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Konzept Filière Bilingue (FiBi) GR2014 (GR2014) Dieses Dokument basiert auf dem Konzept für die erste Phase des Projekts aus dem Jahre 2010, das von Christine Le Pape Racine, Christian Merkelbach, Claire-Lise Salzmann und Peter Walther erarbeitet wurde. Es dient als Grundlage für die Weiterführung der FiBi in den Klassen HarmoS 1-4 sowie für die Weiterentwicklung für die Klassen HarmoS 5-8. Die Über- arbeitung wurde realisiert von Doris Bachmann, Christine LePape Racine, Peter Walther und Christian Merkelbach. Das Konzept wurde am 28.10.2013 von den Schulkommissionen zur Kenntnis genommen und dem Gemeinderat zu Annahme empfohlen. Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern hat mit Schreiben vom 16.12.2013 der Stadt Biel die Umsetzung des Konzepts erlaubt. Der Gemeinderat der Stadt Biel hat das Konzept am 08.01.2014 genehmigt und dessen Um- setzung beschlossen.

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Konzept Filière Bilingue (FiBi) GR2014 (GR2014)

Dieses Dokument basiert auf dem Konzept für die erste Phase des Projekts aus dem Jahre 2010, das von Christine Le Pape Racine, Christian Merkelbach, Claire-Lise Salzmann und Peter Walther erarbeitet wurde. Es dient als Grundlage für die Weiterführung der FiBi in den Klassen HarmoS 1-4 sowie für die Weiterentwicklung für die Klassen HarmoS 5-8. Die Über-arbeitung wurde realisiert von Doris Bachmann, Christine LePape Racine, Peter Walther und Christian Merkelbach.

Das Konzept wurde am 28.10.2013 von den Schulkommissionen zur Kenntnis genommen und dem Gemeinderat zu Annahme empfohlen.

Die Erziehungsdirektion des Kantons Bern hat mit Schreiben vom 16.12.2013 der Stadt Biel die Umsetzung des Konzepts erlaubt.

Der Gemeinderat der Stadt Biel hat das Konzept am 08.01.2014 genehmigt und dessen Um-setzung beschlossen.

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Inhalt

1 Zielsetzung, Nachfrage und Grundidee ............................................................................. 4

2 Organisation zweisprachiger Klassen ................................................................................ 5

2.1 Aufbauorganisation und Zuständigkeiten ........................................................................... 5

2.2 Umfang und Struktur der FiBi (Anzahl der Klassen) ......................................................... 6

2.3 Lehrpersonen .......................................................................................................................... 6

2.4 Entlastung der Lehrpersonen ................................................................................................ 7

2.5 Infrastruktur ........................................................................................................................... 7

2.6 Aufnahme ................................................................................................................................ 8

2.7 Durchlässigkeit zu anderen Klassen ..................................................................................... 8

3 Pädagogisches und didaktisches Konzept .......................................................................... 9

3.1 Grundsätzliches ...................................................................................................................... 9

3.1.1 Pädagogische Grundhaltung ............................................................................................................... 9

3.1.2 Entwicklung der Sprachkompetenzen .............................................................................................. 10

3.1.3 Reziproke Immersion ....................................................................................................................... 11

3.2 Rahmenbedingungen und Lehrpläne ................................................................................. 11

3.2.1 Lehrpläne .......................................................................................................................................... 12

3.2.2 Dialekt und Standardsprache ............................................................................................................ 13

3.2.3 Hausaufgaben ................................................................................................................................... 13

3.2.4 Aktivitäten der Schule ...................................................................................................................... 13

3.2.5 Statut de l’enseignement complémentaire de l’allemand respectivement du français ...................... 13

3.3 Lehrmittel.............................................................................................................................. 14

3.3.1 Lehrmittel auf Kindergartenstufe ..................................................................................................... 14

3.3.2 Lehrmittel auf Primarschulstufe ....................................................................................................... 15

3.4 Stundenpläne ........................................................................................................................ 17

3.4.1 Stundenplan Kindergarten ................................................................................................................ 17

3.4.2 Stundenplan 1. Primarklasse ............................................................................................................ 18

3.4.3 Stundenplan 2. Primarklasse ............................................................................................................ 19

3.4.4 Stundenplan 3. Primarklasse ............................................................................................................ 21

3.4.5 Stundenplan 4. Primarklasse ............................................................................................................ 22

3.4.6 Stundenplan 5. Primarklasse ............................................................................................................ 24

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3.4.7 Stundenplan 6. Primarklasse ............................................................................................................ 25

3.5 Besondere Massnahmen ....................................................................................................... 27

3.6 Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Eltern .................................................... 27

3.7 Entwicklung des Unterrichtskonzepts in einzelnen Bereichen und Fächern .................. 28

4 Projektorganisation ........................................................................................................... 28

4.1 Projektorganisation .............................................................................................................. 28

4.2 Projektplanung ..................................................................................................................... 29

4.2.1 Konzeptentwicklung ......................................................................................................................... 29

4.2.2 Aufbau der Klassen .......................................................................................................................... 30

4.2.3 Weiterbildung der Lehrpersonen ...................................................................................................... 31

4.2.4 Zeitplan ............................................................................................................................................ 31

4.3 Evaluation des Projekts ....................................................................................................... 32

4.4 Anpassungen des Konzepts .................................................................................................. 32

5 Finanzierung ..................................................................................................................... 32

5.1 Kosten des laufenden Betriebs ............................................................................................ 32

5.2 Allgemeine Projektkosten .................................................................................................... 33

6 Quellen .............................................................................................................................. 34

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1 Zielsetzung, Nachfrage und Grundidee

Zweisprachigkeit ist zentrales Thema in Biel – auch in Kindergarten und Volksschule. Das zeigen die Diskussionen in der Politik, bei den Eltern und in den Schulen. Die Zweisprachig-keit, ihre Förderung und ihr Potential für den Standort Biel, nimmt auch in den Schwerpunkten der gemeinderätlichen Politik 2014 – 2017 einen prominenten Platz ein. Es ist einerseits eine Herausforderung für alle Akteure, die Zusammenarbeit in zwei Sprachen und damit verbun-den in zwei Kulturen zu pflegen, andererseits aber auch eine grosse Chance und Bereiche-rung für alle Beteiligten.

Zweisprachige Projekte wurden an den Schulen der Stadt Biel zunächst in Bözingen als Schulversuch eingeführt, dann immer noch als Schulversuch auf praktisch alle Schulen der Stadt ausgeweitet und schliesslich in der Revision des Volksschulgesetzes 2008 kantonal auf Gesetzesebene als freiwillige Option fest verankert (Art. 9a VSG). Diese Projekte werden auch durch die räumliche Nähe französisch- und deutschsprachiger Klassen in den Primar-schulen unterstützt.

Vor allem junge Kinder lernen Sprachen leichter und anders als Erwachsene. Zudem besteht eine einzigartige Situation, weil Deutsch und Französisch in Biel praktisch überall im Alltag präsent sind. Könnte dieses einzigartige Potential nicht auch genutzt werden, indem eine konsequent zweisprachige Schule, eine "Filière Bilingue", kurz FiBi genannt, geschaffen wird?

Das Konzept der FiBi baut auf dem Prinzip der reziproken Immersion auf. Dabei werden Kla-sen je hälftig aus deutsch- und französischsprachigen Kindern zusammengesetzt. Der Unter-richt erfolgt im Prinzip je hälftig in Deutsch und Französisch. Die Hauptsprache der Kinder wird ergänzend massvoll in sprachhomogenen Unterrichtsgefässen unterstützt. Dieses Mo-dell vermittelt Sprachkompetenzen nicht nur in der Unterrichtssituation sondern auch durch Kontakte zwischen den Schülerinnen und Schülern, nicht zuletzt auch in Pausen und Freizeit.

Zweisprachige Klassen werden auf Sekundarstufe II in Biel bereits erfolgreich geführt. So lag auch der Gedanke nahe, diese Schulform zunächst auf die Sekundarstufe I zu erproben. Das Konzept sieht nun jedoch einen Beginn mit dem Kindergarten vor. Zwei Gründe haben dafür den Ausschlag gegeben. Erstens lernen 4 – 5-jährige Kinder eine Fremdsprache anders als Jugendliche mit 12 – 13 Jahren. Zweitens kann ein Einstieg im Kindergarten insofern nieder-schwelliger erfolgen, als keine vorherigen Kenntnisse der anderen Sprache vorausgesetzt werden müssen, und die Kompetenz in beiden Sprachen später bei kognitiv anspruchsvolle-ren Fächern bereits gut entwickelt ist.

Damit kann vermieden werden, dass die FiBi zu einer elitären Schulform wird. Zweisprachige Klassen sollen integrativ sein, das heisst bezüglich sprachlicher, sozialer, kultureller und leis-tungsspezifischer Merkmale heterogen sein. Dies wird durch den frühen Beginn im Kindergar-ten und einem entsprechend gestalteten Zuteilungsverfahren sicher gestellt.

In einer ersten vierjährigen Phase des Projekts wurden zwei Klassenzüge – also pro Jahr-gang zwei Klassen – ab Kindergarten bis zur zweiten Primarklasse aufgebaut. Es wurde mit vier Kindergartenklassen während zwei Jahren begonnen. Zwei Jahre später kamen zwei 1. Klassen hinzu und im letzten Jahr dann zwei 2. Klassen. Diese erste Phase wurde durch eine Evaluation begleitet, die aufzeigte, dass die Kinder von der Zweisprachigkeit in ihrer Sprach-entwicklung massiv profitieren konnten. Zugleich wurden keinerlei Effekte festgestellt, die auf eine problematische Entwicklung für die Kinder hingewiesen hätte. Es liegt ein ausführlicher Evaluationsbericht vor, der über die Resultate dieser umfassenden Evaluation Auskunft gibt.

Aufgrund dieser ermutigenden Resultate, die auch durch in der Literatur dokumentierte Erfah-rungen in anderen Schulen gestützt werden, wird nun eine Weiterführung des Projekts ange-

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strebt. Es soll auf den Stufen HarmoS 1 bis 4 weitere vier Jahre geführt werden und zug-gleich für die Stufen HarmoS 5- 8 weiterentwickelt werden. Gegebenenfalls wird nach vier Jahren entschieden, ob die Klassenzüge auch in der Sekundarstufe I weitergeführt werden. Werden im Verlaufe von elf Jahren alle drei Phasen realisiert, so entsteht eine Schule mit insgesamt 22 Klassen, was rund 8% der Bieler Schulklassen entspricht. Eine Erweiterung auf mehr als 2 Klassenzüge ist zurzeit nicht vorgesehen.

Für den Start der ersten Phase des Projekts wurde im Frühling 2008 eine Befragung zur Be-reitschaft von Eltern, ihre Vorschulkinder künftig in zweisprachige Klassen einzuschulen, durchgeführt. Diese Befragung liess ein sehr grosses Interesse an der FiBi vermuten.

Mittlerweile liegen die Ergebnisse von 4 Einschreiberunden vor. Anfänglich wurden vier mal mehr Kinder angemeldet, als aufgenommen werden konnten. Nach zwei Jahren haben sich die Anmeldungen beim dreifachen der Kapazität eingependelt. Die Abnahme wird darauf zu-rückgeführt, dass die weit entfernt wohnenden Eltern verstanden haben, dass sie keine Chance auf eine Aufnahme in die FiBi haben und daher auf eine Anmeldung ganz verzichtet.

