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KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

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Ausgabe Juli 2012

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Page 1: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

www.kronicher.deAusgabe 13Juli 2012

GRATIS- Zum Mitnehmen -

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Kronach leuchtet13 - 22. Juli

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Partner des Kronacher LandkreismagazinsANZEIGENSEITE

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3KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Inhalt

EventKronach­leuchtet­2012­-­Lichtwelten:­­ ­ ­ 6­Wohlfühlen, staunen, entdecken»Nordwald­Spektakulum«:­ ­ ­ ­ 26­Historisches­Ereignis­zum­»Frieden­von­Nordhalben«

Editorial 4Nachgefragt 5Auf den zweiten Blick 28Mein­Rezept­für­den­Landkreis­ ­ ­ 29Das allerletzte Interview 30

Rubriken

RatgeberDie Italiener und ihre Küche 24

IMPRESSUMKRONICHER.Das­Magazin­für­den­Landkreis­Kronach

Herausgeber:Verlag Carlo FehnMatt­hias-Kaiser-Str.­196317­Kronach

Telefon:­09261-9100148Telefax:­09261-9100149E-Mail:­redakti­[email protected]:­www.kronicher.deRedakti on/Texte:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)Corinna Tübel

Satz/ Layout: Carlo Fehn

Anzeigen: Rainer Renk, Carlo Fehn

Fotos:Carlo Fehn, guckamoll.de, Nordwald Spektakulum, Corinna Tübel,­Gerd­Fleischmann,­fotolia.de,­anpfi­ff­.info,­Kronach­leuchtet

Druck:Schneider Printmedien GmbH, Weidhausen

Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen

Druckaufl age: 5.000 Stück

E���� |6

P������ |10

S�����­�­B������|16

PorträtKersti­n­Löw: 10Oberfränkin mit ganzem Herzen!

Gesellschaft­Seniorenwohnanlage am Rauscherberg:­ 12 »Carpe­Diem!«

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H�����������|14 E����|26

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HistorischesDesaster im Haßlachtal vor 100 Jahren: 14Sprengung der Kohlenwäsche

KRONICHER.­Gemeinden:­WeißenbrunnBierdorf des Frankenwaldes 18Unternehmenstraditi­on­und­Tourismus 20Erfolgreicher Jungunternehmer 21

Jubiläum 300 Jahre Schauberg:­ ­ ­ ­ 22Porzellandorf mit Grenzerfahrung

Natur & UmweltJugendwaldheim­Lauenstein:­­ ­ ­ 16Wald, Bewegung und kein MP3-Player

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4 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,liebe »Kronicher«!

Sommerzeit - Zeit der Feste und

Ver anstaltungen. Im wahrsten Sinne des Wortes überstrahlt wird der Juli - und nun bereits zum

sieb­ten­Mal­-­von­»Kronach­leuchtet«.­Den Organisatoren mit ihrem Team von Helfern und Sponsoren wird auch 2012 wieder ein farbenfrohes Spektakel gelingen. Im Interview mit einem der Projektleiter erfahren Sie vorab, mit welchen Highlights Sie als Besucher in diesem Jahr wieder rech-nen dürfen. Von­ einem­ Spektakel­ zum­nächsten:­Erstmalig­findet­das­»Nordwald­Spek-takulum«­ statt.­ Wer nicht nur bei einem historischen Ereignis aus dem 30-jährigen Krieg als Zuschauer dabei sein, sondern mitmachen will, der hat

dazu vom 20. bis 22. Juli 2012 Gele-genheit. Spannende Wettkämpfe, Handwerkliches und Kulinarisches, Vergnügliches, Musikalisches und Ge-schichtliches - ein Abenteuer für Groß und Klein.Und nur noch wenige Wochen und dann­heißt­es­auch­schon­wieder:­Auf­geht’s zum Kronacher Freischießen. Platzmeister Charly Wittig steckt mitten in den Vorbereitungen, die langsam in die heiße Phase gehen. Zum Stand der Dinge und Neuig-keiten beim Freischießen 2012 hat KRONICHER. ihn befragt.Schauberg­ gehört­ zweifellos­ zu­ den­Dörfern­ im­ Landkreis,­ die­ die­ Nähe­zur ehemaligen Zonengrenze mit am unmittelbarsten erlebt haben. Der von der Porzellanindustrie geprägte Ort in der Gemeinde Tettau feiert im August sein 300-Jähriges Jubiläum.

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Trennungsschmerz, Flucht, Zer-störung,­ Wiedersehen­ und­ Wieder-vereinigung - eine bewegende Ge-schichte.Und­auch­in­der­Rubrik­»Historisches«­gewähren wir wieder interessante Einblicke­ in­ die­ Landkreisgeschichte­von früher. Vor genau 100 Jahren schlitterte­ der­ Steinkohlenbergbau­im­Haßlachtal­ in­eine­Krise,­die­tiefe­Einschnitte­ im­ Leben­ der­ Berg­leute­und ihrer Familien hinterließ. Wie die Situation­ gemeister­ werden­ konnte,­lesen Sie in der neuen Ausgabe Ihres Landkreismagazins,­ mit­ dem­ ich­ Ih-nen nun wieder gute Unterhaltung wünsche.

Mit besten Grüßen

Carlo Fehn

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Nachgefragt bei...

5KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Herr Wittig, welche Aufgaben müs-sen in der derzeitigen Phase erledigt werden?Zurzeit nimmt das Abarbeiten von Genehmigungen - zum Beispiel von Stadt­ und­ Landkreis­ -­ viel­ Zeit­ ein.­Aktuell sind die Vorschriften zur Be-schilderung und für die Notausgänge dran. Auch der vordere Parkplatz für die Versorgungsfahrzeuge von BRK, Polizei oder Gastronomie wird derzeit umgestaltet, um bei Gefahr bessere Rettungswege­garantieren­zu­können.­Hinzu kommen noch Umbaumaßnah-men an einzelnen Hütten oder die Or-ganisation des Biermarkendrucks. Es fällt eigentlich immer etwas an.

Was gibt es dieses Jahr Neues?In der Verlängerung des Franken-stadls ist geplant, ein offeneres Ge-schäft zu platzieren, um den Weg für Rettungsfahrzeuge zu vereinfachen. Außerdem­sollen­die­Leute­sehen:­Da­ist ein Fluchtweg! Und nun, was vermutlich die Mehr-heit­ interessiert:­ Im­ Bereich­ der­Fahrgeschäfte wird es zum ersten Mal­ das­ »Black­ Hole«­ -­ eine­ Art­Achterbahn in einem dunklen Zelt -, das­ »High-Energy«­ und­ das­ »Pirate­adventure«­-­ein­»Laufgeschäft«­-­ge-ben.­ Insgesamt­­ gibt­ es­ ca.­ 60­bis­ 70­Verträge mit Standbesitzern. Was ist im Laufe der Zeit für Sie schwieriger geworden?Es werden in den letzten Jahren viel

mehr Sicherheitsmaßnahmen ge-fordert sowie mehr Security-Perso-nal­usw.­benötigt.­Im­Bereich­der­Be-schilderung und der Fluchtwege gibt es mittlerweile auch enorme Aufla-gen,­nahezu­ein­»Schilderwald«“.­Das­Problem ist, dass viele aber gar nicht wissen, was das jeweilige Zeichen da denn nun bedeutet. Den Strom-verbrauch, der natürlich ebenfalls gestie gen ist, bekommt man da noch am leich testen in den Griff. Ebenso haben sich die Eintrittsarmbändchen zwecks der Altersbestimmung aus dem letzten Jahr bewährt.

Was ist Ihre Motivation, jedes Jahr erneut die Fäden in die Hand zu neh-men?Es ist wichtig, einen guten Kontakt zu den Schaustellern, Festwirten und allen Beteiligten herzustellen, damit diese auch aktiv mitwirken. Außer-dem will ich dazu beitragen, dass das Fest unfallfrei über die Bühne geht und sich natürlich - aber das steht nicht an erster Stelle für mich - fi-nanziell lohnt. Für mich ist nämlich am Wichtigsten, dass es ein Event für unseren­Landkreis­wird:­dass­es­auch­bei oder nach einem Regen wieder angenommen­ wird;­ dass­ die­ Leute­schon Wochen vorher darüber re-den und sich beispielsweise auch Ju-gendliche vorher erkundigen, was es denn dieses Jahr Neues gibt - eine Art »Überraschungseffekt«.­Das­habe­ich­früher als Kind ja auch schon gemacht.

