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musikFabrik Sonntag | 22. Mai 2005 | 20 Uhr Köln, wdr Funkhaus am Wallrafplatz, Klaus-von-Bismarck-Saal Simon Holt | Lilith (1990) Magnus Lindberg | Joy (1989/1990) Unsuk Chin | Cantatrix Sopranica (2004/2005) Deutsche Erstaufführung musikFabrik im wdr Konzert 2004 | 2005 9

Konzert - Ensemble Musikfabrik · 2018-01-30 · Unsuk Chin Simon Holt Geboren 1958 in Helsinki, dort Kompositions-studien an der Sibelius-Akademie bei Einojuhani Rautavaara und Paavo

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musikFabrikSonntag | 22. Mai 2005 | 20 UhrKöln, wdr Funkhaus am Wallrafplatz, Klaus-von-Bismarck-Saal

Simon Holt | Lilith (1990)

Magnus Lindberg | Joy (1989/1990)

Unsuk Chin | Cantatrix Sopranica (2004/2005)Deutsche Erstaufführung

musikFabrik im wdr

Konzert2004|2005

9

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Sopran Anu KomsiSopran Piia Komsi

Countertenor David Cordier

musikFabrik

Flöte Helen BledsoeFlöte Mike SchmidOboe Peter Veale

Klarinette Carl RosmanKlarinette John CorbettKlarinette Jelte Althuis

Fagott Alban Wesly

Horn Christine ChapmanHorn Kathleen Putnam

Trompete Marco BlaauwPosaune Bruce Collings

Tuba Melvyn Poore

Harfe Maria StangeKlavier, Celesta, Cembalo Ulrich Löffler

Klavier,Sampler, Keyboard Jürgen Kruse

Gitarre Bernd KortenkampSchlagzeug Arnold MarinissenSchlagzeug Carlos Tarcha

Violine Juditha HaeberlinVioline Ger ur Gunnarsdóttir

Viola Axel PorathViola Patrick Jüdt

Violoncello Dirk WiethegerVioloncello Daniel RaabeKontrabass Michael Tiepold

Dirigent Stefan Asbury

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Programm

Eine Produktion der musikFabrik in Zusammenarbeit mit wdr 3, KölnMusik und der Kunststiftung NRW.

Simon Holt | Lilith (1990)für Kammerensemble

Magnus Lindberg | Joy (1989/1990) für großes Ensemble

Pause

Unsuk Chin | Cantatrix Sopranica (2004/2005) für zwei Soprane, Countertenor und Ensemble I. Warming up – TuningII. Singing, Sing it!III. Cis nést pas CesIV. Boule de NeigeV. Con tutti i FantasmiVI. Yue Guang – Clair de LuneVII. Echo – Shadow – CanonVIII. EtüdedütE – Immense Voix

Deutsche Erstaufführung | Gemeinsamer Kompositions-auftrag von London Sinfonietta, Ensemble Intercontem-porain, Los Angeles New Music Group, St. PöltenMusik-Festival, musikFabrik und Kunststiftung NRW

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allem an dessen unnachgiebige und vertrackte Rhythmik. Zwischendurchscheint trotz allem aber immer auch Liliths verführerische Anmut durch – etwa in den sonoren Linien des Horns zu Beginn, oder auch in einer kur-zen, durch fragile Streicherklänge nebulös verhangenen Auflichtung desKlanges in der Mitte des Stückes.

