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05 Mai 2018
1993 hat das jungvermählte Ehepaar Patrizia und René Eugster in St. Gallen die Einzelfirma «René Eugster Kommunikationsberatung ASW» gegründet. Daraus wurde die Agentur am Flughafen. Nach einem Vier tel- jahrhundert hat die Kreativschmiede bewiesen, dass gute Werbung nicht ausschliesslich in Zürich gemacht wird. Und noch positiver: Die zweite Generation steht bereits in den Star tlöchern. «persönlich» hat sich mit dem Firmengründer René Eugster unterhalten.
Interview: Matthias Ackeret Bilder: Agentur am Flughafen
25 Jahre Agentur am Flughafen
Kreativpower aus dem Osten
Herr Eugster, herzliche Gratulation zum
25-Jahr-Jubiläum Ihrer Firma. Hätten Sie sich
damals, im Gründungsjahr 1993, vorstellen
können, dass Ihre Agentur ein Vierteljahrhun-
dert alt würde?
Nein. Aber als knapp Dreissigjähriger denkt
man auch nicht an Betriebsjubiläen.
Ihre Frau Patrizia und Sie hatten überhaupt
keine Werbeerfahrung. Wie kamen Sie darauf,
eine eigene Agentur zu gründen?
Das stimmt so nicht. Wir hatten schon Wer-
beerfahrung, nur waren wir auf der Kunden-
seite. Unsere Gegenüber und ihre überschau-
bare Kompetenz spornten uns an, die Seite zu
wechseln. Na ja, so einfach, wie wir gedacht
hatten, war das dann doch nicht. Aber wir hat-
ten Blut geleckt. Das Wichtigste waren für uns
die Selbstständigkeit und die damit verbunde-
ne (vermeintliche) Entscheidungsfreiheit.
Wer war Ihr allererster Kunde?
Das waren gleich zwei: Der eine kam aus der
Verlagsbranche – wir durften den neuen
«Mantel» des Flawiler Volksfreunds launchen.
Der andere war ein Sportgeschäft, für das wir
danach während fast zwanzig Jahren sehr
kreative Arbeiten machten.
Sie haben aber – und das ist überraschend –
schon sehr früh auf das Internet gesetzt.
So ganz überraschend ist das nicht. Ich verfü-
ge ja über einen technischen Hintergrund.
Zudem haben meine Frau und ich auf Kun-
denseite in einem IT-Konzern gearbeitet.
Das hiess damals noch EDV. Wir beide inter-
essierten uns immer für den Kundendialog
und sahen in der neuen Technologie bereits
1994 eine Riesenchance.
Im fünften Jahr Ihres Bestehens konnten Sie
mit Hertz und wenig später mit der Schweize-
rischen Post zwei sehr grosse Kunden an Land
ziehen. Wie ist Ihnen dies gelungen?
Ich habe bis zu meinem fünfzigsten Lebens-
jahr an verschiedensten Schulen rund 30 000
Lektionen in Marketingstrategie unterrich-
tet. So kam ich auch in Kontakt mit den da-
mals neuen Geschäftsleitern von Hertz.
Überzeugt haben wir dann aber in einem
«Für uns ist der selbst gewählte Standort in der Ostschweiz Fluch und Segen zugleich.»
René und Maximilian Eugster an der Preis- verleihung des Econ Megaphon Award 2018.
Pitch. Den ersten Auftrag der Post hingegen
gabs Jahrzehnte und einige hundert Direct-
Marketing-Awards später.
War Ihr Standort, am östlichsten Rand
der Schweiz, je ein Nachteil – oder gar ein
Vorteil?