Das war wie eine eigene Kirchweih in meiner Straße.

Trägt diese Nähe auch zu Ihrem En-gagement bei?Natürlich. Bei mir steht die Familie klar an erster Stelle, danach kommt mein Beruf, dann mein Amt als Platzmeister. Ich bin ja nicht nur in Schützenfest-Zeiten tätig, sondern ich koordiniere das ganze Jahrespro-gramm­ des­ Schützenplatzes:­ also­auch Tagesevents, Messen, Fantref-fen und vieles mehr. Wenn ich nicht so nah am Geschehen wohnen und nicht im elterlichen Betrieb arbei-ten würde, wäre das so auch nicht machbar - schnell mal wegzusprin-gen beispielsweise. Das wäre keinem zuzumuten. Meine Arbeitsstunden wollte ich eigentlich auch alle mal aufschreiben, aber das habe ich nach kurzer Zeit aufgegeben.

Vielen Dank für das Gespräch.Interview:Corinna Tübel

Noch knapp fünf Wochen heißt es warten, dann ist es wieder so-weit:­Das­Kronacher­Freischießen­öffnet­seine­Türen­und­Tore.­Für­Klaus-Peter »Charly« Wittig, Platzmeister des Kronacher Schüt-zenplatzes, hat die Arbeit längst begonnen. Der Kfz-Meister ist eng mit der Traditionsveranstaltung verbunden.

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Event

Völlig neue Ansichten der Stadt Kronach schafft die Welt des Lichts jedes Jahr neu: Das Lichtevent »Kronach leuchtet« steht in diesem Jahr unter dem Motto »Wohlfühlen, staunen, entdecken« und wartet mit Alt-Bewährtem und neuen Inspi-rationen auf. Ein Gespräch mit Klaus Metzler, einem der beiden Projektleiter, gibt einen Einblick in das Wesen der Veranstaltung.

Was ist denn der spezielle Charakter von »Kronach leuchtet«?»Kronach leuchtet« steht für regiona­les Selbstbewusstsein Es ist ein Fes­tival, das aus Kronach heraus ent­steht, dabei nicht profitorientiert ist und der Bevölkerung etwas bietet. Dieser Ansatz ist einzigartig. Den gibt es so nicht noch einmal. »Kronach leuchtet« ist eben kein Volksfest im herkömmlichen Sinn. Die Stimmung in der Stadt und das Miteinander haben einen niveauvollen, ruhigen Charakter: ein kleines »Anti­Okto­berfest«. Man muss auch erwähnen, dass wir noch nie Krawalle oder Van­dalismus während der Veranstaltung zu verzeich nen hatten.

Doch spießig oder gediegen ist das Event keinesfalls.

Nein! Dieses Jahr treten auch 16 ver­schiedene Bands und Künstler aus der Musik auf und auch das kulinarische Angebot ist hervorragend. Viele an­sässige Gastronomen oder externe Anbieter werden neben ihrem nor­malen Angebot auch Stände aufstel­len und spezielle Schmankerl anbieten. Für zusätzliche Highlights werden die lange Museumsnacht in der Fränki­schen Galerie in der Festung Rosen­berg vom 20. ­ 22. Juli und die lange Einkaufsnacht am 20. Juli sorgen.

Was ist neu in diesem Jahr?In diesem Jahr findet zum ersten Mal ein internationaler Lichtdesign Work­shop statt. Dies ist eine konsequente Weiterentwicklung des Gedanken von »Kronach leuchtet« , um stärker in den Fachkreisen in Deutschland,

Kronach leuchtet13 - 22. Juli

Projektleiter Klaus Metzler und Prakti-kantin Anna Dobmeier fiebern »Kronach leuchtet­2012«­bereits­entgegen.

Herr Metzler, wie schaffen Sie es, die Veranstaltung Jahr für Jahr für Be-sucher attraktiv zu halten?Wir denken, dass wir jedes Jahr attrak tiver werden. Dazu tragen viele neue Kunstwerke und Projektionen, sowie eine größere, bespielte Fläche bei. Dennoch verliert es aber nie sei­nen ganz speziellen Charakter.

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Event

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Projekte durchführen. Unterstützt werden wir dieses Jahr noch von Se­bastian Jung, der eine eigene Licht­firma besitzt und für drei Lichtareale im Stadtgebiet verantwortlich ist.

Was ist das Ziel von »Kronach leuchtet«?Wir wollen das Bewusstsein für feste Lichtinstallationen stärken. Kronach ist zweifelsfrei eine schöne Stadt bei Tag, aber bei Nacht könnte man noch mehr aus ihr machen. Deshalb gilt es, Hausbesitzer zu beraten, ob diese nicht dauerhaft ihre Fassaden

durch Lichtinstallationen bereichern möchten und dann möglicherweise zu fördern. Die Festung Rosenberg beispielsweise geht nun als Beispiel voran: Sie wird bald konstant in neuem Glanz erstrahlen.

Was ist das Besondere an Licht?Man kann gar nicht beschreiben, was Licht alles in einem auslösen kann. Aber ich kenne beispielsweise Men­schen, die sagen: »Was will ich mit einem Urlaub in Italien, wenn ich Kro­nach in diesen zehn Tagen von ›Kro­nach leuchtet‹ haben kann?«

Kronach leuchtet13 - 22. Juli

aber auch in Europa wahrgenommen zu werden. Einer Aus schreibung an diversen Hochschulen folgte die Aus­wahl von sieben Studenten, die nun in der Zeit vom 08. bis 13.07.2012 ­ also kurz vor der Eröffnung­ ihre Kreativität in Kronach ausleben können: Sie kom­men aus Deutschland, Italien, Schwe­den, Serbien und Mexiko und werden unter Anleitung des anerkannten italieni schen Designers Andrea Man­tello ein bestimmtes Areal beleuchten dürfen. Der Bereich um den Hexen­turm bietet ihnen die Gelegenheit, professionell ihre eigenen Pläne zu konzipieren und umzusetzen.

Wie sind die »heimischen« Studen-ten aus Coburg beteiligt?Michael Müller, der »Kronach leuchtet« seit Jahren künstlerisch lei­tet, ist Dozent für Lichtgestaltung und Darstellen an der Hochschule Coburg. Er wird in verschiedenen Workshops mit Studenten fortgeschrittener Se­mester und »Neulingen« verschiedene

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8 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

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Ist »Kronach leuchtet« also ein Fest für Einheimische?Es existiert für jeden, der die einzig­artige Stimmung mag und sich da­rauf einlassen kann. Und die hat sich herumgesprochen: In den Kreisen bekann ter Architekten, Lichtdesigner und ­planer kennt man unser Event. Es zieht also nicht nur Menschen aus dem Großraum Oberfranken an, Künst ler oder Hochschulen mit diesem Schwerpunkt, sondern ein bunt gemisch tes Publikum. Das sieht

man auch an den vielen verschie­denen Kennzeichen der parkenden Autos zu dieser Zeit. Oder daran, dass sogar der Bayrische Rundfunk schon über uns berichtete.

Was bedeutet »Kronach leuchtet« für die Stadt?Ich denke, die Stadt weiß genau, was sie an uns hat. Man merkt es in­nerhalb aller Kontakte, die von den Stadtwerken bis zum Tourismusbe­trieb reichen. Wir Projektleiter treffen stets auf Unterstützung und offene Ohren, sowie kurze Organisations­wege: Hier kennt man sich einfach untereinander und wird wohlwol­lend und unkompliziert behandelt. Dafür bieten wir natürlich durch die Veranstaltung starke Effekte für das Image und den Tourismus der Stadt, was man zum Beispiel auch daran merkt, dass man während »Kronach leuchtet« kurzfristig kein freies Ho­telzimmer in der Oberen Stadt mehr bekommt.

