte ich Ihnen folgende Parabel erzählen: Einst sollten fünf blinde Gelehrte für ihren König herausfinden, wie ein Elefant aussieht. Sie gingen auf Reisen und machten ihre Erfahrungen. Der Erste hatte das Ohr des Tieres erfasst: „Der Elefant ist wie ein großer Fächer“. Der Zweite, der den Rüssel berührt hatte, widersprach: „Nein, er ist ein langer Arm“. „Stimmt nicht, er fühlt sich an wie ein Seil mit ein paar Haaren am Ende“, entgegnete der Dritte, der den Schwanz des Elefanten ergriffen hatte. „Er ist wie eine dicke Säule!“, berichtete der Vierte, der das Bein ertastet hatte. Und der Fünfte, der den Elefantenrumpf berührt hatte, meinte: „Der Elefant ist wie eine riesige Masse mit einigen Rundun-gen und Borsten darauf.“ Alle sagten die Wahrheit. In ihren Beschreibungen zogen sie die Perspektive des Anderen aller-dings nicht mit ein. Nur die Summe aller Einzeldarstellungen hätte ein wahrheitsgetreues Bild des Tieres gezeichnet.

Jeder sieht die Welt etwas anders als seine Mitmenschen. Ich möchte Sie daher ermutigen, dem Gegenüber zuzuhören, seine Meinung ernst zu nehmen und seine eigene Sichtweise zu hinterfragen. Denn nur wenn wir offen sind für andere An-sichten, uns austauschen und die unterschiedlichen Perspek-tiven zusammenführen, erhalten wir Klarheit auf die Dinge.

Ihre Dr. Katharina WimmerRedaktionsleitung / PR-Referentin Zentrale Dienste Kommunikation und Marketing

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Kontakte 7/8 | 2019 inhalt & editorial

INHALT

Die Sicht der Dinge 2Nachgedacht 3

Der Vorstand informiert – Weiterentwicklung des Standorts SW 26. Teil 2 4

GOTTESDIENST- UND PREDIGTPLAN 6Sommergottesdienst auf dem Lutherplatz 8

Die Kirchengemeinde der Redaktion Nord laden ein Erntedankfest am 29. September – Termin vormerken! 9Gemeindekirchgeld für das bunte Gemeindeleben

Taufe in der Havel 10Ab in den Sommer!

Die Bayerischen Alpen – eine englische Liebe 11Chorfahrt – Die Jugendkantorei und die Eisheiligen 12

Wir gratulieren Stiftskantor Jürgen Lindner zum 20-jährigen Dienstjubiläum 13

DER GEMEINDEKIRCHENRAT (GKR) INFORMIERT 15MITWIRKEN UND MITGESTALTEN 16

Rückblick – Generationen im Dialog 17Termine der Schwestern- und Brüderschaft

Rückblick – Himmlisch frei ohne TINA-Syndrom 19VERANSTALTUNGEN IM JULI / AUGUST 20

GEHEIMNISVOLLE ORTE 22RÜCKBLICK – 50 Jahre Kontakte 23

Fußballerinnen und Fußballer brauchen einen Platz Basketball für Menschen mit und ohne Behinderung 25

„Flottenkapitän“ gesucht! Rätsel, die das Dorf bewegen 26

Nekrolog – Manfred Diehle 27Internationale Gäste beim Run of Spirit 28

Eine KinderSommerUni 2019 30Tag der Ehrenamtlichen 2019

BUCHTIPP – Takis Würger: Der Club 31Pflege & Wohnen– Rein in die Praxis 32

Jugendhilfe – Hier bin ich! – die Stiftskirche ist bunt 33Jugendhilfe – Über den Tellerrand schauen 34

Jugendhilfe – Woran ist eine gute Kita zu erkennen? 36Behindertenhilfe – 65 x Glück für die Handtasche 37

Behindertenhilfe – „Wir haben die Toten Hosen ins Stift eingeladen!“ 38

Wir bleiben in Kontakt 39

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Man nehme eine große Tube Tomaten-mark, schraube den Deckel ab und drücke mit dem Dorn im Deckel die Metallmembran der Tubenöffnung kräftig ein. Dann lege man die Tube auf den Tisch, richte die Öffnung auf eine anwesende Person und schlage einmal kräftig mit der geballten Faust auf die Mitte der Tube. Nachdem die betroffene Person die Fassung wieder erlangt hat, nehme man einen Teelöffel und entfer-ne damit das Tomatenmark restlos von Körper und Kleidung des Gegenübers. Abschließend drücke man das eingesam-melte Mark wieder zurück in die Tube und verschließe sie sorgfältig.

Liebe Leserinnen und Leser, es sei Ihnen freigestellt, dieses Experiment in Ihrer Küche am lebenden Objekt nachzu-vollziehen. Für eventuell anfallende Reinigungs- oder Arztkosten kommen weder Autor noch Redaktion auf. Die Durchführung geschieht auf eigene Gefahr. Aber auch ohne praktische Erprobung wird Ihnen der Knackpunkt des Experiments beim Lesen sofort aufgefallen sein: Die Umsetzung führt nicht nur ziemlich sicher zu emotionalen Verstimmungen und hartnäckigen Fle-cken, sie scheitert zudem garantiert an dem Punkt, an dem Sie versuchen, das Tomatenmark wieder zurück in die Tube zu drücken. Was einmal raus ist, das geht nicht wieder rein.

„Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn“, empfiehlt der Schreiber des Jakobusbriefs seinen Leserinnen und Lesern im Monatsspruch für den Juli.

Denn Sprache ist wie Tomatenmark aus der Tube. Einmal gesprochene Worte sind nicht wieder einzufangen. Ein unbedacht rausgehauener Satz hinter-lässt Spuren. Manche sieht man sofort, andere tauchen erst nach Jahren aus der Versenkung auf. „Weißt du noch, was du damals gesagt hast? Das geht mir bis heute nach!“ Solche Sätze müssen sich leider nicht nur Choleriker mit einge-schränkter Impulskontrolle anhören.

Aber was tun? „Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören“, empfiehlt der Jakobusbrief, bevor er überhaupt aufs Reden zu sprechen kommt. Das macht Sinn: Wenn man langsam hört, aber schnell redet, dann bleibt im Kopf nicht viel Zeit zur Verarbeitung. Kurzschluss sozusagen. Schnell hören und langsam reden schafft im Kopf dagegen Luft zum Nachdenken, vielleicht sogar Raum für das Wirken des Heiligen Geistes, wenn man an ihn glaubt. Der kann eine ganze Menge verändern. Manchmal ist eine längere Leitung gar nicht so schlecht. Im Haus der Schwestern und Brüder schließen wir unsere Wochenan-dacht am Montagmorgen mit einer Se-gensbitte. Darin heißt es unter anderem:

In den zehn Jahren, in denen ich im Wichern-Kolleg arbeite, habe ich diese Worte sicherlich schon 350 Mal gebetet. Sie haben sich darüber nicht abgenutzt, geschweige denn, dass sie überflüssig geworden wären. Nein, sie erinnern mich jede Woche neu daran, auf meine Worte zu achten, dass sie Segen wirken und nicht Unheil.

Man nehme eine große Tube Tomaten-mark, schraube den Deckel ab und drücke mit dem Dorn im Deckel die Metallmembran der Tubenöffnung kräftig ein. Dann quetsche man den Inhalt vorsichtig in einen Topf, in dem schon Zwiebeln, Knoblauch und frische Tomaten dünsten, bereite daraus mit Pfeffer, Salz und Gewürzen eine leckere Tomatensuppe und bitte die Person in der Küche zu Tisch.

Wohl bekomm‘s und Amen.

Pfarrer Dr. Thorsten Klein

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Gedanken zum Monatsspruch

Markige Worte

„Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn.“ (Jakobus 1, 19)

„Gott, segne meine Ohren, dass sie deine Stimme hören, dass sie hellhörig sind für die Stimme der Not, dass sie sich verschließen für den Lärm und das Geschwätz, dass sie das Unbequeme nicht überhören. Gott, segne meinen Mund, dass er von dir spricht, dass nichts von ihm ausgeht, was verletzt und zerstört, dass er heilende Worte sagt, dass er anderen Raum gibt, dass er Anvertrautes bewahrt.“

3Kontakte 7/8 | 2019 nachgedacht

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Unsere Vision für 2040+

Weiterentwicklung des Standorts SW 26. Teil 2Bereits in der Ausgabe 548 der Kontakte berichteten wir über den ersten Workshop zur Entwicklung eines zukunftssicheren und tragfähigen Standortkonzepts mit davon abgeleiteter Maß-nahmenplanung für das SW 26.

Der erste Workshop am 5. April hatte ein klares Ergebnis: Die Experten von dem Beratungs-, Planungs- und Projektmanage-mentunternehmen Drees & Sommer sowie der Projektgruppe SW 26+ waren sich darin einig, dass das Stiftsgelände mit den Fokus-Themen Gesundheit und Sport, Bildung sowie Inklusion und Teilhabe beste Voraussetzung für einen attraktiven, leben-digen und erfolgreichen Stadtteil hat und damit Impulsgeber für andere Standorte ähnlichen Modells sein kann. Eine Vision, die es nun mit konkreten Maßnahmen umzusetzen galt. Erste Ideen wurden hierzu entwickelt.

Am 15. Mai trafen sich die Fachleute erneut. Die im ersten Workshop erarbeiteten Themen sollten nun priorisiert wer-den. Schnell wurde hierbei deutlich, dass die Themen Leben, Arbeiten sowie Infrastruktur + Betrieb von höchster Relevanz sind. Um dies mit Leben zu füllen, wurden erste Projektideen skizziert und wie folgt favorisiert:

Der Gemeinschaftsgedanken soll durch einen Gemeinwesen-treffpunkt oder die Einrichtung eines Quartiersdienstes gestärkt werden. Regelmäßige Kulturveranstaltungen oder Vernissagen und Theateraufführungen steigerten die Lebensqualität und wür-den den Standort für neue und vor allem junge Mieter weitaus attraktiver machen. Einkaufs- und Gastronomieangebote seien zu verbessern sowie die Gottesdienste auszubauen.

Darüber hinaus soll das Arbeiten auf dem Standort SW 26 insofern weiterentwickelt werden, als dass das Stiftsgelände als Ort der Bildung durch die Sozialen Fachschulen gestärkt sowie als Kompetenzzentrum Diakonie ausgebaut wird. Passend zum Leitbild Institute könnten Fakultäten der Universitäten in Berlin angeworben werden; für interessierte Schüler und Studenten würden Wohnungen zur Verfügung gestellt und so das Interesse für den Universitätsstandort wecken.

Wichtig sei darüber hinaus die technische Infrastruktur, ins-besondere Internet- und Telefonzugängen auszubauen und die Mobilitätsangebote zu verbessern.

Inwieweit solche Ideen sinnvoll beziehungsweise für den Standort umsetzbar sind und welche Ideen darüber hinaus verwirklicht werden können, sollen im nächsten Workshop mit weiteren Fachexperten anhand von Praxisbeispielen diskutiert werden und Basis für zeitnahe Umsetzungsmaßnahmen sein.Wir halten Sie auf dem Laufenden!

Ihr Andreas Mörsberger Vorstand

WORKSHOP EVANGELISCHES JOHANNESSTIFT SPANDAU

15. Mai 2019

4 Kontakte 7/8 | 2019 Der Vorstand informiert

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WORKSHOP EVANGELISCHES JOHANNESSTIFT SPANDAU

15. Mai 2019

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5Kontakte 7/8 | 2019 Der Vorstand informiert

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GOTTESDIENST- UND PREDIGTPLAN

→ Sonntag – 3. nach Trinitatis

7. Juli, 17 UhrSommerkirche mit musikalischem Schwerpunkt: „Sommerliche Elegien“.Es erklingt Kammermusik von Antonin Dvorak. Vorgeschlagener Predigttext: 1. Timotheus 1, 12–17Pfarrer Dr. WeinholtDie Kollekte ist für die Lebensberatung im Berliner Dom.

→ Sonntag – 4. nach Trinitatis

14. Juli, 10 Uhr Vorgeschlagener Predigttext: Lukas 6, 36–42Diakonin KrenzerDie Kollekte ist für besondere Projekte der Jugendarbeit.

→ Sonntag – 5. nach Trinitatis

21. Juli, 10 UhrAbendmahl mit WeinVorgeschlagener Predigttext: Matthäus 9, 35–10, 1 (2–4) 5–10Diakon HierseDie Kollekte ist für die Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa).

→ Sonntag – 6. nach Trinitatis

28. Juli, 10 UhrAbendmahl mit Saft Vorgeschlagener Predigttext: 1. Petrus 2, 2–10Pfarrer Stoelzel-RhodenDie Kollekte ist für den Kirchlichen Fernunterricht.

→ Sonntag – 7. nach Trinitatis

4. August, 17 UhrSommerkirche mit musikalischem Schwerpunkt: „Ein sommerlicher Blumen-strauß aus Musik – Jürgen Lindner an Klavier und Orgel“Vorgeschlagener Predigttext: Johannes 6, 30–35 Prädikantin BirkeDie Kollekte ist für die Behindertenhilfe.