Ich weiss, Sie sind vor ein paar Jahren mit
dem «persönlich»-Verlag aus dem Kanton
St. Gallen nach Zürich gezogen. Für uns ist
der selbst gewählte Standort in der Ost-
schweiz Fluch und Segen zugleich. Wir sind
zwar sehr weltoffen, aber Rheintaler mit In-
nerrhoder Wurzeln. Da geht man nicht so
gerne für immer weg. Unsere Kids wuchsen
wohlbehütet am Bodensee auf. Die Lebens-
qualität zwischen Säntis und Bodensee ist
unschlagbar, und wir haben den Wirtschafts-
raum Euregio vor der Haustür. Aber ganz
ehrlich: Diese Euregio funktioniert nicht
wirklich, zumindest nicht für Schweizer
Werbeagenturen. Da kocht jeder in den vier
Ländern sein eigenes Süppchen. Oft ist nicht
die beste Lösung gefragt, sondern die aus
dem eigenen Landstrich. Wir hatten bei den
Kunden nie eine starke regionale Bindung.
Die Schweiz ist ja nicht so gross. Man kann
locker an einem Tag vom einen Ende zum
anderen und wieder zurück gelangen.
Weltweit einmalig ist wohl, dass sich eine
Agentur direkt neben einer Flugpiste befindet.
Wie kam dies? Und gab es auch schon
Verwechslungen?
Klar, solche Verwechslungen gibts bis heute
täglich. Für uns ist das eine Art Running Gag.
Das hat wohl auch mit dem Selbstverständnis
der Zürcher zu tun (Flughafen gleich Flug-
hafen Zürich). Lassen Sie es mich ein für alle
Mal klarstellen: Ja, wir sind am Flughafen –
und zwar in Altenrhein. Und ja, wir haben
internationale Linienflüge hier. Okay, das ist
nicht immer so lustig, aber wir haben uns
jetzt, nach fünfundzwanzig Jahren, auch eine
Dépendance am Flughafen Zürich geleistet.
Damit wäre dieses Thema wohl vom Tisch.
Grundsätzlich gilt: Uns kann der Kunde dort
haben, wo er will. Wir sind Dienstleister. Was
den Namen «Agentur am Flughafen» angeht:
Zuerst hiessen wir kurz, knackig und erfolg-
versprechend «René Eugster Kommunikati-
onsberatung ASW». Nach einigen wachs-
tumsbedingten Umzügen suchten wir einen
Standort mit Story. Das Rorschacher
Schlachthaus schien meiner Frau unange-
messen. Da fiel die Wahl auf eine alte, riesige
Halle am internationalen Flugplatz St. Gal-
len/Altenrhein. Und ja, das ist unseres Wis-
sens weltweit einzigartig.
Haben Sie bei Ihren nationalen Kunden auch
schon eine Zürich-Müdigkeit gespürt?
Vor zehn Jahren hätte ich dazu Ja gesagt.
Teamfoto von 2017 (v . l. n. r.): Maximilian Eugster, Miriam Egli, Valeria Hörler, Dominique Rutishauser, René Eugster, Katharina Eugster, Patrizia Eugster, Rolando Zahner, Julia Lüchinger.
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Heute weiss ich nicht so recht. Ich denke, Zü-
rich ist multikulti genug, um nicht einem geis-
tigen Protektionismus zu verfallen. In Zürich
gehts um die beste Lösung, egal, woher sie
kommt. Als Dialogmarketingagentur mit ho-
her Kompetenz im datenbasierten Marketing
sowie im Bereich B2B-Marketing betreuen
wir Kunden und Projekte in der ganzen
Schweiz und in einigen deutschen Grossstäd-
ten. Doch in einem Punkt vermuten Sie schon
richtig: Nicht nur für unsere Mitarbeitenden,
sondern auch für unsere Kunden (die zu 50
Prozent aus Zürich und zu 25 Prozent aus
Bern stammen) sind Strategieworkshops bei
uns am Bodensee befreiend und regen zum
freien Denken an. Damit haben aber sicher
unsere einmalige Location und die Stimmung
in unserer Agentur zu tun.
Sie haben sich schnell auf das Direct Marke-
ting konzentriert. Wie haben Sie diese Nische
entdeckt?