Ist »Kronach leuchtet« auch etwas für Jugendliche?Jugendliche sind vielleicht nicht direkt unsere Hauptzielgruppe, aber wir freuen uns sehr, wenn sie uns wahrnehmen. Wir haben beispiels­weise dieses Jahr eine spezielle »Ef­

fekt­Beleuchtung« auf drei Fassaden am Melchior­Otto­Platz installiert. Sie könnte eventuell besonders auf Jüngere wirken, weil sie etwas für’s Auge bietet und »in Action« ist.

Mit welchen Schwierigkeiten haben die Veranstalter zu kämpfen?Wir achten natürlich auch besonders auf die Sicherheit in der Nacht. So sor­gen wir dafür, dass die Heimwege der Menschen nicht in völliger Dunkelheit liegen. Mit den Anwohnern nahe dem Veranstaltungsort hatten wir bisher auch keine Probleme ­ egal, ob we­gen der Lärmbelästigung oder der Sperrstunde. Schließlich machen wir auch gegen 24 Uhr, am Wochenende spätestens um 1 Uhr Schluss und die Leute sind eher schon vorher ge­spannt, was diesmal geboten wird. Da hat man eher gut gemeinte Kri­tik zu verdauen, wie zum Beispiel: »Also diese Band war ja mal gar nichts im Ver­gleich zu dieser oder jener.«

Angenommen, man möchte » K r o n a c h leuchtet« unter-

stützen. Ist das noch möglich?Sehr gerne. Schließlich müssen wir unsere Verkaufs­ und Infostände be­setzen, Führungen leiten und Ausstel­lungen betreuen. Da sind wir jedes Jahr auf unsere ca. 60 bis 80 ehren­amtlichen Helfer angewiesen. In vielen Bereichen werden noch Helfer gesucht: zum Beispiel könnten Men­schen, die sich im Technik­ oder Elek­tronikbereich ein wenig auskennen, die Überwachung der Installationen, Beamer und Ähnlichem unterstützen. Alle Freiwilligen können sich gerne an Hartmut Nenninger unter Telefon 09261 / 61846 wenden.

Was wünschen Sie sich für »Kronach leuchtet«?Natürlich wünsche ich mir, dass das Wetter mitspielt. Aber wir ziehen ebenso bei Regen alles Geplante durch, solange nicht sprichwörtlich »die Welt untergeht«. Die Bühnen beispielsweise sind ja überdacht. Außerdem wünsche ich mir, dass die­ses Event nie finanziell in Schwierig­keiten kommt. Der Eintritt ist frei. Die

»Kronach leuchtet steht für regionales Selbstbewusstsein Es ist ein­Festival,­das­aus­Kronach­heraus­entsteht,­dabei­nicht­pro-

fitorientiert­ist­und­der­Bevölkerung­etwas­bietet.(Klaus Metzler, Projektleiter »Kronach leuchtet«)

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EventANZEIGE

Kosten so anderweitig zu stemmen ist natürlich eine Herkulesaufgabe. Wir versuchen das unter anderem durch den Verkauf von Leuchtartikeln und Merchandise­Produkten. Natürlich hängt aber viel von unseren Spon­soren und Spendengeldern ab. Die verpflichteten Künstler, zum Beispiel manche Musiker, arbeiten teils un­ter Sonderkonditionen, weil sie dieses Fest lieben und es zu schätzen wissen. Man gibt ihnen eine Bühne und sie haben eine Plattform, ihren Namen bekannt zu machen. Ansonsten: viele Interessierte, eine schöne Stimmung und eine Atmosphäre, die durch und durch geht.

Das Interview führte Corinna Tübel

Kronach leuchtetist­ das­ Leuchtturmprojekt­ von­

»Kronach­ Creativ«,­ um­ das­

Selbstbewusstsein in Stadt und

Landkreis­ zu­ stärken.­ Es­ findet­

2012 bereits zum siebten Mal

statt.

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Porträt

Sie ist der Meinung, dass Kronach noch viel Potenzial hat. Das sagt

sie aber nicht, um ihren Beruf auch weiterhin gesichert zu wissen. Sie sagt es aus Überzeugung und gleich-zeitig auch mit etwas Stolz, weil sie - obwohl gebürtige Marktredwitzerin und tägliche Pendlerin nach Bayreuth - sich selbst auch schon als Kronach-erin betrachtet. »Für­ unseren­ Stadtvogt,­ Hans­ Götz,­werde ich zwar immer die ›Mark-gräflerin‹­bleiben«,­sagt­Kerstin­Löw,­»aber ich kenne mittlerweile die Kronacher ganz gut, und ich glaube, ich­ passe­ zu­ diesem­ Typ­ Mensch.«­Als direkt, bodenständig, lustig, den Tourismus und die damit verbundene Chance für die Region verstehend, ehrlich und authentisch - so würde sie die Kronacher charakterisieren. Von einer gewissen Beamtenmentalität, wie sie sie eher aus ihrer Heimatstadt kennt, sei man hier weit entfernt. Seit 2002 ist die 43-Jährige nun bereits in­der­ Lucas-Cranach-Stadt­etabliert.­Nach dem erfolgrei chen Studium in Bayreuth, in dem sie das anfängliche Hauptfach Ethno logie auch aufgrund von Erfahrungen bei einem mehr-monatigen Auslandaufenthalt in der Elfenbeinküste relativ rasch mit der Soziologie tauschte, promovierte sie 2001 und trägt seitdem auch den Doktortitel, der für sie nach außen aber keine Rolle spielt.

Traum�o�»Ich habe dann mehr oder weniger zufällig durch einen Kollegen davon erfahren, dass die Stadt Kronach einen Quartiersmanager für das Pro-gramm ›Soziale Stadt‹ - ein Städte-bauförderungsprogramm­ -­ suchte­und­mich­darauf­beworben.«­Sie­sah­hierin die bessere Chance für eine Berufs­karriere­ als­ mit­ einer­ mögli-chen Professur an der Universität. Ende 2005 gab es dann eine haus- bzw. stadtinterne Ausschreibung für eine Stelle im Tourismusbetrieb, auf die sie sich bewarb und vom Stadtrat auch den Zuschlag bekam. Heute­ leitet­ Kerstin­ Löw­den­ Touris-

K�rs��� L��

»Ich kenne mittlerweile die Kronacher ganz gut, und ich glaube, ich passe zu diesem Typ Mensch.

(Kersti n Löw, Betriebsleiterin Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach)

»Ich bin mit ganzem Herzen Oberfränkin!«Auf den täglichen Fahrten zwischen ihrem Zuhause und der Arbeitsstätt­e­lege­sie­ihre­Identi­tät­als­»Kronacherin«­auch­schon mal teilweise ab, um mit dem Blick von außen neue Sichtweisen zu bekommen und neue Ideen zu ge nerieren. Kersti n Löw­ist­Leiterin­des­Tourismus-­und­Veranstaltungs-betriebs der Cranach-Stadt und vom Potenzial überzeugt.

mus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt­Kronach­und­sagt­ohne­Zögern:­»Ja,­ das­ ist­ mein­ Traumjob!«­ Kein­Tag vergehe, an dem nicht neue An-fragen, Ideen, natürlich auch ab und an Probleme an sie und ihr Team herangetragen würden. Kein Tag sei Routine, schon gar nicht, wenn - wie jetzt - in den Sommermonaten eine gefragte Zeit für Veranstaltungen und Ausstellungen in der Kreisstadt ist. »Das­ist«,­so­Kerstin­Löw,­»aber­nicht­einmal die stressigste Zeit des Jahres. Man denkt das vielleicht immer. Aber wenn die Feste und Veranstaltungen

erst einmal kurz bevorstehen, muss alles drum herum eigentlich schon organisiert sein. Und das passiert meistens schon Ende des Vorjahres und­zum­Jahresbeginn.«­Dann,­wenn­es diese Zeiten gibt, in denen Termin-druck, Meetings und ein zunehmend unaufgeräumter Schreibtisch aufein-andertreffen, werde sie auch schon mal etwas anstrengend - das sagt sie ganz ehrlich. »Ich bin immer darauf bedacht, mit meinen Mitarbei tern zusammen eine gute Arbeit zu ma-chen und wenn man sieht, was wir bisher erreicht haben, denke ich, dass

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11KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Porträt

K�rs��� L��lerweile schon fast flächendeckend erkundet und Reiseziele beinhalteten eigentlich immer - keineswegs zufäl-lig­-­mindestens­die­Möglichkeit,­sich­künstlerisch weiterzubilden. »Ich würde gerne mal eine Woche im Rah-men einer geführten Reise durch die Wüste wandern. In der Wüste war ich schon einmal, aber nicht in dieser Art. Die ganzen verschiedenen Eindrücke dort, die Stille, der Wind, der Duft der Wüste, die sternenklaren Nächte - das ist­einfach­ein­beosnderes­Erlebnis.«­Apropos­ Erlebnis:­ Auch­ Kronach­ soll­weiterhin für Besucher und Einhei-mische ein Erlebnis sein und bleiben. Zusammen mit ihrem Team wird Ker-stin­ Löw­ Ideen­ sammeln,­ Konzepte­ausarbeiten und umsetzen.

von Carlo Fehn

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»Ich kenne mittlerweile die Kronacher ganz gut, und ich glaube, ich passe zu diesem Typ Mensch.