Magnus Lindberg | Joy (1989/1990)Nach der dunklen, mythenumgeisterten Sphäre von Holt nun der Aufbruchin eine ungleich hellere, farblich breit aufgefächerte Klangwelt. Zwar nährtsich auch Lindbergs Schaffen hin und wieder an außermusikalischen An-regungen. Im Vordergrund steht bei ihm aber zumeist die Frage nach der‚inneren‘ Beschaffenheit der Musik. Schon früh hatte er sich von streng‚automatisierten‘ und seriellen Kompositionsweisen verabschiedet, auchfreiere Formen erprobt, um sein Interesse dann aber vor allem auf dieEigenschaften und die Möglichkeiten zur Veränderung des musikalischenGewebes zu verlagern, etwa darauf, wie sich, auch mit Hilfe des Computers,fließende Übergänge zwischen verschiedenen Rhythmen, aber auch har-monische Entwicklungen gestalten ließen. Joy ist das letzte Werk eines Triptychons von Orchesterstücken, in denenLindberg erstmalig spektrale Aspekte der Harmonie nutzt. Ging es inKinetics und Marea, den beiden anderen Werken, um eine Art harmonischeTiefenstaffelung und die Gegenüberstellung von verschieden zusammen-

Simon Holt | Lilith (1990)Seine musikalischen Vorstellungen entzünden sich an visuellen Eindrückenaus der bildenden Kunst, an Formen und Gestalten eines Brancusi oderGiacometti, aber auch an literarischen Vorlagen wie Texten von García Lorcaoder Dichtungen Emily Dickinsons. Vor allem aber ist Musik für Simon HoltAusdruck von imaginierten Welten, von rätsel- und geisterhaft verhangenenSphären, die immer wieder bevorzugt dunkel gefärbte Klangbilder, aberauch intensiv leuchtende und ruhigere lyrische Momente in seiner Musikauslösen. Nicht zufällig bezieht eine ganze Reihe seiner Werke ihren künst-lerischen Stimulus aus der Mythologie. So auch Lilith für Kammerensem-ble, das Holt 1990 komponierte. In Jorge L. Borges’ Buch der imaginärenWesen und dem Gedicht Eden Bower von Dante Gabriel Rossetti stieß Holtauf die mythenumwobene Gestalt der Lilith, die im Talmud als erste FrauAdams und in der jüdischen Mystik als Mutter zahlreicher Dämonenbeschrieben wird. Vor allem aber waren es Liliths Bedeutung als ‚Erschei-nung der Nacht‘, die Verkörperung des Dämonenhaften, die Holt währenddes Kompositionsaktes leiteten. Dabei hätte er, sagt Holt, so weit es ebenginge alle rationalen oder systematischen Erwägungen gemieden; stattdes-sen sei er mehr oder weniger ‚blind‘ ganz der Intuition und spontanen Ein-gebungen gefolgt, immer wieder in klangliches Neuland vorstoßend. Holtsüberwiegend dunkler, oft auch bedrohlich wirkender Klangkosmos erinnertzuweilen an die archaischen und stählern harten Klänge eines Xenakis, vor

Kommentar

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KommentarPhantasmagorien mit musikalischer Klarheit und Stringenz. „MeineMusik“, so Chin, „ist die Abbildung meiner Träume. Die Visionen vonimmensem Licht und von unwahrscheinlicher Farbenpracht, die ich in allenmeinen Träumen erblicke, versuche ich in meiner Musik darzustellen als einSpiel von Licht und Farben, die durch den Raum fließen und gleichzeitigeine plastische Klangskulptur bilden, deren Schönheit sehr abstrakt undauch distanziert ist, aber gerade dadurch unmittelbar die Gefühle ansprichtund Freude und Wärme vermittelt.“ Chins Musik entzieht sich gängigen Zuordnungen. Vieles verrät aber denEinfluss ihres früheren Lehrers György Ligeti, mit dem sie überdies so man-che Gemeinsamkeit teilt. Wie Ligeti ist Chin synästhetisch veranlagt – Töneund Klänge lassen vor ihrem geistigen Auge Farben in vielfachen Abstufun-gen und Intensitäten aufleuchten. Und wie ihr Lehrer hat auch Chin ihrenFarb- und Klangsinn im elektronischen Studio geschärft. Aus den Erfahrun-gen mit synthetischen Klängen und den Ideen der Spektralmusik entwickel-te sie das Gespür dafür, mit instrumentalen Mitteln Klangfarben in feinstenNuancen und Schattierungen freizusetzen. Auch in Chins Partituren liegenChaos und Ordnung oft dicht beieinander, erscheinen als zwei Seiten einesSpiels mit akustischen Effekten und Phänomenen der Wahrnehmung. Woeruptive Klangballungen, vertrackte Rhythmen oder flirrende Klangbewe-gungen sich scheinbar chaotisch in Zeit und Raum ausbreiten, wirkenhintergründig mitunter umso präziser ausgeklügelte Mechanismen. Dazu