Es zeigt sich auch, dass das Interesse bei Eltern beider Sprachen wie auch bei fremdspra-chigen Eltern hoch ist. Die angestrebte Heterogenität konnte also durchaus erreicht werden.

Die Nachfrage nach zweisprachigen Klassen ist daher erwiesen. Heterogenität kann in zwei-sprachigen Klassen hergestellt werden und die Ergebnisse der ersten vier Jahre zeichnen ein sehr positives Bild, insbesondere für die Schülerinnen und Schüler.

2 Organisation zweisprachiger Klassen

Der Aufbau der FiBi erfolgt in drei Phasen, die den drei Zyklen nach HarmoS respektive PER (Plan d’études romand) entsprechen. Die Projektorganisation mit diesen drei Phasen ist im 4. Kapitel "Projektorganisation" beschrieben.

2.1 Aufbauorganisation und Zuständigkeiten

Die FiBi ist eigenständige Schuleinheit nach Schulreglement der Stadt Biel und entwickelt eine ihr eigene Schulkultur. Es wird angestrebt, dass die FiBi in einer Koleitung gemeinsam von einer französisch- und einer deutschsprachigen Person geleitet wird. Alle Lehrpersonen bilden ein pädagogisches Team. Innerhalb dieses Gesamtteams bilden die Lehrpersonen von jeweils zwei aufeinanderfolgenden Klassen (Kindergarten, 1. und 2. Klasse, 3. und 4. Klasse, 5. und 6. Klasse) je eine Gruppe. Diese Gruppe arbeitet sowohl in der Konzeption als auch in der Umsetzung der FiBi eng zusammen. In der letzten Phase des Projekts wird ein weiteres Team für die Sekundarstufe I geschaffen.

Die FiBi wird möglichst an einem Standort realisiert, eventuell mit Aussenstandorten für die Kindergärten und eventuell zukünftig mit einem zusätzlichen Standort für die Sekundarstufe I. Für die Sekundarstufe I ist zu gegebener Zeit zu klären, welches Modell angewandt wird. Ein Modell mit leistungsdifferenzierten Klassen dürfte dabei beträchtliche Schwierigkeiten bieten. Einfacher wäre ein Oberstufenmodell mit heterogenen Stammklassen.

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Die FiBi ist basiert auf Art. 9a VSG, der die Unterrichtssprachen und insbesondere den Unter-richt in einer anderen Landessprache bestimmt.

2.2 Umfang und Struktur der FiBi (Anzahl der Klasse n)

Für jeden Jahrgang werden zunächst 2 FiBi-Klassen geführt. Dies entspricht heute etwa ei-nem Zwölftel aller Klassen. Damit kann die Nachfrage der Eltern nur zu einem geringen Teil gedeckt werden. Da die Evaluation der ersten drei Jahre der FiBi jedoch keine abschliessen-den Erkenntnisse zulässt, soll die Kapazität zumindest bis Abschluss der zweiten Phase nicht erhöht werden.

Für eine zweckmässige und effektive Organisation sind je zwei parallele Klassen pro Jahr-gang unbedingt erforderlich. Mit nur einer Klasse können die beiden Sprachen nicht gleich-wertig behandelt werden und es müsste ein politisch problematischer Entscheid für den einen oder anderen Lehrplan gefällt werden (vgl. 3.2). Weiter können bei zwei Parallelklassen ein-zelne Elemente auch in sprachhomogenen Klassen durchgeführt werden und die Lehrerte-ams können kooperative Unterrichtsentwicklung verstärkt betreiben.

Die FiBi ist bezüglich sprachlichen, kulturellen, sozialen und leistungsmässigen Vorausset-zungen heterogen, also integrativ ausgerichtet. Es sind daher auch die entsprechenden be-sonderen Massnahmen der Integrativen Förderung (IF), des Deutsch als Zweitsprache (DaZ) der Logopädie und der Psychomotoriktherapie im gleichen Ausmass verfügbar, wie an den anderen Schulen der Stadt. Bei der erwarteten durchschnittlichen Zusammensetzung der Schüler ergibt dies 2-3 Lektionen pro Klasse ohne Logopädie, Psychomotorik und Besondere Klassen. Diese Ressourcen sollen, wie in den übrigen Klassen der Stadt Biel, schwerpunkt-mässig in den tieferen Klassen eingesetzt werden.

Grundsätzlich orientiert sich die FiBi an den Schulstufen nach Harmos respektive PER. Die ersten vier Jahre der ersten Phase sind aufgeteilt in Kindergarten und 1./2. Klasse. Der Kin-dergarten wird altersgemischt geführt. die folgenden Klassen HarmoS 3 bis 8 werden nicht altersgemischt geführt. Es wird jedoch eine enge Zusammenarbeit zwischen je zwei Jahr-gängen angestrebt. Über eine eventuelle Einführung des cycle élémentaire oder der Basis-stufe soll frühestens nach Abschluss der zweiten Projektphase entschieden werden.

2.3 Lehrpersonen

Für die 4 Klassen von zwei aufeinanderfolgenden Jahrgängen werden Lehrerteams gebildet. Sie arbeiten für Unterricht und Entwicklung eng miteinander zusammen und decken den überwiegenden Anteil der zu unterrichtenden Lektionen ab. Ein wesentlicher Teil der Entwick-lungs- und Vorbereitungsarbeit muss an der Schule geleistet werden, wofür Zeitgefässe aus-serhalb des Unterrichts definiert werden.

Die Zusammensetzung des Teams ist bezüglich Muttersprache ausgewogen. Es wird eben-falls Ausgewogenheit bezüglich Geschlecht und Alter angestrebt. Das Team deckt alle zu unterrichtenden Fächer ab.

Voraussetzungen für den Unterricht in der FiBi sind:

• Stufengerechtes Lehrerdiplom

• Vertiefte Kenntnisse des Sprachenlernen von Kindern der jeweiligen Altersstufe

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• Beherrschen der Methodik des zweisprachigen Unterrichts

• Gutes Sprachverständnis in beiden Unterrichtssprachen

• Bereitschaft zur Mitarbeit an der Weiterentwicklung der FiBi im zweisprachigen Team

Es besteht ein detailliertes Stellenprofil für Lehrpersonen der FiBi.

Lehrpersonen, die bereits an einer Bieler Schule unterrichten, werden bei Stellenbesetzungen bevorzugt. Alle Lehrpersonen, die in die FiBi einsteigen, erhalten eine angemessene Zusatz-ausbildung und eine Begleitung während den ersten zwei Jahren.

2.4 Entlastung der Lehrpersonen

Grundsätzlich soll die Filière Bilingue mit denselben Ressourcen geführt werden, wie regulä-ren Klassen zur Verfügung stehen. Ergänzend stehen zusätzliche Lektionen für den Einstieg sowie für die besondere Situation erforderlich (Art. 16a LADV).

Die Lehrpersonen erhalten eine Weiterbildung (bei der PH Bern und der HEP BEJUNE) so-wie während der ersten Durchführung des Zyklus (also während zwei Jahren) eine Entlastung von 2 Lektionen pro Klasse.

Nach Abschluss des ersten Zyklus, wird eine weitere Entlastungslektion gemäss Art. 16a der LADV während weiteren 3 Jahren vorgesehen. Diese ist erforderlich, weil der Unterricht an der FiBi aus folgenden Gründen anspruchsvoll bleibt:

• Mehraufwand für die Absprachen zwischen den beiden pädagogischen und administ-rativen Kulturen (Besondere Massnahmen, Schulaktivitäten, Rituale, Elternarbeit etc.)

• Aufwändigere da zweisprachige Kommunikation, zwischen den Lehrpersonen, mit El-tern, Speziallehrkräfte und Schulpartnern

• Das Arbeiten mit 2 Lehrplänen

• Mitarbeit und Koordination bei der Datenerhebung für die Evaluation

• Intensive Öffentlichkeitsarbeit (Zusammenarbeit mit den Medien, Besuche im Unter-richt etc.)

2.5 Infrastruktur

Die Klassen der FiBi werden möglichst an einem Standort konzentriert um die Zusammenar-beit zu erleichtern. Da Kinder nach dem Kriterium der geographischen Nähe aufgenommen werden, muss die FiBi möglichst in einem gut durchmischten Quartier platziert werden.

Als Standort wird die Schulanlage Plänke gewählt. Hier steht eine ideale Infrastruktur zur Ver-fügung und im Quartier besteht eine hohe Durchmischung. Zudem ist das Schulhaus mit dem öffentlichen Verkehr gut erreichbar.

Im Zentrum der Stadt ist neuer Schulraum erforderlich. Es ist geplant, dass die FiBi in eine neue Schulanlage im Zentrum der Stadt umzieht, sobald diese verfügbar ist. Damit wird die Schulanlage Plänke wieder eine Quartierschule. Der genaue Zeitpunkt für diesen Wechsel ist noch nicht bekannt.

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2.6 Aufnahme

Bei zwei Klassenzügen können insgesamt pro Jahrgang maximal 52 (Volksschulklassen) respektive 44 (Kindergartenklassen) Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden. Es ist jedoch nicht realistisch, die Klassen bis zum oberen Überprüfungsbereich zu füllen. Daher wird eine Grösse von 21 Schülerinnen und Schülern angestrebt, was insgesamt 42 Plätze pro Jahrgang entspricht.

Diese werden je zu einem Viertel an Kinder mit der Hauptsprache Deutsch beziehungsweise Französisch und der Lehrplanwahl Deutsch respektive Französisch vergeben. Kinder mit be-sonderen Bedürfnissen werden nach denselben Kriterien wie andere Kinder behandelt, so-fern sie in der Volksschule angemessen unterrichtet werden können.

Die Eltern verpflichten sich mit der Anmeldung, ihre Kinder in der Entwicklung ihrer Zweispra-chigkeit zu unterstützen, und nicht gleich bei den ersten Schwierigkeiten aufzugeben. Grund-sätzlich verbringen die Kinder ihre ganze Schulzeit im zweisprachigen Klassenzug (vgl. 2.7).

Die FiBi für einen Jahrgang kommt zustande, wenn pro Sprachgruppe und Lehrplan mindes-tens 10 Anmeldungen vorliegen. Liegen in einer der vier Gruppen mehr als 10 Anmeldungen vor, die alle oben genannten Bedingungen erfüllen, so werden die Plätze nach dem Kriterium der Distanz (Luftlinie) zwischen Wohn- und Schulort vergeben.

2.7 Durchlässigkeit zu anderen Klassen

Grundsätzlich ist die FiBi so konzipiert, dass Kinder die gesamte obligatorische Schulzeit vom Kindergarten bis zum Abschluss der Sekundarstufe I in der zweisprachigen Klassen verbrin-gen. Dennoch sind Kriterien vorzusehen, damit im zweisprachigen Klassenzug eine gewisse Durchlässigkeit besteht, denn Wechsel lassen sich insbesondere durch Weg- und Zuzüge nicht vermeiden.

Gründe für einen Austritt aus der FiBi sind:

• Umzug, durch den ein unzumutbarer Schulweg entsteht, oder eine zukünftige Wohngemeinde (ausserhalb Biel) übernimmt das Schulgeld nicht. Grundsätzlich können die Schülerinnen und Schüler auch nach Umzug innerhalb der Stadt Biel die FiBi weiterhin besuchen, wenn die Eltern die Verantwortung für den längeren Schulweg übernehmen.