(Kersti n Löw, Betriebsleiterin Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronach)

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uns das auch ganz gut gelingt. Und ich bin dankbar, dass sich zusammen mit uns so viele Menschen aus Kronach für die Weiterentwicklung der Stadt als attraktives Reiseziel einsetzen, so z.B. in ehrenamtlichen Arbeitskrei-sen.«­

Meilenstein Bayernausstellung Um noch einmal auf das Thema »Traumjob«­ zurückzukommen:­ In­welcher alternativen Rolle hätte man die­Kerstin­Löw­denn­noch­sehen­kön-nen?­ »Ganz­ ehrlich?«,­ kommt­ eine­etwas ratlose Antwort. »Ich weiß es nicht und habe auch keine Idee. Gerade deswegen habe ich wohl den Traumjob­gefunden.«­Und­in­diesem­Job hat sie zusammen mit ihrem Team mit­der­Mitte­Mai­eröffneten­Bayern-ausstellung »Festungen - Frankens

»Ich bin mit ganzem Herzen Oberfränkin!«

Bollwerke«­ auf­ der­ Festung­ Rosen-berg einen Meilenstein ihrer bishe-rigen­Zeit­als­Leiterin­des­Tourismus-­und Veranstaltungsbetriebs gesetzt. Über­die­Vorbereitungen­sagt­sie:­»Zu­sehen und täglich zu verfolgen, wie diese Ausstellung entstanden und gewach sen ist, gerade in den letzten vier­ Wochen­ vor­ dem­ Eröffnungsa-bend, der noch das Highlight war, das war­für­mich­die­schönste­Erfahrung­bisher­in­dieser­Funktion.«­Eine Erfahrung ganz anderer Art wünscht sie sich für die nahe Zukunft und diese hat eher etwas mit dem Thema­»Urlaub«­zu­tun.­Die­Bücher-­und Kunstliebhaberin sagt von sich, so etwas wie der Prototyp einer Aktiv­urlauberin­ zu­ sein.­ Ihr­ Lieb-lingsland Frankreich hätte sie mitt-

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Gesellschaft­

Karin Kestel - hier mit Bernd Büttner - war die erste Mieterin in der Seniorenwohnan-lage­in­Glosberg.­»Für­mich«,­sagt­sie,­»war­das­ein­absoluter­Glücksfall.«

Man darf davon ausgehen, dass Bernd Büttner die Senioren-

wohnanlage am Rauscherberg be-wusst­ nicht­ »Residenz«­ genannt­hat. Auch wenn die Bezeichnung in diesem Fall den dahinter stehenden Erwartungen mehr als entsprechen würde. Und überhaupt spiegelt sich in­den­weißen­Lettern­auf­dem­farb-lich mediterran-warm gehaltenen Außenputz das wider, was der Um-zugsunternehmer mit seinem Projekt erreichen wollte und geschafft hat. Hintergrund für seine Initiative - sach lich nüchtern betrachtet, ist er eigentlich­ »nur«­ Vermieter­ -­ sind­Erfahrungen und Begegnungen aus seinem beruflichen Alltag, in dem er unter anderem ca. 20 Jahre lang als

vom Amtsgericht bestellter Betreuer tätig war.

Prägende Er�ahrung»Grund für diese Anzeige als Betreu-er­war­ein­Fall«,­erzählt­Büttner,­»bei­dem mir in ganz besonderem Maße bewusst wurde, wie schnell es gehen kann und selbst Jemand, der gesund in der Gesellschaft eine anerkannte und­ wichtige­ Stellung­ hat,­ plötzlich­durch eine Krankheit nur noch ein Schattendasein führt, mit allen fol-genden­ Konsequenzen.«­ Im­ geschil-derten Fall konnte Bernd Büttner eine Zwangsräumung mit der anschließen-den Einlieferung in eine geschlossene Anstalt verhindern und sorgte da-

mals für eine Unterbringung in einer Wohnanlage mit Betreuung. Für den gelernten Zimmermann, der von sich selbst sagt, dass die Vermitt-lung sozialer Werte in seiner Erzie-hung und in der Familie eine wichtige Rolle spielte, war dies ein Punkt, an dem­ er­ sich­ gedacht­ hat:­ Und­ nun?­Was passiert jetzt mit diesem Men-schen? Bernd Büttner macht keinen Hehl daraus, dass er vom betreuten Wohnen in Heimen nicht besonders viel hält. Die Notwendigkeit dieser Einrichtungen mag er nicht ver-leugnen,­ dennoch­ sagt­ er:­ »Auch­krank sein und sterben kann man mit Würde und in einer Umgebung, in der­man­ sich­wohl­ fühlt.«­ Seine­ Se-niorenwohnanlage am Raucherberg in Glosberg kommt diesem Anspruch zu 100 Prozent nach. Alle Wohnun-gen sind individuell anders geschnit-ten,­ von­ unterschiedlicher­ Größe­und in einem mediterranen Flair ge-halten. Kamine sorgen zusätzlich für ein wohliges Ambiente und das Haus fügt sich nathlos in das angenehm ruhige und pittoreske Bild des Wall-fahrtsortes ein. Bernd Büttner weiß,

Carpe Diem!Den Tag sprichwörtlich zu nutzen, aktiv zu ge-stalten und sich auch im Alter am Leben zu er-freuen. Dieses Motto war mit ausschlaggebend für Bernd Büttner, in Glosberg die Senioren-wohnanlage am Rauscherberg zu gestalten. Eine einzigartige Erfolgsgeschichte.

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dass er für sein Projekt wohl keinen besseren­ Platz­ hätte­ finden­ können­und er ist den Glsobergern für deren Unterstützung und Geduld bei den Umbaumaßnahmen auch sehr dank-bar. Eine tolle Idee und nicht nur im Landkreis­Kronach,­sondern­soweit­es­dem 48-Jährigen bekannt ist, auch in dieser Art und Weise einmalig über die­Landkreisgrenzen­hinaus.­

Lie�e zum Detail Die Idee an sich ist aber eigentlich nicht das Herausragende - auch wenn Büttner Anfragen, Ähnliches woanders umzusetzen, zuhauf bekommt. Es ist vielmehr die Umsetzung. Das, was Büttner in liebevoller Kleinarbeit bei der Gestaltung der Wohnungen und Gemeinschaftsräume umgesetzt und wie­er­das­2006­stillgelegte­Gebäude­saniert, aus- und umgebaut hat, nachdem er es von der Stadt Kronach gekauft hatte, macht ihn selbst sehr stolz und bietet den Bewohnern alle Freiräume in einer Umgebung, die den aktuellen Ansprüchen modernen Wohnens entspricht. Karin Kestel ist die­erste­Mieterin,­die­Ende­2009­ in­die Seniorenwohnanlage gezogen ist. Nach dem Tod ihres Mannes und dem Verkauf des Hauses, zog sie zunächst in Stockheim in eine Wohnung, wo sie einfach nicht glücklich wurde. Sie erzählt:­»Mein­Mann­war­gestorben,­ich fühlte mich in der neuen Umge-bung einsam, hatte kaum Kontakte. Der Bernd hatte meinen Umzug gemacht und als die Wohnanlage fer-tig war, meinte seine Frau zu mir, dass das doch etwas für mich wäre. Es war für mich wirklich ein Glücksfall. Hier fühle­ ich­mich­ richtig­wohl.«­ Neben­Karin Kestel wohnen noch zwei weite-re Frauen und ein Ehepaar in der Wohnanlage. Für alle Bewohner bie-tet der Eigentümer sozusagen einen »Rundum-Service­ auf­ Knopfdruck«­an. Verschiedene Kooperationspart-ner aus allen Bereichen des täglichen Lebens­-­vom­Friseur­über­den­Fahr-dienst bis hin zu juristischer Betreu-ung - stehen auf Anfrage mit Schere und Kamm, dem Fahrzeug oder Rat