gesetzten Harmoniken, so tritt in Joy neben Obertonharmonien und chro-matischer Harmonik verstärkt der Aspekt der Klangfarbe hinzu – ein Spielmit schillernden Klangverfärbungen, beinahe eine Art „harmonischer“ und„klangfarblicher Kontrapunkt“. Eine wichtige Rolle hat hierbei der Sampler,über den Lindberg dem Orchesterklang vorab aufgenommene und elektro-nisch bearbeitete Klänge beimischt. Um eine geeignete Klangquelle hierfürwar er keineswegs verlegen: Genüsslich demolierte er einfach ein altesKlavier, das er auf dem Dachboden des Sommerhauses seiner Eltern fand,und zeichnete die dabei entstehenden Klänge und Geräusche etwa vonunendlich verstimmten oder zerberstenden Saiten auf, um sie dann amComputer ganz nach seinen Vorstellungen zu bearbeiten.

Unsuk Chin | Cantatrix Sopranica (2004/2005)Vielleicht ist Kunst, mithin auch die Musik, am faszinierendsten, wo siescheinbar Unvereinbares zueinander in Beziehung setzt, es sich gegen-seitig befruchten lässt. Wo Vorstellungen unterschiedlichster Herkunft neueVerbindungen eingehen, oder sich etwa kraftvolle, bildhafte Visionen undphantastische Imaginationen mit feinmechanischer Präzision und akri-bischen, in kleinsten Details kontrollierten künstlerischen Mitteln vereinen.Unsuk Chins Musik jedenfalls scheint ihre aparte Schönheit dem zuverdanken. Kunstvoll verschränkt sie einen expressiven, aber emotionalzurückgenommen Ausdruck mit konstruktiver Dichte, außermusikalische

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den einige Sätze nur einzelne Laute, Silben oder Wortfragmente, die gleich-sam als musikalische Elemente ‚hinzukomponiert‘ sind. Wie schon infrüheren Kompositionen zeigt sich auch in Cantatrix Sopranica ChinsAffinität zu postdadaistischen Experimenten, ihre Lust an Sprachspielenwie Anagrammen, Palindromen oder Akrostichen. Dabei stehen die Kon-struktionsprinzipien der Texte zuweilen musikalischen Verfahrensweisennahe. Etwa in Boule de Neige, wo die Auffächerung des musikalischen Mate-rials einhergeht mit einem nach dem Schneeballprinzip aus einer „proto-semantischen“ Zelle heraus anwachsenden Text des amerikanischenLyrikers und Oulipoisten Harry Mathews. In Yue Guang – Clair de Lune, derParodie eines chinesischen Volksliedes, greift Chin auf einen Text aus derZeit der Tang-Dynastie zurück. Während die erste Strophe von der vomMondlicht umhüllten Sehnsucht erzählt, besteht die zweite nur aus abge-leiteten Wortspielen, einer Art Pseudo-Chinesisch. In anderen Sätzen bildendie Texte Beschreibungen dessen, was gerade musikalisch geschieht, soetwa in Cis nést pas Ces. Cantatrix Sopranica gerät hier zu einem selbst-beschreibenden ‚Gesangsexperiment‘, das die Stimmen zuweilen an dieSchwelle zu einem fast ‚instrumentalen‘ Musizieren führt. So im letztenSatz, wo Chin die Rollen imaginär vertauscht, sie die Sänger ihre Stimmenwie Instrumente behandeln lässt, während umgekehrt die Ensemble-musiker auf ihren Instrumenten zu ‚singen‘ beginnen.