→ Sonntag – 8. nach Trinitatis

11. August, 10 Uhr Abendmahl mit WeinVorgeschlagener Predigttext: Jesaja 2, 1–5Pfarrer Dr. KleinDie Kollekte ist für das Ökumenische Freiwilligenprogramm.

→ Sonntag – 9. nach Trinitatis

18. August, 11 UhrGottesdienst zum gemeinsamen Sommerfest der Kirchengemeinden der Region NordPfarrer Stoelzel-Rhoden und TeamDie Kollekte ist für die Rüstzeitenheime.

18. August, 15 UhrMusical für Kinder „Der barmherzige Samariter“

→ Sonntag – 10. nach Trinitatis

25. August, 11 Uhr Sommergottesdienst des Kirchenkreises Spandau am LutherplatzPfarrerinnen und Pfarrer des Kirchen-kreises SpandauDer Kollektenzweck wird im Gottesdienst bekannt gegeben.Im Evangelischen Johannesstift findet an diesem Tag kein Gottesdienst statt.Es wird ein Fahrdienst für gehbehinderte Menschen angeboten. Interessenten melden sich bitte bis zum 22. August im Gemeindebüro. Der Transport zur Lutherkirche startet um 10.15 Uhr.

→ Sonntag – 11. nach Trinitatis

1. September, 11 UhrTauffest der Region Nord im HavelheimPfarrerinnen und Pfarrer der Region NordDer Kollektenzweck wird im Gottesdienst bekannt gegeben.Im Evangelischen Johannesstift findet an diesem Tag kein Gottesdienst statt.Es wird ein Fahrdienst angeboten, zu dem sich gehbehinderte Menschen bitte bis zum 29. August im Gemeinde-büro anmelden. Der Transport zum Havelheim geht um 10.15 Uhr von der Kirche los.

→ AbendgebetDas Abendgebet findet jeden Werktag von Montag bis Freitag um 18 Uhr in der Stiftskirche statt.

→ Taizé-Andacht

Freitag, 5. Juli und Freitag, 2. Augustum 18 Uhr in der Stiftskirche

→ Kinder im GottesdienstWährend der Gottesdienste lädt unsere Kinderecke zum Malen und Spielen ein. Kindergottesdienste im Haus der Schwestern- und Brüder parallel zum Hauptgottesdienst finden wieder ab 15. September statt. Alle Kinder ab vier Jahren sind dazu herzlich eingeladen.

→ Fernsehübertragung Gottesdienste und Andachten in der Stiftskirche sind öffentlich. Sie werden über den Stiftskanal (Fernseher) in alle Häuser des Gemeinwesens übertragen.

6 Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

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Für persönliche GesprächeWenn Sie ein persönliches Gespräch wünschen, rufen Sie bitte eine der nachstehenden Telefonnumern an:Diakon Hierse 030 · 336 09-232Pfarrer Dr. Klein 030 · 336 09-696Pfarrer Stoelzel-Rhoden 030 · 336 09-631Seelsorgerin Birke 030 · 336 09-9903Hol- und Bringedienst 0163 · 30 92 38 9

Sprechzeiten im GemeindebüroMontag 10 –12 UhrDienstag 14 –17 UhrMittwoch 10 –12 UhrDonnerstag 10 –12 Uhrund nach telefonischer Vereinbarung 030 · 336 09-592Am Freitag ist das Gemeindebüro geschlossen.

7Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

Illustrationen: Evangelisches Johannesstift, Freepik.com

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8 Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

„Immer neu bleiben“ – unter diesem Motto lädt die Evange-lische Kirche zum gemeinsamen Spandauer Sommergottes-dienst am Sonntag, 25. August um 11 Uhr auf den Lutherplatz ein.

In der Spandauer „Neustadt“, die so neu gar nicht mehr ist, soll es vor allem um den Zauber gehen, der einer sich stets erneuernden Kirche innewohnt. Aber auch die damit ver-bundenen Anstrengungen und Ängste, die Traurigkeit über Abschiede finden ihren Platz.

Generalsuperintendentin Ulrike Trautwein ist als Predi-gerin dabei. Die Spandauer Kirchenchöre und der Bläserchor der Wichern-Radeland-Gemeinde gestalten den musikalischen Teil.

Ein Rahmenprogramm mit Spaß, Spiel und Information für alle Altersgruppen lockt anschließend zum Verweilen und auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.

Ort: Lutherplatz, 13585 Berlin – im Schatten der Lutherkirche.

Feiern Sie unter Gottes offenem Himmel mit vielen netten Menschen aus ganz Spandau!

Andrea Laug, Evangelischer Kirchenkreis

Spandau

FahrdienstVom Evangelischen Johannesstift wird ein Fahrdienst für gehbehinderte Menschen um 10.15 Uhr zum Lutherplatz angeboten. Interessenten melden sich bitte bis zum 22. August persönlich bei Frau Potempa im Gemeindebüro oder unter Telefon 030 · 336 09-592.

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Sommergottesdienst auf dem Lutherplatz

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9Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

Die Kirchengemeinden der Region Nord laden einDer Nächste? – Bitte! Wir kennen diese Redewendung aus den Wartezimmern.

Der Nächste, bitte ... Ein wenig anders betont und schon fällt uns die Geschichte vom barmherzigen Samariter ein. Ein wunderbares Motto für unser gemeinsames Fest der Kirchen-gemeinden der Region-Nord: Wichern-Radeland, Luther und Johannesstift.

Wir feiern am 18. August im Evangelischen Johannesstift ein Fest. Und wir freuen uns auf Euch!

Unser Programm11 Uhr Familiengottesdienst für Klein und Groß

12 Uhr Leckeres Mittagessen im Kastaniengarten

Ab 13 Uhr Kinderprogramm mit Diakonin Nicole Sporrer und vielen Ehrenamtlichen. Das garantiert Spiel und Spaß. Mit dabei: Die Pfadfinder des Johannesstifts zeigen, wie wir Natur erleben können und backen Stockbrot am Lagerfeuer. Die Erwachsenen kommen dabei nicht zu kurz. Sie sind gefordert, um auf ungewöhnliche Fragen besondere Antworten zu ge-ben. Das erfordert vollen Einsatz von Körper und Geist. Stände informieren über die vielfältigen Aktivitäten der Gemeinden.

Ab 14 Uhr öffnet das Kaffee- und Kuchenbuffet mit all seinen selbstgebackenen Köstlichkeiten. Wir freuen uns über Kuchenspenden. Diese bitte bei Frau Rehfeldt telefonisch an-melden unter 030 · 336 52 15 oder per E-Mail margit.refehldt@ email.de und vor dem Gottesdienst am 18. August im Kastaniengarten abgeben.

Um 15 Uhr feiern wir den Abschluss des Fests in der Stifts-kirche. Es erfolgt die Uraufführung des Kindermusicals „Der barmherzige Samariter“ von Kindern aus den Gemeinden.

Anschließend lassen wir das Fest mit dem Reisesegen ausklingen Ulrich Hierse

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Am 29. September findet das Erntedankfest im Evangelischen Johannesstift statt. Die Kirchengemeinde wird gemeinsam mit der Kantorei einen Informationsstand mit vielen Überra-schungen anbieten. Wir möchten Sie schon jetzt ganz herzlich einladen, bei dem Festumzug dabei zu sein und die Kirchenge-

meinde zu präsentieren. Wir treffen uns 30 Minuten vor Beginn des Umzugs am Stand der Kirchengemeinde / Kantorei, gern in fröhlicher und farbenfroher Erntefestkleidung.

Seien Sie dabei, wir freuen uns auf Sie!

Erntedankfest am 29. September

Termin vormerken!

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Gemeindekirchgeld für das bunte Gemeindeleben

10 Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

Jährlich bittet die Kirchengemeinde um das sogenannte Ge-meindekirchgeld. Diesmal soll es die lebendige Gemeindearbeit unterstützen. Das Gemeindekirchgeld ist freiwillig und eine gute Möglichkeit, dass ältere Gemeindeglieder, die keine Kirchensteu-er mehr leisten, die Gemeindearbeit finanziell begleiten können.

Wir möchten Ihnen Beispiele nennen, wofür das Gemeindekirchgeld verwendet wird:

So haben sich die Pfadfinder unter dem Dach unserer Kirchen-gemeinde zusammenge-funden. Sie treffen sich zum Spielen, Basteln, für Geländespiele im Spandauer Forst, zum Kochen, Essen und Sin-gen am Lagerfeuer. In den Sommerferien und

an einigen Wochenenden unternimmt die Gruppe Fahrten in das Brandenburger Umland. Zweimal im Jahr gestalten sie mit uns gemeinsam den Gottesdienst.

Der Geburtstagskreis kümmert sich darum, das jedes Jahr 250 Bewohnerinnen und Bewohner des Evangelischen Johannes stifts persönliche Geburtstags grüße und eine

Einladung zur monatlichen Kaffeetafel erhalten. Dahinter stehen sieben Frauen. Sie schreiben die Geburtstagsgrüße, backen Kuchen und gestalten die monatliche Runde.

Und schließlich unsere Chöre: der Spatzenchor, der Kinder chor, die Spandauer Jugendkantorei und die Stiftskan-torei. Insgesamt treffen sich jede Woche rund 100 Kinder und 80 Erwachsene zum gemeinsamen Musizieren. Sie bereichern unsere Gottesdienste und Gemeindeveranstaltungen.

Seit wenigen Monaten feiern wir wieder Kindergottesdienst. Er findet einmal im Monat statt und erfreut sich großer Beliebt-heit. Nicht vergessen möchten wir den Literaturkreis, die Abend-andachten und unsere vielfältigen Gottesdienste und Konzerte.

Natürlich helfen auch Spenden, die Gemeindearbeit bunt und lebendig zu erhalten. Diese können im Gemeindebüro abgege-ben oder auf nachfolgendes Konto eingezahlt werden:

Evangelisches JohannesstiftIBAN DE67 1007 0848 0523 3069 16BIC DEUTDEDB110Verwendungszweck: Gemeinde Kirchgeld, Kostenstelle 100310

Wolfgang Kern

Taufe in der Havel„Wird da die Seele gewaschen?“, fragt eine kleine Schülerin, als wir über ihre Taufe sprachen und ich ihr erzählte, wie Johannes der Täufer mit Jesus in den Jordan stieg. Ich war sehr beein-druckt, wie dieses junge Mädchen ihr Verständnis von der Taufe auf den Punkt gebracht hatte und konnte noch hinzufü-gen, dass das Waschen der Seele nicht nur einmal in der Taufe geschieht, sondern Gott uns dies immer wieder anbietet, wenn er uns unsere Schuld immer und immer wieder vergibt. In Freude darüber feiern wir, wenn wir das Abendmahl begehen. Darum ist es ein besonders starkes Zeichen, wenn alle getauften Kinder am Abendmahl Jesus Christi teilnehmen.

Am Sonntag, den 1. September, treffen sich die Chris-ten der evangelischen Gemeinden Johannesstift, Luther, Wichern-Radeland (Die Gemeinden der Region Nord der Evangelischen Kirche in Spandau) und der katholischen Gemeinde Maria, Hilfe der Christen, um in einem ökumeni-schen Gottesdienst kleine und große Menschen zu taufen und in die Kirche Jesu Christi aufzunehmen. Dabei steigen sie in das Wasser, so tief wie jede und jeder will. Manch eine oder einer

taucht dreimal unter Wasser. Damit wird das Waschen in be-sonderer Weise symbolisiert. Andere werden mit dem Wasser der Taufe übergossen, so wie in der Kirche die Taufe auch sonst vollzogen wird.

An diesem Sonntag versammeln wir uns an der Havel im Havelheim um 11 Uhr.

Wir bieten für diejenigen, die nicht selbstständig zum Ha-velheim kommen, einen Shuttleservice an und stehen mit entsprechenden Fahrzeugen ab 10 Uhr vor der Kirche. Wir bitten um vorherige Anmeldung im Gemeindebüro unter der Telefon 030 · 336 095 92 oder per E-Mail an [email protected]

Alle sind herzlich eingeladen und dürfen sich an ihre eigene Taufe erinnern.

Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden

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Ab in den Sommer!

Die Bayerischen Alpen – eine englische Liebe

Die Stifts- und Jugendkantorei präsentieren Ihnen ein kunter-buntes Konzert mit Werken von Edward Elgar, Leonard Cohen und vielen anderen. Im Mittelpunkt des Konzertwochenendes stehen die Bavarian Highlands von Edward Elgar. Als großer Fan von Richard Wagner führte es den britischen Komponisten regelmäßig nach Bayreuth und München. Er verbrachte viele Sommer mit seiner Frau Alice in Garmisch. Seine Komposition From the Bavarian Highlands ist seine Liebeserklärung an die Bayerischen Alpen und setzte ihnen damit ein musikalisches Denkmal. Seine Frau übersetzte dafür bayerische Volksliedtexte und Schnadahüpferl ins Englische.

Wir laden Sie ganz herzlich zu einem sommerlichen Abend vol-ler musikalischer Überraschungen ein. Unter der Leitung von Stiftskantor Jürgen Lindner hören Sie die Stiftskantorei und die Jugendkantorei begleitet vom Pianisten Jake Walsh.

Wann: 14.und 15. SeptemberWo: in der StiftskircheWann: Beginn 18 Uhr, Einlass ab 17.30 UhrDer Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten.