und Tat zur Seite. Natürlich - und das ist nun mal bei Senioren ein ganz wich-tiger Punkt, ist die medizinische Betreuung und im Bedarfsfall Pflege auch im Haus­ möglich.­Für Bernd Bütt-ner, der mit seiner eigenen Familie auch an Ostern und We i h n a c h t e n mit den Mietern Fe st vo r b e re i -tungen durch-führt und auch sonst eine über ein normales Mietverhältnis hinausge-hende Beziehung pflegt, ein wichti-ger Aspekt. Nach dem Motto »Ich bin alt, aber kann mich hier frei ent-falten«,­bietet­er­den­Senioren­einer-seits­die­Möglichkeit,­ihren­Alltag­an-genehm und vor allem auch aktiv zu gestalten. Andererseits gibt er ihnen auch eine gewisse Sicherheit, dass im Krankheitsfall Hilfe und Pflege in diesen­Alltag­integriert­werden­kön-nen. Aktuell wird eine fünfte Woh-nung bezugsfertig gemacht und dem-nächst­ bewohnt.­ »Dann«,­ so­ Bernd­Büttner,­ »sind­ die­ Möglichkeiten­hier­ erst­ einmal­ ausgereizt.«­ Sein­Engagement hat ihm allerdings auch schon wieder Anfragen beschert, die vergleichbar mit dem Projekt in

Glosberg sind. Für den Unternehmer eine­Zwickmühle,­wie­er­sagt:­»Einer-seits finde ich die Anfragen sehr in-teressant von der Sache her. Aber ich muss natürlich auch darauf schauen, was umsetzbar ist und vor allem, wie es­ umgesetzt­ werden­ kann.«­ Auf­dem Außenputz neben dem Eingang der Seniorenwohnanlage prangt in weißen Buchstaben das lateinische Sprichwort­ »Carpe­ Diem«­ -­ nutze­den Tag! Aktives Wohnen, ihr müsst euch nicht verstecken, auch wenn ihr alt seid. Das ist seine Botschaft und sein Wunsch. Und irgendwie glaubt er auch, dass die Idee, die Initialzün-dung­ für­ sein­ Projekt­ »von­ oben«­beeinflusst wurde - von Gott gewün-scht sozusagen.

von Carlo Fehn

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Historisches

baumethoden, Fehleinschätzungen sowie ein aufgeblähter Staatsapparat führten schneller als gedacht zum De-saster. Die Träume der Macher platz-ten­wie­Seifenblasen.­Am­1.­Mai­1911­kam es schließlich zur Massenentlas-sung.­556­Bergarbeiter­der­Max-­und­Sophienzechen verloren über Nacht ihren Job. Und wenige Monate später mussten die einstigen Beschäftigten des­königlichen­Bergamtes­Stockheim­­in­den­Februartagen­des­Jahres­1912­tatenlos mit ansehen, wie sich ihre einst so großen Hoffnungen in Rauch und­Trümmer­auflösten.­Bereits­ am­ 29.­ Januar­ 1912­war­ ein­Vorkommando des 1. Pionierbatail-lons Ingolstadt mit der Eisenbahn nach Stockheim angereist. An der Sprengung, die sich bis zum 14. Feb-ruar hinzog, beteiligten sich zwei Hauptleute, ein Fähnrich, fünf Un-teroffiziere, 18 Gemeine und zwei Offiziersburschen.­Die­Leitung­ ­hatte­Kompaniechef­ Hauptmann­ Wörlen­inne.­Im­Amtsblatt­für­das­königliche­Bezirksamt Kronach in der Ausgabe

Nr.­7­vom­30.­Januar­1912­ist­zu­les-en:­ »Bekanntmachung. Betreff: Ab­bruch der Kohlenwäsche in Stockheim in Oberfranken. Ein Kommando des 1. Pionier­Bataillons wird in der Zeit vom 30. Januar bis 10. oder 14. Febru­ar an der Kohlenwäsche in Stockheim Sprengungen vornehmen. Es wird mit Ausnahme der Sonntage täglich in der Zeit von 12 bis 12.45 und 1.30 bis 2.40 Uhr nachmittags gesprengt. Zur Vermeidung von Unglücksfällen ist es notwendig, dass den Anweisungen der mit der Absperrung der Spreng­stelle betrauten Organe ­ Militärper­sonen oder Zivilarbeiter ­ unbedingt Folge geleistet wird. Vor Beginn der einzelnen Sprengun­gen oder einer unmittelbar aufein­ander folgenden Reihe von Spren­gungen wird mit dem Horn das Signal ›Sammeln‹, nach Beendigung der Sprengungen das Signal ›Marsch‹ gegeben. Zwischen beiden Signalen darf sich niemand in dem durch Pos­ten abgesperrten und dadurch als gefährdet bezeichneten Raum befin­

Vor 100 Jahren war in der ehemaligen Bergwerksgemeinde Stockheim sowie in den Dör-fern des Frankenwaldes die Welt nicht mehr in Ordnung. In den Februartagen des Jahres 1912 hallten gewaltige Donnerschläge durch das Haßlachtal. Der Grund: Eine Ingolstädter Pioniereinheit sprengte die erst 1909 nach modernsten Gesichtspunkten erbaute Kohlen-wäsche am Stockheimer Bahnhof in die Luft.

Desaster im Haßlachtal

Die Vernichtung dieser Industrie-anlage nahm im Auf und Ab

des 400 Jahre alten Steinkohlen-bergbaus ein besonders trauriges Kapitel­ ein.­ Dazu­ die­ Vorgeschichte:­Im­ Jahre­ 1909­ investierte­ der­ baye-rische Staat die seinerzeit beachtli-che Summe von 250.000 Mark in den Bau einer Kohlenwäsche. Zum 1. September­1908­hatte­das­Königlich-Bayerische Bergärar den bisher der Freiherrlich von Swaine´schen Fami-lie­ gehörenden­ Bergwerksbesitz­ bei­Stockheim und Neuhaus erworben. Durch großzügige Investitionen sollte die bayerische Energieversorgung mit dem Stockheimer Engagement abgesichert werden. Geplant war auch eine Veredelung der Kohle. Schließlich wurde eine markant wir-kende Kohlenwäsche erbaut.

Fehler und FehleinschätzungenDafür waren Unmengen an Beton er-forderlich. Ein neues, ein sorgenloses Zeitalter sollte für die Bergarbeiter damit eingeleitet werden. Falsche Ab-

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Historisches

den. Es wird besonders darauf auf­merksam gemacht, dass die Absperr­posten berechtigt sind, in dem Raum befindliche Leute oder solche, welche sich von dessen Betreten nicht zurück­halten lassen, mit Gewalt zu ent­fernen beziehungsweise aufzuhalten. Kronach, den 24. Januar 1912. Kgl. Bezirksamt.«Innerhalb weniger Tage verwan-delte sich die Industrieanlage in eine Gespensterlandschaft. Allerdings war es für die Pioniere nicht ganz einfach, die massive Betonkonstruktion ein-zulegen. Rauchgeschwärzt ragten die Trümmer gen Himmel. Für die vielen arbeitslosen Knappen hätte es nicht brutaler­ kommen­ können.­ Hoffnun-gen wurden zur Illusion. Man begriff die Welt nicht mehr.Und das war die staatliche Strategie nach der missglückten bergbaulichen Sanierungsoffensive:­Mit­der­ totalen­­Vernichtung von Gebäuden und Grubenanlagen sollte für alle Zeiten die­Kohlenförderung­im­Frankenwald­unmöglich­ gemacht­ werden.­ Nicht­irgendwelche Privatleute wollten einen Schlussstrich ziehen, sondern der bayerische Staat war es, der endgültig Fakten setzte, nachdem ihm das wirtschaftliche Abenteuer in Stockheim aus den Händen zu gleiten schien. Stockheim, so wurde auf­ höchster­ Regierungsebene­ argu-mentiert, werde sich immer mehr zu einem Fass ohne Boden entwickeln.Monatelang zogen sich die Aufräu-mungsarbeiten hin. Zurück blieben Wunden­ in­ der­ Landschaft,­ aber­auch Wunden in den Herzen der leidgeprüften Bergarbeiter.

