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Liebe Leser, bislang ist die Talsohle der Krise nicht erreicht. Fraglich ist angesichts der Komplexität der Probleme auch, woran abzulesen ist, wann sich in dem abschwingenden Markt der Boden bildet und die Wende zum Besse- ren beginnt? Prognosen reichen bisher – im übertragenen Sinne – nur bis zur nächsten Wegbiegung. So hofft Metro-Chef Eckhard Cordes, dass er im Frühsommer so weit in die wirtschaftliche Zukunft blicken kann, dass eine tragfähige Prognose für das Geschäftsjahr 2009 möglich ist (Seite 13). Die Auswirkungen der Krise sind am Arbeitsmarkt noch nicht nachhaltig angekommen, sodass die Konsequenzen für die privaten Haus- halte und damit den Einzelhandel noch nicht abschätzbar sind. Auf der anderen Seite stellt sich das Gros der Immobilieninvestoren, die für den Hahn Retail Real Estate Report befragt worden waren, darauf ein, dass die Auswirkungen der Finanzkrise ihre Branche auch 2010 noch beeinträchtigen werden (Seite 4). Nur wenige Optimis- ten glauben, dass 2009 das schlimmste abgearbeitet ist und danach eine deutliche Erholung beginnt. Es ist aber auch nur eine Minderheit, die über das Jahr 2010 hinaus mit weiteren Verwerfungen rechnet. Gleichzeitig hat sich das Ifo-Geschäftsklima weiter abgekühlt, denn die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen hat sich verschlechtert. Anderer- seits sind die Unternehmen für das kommende Halbjahr weniger pessi- mistisch gestimmt, auch wenn sie noch nicht mit einer merklichen Ver- besserung ihrer Geschäftslage rechnen. In diesem Szenario bleiben Deutschlands Konsumenten – die nicht gerade als notorische Optimisten gelten - immer noch erstaunlich unverdrossen in ihrer Kauflaune, wie der jüngste Konsumklima- Index zeigt. Gegenüber Februar verzeichnete die GfK im März einen erneuten Anstieg und erwartet für April eine weitere Stabilisierung. Doch ist es wirklich so unerklärlich, dass sich die Bundesbürger ihre Kauflaune nicht verderben lassen? Nicht wirklich! Seit der Jahrtausend- wende haben sich die Bedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt un- gemein verschärft. Die Wirtschaftskrise 2001/02 haben viele Unterneh- men genutzt, um ihre Personalkosten zu senken, langjährige teure Mitar- beiter frei zu setzen und durch jüngere, billigere zu ersetzen. Die Agenda 2010 mit ihrer Hartz IV-Regelung hat die Unsicherheit der Sicherheitslie- benden Deutschen verstärkt. Der Aufschwung 2006/07 ist bedingt durch die steigende Abgabenlast und die kalte Steuerprogression fast spurlos an der Mittelschicht vorbei gegangen und die hohe Inflationsrate hat 2008 die damals erzielten Gehaltssteigerungen wieder aufgezehrt. Insofern ist die aktuelle Krise für die breite Masse mehr oder weni- ger die Fortsetzung des schwierigen Szenarios, das sie seit der letzten Krise kennt und in dem sie sich seither – auf relativ niedrigem Niveau - eingerichtet hat. Die gesunkenen Öl- und Energiepreise und die Abwrackprämie sind da unerwartete Geschenke, die schon ausreichen, um die Stimmung leicht aufzuhellen. Nr. 43 vom 03.04.2009 Kostenlos per E-Mail ISSN 1860-6369 Viel Spaß beim Lesen wünschen Werner Rohmert, Herausgeber Editorial 1 Vorbild mittelständische Kaufhäuser: Ganz nah am Markt 2 Investmentmarkt: Pluspunkte für Deutschland 4 Portrait: ZIAG sieht sich als Hoffenheim der Immobilienszene 6 Das Interview: Matthias Böning: Die Rezession bietet sogar Chancen zur Expansion 9 Stadtreport: Oldenburg bleibt bei der Entwicklung seiner City am Ball 11 Beeline sucht 30 neue Geschäfte in Hochfrequenzlagen 12 Metro-Chef Cordes erwartet 2009 kein Desaster. 13 GWB hofft 2009 auf Belebung des Investmentmarkts 15 Hahn-Gruppe: Einmalaufwendungen belasten Ergebnis 15 Impressum 16 Inhaltsverzeichnis Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin und die Partner vom Handelsimmobilien Report

Kostenlos per E-Mail · Auf der anderen Seite stellt sich das Gros der Immobilieninvestoren, die für den Hahn Retail Real Estate Report befragt worden waren, darauf ein, dass die

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Page 1: Kostenlos per E-Mail · Auf der anderen Seite stellt sich das Gros der Immobilieninvestoren, die für den Hahn Retail Real Estate Report befragt worden waren, darauf ein, dass die

Liebe Leser,

bislang ist die Talsohle der Krise nicht erreicht. Fraglich ist angesichts der Komplexität der Probleme auch, woran abzulesen ist, wann sich in dem abschwingenden Markt der Boden bildet und die Wende zum Besse-ren beginnt? Prognosen reichen bisher – im übertragenen Sinne – nur bis zur nächsten Wegbiegung. So hofft Metro-Chef Eckhard Cordes, dass er im Frühsommer so weit in die wirtschaftliche Zukunft blicken kann, dass eine tragfähige Prognose für das Geschäftsjahr 2009 möglich ist (Seite 13). Die Auswirkungen der Krise sind am Arbeitsmarkt noch nicht nachhaltig angekommen, sodass die Konsequenzen für die privaten Haus-halte und damit den Einzelhandel noch nicht abschätzbar sind.

Auf der anderen Seite stellt sich das Gros der Immobilieninvestoren, die für den Hahn Retail Real Estate Report befragt worden waren, darauf ein, dass die Auswirkungen der Finanzkrise ihre Branche auch 2010 noch beeinträchtigen werden (Seite 4). Nur wenige Optimis-ten glauben, dass 2009 das schlimmste abgearbeitet ist und danach eine deutliche Erholung beginnt. Es ist aber auch nur eine Minderheit, die über das Jahr 2010 hinaus mit weiteren Verwerfungen rechnet.

Gleichzeitig hat sich das Ifo-Geschäftsklima weiter abgekühlt, denn die aktuelle Geschäftslage der Unternehmen hat sich verschlechtert. Anderer-seits sind die Unternehmen für das kommende Halbjahr weniger pessi-mistisch gestimmt, auch wenn sie noch nicht mit einer merklichen Ver-besserung ihrer Geschäftslage rechnen.

In diesem Szenario bleiben Deutschlands Konsumenten – die nicht gerade als notorische Optimisten gelten - immer noch erstaunlich unverdrossen in ihrer Kauflaune, wie der jüngste Konsumklima-Index zeigt. Gegenüber Februar verzeichnete die GfK im März einen erneuten Anstieg und erwartet für April eine weitere Stabilisierung.

Doch ist es wirklich so unerklärlich, dass sich die Bundesbürger ihre Kauflaune nicht verderben lassen? Nicht wirklich! Seit der Jahrtausend-wende haben sich die Bedingungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt un-gemein verschärft. Die Wirtschaftskrise 2001/02 haben viele Unterneh-men genutzt, um ihre Personalkosten zu senken, langjährige teure Mitar-beiter frei zu setzen und durch jüngere, billigere zu ersetzen. Die Agenda 2010 mit ihrer Hartz IV-Regelung hat die Unsicherheit der Sicherheitslie-benden Deutschen verstärkt. Der Aufschwung 2006/07 ist bedingt durch die steigende Abgabenlast und die kalte Steuerprogression fast spurlos an der Mittelschicht vorbei gegangen und die hohe Inflationsrate hat 2008 die damals erzielten Gehaltssteigerungen wieder aufgezehrt.

Insofern ist die aktuelle Krise für die breite Masse mehr oder weni-ger die Fortsetzung des schwierigen Szenarios, das sie seit der letzten

Krise kennt und in dem sie sich seither – auf relativ niedrigem Niveau - eingerichtet hat. Die gesunkenen Öl- und Energiepreise und die Abwrackprämie sind da unerwartete Geschenke, die schon ausreichen, um die Stimmung leicht aufzuhellen.

Nr. 43 vom 03.04.2009

Kostenlos per E-Mail

ISSN 1860-6369

Viel Spaß beim Lesen wünschen

Werner Rohmert, Herausgeber

Editorial 1

Vorbild mittelständische Kaufhäuser: Ganz nah am Markt

2

Investmentmarkt: Pluspunkte für Deutschland

4

Portrait: ZIAG sieht sich als Hoffenheim der Immobilienszene

6

Das Interview: Matthias Böning: Die Rezession bietet sogar Chancen zur Expansion

9

Stadtreport: Oldenburg bleibt bei der Entwicklung seiner City am Ball

11

Beeline sucht 30 neue Geschäfte in Hochfrequenzlagen

12

Metro-Chef Cordes erwartet 2009 kein Desaster.

13

GWB hofft 2009 auf Belebung des Investmentmarkts

15

Hahn-Gruppe: Einmalaufwendungen belasten Ergebnis

15

Impressum 16

Inhaltsverzeichnis

Dr. Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin

und die Partner vom

Handelsimmobilien Report

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Cities & Center & Developments

Vorbild mittelständische Kaufhäuser – Ganz nah am Markt Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Insolvenz von Hertie, die angespannte Lage bei Karstadt und der geplante Verkauf von Galeria Kaufhof, die der Mutter-Konzern Metro nicht mehr zum Kerngeschäft zählt, geben der Diskussion um die Zukunftsfähigkeit der Kauf- und Warenhäuser im-mer wieder neue Nahrung.

In den etwa 130 Jahren ihrer Existenz galten die innerstädtischen Großanbieter lange Zeit als die Flaggschiffe des Einzelhandels, weil sie das volle Sortiment in großzügi-ger Shopping-Atmosphäre boten. Doch der sich beschleunigende Strukturwandel und die Atomisierung des Konsums in immer kleinere Marktsegmente bei explosionsartig wachsenden Sortimenten nagen gerade an dieser Vertriebsform – vor allem an den kleineren Filialen in kleineren Städ-ten. Sie können nicht mehr alles bieten und die schwierige - oft ungelöste - Fra-ge ist: Welches ist das richtige Sorti-ment für die relativ teuren innerstäd-tischen Standorte?