• Schulische, soziale oder persönliche Schwierigkeiten, die klar auf den Besuch der FiBi zurückzuführen sind. Dafür sind eine Stellungnahme und ein entsprechender Antrag der Erziehungsberatung erforderlich.

Leistungsschwächen, die nicht durch den zweisprachigen Unterricht bedingt sind, gel-ten nicht als Austrittsgrund. Die FiBi ist als integrative Schule konzipiert und lässt be-sondere Massnamen oder Klassenwiederholung wie andere Schulen zu.

Während der ganzen Dauer der FiBi wird sicher gestellt, dass die Schülerinnen und Schüler grundsätzlich jederzeit in eine Klasse der einen oder anderen Sprache zurückkehren können. Dafür sorgt zusätzlicher Sprachunterricht im Rahmen des Angebots der Schule (vgl. 3).

In dem Ausmass, in dem Plätze verfügbar sind, können neue Schülerinnen oder Schüler zu einem späteren Zeitpunkt in die FiBi aufgenommen werden. Dabei wird zwischen zwei Auf-nahmeperioden unterschieden.

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a. Während des Kindergartens: Die Aufnahme bis zu einer Klassengrösse von 21 er-folgt nach einer Warteliste, die bei der anfänglichen Aufnahme erstellt wurde.

b. Während der Klassen HarmoS 3 und 4: Frei werdende Plätze bis zur Klassen-grösse von 21 werden ausgeschrieben. Gemäss denselben Kriterien, wie bei der anfänglichen Aufnahme werden die aufzunehmenden Schülerinnen und Schüler bestimmt. Zusätzlich müssen die Kinder jedoch über eine elementare Sprachkom-petenz in beiden Unterrichtssprachen verfügen. Zum Verfahren siehe unten.

c. Während der Klassen HarmoS 5 bis 8: Grundsätzlich gelten dieselben Kriterien und dasselbe Verfahren wie für HarmoS 3 und 4. Allerdings werden wegen des fortgeschrittenen Lernstandes höhere Kompetenzen in beiden Unterrichtsspra-chen verlangt.

Im Rahmen der Zuteilungen zu den HarmoS-3 Klassen können Eltern ihr Kind für einen ver-späteten Eintritt in die FiBi melden. Die Eltern werden über die FiBi und insbesondere die Wahl des Lehrplans in einem persönlichen Gespräch informiert. In einem zweiten Teil des Orientierungsgesprächs, werden die sprachlichen Fähigkeiten der Schülerin oder des Schü-lers mit Hilfe einer spielerischen Kommunikationssituation ermittelt. Dazu dienen eine Hand-puppe, Papier und Buntstifte und ein Bilderbuch mit Illustrationen aus dem alltäglichen Kon-text 6-8 jähriger Kinder. Die Sprachkompetenzen werden dabei sowohl von den Eltern, als auch den Gesprächsleitenden eingeschätzt. Die Eltern übernehmen die Verantwortung für den Schritt in die Fibi und den daraus resultierenden Lernerfolg ihres Kindes.

3 Pädagogisches und didaktisches Konzept

Das Ziel der FiBi ist eine möglichst weit gehende, mündliche und schriftliche Ausgewogenheit der Kompetenzen in beiden Sprachen. Je nach Lernvermögen der Schülerinnen und Schüler sind Unterschiede bezüglich allgemeinem Niveau und in den einzelnen kommunikativen Kompetenzen Hörverstehen, Lesen, Sprechen und Schreiben im Speziellen zu erwarten. Zusätzlich muss ein angemessener Umgang mit der Diglossie, d.h. dass für die frankophone Schülerschaft sowohl bis zu einem gewissen Grad Mundart wie Standardsprache gelernt werden müssen, gefunden werden.

3.1 Grundsätzliches

3.1.1 Pädagogische Grundhaltung

Grundsätzlich unterscheidet sich die pädagogische Grundhaltung in der FiBi nicht von derje-nigen in anderen Klassen. Auch die FiBi entwickelt im Sinne der geleiteten Schule ihr eigenes Profil und ihre eigene Kultur. Dabei sind folgende Aspekte von besonderer Bedeutung:

• Die Lehrpersonen beider Sprachen arbeiten eng zusammen. Sie planen den Unterricht gemeinsam. Sie beobachten und erfassen die Fortschritte der Schülerinnen und Schüler koordiniert.

• Die Lehrpersonen arbeiten im Kollegium aktiv und konstruktiv an der Entwicklung der FiBi. Sie sind offen für Neues und bereit, sich entsprechend weiterzubilden.

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• Die Lehrpersonen sind sich der bi- und plurikulturellen Situation der Schülerinnen und Schüler bewusst und nutzen diese Vielfalt in ihrem Unterricht. Dafür verfügen sie über Kenntnisse in interkultureller Pädagogik und die spezifische Bieler Situation.

• Die Lehrpersonen beobachten die Lerngeschwindigkeit der Schülerinnen und Schüler und gestalten ihren Unterricht entsprechend differenziert.

Zum Erfolg der Schule können die Eltern wesentlich beitragen. Voraussetzung ist eine positi-ve Grundhaltung der Zwei- und Mehrsprachigkeit gegenüber. Die Schule vermittelt Ihnen Grundkenntnisse über den Sprachenerwerb und informiert über die Arbeitsweise der Lehr-personen. Die Lehrpersonen sorgen für einen regelmässigen Austausch mit den Eltern über die Entwicklung ihres Kindes. Diese sollen sich in der Schule und im Elternhaus gleichermas-sen getragen fühlen.

3.1.2 Entwicklung der Sprachkompetenzen

Biel als grösste zweisprachige Stadt der Schweiz bietet durch seine Zweisprachigkeit einzig-artige Rahmenbedingungen für die Schaffung einer zweisprachigen Unterrichtsform ab Schuleintritt. Die Förderung der Mehrsprachigkeit ist explizites Ziel sowohl der Europäischen Union als auch des Europarates. Sprachkompetenz ist nicht nur ein Bildungsziel, weil jede Sprache den Zugang zu einer neuen Welt ermöglicht, sondern verbessert auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Europarat strebt an, Jugendliche funktional dreisprachig aus der Schulpflicht zu entlassen. „Funktional“ heisst, im Alltag, in der Familie und im Beruf, nicht perfekt und nicht in allen Sprachen gleich gut, aber für die jeweiligen Bedürfnisse ausrei-chend funktionieren zu können. Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Lehr- und Lernme-thoden laufend verbessert, und in allen Ländern wird der Beginn des schulischen Fremdspra-chenlernens vorverlegt.

In den letzten 20 Jahren hat die Sprachenerwerbsforschung in Zusammenarbeit mit diversen verwandten wissenschaftlichen Disziplinen grosse Fortschritte erzielt. Sie orientiert sich dabei am Konstruktivismus: Menschen entwickeln im Gehirn hochkomplexe Netzwerke zur Spei-cherung und Verarbeitung ihres gesamten Wissens und Könnens - dazu gehören auch die Sprachen. Eine zeitgemässe Sprachendidaktik trägt diesem Umstand Rechnung. Dabei ori-entiert sie sich zunehmend am Konzept der Mehrsprachigkeit, wovon Zweisprachigkeit ein Spezialfall darstellt. Weitergehend wird aber auch die Tertiärsprachendidaktik entwickelt, die sich zum Beispiel mit den Unterschieden beim Lernen einer ersten und zweiten Fremdspra-che befasst.

Das Projekt FiBi baut auf diesen Erkenntnissen auf und berücksichtigt die spezifischen Rah-menbedingungen der Stadt Biel. Bisherige Erfahrungen in der Volksschule fliessen ebenso ein wie Erkenntnisse aus Projekten in andern Kantonen und anderen Ländern.

Die Bedeutung der verschiedenen Sprachen Französisch, Standarddeutsch, Mundart und aller anderen in den Klassen präsenten Sprachen muss erfasst und im Sinne einer Erziehung zur Mehrsprachigkeit verortet werden. Zu diesem Zweck werden Lehr- und Lernmaterialien Angebot analysiert und sorgfältig ausgewählt.

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3.1.3 Reziproke Immersion

Will man eine zweisprachige Schule aufbauen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Entweder unterrichtet man eine relativ homogene Klasse mit der gleichen Erstsprache (L1) zu 50% der Unterrichtszeit in der andern Sprache oder man bildet Klassen mit je 50% von Kin-dern beider Erstsprachen (gemischtsprachige Klassen) und unterrichtet ebenfalls zu je 50% in beiden Sprachen. Je die Hälfte der Schülerinnen und Schüler der Klasse sind dann ideal-erweise deutsch- respektive französischsprachig. Dieses Modell wird reziproke Immersion genannt. In den meisten Fällen wird jedoch das erste Modell gewählt, das man bilingualen Unterricht nennt, weil es nur eine Lokalsprache gibt und daher gar keine reziproke Immersion möglich ist.

In der reziproken Immersion spielt die Kommunikation und die gegenseitige Hilfe zwischen den Lernenden eine erhebliche Rolle. Ein wichtiges Ziel der Lehrpersonen ist die Förderung einer angeleiteten Kommunikation unter den beiden Sprachgruppen. Dies ist zugleich eine Lernhilfe. Dazu müssen Verfahren und Regeln eingeführt werden, die allen klar sind, die zum selbstständigen Lernen anregen und die auch diskutiert werden können.

Beim Sprachenlernen werden häufig zwei Arten unterschieden: gesteuert und ungesteuert. Ungesteuert lernt das Kind die Muttersprache oder Migranten lernen eine Sprache am Ar-beitsort. D.h. die Sprache trifft unzensiert, ganz authentisch auf die Sinneswahrnehmung der Lernenden. Diese wählen daraus die Elemente, die sie zu ihrer Kommunikation brauchen. Sie lernen das Sprachsystem vor allem durch die Häufigkeit des Auftretens einer Regel oder weil sie besonders einfach ist. Was extrem markiert ist und auffällt, wird auch schneller gelernt.

Im verhaltenspsychologisch geprägten, bis in die 90er Jahre üblichen Fremdsprachenunter-richt wurde hingegen alles gesteuert. Die Sprache wurde vereinfacht, der Wortschatz einge-schränkt, die Grammatik erklärt usw. Die Lernenden mussten den Inhalten des Lehrwerks oder der Lehrperson folgen und konnten keine Elemente selber wählen.

Im Modell der reziproken Immersion erfolgt das Sprachenlernen komplementär sowohl unge-steuert als auch gesteuert. Dem Alter entsprechend steht im Kindergarten der ungesteuerte Spracherwerb im Vordergrund und wird dann zunehmend durch gesteuertes Lernen ergänzt.

3.2 Rahmenbedingungen und Lehrpläne

Dem Prinzip der reziproken Immersion folgend werden Klassen mit je der Hälfte primär deutsch- und primär französischsprachigen Kindern gebildet. Fremdsprachige Schülerinnen und Schüler werden derjenigen Sprachgruppe zugeteilt, deren Sprache sie besser sprechen. Die Lerngruppe bleibt während der Unterrichtszeit zusammen. Klassenteilungen können in besonderen Situationen genutzt werden, um einzelne Inhalte in der Lehrplan- oder Immersi-onssprache zu unterrichten.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Merkmale der FiBi bezüglich zweisprachi-gen Unterrichts:

Merkmal Ausprägung 1. Alter der Lernenden bei Beginn früh: 4 und 5 Jahre (vor dem Schrifterwerb) 2. Ziel des Unterrichts am Ende der Volksschule

Annähernd perfekte Kenntnisse wie Native speaker

3. Klassenzusammensetzung: bilingual 50% der Schülerinnen L1, 50% L2 sprechend 4. Sprachkompetenz der Lernen-den

Anfänger(-innen), geringe Kompetenz

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5. Sprachkompetenz der LP Native speaker mit Kenntnis der andern Schulsprache 6. Lehrkräfte 1 Person = 1 Sprache d.h. es braucht pro Klasse mind.