Anne-Claudia Wiese

11Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

Foto: Uta Mehdorn

Was war denn da am Samstag im Melanchthon-Haus los? Am 15. Juni gegen 17 Uhr wurde es dort etwas lauter. Die

Stiftskantorei feierte ihr alljährliches Sommerfest. Die Sänge-rinnen und Sänger sowie geladene Gäste trafen sich und feier-ten gemeinsam die Sonne, die Gemeinschaft und die bevorste-

hende Sommerpause. Kulinarisch war es ein Hochgenuss, denn neben vielfältigen Grillspezialitäten gab es Potluck! Bei einem Potluck bringt jeder etwas ohne vorherige Abstimmung mit. So kam auch in diesem Jahr wieder ein bezaubernd abwechs-lungsreiches Buffet zustande. In der Regel hat die Kantorei bis Anfang August Sommerferien. In Anbetracht des Konzerts im September unterbricht unser Stiftskantor Jürgen Lindner seine Ferien, um diese mit uns zur Vorbereitung für das Konzert From the Bavarian Highlands (siehe nachfolgender Artikel) zu nutzen. Bis in die späten Abendstunden wurde am Samstag gegessen, gelacht, gesungen und gefeiert. Es ist immer wieder ein wunderbares Gefühl, Teil dieser großartigen Gemeinschaft zu sein. Anne-Claudia Wiese

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Drei Stunden Busfahrt ins sächsische Arnsdorf (Vierkirchen) überwanden wir leicht als singende, klingende Jugendkanto-rei. Ob christliche Lieder, ob „Atemlos durch die Nacht“, ob Kinder- oder Weihnachtslieder, nichts war vor uns sicher. So kamen wir, 15 Mädchen zwischen 11 und 18 Jahren, neben den zwei betreuenden Frauen Uta und Silke sowie Stiftskantor Jürgen, wohlbehalten in der Pilgerherberge an. Diese ist ein Teil des ökumenischen Pilgerweges Via Regia, der im sächsischen Görlitz startet und nach mehr als 450 Kilometern im hessischen Vacha endet.

Der Pfarrhof wird von drei großen Gebäuden umschlossen, im Hintergrund die schmucke Kirche. Wir kamen im Gebäude Landkino unter, das einst eine prächtige Scheune war und heute zu einem Vielzweckgebäude umgebaut ist. Auf dem Dachbo-den, der früheren Tenne wurden wir verteilt. Trotz klirrender Kälte und Dauerregen schliefen wir gut.

Auch der Samstag war weiterhin verregnet und bescherte uns niedrige Temperaturen, was aber allen nicht aufs Gemüt schlug, sondern allgemein als Abhärtung positiv gesehen wur-de. Die Chorprobe in der noch kälteren Kirche vollzogen wir tapfer, von Kopf bis Fuß in wärmende Decken und in Schlafsä-cke eingehüllt. Viele Jugendliche sahen aus wie die Larven von Bienen.

Dann erkundeten wir die Gegend. Uta führte uns durch ihre Heimat und wir sangen einer Dame, die uns ganz viel Mar-melade geschenkt hatte, ein Ständchen nach der Melodie des Danke-Liedes:

„Danke für diese Marmelade, danke für diesen leck‘ren Schmauß. Danke, und deshalb singen wir jetzt hier an diesem Haus!“

Am Nachmittag füllte sich die Pilgerherberge durch die Ankunft einer Pilgergruppe, die aus gut 20 Konfirmanden des Berliner Doms bestand. Gemeinsam sahen wir den Film „Ich bin dann mal weg“, der nach dem gleichnamigen Bestseller von Hape Kerkeling entstand und seine Pilgerwanderung auf dem Jakobsweg beschreibt. Die Gruppen wurden liebevoll begrillt, wobei wir uns in unserem Landkino mit Witzen aller Art gera-dezu totlachten. Hier gab es einige erstaunliche Talente und wir beschlossen gemeinsam um 23 Uhr den Tag mit einer Andacht in der Kirche.

Der Sonntag Jubilate wurde durch die anwesenden etwa 40 jungen Menschen und die vielen Gemeindemitglieder ein rechter Jubelsonntag. Der Gottesdienst mit Abendmahl war kurzweilig und abwechslungsreich. Wir sangen viele Lieder vom diesjährigen Weltgebetstag (Slowenien), die sich inhaltlich harmonisch in den Gottesdienst einfügten. Nach dem Mittag-essen und dem Aufräumen (Alle packten wirklich mit an, ein dickes Lob!) brachte uns ein Reisebus wieder wohlbehalten zurück zur Stiftskirche des Evangelischen Johannesstifts.

Eine schöne, gemeinsame und verbindende Fahrt ging zu Ende. Tausend Dank an die lieben Helfer Uta und Silke, ohne die das nicht zu schaffen wäre. Der Wunsch der Jugendlichen? Ab sofort zwei Fahrten pro Jahr!

Jürgen Lindner, Stiftskantor, Leitung Jugendkantorei

Chorfahrt vom 10. bis 12. Mai nach Arnsdorf (Vierkirchen)

Die Jugendkantorei und die Eisheiligen

Von der Ankunft bis zur Abreise waren alle hoch motiviert und hatten viel Freude.

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Lieber Jürgen,

nun ist es am 1. Juli schon 20 Jahre her, dass du im Evangeli-schen Johannesstift angefangen hast, als Kantor zu wirken. Ich könnte jetzt versuchen alles aufzuzählen, wo und wie du zu kleineren und größeren Anlässen das Leben hier durch deine Musik bereichert und damit lebenswert gemacht hast. Allein, der Platz auf diesen Seiten würde nicht ausreichen und unwei-gerlich würde ich etwas Wichtiges übersehen oder vergessen. So will ich nur beispielhaft ein paar deiner Aktivitäten nennen, die mir vor Augen stehen und die du durch deine unvergleich-liche Kreativität und deinen großen Fleiß jeden neuen Tag hervorbringst.

Da wäre zuallererst natürlich die Kantorei, der du seit Beginn an vorstehst und mit der du zahlreiche Mitarbeitende des Johannesstifts auch nach Feierabend an diesen Ort hier bindest. Wunderschöne und bewegende Konzerte hat es seit dem in unserer Kirche gegeben, doch die künstlerische Arbeit allein hat dir dabei nie gereicht. Von dir selbst behauptest du ja, dass du mehr Pädagoge als Künstler bist. So seien hier gleich nach den erwachsenen Sängerinnen und Sängern die singenden Kinder genannt, die du mit viel Hingabe und Geduld, ange-fangen bei den Kleinsten aus dem Kindergarten bis hin zu den Großen aus der Jugendkantorei, in ihrer musikalischen und damit seelischen Entwicklung, förderst und damit deren Leben bereicherst.

Wenn ich hier von den vielen Kinderchor-Kindern schreibe, die sich seither durch deine Proben gesungen haben, kann ein Name nicht unerwähnt bleiben. Christiane Palmer-Lindner, deine verstorbene Frau und die Mutter eurer Kinder, die bis zu ihrer Erkrankung aktiv und ehrenamtlich diese Kinderchorar-beit aufgebaut und gestaltet hat und die sie dir, als ihrem Erben, nach ihrem Tod hinterlassen hat.

Ja, du und deine Familie haben in den vergangenen Jahren auch dunkle und schwere Zeiten erlebt und ich glaube, auch das gehört zu so einem Rückblick dazu, sich diese Zeiten zu vergegenwärtigen. →

Wir gratulieren Stiftskantor Jürgen Lindner zum 20-jährigen Dienstjubiläum

Jürgen ist Gastgeber durch und durch. Zu jedem Werk findet er eine Geschichte und zieht uns damit in die wundervolle Welt der Musik.

Die Konzerte mit der Kantorei sind für alle Beteiligten und Zuschauer ein absolutes Highlight.

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Neben dem Orgeldienst hier bei den Sonntagsgottesdiensten bist du in den vergangenen Jahren auch ständiges Mitglied im Gemeindekirchenrat gewesen und hast durch gute Ideen und kritisches Nachfragen die Gemeinde im Johannesstift mit vorangebracht. Daneben bist du auch im Kirchenkreis Spandau bekannt und geschätzt und leitest seit einigen Jahren den Po-saunenchor der Wichern-Radelandgemeinde.

Lieber Jürgen, wie bereits angekündigt, sind das oben erwähnte nur einzelne Beispiele dafür, wie du dich jeden Tag neu für und in die Arbeit und das Leben im Johannesstift einbringst. Dafür sei dir an dieser Stelle ganz herzlich gedankt, verbunden mit dem Wunsch, dass du auch die kommenden Jahre, bei guter Gesundheit, das Leben hier durch dein Tun bereicherst und du dich gesegnet weißt von dem, der unsere Wege hier auf Erden gütig und liebevoll begleitet.

Ulrich Hierse Vorsitzender, Gemeindekirchenrat

Jürgen liebt seine Berge und kann dort richtig auftanken.

Auch kulinarisch hat er was auf dem Kasten und verpflegt und überrascht damit seine Chöre.

Seine musikalischen Fähigkeiten scheinen unbegrenzt.

Die jährlichen Chorfahrten sind für alle Beteiligten ein Highlight ... und er liebt Nilpferde.

Er ist ein absoluter Familienmensch – hier mit seiner Tochter Johanna.

Er ist für jeden Schabernack zu haben.

Bei den Erntedankfesten gibt er den musikalischen Ton.

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DER GEMEINDEKIRCHENRAT (GKR) INFORMIERT

Am 3. Juni fand die letzte Gemeindekirchenratssitzung vor der Sommerpause statt. In den vergangenen Monaten gab es wieder viele Themen, die es zu besprechen, zu klären und zu beraten galt. Hinzu kommen natürlich auch die Themenspeicher – wir berichteten über die Aufgaben aus der GKR-Klausurtagung im Januar.

Die Agenda der monatlichen Sitzungen ist daher immer gefüllt und Themen müssen priorisiert werden. Begonnen haben wir die Sitzung mit einem Rückblick: Am 20. Mai hat sich die Region Spandau Nord zu einer gemeinsamen Gemeindekirchenratssitzung getroffen. Die Planung des gemeinsamen Gemeindefests und der Haveltau-fe standen (mehr dazu auf Seite 9 und 10 in dieser Ausgabe) im Vordergrund. Darüber hinaus tausch-ten wir uns auch zu dem gemeinsamen Konfirman-denunterricht, der Öffentlichkeitsarbeit in den Gemeindebriefen und der Personalplanung aus. Ein Thema, was für alle Gemeinden von enormer Bedeutung ist, sind die Herausforderungen mit der Software KirA (kirchlicher Arbeitsplatz), welche unter anderem für die Verwaltung von Kirchenmitgliedern eingesetzt wird und die Verwaltungsarbeit optimieren soll.

Gemeinsam haben wir uns dazu entschieden, dass die Gemeinden die Herausforderungen zusammenfassen, Pfarrer Dierks diese für die Region Nord bündelt und über mitteln wird. Insgesamt war es eine sehr konstrukti-ve, kurzweilige gemeinsame Sitzung.

Alle waren sich einig, dass die Gemeinden der Region Nord auf dem richtigen Weg sind, Synergien noch weiter genutzt und ausgebaut werden sollen.

Entsprechend der Tagesordnung besprachen wir die Neuwahl des Gemeindekirchenrats im November. Unter

Leitung des Wahlkümmerers Dieter Seybold beschäftigen sich die Mitglieder bereits seit einiger Zeit intensiv um die Suche nach Neuen und die Durchführung der Wahl am 3. November. Auch das regionale Sommerfest am 18. August, die Haveltaufe am 1. September und das Ern-

tedankfest am 29. September wollen geplant und orga-nisiert werden. Da all dies unmöglich in einer Sitzung Thema sein und vom Gemeindekirchenrat selbst organisiert werden kann, gibt es zu jedem Punkt einzelne Arbeitsgruppen mit weiteren ehrenamtli-chen Helfern, welche die einzelnen Veranstaltungen planen. Der GKR erhält die Zusammenfassungen

aus den separaten Treffen und entsprechende Entscheidungsvorlagen.

Im Anschluss an die Sitzung fand das traditionelle Sommergrillen des Gemein-dekirchenrats mit den Ehrenamtlichen der

Gemeinde vor der Sommerpause statt. Der leicht gewittrige Himmel konnte die wunderbare Stimmung nicht trüben und wir ließen den Abend mit vielen kulinarischen Köstlichkeiten ausklingen und verabschiedeten uns damit in die

Sommerpause. Anne-Claudia Wiese

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16 Kontakte 7/8 | 2019 Gemeindenachrichten

MITWIRKEN UND MITGESTALTEN

GESTALTEN SIE MIT Kandidieren Sie für Ihren Gemeindekirchenrat!

Wir suchen Menschen, die ihre Kirchengemeinde mitgestalten, die Verantwortung übernehmen und

Spaß an Teamarbeit haben. Wir bieten Wertschätzung, ein verantwortliches Ehrenamt und konstruktive

Zusammenarbeit. Sie haben Interesse? Sprechen Sie Ihre Pfarrerin oder Ihren Pfarrer, jemanden aus

dem Gemeindekirchenrat oder im Gemeindebüro an. Wir freuen uns auf Sie.