Genau deshalb hatte der Kaufhof im Laufe der Zeit immer wieder insbeson-dere kleinere Filialen aussortiert, die nicht mehr wettbewerbsfähig waren und der frühere Arcandor-Chef Thomas Middelhoff 2005 die kleinen Karstadt-Kompakthäuser an die britische Dawnay Day veräußert, in der Hoffnung, dass die es besser könnten. Die inzwischen in Hertie umbenannte Kette meldete im Sommer 2008 bekanntlich Insolvenz an. Beispiele aus dem mittelständischen Kaufhaus-Bereich zeigen aus Sicht von Joachim Stumpf, Geschäftsführer der BBE Handelsberatung in München jedoch, dass Kaufhäuser auch heute noch und auch in kleineren Städten, erfolgreich wirtschaften können, wenn die Voraussetzungen stimmen.

Dazu gehört z.B. die Kaufhaus Rid GmbH im bayerischen Weilheim. „Positionierung durch opportunistische Sortiments-Anpassung an den Regionalmarkt“, beschreibt Stumpf das Erfolgsmodell. Das Wachstum sichert sich Rid u.a. durch die Erweiterung seiner Filiale in Penzberg und Eröffnung einer neuen Filiale 2008 in Bad Tölz. Das Familienunternehmen war 1840 von Ludwig Rid – zunächst als Weberei für Loden und Leinen - gegründet worden und wird heute in der sechsten Generation von Florian Lipp geführt. Den Einstieg ins Kaufhausgeschäft vollzog Ludwigs Rids Enkel Cajetan Rid 1919 mit dem Kauf eines Geschäftshauses in Weilheims Top-Lage Schmiedstraße. Neben dem Stammhaus in Weilheim und den 1966 in Penzberg und 2008 in Bad Tölz eröffneten Filialen kann sich Rid-Inhaber Lipp mittelfristig noch den Aufbau einer 4. Filiale vorstellen.

Den massiven Strukturwandel im Handel hat auch das Kaufhaus Rid in seiner wechsel-vollen Geschichte durchlebt und offenbar mit Erfolg bewältigt. 1923 erzielte das Un-ternehmen, so heißt es in der Unternehmenschronik, Rekordumsätze von 1 230 Mrd. Mark täglich. Auf Grund der galoppierenden Inflation reichte das Geld wenige Tage später jedoch nur noch, um eine Semmel zu kaufen.

„Vor 40 Jahren hatte das Kaufhaus in Penzberg auf 250 qm ein Vollsortiment“, erinnert sich Inhaber Lipp. „Wir hatten alles und wir waren ein kompetenter An-bieter.“ Heute reichen die 250 qm nicht annähernd aus, um ein umfangreiches Sorti-ment zu bieten. Selbst die Karstadt- und Kaufhof-Warenhäuser mit ihren Zig-Tausend qm Verkaufsflächen sind seit den 1980er-Jahren nicht groß genug, das gesamte Kon-sumgütersortiment anzubieten und verlegen sich deshalb auf Teilsegmente.

Entscheidung über Hertie verschiebt sich Die Entscheidung über die Zukunft der Warenhaus-Kette Hertie dürfte sich noch bis in den Mai ver-schieben. Wie zu erfahren ist, ziehen sich die Gesprä-che zwischen Insolvenzver-walter Biner Bähr, der briti-schen Dawnay Day und den Gläubigern in die Län-ge. Positiv ist, dass noch weiter gesprochen wird. Der Gesamtbetriebsrat forderte die Beteiligten auf, sich für die Erhaltung des Unternehmens einzuset-zen. Derweil berichtet der Immobilienvermarkter Atis-real, dass er von den 64 Immobilien 8 verkauft habe und es für 11 Interessenten gebe. Die Frage, die sich nun stellt, ist, wann die Hy-pothek, die die Deutsche Bank der britischen Daw-nay, Day 2005 für die Übernahme der Karstadt-Kompakt-Warenhäuser

(Hertie) gewährt hatte, fällig gestellt wird. D.h.: Bis wann Atisreal über den Verkauf der Immobilien das Geld für die Ablösung der Hypothek zusammen haben muss. Die Hypothek war über das Finanzierungsvehikel Kar-stadt Kompakt Loan ver-brieft worden. Angesichts der Insolvenz von Dawnay, Day ist zu erwarten, dass die Gläubiger nicht unend-lich viel Zeit haben und im Verlaufe des Sommers Geld sehen wollen. Inso-fern dürfte Atisreal für den Verkauf der restlichen 45 Immobilien nicht mehr allzu viel Zeit bleiben.

Unternehmens News

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Cities & Center & Developments

Das Kaufhaus Rid konzentrierte sich im Zuge des Strukturwandels – neben dem tägli-chen Kleinkram von A wie Aktenordner bis Z wie Zitruspresse – heute schwerpunkt-mäßig auf den modischen Bereich mit namhaften Marken. „Bei unserer Unternehmens-größe ist es wichtig, sich mit einem möglichst kompetenten Sortiment zu präsentieren“, so der Familienunternehmer. Basis der Sortimentswahl sind gründliche Standortana-lysen. „Wir schauen uns die Wettbewerbsposition vor Ort genau an und prüfen, wo die Lücken im örtlichen Sortiment sind.“ Hier sieht Lipp durchaus die Vorteile des Ver-triebstyps Kaufhaus gegenüber dem Anbieter mit festgelegtem Segment: „Die Kauf-haus-Betreiber können mit flexibler Schwerpunktsetzung reagieren.“

Die regionale Orientierung und Ausrichtung seiner Häuser, die individuelle und stand-ortspezifische Führung sieht Lipp als wichtige Basis seines Erfolgs: „Bei der Sorti-mentsgestaltung und der Anpassung an die Kundenwünsche ist bei uns ständig alles im Fluss. Darüber wird ständig geredet.“ Das beurteilt auch BBE-Geschäftsführer Stumpf so. „Für den Erfolg einzig und allein ausschlaggebend ist neben der obli-gatorischen Unternehmerkompetenz vor allem die klare Positionierung und Profi-lierung im Regionalmarkt“. Zumal das Wegsterben des Facheinzelhandels immer wieder neue Sortimentslücken in den Innenstädten entstehen lässt und gerade für die Kaufhäuser neue Chancen eröffnet.

Dabei kann die Schwerpunktsetzung je nach Unternehmen und Standort sehr unter-schiedlich ausfallen. Das Standard-Kaufhaus-Sortiment gibt es nicht. Die Wolfs-burger WKS Kaufhaus GmbH etwa konzentriert sich – neben einem Grundsortiment

SinnLeffers: Sanierung erfolgreich beendet Mit Ablauf der Rechtsmittel-frist am 23. März 2009 ist der Insolvenzplan der Sinn-Leffers GmbH, Ha-gen, rechtskräftig. Damit kann das Verfahren nach 8 Monaten durch einen Auf-hebungsbeschluss des Amtsgerichts Hagen vor-aussichtlich im April abge-schlossen und die Sanie-rung des Unternehmens beendet werden. Mit dem Sanierungskonzept konn-ten rd. 2 500 Arbeitsplätze an 25 Standorten und der Fortbestand des Unterneh-mens gesichert werden.

Unternehmens News

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aus Mode, Uhren, Schmuck, Lederwaren/Reisegepäck, Strümpfe, Heimtextilien und Schreibwaren - auf die Kombination aus Wäsche und Spielwaren.

Dass alles schnelllebiger und instabiler geworden ist, spüren auch die Weilheimer. Wichtig ist für Lip deshalb, dass die Größe seiner Kette so überschaubar bleibt, dass er sich regelmäßig persönlich vor Ort darum kümmern und die Kontakte zu den Bürgermeistern halten kann. Und auch beim Investitionsstandard will er auf der Höhe der Zeit bleiben. Alle 5 Jahre werden die Immobilien renoviert. Das Haus in Weilheim war 1985 abgerissen und mehr als doppelt so groß neu aufgebaut worden.

Den wesentlichen Unterschied des Mittelstands zum zentral aufgestellten Warenhaus-Konzern macht auch der Personaleinsatz: „Wir haben für unser Haus den Anspruch, viel Personal einzusetzen. Wir haben bisher damit auch richtig gelegen“, so Lipp. Das Urteil, ob diese Politik grundsätzlich richtig sei, will er sich nicht anmaßen. „Aber in der Kleinstadt geht es gar nicht anders.“ Die mangelnde oder mäßige Bedienung, die manche Warenhäuser in großen Städten oder Filialketten ihren Kunden zumuten, „das

könnten wir uns in der Kleinstadt nicht leisten“, stellt Lipp nüchtern fest. Wichtig ist zweifellos der per-sönliche Kundenbezug.

Der Erfolg dieser standortspezifi-schen, mittelständischen Kauf-hausstrategie legt die Vermutung nahe, dass bei Kaufhäusern „vor allem eine zu starke Standardisie-rung“ vermieden werden sollte,

wie Lipp feststellt, da sie der opportunistischen Anpassung an die lokalen Gege-benheiten im Wege steht. Bei Rid beginnt das schon beim Einkauf. Kaufte der Mittel-ständler früher primär über Einkaufskooperationen ein, die auch als Marketingorgani-sationen fungieren und ihren Mitgliedern standardisierte Sortimentsbausteine anbieten, bezieht er die Ware heute meist vom Hersteller. Dass viele mittelständische Kaufhäu-ser unterschiedliche Schwerpunkte setzen, belegt den Trend zur Individualisierung.

Weitere mittelständische Erfolgsbeispiele sind laut BBE-Geschäftsführer Stumpf das Kaufhaus Matzen in Bad Schwartau, die Kaufhaus Stolz GmbH in Burg auf Feh-marn, die in ihren 18 Filialen auf ein „sehr preisorientiertes Konzept mit Schwerpunkt auf touristische Lagen an Nord- und Ostsee“ (Stumpf) setzt, oder das Kaufhaus Ness-ler in Ahrensburg mit einem „hochwertigen, tollen und edlem Konzept“, das laut Stumpf die hohe Kaufkraft im Speckgürtel von Hamburg abgreift.