2 Lehrkräfte, die sich eine Stelle hälftig teilen 7. Sprachunterricht Es findet neben dem immersiven Unterricht auch ein

Sprachunterricht statt. 8. Sprachen und Sprachenfolge Ortssprachen, simultan 9. Wert der Zielsprachen D + F Sprachen mit hohem Prestige 10. Zeitanteil 50% Exposition 11. Stundenpläne / Anteile z.B. Morgen oder Nachmittag / 1. oder 2. Hälfte der

Woche 12. Zulassungsbedingungen für alle Schüler und Schülerinnen auch schwächere 13. Teilnahmestatus Freiwillig für Lehrkräfte und Lernende 14. Fächer eher konkrete, handlungsorientierte und später abstrak-

tere, kognitive Inhalte 15. Materialien / Lehrmittel Vorhanden, etablierte Lehrmittel der jeweiligen Unter-

richtssprache, keine spezielle Adaptation auf den zwei-sprachigen Unterricht

16. Lehrplan Kiga: kombinierter Lehrplan, Primar je eine Klasse pro Stufe nach deutsch- resp. französischsprachigem Lehr-plan

17. Meth. Kompetenz der LP zunehmend ausgebildet (vorher und on the job) 18. Begleitung und Evaluation Professionelle Begleitung und Evaluation

3.2.1 Lehrpläne

Für den Kindergarten wird entweder ausgehend vom deutsprachigen Lehrplan Kindergarten oder nach dem PER (Plan d'études Romand) unterrichtet. Die Unterschiede zwischen den Lehrplänen sind jedoch global betrachtet gering.

Für die Primarstufe unterscheiden sich die Lehrpläne und auch die Stundentafeln der beiden Lehrpläne beträchtlich. Die Lehrplansprachenunterricht sowie Mathematik stellen den gröss-ten Teil des Unterrichts in Lehrplansprache dar. Darüber hinaus werden weitere Lektionen aus dem musischen, dem naturwissenschaftlichen oder dem Bewegungsbereich ebenfalls in der Lehrplansprache unterrichtet. Die restlichen ca. 50% der Fächer werden in L2, also in der Immersionssprache unterrichtet.

Um das Prinzip der reziproken Immersion zu realisieren, wird darauf geachtet, dass je die Hälfte der Kinder, welche den Unterricht nach französischsprachigem Lehrplan folgen, Deutsch und Französisch als Erstsprache haben. Dasselbe gilt auch für den Unterricht nach dem deutschsprachigen Lehrplan. Dies wird durch das Zuteilungsverfahren sicher gestellt und ist schematisch in der folgenden Tabelle dargestellt.

Lehrplan

Schülerinnen

Schüler

Deutschsprachig Französischsprachig

Deutsche ca. 7 Kinder ca. 7 Kinder

Französische ca. 7 Kinder ca. 7 Kinder

Anderssprachige ca. 7 Kinder ca. 7 Kinder

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3.2.2 Dialekt und Standardsprache

Abgleitet von der Zielsetzung der Funktionalität der Sprachkompetenzen sollen Kinder mit Hauptsprache Französisch auch Dialekt erlernen. Dies entspricht auch dem Wunsch der französischsprachigen Eltern, da im Alltag Biels der Dialekt eine zentrale Rolle spielt. Dies ist auch für die zukünftigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt von Vorteil.

Im Kindergarten wird daher je nach Zusammensetzung der Klasse während der deutschspra-chigen Lektionen sowohl in Mundart als auch in Standardsprache kommuniziert – wobei der Dialekt Priorität geniesst. Ab Eintritt in die Primarschule wird im Unterricht grundsätzlich Standardsprache gesprochen. Im Rahmen der Angebote der Schule jedoch auch Mundart gefördert.

3.2.3 Hausaufgaben

Während den ersten beiden Primarschuljahren werden nur Aufgaben in der Lehrplansprache aufgegeben. Die übrige Handhabung erfolgt nach den Bestimmungen der entsprechenden Lehrpläne.

3.2.4 Aktivitäten der Schule

Die Schule FiBi fördert den Zusammenhalt zwischen Kindern und Lehrpersonen aller Klassen mit verschiedenen Aktivitäten. Projektwochen und Schulprojekte sind in der Regel für die ganze Schule konzipiert und dienen auch dem Austausch zwischen den Klassen. Insbeson-dere die jeweils vier Klassen zwei aufeinanderfolgender Jahrgänge arbeiten in besonderen Anlässen aber auch im Rahmen des normalen Unterrichts miteinander zusammen, was auch Elemente jahrgangsübergreifenden Unterrichtens umfassen kann.

3.2.5 Statut de l’enseignement complémentaire de l’ allemand respectivement du français

Dès 3e année HarmoS, un enseignement complémentaire de l’allemand, respectivement du français est proposé aux élèves à raison de 2 leçons hebdomadaires. Ces enseignements constituent un choix de l’école, au sens du Lehprlan 1995 pour la partie alémanique du can-ton et des Dispositions générales complétant le Plan d’études romand pour la partie franco-phone. De ce fait, il n’est pas possible d’obliger les parents à envoyer leur enfant suivre cet enseignement. Il faut relever que, pratiquement, dans la première phase du projet FiBi, très peu d’élèves ont jusqu’à présent renoncé à cet enseignement.

Le but de cet enseignement complémentaire consiste à familiariser les élèves progressive-ment avec la dimension écrite de la L2 (langue partenaire) afin de préparer les apprentis-sages plus formels fondés sur des moyens d’enseignement qui supposent la capacité de compréhension de l’écrit et la capacité, elle aussi progressive, de répondre par écrit et de formuler des phrases et des textes continus dans la langue partenaire tout en apprenant à respecter son orthographe et ses règles.

Le statut facultatif et le fait qu’il s’agit d’un choix spécifique de la filière bilingue permettent d’autoriser cet enseignement dans le cadre légal et dans les dispositions des plans d’études en vigueur, aussi bien au cycle 1 (1re-2e / 3e -4e HarmoS) qu’au cycle 2 (3e-6e / 5e-8e HarmoS).

Konzept Filière Bilingue (FiBi) GR2014

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Le seul effet qui pourrait être ressenti comme négatif concerne la limitation de l’offre d’enseignement facultatif à d’autres leçons selon les possibilités des grilles horaire aléma-nique et francophone.

3.3 Lehrmittel

3.3.1 Lehrmittel auf Kindergartenstufe

Ab dem 1. August 2012 wird in den frankophonen Kindergärten der Einsatz folgender Lehr-mittel obligatorisch:

Langue (Sprache):

Dire, écrire, lire Trois types d'outils constituent ce moyen d'enseignement pour l'apprentissage de la langue orale et écrite au cours des deux premières années du Cycle 1, des albums de littérature en-fantine, un classeur pour l'enseignement, un CD-Rom pour l'enseignant à destination des élèves. Ces outils sont présentés de manière à ce que chaque enseignant puisse en saisir les finalités et se les approprier en comprenant les options qui les sous-tendent. L’introduction vise à expliciter ces options et dans le même sens, le guide Dire, écrire, lire au Cycle 1 de l'école romande constitue la référence ressource complémentaire à ce moyen. (Office cantonal du matériel scolaire Neuchâtel)

Die Filière Bilingue setzt wie die übrigen französischsprachigen Kindergärten des Kan-tons, diese Lehrmittel um. Dire, écrire, lire wird als frühe Förderung der Lese- und Schreibkompetenzen auch auf deutschsprachiger Seite geschätzt. Selbstverständlich finden einzelne Inhalte des Lehrmittels nur punktuell Eingang in den Unterricht. Der deutschsprachige Kantonsteil sieht keine obligatorischen Lehrmittel auf Kindergarten-stufe vor.

Ein Beispiel für Vorübungen zum Lesen- und Schreibenlernen im Kindergarten ist u.a. auch Der kleine Tob Ein Heft voll von liebevoll illustrierten Aufgaben zum Malen, Reimen und Knobeln. Durch Nachspuren, Silben hören oder Gedächtnisübungen bereiten sich die Kinder auf das Schrei-ben- und Lesenlernen vor. Begleitet von den kleinen Tobi-Kobolden schulen die Übungen spie-lerisch die visuelle Wahrnehmung, die Feinmotorik, das logische Denken und die phonologi-sche Bewusstheit. (Cornelsen Verlag)

Mathématique (Mathematik)

Activités mathématiques pour le cycle initial - Une organisation en 5 grands domaines mathématiques - Une mise en valeur systématique des « propos mathématiques » - Des phases de recherche en collectif et des exercices individuels qui permettent :

- une mise en place très progressive de la numération orale et écrite - un travail en profondeur sur les opérations - la résolution de nombreux problèmes astucieux qui stimulent la curiosité des enfants et leur goût du défi - en géométrie, une initiation au vocabulaire, aux formes et un travail sur l’indispensable maîtrise du geste - un premier apprentissage des notions de grandeurs et de mesures

(Office cantonal du matériel scolaire Genève)

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Sciences de la nature, Sciences humaines et sociales

Géographie, Histoire, sciences de la nature (1 – 2 Cycle 1) (Secrétariat général de la CIIP)

Das Lehrmittel wird ab Sommer 2013 bei den frankophonen Kindergärten eingeführt.

3.3.2 Lehrmittel auf Primarschulstufe

Die Schulleitung trifft mit den Lehrpersonen die Entscheidung darüber, mit welchen Lehrmit-teln gearbeitet wird. Dabei sind die Auflagen des Kantons und evt. der Stadt Biel zu beach-ten.

Da verschiedene Lehrmittel verschiedene Zugänge beispielsweise zum Lesen und Schreiben ermöglichen, ist es für die Filière Bilingue nicht nötig, einen ganz bestimmten Lese- und Schreiblehrgang zu benutzen. Erwiesenermassen haben alle Lehrmittel gewisse Stärken und Schwächen. Zentraler als die Auswahl des Lehrmittels sind die professionelle Anwendung und die sichere Umsetzung eines gewählten Mediums.

Lehrmittel für den Sprachunterricht der 1. & 2. Klasse nach deutschem Lehrplan

Die Lehrpersonen der deutschen Filière Bilingue sind, was den Lese- und Schreiblehrgang anbelangt, an keine Auflagen gebunden. Die Schulleitung berät mit den Lehrpersonen über die Wahl des Lehrmittels.