Das Direct Marketing hat wohl eher uns ent-
deckt. Für mich als gelernter Verkaufsleiter
ist es logisch, dass ich mich möglichst direkt
um Menschen kümmere. Ich will ja Erfolg ha-
ben, und dazu braucht es den Dialog, der im-
mer sehr individuell ist. Kurzum, wir haben
die vergangenen fünfundzwanzig Jahre auf
Agenturseite sowie die zehn Jahre zuvor auf
Kundenseite immer dasselbe gemacht. Geän-
dert haben sich die Kanäle und die Techni-
ken, um die heute ein Riesenwirbel gemacht
wird. In den vergangenen beiden Jahren habe
ich in Interviews mit Schweizer Starwerbern
(die unter anderem auf «persoenlich.com»
veröffentlicht wurden) mehrfach mit Erstau-
nen gelesen, dass Verkaufen immer wichtiger
werde und die Werbung daher jetzt auch ver-
kaufen müsse.
War das nicht immer so?
Manchmal habe ich den Eindruck, dass ge-
wisse Dinge aus den Fugen geraten sind.
Schon David Ogilvy hat zu Recht gesagt:
«It’s not creative unless it sells.» Egal, ob on-
line oder analog – in Werbeberufen brauchts
Verkäufer. Darum gehts doch! Wer noch nie
einem Kunden persönlich etwas verkauft
und beim Abschluss das Glänzen in seinen
Augen gesehen hat, hat im Marketing nichts
zu suchen. Wir wollen doch mit Werbung
nicht nur die Trommel rühren, sondern in den
Menschen auch ein Feuer entfachen und sie
zu Handlungen bewegen. So einfach ist das
Ziel. Die Massnahmen, die entsprechend wir-
ken, brauchen Gott sei Dank etwas mehr
Hirnschmalz, sonst hätte unser Berufsstand
keine Daseinsberechtigung – und das wäre
doch schade.
Eine Ihrer Pressemitteilungen wurde sogar
in der New York Times abgedruckt. Wie
schafft man dies als Ostschweizer Agentur?
Indem man eine gute Story gut vermarktet.
Es ging damals darum, dass ein Rheintaler
Unternehmen einen kompostierbaren Sitz-
bezug erfunden hatte. Eine Weltneuheit!
Aber niemand interessierte sich 1998 für so
nachhaltiges Zeugs von einem Kleinstunter-
nehmen – und natürlich auch nicht für die
entsprechenden Pressemitteilungen. Da ha-
ben wir das gemacht, was wir können: ein Di-
rect Mailing. Wir schickten einen Topf Erde
mit Kressesamen drin, abgedeckt mit dem
genannten Sitzbezug, und einer Anleitung,
wie der Stoff in den Topf zu schnipseln und zu
giessen sei, an Journalisten und Meinungs-
macher auf der ganzen Welt. Nach drei Wo-
chen kamen die Anrufe aus den Redaktions-
stuben: «Sie, das wächst ja wirklich.» Wir
wurden mit Interviewanfragen förmlich
überrannt. Das Resultat: Unser Kunde
schaffte es mit dem Stoff nicht nur in die New
York Times, in einige Fernsehstationen und
alle relevanten Pressetitel, sondern zusam-
men mit dem Mitentwickler William McDo-
nough – 1999 vom Time Magazine als «Hero
for the Planet» gewertet – auch in eine Son-
derausstellung im Museum of Modern Art in
New York City. Doch Erfolg hat auch seine
Schattenseiten: Letztendlich wurde das Un-
ternehmen verkauft – und wir waren den
Kunden los.
Wenn Sie zurückschauen, was war der
absolute Höhepunkt Ihrer Firmentätigkeit?
Und was der Tiefpunkt?
Höhepunkte gab es viele. Jeder Kunde, der
uns das Vertrauen schenkte, war ein solcher.
Oder dass uns unsere Kadermitarbeitenden
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Weltweit erstes wasserauflösendes Mailing für den Textilverband Schweiz.
«Das Direct Marketing hat wohl uns entdeckt. Als gelernter Verkaufs- leiter gehe ich auf die Kunden zu.»
25 Jahre Agentur am Flughafen Kreativpower aus dem Osten werbung
seit bald zwei Jahrzehnten die Treue halten.