Wirtscha�tlicher NackenschlagSchneller als gedacht nahm Stock-heim Abschied vom industriellen Höhenflug.­ Neben­ dem­ stattlichen­Bahnhofsgebäude mit den zwei Stell-werken,­ Wasserturm­ und­ Lokomo-tivschuppen, gesellten sich in unmit-telbarer Nähe die Kohlenwäsche - am 15.­Mai­1909­eingeweiht­ -,­die­neue­Brikettpressenanlage aus dem Jahre 1905,­eine­etwa­100­Meter­lange­Ver-

ladeanlage, die Champagnerflaschen-fabrik­ Sigwart­ &­ Möhrle,­ die­ Stein-kohlengrube­ »Maxschacht«­ mit­ der­Schienenseilbahn zum Bahnhof sowie die 2,8 Kilometer lange Drahtseilbahn zu den Industrieanlagen nach dem thüringischen Neuhaus hinzu. Fünf bis zu 45 Meter hohe Schornsteine kündeten schon von weitem von in-dustriellen Aktivitäten.In diesen schicksalhaften Tagen wan-derten zahlreiche Bergleute aus. Haig traf es besonders hart. Aus diesem Dörfchen­ mussten­ 127­ Einwohner­in die Fremde ziehen und damit ihre angestammte Heimat für immer ver-lassen. In Peißenberg (Oberbayern), in Radbod (Westfalen) und in Am-berg fanden die Auswanderer Arbeit und Brot. Die Daheimgebliebenen erlebten Monate bitterster Not. Erst mit der Gründung der Kohlenberg-

werk­GmbH­am­1.­Juni­1912­kehrte­in­das Haßlachtal wieder Hoffnung ein. Ein neuer Anfang, wenngleich ein be-scheidener, war gemacht. Gleich­Phönix­aus­der­Asche­erwach-te die alte, bereits totgesagte »Katha-rinagrube«­ zu­ neuem­ Leben.­ Für­das 1855 erbaute Bergwerk »Max-schacht«­dagegen­gab­es­keinen­Neu-beginn mehr. Das gleiche Schicksal widerfuhr­ der­ »Sophienzeche«.­ Die­zur­Stilllegung­1911­gezielt­in­die­Welt­gesetzte Meldung, in Stockheim seien kaum noch Kohlenvorräte vorhan-den, erwies sich im Nachhinein als ein­ Märchen.­ Immerhin­ förderten­die­ Kumpels­ noch­ bis­ 1968­ etliche­Millionen Zentner des »schwarzen Goldes«.

Text und Repros: Gerd Fleischmann

Die­Stockheimer­Kohlenwäsche,­die­sich­in­unmittelbarer­Nähe­des­örtlichen­Bahnhofs­befand,­vor der Sprengung...

...nach­der­Sprengung­im­Februar­1912­bot­sich­den­Stockheimern­ein­Trümmerhaufen­in­einer­trostlosen Szenerie.

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Natur & Umwelt

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Viele der Schulklassen, die hier-her kommen, stammen aus der

näheren Umgebung und angren-zenden­ Landkreisen­ im­ Raum­ Ober-franken. Doch immer wieder reisen auch Gäste von weiter her an. Der Teilnehmerkreis erstreckt sich von Schulen und Kinderhorten über freie Jugendgruppen, bis hin zu Initiativen der Erwachsenenbildung.»Am häufigsten haben wir hier eigent-lich Schüler der 4. Klasse. Natürlich hätten wir aber auch gerne Kinder aus weiterführenden Schulen - Re-alschulen oder Gymnasien beispiels-weise«,­erklärt­der­Leiter­der­Einrich-tung, Peter Schwarzmeier. »Denn das Schöne­ an­ unserem­ Programm­ ist,­dass man es mit Kindern genauso wie mit Erwach senen verwirklichen kann. Die Inhalte sind tatsächlich für beina-he alle Besucher neu. Man muss nur die­Art­der­Vermittlung­anpassen.«Das­ Wald-­ und­ Lehrprogramm­ für­die Gruppen wird bausteinartig und individuell zusammengestellt. Die Lehrkräfte­können­aus­einem­breiten­Angebot aus Wanderungen, Wett-kämpfen, Thementagen, Erlebnista-gen oder Abenteuerspielen wählen. Auch die Waldgeschichte oder eine spannende Nachtwanderung stehen zur Wahl.Es ist üblich, dass die Besucher für fünf Tage bleiben und in dieser Zeit aber nicht nur bei Waldspielen aktiv sind, sondern auch bei der Waldar-beit:­ »Das­ ist­ auch­ das­ Besondere­bei uns und vertreibt oft die soge-nannten Null-Bock-Phasen der Kind-er.«­ Bei­ ca.­ 25­ Schülern,­ die­ in­ der­derzeitigen Medienwelt aufwachsen, könne­diese­durchaus­auftreten.­»Ein­fester Bestandteil des Programms ist beispielsweise das Bäumefällen und der Stuhlbau. Wenn man dann eine 16-Jährige­ in­ diese­ gefährliche­ Ar-beit einweist, sie kräftig mitanpacken muss und sich dabei austoben kann, dann­­fallen­diese­Mauern­schnell.«Außerdem seien diese Zeitperioden nie von langer Dauer. Notfalls muss die­Lehrkraft­einschreiten­und­an­den­Status­der­»Lehrveranstaltung«­erin-

Wald, Bewegung und kein MP3-Player

Das Jugendwaldheim Lauenstein will Kinder, Jugendliche und Erwachsene ansprechen. Es bietet an, den Wald mit

allen Sinnen zu erfassen: erkunden, lernen und körperlich mitarbeiten.

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Natur & Umwelt

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Wald, Bewegung und kein MP3-Player

nern. Die langen Wanderungen und gemeinsamen Arbeiten schweißen die Gruppe zudem intern sehr zusam-men. Ein Freizeitprogramm rundet das Pro-gramm schließlich ab - zum Beispiel mit­ dem­ Besuch­ der­ örtlichen­ Pra-linenfabrik,­ der­ Mantelburg­ Lauen-stein oder dem Schiefermuseum.

Werte und KompetenzenDie Ziele der Arbeit des Jugend-waldheims­ sind­ vielfältig:­ Die­ Klasse­oder Gruppen sollen zu einem Team zusammenwachsen­ -­ wenn­ möglich­gleich zum Schuljahresbeginn - und soziales Verhalten trainieren.»Gemeinsam sollen sie den Wald als Lebensraum­erfahren­und­die­Abhän-gigkeiten zwischen Wald, Mensch und Umwelt­begreifen.­So­können­sie­den­Wald­verantwortungsvoll­nutzen.«Ein­ persönliches­ Verhältnis­ ist­ den­Ver antwortlichen sehr wichtig. Es befindet sich in jeder Woche immer nur eine Schulklasse im Jugendwald-heim. Das sei die Basis für eine gute

Zusammenar-beit und die Tatsache, dass das Team auch nach weni-gen Tagen die Namen ihrer S c h ü t z l i n g e kennt, ver-rät­ der­ Leiter.­Der 40-Jährige führt das Ju-gendwaldheim zusammen mit seiner Frau seit sie-ben Jahren. Unterstützt werden sie derzeit von zwei Forstwirtschaftsmei-stern, einem Hausmeister und zwei Jugendlichen, die dort ein freiwilliges ökologisches­Jahr­(FÖJ)­ableisten.­Ausgestattet ist die Einrichtung mit 32 Betten, sowie zwei Einzelzimmern für Begleitpersonen, verschiedenen Aufenthaltsräumen und einer Werk-statt. Für die kulinarische Verpfle-gung­vor­Ort­sowie­Lunchpakete­für­unterwegs ist ebenso gesorgt - ganz-jährig. Auch im Winter steht es also den Gruppen offen.So verschiebt die Behausung in den kälteren Monaten ihre Schwerpunk-te, zum Beispiel in den Bereich »Tier-spuren­lesen«­oder­Schlitten­fahren.Das Jugendwaldheim ist das einzige seiner Art der Bayerischen Forst-verwaltung. Darüber hinaus gibt es in den Ballungsräumen noch ver-einzelte­ »Walderlebniszentren«,­ die­eintägige Veranstaltungen anbieten.