Ein Beispiel für die erste Klasse mit deutscher Lehrplansprache:

Die Tobifibel Erstlesebuch Die Neubearbeitung enthält erweiterte Differenzierungsmöglichkeiten, mehr Aufgaben zur akustischen Analyse und bietet einen Kurs zur Arbeit mit der Buchstabentabelle sowie Übun-gen mit fächerübergreifenden Bezügen zur Mathematik. Die Schweizer Ausgabe ist abge-stimmt auf schweizerdeutsche Semantik und das schweizerische Alphabet. (Cornelsen Verlag)

Ab der 2. Klasse kann beispielsweise mit folgendem Lehrmittel gearbeitet werden:

Die Sprachstarken (Sprachbuch) «Die Sprachstarken » motivieren durch spannende Sachthemen und erleichtern den Lehrkräf-ten den Unterricht. Unterschiedliche Sprachlernstände sowie die Forderung nach Binnendiffe-renzierung werden beachtet und erfüllt. Übungen und Lernkontrollen erleichtern die Unter-richtsgestaltung. (Klett und Balmer Verlag)

Lehrmittel für den Sprachunterricht der 1. & 2. Klasse nach französischem Lehrplan

In der Stadt Biel haben sich die französischsprachigen Schulleitungen und der Lehrkörper für den Gebrauch eines gemeinsamen Lese- und Schreiblehrmittel entschieden. Es nennt sich „Que d’histoires“ und besteht aus zahlreichen Arbeits- und Leseheften, CDs etc. die einzeln bestellt werden können. Der ganze Lese- und Schreibprozess wird während zwei Jahren mit diesem Lehrmittel umgesetzt.

Que d’histoires z. B. Poulette Crevette (Album de l'élève) L'écriture joue avec la musicalité du texte et permet un travail autour des sons et des mots. Le

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rapport texte-image est très présent. Les phrases sont courtes et les enfants se constituent un premier capital de mots appris globalement et qui fournira le matériau nécessaire à l'analyse.(Éditions Magnard)

Mathématiques

Pour les mathématiques, la Suisse romande met à disposition des moyens d’enseignement communs pour les 3e et 4e années HarmoS. Les apprentissages sont conformes au PER, mais ces moyens sont appelés à être renouvelés dans les prochaines années (d’ici 2020).

Sciences de la nature, Sciences humaines et sociales

Géographie, Histoire, sciences de la nature (3-4 Cycle 1) (Secrétariat général de la CIIP)

Ce moyen d’enseignement sera généralisé dans les classes de 3e et 4e HarmoS dès 2014. Il peut servir de base aux apprentissages donnés en immersion aux élèves des classes du plan d’études alémanique (NMM)

Lehrmittel für die deutschen und französischen Folgeklassen (3-6 / 5–8 HarmoS)

Français et allemand en tant qu’enseignement de première langue étrangère

Mille feuilles und Der grüne Max Lehrmittel für den Deutsch- und Französischunterricht als Zweitsprache:

Da im Lehrplan ab der 3. Kl. auch 2-3 Fremdsprachenlektionen vorgesehen sind, stellt sich die Frage, wie in der FiBi mit den Lehrmitteln umgegangen werden soll, die für Anfängerinnen gedacht sind.

Bis Ende 2. Kl. kann davon ausgegangen werden, dass die meisten Lernenden be-reits ein recht hohes Sprachniveau in der 2. Sprache erreicht haben, zumindest, was das Mündliche betrifft. Auch im Schriftlichen werden sie implizit und aus eigenem An-trieb bereits über Kenntnisse verfügen, die aber noch nicht systematisiert und gesi-chert sind, dies auf unterschiedlichem Niveau.

Da es aktuell für D und F ab der 3. Kl. nur diese beide Lehrmittel gibt, ist es ange-bracht, diese mindestens teilweise einzusetzen, damit die FiBi-Schüler-innen, sollten sie die Schule wechseln müssen und auch für ein allfälliges Anschlussprogramm für die Oberstufe, keine Nachteile hätten.

Die schweizerische Lehrmittel Mille feuilles und das deutsche Lehrmittel Der grüne Max könnten vorwiegend zur Vervollständigung von Vokabular und zum Aufbau der Schriftlichkeit verwendet werden.

Ein Vergleich der beiden Lehrmittel zeigt klar, dass Mille feuilles in der lerntheoreti-schen Begründung und in der didaktischen Konzeption weitergehende grundlegende Neuerungen eingeführt hat als Der grüne Max. Den FiBi-Schüler-/innen kommt im Speziellen die Inhaltsorientierung entgegen, die ihnen in viel umfangreicherem Mass als im grünen Max neues, unbekanntes Weltwissen zur Verfügung stellt, was sicher das Interesse am Unterricht erhöht.

Beide Lehrmittel werden auf ihre FiBi-Kompatibilität hin überprüft, und es muss von den betreffenden Lehrerinnen zusammen mit einer Fachperson ein Konzept ihres Ein-satzes erstellt werden.

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Der Grüne Max sera mis à disposition par la CIIP dans une version adaptée au PER dès 2014, mais la partie francophone du canton se joindra à Neuchâtel et Jura pour une introduction commune en 2015 (coordination de la formation continue). Une utili-sation anticipée pour les classes de la FiBi sera néanmoins possible.

Mathématiques

Pour les mathématiques, la Suisse romande met à disposition des moyens d’enseignement communs pour les 5e et 6e années HarmoS, de même que pour les 7e et 8e années. Les ap-prentissages sont conformes au PER, mais ces moyens sont appelés à être renouvelés dans les prochaines années (d’ici 2020). Une priorité est prévue pour les moyens 7e et 8e, qui sont les plus anciens et les moins adaptés au nouveau plan d’études.

Sciences de la nature, Sciences humaines et sociales

En Géographie, de nouveaux moyens romands conformes au PER sont introduits en 5e HarmoS dès 2013, en 6e dès 2014, en 7e dès 2015 et en 8e dès 2016. Ces moyens pourraient être utilisés pour les enseignements en immersion dans les classes à plan d’études alémanique. La conformité au plan d’études devrait être vérifiée.

En Histoire, de nouveaux moyens romands conformes au PER seront introduits en 5e HarmoS dès 2014, en 6e dès 2015, en 7e dès 2016 et en 8e dès 2017. Ces moyens pourraient être utilisés pour les enseignements en immersion dans les classes à plan d’études alémanique. La conformité au plan d’études alémanique devrait être vérifiée.

En Sciences de la nature, des moyens issus du marché français mais adapté au con-texte romand (Odysseo 5e-6e et Odysseo 7e-8e, Editions Magnard) seront introduits et mis à disposition dès 2014. Ces moyens pourraient être utilisés pour les enseigne-ments en immersion dans les classes à plan d’études alémanique. La conformité au plan d’études alémanique devrait être vérifiée.

3.4 Stundenpläne

3.4.1 Stundenplan Kindergarten

Folgende Tabelle zeigt die Aufteilung der Unterrichtssprache, wie sie im Kindergarten umge-setzt wird:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Vormittag 2 Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Vormittag 3 Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Vormittag 4 Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl. Ganze Kl.

Mittag Nachmittag 1 Halbklasse Halbklasse Nachmittag 2 Halbklasse Halbklasse

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht Kinder ein Jahr vor Schuleintritt Halbklassenunterricht Kinder zwei Jahre vor Schuleintritt

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10 von 22 Lektionen werden in der Zweitsprache unterrichtet, was einem Anteil von 45.5% Immersion entspricht. Arbeiten die Lehrpersonen zu 100%, so muss der Unterricht in einem zweiten Kindergarten zur gleichen Zeit in der jeweils anderen Sprache stattfinden.

3.4.2 Stundenplan 1. Primarklasse

Ein typischer Stundenplan für die ersten Klasse Primar nach deutschsprachigem Lehrplan, wie er an der FiBi umgesetzt wird (die genaue Gestaltung ist Sache der beteiligten Lehrper-sonen in Zusammenarbeit mit der Schulleitung FiBi):

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Deutsch Mathematik Mathematik Deutsch Musik Vormittag 2 Deutsch Mathematik Deutsch Mathematik Musik Vormittag 3 NMM NMM Sport NMM Deutsch Vormittag 4 Sport NMM NMM Sport. NMM

Mittag Nachmittag 1 Gestalten Französisch Gestalten Nachmittag 2 Gestalten Französisch Gestalten

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht (in Französisch, L2) Angebot der Schule (in Französisch, L2)

10 von 22 Lektionen werden in der Zweitsprache unterrichtet, was einem Anteil von 45.5% Immersion entspricht. L1 und Mathematik wird ausschliesslich in Deutsch unterrichtet. In die-sem Stundenplan sind zwei Stunden Angebot der Schule enthalten, in denen Französisch unterrichtet wird. Gestalten ist lediglich im Umfang von 2 Lektionen enthalten - gegebenen-falls könnte das Angebot um eine Stunde erweitert werden. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der zweiten Klasse auch die Schriftform soweit beherrschen, dass sie Sachunterricht in Französisch zu folgen vermögen.

Der Halbklassenunterricht bezieht sich auf das Textile- und Technische Gestalten. Diese Lek-tionen werden während der ganzen Primarschule in Halbklassen unterrichtet. Der Abtei-lungsweise Unterricht ist nicht vermerkt, da er jeweils von den Schülerzahlen abhängig ist.

Ein entsprechendes Modell nach französischsprachigem Lehrplan:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Math Français Math Français Math Vormittag 2 Français Math Français Math Français Vormittag 3 Environment Ed. physique Français Ed. générale Français Vormittag 4 Ed. physique Ed. musicale Français Ed. physique Français

Mittag Nachmittag

1 ACM Allemand ACM ACM

Nachmittag 2

ACM Allemand ACM Histoire des religions/éthique

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht (in Deutsch, L2) Angebot der Schule (in Deutsch, L2)

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10 von 14 Lektionen werden in der Zweitsprache unterrichtet, was einem Anteil von 41.7% Immersion entspricht. Ansonsten gelten dieselben Bemerkungen wie zum Stundenplan nach deutschsprachigem Lehrplan.

Die folgende Tabelle zeigt die gewählte Aufteilung der Lehrplanfächer der 1. Klassen / 3e HarmoS im Überblick:

Unterrichtsspr ache deutschsprachiger Leh rplan Französischspr. Le hrplan L1 5 L Deutsch 9 L Français

4 L Math 5 L Math 2 L Musik 1 L NMM 12 L in L1 14 L in L1

L2 5 L NMM 1 L Education générale 2 L Gestalten 1 L Histoire des religions/éthique 3 L Sport 1 L Environnement 3 L ACM 1 L Education musicale 3 L Education physique 10 L in L2 10 L in L2

Total Lekti onen nach Lehrplan

22 Lektionen 24 Lekti onen

Angebot der Sch ule 2 L Französisch 2 L Allemand Gesamtunterricht szeit 24 Lektionen 26 Leçons

Als Varianten könnte auch eine Stunde L1 in der Immersionssprache zum Schriftspracher-werb eingesetzt werden. Dafür könnte zum Beispiel beim PER die Lektion Education généra-le in L1 unterrichtet werden. Weitere Varianten sind denkbar.

3.4.3 Stundenplan 2. Primarklasse

Ein typischer Stundenplan für die zweiten Klasse Primar nach deutschsprachigen Lehrpläne könnte wie folgt aussehen:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Deutsch Mathematik Mathematik Deutsch Musik Vormittag 2 Deutsch Mathematik Deutsch Mathematik. Musik Vormittag 3 NMM Gestalten Sport NMM Deutsch Vormittag 4 Sport Gestalten NMM Sport. Mathematik

Mittag Nachmittag 1 Gestalten Französisch NMM Nachmittag 2 Gestalten Französisch NMM

Gestalten

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht (in Französisch, L2) Angebot der Schule (in Französisch, L2)

12 von 23 Lektionen werden in der Zweitsprache unterrichtet, was einem Anteil von 49.0% Immersion entspricht. L1 und Mathematik werden ausschliesslich in Deutsch unterrichtet. In

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diesem Stundenplan sind zwei Stunden Angebot der Schule enthalten, in denen Französisch unterrichtet wird. Ziel ist, dass die Schülerinnen und Schüler bis zum Ende der zweiten Klas-se auch die Schriftform soweit beherrschen, dass sie Sachunterricht in Französisch zu folgen vermögen.