Fazit: Die Chance der Vertriebsform Kauf- und Warenhaus liegt zweifellos in der An-passung an die regionalen Gegebenheiten. Das würde für eine dezentrale Führungs-struktur sprechen - mit viel Eigenverantwortung für den Geschäftsführer vor Ort.

Investmentmarkt: Pluspunkte für Deutschland Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Fragt man Investoren heute nach ihrer Einschätzung über die Entwicklung des Invest-mentmarkts unter dem Einfluss der Krise, dann lautet – hinter vorgehaltener Hand – die schlichte Antwort: Welcher Markt? Bereits in der zweiten Jahreshälfte 2008 war der Investmentmarkt laut Jones Lang LaSalle fast völlig zum Erliegen gekommen. Was noch geht, sind kleinere Investments zwischen 5 bis 10 Mio. Euro.

Im Jahr 2009 gestaltet sich „das immobilienwirtschaftliche Umfeld in Deutschland weiterhin schwierig“, so das Fazit, das die Hahn-Gruppe aus Bergisch-Gladbach

Veranstaltungen beleben Umsatz und Innenstadt

Die Stadtmitte ist das Sym-bol für urbanes Leben. Ver-anstaltungen, Restaurants und Cafés können den Innenstädten Attraktivität verschaffen und Vorteile im Wettbewerb mit den oft-mals sterilen Einkaufszent-

ren geben – und den Ein-zelhandelsumsatz steigern. Nach Ansicht von Eckhard Brockhoff, geschäftsfüh-render Gesellschafter der Essener Brockhoff & Partner Immobilien GmbH (Foto) nutzen die Städte ihre Möglichkeiten noch nicht konsequent ge-nug aus: „Schon ein ganz normaler verkaufsoffener Sonntag zieht z. T. über 100 000 Besucher an. Gro-ße Open-Air-Veranstaltun-gen wie Bochum Total, Deutschlands größtes Kon-zert-Event mit regelmäßig mehr als 800 000 Besu-chern, sorgt laut Brockhoff in Bochum für einen Um-satz von 20 Mio. Euro – von dem vor allem Einzel-handel und Gastronomie profitierten. Nach der bun-desweiten Erfahrung von Brockhoff & Partner ist es wichtig, dass solche Veran-staltungen in regelmäßigen Abständen stattfinden. Auch die Eigentümer inner-städtischer Immobilien sind aus Sicht des Immobilien-unternehmens gehalten, sich in solche Maßnahmen wirtschaftlich mit einzubrin-gen, weil die Aufwertung der Innenstadt auch zur Wertsteigerung der Immo-bilien beiträgt.

Stadt News

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zieht, nachdem sie 30 Entscheidungsträger internationaler Immobilien-Investoren und 40 Expansionsleiter aus dem Einzelhandel befragt hatte, um ihren „Hahn Retail Real Estate Report“ im 1. Quartal 2009 mit Hilfe der Valid Research – Marktforschung GmbH auf den neuesten Stand zu bringen.

Nach der Umfrage gehen 53,3% der Befragten aus der Immobilienwirtschaft, darunter Immobilienfonds, Immobilien-AGs, Private Equity/Vermögensverwalter und Immobi-liengesellschaften, davon aus, dass das Transaktionsvolumen für Handelsimmobilien in diesem Jahr weiter sinken wird. Gut ein Drittel (33,3%) hofft noch, dass sich das Volu-men auf dem derzeitigen Niveau stabilisieren kann und ein kleiner Teil von Optimisten (13,3%) glaubt, dass die Aktivitäten im Jahresverlauf wieder zunehmen, weil sich die Stimmung unter den Investoren aufhellen werde.

Als Hauptgrund für das flaue Geschäft werden die fehlende Finanzierungsbereit-schaft der Banken (25%), die Eigenkapitalausstattung der Investoren (46,7%), das Zinsniveau (16,7%), zu hohe Preise (13,3%) und der Rückzug internationaler In-vestoren (6,7%) genannt. Bei der Frage, wie lange die Finanzkrise bzw. deren Auswir-kungen auf die Immobilienwirtschaft spürbar sein werden, schätzt die Mehrheit (66,7%), dass sie auch noch 2010 anhalten wird, während nur eine Minderheit von 16,7% davon ausgeht, dass sie nur noch 2009 die Szene prägt und danach mit einer deutlichen Erholung zu rechnen ist.

Doch kein Schatten ohne Lichtblicke. So finden laut Hahn-Report über zwei Drit-tel der befragten Investoren den deutschen Investmentmarkt für Handelsimmobi-

Essen: Die Steuerbera-tungsgesellschaft Prabu-cki, Schlechter und Alon-zo mietet zum 1.10.2009 im Essener Stadtteil Rüt-tenscheid eine ca. 183 qm große Bürofläche im Büro- und Geschäftshaus Rütten-scheider Straße 104. Ei-gentümer ist eine Privatper-son. Vermittelnd tätig war Brockhoff & Partner.

Freiburg: Ein Privatkäufer hat in der Kaiser-Joseph-Straße 255 ein Wohn- und Geschäftshaus gekauft. Das ehemalige Opel-Haus hat 1 812 qm Gesamtnutz-fläche. Verkäufer ist die Versicherungsgesellschaft Nationale Suisse. Engel & Völkers vermittelte.

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lien im europäischen Vergleich „überdurchschnittlich attraktiv“, wobei vor allem die gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen positiv gesehen werden. Ein wei-terer Grund ist für ein Viertel der Befragten das vergleichsweise günstige Preis- und Renditeniveau und etwa 14% sehen das Wertentwicklungspotenzial des Marktes. Mit stabilen bis steigenden Preisen bei Fachmärkten, Shopping-Centern und Retail Parks rechnen in den nächsten 12 Monaten 60% der Befragten.

Für gut ein Drittel der Investoren hat die Investition in Handelsimmobilien derzeit die höchste Priorität und für 36,7% steht das Segment auf Rang 2. Dass in erster Li-nie Sicherheit gesucht wird, die Mehrheit (73,3%) der Befragten also Core Objekte an erstklassigen Standorten erwerben wollen, dürfte angesichts der Finanzkrise nieman-den überraschen, aber auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit spielen laut Bernhard Schoofs, Vorstandschef der Hahn-Gruppe eine Rolle. Etwa die Hälfte der Investoren will in diesem Jahr noch Handelsimmobilien kaufen. Die Frage bleibt, ob genügend attraktive Objekte auf den Markt kommen werden, denn bislang haben sich die Preis-vorstellungen von Käufern und Verkäufern noch nicht angeglichen.

„Die Ergebnisse der Expertenbefragung unterstreichen aber die nachhaltige Att-raktivität von Handelsimmobilien mit langfristig gesicherten Cashflows - auch in der jetzigen Marktphase“, resümiert die Retail-Studie. Diese Erfahrung sammeln

auch Maklerunternehmen wie Brockhoff & Partner in Essen.

In diesem Szenario zeigt sich der Einzelhandel gedämpft op-timistisch. Während das Gros (52%) von stabilen bis stagnieren-den Umsätzen ausgeht, glauben rd. 78% der Befragten, „dass der Lebensmitteleinzelhandel unter allen Handelsbranchen am we-

nigsten von der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung betroffen“ sein wird.

Und wichtig für die Immobilienwirtschaft: 55% der befragten Einzelhändler wollen 2009 ihr Expansionstempo beibehalten, 30% wollen gegenüber 2008 sogar noch einen Takt zulegen. Genau so viele sehen sich durch die erschwerten Finanzierungsbedin-gungen in der Expansion behindert, die Mehrheit (47, 8%) beklagt jedoch die bau-rechtlichen Rahmenbedingungen und rund ein Drittel, dass geeignete Grundstücke oder Miet- und Kaufobjekte fehlen.

ZIAG sieht sich als Hoffenheim der Immobilienwirtschaft Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Wenn Chief Executive Officer Oliver Bäumler (Foto) die wesentlichen Charakteristi-ka der ZIAG umschreiben soll, dann verwendet er den ausgefallenen Begriff

„Swissness“. Darunter werden Eigenschaften wie Solidität, Zu-rückhaltung und Verlässlichkeit verstanden, die als typisch für ein Schweizer Unternehmen gelten. Wobei Bäumler jedoch betont, dass bei den Unternehmenszahlen „eine hohe Transparenz angestrebt“ wird, was der Züblin-Immobiliengruppe für ihre Holding-Berichte auch Preise eingebracht habe. ZIAG ist schlicht die Abkürzung für Züblin Immobilien AG, doch da der Name Züblin in Deutschland für das Stuttgarter Bauunternehmen Ed. Züblin AG vergeben ist, verwendet die deutsche Tochter der Schweizer Züblin Immobilien-

Gruppe hierzulande die Abkürzung ZIAG. Direkte verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den deutschen und Schweizer Züblins gibt es nicht, wie Bäumler versichert.

HDE hält an seiner Prognose für 2009 fest Der Start ins Jahr 2009 war verhalten, stellt der Haupt-geschäftsführer des Han-delsverbands HDE Stefan

Genth (Foto) fest. Die Januar-Umsätze des Einzel-handels sind nomi-nal um 1,2% nied-riger aus-

gefallen als 2007. Die Branche hat ihre Erwartun-gen nach unten ge-schraubt. In der HDE-Konjunkturumfrage haben gerade einmal 19% der Betriebe angegeben, dass sie mit einer Umsatzsteige-rung im 1. Halbjahr 2009 rechnen, wobei Verbrau-chermärkte am optimis-tischsten sind. 40% der Betriebe glauben, dass ihr Umsatz sinken wird, 42% erwarten, dass sie das Vor-jahresniveau halten kön-nen. Dieses Stimmungsbild aus dem vorwiegend mittel-ständischen Einzelhandel steht nicht im Widerspruch zu der vom Hauptverband des Deutschen Einzelhan-dels gemachten Prognose, die davon ausgeht, dass der Einzelhandel im 1. Halbjahr den Vorjahresum-satz halten kann. Denn die Kleinen haben die größe-ren Probleme. Ein Zehntel der Unternehmen plant eine Aufstockung der Mitar-beiterzahl, zwei Zehntel möchten eher Mitarbeiter entlassen. Die weit über-wiegende Mehrheit der Einzelhandelsunternehmen will ihre Mitarbeiter aber halten. Da der HDE im 2. Halbjahr eine schlechtere Entwicklung erwartet, liegt die Wachstumsprognose für 2009 in einem Korridor zwischen Null und 1%.