Dass zwei unserer drei Kinder jetzt in der Fir-
ma sind. Dass wir heute ganz viele Digitalisie-
rungsprojekte betreuen. Dass ganz viele re-
nommierte Brands den Weg in die Ostschweiz
finden. Jeder einzelne Tag hat so seinen Höhe-
punkt. Richtige Tiefpunkte gabs kaum. Natür-
lich mussten wir uns auch schon mit Betrei-
bungen von Kunden herumschlagen. Oder
Projekte wurden plötzlich beerdigt. Oder wir
haben Kunden an die Konkurrenz verloren.
Aber all dies gehört einfach zum Business.
Wenn Sie Ihre Firmenphilosophie kurz
umschreiben würden: Was ist die DNA der
Agentur am Flughafen?
Wir machen kreatives, datenbasiertes Dialog-
marketing, das Menschen bewegt und Kauf-
handlungen auslöst. Egal, auf welchen Kanä-
len – uns gehts um den Dialog.
Wenn Sie das Werbeumfeld der letzten
fünfundzwanzig Jahre beobachten:
Wie hat es sich verändert?
Es hat sich sehr verändert. Das ist gut für uns:
Dialog und Individualisierung in der Wer-
bung werden vermehrt gefordert. Endlich
stehen auch die nötigen Daten (wenn auch
meist noch «big» und nicht «smart») und
Technologien zur Automatisierung überall
bezahlbar zur Verfügung. Aber auch die Ein-
stellung der Werbeauftraggeber hat sich ver-
bessert: Sie sehen den Menschen zunehmend
als Individuum und behandeln ihn auch so
(für einen gelernten Verkaufsleiter ist das
eine Wohltat). Selbstverständlich gibts auch
negative Entwicklungen: Egomanie, Jugend-
wahn, Buzzword-Imponiergehabe, Unhöf-
lichkeit, Respektverlust, Mangel an Stil oder
Verlässlichkeit. Dabei handelt es sich jedoch
weniger um Wertverluste in der Werbebran-
che als vielmehr um gesellschaftliche Verän-
derungen, die mir zu schaffen machen.
Ihre Kunden sind Ihnen lange treu geblieben.
Wie haben Sie dies geschafft?
Fragen Sie meine Frau, sie ist schon vierund-
dreissig Jahre an meiner Seite – und das nicht
aufgrund eines ausgeklügelten Kundenbin-
dungsprogramms. Scherz beiseite: Es ist nicht
einfach, für Kunden attraktiv und spannend
zu bleiben, aber ich denke, wir haben sie im-
mer wieder mit einzigartigen Lösungen über-
rascht. Auch proaktiv. Aber Treue und Loya-
lität beruhen sicher darauf, dass wir uns für
Menschen und ihre Anliegen interessieren.
Das macht uns zu Partnern auf Augenhöhe –
unaufgeregt, ohne dass wir dauernd etwas
von Partnerschaft oder Win-win faseln müs-
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sen. Zudem haben wir uns stetig weiterentwi-
ckelt, ohne den Kundenfokus aus den Augen
zu verlieren.
Nun stehen schon bald wieder die Cannes
Lions vor der Tür. Vor genau zehn Jahren
vertraten Sie die Schweiz als Jurymitglied.
Welche Erfahrungen haben Sie aus dieser
Tätigkeit gezogen?
Das war der Hammer. Ich war begeistert vom
Spirit der einunddreissig Creative Directors
in der Direct-Jury. Draussen schien die Son-
ne, wir sassen im verdunkelten Raum und
jurierten. Manchmal bis tief in die Nacht,
nicht zuletzt weil unser japanischer Freund
Wort für Wort auf seinem Computer überset-
zen musste, um überhaupt zu verstehen, wor-
um es ging. Zugegeben, der Chauffeurservice,
die Partys und die Herberge waren auch
nicht ohne. Neben dem grossen Learning
sind mir zehn Jahre danach vor allem wert-
volle Kontakte geblieben. Mit fünfzehn bis
zwanzig Juroren von damals habe ich heute
noch regen Kontakt – von Indien über Aust-
ralien bis nach Südafrika. Wir sind so zu einer
Art Community zusammengewachsen. Viele
der Juroren treffe ich regelmässig in den Ju-
rys beim Caples, beim DMA Echo, beim BoB
oder an anderen Award-Veranstaltungen.