Schwere ��rokratische WegeZur Deckung der Kosten müsste es beinahe voll ausgelastet sein, aber für kommendes Schuljahr seien noch einige­Termine­frei:­»Den­Lehrkräften­werden, denke ich, oft Steine in den Weg­gelegt.­Straffere­Lehrpläne­und­geringe finanzielle Etats machen diesen­ zu­ schaffen.­ Wenn­ die­ Leh-rer Initiative für ihre Schüler zeigen, dann sollte es ihnen auch einfacher gemacht­ werden«,­ befindet­ Peter­Schwarzmeier in den Räumen des al-ten Forsthauses, wo das Jugendwald-heim­1990­errichtet­wurde.­Gründer­

und Unterhalter war und ist die Bay-rische Forstverwaltung, Träger ist das Amt­ für­ Ernährung,­ Landwirtschaft­und Forsten Kulmbach. Stolz sein dürfen die Verantwortli-chen auf die Auszeichnung durch das Erlebnisnetzwerk Mensch - Natur - Zukunft der Umweltbildung.Bayern. Vor wenigen Wochen war beispiels-weise eine 4. Klasse aus Burgkunstadt zu­Gast­ in­Lauenstein.­ Ihr­Programm­begann - wie immer - an der ca. drei Kilometer entfernten Pulswinkel-hütte,­ 680­ Meter­ über­ Normalnull.­Bei der anschließenden Waldralley, die­ der­ »FÖJler«­ Simon­ Schwanen-horst leite te, ertasteten die Schüler Baumrinden und Äste, nagelten um die Wette oder schätzten Tiefe und Wassertemperatur eines Teiches. Viel Spaß berei tete auch das Sammeln von Gegenständen auf dem Waldboden und das Umschlichten von kleinen Holzstapeln - auf 5 Zentimeter genau! »Sonst­ gibt­ es­ Punktabzug!«,­ droht­der junge Mann scherzhaft. Was hat den gebürtigen Freiburger dazu be-wogen,­ für­ein­ Jahr­nach­Lauenstein­zu ziehen? »Ich habe letztes Jahr mein Abitur gemacht und wollte ein-fach mal raus von daheim, weg und etwas ganz Anderes machen. Dann habe ich recherchiert und mich auf diese­Stelle­hier­beworben.«­Mittler-weile sind seine Pläne für die Zukunft auch­klar:­»Ich­werde­Forstwirtschaft­studieren.«

von Corinna Tübel

Ohren­ auf­ bei­ der­ Waldralley:­ Simon­ Schwanenhorst­ erklärt­ einer­Schulklasse Regeln und Ziele des Wettbewerbs.

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KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEWeiSSenbrunn

BIERDORF DES FRANKENWALDES

Weißenbrunn liegt an der malerischen Bier- und Burgenstraße, zwischen Kronach und Kulm-

bach und bietet zahlreiche Sport- und Freizeitein-richtungen. Besonders stolz ist man auf das Freibad, dessen Wasser Trinkwasserqualität entspricht. Ein kultureller­Höhepunkt­ ist­das­Brauer-­und­Büttner-museum.­ So­wie­ Glas­ zu­ Tettau­ gehört,­ prägt­ und­prägte­der­Gerstensaft­die­Gemeinde­an­der­Land-kreisgrenze zu Kulmbach. Aus der Geschichte der ersten Weißenbrunner Braustätte, der heutigen Gampertbräu:Fritz Zollstab, Wirt zu Weißenbrunn, erhielt am 13.10.1514 von Peter von Redwitz zu Theisenort die Erlaubnis, die Schenkstatt zu nießen und zu ge-brauchen mit Mulzen, Brauen, Schenken. Vorher musste das Bier aus Kronach bezogen werden. Oft gab es aber Klagen über die schlechte Quali tät des gelieferten Bieres. Das bessere tranken die Kro-nacher lieber selber. Die Schenkstatt selbst exis-tiert nach einer Urkunde bereits im Jahre 1500. Die Brauerei Gampert setzt die über 500-jährige Tradi-tion dieser ersten Braustätte in Weißen brunn fort. Heintz­Gampert­wird­ 1619­ als­ erster­ der­ heutigen­Besitzerfamilie­genannt.­Dieser­war­bereits­1614/15­Schultheiß im Ort, so wie in späteren Jahren im-

An der malerischen Bier- und Burgenstraße, zwischen Kronach und Kulmbach, liegt das Bierdorf Weißenbrunn mit seinen reiz-voll gelegenen Gemeindeteilen. In Weißenbrunn leben ca. 3.200 Menschen.

mer­ wieder­ »Gampert«­ als­ Schultheißen­ erwähnt­werden. Mitte des 18. Jahrhunderts übernahm Jo-hann Heinrich Gampert jun., ein Sohn aus dieser Brauerei, die in Richtung Kirche gegenüberliegende zweitälteste Brau- und Schenkstatt der von Redwitz zu Weißenbrunn, die unter dem Namen Gampert bis 1826­geführt­wurde.­Die­Schenk-­und­Braustatt­ lag­im ersten Red- witzer Viertel.

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KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE WeiSSenbrunn

Schenkstatt und Brauerei der von Redwitz zu Weißenbrunn, die ehemalige Schultheißbräu:1562­ wurde­ unter­ dem­ Dorfherrn­ Hans­ von­ Red-witz zu Weißenbrunn eine zweite Braustätte im Dorf errichtet,­die­dazu­gehörende­Schenkstatt­ ist­schon­1532 erwähnt. Die Wirte und Bräuer lassen sich an-fangs nicht namentlich den einzelnen Braustätten zuordnen,­ doch­ 1757­ ist­ Johann­ Heinrich­ Gampert­jun. als Wirt in Weißenbrunn genannt, daneben sein Vater gleichen Namens, ferner Johann Hein-rich Heub lein auf dem Marschalk’schen Wirtshaus und,­ohne­Inhaber,­das­»Bamberger­Wirtshaus«.­Für­Weißenbrunn war es zu dieser Zeit obligatorisch, dass unter der Bezeichnung Wirtshaus gleichzeitig die­ dazugehörende­ Brauerei­ mit­ gemeint­ war.­ Es­ist anzunehmen, daß Johann Heinrich Gampert jun. schon­ längere­ Zeit­ auf­ dem­Anwesen­ saß,­ da­1740­die Witwe des Hans Wendel auf diesem Wirtshaus erwähnt wird.Nach­einem­Erbteilungsvertrag­von­1826­wissen­wir­dann, dass Heinrich Gampert, Sohn des vorstehen-den Johann Heinrich jun., seinem Enkel Heinrich Schultheiß­ aus­ Gössersdorf­ das­ Gasthaus­ Haus-Nr.­24 in Weißenbrunn übertragen hat. Diese Brau- und Schenkstatt war im zweiten Redwitzer Viertel.Nach zwei weiteren Generationen Schultheiß über-nahm Anfang der zwanziger Jahre der Schwiegersohn Bernhard­Leutheußer­die­Brauerei.­Dessen­Sohn­glei-chen­Namens­verkaufte­1968­den­florierenden­Fami-lienbetrieb. Über den Brauereikonzern Schultheiss AG,­Berlin,­der­den­»fränkischen­Schultheiß«­durch­den­»Berliner­ Schultheiß«­als­ Symbolfigur­ersetzte,­ging­ die­ Brauerei­ um­ 1979­ in­ den­ Besitz­ der­ Sai-lerbräu, Marktoberdorf über, die hier einige Jahre mit­ der­ »Wiederentdeckung«­ der­ Bügelverschluss-flasche­ und­ ihrem­ »Altenmünster­ Brauerbier«­ Fu-rore machte. Nach deren Rückzug aus Weißenbrunn

im­ Jahre­ 1992­ stand­ das­ Brauhaus­ leer­ und­ stellte­eine geraume Zeit eine Industrieruine dar, bis es im Jahr­2009­abgerissen­wurde.­