Der Halbklassenunterricht bezieht sich auf das Textile- und Technische Gestalten. Diese Lek-tionen werden während der ganzen Primarschule in Halbklassen unterrichtet.

Ein entsprechendes Modell der 2. Klasse nach französischsprachigem Lehrplan:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Math Français Math Français Math Vormittag 2 Français Math Français Math Français Vormittag 3 Environment Ed. physique Français Ed. générale Français Vormittag 4 Environment Ed. musicale Français Ed. physique Français

Mittag Nachmittag

1 ACM Allemand ACM Éd. physique

Nachmittag 2

ACM Allemand ACM Histoire des religions/éthique

Nachmittag 2

ACM ACM

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht (in Deutsch, L2) Angebot der Schule (in Deutsch, L2)

11 von 25 Lektionen werden in der Zweitsprache unterrichtet, was einem Anteil von 45.8% Immersion entspricht. Ansonsten gelten dieselben Bemerkungen wie zum Stundeplan nach deutschsprachigem Lehrplan.

Die folgende Tabelle zeigt die gewählte Aufteilung der Lehrplanfächer der 2. Klassen / 4e HarmoS im Überblick:

Unterricht ssprache deutschsprachiger L ehrplan Französischspr. Leh rplan L1 5 L Deutsch 9 L Français

5L Math 5 L Math 2 Musik 12 L in L1 14 L in L1

L2 5 L NMM 1 L Histoire des religions/éthique 3 L Gestalten 2 L Environnement 3 L Sport 3 L ACM 1 L Education musicale 3 L Education physique 1 L Education générale 11 L in L2 11 L in L2

Total Lekti onen nach Lehrplan

23 Lektionen 25 Lekti onen

Angebot der Sch ule 2 L Französisch 2 L Allemend Gesamtunterricht szeit 25 Lektionen 27 Leçons

Wie bei der ersten Klasse sind verschiedene Variationen denkbar.

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3.4.4 Stundenplan 3. Primarklasse

Es folgt nun ein Modell eines Stundenplans für die 3. Klasse nach deutschem Lehrplan. Die Ausgestaltung des wirklichen Stundenplans richtet sich nach dem vorgeschriebenen Fächer-kanon, jedoch auch nach der Disponibilität der einzelnen Lehrpersonen und wird von der Schulleitung und dem Lehrpersonen Team erarbeitet.

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 2 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 3 Musik Gestalten NMM Deutsch Deutsch Vormittag 4 Französisch Gestalten NMM Sport Sport

Mittag Nachmittag 1 Math Französisch Gestalten Französisch Nachmittag 2 Deutsch Musik Gestalten Französisch Nachmittag 2 Sport

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L2) Halbklassenunterricht (in Deutsch oder Französisch)

Angebot der Schule (in Französisch, L2)

Der Halbklassenunterricht bezieht sich auf das Textile- und Technische Gestalten. Diese Lek-tionen werden während der ganzen Primarschule in Halbklassen unterrichtet.

Im Weiteren ein Beispiel eines Stundenplans der 3. Klasse (5e HarmoS) nach französischem Lehrplan:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Math Français Math Français Environnement Vormittag 2 Français Français Éd. musicale Français Environnement Vormittag 3 Ed. artis-

tique Éd. physique Français Math Éd. physique

Vormittag 4 Ed. artis-tique

Allemand Français Math Histoire des religions/éthique

Mittag Nachmittag 1 ACT / TM Allemand Français Ed. .générale Nachmittag 2 ACT / TM Allemand Français Ed. physique Nachmittag 2 Math

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2)

Angebot der Schule (in Deutsch, L2)

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Es folgt die Übersicht über die Fächerverteilung der 3. Klassen (5e HarmoS) der Primarschu-le Deutsch und Französisch:

Unterricht ssprache deutschsprachiger Leh rplan Französischspr. Leh rplan L1 5 L Deutsch 9 L Français

5 L Math 5 L Math 2 L Gestalten 1 L Education musicale 3 L Sport 15 L in L1 15 L in L1

L2 6 L NMM 1 L Allemand 2 L Gestalten 2 L Environnement 2 L Französisch 2 L ACT / TM 2 L Musik 2 L Education artistique 3 L Education physique 1 L Education générale 1 L Histoire des religions/éthique 12 L in L2 12 L in L2

Total Lekti onen nach Lehrplan

27 Lektionen 27 Lekti onen

Angebot der Sch ule 2 L Französisch 2 L Allemand Gesamtunterricht szeit 29 Lektionen 29 Lekti onen

3.4.5 Stundenplan 4. Primarklasse

Hier wird das Modell eines Stundenplans der 4. Klasse nach deutschem Lehrplan aufgeführt:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 2 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 3 Musik Gestalten NMM Deutsch Deutsch Vormittag 4 Französisch Gestalten NMM Sport Sport

Mittag Nachmittag 1 Math Französisch Gestalten Französisch Nachmittag 2 Deutsch Musik Gestalten Französisch Nachmittag 2 Sport

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L2) Halbklassenunterricht (in Deutsch oder Französisch)

Angebot der Schule (in Deutsch, L2)

Der Halbklassenunterricht bezieht sich auf das Textile- und Technische Gestalten. Diese Lek-tionen werden während der ganzen Primarschule in Halbklassen unterrichtet.

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Gleichermassen ein Modell des Stundenplans einer 4. Klasse nach französischem Lehrplan

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Français Allemand Français Math Scien.natur. Vormittag 2 Math Allemand Français Math Histoire Vormittag 3 Arts Math Math Français Ed.physique Vormittag 4 Arts Français Ed.musicale Français Histoire des

religions/éthique Mittag

Nachmittag 1

ACT / TM Ed. .générale

Math Allemand

Nachmittag 2

ACT / TM Ed. physique Français Allemand

Nachmittag 2

Ed. physique Géographie

In der Folge der Vergleich der Fächerverteilung in L1 und L2 der 4. Klassen (6e HarmoS) der

FiBi

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2)

Angebot der Schule (in Deutsch, L2)

Unterrichtsspr ache deutschsprach iger Leh rplan Französischspr. Leh rplan L1 5 L Deutsch 7 L Français

5 L Math 6 L Math 3 Sport 1 L Education musicale 2 L Gestalten 1 L Histoire des religions/éthique 15 L in L1 15 L in L1

L2 6 L NMM 2 L Allemand 2 L Gestalten 1 L Education générale 2 Französisch 2 L ACT / TM 2 L Musik 2 L Education artistique 3 L Education physique 1 L Siences naturelles 1 L Géographie 1 L Histoire 12 L in L2 13 L in L2

Total Lekti onen nach Lehrplan

27 Lektionen 28 Lektionen

Angebot der S chule 2 L Französisch 2 L Allemand

Gesamtu nterrichtszeit 29 Lektionen 30 Lektionen

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3.4.6 Stundenplan 5. Primarklasse

Hier ein Beispiel der 5. Klasse nach deutschem Lehrplan:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 2 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 3 Gestalten Gestalten NMM Deutsch Sport Vormittag 4 Deutsch Gestalten NMM Deutsch Englisch

Mittag Nachmittag 1 Sport Musik Gestalten Französisch Nachmittag 2 Französisch Musik Gestalten Französisch Nachmittag 2 Französisch Sport

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht (in Deutsch, L1) Angebot der Schule (in Französisch, L2)

Unterricht in Englisch, L3

Der Halbklassenunterricht bezieht sich auf das Textile- und Technische Gestalten. Diese Lek-tionen werden während der ganzen Primarschule in Halbklassen unterrichtet. Der Abtei-lungsweise Unterricht ist nicht vermerkt, da er jeweils von den Schülerzahlen abhängig ist.

Im Weiteren ein Beispiel eines Stundenplans der 5. Klasse (7e HarmoS) nach französischem Lehrplan:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Math Français Math Français Sciences nat. Vormittag 2 Français Français Education

musicale Français Sciences nat.

Vormittag 3 Ed. artis-tique

Ed. physique Français Math Allemand

Vormittag 4 Ed. artis-tique

Allemand Français Math Géograpie

Mittag Nachmittag

1 ACT/TM Math Allemand Ed. .générale

Nachmittag 2

ACT/TM Math Allemand Ed. physique

Nachmittag 3

Allemand Histoire des religions/éthique

Ed. physique

Nachmittag 4

Histoire Anglais Anglais

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1)

Unterricht in Halbklassen in L1 Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2)

Unterricht in Halbklassen in L2 Angebot der Schule (in Deutsch, L2)

Unterricht in Englisch, L3

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Es folgt die Übersicht über die Fächerverteilung der 5. Klassen (7e HarmoS) der Primarschu-le Deutsch und Französisch:

Unterricht ssprache deutschsprachiger Leh rplan Französischspr. Leh rplan L1 5 L Deutsch 7 L Français

4 L Math 6 L Math 5 L Gestalten 1 L Education musicale 1 L Histoire des religions/éthique 14 L in L1 15 L in L1

L2 6 L NMM 3 L Allemand 3 Sport 2 L Sciences naturelles 2 L Französisch 2 L ACT / TM 2 Musik 2 L Education artistique 3 L Education physique 1 L Education générale 1 L Géographie 1 L Histoire 13 L in L2 15 L in L2

L3 1 L Englisch 2 L Anglais Total Lekti onen nach Lehrplan

28 Lektionen 32 Lekti onen

Angebot der Sch ule 2 L Französisch 2 L Allemand

Gesamtunterricht szeit 30 Lektionen 34 Lekti onen

3.4.7 Stundenplan 6. Primarklasse

Es folgt ein Beispiel, wie der Stundenplan der 6. deutschen Lehrplanklasse umgesetzt wer-den könnte:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 2 NMM Deutsch Math Math NMM Vormittag 3 Gestalten Gestalten NMM Deutsch Sport Vormittag 4 Deutsch Gestalten NMM Deutsch Englisch

Mittag Nachmittag 1 Sport Musik Gestalten Französisch Nachmittag 2 Französisch Musik Gestalten Französisch Nachmittag 2 Französisch Sport

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L1) Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L2)

Halbklassenunterricht (in Deutsch, L1) Angebot der Schule (in Französisch, L2)

Unterricht in Englisch, L3

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Im Weiteren ein Beispiel eines Stundenplans der 6. Klasse (8e HarmoS) nach französischem Lehrplan:

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Vormittag 1 Allemand ACT/TM Math Français Sciences nat. Vormittag 2 Allemand ACT/TM Ed. musi-

cale Français Sciences nat.

Vormittag 3 Ed. artis-tique

Éd. physique Français Math Allemand

Vormittag 4 Ed. artis-tique

Allemand Français Math Géograpie

Mittag Nachmittag

1 Français Math Allemand Education

.générale Nachmittag

2 Français Math Allemand Ed. physique

Nachmittag 3

Histoire Histoire des religions/éthique

Éd. physique

Nachmittag 4

Anglais Français Anglais

Unterricht durch französischsprachige Lehrperson (L1) Unterricht in Halbklassen in L1

Unterricht durch deutschsprachige Lehrperson (L2) Unterricht in Halbklassen in L2

Angebot der Schule (in Deutsch, L2) Unterricht in Englisch, L3

Der Halbklassenunterricht bezieht sich auf das Textile- und Technische Gestalten. Diese Lek-tionen werden während der ganzen Primarschule in Halbklassen unterrichtet. Der Abtei-lungsweise Unterricht ist nicht vermerkt, da er jeweils von den Schülerzahlen abhängig ist.