Welche Projekte verfolgen Sie als Nächstes?
Wir haben im Moment einige sehr spannende
Projekte am Laufen. Dabei geht es meist um
das Sammeln, das Schärfen und das Anrei-
chern von Daten zur Automatisierung des
individuellen Kundendialogs. Oder darum,
die Permission zu erhalten beziehungsweise
zu behalten (auch nach der neuen Daten-
schutzgrundverordnung) oder Leads zu ge-
winnen – B2B und B2C. Gleichzeitig geht es
meist um die «Digitalisierung» – die zu ei-
nem grossen Teil ein analoges Thema ist, da
die Menschen, deren Dialog mit einer Marke
oder einem Unternehmen noch nicht auf den
digitalen Kanälen stattfindet, wie bis anhin
auf analogen Kanälen kommunizieren. Ergo
ist da unsere Kompetenz im kreativen Um-
gang mit Daten, Triggern und dem One-to-
one-Dialog gefordert. Als Unternehmer inte-
ressieren mich aber auch Dinge abseits der
Werbung. So habe ich nebenbei eine eigene
Schmiede für Custom-Bikes, ein Weiterbil-
dungsinstitut, eine Kadervermittlung und di-
verse andere Unternehmen gegründet, geführt,
zum Fliegen oder zur Bruchlandung gebracht.
Momentan interessieren mich rahmengenähte
Herrenschuhe und Gin – mal schauen.
Planen Sie einen weiteren Ausbau Ihrer
Agentur?
«Ja, ich würde heute wieder in die Werbung gehen. Ich habe einen Traumberuf.»
Gewonnene Awards der Agentur am Flughafen
25 Jahre Agentur am Flughafen Kreativpower aus dem Osten werbung
Wir sind im zurzeit optimal aufgestellt: Wenn
wir die Betriebsjahre addieren, sitzt da ganz
viel konzentrierte Erfahrung auf einem Hau-
fen. Ich denke, dass Erfahrung in unserem
Job wieder ein zentrales Element sein wird –
gepaart mit der Euphorie, der Unbeküm-
mertheit und den Skills der Jugend. Wir ha-
ben einen super Mix mit den zwei
Generationen in unserer Agentur. Wenn der
Eurokurs so weiter steigt, könnte ein Ausbau
wieder ein Thema werden, aber ansonsten
setzen wir – im Sinne unserer Kunden – wei-
terhin erfolgreich auf Co-Working-Partner-
schaften mit den Besten ihrer Zunft. Wir
kennen da keine Berührungsängste oder
Animositäten.
Ihre Kinder engagieren sich auch bereits
in der Agentur. Planen Sie einen sanften
Ausstieg?
Ist das eine Fangfrage? Ich bin noch im Un-
ruhezustand des Unternehmers. Doch in
sechs Jahren werde ich sechzig Jahre alt. Jetzt
ists wohl offiziell: Vor wenigen Wochen wur-
de unser ältester Sohn Maximilian in den
Verwaltungsrat gewählt. Er hat schon seit
Längerem (er behauptet, seit seiner Geburt)
ein Teilzeitpensum bei uns, wird aber wie ein
Nachwuchstalent im Fussball an verschiede-
ne Kunden ausgeliehen, um seine Sporen ab-
zuverdienen. Daneben absolviert er eine be-
rufsbegleitende Ausbildung an der FH.
Unsere zwanzigjährige Tochter Katharina
kommt im Sommer in ihr letztes von vier
Lehrjahren als Interactive-Media-Designe-
rin in der Agentur am Flughafen und will
nachher an die Miami Ad School. Etwas Bes-
seres kann einem Familienunternehmen
wohl kaum passieren.
Würden Sie rückblickend wieder
in die Werbung gehen oder eher etwas
anderes machen?