Andreas Günther

bedient Chin sich gerne auch Kunstgriffen, die sie sich – ähnlich wie Ligeti –etwa aus der balinesischen Gamelanmusik abschaute. Mit Ligeti teilt Chindie Lust an der Parodie und Imitation, die Vorliebe für Imaginäres und Dop-pelbödiges, worauf auch der Titel ihres neuen Werks Cantatrix Sopranicaverweist. Sie entlehnte ihn einer in den 1970er-Jahren entstandenen Non-sense-Studie des Schriftstellers Georges Perec, der mit vorgeblich wissen-schaftlichem Ernst einhundertsieben Sopranistinnen (der Gattung „Canta-trix Sopranica L.“) mit verfaulten Tomaten beschmeißen ließ, um anhandihrer „Kreischreaktionen“ Aufschlüsse über das „tomatotopische Organisa-tionsmuster“ von Sopranen zu gewinnen. Chin beschreibt Cantatrix Sopranica als eine „Erkundung des Gesangsakts“,ein „Singen über das Singen“, ein Spiel mit musikalischen Sprachen derVergangenheit, mit Gesangstechniken und idiomatischen Klischees. So ent-falten die Sänger ganz verschiedene vokale Stile und Ausdrucksweisen, vonder Imitation des ‚Einsingens‘ im ersten Stück über eine Parodie des italie-nischen Belcanto (Con tutti i Fantasmi) bis hin zu typischen Ausdrucks-formen und -gesten zeitgenössischer Musik, aber auch außereuropäischerVokalmusik wie etwa des chinesischen Volksliedes. Den Gesangsstilenweist Chin dabei ganz unterschiedliche Texte bzw. auch nur phonetischesMaterial ohne konkrete Bedeutung zu. Anstatt Texte zu vertonen, die greif-bare Inhalte oder Gefühle transportieren, ging es ihr um eine „größtmög-liche Symbiose von sprachlichen und klanglichen Prozessen“. So verwen-

Kommentar

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Biografien

Geboren 1958 in Bolton. Kompositionsstudiumbei Anthony Gilbert am Royal Northern College of Music, Manchester. 1985 Hauptkomponistbeim Bath International Music Festival. Kom-positionen für die London Sinfonietta, dasNash Ensemble, die Birmingham Contempora-ry Music Group, das City of Birmingham Sym-phony Orchestra, den Süddeutschen Rundfunk,die Festivals in Cheltenham und Huddersfield,die Almeida Opera Aldeburgh, die Opera Northund die Münchener Biennale sowie für dieBBC. Weitere Aufführungen seiner Werke u.a.durch das Ensemble Modern. Ab 1998 Kompo-sitionslehrer am Royal Holloway College an der University of London. Zahlreiche Auszeich-nungen, u.a. Preis der Fondation Prince Pierre,Monaco (2001), Royal Philharmonic SocietyAward (2002), Ivor Novello Classical MusicAward (2002), British Composer Award (2004).

Geboren 1961 in Seoul, dort 1981–85 Komposi-tionsstudium. 1984 Auswahl ihrer Gestalten fürdie ISCM World Music Days sowie 1986 beimInternational Rostrum of Composers derUNESCO. 1985 Grand Prix des Gaudeamus-Wettbewerbs Amsterdam. 1985–88 Studium beiGyörgy Ligeti in Hamburg. Seit 1988 lebt sie inBerlin, wo sie im Elektronischen Studio der TUBerlin arbeitet. Weltweit Aufführungen u.a.durch Ensemble Modern, Birmingham Contem-porary Music Group, Nieuw Ensemble, AskoEnsemble. Kompositionsaufträge vom Ensem-ble Intercontemporain, dem Tokyo Metropoli-tan Symphony Orchestra, Kronos Quartet, Hilli-ard Ensemble und London Philharmonic sowievom Deutschen Symphonie-Orchester Berlin,wo sie 2001/2002 Composer in Residence war.2004 Grawemeyer Award für ihr Violinkonzert,im März 2005 Auszeichnung mit dem Arnold-Schönberg-Preis des Deutschlandradios.