Weitere Informationen: www.gkr-ekbo.de

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Sie haben Interesse an weiteren Informationen zur Tätigkeit des Gemeindekirchenrats oder wollen jemanden vorschlagen oder sich selbst zur Wahl aufstellen? Dann zögern Sie nicht und sprechen Sie Ulrich Hierse (Vorsitzender des Gemeinde kirchenrats Telefon 030 ∙ 336 09-232), Martin Stoelzel-Rhoden (Gemeindepfarrer Telefon 030 ∙ 336 09-631) direkt an oder fragen Sie im Gemeindebüro (Telefon 030 ∙ 336 09-592).

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Rückblick

Generationen im DialogGemeinsam streiten – Generationen auf dem Weg

Unter dieser Überschrift traf sich die Schwestern- und Brüderschaft des Evangelischen Johannesstifts zu ihrem Gemeinschaftag vom 30. Mai bis 2. Juni im Johannesstift. Die 370 Teilnehmenden waren eingeladen, das Miteinander der Generationen aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrach-ten und im Miteinander der Generationen unterschiedliche Themen zu bearbeiten. Dieses Wechselspiel, Generationendi-alog als Thema und als Methode, zog sich die ganzen vier Tage durch. Ein Blick auf die Teilnehmenden zeigt, wie altersge-mischt der Gemeinschaftstag und somit auch die Schwestern- und Brüderschaft ist. Der jüngste Teilnehmer war kein Jahr alt und die älteste Teilnehmerin feierte in diesem Jahr ihren 95. Geburtstag. Und von 1924 bis 2018 war jeder Jahrgang unter den Teilnehmenden vertreten.

Den Eröffnungsgottesdienst hatten Studierende sowie Diako-ninnen und Diakone des Mentorenprojekts vorbereitet. „Wer hat den Hut auf ?“, wurde gefragt: zum Beispiel bei der Liedaus-wahl im Gottesdienst. Oder „Wer hat den Durchblick?“ beim Gemeinschaftsleben. Und mit dem Predigttext aus 1. Mose 26, 12ff, über den Streit Isaaks mit den Hirten von Gerar um das kostbare Gut Wasser ging es um die Frage, wie geduldig und streitbar man sein sollte. „Weites Feld“ nennt Isaak den Brun-nen, um den es keinen Zank und Streit gibt.

Voraussetzung für den freundlichen Streit zwischen den Generationen ist ein „öffentlicher Raum“, in dem jede und jeder sich mit Fragen und Antworten einbringt. Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse aus Heidelberg bezog sich in seinem Vortrag am Freitag-vormittag auf die Philosophin Hannah Ahrendt und ihr Buch Vita Activa oder Vom tätigen Leben. Der „Rückzug ins Private“ →

Prof. Dr. Dr. Andreas Kruse hielt den Impulsvortag beim Gemeinschaftstag.

Generationen miteinander im Spiel

Reisesegen vor der Stiftskirche zum Abschluss vom Schwestern- und Brüdertag

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18 Kontakte 7/8 | 2019 Schwestern- und Brüderschaft

entzieht dem Dialog (und Streit) und letztlich der Demokratie die Basis. Unsere Verantwortung liegt darin, öffentliche Räume zu ermöglichen und zu gestalten.

Am Nachmittag des Thementags wurde in 14 Themen-räumen und Workshops intensiv weitergedacht und gearbeitet. Unter anderem • sorgten Thesen, wie „Die Alten entscheiden und die Jungen

verschlafen die Zukunft“ oder der „Feminismus verschiede-ner Generationen“ für Diskussionsstoff;

• wurde das Gemeindehaus / Mehrgenerationenhaus der Paul-Gerhardt-Gemeinde besucht;

• Generationen in der Bibel als im Bibliolog und Bibliodrama erarbeitet;

• ein Spiel zum Miteinander der Generationen entwickelt;• ein Workshop zum Thema Nachhaltigkeit und konkreten

Verbesserungsmöglichkeiten für die Schwestern- und Brüderschaft angeboten;

• in zwei Gruppen Lieder der Kindheit gesungen und Theater gespielt.

„Gehe hundert Schritte in den Schuhen eines anderen, wenn Du ihn verstehen willst“, rät ein indianisches Sprichwort. Der Thementag schloss mit einer Feierabendmahlsfeier und dem Nachdenken über den gemeinsamen Weg „in unter-schiedlichen Schuhe“ ab.

Am Samstag fand der Gesamtkonvent, die jährlichen Mitglie-derversammlung der Schwestern- und Brüderschaft statt. Der Abend war nochmal gefüllt mit zwei thematischen Angeboten. Das Generationentheater Zeitsprung aus Tübingen, welches auch den Theaterworkshop am Freitag angeboten hatte, bot uns Ausschnitte aus einem eigenen Theaterstück. Und Diplomat und frühere Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Argentinien, Bernhard Graf von Waldersee, hielt einen Vor-trag zu politischen Situation in Brasilien. Die Schwestern- und Brüderschaft hat seit über 30 Jahren eine Partnerschaft zu einer diakonischen Gemeinschaft in Brasilien.

Im Abschlussgottesdienst am Sonntag wurden 16 neue Mitglieder liturgisch in die Schwestern- und Brüderschaft aufgenommen.

Diakon Jens Schmitz, Ältester der Schwestern- und Brüderschaft

16 neue Mitglieder wurden im Abschlussgottesdienst aufgenommen:Erste Reihe v. l. n. r.: Alessandra Pfeifer, Xenia Felmy, Laura Morgenstern, Franziska Kühn, Ingo Moy (Vorsitzender des Leitungskonvents); 2. Reihe: Jan-David Göttsche, Irina Wittmaier, Peggy Mihan, Kerstin Jacob, Julia Bingießer, 3. Reihe: Jens Schmitz (Ältester), Uta Welke, Michelle Klose, Wiltrud Moy, Julia Schröer, Diana Scharfenberg, Matthias Ave, Jutta Böhnemann-Hierse (Älteste), Torsten Teichert.

Die Frage im Eröffnungsgottesdienst: Welche Generation hat den Hut auf?

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Rückblick

Himmlisch frei ohne TINA-SyndromDie österreichische Journalistin Renata Schmidtkunz stellte am 12. April 60 Interessierten im Haus der Schwes-tern und Brüder ihr Buch Himmlisch frei – Warum wir mehr Transzendenz brauchen vor.

Eingeladen hatte die Buchhandlung des Johannesstifts gemeinsam mit der Schwestern- und Brüderschaft. Pfar-rerin Margot Käßmann moderierte den Nachmittag und begann mit einer

Abkürzung: TINA. „There is no alternative – Es gibt keine Alternative“ war ein Slogan von Margaret Thatcher.

Dieses TINA-Syndrom, ein politisches Klima der schein-baren Alternativlosigkeit und Sachzwänge, war der Ausgangs-punkt für Schmidtkunz, über ihre eigene religiöse Haltung zu

schreiben. Als Pastorentochter hatte sie den Protestantismus immer als eine Kultur erlebt, die sich in der Gesellschaft ein-bringt und diese positiv gestalten will. Der propagierten politischen Alternativlosigkeit setzt sie den Begriff der Trans-zendenz entgegen: dem Gedanken, dass wir über die schein-baren unveränderbaren Bedingungen hinausdenken können, sei es in Religion, Poesie, Musik und Kunst.

Das Buch versteht sich als ein Gesprächsangebot. Schmidt-kunz schildert einerseits ihre Distanz zur Kirche und ihren Abschied vom dogmatisierten Gott. Anderseits betont sie die Notwendigkeit einer Kirche, eine freie und offene Gesellschaft mitzugestalten. Das Publikum nahm das Gesprächsangebot gerne an und diskutierte lebhaft mit der Autorin.

Diakon Jens Schmitz, Ältester der Schwestern- und Brüderschaft

19Kontakte 7/8 | 2019 Schwestern- und Brüderschaft

Termine der Schwestern- und Brüderschaft25. September, 19 UhrAbendforum der Schwestern- und Brüderschaft mit Dr. Andreas Goetze, Landeskirchlicher Pfarrer für den interreligiösen Dialog

7. und 8. OktoberEinführung in den Weg des HerzensgebetsViele Menschen finden in der Meditation mit dem Herzens-gebet eine Tradition, die ein bewährtes Erfahrungswissen mit einer zeitgemäßen Spiritualität kombiniert. Auf dem Weg des Herzens können Einsichten wachsen, die Klärungs-, Wand-lungs- und Heilungsprozesse initiieren und voranbringen. Wir stellen den Übungsweg des Herzensgebets vor und laden dazu ein – auszuprobieren und zu vertiefen.

Ort: Klosterstift zum HeiligengrabeLeitung: Stephan Hachtmann und Jutta Böhnemann-HierseTeilnahmebeitrag: 110 Euro (inkl. Übern. und Vollverpflegung)

Informationen und Anmeldung:Sekretärin: Maria Roeser: 030 · 336 09 - 302 Älteste: Jutta Böhnemann-Hierse: 030 · 30 20 90 97Jens Schmitz: 030 · 30 20 90 98

Die Schwestern und Brüderschaft ist eine Gemeinschaft von Männern und Frauen aus allen Generationen mit unterschied- lichen Berufen und Erfahrungen. Die Mitglieder sind haupt- oder ehrenamtlich in Kirche, Diakonie und Gesellschaft tätig.

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Kontakte 7/8 | 2019 Veranstaltungen20

Veranstaltungen im Juli / August VON STEFAN WEILGUNY AUS DER BEHINDERTENHILFE

Public Picknick Was: Wo:

Wann:Infos:

Wir grillen gemeinsam. Alle sind willkommen. Im JoCa. Das JoCa ist im Albert-Schweitzer-Haus. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen.Jeden Freitag, ab 18 Uhr.Essen und Trinken bitte selbst mitbringen. Keine Anmeldung. Einfach vorbei kommen. Begleitung auf dem Rückweg ist möglich.

Ausstellung „Die Frauen vom Annagarten“

Was:

Wo:

Wann:

Infos:

90 Jahre Geschichte erzählt in Bildern, Texten und einer Video-Installation mit Zeit-Zeuginnen.Im Wilhelm-Philipps-Haus, im 1. Stock. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen.Montag bis Donnerstag: 10 Uhr bis 15 Uhr. Freitag: 10 Uhr bis 13 Uhr. Der Eintritt ist frei. Anmeldung im Zimmer 117, im 1. Stock.

Liederkiste Was: Wo:

Wann:Infos:

Sie hören Fagott-Musik. Im Caroline Bertheau Haus im Foyer. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen. 9. Juli, 16 Uhr. Alle sind willkommen.

Bibelkreis Was:

Wo:

Wann: Infos:

Gesprächs-Runde zu biblischen Texten. Herr Weider leitet den Bibel-Kreis.Herr Weider ist vom Diakonie-Verband Berlin. Im Matthias-Claudius-Haus. Im Gemeinschaftsraum. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen.15. Juli, 15.30 Uhr bis 17 Uhr.Alle sind willkommen.

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Kontakte 7/8 | 2019 Veranstaltungen 21

Märchenerzähler Was: Wo:

Wann:Infos:

Sie hören Geschichten aus 1001 Nacht. Im Caroline Bertheau Haus im Foyer. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen.18. Juli, 16 Uhr. Alle sind willkommen.

Literaturabend Was:

Wo: Wann:Infos:

Sie hören Sommer-Gedichte und Sommer-Geschichten Wenn Sie möchten, können Sie auch Gedichte oder Geschichten vortragen. Die Gedichte und Geschichten sollen zum Sommer passen. Im Clubhaus. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen.29. Juli, 19 Uhr. Alle sind willkommen.

Alles tanzt! Was: Wo:

Wann:Infos:

Wir feiern und tanzen zusammen. Im Fest-Saal. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen. 9. August, ab 18 Uhr. Alle sind willkommen. Der Eintritt frei.

Bibelkreis Was:

Wo:

Wann: Infos:

Gesprächs-Runde zu biblischen Texten. Herr Weider leitet den Bibel-Kreis.Herr Weider ist vom Diakonie-Verband Berlin. Im Matthias-Claudius-Haus. Im Gemeinschaftsraum. Rollstuhlfahrer können gut dahin kommen.12. August, 15.30 Uhr bis 17 Uhr. Alle sind willkommen.

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Als ich die Idee für diese Rubrik hatte, war mir die Resonanz nicht klar. Ich bin immer wieder erstaunt, wenn ich zu den einzelnen Orten angesprochen werde. Das Relief, welches in der letzten Ausgabe der Kontakte vorgestellt wurde, befindet sich im Sinnesgarten am Caroline Bertheau Haus. Als Reaktion auf die Veröffentlichung, erhielt ich die nach-folgenden Informationen, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte. Stefan Dorn

Relief von der Bildhauerin Emma Cotta *28. September 1880 † 18. März 1957 (Cotta war ihr Künstlername. Ihr bürgerlicher Name war Emma Zitzmann.) Standort: im Garten vom Caroline Bertheau-Haus im Evangelischen Johannesstift

Das Relief soll gefertigt worden sein aus dem Marmor der Siegesallee in Berlin-Tiergarten und fiel dem Evangelischen Johannesstift als Erbschaft von der am 22. Januar 1987 verstor-benen Eva Schumann zu.