Es folgt die Übersicht über die Fächerverteilung der 6. Klassen (8e HarmoS) der Primarschu-le Deutsch und Französisch:

Unterricht ssprache deutschsprachiger Leh rplan Französischspr. Leh rplan L1 5 L Deutsch 7 L Français

4 L Math 5 L Math 5 L Gestalten 1 L Education musicale 1 L Histoire des religions/éthique 1 L Education générale 14 L in L1 15 L in L1

L2 6 L NMM 4 L Allemand 3 Sport 2 L Sciences naturelles 2 L Französisch 2 L ACT / TM 2 Musik 2 L Education artistique 3 L Education physique 1 L Histoire 1 L Géographie 13 L in L2 15 L in L2

L3 1 L Englisch 2 L Anglais

Konzept Filière Bilingue (FiBi) GR2014

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Total Lekti onen nach Lehrplan

28 Lektionen 32 Lekti onen

Angebot der Sch ule 2 L Französisch 2 L Allemand

Gesamtunterricht szeit 30 Lektionen 34 Lekti onen

Für den abteilungsweisen Unterricht in der ersten, fünften und sechsten Klasse, gelten die kantonalen Richtlinien über die Schülerzahlen.

3.5 Besondere Massnahmen

Der FiBi stehen besondere Massnahmen im selben Ausmass wie den anderen Schulen zur Verfügung. Es gelten dieselbe Organisation und die gleichen Zuweisungsprozesse.

Spezifisch für die FiBi ist hingegen, wie die Sprache der benötigten Massnahme bestimmt wird. In Absprache zwischen Lehrperson und Eltern, im Zweifelsfall unter Beizug der Schullei-tung, wird diese Sprache so festgelegt, dass die bestmögliche Förderung des Kindes erreicht werden kann. Dies kann, muss aber nicht die Lehrplansprache sein.

Folgendes Beispiel soll dieses Vorgehen erläutern: Ein französischsprachiges Kind mit Wahrnehmungsschwierigkeiten, das in der deutschen Lehrplanklasse eingeschult ist, kann die integrative Förderung in seiner Erstsprache – also in Französisch – erhalten. Dies ver-langt von den Lehrpersonen, die Koordination mit Speziallehrkräften beider Sprachen, also auch solchen, die nicht ihre Muttersprache sprechen. Sie werden dabei idealerweise von der Lehrperson unterstützt, die in der anderen Sprache an derselben Klasse unterrichtet. Den-noch ergibt diese Konstellation einen zusätzlichen Aufwand für die Lehrpesronen (vgl. 2.4 Entlastung der Lehrpersonen).

Bei logopädischen Problemen ist es meist angezeigt, das Kind unabhängig seiner Erstspra-che beim Logopädischen Dienst der Lehrplansprache anzumelden, da die sprachlichen Schwierigkeiten oft in Zusammenhang mit dem Lese- und Schreiberwerb stehen.

In jedem Fall muss die individuelle Situation berücksichtigt werden. Unterstützungsvorhaben gewinnen durch Flexibilität und der Offenheit aller Beteiligten an Wirksamkeit.

3.6 Zusammenarbeit und Kommunikation mit den Eltern

Die Zusammenarbeit mit den Eltern richtet sich nach den Auflagen des Plan d’étude romand (PER) und dem deutschen Lehrplan des Kantons Bern. Da die Eltern den Wunsch, ihr Kind in eine zweisprachige Schule zu geben, aus eigener Initiative angemeldet haben, ist in der Re-gel ein hohes Interesse an der Bildung vorhanden. Dennoch gehören nicht alle Eltern zur Gruppe der Bildungsnahen und das Interesse der Eltern am Verlauf des zweisprachigen Un-terrichts ist unterschiedlich.

Die Informationen, die alle Klassen der Filière Bilingue betreffen werden grundsätzlich zwei-sprachig vermittelt. Die klasseninternen Informationen werden jeweils in der Sprache des Lehrplans ab- und weitergegeben. Eltern, die mit der Lehrplansprache nicht oder wenig ver-traut sind werden durch die Lehrpersonen (Immersionslehrperson) unterstützt. Familien glei-cher oder der anderen Sprachgruppe werden durch die Lehrpersonen zusammengeführt, damit sich diese gegenseitig unterstützen und den Kontakt pflegen können.

Ziele, Organisation und die spezifischen Aspekte der FiBi werden daher möglichst transpa-rent und adressatengerecht an die Eltern vermittelt. Konkret wird neben der regulären Eltern-

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arbeit wie in allen anderen Schulen ein zusätzliches Angebot zur Vertiefung der sprachlichen Themen angeboten. Den Eltern steht es frei, daran teilzunehmen.

3.7 Entwicklung des Unterrichtskonzepts in einzelne n Bereichen und Fächern

Das vorliegende Konzept beschreibt im Wesentlichen die Rahmenbedingungen und die pä-dagogisch-didaktischen Grundsätze. Darüber hinaus war und ist eine beträchtliche Entwick-lungsarbeit für die einzelnen Schulstufen und Fächer erforderlich, um den Unterricht der spe-zifischen Situation des reziprok-immersiven Unterrichts in heterogenen Klassen, wie sie in der FiBi realisiert sind, anzupassen. Entscheidend ist dabei, einen gewinnbringenden Um-gang mit den grossen Unterschieden in der sprachlichen Kompetenz von Schülerinnen und Schülern sowie der Lehrpersonen zu finden, in dem zum Beispiel Tandems gebildet oder in Gruppenarbeiten Peer-Monitoring eingesetzt wird.

Diese Arbeit wird jeweils ein halbes Jahr vor Beginn der jeweiligen Klassenstufe in Angriff genommen und dauert dann während des ersten und zweiten Jahres der Stufe an. Die Ent-wicklung wird von den beteiligten Lehrpersonen mit der Unterstützung der Projektleitung so-wie der externen Experten realisiert. Für Kindergarten, sowie die ersten beiden Primarjahre (HarmoS 1 bis 4) wurde diese Arbeit mittlerweile geleistet und ist mit Ausnahme von HarmoS 4 mehr oder weniger abgeschlossen. Als Resultat liegt der Entwurf zu einem umfangreichen pädagogischen Konzept der FiBi vor. Dieses soll in den nächsten vier Jahren für die Stufen 5-8 HarmoS erweitert werden.

4 Projektorganisation

4.1 Projektorganisation

Das Projekt FiBi ist ein gemeinsames Projekt der Stadt Biel in Zusammenarbeit mit dem Kan-ton Bern. Die Projektorganisation kann schematisch wie folgt dargestellt werden:

Schul- und Projektleitung

Klasse classe Klasse classe … 16 (22)

Bildungs-…. Direktion

Gemeinderat

Stadtrat

Schulkomm.

ERZ

InspektoratBegleitgruppe

Expert(e)

Das Projekt ist in drei Phasen aufgebaut, wie die folgende Grafik veranschaulicht. Mindestens ein Jahr vor Ende der Phasen I und II wird sowohl ein Entscheid gefällt, ob die nächste Phase

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begonnen werden soll als auch, ob die Klassen auf den realisierten Phasen weitergeführt werden sollen. Phase 1 wurde im Januar 2010 genehmigt und steht vor dem Abschluss. In der zweiten Phase soll das Projekt für die Klassen HarmoS 5-8 weitergeführt und zugleich jedes Jahr weitere 2 Klassen in die FiBi aufgenommen werden.

Phase I 2010 – 2014HarmoS 1-4

Phase II 2014 – 2018HarmoS 5-8

Phase III 2018 – 2021HarmoS 9-11

WeiterführungHarmoS 1-4

WeiterführungHarmoS 1-4

WeiterführungHarmoS 5-8

Vorbe-reitung

Vorbe-reitung

Vorbe-reitung

Start-entscheid

EntscheidnächstePhase

EntscheidnächstePhase

EntscheidWeitführung

Phase I

EntscheidWeitführungPhasen I + II

Auf operativer Ebene werden die zweisprachigen Klassen in der ersten Phase administrativ von den Schulleitungen der Standortschule (Plänke/Vingelz/Champagne respektive Faubourg) und pädagogisch von einer eigenständigen Schulleitung geführt. Für die zweite Phase ist vorgesehen, die beiden Teile der Schulleitung (administrativ und pädagogisch) zu-sammenzuführen und die FiBi als ganz eigenständige Schuleinheit zu organisieren. Die Schulleitung ist verantwortlich für die Leitung dieser Schule gemäss geltenden kantonalen und kommunalen Regelungen, soweit im vorliegenden Konzept nichts anderes vorgesehen ist. Die Schulleitung übernimmt die Projektleitung mit zusätzlich 20 Stellenprozenten und ist verantwortlich für die Entwicklung und Umsetzung des Projekts. Die Schulleitung ist den kommunalen und kantonalen Behörden wie eine reguläre Schulleitung unterstellt. Für die Schulleitung wird eine Koleitung mit je einer deutsch- und französischsprachigen Person an-gestrebt.

Das Projekt wird von einer Begleitgruppe unterstützt, die sich wie folgt zusammensetzt:

• Eine Vertretung des Schulinspektorats

• Eine Vertretung der Bildungs-, Sozial- und Kulturdirektion (Vorsitz)

• Je eine Vertretung der beiden Schulkommissionen

• Schul- und Projektleitung

Die Begleitgruppe kann weitere Personen bei Bedarf beiziehen. Sie ist verantwortlich für die Entwicklung des Konzepts sowie für die Aufsicht über deren Umsetzung. Sie beantragt den zuständigen Stellen bei Gemeinde und Kanton die zur erfolgreichen Realisierung nötigen Entscheide.

4.2 Projektplanung

4.2.1 Konzeptentwicklung

Die erste Version des Konzepts für die erste Projektphase wurde bis Ende 2009 entwickelt und anschliessend vom Kanton genehmigt. Der Gemeinderat beschloss daraufhin die Durch-führung des Projekts.

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Das Konzept wurde dann im Sommer 2013 in Hinblick auf den Entscheid über die Phase II überarbeitet. Die Konzeptentwicklung erfolgte durch die Projektleitung (Doris Bachmann), die externen Expertinnen (Christine LePape Racine, PH Nordwestschweiz und Melanie Buser, HEP BEJUNE), den Leiter Schule & Sport (Peter Walther) sowie den kantonalen Experten (Christian Merkelbach).

Das Konzept wurde den Schulkommissionen der Stadt Biel unterbreitet. Diese haben es zu-stimmend zur Kenntnis genommen und dem Gemeinderat die Weiterführung des Projekts empfohlen. Der kantonalen Erziehungsdirektion wurde nach Vorprüfung, die ebenfalls zu ein-zelnen Anpassungen geführt hat, das Konzept zur Genehmigung unterbreitet, die am 16.12.2013 erfolgt ist. Schliesslich wurde das Geschäft dem Gemeinderat unterbreitet. Dieser genehmigt das Konzept ebenfalls und stimmt der Durchführung der Phase zwei mit einer lau-fenden weiteren Aufnahme von je zwei Klassen pro Lehrplansprache und Jahr sowie der Weiterführung des Projekts für die Klassen HarmoS 5-8 mit Beschluss Nr. 8 vom 08.01.2014 zu.