Sonstiges

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Cities & Center & Developments

Die börsennotierte Schweizer Immobilien-Gruppe mit Sitz in Zürich hat ihr Immobi-lien-Portfolio von 1,16 Mrd. Euro (Stand: 30.9.2008) schwerpunktmäßig auf die Schweiz, Frankreich, die Benelux-Länder und Deutschland verteilt. Mit einem Port-folio von 359 Mio. Euro entfällt gut ein Drittel auf das Deutschland-Geschäft, regional vor allem auf Nordrhein-Westfalen und den Hamburger Raum.

Den Schwerpunkt der 35 Objekte mit einem Anteil von zwei Drittel bildet das Segment Handelsimmobilien, das laut Bäumler einen stabilen Cash-flow erwirtschaftet. Verstär-ken will das Unternehmen in Zukunft aber noch den Anteil an energieeffizienten Bü-roimmobilien an erstklassigen Standorten, so die Zielvorgabe. Das Investment in Han-

delsimmobilien verteilt sich auf die Bereiche Shopping-Center und Geschäftshäuser mit Einzelhandel, Büros und Wohnungen (Mischnutzung) sowie auf Fachmarktzentren auf der grünen Wiese, großflächige Einzelhandelsmärkte wie Baumärkte und Objekte mit 4 000 qm für Super- und Verbrauchermärkte. Zu den Hauptmietern gehören Praktiker, Rewe, Bauhaus und Edeka.

Wenn sich das Unternehmen in die Riege der Handelsimmobilien-Spezialisten einordnen soll, dann bemüht Matthias Ulrich, Head of

Asset Management (Foto), den Vergleich mit der Bundesliga. „Wir wollen der Hof-fenheim der Immobilienwirtschaft sein“, sagt er. Eine kleine, harmonisch arbeitende Truppe aus 8 Mitarbeitern, die wichtige Bereiche wie Property Management, Accoun-ting oder Recht an namhafte Firmen ausgelagert hat.

Hamburg: Die Warburg - Henderson Kapitalanla-gegesellschaft für Immo-bilien mbH hat für rd. 10 Mio. Euro eine Büro- und Geschäftsimmobilie in der Hamburger Innenstadt mit planmäßigem Gewinn ver-äußert. Die Immobilie ge-hörte zum Warburg - Hen-derson European Core Property Fund No. 1, der das Objekt im März 2007 erworben hatte. Der Erlös soll reinvestiert werden. Der Warburg - Henderson European Core Property Fund No. 1 wurde im De-zember 2006 für deutsche institutionelle Investoren aufgelegt. Der Spezialfonds investiert in Gewerbeimmo-bilien in Europa.

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Cities & Center & Developments

Je nachdem wie der schwierige Markt es derzeit zulässt, will ZIAG mittelfristig den Immobilienbestand auf 1 Mrd. Euro erhöhen. Doch aktuell sind die Transakti-onsmärkte zum Erliegen gekommen. Was noch läuft sind laut Bäumler Objekte mit einem Volumen von 5 bis 10 Mio. Euro. Zuletzt hatte ZIAG ein Geschäftshaus in der Top-Lage von Lüneburg verkauft, an einen Hamburger Makler, der laut Ulrich schon seit längerem an dem Objekt interessiert war. Auch das ist typisch für die aktuelle Marktlage, dass Interessenten sehr zielgerichtet kaufen.

Eine Prognose, wann sich der Markt wieder stabilisiert und normalisiert, mag Bäumler nicht abgeben: „Wir befinden uns all-gemein noch in einem fallenden Markt und man sieht noch nicht das Ende der Krise. Ich musste mich jeden Monat mit einem neuen ,Worst-Case-Szenario‘ beschäftigen.“ Bremsimpulse sieht Bäumler noch nicht. Gleichwohl schließt er sich der Meinung anderer Experten an, die glauben, dass es in Deutschland nicht so schlimm wird, wie etwa in Großbritannien, Portu-

gal oder Spanien: „Deutschland war langweilig und wird immer langweilig sein“. Aber das gewährt auch Stabilität.

Dass sich Käufer und Verkäufer bei den Preisvorstellungen noch nicht angenähert ha-ben, beobachtet auch der ZIAG-Chef. In diesem Markt zählt er sein Unternehmen zu den Equity-Investoren. Und er will auch jetzt seine Chancen am Markt ausnutzen.

Konkret hat ZIAG drei Shopping-Center-Restrukturierungen in Arbeit. In Mönchen-gladbach gehört ihr die 10 000 qm große Theatergalerie im Zentrum der Stadt, direkt an der Fußgängerzone. Von der Stadt hat sie die Zusicherung, die Center-Fläche um 4 000 qm erweitern zu dürfen. In unmittelbarer Nachbarschaft auf dem Gelände des Alten Stadttheaters plant die Stadt eine weitere etwa 25 000 qm große Galerie. Das Projekt hat in Mönchengladbach und Umgebung bereits für heftige Diskussionen ge-sorgt. Für den Bau hatte zunächst die Hamburger ECE den Zuschlag erhalten. Doch nachdem der Europäische Gerichtshof und das OLG Düsseldorf entschieden hatten, dass Grundstücksverkäufe der öffentlichen Hand europaweit ausgeschrieben werden müssen, wurden die Karten neu gemischt. Neben ECE bewerben sich nun auch Sonae Sierra, mfi AG, die Düsseldorfer Concepta und die Baugesellschaft Jessen aus Mön-chengladbach. Ende 2009 dürfte die Entscheidung fallen, wer den Auftrag erhält. Für die ZIAG-Manager ist danach entscheidend, wie ihre Theatergalerie mit dem neuen Center verbunden wird. Ob es zu einer Koexistenz kommt, bei der sich das neue Ob-jekt an die Theatergalerie anschließt, oder ob aus beiden ein einheitliches Center wird.

Als Miteigentümer im Center von Marl, dem Marler Stern, ist ZIAG auch von der Hertie-Schließung betroffen. Zwar gehört ihr dieser Gebäudeteil nicht, doch müssen sich die Eigentümer des Gesamtkomplexes, darunter Dawnay, Day, nun über die Nut-zungskonzeption der von Hertie geräumten 16 000 qm einig werden. Das Center hat für die Stadt große Bedeutung, da Marl nur eine kleine Fußgängerzone hat.

Zudem plant ZIAG im 12 000 qm großen Brücken-Center in Arnsberg die Erweite-rung um 15 – 20%, durch Arrondierungen und die Umwidmung von Disco- und Kegel-bahnflächen. Das Center bildet den Mittelpunkt von Alt-Arnsberg. Und hier muss die ZIAG auch nachlegen, denn die Top-Einkaufsstraße der Stadt im Sauerland befindet sich im Stadtteil Arnsberg-Neheim. Positiv beurteilt Ulrich, dass Arnsberg ein Einzel-handelskonzeptentwickelt hat, um mehr Händler ins Zentrum zu ziehen.

City-Point Kassel nimmt neue Formen an Nach der Umstrukturierung des City-Point Kassel, die bei laufendem Geschäfts-betrieb erfolgt, werden sich zahlreiche neue Shop-Konzepte in dem Center präsentieren. So werden einige der bereits ansässi-gen Fachgeschäfte auf größere Flächen umziehen wie New Yorker und Das Depot. Der Magnetmieter Saturn wird seine Fläche im 3. Obergeschoss nahe-zu verdoppeln. Weiterer Großmieter wird H&M. Au-ßerdem kommen neue Shop-Konzepte hinzu, so u.a. Madonna, Vodafone, Galipp und Intersport Voswinkel. Bis Ende die-ses Jahres werden rd. 7 000 qm Verkaufsfläche für 8 neue Fachgeschäfte

umgestaltet. Der City-Point Kassel wird dann über rd. 70 Fachgeschäfte, Cafés und Restaurants verfügen, doch die Verkaufsfläche bleibt mit ca. 20 000 qm unverändert. Die Umbauflä-chen sind nach Angaben der ECE bereits zu 100% vermietet. Das Center-Management des City-Points in Kassel liegt seit der Eröffnung im Februar 2002 in den Händen der ECE, die das Center auch geplant und realisiert hat. Projektpartner ist die Deutsche EuroShop AG in Hamburg.

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Das Interview

„Die Rezession bietet sogar Chancen zur weiteren Expansion“ Gespräch mit Matthias Böning, Vorstandschef der Mana-gement für Immobilien AG - mfi AG in Essen

Handelsimmobilien Report: Wie stellt sich die Lage auf dem deutschen Markt für Shopping-Center dar?

Matthias Böning: Die Finanzkrise hat bislang keine spürba-ren Auswirkungen auf gut gemanagte Shopping-Center an zentralen Standorten. Denn: Ihr Erfolg beruht nicht auf kon-junkturellen Entwicklungen. So ist das Wachstum der Center in den vergangenen Jah-ren auch nicht auf den wirtschaftlichen Aufschwung zurückzuführen. Deutsche Konsu-menten geben traditionell weniger für Konsum aus als Konsumenten anderer europäi-scher Länder. Sie haben es auch in den vergangenen Boom-Jahren nicht getan, davon zeugt, laut GfK, das nur magere Wachstum von 1% in den vergangenen vier Jahren. Mit einem ausgewogenen, auf den Standort zugeschnittenen Mietermix und mit hoher Managementqualität, die nicht nur den laufenden Betrieb, sondern auch das Marketing, aber vor allem die Weiterentwicklung und Nachvermietung betrifft, können Shopping-Center krisenunabhängig erfolgreich sein und bleiben.