Unsuk Chin Simon Holt

Geboren 1958 in Helsinki, dort Kompositions-studien an der Sibelius-Akademie bei EinojuhaniRautavaara und Paavo Heininen, Klavierstudiumbei Maija Helasvuo. Ab 1977 Studien im elek-tronischen Studio EMS in Stockholm, späterauch im IRCAM in Paris. Meisterkurse beiFranco Donatoni. 1980 Teilnahme an den Darm-städter Ferienkursen bei Brian Ferneyhough.Private Studien bei Vinko Globokar und GérardGrisey. Als Komponist vertreten u.a. beim Alde-burgh Festival, bei Ars Musica Brüssel undMusica Strasbourg. 1996 künstlerischer Leiterdes Meltdown Festivals des South Bank Centre.Er gab Kompositions-Meisterkurse u.a. in Finn-land, Berlin, Paris und Polen. Auszeichnungen:Erste Preise beim International Rostrum derUNESCO 1982 und 1986, Nordischer Musik-preis, Prix Italia, Royal Philharmonic SocietyAward 1993 und 2003 Sibelius-Preis der Wihuri-Stiftung.

Magnus Lindberg

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Piia KomsiAnu Komsi

Anu Komsi wirkte als Solistin an der FinnishNational Opera sowie u. a. an den Opernhäu-sern in Bremen, Lübeck, Frankfurt a.M. undHannover. Neben Rollen in Opern von Offenbach, Verdi, Donizetti und Strauss sangsie u. a. Bergs Lulu, die Frau in Schnittkes Le-ben mit einem Idioten sowie in Ligetis Aventures& Nouvelles Aventures. Konzerte u.a. im Con-certgebouw Amsterdam, im Théâtre du Chate-let und in der Cité de la Musique in Paris, inder Royal Festival Hall London, im Wiener Kon-zerthaus, in Luzern, in der Symphony Hall Bir-mingham, der Kölner Philharmonie und derAlice Tully Hall New York. Zusammenarbeit mit Dirigenten wie Sir Roger Norrington, Esa-Pekka Salonen, Oliver Knussen, Lothar Zagrosek, Sylvain Cambreling und SakariOramo. Mehrere CD-Aufnahmen mit Werkenvon Kurtág, Saariaho, Nielsen, Schostako-witsch und Salonen.

Zunächst Cellostudium in Helsinki und 1989–2000 Cellistin im Finnish National OperaOrchestra. Gesangsausbildung an der Sibelius-Akademie Helsinki. Erster großer Erfolg alsMaid in Th. Adès Powder her Face beim FestivalMusica Nova 1999 in Helsinki. Ihr Repertoireumfasst Rollen der Barockoper, von Mozart,Rossini, Strauss, Strawinskij und dem zeitge-nössischen Musiktheater. Als Solistin Auftritteu.a. mit dem Los Angeles Philharmonic, demBBC Symphony Orchestra, dem NDR Sinfonie-orchester, dem Oslo Philharmonic Orchestra,dem Ensemble Modern und dem EnsembleIntercontemporain. Zu Gast u.a. in Tel Aviv,Zagreb, Chicago, Rom, Neapel und Winterthur.Mitwirkung in Uraufführungen u.a. von KaijaSaariaho (From the Grammar of Dreams) undUnsuk Chin (Kalá). CD-Aufnahmen mit Werkenvon Unsuk Chin, Esa-Pekka Salonen und KaijaSaariaho.