Die weitere Konzeptentwicklung erfolgt, wie unter 3.7 beschrieben, durch die Schul- und Pro-jektleitung, unterstützt durch externe Fachpersonen. Sie stützt sich auf Erfahrung in anderen zweisprachigen Schulen und berücksichtigt die spezifische Situation in der Stadt Biel. Die Begleitgruppe wird laufend über die weitere Entwicklung informiert und konsultiert.

4.2.2 Aufbau der Klassen

Im Sommer 2010 wurden 4 zweisprachige Kindergartenklassen eröffnet. Sie ersetzen je zwei bestehende deutsch- und französischsprachige Kindergärten der Stadt Biel. Im Sommer 2012 und 2013 kommen je zwei Primarklassen des jeweils nächsten Jahrgangs hinzu. Dieses Prinzip soll in der zweiten Projektphase weitergeführt werden. Die folgende Grafik veran-schaulicht dieses Vorgehen:

Kiga 1 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H1 H1 H2 H1 H2

Kiga 2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H1 H1 H2 H1 H2

Kiga 3 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H1 H1 H2 H1 H2

Kiga 4 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H2 H1 H1 H1 H2 H1 H2

H3-dt Lehrplan

H3-fr Lehrplan

H4-dt Lehrplan

H4-fr Lehrplan

H5-dt Lehrplan

H5-fr Lehrplan

H6-dt Lehrplan

H6-fr Lehrplan

H7-dt Lehrplan

H7-fr Lehrplan

H8-dt Lehrplan

H8-fr Lehrplan

2016/17 2017/182015/162014/152010/11 2011/12 2012/13 2013/14

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Nach acht Jahren, im Sommer 2018, werden die ersten Kinder (grün markiert) die Zyklen I und II nach HarmoS durchlaufen haben. Sie werden dann bereit für den Übertritt in die Se-kundarstufe I sein. Zu diesem Zeitpunkt (Schuljahr 2017/2018) werden 16 FiBi-Klassen ge-führt.

Für die weitere Projektplanung wird berücksichtigt. dass die Übertritte in die Sekundarstufe I spätestens bis zum Sommer 2017 geklärt sein müssen. Grundsätzlich wird das Übertrittspro-zedere wie andernorts angewandt. Dies ist unabhängig vom zukünftig festzulegenden Ober-stufenmodell möglich.

4.2.3 Weiterbildung der Lehrpersonen

Die Weiterbildung der Lehrpersonen für die FiBi erfolgt durch die PH Bern und die HEP BE-JUNE.

Im Halbjahr vor Beginn wurde eine theoretische Weiterbildung von 2 Tagen, praxisbezogene Weiterbildung und Schulbesuche in zweisprachigen Klassen im Umfang von 3 Tagen sowie ein Zeitkontingent von 5 Tagen für die Planung, insgesamt als 10 Tage, eingesetzt.

Während der ersten beiden Jahre Lehrtätigkeit in der FiBi stehen jeder Klasse Entlastungen im Umfang von 2 Wochenlektionen zur Verfügung. Über ihre Verteilung entscheidet die Schulleitung.. Sie dienen der Vorbereitung des Unterrichts, der Intervision (mindestens ein-mal pro Monat) sowie der Schulentwicklung.

Ab dem 3. Projektjahr ist keine Entlastung mehr vorgesehen. Es besteht jedoch die Möglich-keit einer Antragsstellung, gemäss Art. 16a der LADV für eine zusätzliche Lektion, die den vermehrten Aufwand entgelten soll (2.4 Entlastung der Lehrpersonen).

Dieses bewährte Prinzip soll analog auch für die Phase II des Projekts angewendet werden.

4.2.4 Zeitplan

Die drei Projektphasen sind unter 4.1 dargestellt. Der folgende Zeitplan bezieht sich lediglich auf die Phase II des Projekts für die Stufen HarmoS 5 bis 8.

Folgende Meilensteine sind für diese Phase vorgesehen:

August 2013 Behandlung in der Begleitgruppe

Aug. und Okt 2013 Behandlung und Stellungnahme der Schulkommissionen

November 2013 Formeller Entscheid Kanton liegt vor

Dezember 2013 Formeller Entscheid der Gemeinde (Gemeinderat) liegt vor

August 2014 Start der ersten Klasse HarmoS 5 (3. Primar)

August 2015 Start der ersten Klasse HarmoS 6 (4. Primar)

August 2016 Start der ersten Klasse HarmoS 7 (5. Primar)

August 2017 Start der ersten Klasse HarmoS 8 (6. Primar)

August 2017 Zwischenevaluation über den Verlauf liegt vor

Oktober 2017 Entscheid Gemeinde und Kanton über Lancierung Phase III und Weiterführung Phasen I und II

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4.3 Evaluation des Projekts

Für das Projekt FiBi wird eine wissenschaftliche Begleitung und Evaluation durch die "Section de recherche, évaluation et planification pédagogiques" (SREP) des Kantons Bern vorgese-hen. An der Evaluation ist die PH FHNW sowie die HEP BEJUNE beteiligt. Weitere Koopera-tionen für die Evaluation sind durchaus erwünscht und werden durch die Stadt Biel koordi-niert.

Spezielles Augenmerk soll in der Evaluation auf folgende Aspekte gelegt werden:

• Sprachkompetenzerwerb (möglichst breit verstanden) in den beiden Schulsprachen

• Schulerfolg in allen Fächern

• Arbeitssituation der beteiligten Lehrpersonen

• Zusammensetzung der Schülerschaft (Selektivität der FiBi)

• Akzeptanz der FiBi bei der Bevölkerung, in Schulkreisen der Stadt Biel

Die Evaluation stellt laufend Teilresultate zur Verfügung, die insbesondere im formativen Sinn verwendet werden. Im August 2017 muss ein umfassender Zwischenbericht als Grundlage für die Entscheide zur Weiterführung des Projekts vorgelegt werden können.

4.4 Anpassungen des Konzepts

Das vorliegende Konzept wird als Arbeitsinstrument verstanden. Aufgrund der langen Pro-jektdauer sind laufende Anpassungen zu erwarten. Ziel ist, dass die aktuelle Ausgestaltung der FiBi in diesem Konzept beschrieben wird.

5 Finanzierung

5.1 Kosten des laufenden Betriebs

Grundsätzlich steht der FiBi ein Budget und Personalressourcen zur Verfügung, wie allen anderen Schulen der Stadt Biel. Langfristig wird angestrebt, dass diese Mittel für den Betrieb der FiBi ausreichen. Einzig für die Schülertransporte ist mit zusätzlichen Mitteln zu rechnen.

Schülertransporte:

Es ist zu erwarten, dass die Schülerinnen und Schüler aus einem grösseren Einzugsgebiet kommen, als bei der regulären Schule. Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die daraus entstehenden Kosten:

Schuljahr 10_11 11_12 12_13 13_14 14_15 15_16 16_17 17_18

Kosten Schulbus 26'300 35'400 55'000 50'000 32'000 32'000 32'000 32'000Kosten Busabonnemente 2'300 6'624 9'108 11'592 13'248 14'904

Kosten Schülertransport 26'300 35'400 57'300 56'624 41'108 43'592 45'248 46'904

Rechnung Prognose

Die Transportkosten können dadurch gesenkt werden, dass Kinder zurückhaltender mit dem Bus transportiert werden und dadurch die FiBi statt bisher mit zwei nur noch mit einem Bus bedient werden muss. Die Kosten sind nicht von der Anzahl transportierter Kinder, sondern

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von der Anzahl erforderlicher Busse sowie der gefahrenen Distanz der Route abhängig. Bei der Berechnung wird davon ausgegangen, das 20% der H3 und H4, 15% der H5 und H6 so-wie 10% der H7 und H8 Schüler Anrecht auf ein Busabonnement haben werden.

Weiterbildung, Begleitung und Entlastung von neu eintretenden Lehrpersonen:

Die Weiterbildung für die Lehrpersonen wird je hälftig von der HEP BEJUNE und der PH Bern angeboten. Die Einführung wird zweimal – im Frühling 2010 für den Kindergarten und im Frühling 2012 für die 1. und 2. Primarklasse - realisiert.

Die Entlastung der Lehrpersonen für die Weiterbildung nach der Einführungsphase wird durch die 7% Schulpool für die Zweisprachigkeitsprojekte sicher gestellt.

Für die Weiterbildung entstehen der Stadt Biel daher keine zusätzlichen Kosten.

5.2 Allgemeine Projektkosten

Für die Entwicklung der FiBi in den drei Projektphasen sind jedoch zusätzliche Mittel erforder-lich. Diese werden im Folgenden beschrieben und werden jeweils über das ordentliche Budget gedeckt.

Die allgemeinen Projektkosten umfassen im Wesentlichen die folgenden Komponenten

• Entlastung der Schulleitung für die Projektleitung 20% zusätzlich zur Anstellung als Schulleitung (finanziert durch die Stadt Biel): Dafür werden Stellenprozente der Ver-antwortlichen für die Zweisprachigkeit eingesetzt.

• Entlastung der Lehrpersonen im Umfang von insgesamt 4 Lektionen zur Vorbreitung auf den immersiven Unterricht (finanziert durch die Stadt Biel)

• Beratung und Unterstützung durch Fachpersonen (finanziert durch die Stadt Biel): Diese Kosten können weitgehend aus den für die Unterstützung der Zweisprachigkeit vorgesehenen Mitteln gedeckt werden.

• Erwerb von Test- und Erfassungsmaterial für die Datensammlung, (finanziert durch die Stadt Biel und Beiträge Dritter)

• Entschädigung für die Erfassung der Teste zur Evaluation (finanziert durch die Stadt Biel und Beiträge Dritter)

Dabei ist zu beachten dass der grösste Teil der Kosten für die Evaluation durch die beteilig-ten Pädagogischen Hochschulen getragen wird.

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Die Folgende Tabelle gibt einen Überblick über die Kosten. Hinzu kommen die zusätzlichen Transportkosten, wie unter 5.1 ausgewiesen.

Art der Kosten Berechnung Jährlicher Betrag

Projektleitung 20% Anstellung aus dem Stellen-plan Zweisprachigkeitsverant-wortliche, CHF 2‘850/Monat

34‘200.00

Beratung und Unterstützung Erfahrungswert aus den ersten 3 Projektjahren

5‘000.00

Entlastungslektionen zur Vorbereitung

2 Lektionen pro Klasse während 2 Jahren im ersten Zyklus, insb-gesamt 16 Wochenlektionen zu durchschnittlich CHF 1‘400 pro Monat

36‘000.00

Testmaterial Erfahrungswert aus den ersten 3 Projektjahren

500.00

Erfassung der Tests Erforderlich sind rund 200 Stun-den à CHF 40

8‘000.00

TOTAL pro Jahr 83‘700

Diese Kosten sind im Budget vorgesehen. Zudem konnte in der ersten Projektphase ein Bei-trag von CHF 25‘000 von der Eidgenossenschaft (Förderbeitrag 2010 des Bundesamtes für Kultur) erreicht werden. Weiterhin wird versucht, zusätzliche Finanzierungsquellen zu er-schliessen. Es besteht diesbezüglich jedoch noch keine verbindliche Zusage.

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