Bielefeld: Die Lifestyle-Marke Esprit ist mit einem weiteren Store in die Biele-felder Innenstadt vertreten. Lührmann vermittelte dem Ratinger Unternehmen ein insgesamt rund 2 550 qm großes Ladenlokal an der Alfred-Bozi-Straße/Ecke Bahnhofstraße 1.

Berlin-Tegel: Der Schuhfi-lialist Reno, Outdoor-An-bieter Camp David und die SB-Bäckereikette Back- König haben in Berlin-Tegel, im Shopping Center „Hallen Am Borsigturm“, Am Borsigturm 2 insgesamt rd. 600 qm Verkaufsfläche gemietet. Kemper’s Jones Lang LaSalle beriet und vermittelte.

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HIR: Gilt dies auch für Standorte, die zwar zentral gelegen sind, aber im Umfeld mit sozialen Problemen konfrontiert werden?

Böning: Ja. Allein das Beispiel unserer Köln-Arcaden im Stadtteil Kalk dient hier als Beleg. Dort liegt die Arbeitslosigkeit bei fast 27%. Im Vergleich zum ersten vollen Wirtschaftsjahr hat sich der Umsatz der Arcaden 2008 um 18,23% erhöht. Auch die Neukölln Arcaden im gleichnamigen Berliner Stadtteil weisen bei ihrem Umfeld ähnli-che soziale Defizite auf. Der Bevölkerungsanteil ohne Bildungsabschluss liegt bei 30, die Arbeitslosigkeit bei ca. 23%. Nach unserer Übernahme der Arcaden 2002 konnten wir den Umsatz im Vergleich von Ende 2003 zu Ende 2008 um gewaltige 120% stei-gern.

HIR: Stichwort Projektentwicklung. Derzeit werden viele Pläne gestoppt oder auf Eis gelegt. Wie beurteilen Sie die Situation allgemein und aus Sicht der mfi?

Böning: Schwierig ist vor allem die Finanzierung neuer Projekte. Dies gelingt wegen des hohen Investitionsvolumens mit regionalen Banken nicht. Aber auch Großbanken sind hier derzeit sehr zurückhaltend. Auch bei mfi ist diese Entwicklung nicht ohne Wirkung geblieben. Bei unserem Projekt „Höfe am Brühl“ in Leipzig ist uns unser In-vestor, ein Pensionsfonds aus Übersee, kurzfristig abgesprungen. Wir haben aber einen Weg gefunden, das Projekt anderweitig finanzieren zu können. Denn: Es gibt inzwi-schen auch wieder ein paar positive Signale. Insbesondere private Investoren, offene Immobilienfonds, aber auch Häuser geschlossener Immobilienfonds fragen verstärkt nach. Darüber hinaus bietet die Rezession sogar Chancen zur weiteren Expansion, da insbesondere Grundstückpreise deutlich sinken. Mfi hat in den vergangenen Monaten bereits einige Grundstücke erworben, zuletzt in Göppingen.

HIR: Welche Gründe sprechen eigentlich genau für ein großes finanzielles Engage-ment in ein Shopping-Center?

Böning: Der Hauptgrund heißt Konjunkturresistenz. Außerdem achten wir schon seit geraumer Zeit bei allen Arcaden-Projekten darauf, möglichst nur noch Mietverträge mit einer jährlichen Anpassung abzuschließen. Eine solche Indexierung bietet Inflati-onsschutz und Ertragssicherheit. Hinzu kommt, dass Büroimmobilien oft mit Leerstän-den zu kämpfen haben. Hier fehlt vor allem die Prognosesicherheit, ob Objekte noch langfristig vermittelbar sind. Viele Mieter warten noch ab, wie sich die Wirtschaft wei-ter entwickeln wird. Erst dann entscheiden sie, ob sie Mietverträge verlängern. Mietflä-chen in attraktiven Shopping-Centern werden im Gegensatz dazu nach wie vor stark nachgefragt. Unsere Mieter H&M, Esprit, Deichmann oder McPaper sowie viele Discounter setzen weiter auf Expansion.

HIR: Es gibt aber in Ihrer Branche auch zahlreiche Sorgenkinder. Was haben die falsch gemacht?

Böning: Rund 50% aller deutschen Shopping-Center sind sanierungsbedürftig. Dabei handelt es sich oft um Center, die zu klein sind. Tendenziell wird es mit weniger als 15 000 qm problematisch. Auch Center, die nicht den richtigen Mietermix bieten, wer-den es schwer haben. Bei den sanierungsbedürftigen Einkaufszentren dürfte die Fi-nanzkrise auch direkte Auswirkungen haben, da es den Betreibern an Kapital zur Er-neuerung fehlt – auch wenn der Standort attraktiv ist.

HIR: Wenn Projektentwicklungen ins Stocken geraten, können Komplettanbieter wie die mfi andere Unternehmensbereiche in den Fokus rücken. Was sind Ihre Schwer-punkte in diesem Jahr?

Böning: Dienstleistungen, wie Centermanagement, Vermietung oder Revitalisierung, werden gerade in dieser Zeit von vielen Eigentümern verstärkt nachgefragt. Bei über 20 Objekten besitzen wir auf diesem Sektor reiche Erfahrung und sind ein interessanter Ansprechpartner. Aktuell führen wir im Auftrag der MEAG eine Revitalisierung in

Hattingen: Mit dem Bau des ambitionierten Reshop Carrés in Hattingen des Projektentwicklers Con-cepta nach den Plänen von

Chapman Taylor wurde im November 2007 begonnen. Eröffnet wurde das Projekt am 2. April 2009. Von dem Konzept überzeugt zeigten sich eine ganze Reihe namhafte nationale und internationale Handelsket-ten: Darunter befinden sich u.a. Hennes & Mauritz, C&A, Saturn, s.Oliver, die Drogeriemarktkette dm und die Buchhandelskette Tha-lia. Darüber hinaus bietet das Reschop Carré noch genügend Platz für eine Stadtbibliothek und ein Ge-sundheitszentrum.

Nürnberg: Das dänische Textilunternehmen Best-seller hat auf Vermittlung von Comfort einen Flags-hip-Store mit rd. 1 100 qm Verkaufsfläche im Unter- und Erdgeschoss und einer Schaufensterfront von über 10 m an der Karolinenstra-ße 15-19 in Nürnberg ge-mietet. Der Laden befindet sich in bester Lage in einer Projektentwicklung der B&L Gruppe mit Sitz in Hamburg. Nach Umbau in eine moderne und zeitge-mäße Highstreet-Immobilie werden die Flächen vor-aussichtlich im Herbst 2009 übergeben, damit Bestsel-ler noch pünktlich zum Weihnachtsgeschäft eröff-nen kann.

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Hamburg-Rahlstedt durch, wo wir das in die Jahre gekommene Rahlstedt Center nach einer deutlichen Erweiterung in die Rahlstedt Arcaden verwandeln wollen.

HIR: Die mfi AG hat Ende 2007 mit dem Joint-Venture avm mfi partners den Fuß auf den türkischen Markt gesetzt. Wie kommen Sie da voran?

Böning. Wir haben uns auf dem Markt als Centermanager und Vermieter bereits in insgesamt 14 Objekten erfolgreich etabliert. Projektentwicklung und –management befinden sich zwar noch in der Startphase, aber auch da sind wir auf gutem Weg.

HIR: Geht Ihre Internationalisierung auch über die Türkei hinaus?

Böning: Natürlich. Besonders beobachten wir die Märkte im Osten Europas, vor allem im Südosten.

Oldenburg bleibt bei der Entwicklung seiner City am Ball Bert Pfeffer, Einzelhandelsspezialist Brockhoff & Partner, Essen

Den wichtigen Sprung über die 100 000-Einwohner-Marke – und damit den Aufstieg zur Großstadt - schaffte Oldenburg nach Kriegsende, als die Stadt etwa 42 000 Flücht-linge aufnahm. Die Universitäts- und ehemalige Residenzstadt (bzw. Hauptstadt) der Grafschaft, des Herzogtums, des Großherzogtums, des Freistaates und des Landes Ol-denburg ist heute mit knapp 160 000 Einwohnern nach Hannover, Braunschweig und Osnabrück die viertgrößte Stadt sowie eines der Oberzentren des Landes Niedersach-sen, dem sie seit 1946 angehört. Oldenburg liegt je 50 km von Bremen und Wilhelms-haven, 100 km von Osnabrück und 140 km vom niederländischen Groningen entfernt.

Die Kaufkraftkennziffer von 101,7 liegt nur leicht über Bundesdurchschnitt, doch die hohe Zentralitätskennziffer von 150 belegt, dass Oldenburg viel Kaufkraft aus der Umgebung anzieht. Das gilt für das direkte Umland inkl. Ostfriesland, für Bremen und auch für Groningen.

Vor allem aber ist von Bedeutung, dass Oldenburg nach der kleinräumigen Bevölkerungsvorausberechnung des nieder-sächsischen Landesamtes für Statistik bis 2021 mit fast 171 000 Einwohnern drittgrößte Stadt Niedersachsens sein wird, da die Bevölkerungszahl in Osnabrück abnimmt. Ol-denburg gehört damit zu den wenigen noch wachsenden Großstädten in Deutschland. Und gilt als Oberzentrum der Weser-Ems-Region.

Die ostfriesische Stadt gilt traditionell als sehr leistungs-starker Handelsstandort, der durch die Ansiedlung von Ikea, Möbel Buss und das innerstädtische ECE-Center „Schlosshöfe“, das im Frühjahr 2011 eröffnet werden soll, an Stärke gewonnen hat bzw. gewinnen wird. Ein wichtiger Besuchermagnet ist die Altstadt, die 1967 fast vollständig zur Fußgängerzone umgewandelt wurde und so damals die erste und größte Fußgängerzone Deutschlands war. Ein wichtiger Pluspunkt ist auch die hohe Verweilqualität durch die ansprechende Atmosphäre und die vielen Restaurants und Kneipen. Moderne Fachmarktzentren mit regionaler Ausstrahlung, die zwar eine Konkurrenz zur City bilden, aber auch Besucher aus dem Umland anlocken, runden das Bild ab.