David Cordier

Studium am King’s College in Cambridge undam Royal College of Music in London. Auftritteals Konzert- und Oratoriensänger in Europa,den USA und Asien. Er sang u.a. Titelpartien inmehreren Opern Händels, den Orfeo in GlucksOrfeo ed Euridice, Edgar in Reimanns Lear, FürstGo-Go in Ligetis Le Grand Macabre und Olga inEötvös’ Drei Schwestern. Auftritte u.a. an denStaatsopern in Stuttgart, München, Hamburg,Dresden, der Komischen Oper Berlin, demAalto-Theater Essen, der Deutschen Oper amRhein, in Amsterdam und Kopenhagen. Fest-spielauftritte in Glyndebourne, Salzburg, Dres-den, Berlin und Edinburgh, bei den BBC Proms,den Händelfestspielen in Halle, Karlsruhe undGöttingen sowie beim Stuttgarter Bachfest.Zusammenarbeit u.a. mit I. Metzmacher, P. Eötvös, W. Christie, I. Bolton, T. Pinnock, G. Leonhardt und T. Koopmann. ZahlreicheCD-Aufnahmen.

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Seit 1995 Dozent am Tanglewood Music Center,dort 1999–2002 Associate Director of NewMusic Activities. 2000–2004 Leiter des portu-giesischen Remix Ensemble Casa da MúsicaPorto. Zusammenarbeit u.a. mit EnsembleModern, Ensemble Intercontemporain, LondonSinfonietta, Klangforum Wien, Asko Ensemble,Radio Symphonieorchester Wien und den Klang-körpern von BBC, SWR, NDR und WDR. 2002mit der musikFabrik Gast bei den Berliner Fest-wochen. Zusammenarbeit mit der Opéra Natio-nal de Lyon, dem Niederländischen Tanztheaterund der Opera North. 2004 Uraufführung von J.M. Staud’s Berenice bei der Münchener Bien-nale. Auszeichnung mit dem Choc du Monde dela Musique für die Einspielung von WerkenJonathan Harveys mit dem Ensemble Intercon-temporain; weitere Aufnahmen mit Werken vonIsang Yun, Elliott Carter, Philip Cashain, GérardGrisey, Rebecca Saunders und Unsuk Chin.

Internationales Ensemble für zeitgenössischeMusik. Konzerte bei Veranstaltern wie BerlinerFestwochen, Internationale Ferienkurse fürNeue Musik Darmstadt, Musica Strasbourg,UltraSchall Berlin, Schleswig-Holstein MusikFestival, Rheingau Musik Festival, HuddersfieldContemporary Music Festival, BeethovenfestBonn, Kölner Philharmonie, WDR, Berliner Phil-harmonie, Konzerthaus Berlin, PhilharmonieEssen, La Cité de la Musique Paris, Oper Bonn.Zusammenarbeit u.a. mit M. Kagel, H. Zender,K. Stockhausen, H. Lachenmann, P. Eötvös, N. A. Huber, L. Andriessen, R. Saunders, E. Nunes, S. Asbury, P. Rundel. Zahlreiche CD-Produktionen. Seit 2003/04 Uraufführungenvon Auftragswerken in Zusammenarbeit mitder Kunststiftung NRW in der Reihe ‚musik-Fabrik im WDR‘. Die musikFabrik mit Sitz inKöln wird seit der Gründung 1990 vom LandNRW unterstützt.

musikFabrik Stefan Asbury

Samstag | 27. August2005 | 20 Uhr

Emmanuel Nunes | Chessed I(Neufassung 2005) für Ensemble in vier Gruppen Uraufführung

und weitere Werke

musikFabrikSian Edwards | Dirigentin

Konzert 10

Vorschau

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musikFabrik im wdrSonntag | 6. November2005 | 20 Uhr