Die Liegezeit der Grabstelle der Eltern lief im Jahr 2000 oder 2003 ab (das genaue Jahr konnte nicht ermittelt werden).

Da Schumann vermutlich zu Lebzeiten die Pflege der Grabstelle ihrer Eltern veranlasst und bezahlt hatte, hatte das Johannesstift keine Kenntnis über die noch vorhandene Grabstelle der Eltern.

2006 meldete sich Katharina Fibig, eine Kunststudentin, bei uns im Johannesstift und machte uns auf den Grabstein mit dem Relief aufmerksam. Sie wollte das regionalgeschichtliche Museum Berlin-Neukölln für das Relief interessieren und bat um Genehmigung dazu.

Nach einigem Hin und Her mit der Friedhofsverwaltung durf-ten wir den Grabstein im Herbst 2007 abholen. Der Steinmetz-betrieb Bernd Kuhne aus Berlin-Spandau räumte den Stein von der Grabstelle und trennte das Relief ab. Dieses wurde dann zunächst im Johannesstift in der Gärtnerei gelagert.

Katharina Fibig teilte uns plötzlich mit, dass das Museum doch kein Interesse an dem Relief habe.

Da wir im Stift keinen idealen Aufstellungsort sahen, machte ich Günter Hansen, aus Schleswig-Holstein, einen Großneffen von Emma Cotta ausfindig. Dieser zeigte sich sehr interessiert und wollte ihn abholen. Hier im Johannesstift stellte er dann fest, dass er den Stein nicht transportieren kann.

Wenn ich mich recht erinnere, hat letztendlich Herr Kammer (damals Leiter der Parkgärtnerei) maßgeblich dazu beigetragen, dass das Relief schließlich seinen Platz im Garten vom Caroline Bertheau-Haus bekam.

Ob zwischen der Familie Schumann und Cotta eine Verbindung bestand oder ob sie lediglich Bewunderer dieses Reliefs beziehungsweise der Künstlerin waren, konnte nicht ermittelt werden.

Randbegebenheit dieser Relief-Aktion:Das Martin Luther Krankenhaus hatte anlässlich seiner

Eröffnung eine Büste des jungen Luthers angeschafft, die 1931 ebenfalls von der Bildhauerin Cotta geschaffen wurde. Diese Büste lagerte im Keller des Krankenhauses und Günter Hansen war interessiert, der Büste einen würdigeren Platz zu geben. Zu diesem Zweck wollte er dem Krankenhaus die Büste abkaufen und fragte an, ob wir sie aufstellen würden. Er würde sie uns schenken. Daran war die Stiftsleitung leider nicht interessiert.

Mechthild Schulz

GEHEIMNISVOLLE ORTE

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Zettelwirtschaft: Lange Zeit genügten fliegende Blätter zur Information der Johannesstiftler. Historisches Archiv

Die Zeitschrift Das Johannesstift, 1933, Historisches Archiv

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Das Monatsblatt des Vereins der Johannesstiftler, 1912Historisches Archiv

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„Das Ablaßventil“ – Die Anfänge der Zeitschrift Kontakte

„Schon manches Mitteilungsblatt für die Johannesstiftsgemeinde ist in den letzten Jahren von verschiedenen Gruppen in den Heimen gedruckt und vertrieben worden. Keines ist über die Nummer Eins hinausgekommen.“

So schrieb Stiftsvorsteher Horst Becker in der ersten Ausgabe der neuen Mitarbeiter- und Gemeinwesen-zeitung, die im Januar 1969 erschien. Sein Pessimismus war unbe gründet: Die Zeitschrift Kontakte ist über die Nummer 1 hinaus- und nun inzwischen bei Nummer 550 angekommen.

Zu Beginn hieß die Zeitschrift noch ganz nüchtern Mittei-lungsblatt. Einen Namen wollte man mit Hilfe der anvisierten Leserschaft, der Stiftsbewohner und -mitarbeiter, finden.

Unter den vielen Vorschlägen, zum Beispiel Wirken und Geben oder Stifts-Brille, entschied sich die Redaktion für den Vorschlag von Diakon Wolfgang Zippel aus dem Brüderhaus: Kontakte. Dieser Name sei, argumentierte der Gründungs- und langjährige Chefredakteur Ernst Moisich, „aktuell und zeitlos, weil das ‚Kontakte‘-schaffen, um helfen zu können, ein Kernstück unserer Sozialarbeit ist“.

Die Kontakte war nicht die erste Zeitschrift des Johannes-stifts. Bereits vor 1969 gab

es – mal abgesehen vom notorischen Jahresbericht – regelmäßig erscheinende Publi-

kationen. Die Brüderschaft der Johannesstift-Diakonie hatte seit 1899, also seit nunmehr 120 Jahren, ihre eigene Zeitschrift: Aus der Arbeit für die Arbeit, dann Brüderblatt, heute Mitteilungen der Schwestern- und Brüderschaft. Um „Freunde und Gönner“ zu informieren, erschienen von 1886 bis 1899 die Nachrichten aus dem Evangelischen Johannesstift. →

Kontakte 7/8 | 2019 Gemeinwesen

50 RÜCKBLICK 50 JAHRE KONTAKTE

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Die Nachrichten, die 1886 starteten, wandten sich in erster Linie an „Freunde und Gönner“ des Johannesstifts. Historisches Archiv

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Nicht gewählter Namensvorschlag einer Stiftsbewohnerin für das neue Mitteilungsblatt, 1969. Historisches Archiv

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24 Kontakte 7/8 | 2019 Gemeinwesen

Die Idee griff man 1924 wieder auf. Bis 1941 wurde Das Johan-nesstift (bis 1925 Der Johannesbote) herausgegeben. Heute gibt es das Freundeskreisblatt Johannesstift aktuell.

Vom Monatsblatt des Vereins der Johannesstiftler gab es mindestens 14 Jahrgänge, doch im Historischen Archiv hat sich nur ein einziges Exemplar aus dem Jahr 1912 erhalten. Die Zeitschrift richtete sich an Mitarbeiter, Diakone und vor allem an Ehemalige der damals im Stift angesiedelten Schulinternate. Dieses Blatt kann noch am ehesten als Vorläufer der heutigen Mitarbeiter- und Bewohnerzeitschrift Kontakte gelten.

Doch warum ließ man sich bis 1969 für ein speziell Mit-arbeitern und Bewohnern gewidmetes Mitteilungsblatt Zeit? Nun, braucht ein Dorf mit Kirchturm in Sichtweite überhaupt eine Zeitung? Fürs Offizielle des Dorfschulzen – pardon: des Stiftvorstehers – und der Kirchgemeinde gibt es das

Schwarze Brett. Ansonsten kocht es in der Gerüchteküche. Lange Zeit war das Johannes-stift ein solches Dorf gewesen. Hektogra-phierte Zettelchen und Mund-zu-Mund- Propaganda reichten aus, um die Stiftler auf dem Laufenden zu halten.

In den 1960er Jahren änderte sich das. Mehr und mehr Mitarbeitende kamen von außerhalb. Auch die Stiftsgemeinde nahm teil am allgemeinen Trend der Individuali-

sierung. Man wurde sich so fremd, dass die Frage aufkam: „Wer weiß schon, welche Menschen in diesem und jenem Haus des Johannesstifts wohnen und welche soziale Arbeit an ihnen geleistet wird?“ Und dann waren da noch die aufmüpfigen 68er. Es gab Gesprächsbedarf!

Wie sollten also die Kontakte der Zukunft aussehen? Chefredakteur Moisich bilanzierte nach den ersten zwölf Fol-gen: „Es wird die Kritik, auch in bissiger Form, vermißt, und es wäre zu überlegen, ob man nicht eine feste ‚Meckerecke‘ oder ‚Das Ablaßventil‘ oder ‚Das muß mal gesagt werden!‘ einrich-ten sollte. Ich bin nicht davon überzeugt, daß diese Kritikspalte das gesamte Konzept verderben würde, denn Kritiküben und Sich-kritisieren-lassen oder überhaupt die Polemik muß in einer so großen Gemeinschaft geübt werden.“

In der Tat spiegeln die ersten Jahre der Kontakte die zum Teil heftigen Konflikte einer Zeit wider, in der die Autorität der Alten von den Jungen nicht mehr unhinterfragt akzeptiert wurde.

Helmut Bräutigam, Historisches Archiv

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Basketball für Menschen mit und ohne Behinderung

Wann: Dienstag 17 Uhr bis 18.15 UhrWo: Albert-Schweitzer-Haus (Sporthalle)

Jetzt zum Probetraining anmelden bei Susanne Köttnitz Sportverein Inklusiv Johannesstift e. V., Haus 12, Schönwalder Allee 26, 13587 Berlin, Telefon 030 · 336 09 - 2124, Fax 030 · 336 09 - 773.

Geschäftszeiten:Mo 10 bis 15 UhrDi 10 bis 16 UhrMi 10 bis 15 UhrDo 10 bis 16 UhrFr nach Vereinbarung

Fußballerinnen und Fußballer brauchen einen Platz

Nachdem die Bauarbeiten für die Schule ohne Grenzen begon-nen haben, fehlte ein Platz zum Fußballspielen auf dem Gelän-de. Ein Behelfsplatz musste her: Mit Hilfe der Parkgärtnerei und den Kindern und Trainern der Fußball-AG des Projekts Kinder beflügeln konnten wir einen neuen Ort zum Bolzen mit Fußballtoren schaffen (dort, wo zum Beispiel beim Ernte-dankfest der Parkplatz ist).

Nun gut, die Qualität des Untergrunds ermöglicht kaum ein ge-pflegtes Kurzpassspiel. Doch laut den altvorderen Fußballern, insbesondere die aus dem Ruhrgebiet, kann man auf jedem Untergrund spielen. Wir wünschen torreiche Spiele!

Stefan Dorn, Gemeinwesendiakon

Sportverein InklusivJohannesstift e.V.

Der alte Fußballplatz Der neue temporäre FußballplatzAktive Hilfe beim Aufbau

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„Flottenkapitän“ gesucht!

Rätsel, die das Dorf bewegen

Einen größeren Einkauf in Spandau, einen Ausflug ins Havelheim mit zwei Kindern oder einen Transport auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts klimaneutral zu gestalten, ist schwierig. Denn es bietet sich selten eine Alternative zum Auto.Ein neues Angebot schafft ab Herbst Abhilfe: Ein Elektrolastenfahrrad auf dem Gelände des Johannesstifts, was sich jede und jeder kostenlos ausleihen kann. Für den reibungslosen Verleih sorgt die Plattform von fLotte Berlin, einer Initiative des Allgemeinen Deut-schen Fahrrad-Clubs e. V. Wir danken für diese Kooperation und freuen uns, dass mit diesem neuen Angebot Ihre ortsnahen Aktivitäten umweltfreundlich realisieren können.

Wir suchen eine „Flottenkapitänin“ oder einen „Flottenkapitän“, die oder der ehrenamtlich

für den Verleih und die Wartung des Lasten-fahrrads zuständig ist.

Sollten Sie Interesse und Freude an dieser Aufgabe haben, melden Sie

sich bitte bei:

Stefan Dorn, Telefon 030 ·336 09 - 700E-Mail [email protected]

Stefan Dorn, Gemeinwesendiakon

Sie fragen sich bestimmt, wie die aktuelle Ausgabe der Kontakte so lautlos in Ihren Briefkasten gelangt. Seit 2014 haben diese Tätigkeit Anton Howen, Julian Ortel und Niklas Ortel übernommen. Am Anfang des Monats, wenn die Kontakte an die Pforte geliefert werden, machen die ehrenamtlichen Postboten ihren Rundgang über das Gelände. Sie kennen also alle Briefkästen. An dieser Stelle möchte ich mich bei den drei Herren für ihre Tätigkeit, sei es in großer Hitze oder bei Schnee und Sturm, herzlich bedanken.

Und wenn Sie den roten Postwagen sehen, der die neuste Ausgabe der Kontakte beinhaltet, können sie den Verteilern ruhig ein „Guten Morgen, lieber Postbote!“ zurufen.

Erinnern möchte ich an dieser Stelle, dass Briefkästen, die mit einem Aufkleber „Keine kostenlosen Zeitschriften“ oder „Keine Werbung“ versehen sind, nicht beliefert werden.

Sollten Sie die Kontakte lesen wollen, können Sie bei mir einen Aufkleber „Kontakte, ja bitte!“ anfordern.

Stefan Dorn, Gemeinwesendiakon

Die drei Kontaktelieferanten (v. l. n. r): Niklas Ortel, Julian Ortel, Anton Howen

Foto: Stefan Dorn

26 Kontakte 7/8 | 2019 Gemeinwesen

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42 Jahre (1965 bis 2007) hat Herr Manfred Diehle dem Evan-gelischen Johannesstift treu gedient und stand als Leiter der Finanzbuchhaltung an erster Stelle für die Ordnungsmäßig-keit der Verwendung öffentlicher Gelder und damit für die Wahrung des guten Rufs des Stifts.

In einem kleinen Büro in der alten Hauptverwaltung fing er mit wenigen Mitarbeiterinnen noch unter Verwaltungsdi-rektor Fritz Busch an. Ich erinnere mich an die Magnetkon-ten, in denen wir jeden Pfennig, der nicht übereinstimmte, suchten. An die ersten Kontenpläne, an die mühsamen Handaufstellungen, denn an Computer war noch lange nicht zu denken.