Das Angebot der City ist sehr umfangreich: Designermode, alle wichtigen Filialisten, preisgünstige Angebote, Spezial- und Fachgeschäfte für jeden Bedarf. Die Top-Einkaufslage bilden die Fußgängerzonen Achtern- und Lange Straße im Bereich zwi-schen Heiligengeistwall und dem Markt. Die Achternstraße beginnt am Leffers-Eck auf der Höhe von New Yorker (Lange Straße 16) und verläuft von da ab in etwa paral-lel zur Lange Straße. Beide Fußgängerzonen münden in den Markt, an dem die „Schlosshöfe“ angebunden sein werden.

ECE Türkiye als Investor des Jahres prämiert ECE Türkiye ist für die Einkaufsgalerie Espark in der anatolischen Großstadt Eskişehir mit dem Preis „Investor des Jahres 2008“ ausgezeichnet worden. Bei einer Gala des lokalen Unternehmerver-bandes übergab der türkische Premierminister Recep Tayyip Erdogan den Preis an Andreas Hohlmann, Geschäfts-führer der ECE Türkiye. „Wir sind sehr stolz auf diesen Preis, der unsere Stärke als Entwickler und Betreiber von erfolgreichen Einkaufsgalerien unter-streicht”, sagte Hohlmann. Espark ist mit 45 000 qm das größte Shopping-Center in Eskişehir, einer Stadt in Mittelanatolien mit rd.600 000 Einwohnern. Die innerstädtische Ein-kaufsgalerie (Investition rd. 100 Mio. $) bietet über 140 Geschäfte.

Jones Lang LaSalle hat das Geschäftsfeld Mana-gement Services mit den Bereichen Property und Shopping-Center-Management im vergange-nen Jahr weiter ausgebaut. Die betreute Mietfläche stieg zum Jahresende um mehr als 10% von 5,4 auf ca. 6 Mio. qm. Die Zahl der betreuten Objekte beträgt ca. 600. Bei den Mandaten handelt es sich im Kern um gewerbliche Immobilien in den Ballungszentren und dem angrenzenden Um-land von Berlin, Düssel-dorf, Frankfurt, Hamburg, Köln, Leipzig, München und Stuttgart.

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Eine weitere, sehr gut frequentierte Einkaufslage ist die Schüttingstraße, die ebenfalls als Fußgängerzone angelegt ist und die beiden Top-Einkaufslagen Achtern- und Lange Straße verbindet. Der Filialisierungsgrad der Straßen liegt bei 60 – 62%. Neben C & A und dem Platzhirschen Modehaus Leffers (nicht zu verwechseln mit SinnLeffers) finden sich in der Lange Straße – wie auch in der Achtern- und Schüttingstraße – alle bekannten Handelsfilialisten (siehe auch Top-Shops-Atlas von Brockhoff & Part-ner). Die hohe Zentralität der Stadt spricht aus Sicht der Filialisten für sich. Heimische Einzelhändler wie das Modehaus Leffers, das auf ca. 12 000 qm in der eigenen Immo-bilie seit Jahrzehnten ein umfangreiches Sortiment anbietet oder das Modehaus Bruns mit mehreren Filialen vor Ort, gelten als wichtige Motoren einer modernen Einzelhan-delsentwicklung, da sie sich an den Bedürfnissen der Menschen in der Region orientie-ren und Oldenburg zu einem unverwechselbaren Shopping-Standort machen.

Da nach einem Gutachten über die Verträglichkeit des ECE-Centers davon auszugehen ist, dass sich Besucherströme in Richtung Schlosshöfe in der südlichen City verlagern werden, hat die Stadt in Kooperation mit dem Einzelhandel rechtzeitig mit der Modernisierung der Haupteinkaufsstraßen begonnen, um hier die hohe Aufent-haltsqualität zu sichern. Zudem investieren zahlreiche Händler in großem Umfang in ihre Geschäfte, was zu einer weiteren beachtlichen Attraktivitätssteigerung beiträgt.

Um die Innenstadt künftig zu stärken, die Nahversorgung in den Stadtteilen zu gewähr-leisten, Fachmarktstandorte am Stadtrand zu sichern und einige wenige Solitärstandor-te zu erhalten, hat der Rat der Stadt ein Einzelhandelsentwicklungskonzept beschlos-sen, das jede weitere Einzelhandelsentwicklung regelt.

Dass selbst die Bremer gern zum Einkaufen nach Oldenburg kommen, weil sie die gro-ße, zusammenhängende Fußgängerzone, die denkmalgeschützten Gebäude mit ihren historischen Fassaden und den engen, winkligen Altstadtstraßen schätzen, zeigt die Anziehungskraft der Stadt.

Die Mieten für gut geschnittene, ebenerdige Ladenlokale mit 60 – 120 qm Verkaufsflä-che liegen zwischen 70 und 85 Euro, für 120 – 260 qm zwischen 55 und 70 Euro je qm. Damit kann sich Oldenburg im Vergleich zu ähnlich großen Städten durchaus be-haupten. Das Preisniveau und die Nachhaltigkeit der am Standort zu erzielenden Mieteinnahmen gelten bei nationalen wie internationalen Investoren als sehr att-raktiv, so dass inzwischen mehrere Immobilien den Besitzer gewechselt haben - darunter auch ein von Brockhoff & Partner an einen dänischen Investor vermit-teltes Büro- und Geschäftshaus in der Lange Straße.

Beeline plant 30 neue Geschäfte in Hochfrequenzlagen Christine Scharrenbroch, Köln Korrespondentin des HIR

Der Expansionsdrang von Beeline ist trotz der Krise ungebrochen: 100 neue Filialen will das Kölner Modeschmuckunternehmen in diesem Jahr eröffnen, davon 30 in Deutschland. Dabei hält Inhaber und Geschäftsführer Ulrich Beckmann (49) stets nach „Hochfrequenzlagen“ Ausschau. „Wir leben von den Spontankäufen der Laufkundschaft“, stellt er fest.

Die 50 deutschen Geschäfte, die sich mit den Marken „Six“ und „I am“ an junge, trendbewusste Kundinnen richten, finden sich auf den bekann-testen Einkaufsstraßen wie der Hohe Straße und der Schildergasse in Köln, der Zeil in Frankfurt und der Kaufinger Straße in München.

Das Mietniveau in den 1a-Lagen der Großstädte sei stabil, berichtet Beckmann. Der Abschwung mache sich hier noch nicht so bemerkbar.

Baubeginn für das Kröpcke-Center Die Düsseldorfer Centrum Gründstücks GmbH ent-wickelt das Kröpcke-Center in der Innenstadt von Hannover. Das alte, in den 70er Jahren errichtete Gebäude weicht in zwei

Projektstufen einem moder-nen Geschäftshaus mit rund 18 000 qm Einzelhan-delsfläche. In der zweiten Projektstufe ist auch die Anpassung des alten Büro-turmes an die neue Archi-tektur geplant, hierfür hat das B-Plan-Verfahren be-gonnen. Für Hannover be-deutet dies eine weitere positive Entwicklung des Einzelhandels. Das Invest-mentvolumen für das neue Kröpcke-Center beläuft sich auf rd. 200 Mio. Euro. Der Umbau des Baukom-plexes in exponierter City-Lage wurde von den Han-noveraner Bürgern lange erwartet. Nun, so Holger Wohner, GF der Centrum Grundstücksgesellschaft GmbH, kann mit der ersten Projektstufe zum Umbau des Gebäudekomplexes begonnen werden. Die ge-samte Umbauzeit für die Projektstufe 1 wird wahr-scheinlich 18 Monate dau-ern. Der Geschäftsbetrieb für den Hauptmieter des Geschäftshauses, Peek & Cloppenburg, kann wäh-rend der Umbauzeit fortge-setzt werden.

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In seinen Läden bekommt das zuletzt Erfolgs verwöhnte Unternehmen die Wirtschafts-krise aber durchaus zu spüren. Das Geschäft stagniert derzeit. „Flächenbereinigt gibt es so gut wie keinen Zuwachs“, stellt Beckmann fest. Nur über Neueröffnungen könne der Umsatz gesteigert werden.

In den vergangenen zehn Jahren ist Beeline stark gewachsen. Der Umsatz legte um durchschnittlich 25% zu. 300 Mio. Euro wurden 2007 umgesetzt, davon 60% im Ex-port. Und das Auslandsgeschäft soll weiter an Bedeutung gewinnen. Für 2009 ist der Markteintritt in Portugal, Italien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien geplant.

Durch einen Nebenjob als Model war der Physiker Beckmann einst mit der Modebran-che in Kontakt gekommen. Ende der1980er-Jahre übernahm er für einen Modeschmuckhändler aus den Niederlanden den Vertrieb für Deutschland. 1990 gründete er sein eigenes Unternehmen, das er zusam-men mit seinem jüngeren Bruder Frank (42) leitet. Externe Designer entwerfen den Schmuck, produziert wird in mehreren Lohnfertigungs-stätten in Asien.

Anfangs verkaufte Beckmann seine Ketten und Ringe an Kunden wie C&A, Karstadt und Breuninger. Der Durchbruch gelang aber erst 1997 mit dem ersten Shop-in-Shop beim Kaufhof. Inzwischen beliefert Beeline zahlreiche Einzelhändler sowie Drogeriemärkte wie Rossmann. Über 8 000 Shop-in-Shops verfügt das Unternehmen mittlerweile, davon 3 500 hierzulande. Hinzu kamen vor 9 Jahren die eigenen Geschäf-te. Rund 200 Läden hat Beeline europaweit eröffnet. In Vorbereitung sind zudem Han-delsmarken für große Bekleidungsketten, die Beckmann aber noch nicht nennen will.

Die Zahl der Mitarbeiter ist so stark gewachsen, dass Beeline schon wieder umziehen muss. Die Zentrale in Köln-Deutz, eine ehemalige Fabrikhalle, war 2001 bezogen worden und wurde bereits mehrfach erweitert. Jetzt soll für die 400 Angestellten der Zentrale (Gesamtmitarbeiterzahl: 3 000) ein neues Gebäude gegenüber der Messe ent-stehen. Zudem wird ein 40 Mio. Euro teures Logistikzentrum gebaut. Dort soll die Kommissionierung ab 2010 zum größten Teil automatisiert erfolgen. Momentan wird der Schmuck noch von Hand verpackt. 100 Mio. Teile müssen jedes Jahr von den Pro-duktionsbetrieben in Asien nach Köln gebracht und von dort auf die Verkaufsstellen in Europa verteilt werden.