Zum Rockstar und Frontmann haben meine
Gitarrenkünste leider nicht gereicht, und
hinten beim Trommler wollte ich nicht ste-
hen. Daher stellt sich die Frage für mich auch
heute nicht. Aber im Ernst: Ja, ich würde wie-
der in die Werbung gehen. Ich habe einen
Traumberuf: Ich lerne dauernd neue Men-
schen kennen, sehe in unendlich viele Bran-
chen und Betriebe rein, darf oft als Unter-
nehmer andere Unternehmer auf Augenhöhe
beraten, unterhalte und bewege mit meinem
Tun und Handeln Menschen, mein Intellekt
wird gefordert, es wird mir nie langweilig, ich
darf kreativ sein und kriege erst noch Geld
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05 Mai 2013 25 Jahre Agentur am Flughafen Was ist die DNA der Agentur am Flughafen? werbung
«persönlich» wollte von Kunden wissen, was die östlichste Kreativagentur der Schweiz so einzigartig macht.
Agentur am Flughafen
Was ist die DNA der Agentur am Flughafen?
Leiter Marketing-Kommunikation
SBB-Personenverkehr
Im Frühling 2015 konzipierte die Agentur
am Flughafen zusammen mit Maxomedia die
Kundenkommunikation zur Einführung des
Swiss Pass. Die Aufgabenstellung war hoch-
komplex, denn wir mussten in kurzer Zeit über achthundert Kun-
dendialog-Elemente in vier Sprachen erarbeiten. Das verlangte ein
hohes Mass an Professionalität, Flexibilität und Engagement. Diese
grosse Herausforderung haben wir gemeinsam angenommen. Eine
präzise Planung, eine kundenorientierte, verständliche Umsetzung
sowie eine minutiöse Aussteuerung sämtlicher Elemente in den rich-
tigen Kanälen waren entscheidend. So haben unsere Kundinnen und
Kunden den Swiss Pass trotz anfänglicher Skepsis rasch akzeptiert.
Und unsere gemeinsame Reise geht weiter: Laufend integrieren
wir neue Abonnemente und Partnerdienstleistungen. Wir danken
der Agentur am Flughafen für die ausgezeichnete Zusammenarbeit,
wünschen ihr alles Gute zum Geburtstag und weiterhin erfolgreiche
Geschäfte.
Reto Meissner
Leiter Marketing, Mitglied Geschäftsleitung
Post Schweiz AG
Die herausragende Kreativität der Agentur
am Flughafen führt dazu, dass es an den na-
tionalen (SDV Award) und internationalen
(z. B. Econ Megaphon Awards) Preisverlei-
hungen oft zu einem wahren Award-Regen kommt. Mittlerweile hat
die Agentur bereits über dreihundert Kreativ-Awards gewonnen
und ihren besonderen Leistungsausweis im Bereich Dialogmarke-
ting mehr als bewiesen.
· Die Agentur am Flughafen beweist immer wieder, dass es sich
lohnt, mutige und kreative Werbeansätze in die Realität umzuset-
zen.
· Davon wollen auch die Kunden profitieren. So geschehen bei der
Post im Jahr 2016: Mit dem Anspruch einer aussergewöhnlichen
und auffälligen Kundenansprache und dem Ziel, für nachhaltig
physisches Dialogmarketing zu werben, hat die Agentur am Flug-
hafen (im Auftrag der Post) eine Todesanzeige verfasst, die an
klassische Werbeagenturen gerichtet war (also an solche Agentu-
ren, die lieber TV-Spots drehen als Mailings zu konzipieren). Dies
im Wissen, dass es sich um eine provokative Ansprache handelte.
· Resultat: Mit nur 256 Briefen, welche die Post an Agenturen ver-
schickt hat, wurde eine Reichweite erzeugt, die nicht mal die Post
für möglich gehalten hätte.