Ab 1971 haben wir 30 Jahre zusammen gearbeitet und ich konnte mich auf Herrn Diehle hundertprozentig verlassen. Auf jeder Finanzausschuss- und Kuratoriumssitzung, bei denen er viele Jahre auch noch Protokoll geführt hat, haben seine Bilanzen jeder Nachfrage Stand gehalten. Vier Stifts-vorsteher hat Herr Diehle erlebt.

Unzählige Bauten hat Herr Diehle mühsam mit seinem Stab verbucht, ist in die Häuser gegangen, um die Bausubs-tanz und das Inventar zu prüfen. Besonders am Herzen lagen

ihm die Betriebe, wie die Stiftswerkstätten, das Hotel, die Buchhandlung, die Gärtnerei und Wäscherei.

Er hat mit uns für den Erhalt des Wichernkrankenhau-ses und gegen die Ambitionen des Senats und anderer zur Aufgabe unserer Betten gekämpft, ebenso wie gegen das geplante Kraftwerk der Bewag auf unserem Stiftsgelände.

Herr Diehle war Hüter des Tresors, er überstand viele Umstellungen von Buchungsmaschinen und immer wieder neuen EDV-Systemen und Programmierungen. Und er ver-einnahmte innerlich und in der Buchhaltung unsere neuen Einrichtungen in Velten und den Annagarten mit höchster Einsatzbereitschaft.

Seine beruflichen Spuren sind in den Bilanzen zu finden. Seine menschlichen Spuren werden bei vielen bleiben, denen er nicht nur als Verwalter, sondern als Helfer entge-genkam. Seine ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ich sind dankbar für seine Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Integrität. Unser Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.

Dipl.-Kfm. Brigitte Primke,Verwaltungsdirektorin von 1989 bis 2001

Nekrolog

MANFRED DIEHLE Jesus Christus spricht: „Ich lebe, und ihr sollt auch leben.“ Johannes 14, 19

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Internationale Gäste beim Run of SpiritDer Botschafter der Republik Kroatiens besuchte das sportliche Ereignis im Evangelischen Johannesstift

„Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, dass wir schon elf Jahre dieses großartige Sportereignis feiern dürfen. Für uns im Johannesstift ist der Run of Spirit jedes Jahr ein besonderer Höhepunkt, denn hier können wir ganz deutlich zeigen, wofür unser Herz schlägt: für selbstverständlich gelebte Inklusion.“ Mit diesen Worten eröffnete Prof. Dr. Lutz Fritsche, Vorstand des Evangelischen Johannesstifts, am Pfingstmontag den 11. Run of Spirit.

Pfingsten ist das Fest, am dem gefeiert wird, dass alle Men-schen verschiedener Sprachen und Herkunft sich auf ein-mal gegenseitig verstehen, obwohl sie gar nicht die gleiche Sprache sprechen. Der Heilige Geist hat es damals vollbracht. Was hat der Run of Spirit aber damit zu tun? Was hat ER vollbracht? Seit elf Jahren vereint ER nicht nur Menschen mit und ohne Behinderung, die sich wortlos verstehen, weil

sie gemeinsam Sport machen. ER hat tatsächlich über die Jahre auch Läufer aus Israel, aus Kroatien, aus Polen und Kenia mitsamt ihren Sportverbänden und Vorsitzenden nach Berlin-Spandau gelockt. Der Botschafter der Kroatischen Republik, Gordan Grlić Radman, kam höchstpersönlich und feuerte seine Läufer ordentlich an. Die kamen nämlich vom kroatischen Rehazentrum Centar Ozalij zusammen mit ihrer Direktorin Dijana Galovic und liefen tapfer mit. Außerdem waren anwesend Läufer des polnischen Lebenshilfevereins NaTak und der israelischen Organisation 180 Grad Sport, die Menschen mit Behinderung hilft, ihre sportlichen Ambitio-nen zu verwirklichen.

Größtes Highlight in diesem Jahr: Der Sieg Henry Wan-yoikes über die zehn Kilometerin 36 Minuten. Das ist ihm in all den Jahren im Johannesstift noch nie gelungen. Der ehemalige Paralympics-Marathon-Sieger hatte schon fast abtrainiert, als er

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Pfingstmontag verkündete, er sei bei den Paralympics in Tokio 2020 angemeldet.

Ebenfalls heftig umringt war der diesjährige Schirmherr, der Berliner Schauspieler Wolfgang Bahro, bekannt vom Schloss-parktheater und aus der RTL-Serie Gute Zeiten, schlechte Zeiten. Er posierte unermüdlich für Fotos und Selfies, verteilte Au-togramme, hing Medaillen um Siegerhälse, gab Startschüsse und gratulierte zum Erfolg. „Es hat mich immer schon berührt, wenn Menschen mit und ohne Beeinträchtigung im Alltäglichen miteinander umgehen. Die Freude am gemeinsamen Laufen kann eine Brücke schlagen, wo Worte manchmal nicht mehr ver-standen werden. Ich freue mich, diesen Lauf unter stützen und begleiten zu dürfen“, begründet Bahro sein Engagement.

Mit etwas mehr als 1.000 Läuferinnen und Läufern über-stieg der diesjährige Run of Spirit sogar die Teilnehmerzahl vom Vorjahr. Hinzu kommen Besucher und Sympathisanten,

die es sich bei strahlendem Sonnenschein haben gutgehen lassen. Und während Spreeradio-Moderator Toni Schmitt den Finishern durchs Mikrofon zujubelte, während die Cheerleader sich an der Laufstrecke zur nächsten Anfeuerungssalve for-mierten, lief Stiftsbewohner Lothar Bänsch seine vierte Runde. Eltern picknickten mit ihren Kindern auf dem Rasen vor der Stiftskirche, dahinter konnten Hungrige Süßkartoffel-Pommes oder Popcorn essen oder die Jüngsten auf der Schiffschaukel toben. Mittendrin immer wieder die Läufer, die unermüdlich und begeistert durchs Zieltor walkten, rollten, liefen und stolperten, als gäb es nichts Schöneres im Leben.

Herzlichen Dank an alle Beteiligten, Organisatoren, Kolleginnen und Kollegen, Läuferinnen und Läufer, das jubeln-de Publikum, Bewohner und alle Unterstützenden.

Gräfin Charlotte von Kielmansegg

Fotos: Sportverein Inklusiv Johannesstift e. V.

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Eine KinderSommerUni 2019 und die BVG ist wieder mit dabei

Vom 22. bis 26. Juli findet die zweite KinderSommerUni der Bildungs-kampagne Kinder beflügeln auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts statt. Dazu kommen 40 Kinder im Alter von zehn und elf Jahren aus vier ausgesuchten Berliner Grundschulen für eine besondere Woche des „anderen Ler-nens“ zusammen. Es wird auf dem Gelände gezeltet, bei schlechtem Wetter geht es in die Turnhalle. Eine Sommerferienwoche voller Bildung und Kultur im Johannesstift. Fünf unvergessliche Tage und vier aufregende Nächte sollen es werden. Nach dem Start des Pilotprojekts im vergangenen Sommer geht die

KinderSommerUni der Bildungskampagne Kinder beflügeln nun ins zweite Jahr und bringt wieder Kinder zusammen, denen vergleichbare Bildungschancen in der Regel verwehrt bleiben. Hier können Sie nachhaltig Bildung erfahren und Gemeinschaft erleben.

Was machen die Kinder den ganzen Tag? Wie sieht so ein Programm aus? Es sind Sommerferien, also geht es natürlich zum Baden an die Badestelle Havelheim, Ausflüge in den Spandauer Forst oder zum Grenzturm Hennigsdorf sind geplant und die professionelle Erzählerin Soogi Kang wird den Kindern Geschichten zum Staunen erzählen. Und genau hier liegt vielleicht die Schnittstelle zwischen Spiel, Spaß und Entspannung und dem LERNEN, dem, was eine Uni ausmacht. Kinder beflügeln hat ein großes Team von Profis für die besonde-ren Bildungserlebnisse zusammengestellt: Reittherapeutinnen, Bildhauer, Forscherinnen, Sozialpädagogen, Erzieher, Philo-sophen und Rettungsschwimmer. So können ganz unterschied-

liche Bildungsformate zu Natur und Wissenschaft angeboten werden. Durch den direkten Kontakt mit den Künstlern, Wissenschaftlern und Pädagogen erleben die Kinder sich selbst neu. Alle Aktivitäten – Gespräche, Spiele und Workshops – tragen dazu bei, dass spielerisch oder auch ganz offensichtlich einiges über das Leben gelernt werden kann. Körper, Geist und Seele werden gleichermaßen in den Blick genommen.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Jedes Kind wird voll verpflegt, bekommt einen Schlafplatz inklusive Luftmatratze oder Iso-matte in einem Zelt oder der Turnhalle und darf sich auf eine spannende Sommerwoche freuen. Am besten geeignet sind Klassenverbände, so dass die gemeinschaftsbildenden, nachhal-tigen Erfahrungen nicht nur für jedes einzelne Kind, sondern auch für die Schule Früchte tragen. Ziel ist es, bevorzugt jene Kinder und deren Familiensysteme zu erreichen, denen manch-mal das Verständnis für den Nutzen eines solchen Bildungs-formats oder aber auch die finanziellen Mittel fehlen. Für die Betreuung der Kinder werden neben den Profis Ehrenamtliche und Auszubildende der Sozialen Fachschulen eingesetzt.

Last but not least – 7.500 Euro spendet die Joachim Herz Stiftung, 3.700 EUR und Hilfe bei Auf- und Abbau spendet der Round Table. Auch die BVG macht wieder mit! Sie stellt am Montag und Freitag je einen BVG-Bus zur Verfügung, so dass die kleinen Feriengäste gemeinsam ins Johannesstift fahren können.

Gräfin Charlotte von Kielmansegg

Kontakt, InformationStefan Leisner, Projektmanager Kampagne Kinder beflügelnSchönwalder Allee 26/1, 13587 BerlinTelefon 030 · 336 09 - 749, Fax 030 · 336 09 - 9975Mobil 0176 · 16 58 97 90E-Mail [email protected]

Mit dem Kanu unter- wegs. Schülerinnen und Schüler der KinderSommerUni 2018 auf der Havel.

Ein riesiges buntes Rundzelt bietet 40 Kindern einen Ort zum Arbeiten, Spielen und Ausruhen.

Wie die Großen im echten Hörsaal. So fühlt und hört sich also eine Vorlesung an. Sie scheint deutlich spannender und interaktiver zu sein, als die Vorlesungen an der echten Uni.

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Merken Sie es sich vorDer Herbst kommt schneller als man denkt und schon ist

es wieder so weit. Am Samstag, den 7. September treffen sich die Ehrenamtlichen erneut auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts. Viele von Ihnen erinnern sich vielleicht? An diesem Tag geht es darum, allen Ehrenamtlichen zu danken, die so unermüdlich ihren Dienst am Menschen tun.

Blick auf den TagDer Tag startet um 13 Uhr mit mehreren parallel stattfin-

denden Geländeführungen, je nachdem wie viel interessierte Ehrenamtliche sich anmelden werden. Nach dem Gottesdienst

beginnt um 16 Uhr der eigentliche Festakt im Großen Festsaal. Theater, Livemusik, Reden und gutes Essen – zwei Stunden wird gemeinsam gefeiert bevor der Tag um 18 Uhr endet.

Unser Programm13 Uhr Geländeführungen

15 Uhr Gottesdienst mit Dr. Werner Weinholt (Leitender Theologe der Johannesstift Diakonie) und Ehrung der Jubilarinnen und Jubilare

16 Uhr Feier im Großen Festsaal

• Begrüßung durch Andreas Arentzen (Vorstand Personal der Johannesstift Diakonie) und Julia Heckhausen (Leitung Referat Ehrenamt)

• Eröffnung des Buffets• Livemusik mit den Swing Cats• Theater mit Ede und Erna• Moderation Ingo Moy (Geschäftsführer des

Diakonischen Bildungszentrums)18 Uhr Ende

Alle gemeldeten Ehrenamtlichen werden schriftlich zu diesem Tag eingeladen.

Gräfin Charlotte von Kielmansegg

Tag der Ehrenamtlichen 2019Große Dankesfeier für die Ehrenamtlichen der Johannesstift Diakonie

31Kontakte 7/8 | 2019 Aus der Stiftung

Takis Würger: Der Club

Takis Würger nimmt den Leser in seinem Roman Der Club mit ins ferne Cambridge an eine Elite-Universität.

Hans Stichler, der Protagonist, stammt aus einfachen Verhältnissen und bekommt ein Stipendium, um dort ein Verbrechen aufzuklären. Dort ange-kommen, verliebt er sich und erkennt bald, dass sich hinter der britischen Oberschicht mehr abspielt, als nach außen suggeriert wird.

Und schon steckt er mitten drin im Club und muss ent - scheiden, ob er das Falsche tun möchte, um das Richtige zu erreichen.

Die Geschichte ist zart geschrieben, die Charaktere bildhaft dargestellt, der Plot im Nachhinein wenig überraschend, aber doch wie ein Paukenschlag. Eine Kritik an der Elite, ohne kritisch zu sein.