Metro-Chef Cordes erwartet 2009 „kein Desaster“ – Aktives Immobilienmanagement geplant – Chance für Investoren

Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Metro-Chef Eckhard Cordes macht für 2009 in Zuversicht: Gab er sich noch im No-vember 2008 während des „Handelskongresses“ in Berlin mit Blick auf die Unwäg-

barkeiten der Krise recht skeptisch, so dass Teilnehmer schon anmerkten, der Metro-Chef hätte doch etwas mehr Zuversicht verbreiten sollen, zeig-te er sich zum Ende des 1. Quartal 2009 schon beinahe kämpferisch: „Mit unserer Größe, Vielfalt und wirtschaftlichen Kraft sind wir die Ge-stalter der Märkte von Morgen“, erinnerte er zur Bilanz-Pressekonferenz im März daran, dass der Handelskonzern immerhin welt-weit die Nummer drei ist, 2 195 Filialen in 32 Ländern betreibt und in-

zwischen 60,8% seines Umsatzes im Ausland macht.

David Turner neuer Herald-Fondsmanager Henderson Global Inves-tors hat David Turner zum neuen Fondsmanager für seinen 900 Mio. Euro schweren paneuropäischen Einzelhandelsimmobilien-Fonds Herald bestellt. Tur-ner war zuvor bei Protego Real Estate Investors als Head of Investment Euro-pe tätig und verantwortete das Fondsmanagement des Nordic Retail Fund. Davor arbeitete er als Fondsmanager bei Good-man.

Jones Lang LaSalle gibt Asset Finance auf Nachdem die Jones Lang LaSalle Asset Finance GmbH ihre Aktivitäten ein-gestellt hat, haben die bei-den geschäftsführenden Gesellschafter, Nicolaus Diedrich und Dirk Leutbe-cher, das Unternehmen bereits verlassen. Gegrün-det Anfang 2007 in einer Hochphase strukturierter Beteiligungs- und Finanzie-rungsmodelle, so Andreas Quint, CEO Jones Lang LsSalle Deutschland , erweise sich der Ge-schäftszweck der Asset Finance GmbH unter aktu-ellen Marktbedingungen als überholt. Der Markt sei praktisch komplett zusam-men gebrochen.

Essen: Die Düsseldorfer Firma United Energy mie-tet im Essener Objekt „Villa Moltkeplatz“, Moltkestraße 34 rund 320 qm Bürofläche an. Eigentümer ist die CA-SA Investment GmbH. Im Alleinauftrag vermittelnd tätig war die Brockhoff & Partner Immobilien GmbH, Essen.

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Es dürfte auch die Erleichterung darüber sein, dass der neue Mann an der Metro-Spitze nach seinem ersten vollen Geschäftsjahr die Jahresziele trotz Krise erreichen konnte, die er im Frühjahr für 2008 gesteckt hatte. „Vor diesem Hintergrund sind wir sehr stolz darauf, dass wir unser Ergebnis- und Umsatzversprechen gehalten haben“, stellt Cordes fest. „Das können im Moment nur wenige Unternehmen sagen“. Um 6,1% stieg der Umsatz auf 68 Mrd. Euro, das EBIT sogar um 7,1% auf 2,2 Mrd. Euro. Dass sich der

Gewinn mit 403 Mio. Euro gegenüber Vor-jahr (825 Mio. Euro) halbiert hat, ist vor allem auf Einmaleffekte durch die Veräu-ßerung der Adler-Modemärkte an den In-vestor BluO zurückzuführen. Denn das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten stand mit -429 Mio. Euro zu Buche.

Auch die Geschäftsentwicklung im 1. Quar-tal 2009 zeigt sich laut Cordes bis dato recht robust. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass Ostern 2009 in den April –

und damit ins 2. Quartal - fällt, 2008 aber auf den 23. März fiel. Zudem gab es im Vor-jahr einen Schalttag, also einen Verkaufstag mehr. Wirklich einschätzen und verglei-chen lassen sich die Zahlen damit erst Ende April, wenn klar ist, wie das Ostergeschäft gelaufen ist. Auch eine Prognose für das Gesamtjahr hält Cordes - angesichts der Unwägbarkeiten - erst im Frühsommer für möglich. Nur so viel: Er erwartet für 2009 kein Desaster.

Aus heutiger Sicht hat der Konzern noch einiges an Wachstumspotenzial. Dazu ge-hört auch die Restrukturierung der SB-Warenhaus-Tochter Real, die nach den geziel-ten Werbeaktionen und der Verstärkung des margenstarken Eigenmarkengeschäfts 2008 die Rückkehr in die schwarzen Zahlen schaffte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg von -16 Mio. (2007) auf +21 Mio. Euro 2008. Laut Cordes konn-ten 3,5 Mio. neue Kundenbesuche registriert werden. „Die Menschen kommen wieder gerne zu Real“, so der Metro-Chef.. Dies, und die Expansion in Osteuropa könnten durchaus dazu führen, dass Real 2009 erneut einen positiven Ergebnisbeitrag leistet.

Bei den Metro-Cash & Carry-Märkten steht – neben der Eröffnung neuer Filialen - der Ausbau des Eigenmarkengeschäfts von 11 auf 20 % des Umsatzes an. Eigenmarken bieten Handelsunternehmen eine größere Marge, da eine Zwischenstufe ausgeschaltet wird. Die Tochter Media Markt/Saturn, die in 16 Ländern vertreten ist, bereitet den Eintritt auf den chinesischen Markt vor. Gemeinsam mit dem Hersteller von Elektro-nik- und Computerteilen FoxConn soll 2010 die erste Filiale eröffnet werden. Die Nummer eins in Deutschland soll laut Cordes die Nummer eins in der Welt werden. Diese Position hat aber noch die US-Kette Best Buy.

Beim Verkauf der Tochter Galeria Kaufhof sieht sich Cordes, das betonte er erneut, nicht unter Zeitdruck. Dass ein so großer Deal, der bei einem Volumen von 3,5 Mrd. Euro liegen dürfte, derzeit schwer zu finanzieren ist, liegt auf der Hand.

Weiteres Potenzial bietet auch das von Cordes angestoßene Projekt zur Dezentralisie-rung der Konzern-Strukturen, Shape 2012. Wenn es gelingt, sich durch den dezen-tralen Einkauf der einzelnen Konzerntöchter besser auf die Kundenwünsche ein-zustellen und damit den Warenumschlag zu erhöhen, dürfte sich das in Umsatz- und Ertragssteigerungen niederschlagen.

Wichtig für Investoren, die Handelsimmobilien kaufen wollen, ist auch der Strate-giewechsel im Immobilienbereich. Im Rahmen von Shape 2012 wird die Immobilien-sparte, die in rd. 30 Ländern ein Immobilienvermögen (Buchwert: 9,8 Mrd. Euro), ab 2009 als Profit-Pool geführt: „Damit schaffen wir die organisatorischen Voraussetzun-

Bochum: Die in Bochum ansässige Unternehmens-gruppe Häusser-Bau hat eine weitere Einzelhandels-fläche in ihrer Projektent-wicklung Kortum-Karree in der Bochumer Innenstadt

vermietet. Der Dortmunder Schuhfilialist Stinshoff-Schuhe, der bereits über sechs weitere eigene Filia-len verfügt, die unter dem Label Stinshoff-Schuhe geführt werden, eröffnet voraussichtlich am 3. April einen Monolabel-Store des dänischen Schuhfabrikats ECCO. Der neue ECCO-Store wird neben dem ita-lienischen Modeanbieter Transit eröffnen. Die Ver-kaufsfläche des Ladens beträgt rd. 80 qm.

Magdeburg: Im Exklusiv-auftrag der Investoren ver-mittelten die Immobilien-spezialisten von Aengevelt Magdeburg einen langfris-tigen Mietvertragsab-schluss über rd. 830 qm Dienstleistungsfläche im 1. Obergeschoss des „Marietta-Quartiers“, ei-nem Büro- und Geschäfts-haus in bester Magdebur-ger Innenstadtlage an „Fitness Star“, einen örtli-chen Fitnessstudio-Betreiber. Damit hat Aen-gevelt nach eigenen Anga-ben die angekündigte Voll-vermietung des „Marietta-Quartiers“ erreicht. Weitere Mieter sind nach Angaben des Unternehmens Inter-sport, Citi Bank, WMF, Reno Schuhe, dm, Geers Hörakustik, Backfactory, O2 und die psd-Bank.

Metro-Konzern 2008

in Mrd. € 2008 2007 %

Nettoumsatz 67,95 64,2 6,1

Metro C & C 33,1 31,7 4,6

Real 11,6 11 5,8

Media/Saturn 18,99 17,4 8,9

Kaufhof 3,51 3,55 -1,1

EBIT 2,23 2,08 7,1

EBT 1,65 1,56 5,8

Mitarbeiter 290 940 275 520

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vom 03.04.09

Cities & Center & Developments

gen für ein aktives Immobilienmanagement“, erklärt Metro-Vorstand Thomas Un-ger: „Einfach gesprochen wollen wir attraktive Grundstücke in saturierten Märk-ten verkaufen und mit dem Geld die Expansion in Osteuropa und Asien voran-treiben.“ Es handelt sich dabei um Objekte, die von den Metro-Gesellschaften weiter betrieben werden. „In Wachstumsmärkten bauen wir also Eigentum auf und sichern uns so langfristig attraktive Renditen“, so Unger. „Unser Immobilienbesitz wird ge-wissermaßen recycelt, von saturierten Märkten in Wachstumsmärkte.“

GWB hofft 2009 auf Belebung des Investmentmarkts Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Beim Blick in die Zukunft tut sich Nobert Hermann, Vorstandschef der GWB Im-mobilien AG aus Siek bei Hamburg auch nicht leichter als andere Unternehmens-Chef: „Die Geschäftsentwicklung für 2009 ist im jetzigen Marktumfeld schwer einzu-schätzen.“ Für den Spezialist für großflächige Einzelhandelsimmobilien kommt es 2009 vor allem darauf an, neue Objekte umzusetzen oder Vorratsobjekte erfolgreich zu veräußern. Dieses Geschäft ist bekanntlich derzeit recht schwierig, da sich die Preis-vorstellungen von Käufern und Verkäufern noch auf unterschiedlichen Niveaus bewe-gen und die Finanzierung bei großen Projekten schwer zu stemmen ist.