· Im Blick und leider auch auf persoenlich.com – lieber Herr Acke-
ret ;-) – wurde über die Todesanzeige berichtet. Leider nicht so wie
erhofft; so lautete etwa die Blick-Schlagzeile: «Post schockt Wer-
ber mit Todesanzeige». Positiv ausgedrückt: mehr Publizität ist fast
nicht möglich. Mit einem gewissen Abstand kann man sagen: Die
ganze Aktion ist in die Postgeschichte eingegangen, wobei die
Agentur am Flughafen einmal mehr bewiesen hat, dass Briefe und
Dialogmarketing einfach wirken!
Oliver Egger
CEO Continental Suisse SA, Dietikon
Schon im Jahr 2009 war für uns das Thema
Digitalisierung im Reifengeschäft ein gros-
ses Thema. Es gab damals einige gute B2C-
Plattformen, die sich einen noch relativ klei-
nen Teil des Marktes aufteilten. Als
Schweizer Marktführer in der Reifenbranche wollten wir deshalb
das Geschäft von Anfang an mitgestalten und waren auf der Suche
nach einer Agentur, die nicht einfach ein Standardkonzept für den
Internetauftritt und die Kommunikation anbietet.
Es erübrigt sich fast zu sagen, dass zu der Zeit der grosse Conti-
nental-Konzern andere Prioritäten hatte, als einen B2C-Shop in der
Schweiz aufzubauen. Zumal die Meinung vertreten wurde, dass sich
nie mehr als 8 bis 10 Prozent der Konsumenten auf diesem Weg die
Reifen besorgen würden. Deshalb waren die verfügbaren Mittel
sehr bescheiden, was in der Ausschreibung zum Pitch auch klar er-
sichtlich war. Beim Pitch der Agentur am Flughafen habe ich René
Eugster zum ersten Mal so richtig in Aktion erlebt.
Dies war auch das prägnanteste Erlebnis mit der Agentur am Flug-
hafen. Nicht nur, dass Eugster ein tolles, einmaliges Konzept einge-
reicht hatte, nein, er hat uns auch klipp und klar aufgezeigt, dass es
mit den verfügbaren Mittel eigentlich nicht möglich sei, etwas im
Markt zu bewegen, und dass auch die nötige Sichtbarkeit beim End-
konsumenten nicht gegeben sein würde. Man stelle sich das mal vor,
Daniel Freund
er war bei uns, um den Auftrag zu erhalten, und gleichzeitig zeigt er
auf, dass wir so keinen Erfolg haben würden … Mir war sofort klar:
Das ist unsere Agentur – nicht einfach abnicken, um einen Auftrag
mehr im Portefeuille zu haben, sondern voller Begeisterung und
Emotionen für etwas kämpfen, das für richtig gehalten wird.
Der Auftrag wurde vergeben, und in intensiven Gesprächen setz-
ten wir gemeinsam Prioritäten und entschieden, wo die vorhande-
nen Ressourcen möglichst effizient einzusetzen seien. In der Zeit
haben wir viel gelernt, und Pneu Joe wurde 2010 im Markt lanciert.
Da zu der Zeit noch viele Händler und Garagisten den wachsenden
Markt im E-Business nicht gesehen haben, mussten wir leider wegen
mangelnder Unterstützung sowie aus politischen Gründen den Be-
trieb nach nur zwei Jahren wieder einstellen.
Heute bin ich überzeugt, dass wir mit unserer Idee zu früh dran wa-
ren und der Leidensdruck beim Handel noch nicht gross genug war.
Neben den weiterführenden Erfahrungen bei unserem ersten Pro-
jekt schätze ich sehr, dass ich René Eugster kennengelernt habe und
wir inzwischen eine langjährige Zusammenarbeit mit der Agentur
am Flughafen pflegen. Immer wieder entstehen neue, spannende
Projekte, und die vielen Ideen sowie der Drive des gesamten Teams
sind immer wieder faszinierend.
Herzlichen Dank für die tolle Zusammenarbeit in den letzten
neun Jahren, und ich freue mich auf diejenigen, die folgen werden.
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Bei den Grossaufl agen vom 15. März, 7. Juni, 20. September und 29. November 2018, wird Ihre Werbung von 301 000 Leserinnen und Lesern gesehen.
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