Ein kleines Buch mit langem Nachklang – passt ideal ins Urlaubsgepäck und ist eine absolute Leseempfehlung!

BUCHTIPP UNSERE EXPERTIN FRAU EWEST EMPFEHLT:

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Pflege & Wohnen

Rein in die Praxis

Pflegeschüler nahmen eine Woche lang das Zepter in die Hand und leiteten einen Pflegebereich

Wie fühlt es sich eigentlich an, ein Mensch im hohen Alter zu sein und mit welchen Einschränkungen muss dann jeder kämpfen? Auch diese Erfahrung konnten die Auszubildenden von Pflege & Wohnen Region Spandau und Brandenburg während ihrer Praxiswoche Mitte Mai im Theodor-Fliedner-Haus machen. In dieser Zeit übernahmen 15 Schülerinnen die Verantwortung über einen Wohnbereich im Pflegewohnhaus. Dabei zur Seite standen ihnen erfahrene Praxisanleiter aus dem Haus selbst und anderen Einrichtungen. Pflegedienstleite-rin Claudia Weigelt: „Die Idee Schüler leiten eine Station kommt ursprünglich aus dem Krankenhaus und wir haben uns gefragt, warum kann das nicht auch in der Altenhilfe umgesetzt werden?“ Gesagt, getan. Inzwischen fand die Praxiswoche nun schon zum vierten Mal mit hoher Resonanz statt.

Theorie im PraxistestJe nach Ausbildungsjahr und entsprechend ihres Wissens

wurden die Schülerinnen eingesetzt: Für die Auszubildenden des ersten Jahrs hieß das unter anderem Durchführen der Grundpflege und Festigen von Transfertech-niken, rückenschonendes Heben, Tragen und Lagern von Bewohnern. Bei den höheren Jahrgängen wurden drei Schülerin-nen bereits als Dienstverantwortliche für einen ganzen Wohnbereich unter Anleitung eingesetzt. Zu den Aufgaben der Schülerin-nen gehörten ebenso die Dienstübergabe, der Verbandswechsel, die Begleitung der Haus- und Facharztvisite sowie die Kommu-nikation mit den verschiedenen Berufsgrup-pen wie Logopäden oder Apotheker. „Die Schülerinnen konnten Eins zu Eins das ma-chen, was sonst Fachkräften übernehmen“, sagt Wohnbereichsleiterin Silvana Sariaslan. „So festigt sich das in der Theorie Erlernte am besten.“

Pflege in Verbindung mit TechnikDer Beruf der Pflegefachkraft ist anspruchsvoll und

komplex. Zu den Aufgaben gehören neben der fachgerechten pflegerischen Versorgung der Bewohner ebenso das Erfassen der Pflegesituation jedes Einzelnen. Statt wie früher auf Papier werden die Daten der Bewohner nun Computer gestützt doku-mentiert und ausgewertet. Assistierende Technik konnten die Schülerinnen auch an anderer Stelle kennenlernen, etwa bei der Ganganalyse per App auf dem Handy. Diese erfasst mithilfe von Videoaufnahmen, wie ein Mensch sich bewegt und ob er ein hohes Risiko hat, zu stürzen. Anschließend bekommt er Emp-fehlungen, was er tun kann, um sein Sturzrisiko zu mindern.

Wie fühlt sich Verantwortung anSituationen reflektieren und sich in den Gegenüber einzu-

fühlen – das konnten die Auszubildenden in der Praxiswoche in vielerlei Hinsicht. Nicht nur dass sie die Aufgaben der Pflegekräfte übernahmen, sondern auch indem sie den Ageman Altersanzug ausprobierten – ein Overall, der so konstruiert ist, dass er das Alter simuliert: Arme und Beine werden damit schwerer, die Augen können nicht mehr deutlich sehen.

„Der Anzug zeigt den Auszubildenden, wie anstrengend bestimmte Tätigkeiten für unsere Bewohner sein können“, sagt Claudia Weigelt. Am Ende nützt das allen. Durch den Blickwechsel nehmen die Pflegeschülerinnen mehr Rücksicht und reflektieren ihr Tun. Im Gegenzug dazu fühlen sich die Bewohner gut betreut.

Mit dem Herzen dabeiDamit die Schülerwoche stattfinden

konnte, begannen die Vorbereitungen bereits im Februar. Jeder einzelne Tag musste genau geplant werden: „Dazu gehörte beispiels-weise, zur Information der Schüler, das Zusammenstellen der Informationen und Beschreibungen zu den einzelnen Bewohnern

Medikamentenmanagement, Pflegedokumentation am PC, indi-viduelle Wünsche des Bewohners – bei der Versorgung alles im Blick zu behalten muss geübt sein.

Die Pflegeschülerinnen von Pflege & Wohnen der Region Spandau und Brandenburg stellten bei der Praxiswoche im Theodor-Fliedner-Haus ihr Wissen unter Beweis.

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Jugendhilfe

Hier bin ich! – die Stiftskirche ist bunt

und ihrer Krankheitsbilder“, sagt Wohnbereichsleiterin Silvana Sariaslan. Neben der Freistellung der Schülerinnen in den Schu-

len und den einzelnen Einrichtungen wurden sämtliche Termine mit Ärzten, der Wundschwester, der Logopädin sowie Kurz-vorträge etwa zur 10-Minutenaktivierung oder dem Einsatz der Kleinen Puppenfreunde, einem Puppenspiel für demenzerkrankte Be wohner, organisiert.

Schnell war die Woche vorbei. Am Ende saßen alle noch einmal zusammen, an einem festlich gedeckten Tisch, und tauschten sich über die Erlebnisse in der Woche aus. Zur Erin-nerung und als kleines Dankeschön bekam jede der Beteiligten eine Urkunde. „Dass diese Schülerwoche so gut funktioniert hat, verdanken wir allen Beteiligten, die alle mit vollem Herzen dabei waren“, sagt Pflegedienstleiterin Claudia Weigelt.

Zitate von Teilnehmerinnen: „Theorie gibt es in der Schule – hier konnte ich das Wissen anwenden.“„Es war super anstrengend, hat aber einen Heidenspaß gemacht.“„Trotz Gewusel und Lärm fanden die Bewohner es super, von allen betüttelt zu werden.“

Kraftvolle Trommelrhythmen der Gruppe drum attack leiteten die diesjährige Vernissage der Kunsttherapie am 14. Juni auf dem Vorplatz der Stiftskirche ein. Eine temperamentvolle Begrüßung für eine Ausstellung mit dem starken Titel: Hier bin ich! In der Stiftskirche erwarteten die rund 100 Gäste die krea tive Arbeit von Kindern und Jugendlichen, die in Wohn-gruppen der stationären Jugendhilfe leben. In der Kunst-therapie können sie einen Ausdruck finden für ihre Träume, Sorgen, Ängste, Wünsche – einfach Emotionen aller Art.

„Hier bin ich! – dieses sich Zeigen vor all den Menschen hier braucht Mut“, sagte Pfarrer Martin Stoelzel-Rhoden in seiner Andacht und dass er großen Respekt habe vor den jungen Künstlerinnen und Künstlern, die mit ihren Arbeiten einen Teil von sich zeigen und zu sich stehen.

In diesem Jahr übernahm die Schirmherrschaft Andreas Mörs-berger, Sprecher des Vorstands der Johannesstift Diakonie. In seiner Ansprache sagte er, dass der eigentliche Anlass einer Schirmherrschaft darin besteht, das Interesse an einer Veranstaltung zu verstärken. In diesem Fall sei das aber gar nicht notwendig gewesen: „Hier stehen die Kinder und Jugendlichen im Mittelpunkt, jeder einzelne mit seinen Kunstwerken und so soll es sein. Ihr habt es ganz alleine geschafft, dass heute so viele Gäste ins Johannesstift gekommen sind. Ich bin tief beeindruckt.“

Innerhalb eines Jahres haben die Künstlerinnen und Künst-ler eine große Vielfalt an Kunstwerken geschaffen: Porträts,

Enkaustik, Skulpturen, Kokons und ein bunter Materialmix aus Holz, Leinwand, Kunststoffen, Gips und Filz schmückt die Stiftskirche. Bis zum Ende der Sommerferien

können die Arbeiten angeschaut und bei Einverständnis der Künstlerinnen und Künstler auch erworben werden. Die Ver-nissage war ein voller Erfolg: Über die Hälfte der Kunstwerke sind bereits verkauft.

Die Vernissage der kunsttherapeutischen Gruppe findet seit vielen Jahren in der Stiftskirche statt. Spenden machen die Ar-beit der Kunsttherapie möglich. Die beiden Kunsttherapeuten Haydeé Freitas und Henriette Homoth arbeiten beide in der Jugendhilfe des Evangelischen Johannesstifts.

Diana Oppermann

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Jugendhilfe – Personalaustauschprogramm

Über den Tellerrand schauen

Wie wäre es, bei seiner Arbeit mal einen Blick auf die österreichische Bergwelt zu haben oder aber die Vorzüge der Metropole Berlins zum Greifen nah zu wissen?

Beim Personalaustauschprogramm der Jugendhilfe mit der Diakonie de la Tour in Österreich ist das möglich und noch viel mehr: „Impulse für die eigene Arbeit zu bekommen und über den Tellerrand seiner Arbeit zu sehen, macht unser Pro-gramm so attraktiv und wichtig zugleich“, sagt Andreas Lorch, Geschäftsführer Evangelisches Johannesstift Jugendhilfe.

Martina Rutter und Enis Husic hospitierten Mitte Mai zwei Wochen durch stationäre und ambulante Einrichtungen der Jugendhilfe. Das Programm wird auf die Hospitanten für jeden Durchgang individuell angepasst, so dass sie den größtmöglichen Nutzen für ihre Arbeitsbereiche in der Heimat haben. Husic ar-beitet bei der Diakonie de la Tour im ambulanten Bereich als Ein-zelfallhelfer, Rutter im stationären Bereich in einer Wohngruppe.

Am Ende Ihrer Hospitanz haben beide strahlende Gesich-ter. „Ich bin so dankbar für diesen Austausch. Alles war perfekt organisiert. Besonders gefallen haben mir die flachen Hierar-chien, die offene Gesprächs- und Willkommenskultur. Manche Einrichtungen haben Konzepte, die es bei der Diakonie de la Tour so gar nicht gibt. Das war für mich wirklich ein Zugewinn. Und natürlich auch Berlin. Das ist einfach eine tolle Stadt“, erzählt Husic. Rutter nickt ihrem Kollegen bestätigend zu: „Wir wurden hier von allen herzlich aufgenommen und unser Besuch bei einer Wohngruppe mit innewohnender Erzieherin war emotional sehr schön. Dort war es wie in einer Familie. Das hat man den Kindern sofort angemerkt.” In ihren symbo-

lischen Koffer mit nach Klagenfurt nehme Rutter auch ihre neuen Kontakte für zukünftigen fachlichen Austausch.

Zeitgleich zu den beiden Österreichern war Thomas Eck, Einzelfallhelfer in der Wohngruppe Marientaler aus dem thüringischen Eisenach, in Österreich und hat dort ebenfalls zwei Wochen in den Einrichtungen der Diakonie de la Tour hospitiert. „Eine Spitzensache ist dieser Austausch und ich bin echt dankbar dafür“, berichtet Eck. Seine zwei Wochen in Ös-terreich waren perfekt organisiert. Er hatte einen Dienstwagen für die weit auseinanderliegenden Einrichtungen und konnte so problemlos alle besuchen. Eck ist sehr zufrieden: „Ich war bei vielen verschiedenen Besprechungen dabei, durfte mir alle Einrichtungen anschauen und deren Konzepte kennenlernen. Aber auch meine Arbeit habe ich vorgestellt und so sind wir immer wieder in guten fachlichen Austausch gekommen. Ich habe definitiv Anreize für meine Arbeit bekommen und werde mich mit einem pädagogischen Ansatz, der mir dort begegnet ist, näher beschäftigen.“

Ende Mai hatte die Jugendhilfe ihren zehnten Durchgang beim Personalaustauschprogramm mit der Diakonie de la Tour in Österreich. Seit 2016 gibt es den Kontakt zu den Kollegen dort. Pro Jahr sind es drei bis vier Durchgänge. Im September startet der nächste. Die Zeit der Hospitanz wird als Arbeitszeit gerechnet. Das Programm wird über EU-Fördermittel finan-ziert. Diana Oppermann

Martina Rutter und Enis Husic

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BERLINDEUTSCHLAND

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Gemütlich und äußerst informativ ist es bei bei der Diakonie de la Tour.

Klagenfurt am Wörthersee bei der Diakonie de la Tour

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KLAGENFURT AM WÖRTHERSEE ÖSTERREICH

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Jugendhilfe – Johannesstift-Kita erhält erstmals Qualitätssiegel

Woran ist eine gute Kita zu erkennen? Am 22. Mai wurde der Kita im Evangelischen Johannesstift auf ihrem Sommerfest das Evangelische Gütesiegel BETA verlie-hen. Unter dem Motto „Wir legen eine Schippe drauf “, startete vor eineinhalb Jahren der Prozess. Erstmals ließ die Kita ihre Qualitätsstandards von unabhängigen Auditoren zertifizieren. „Wir wollten einfach wissen, wie wir qualitativ dastehen und wo wir eben noch eine Schippe drauflegen müssen, um optimal für die Zukunft aufgestellt zu sein. Dank der großen Beteiligung und Kreativität der Mitarbeiterinnen, haben wir unser Ziel erreicht“, berichtet Dorothea Helwing, Leiterin des Bereichs Entwicklung, Bildung und Begleitung.