Sollte es im Jahresverlauf aber gelingen, die gesteckten Ziele zu erreichen, dann „ist mit einer konstanten Geschäftsentwicklung zu rechnen“, ist sich Hermann sicher. Für die Folgejahre erwartet er wieder eine positive Entwicklung.

Die Verzögerungen beim Verkauf von Bestandsobjekten hat auch die Geschäfts-entwicklung 2008 geprägt. So ist naturgemäß der Immobilienbestand der Hamburger auf 144,9 Mio. Euro gewachsen. Und entsprechend sind die Mieteinnahmen von 6,1 Mio. auf 9,1 Mio. Euro (+ 49,5%) gestiegen. Die Umsatzerlöse der GWB haben sich 2008 um 42,9% von 7,1 Mio. auf 10,1 Mio. Euro erhöht. Und auch die Bilanzsumme

stieg deutlich um 42,5 Mio. auf 147,7 Mio. Euro.

Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging jedoch von 11,7 Mio. (2007) auf 7,4 Mio. Euro und der Jah-resüberschuss von 6,7 Mio. auf 1,7 Mio. Euro zurück. Hier zeigen die Verkaufs-verzögerungen bei den Bestandsobjek-ten ihre Wirkung. Das Ergebnis wurde laut GWB auch durch ein positives Be-

wertungsergebnis in Höhe von 8,3 Mio. Euro von erstmalig bewerteten Objekten aus dem Immobilienportfolio beeinflusst.

Positiv ist zu bewerten, dass das operative Geschäft der GWB planmäßig verläuft: „Mit dem Baubeginn des SB-Warenhauses in Buxtehude sowie dem Start der Bauarbeiten der Postgalerie Speyer (Foto) und dem Ärztehaus und Rehazentrum Bremerhaven in diesem Jahr bringen wir 2009 drei große Objekte auf den Weg. Die Finanzierung aller drei Objekte wurde bereits im Vorjahr gesichert.“

Hahn-Gruppe: Einmalaufwendungen belasten Ergebnis Ruth Vierbuchen, Chefredakteurin „Handelsimmobilien Report“

Die Hahn-Gruppe in Bergisch-Gladbach hat 2008 im wahrsten Sinne des Wortes in ihre Zukunft investiert. Mit Gründung des Hahn FCP FIS – German Retail Fund hat sie das institutionelle Geschäft als wichtige, zukünftige Ertragssäule ausgebaut.

„IBA meets IBA“ im Juni in Hamburg Die Internationale Bau-ausstellung Hamburg und das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung veran-stalten am 4./5. Juni 2009 das Forum IBA meets IBA, den internationalen Kon-gress zur Zukunft Internati-onaler Bauausstellungen. Das Forum ist ein zentraler Baustein des im Dezember 2008 als Pilotprojekt der Nationalen Stadtentwick-lungspolitik ausgewählten Netzwerks "IBA meets IBA". Ziel der Veranstal-tung ist, das besondere, in spezifisch deutscher Tradi-tion stehende Instrument der Internationalen Bau-ausstellungen zu einem Beitrag europäischer Pla-nungskultur und Baukultur fortzuschreiben. Internatio-nale Bauausstellungen ha-ben sich längst zu einem zukunftsfähigen Experi-mentierfeld des Städtebaus entwickelt. Die Möglichkei-ten der Qualitätssicherung sollen aufgefächert und diskutiert und der herausra-gende Stellenwert der In-ternationalen Bauausstel-lungen für Architektur, Bau-kultur und Stadtentwicklung auch zukünftig gewahrt werden. Anmeldung unter: http://www.iba-hamburg.de/ibameetsiba

Dortmund: Das Einkaufs-zentrums in Dortmund-Scharnhorst eks ist nach Angaben der Unterneh-mensgruppe Häusser Bau voll vermietet, nachdem nach Deichmann noch eine italienische Boutique mit Textilwaren und Acces-soires, ein neuer Handy Shop, ein modernes Son-nenstudio und mit Modeko ein weiterer Textilanbieter gewonnen werden konnten.

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Der Fonds nach Luxemburger Recht weist ein Investment-Zielvolumen von rd. 750 Mio. Euro auf. Dass es zügig gelungen ist, Zeichnungszusagen über rd. 125 Mio. Euro (40% des EK-Zielvolumens) im schwierigen Marktumfeld 2008 zu erhalten, belegt aus Sicht des Unternehmens „die Attraktivität dieses Investmentprodukts und das große Interesse von Versicherungen und Pensionskassen an indirekten Immobilieninvest-ments“. Im März 2009 seien weitere Anteile gezeichnet worden, heißt es.

Die einmaligen Konzeptions- und Vermarktungskosten für den Fonds führten allerdings auch dazu, dass die sonstigen betrieblichen Aufwendungen von 13,22 Mio. auf 18,38 Mio. Euro stiegen. Dies, in Verbindung mit (nicht zahlungswirksamen) Abwertungen im Anlage- und Vorratsvermögen von 3,4% und der Verminderung der Vertriebsprovisionen im Privatkundengeschäft führten unter dem Strich dazu, dass das

Ergebnis nach Steuern von 7,06 Mio. Euro (2007) auf -5,37 Mio. Euro (je Aktie -0,45 Euro) absackte. Das Unternehmen will deshalb die Dividen-denzahlung für dieses Jahr aussetzen.

Vorstandschef Bernhard Schoofs (Foto) ist jedoch zuversichtlich, dass der Grundstein gelegt wurde, um mit dem ausgebauten Fonds-Management künftig steigende Erträge zu erzielen: „Die Nachfrage insti-tutioneller und privater Anleger nach soliden Immobilieninvestments mit

langfristig gesicherten Cash-flows stimmt uns sehr zuversichtlich.“ Die Hahn-Gruppe erwartet eine hohe Nachfrage nach Immobilienanlagen und insbesondere nach Einzel-handelsimmobilien und schon 2009 die „Rückkehr zu nachhaltiger Profitabilität und eine geringere Abhängigkeit von Einmalerträgen“.

Der Umsatz konnte 2008 von 130 Mio. Euro (2007) auf 432,61 Mio. Euro verdreifacht werden, nachdem das Transaktionsvolumen deutlich erhöht und die Mieterlöse deutlich gesteigert werden konnten. Das Unternehmen erwarb 2008 Immobilien bzw. Beteili-gungen an Immobiliengesellschaften mit einem Gesamtvolumen von 241 Mio. Euro. Das gemanagte Immobilienvermögen belief sich auf 2,05 Mrd. Euro. Durch den Abbau des Vorratsimmobilienvermögens konnte die Verschuldung gesenkt und die Eigenkapi-talquote auf 15,2% (2007: 9,1%) erhöht werden.

Brockhoff: Reger Wechsel in den Fußgängerzonen HIR Düsseldorf. In Deutschlands Fußgängerzonen herrscht rege Fluktuation: Etwa 10% der Mieter wechseln jährlich. Ein wichtiger Grund für den häufigen Wechsel sind die Umstrukturierungen im deutschen Einzelhandel: Immer häufiger geben eigentümer-geführte Unternehmen auf. Die von ihnen freigegebenen Verkaufsflächen werden im-mer öfter von nationalen und internationalen Einzelhandelsfilialisten übernommen. „Damit“ so Eckhard Brockhoff, geschäftsführender Gesellschafter von Brockhoff & Partner in Essen„ verlieren die Innenstädte natürlich oft ihren ganz eigenen Charak-ter und werden austauschbar.“

Die 10%-Marke gilt allerdings nicht mehr, wenn ein Shopping-Center angekündigt, gebaut oder in Betrieb genommen wird. Schnell erhöht sich dieser durchschnittliche Prozentsatz dann um ein Mehrfaches. „Sobald ein Einkaufszentrum auch nur angekün-digt wird, herrscht große Unruhe bei den Filialisten, die dann teilweise die Fußgänger-zonen zu Gunsten der Einkaufszentren ganz verlassen.“ Oft sind die Gebäudeeigentü-mer dann gezwungen, die Mieten deutlich zu senken

Zu dieser Erkenntnis kommt Brockhoff & Partner nach einer Auswertung des Handels-besatzes in deutschen Fußgängerzonen. In dem von der Gesellschaft herausgegebenen Atlas „Top Shops der 1a-Lagen“, kostenlos abrufbar unter www.brockhoff.de, wird der Handelsbesatz von über 500 deutschen Fußgängerzonen dargestellt.

Belgrad/Hamburg: MPC Properties d.o.o, ein Joint Venture von MPC Holding d.o.o und Merrill Lynch Global Real Estate Princi-pal Investments, hat Ende März das Usce Shopping Center in Belgrad eröffnet. Mit einer Gesamtfläche von

130 000 qm ist Usce das größte Shopping-Center Belgrads und Umgebung. Es wird von der ECE ge-managt, die erstmals in Serbien aktiv wird. Das Investmentvolumen beträgt 150 Mio. Euro.

Chefredaktion: Dr. Ruth Vierbuchen (V.i.S.d.P.); Kontakt: [email protected] Herausgeber: Werner Rohmert Korrespondentin Köln: Christine Scharrenbroch Verlag: Research Medien AG, Repkestr. 5, 33378 Rheda-Wiedenbrück, T.: 05242 - 901-250, F.: 05242 - 901-251 E.: [email protected] Vorstand: Werner Rohmert Aufsichtsrat: Prof. Volker Hardegen (Vorsitz), Univ. Prof. Dr. jur. habil. Karl-Georg Loritz, Petra Rohmert Bank: KSK Wiedenbrück BLZ 478 535 20 Kto.-Nr.: 53 207 Namens-Beiträge geben die Meinung des Autors und nicht unbedingt der Redaktion wieder

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