Martin Matalon | Trame VII(2004/2005) für Horn und Ensemble Uraufführung | Kompositions-auftrag der musikFabrik und der Kunststiftung NRW

und weitere Werke

Christine Chapman | HornmusikFabrikMartyn Brabbins | Dirigent

Konzert 11

Freitag | 3. März 2006 |20 Uhr

Philippe Boesmans | Neues Werk (2005/2006) für Stimme und Ensemble Uraufführung | Kompositions-auftrag der musikFabrik und der Kunststiftung NRW

und weitere Werke

Barbara Hannigan | StimmemusikFabrikEtienne Siebens | Dirigent

Samstag | 27. Mai 2006 |20 Uhr

Jonathan Harvey | Neues Werk (2005/2006) für Oboe und Ensemble Uraufführung | Gemeinsamer Kom-positionsauftrag von musikFabrik,Kunststiftung NRW, KlangforumWien und Asko Ensemble

Toshio Hosokawa | Voyage(2005/2006)für Tuba und Ensemble Uraufführung | Kompositions-auftrag der musikFabrik und der Kunststiftung NRW

und weitere Werke

Peter Veale | OboeMelvyn Poore | TubamusikFabrik Peter Rundel | Dirigent

Konzert 12 Konzert 13

Freitag | 7. Juli 2006 | 20 Uhr

Rebecca Saunders | Neues Werk (2005/2006)Uraufführung | Gemeinsamer Kompositionsauftrag von Konzert-haus Dortmund, Ensemble Inter-contemporain, musikFabrik undKunststiftung NRW

und weitere Werke

musikFabrikPeter Rundel | Dirigent

Konzert 14

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kunststiftung μ NrW

Kunstförderung im internationalen Kontext: Bildende Kunst, Medienkunst, Musik, Theater, Tanz, Literatur in und aus Nordrhein-Westfalen | Projekte, Preise, Stipendien, Ankäufe, Initiativen

Roßstrasse 133 | 40476 Düsseldorf | Tel.: 0211 -6 50 40 70 | Fax: 0211-6 50 40 777 | [email protected] | www.KunststiftungNRW.de

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Service-Informationen

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums für Städtebau und Wohnen, Kulturund Sport des Landes Nordrhein-Westfalen.

Alle Konzerte der Reihe ,musik-Fabrik im wdr‘ sind Produktionender musikFabrik in Zusammen-arbeit mit wdr 3, KölnMusik undder Kunststiftung NRW.

Veranstaltungsortwdr Funkhaus am WallrafplatzKlaus-von-Bismarck-Saal50600 Köln

Veranstaltungsbeginnjeweils 20 Uhr

VorverkaufUm Wartezeiten an der Abendkassezu vermeiden, nutzen Sie die Mög-lichkeit, Ihre Karten bequem undsicher bei KölnTicket über das Inter-net zu bestellen: www.KoelnTicket.deHotline: +49 221 2801

EintrittspreiseEinzelpreis: 15 € | ermäßigt 7,50 €Konzerte 10–14 im Abonnement: 60 € (statt 75 €) |ermäßigt 30 € (statt 37,50 €)keine Vorverkaufsgebühren

Ihre Eintrittskarte ist vier Stunden vorKonzertbeginn und für Ihre HeimfahrtFahrausweis im VRS (2. Klasse).

musikFabrik

Geschäftsführer | Thomas OesterdiekhoffMaarweg 149–161 | 50825 KölnPostfach 450745 | 50882 Köln

Fon +49 221 71947194-0Fax +49 221 71947194-7

[email protected]

Projektmanagement | Sabine Krasemann

Redaktion & Texte | Andreas Günther Konzeption & Gestaltung | www.vierviertel.comBildrechte | Alle Fotos © Klaus Rudolph, außer:Unsuk Chin © Eric Richmond, Arena PAL;Simon Holt © Frank Scheler; Magnus Lindberg© Richard Haughton; Anu Komsi © MaaritKytöharju; Piia Komsi © Maarit Kytöharju;David Cordier © Hanya Chlala, Arena PAL

musikFabrik