Seit vielen Jahren ist Qualitätsmanagement ein Instrument in der Jugendhilfe. Das ist der Kita bei ihrem Weg zu Gute ge-kommen. „Wenn man diese Prüfung besteht, ist das etwas ganz Besonderes. Bisher haben lediglich 28 von rund 470 Kitas in Berlin und Brandenburg das Gütesiegel erreicht. Die Arbeit der Erzieherinnen ist hervorragend“, betonte Fachreferentin Susan-ne Przybilla vom Verband Evangelischer Tageseinrichtungen für Kinder Berlin-Brandenburg-schlesische-Oberlausitz e. V. (VETK) bei der Verleihung.

Durch die Einführung eines Qualitätsmanagementsystems (Evangelisches Gütesiegel BETA) ist gewährleistet, dass die Qualität der Arbeit nach der Zertifizierung weiterhin kontinu-ierlich überprüft und – falls erforderlich – erneut an die gelten-

den Standards angepasst wird. Andreas Lorch, Geschäftsführer Evangelisches Johannesstift Jugendhilfe, sagte: „Das Siegel ist ein Nachweis, gut auf dem Weg zu sein und ein Symbol nicht stehen zu bleiben – nicht nur für die Institution, sondern für jeden Einzelnen.“

Der Abschlussbericht der Evaluation hat wiederholt die Stärken der Kita im Johannesstift hervorgehoben: „ausgezeich-nete pädagogische Arbeit, Partizipationsmöglichkeiten für Kinder, Zusammenarbeit mit den Eltern und eine liebevolle, freundliche und zugewandte Atmosphäre“. Darauf ist Silke Wagner, Leiterin der Kita, stolz und dankbar: „Die Kolleginnen und Kollegen sind unermüdlich im Einsatz und investieren täglich ganz viel Kraft und Geduld, damit sich die Kinder bei uns wohlfühlen und gut auf die Anforderungen des Lebens vorbereitet werden.“

Die Kita befindet sich auf dem Gelände des Evangelischen Johannesstifts in der Schönwalder Allee 26. Sie hat seit Frühjahr 2019 nach Umbau und Erweiterung 172 Plätze und 30 Mitarbeitende.

Diana Oppermann

Spiel, Spaß und Maskerade: Das Sommerfest der Kita ließ wenig Wünsche für die Kinder offen – ob auf der riesigen Ritterhüpfburg im Garten der Kita oder beim begehrten Kinderschminken.

Foto: Diana Oppermann

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Behindertenhilfe

65 x Glück für die Handtasche65 Bilder und 65 Geschichten zum Thema Glück. Entstanden sind sie in einem gemeinsamen Projekt der Jugend- und der Behindertenhilfe des Evangelischen Johannesstifts. Kinder aus acht verschiedenen Ländern, mit und ohne Beeinträchtigung, haben die Frage beantwortet: Was brauchen sie, um glücklich zu sein?

Ist Glück abhängig von Kultur, Gesellschaft, Religion und Beeinträchtigung?

Zwischen den Geschichten in diesem Buch liegen räum-lich tausende von Kilometern und viele Zeitzonen. Von den Kindern der Schamanen, zu den auf der Straße spielenden Kindern von Kuba und von der Polarnacht bis zur heißen Sonne Afrikas. Es sind Kinder aus gut situierten Familien und Kinder, welche aus unserer Sicht wenig besitzen, Kinder mit und ohne Beein-trächtigungen, Kinder, die bei ihren Familien oder in Einrichtungen oder Interna-ten leben. Sie alle erzählen uns von ihrem persönlichen Glück.

Mit Hilfe von sieben Dolmetschern, der Inter-nettelefonie und einem Workshop ließen wir die Barrieren fallen. Die Kinder erzählten nicht einfach nur ihre Geschichten und Vorstellungen zum Glück, sie sendeten sich Videobotschaften und hatten viele Fragen. Es hat sich gezeigt,

dass das Glück viele Facetten hat. Sascha, der im Sterben liegt und in der stillen Anwesenheit seiner Freundin sein Glück sieht, Ali Reza, der sich als Glückspilz empfindet, weil er mit seinem Großvater, seiner Mutter und seiner Tante gemeinsam Boot fahren kann oder Kamila, die in ihrem Weihnachtstraum

das Glück erlebte, hören zu können. Das sind nur eini-ge und jedes weitere Kind bringt eine andere Facette hinzu. Manche wünschen sich von ganzem Herzen ein paar weiße Turnschuhe, andere ein Privatflugzeug, um den argentinischen Fußballstar Lionel Messi zu besuchen.

... aber lesen Sie einfach selbst.

Das Buch 65 x Glück ist im dorise Verlag erschienen (ISBN 978-3-94 6219-34-7),

65 x Happiness (englische Version, ISBN 978-3-946219-35-4)

Die Publikation wurde ge-fördert durch Aktion Mensch und die Heinz und Heide Dürr Stiftung.

Nelli Elkind

Bildimpressionen aus dem Buch

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Behindertenhilfe

„Wir haben die Toten Hosen ins Stift eingeladen!“

Vor einigen Tagen war es soweit – die Einladung an die Toten Hosen ging in die Post.

Der Wunsch: Die Band soll ins Evangelische Johannesstift kommen und ein Hauskonzert geben.

Die Idee dazu entstand in der Behindertenhilfe bei NEBO, einer Einrichtung für Menschen mit geistiger Behinderung, in der einige Fans der Toten Hosen leben und arbeiten.

Warum auf das nächste Konzert warten? Wir laden die Band direkt zu uns ein!

Gesagt, getan. „Die Einladung sollte Spaß machen und etwas Besonderes sein“, sagt Annkatrin Bühl, Mitorganisatorin und selbst großer Fan der Toten Hosen.

Es gründete sich eine Band aus Bewohnern der Einrich-tung, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen: die Alten Schinken (in Anlehnung an die Toten Hosen). Nach ein paar Proben waren die Alten Schinken bereit für ihren ersten großen Auftritt in der Macherei. Dort sind die Fotos entstanden. Sie zeigen, wie viel Spaß die Aktion allen Beteiligten gemacht hat! „Die

Aktion ist ein tolles Beispiel für Teilhabe und die inklusive Arbeit, die in der Behindertenhilfe möglich ist“, sagt Bühl. Vielen Dank an alle Organisatorinnen, Beteiligten und Helfern, die den Nachmittag in der Macherei mit vorbereitet und gestaltet haben! Die Filmaufnahmen aus dem Konzert wurden Teil eines tollen Videos, das zum Teil auch im Schwimmbad auf dem Stiftsgelände gedreht wurde. „Zusammen

mit einem Einladungsschreiben ging das Video nun an die Toten Hosen und wir hoffen, dass sie Ja sagen und zu uns ins Stift kommen!“, sagt Bühl. Unabhängig davon proben die Alten Schinken weiter – denn der nächste Auftritt steht schon bevor.

Am 6. September sind sie bei den Feierlichkeiten zu 20 Jahre NEBO zu sehen.

Und am 27. Juli findet eine ganz besondere Probe in der Macherei statt – dann wird nämlich das Musikvideo der Alten Schinken der Öffentlichkeit präsentiert.

Wenn Sie Fan der Alten Schinken sind oder noch werden wol-len, merken Sie sich diese Termine schon mal vor! Die Band freut sich über Ihre Unterstützung und Ihren Besuch.

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Bandprobe der Alten Schinken Fotos: Stefan Weilguny

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Ihre Ansprechpartnerin für die Nutzung des Clubhauses ist:Alessandra Pfeifer, Tel. 0173 · 390 82 95 [email protected]

Johannes-Hospiz e. V. Haus 8, Schönwalder Allee 26, 13587 Berlin Tel./Fax 030 · 336 09-374

Logopädie im Theodor-Fliedner-Haus Renate Tranel-Voß Tel. 030 · 499 638 59 [email protected]

Physiotherapie und Ergotherapie im Albert-Schweitzer-Haus Susanne Kammer Tel. 030 · 33 50 71 03 [email protected]

Zahnarzt im Christine-Bourbeck-Haus Josef Luszpinski, Tel. 030 · 336 09-826

Allgemeinarzt im Wilhelm-Philipps-Haus Steffen Rothkegel, Tel. 030 · 33 50 55 43

Gemeinwesenbeirat

Kontakt über:

Jasmin Schnell Mobil 0162 · 104 36 93

Rolf Meißner [email protected]

Stefan Dorn, Gemeinwesendiakon Tel. 030 · 336 09-700 Postfach 94 im Amanda-Wichern-Haus

Wichtige Rufnummern

Notruf Johannesstift intern: 10 211 extern: 030 · 336 09-211

Information 030 · 336 09-244

Immobilienmanagement Di 9 bis 12 Uhr, Do 14 bis 17 Uhr Tel. 030 · 336 09-315 schadensmeldung@ evangelisches-johannesstift.de

Lebensmittelgeschäft SELL Mo bis Fr 8 bis 17 Uhr Sa 8 bis 12 Uhr Tel. 030 · 35 50 70 20

Sportverein Inklusiv Johannesstift e. V. Gesundheits- und Rehabilitationssport Büro: Mo und Mi 10 bis 15 Uhr Di und Do 10 bis 16 Uhr Fr nach Vereinbarung Tel. 030 · 336 09 - 2124 / Fax -773 sportverein@evangelisches- johannesstift.de www.sportverein-johannesstift.de

Pflegestützpunkt Spandau Sprechzeiten: Di 9 bis 15 Uhr Do 12 bis 18 Uhr und nach Vereinbarung Galenstraße 14, 13597 Berlin Beratungs-Telefon 030 · 902 79 - 2026 Fax 030 · 902 79-75 60 pflegestuetzpunkt.spandau@ evangelisches-johannesstift.de

Ramonas Friseur-Team Di bis Fr 9 bis 17.30 Uhr, Sa 8 bis 12 Uhr Tel. 030 · 336 65 90 / 030 · 336 09-490

Beratung, Ärzte, Praxen

Allgemeinärztin im Albert-Schweitzer-Haus Claudia Wahl-Kammer Tel. 030 · 336 09-462

Beratungsstelle Spandau, Erziehungs- und Familienberatung Kirchhofstraße 30, 13585 Berlin Tel. 030 · 336 14 29 mit Außenstelle Siemensstadt

Betriebsärztlicher Dienst im Christine-Bourbeck-Haus Dr. Anders Fagh Tel. 030 · 336 09-519 betriebsarzt@evangelisches- johannesstift.de

Wir sind für Sie da

Blumenladen Jacques Delardière Mo geschlossen, Di bis Fr 8 bis 17 Uhr Sa 9 bis 14 Uhr, So 10 bis 13 Uhr Tel. 030 · 336 09-231

Buchhandlung Johannesstift Bücher & Kunstgewerbe Mo bis Fr 9.30 bis 18 Uhr, Sa 9.30 bis 14 Uhr Tel. 030 · 335 24 31 / 030 · 336 09-245 [email protected] www.buchhandlung-johannesstift.de

Café Gartenlaube Ein Betrieb der Stephanus-Werkstätten Mo bis Fr 9 bis 17.30 Uhr Tel. 030 · 32 30 66 19

Fundgrube Secondhand-Kaufhaus Am Oberhafen 16 – 20, 13597 Berlin Mo und Mi 12 bis 18 Uhr Di, Do und Fr 10 bis 16 Uhr Tel. 030 · 330 96 16-22 fundgrube@evangelisches- johannesstift.de www.fundgrube-johannesstift.de

Gärtnerei Johannesstift (Paul Gerhardt Diakonie Services GmbH) Blumenfachgeschäft Friedhof/ Grab pflege, Pionierstraße 82, Mo bis Fr 8 bis 17 Uhr, Sa 8 bis 13 Uhr So 10 bis 13 Uhr (ab April) Tel./Fax 030 · 375 11-33

Hobbythek und Umweltbibliothek Johann-Sebastian-Bach-Haus Di 16 bis 18 Uhr 2. So im Monat 12 bis 18 Uhr Tel. 0152 · 575 151 82

Hol- und Bringedienst Tel. 0163 · 30 92 38 9

Hotel Christophorus Tel. 030 · 336 06-0 / Fax -114 [email protected] www.hotel-christophorus.com

Huckepack Umzüge/Wohnungsauflösungen/Transporte Am Oberhafen 16 – 20, 13597 Berlin Tel. 030 · 330 96 16-21 huckepack@evangelisches- johannesstift.de www.huckepack-johannesstift.de

Wir bleiben in Kontakt

39Kontakte 7/8 | 2019 Adressen

Page 40: Kontakte · Wir bleiben in Kontakt 39 2. Man nehme eine große Tube Tomaten-mark, schraube den Deckel ab und drücke mit dem Dorn im Deckel die Metallmembran der Tubenöffnung kräftig

Servicetelefon 0521.329876-120

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