Von Marschalk’sche WIrtshaus, zuletzt Christoph Heublein’sche Brauerei:Nach einem Verzeichnis des Kastners von Kronach - vom­12.­Okt.­ 1578­ -­ befindet­ sich­ in­Weißen­brunn­schon eine dritte Braustätte, die zum Weißen-brunner Besitz des Georg Marschalk von Ebneth zu Wildenberg­gehört.­Eine­Marschalk’sche­Schenkstatt­ist schon 1532 genannt. Als die Schloßherren von Wildenberg­im­Jahre­1700­ihren­Besitz­an­das­Hoch-stift Bamberg verkaufen, fällt auch der Weißenbrun-ner Besitz und die Brau- und Schenkstatt als »Neues Marschalk’sches­ Lehen«­ an­ den­ Bischof­ von­ Bam-berg. Um 1800 ist Johann Georg Heublein Besitzer, ein Johann Heinrich Heublein, Wirt und Brauer, findet sich­bereits­1740.­Die­Christoph­Heublein’sche­Brau-erei­mit­Gasthof­und­umfangreicher­Landwirtschaft­geht­ 1900­ nach­ dem­ Konkurs­ an­ die­ benachbarte­Brauerei Gampert über. Aus dem Komplex hat sich das aus dem 18. Jahrhundert stammende Gebäude Brau straße 4, Bräustübl, erhalten.

(Text aus www.gampertbraeu.de)

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KRONICHER. Gemeinden ANZEIGENSEITEWeiSSenbrunn

Pioniergeist hat in der Gemeinde Weißenbrunn Tradi-tion.­Auch­die­Quarzsandwerke­können­auf­eine­lange­

Unterneh­mensgeschichte­ zurückblicken.­ Im­ Jahre­ 1898­wurde von Heinrich Heublein, Sohn des früheren Brau-ereibesitzers Heublein an den Nordhängen des Gemeinde-berges­in­Weißenbrunn­eine­Sandgrube­eröffnet.­Mittelseisernen­Rollenwagen­wurde­der­Sand­ca.­60­Meter­auf­angelegten Gleisen in die auf der dortigen Wiese erbau-ten Sandwäscherei gefahren, gewaschen, sortiert und getrocknet. Daraus wurde zunächst Bausand gewonnen. Daneben wurden feldspatreiche und weißbrennende Sande als Porzellansande verkauft. Heinrich Heublein hatte herausgefunden, dass sich diese Sande sehr gut zur Porzellanherstellung eignen, sofern ihnen noch zusätzlich Feldspat und Kaolin zugemischt werden. Heute sind die Quarzsandwerke­Weißenbrunn,­Bauer­&­Co.­Lieferant­von­hochwertigen Rohstoffen und Fertigmassen für die kera-mische Industrie.Weißenbrunn ist aber natürlich auch touristisch eine at-traktive­ Gemeinde:­ ländliche­ Gastronomie,­ Ferien­ auf­dem­ Bauernhof­ mit­ Reitmöglichkeit­ und­ ausnahmslos­schön­gelegene­Ferienwohnungen.­Direkt­am­Wald­gele-gen,­besteht­die­Möglichkeit,­umfangreiche­Wanderungen­zu unternehmen. Gut markierte Wanderwege führen zu den­schönsten­Aussichtspunkten­rund­um­Weißenbrunn.­Vom­Lucas-Cranach-Turm­genießt­man­einen­einmaligen­Rundblick. Weißenbrunn ist auch in das Radwegenetz

im­ Landkreis­ Kronach­ eingebunden.­Wer­ die­Natur­ liebt­und Ruhe und Entspannung sucht, ist dort bestens auf-gehoben.­Aber­auch­im­Ort­können­zahlreiche­Sport-­und­Freizeiteinrichtungen in Anspruch genommen werden. Das Freibad schmiegt sich harmonisch in das Weiß-brunntal ein und lädt zum Verweilen ein. Nicht weit davon entfernt­ die­ Leßbachtalhalle,­ die­ ein­ großes­Angebot­ an­Freizeitaktivitäten­ermöglicht.­Die­Wanderhütte­wird­vom­Obst- und Gartenbauverein betreut. Außerdem stehen in jedem Gemeindeteil Kinderspielplätze zur Verfügung. Im Gemeindeteil­Gössersdorf­wird­auf­einer­Hochfläche­ein­Modellflugplatz­ betrieben.­ Eine­mit­ Liebe­ gepflegte­ Ge-meindebücherei­lädt­zum­Schmökern­ein.

(Texte aus www.qsw­weissenbrunn.de und www.landkreis­kronach.de)

1715­wurde­das­Wahrzeichen­von­Weißenbrunn,­der­Dorfbrunnen­»Jungferkättl«­ge-baut. Er zählt zu den meist fotografierten Dorfbrunnen.

Foto: www.guckamoll.de

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KRONICHER. GemeindenANZEIGENSEITE WeiSSenbrunn

2008, erhielt den Designpreis des Handwerks für ein pa-tentiertes Aufständerungssystem von Freilandanlagen, eine Auszeichnung durch den damaligen Wirtschaftsmini-ster­Erwin­Huber­und­war­schon­des­Öfteren­in­Beiträgen­des Bayerischen Rundfunks zu sehen.

(Text: M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG)

Erfolgreicher JungunternehmerIm Jahr 2004 gründete Mario Münch das heutige Unternehmen M. Münch Elektrotechnik GmbH & Co. KG - zu dieser Zeit noch als Einzelunterneh-mer. Relativ schnell konnte in dieser noch­»jungen«­Branche­durch­quali-tativ hochwertige Arbeit und gute Endprodukte Fuß gefasst werden, wodurch er weitere Arbeitsplätze schaffen konnte.Als erster Meilenstein war der Bau einer der ersten Freiland-Photo-voltaikanlagen Deutschlands in Gössersdorf­ zu­ verbuchen.­ Hierzu­entwickelte man ein patentiertes Aufständerungssystem für Freiland-anlagen, welches von der Handwerks-kammer mit dem »Designpreis des Handwerks«­ prämiert­ wurde.­ Im­Anschluss wurde in Hummendorf bei Kronach­eine­der­damals­weltweit­größten­Photovoltaik-Freilandanlagen mit Dünnschichttechnologie realisiert, was in Verbindung mit einem stetigen Wachstum zur Folge hatte, dass Mario Münch sich bei einem deutschlandweit ausgeschriebenen Wettbewerb gegen knapp 200 Wettbe-werber durchsetzte und zum »Top Gründer im Handwerk 2008«­gewählt­wurde.­Dies­machte­vor­allem­Presse­und­u. a. auch das Bayerische Fernsehen auf das Unterneh-men aufmerksam, welche seither bereits mehrmals über M. Münch berichteten.Die konsequente Umsetzung der Grundsätze Qualität, Ehrlichkeit, Sorgfalt, Zuverlässigkeit und Kundenzufrie-denheit hatte zur Folge, dass das Auftragsvolumen im-mer rasanter zunahm und die Anzahl zufriedener End-kunden stetig stieg. Daraus resultiert bis heute, dass die Firma Münch einen Marktanteil von knapp 1 % aller in Deutschland installierten Photovoltaikanlagen einnimmt.Das Unternehmen war u. a. Top Gründer im Handwerk

Was 2004 als Einzelunternehmen begann, hat Gründer Mario Münch zu einem heute sehr erfolgreichen Un-ternehmen der Photovoltaikbranche gemacht.

Herzlichen Glückwunsch TSV Weißenbrunn zum Meistertitel in der A-Klasse 1 und zum Aufstieg in die Kreisklasse Kronach.

Foto: anpfiff.info

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Jubiläum

Der Ort Schauberg, bis zur Ge-bietsreform­ im­ Jahre­ 1978­ zur­

damaligen­ Gemeinde­ Langenau­ ge-hörig,­ist­seitdem­ein­Ortsteil­der­den­sogenann­ten­»Tettauer­Winkel«­um-fassenden Großgemeinde Tettau und hat ca. 140 Einwohner. Ein­ Berg,­ also­ der­ »Schauberg«,­ an­dessen­ Fuß­ der­ Langenaugrund­ in­das Tettautal übergeht, gab dem Ort seinen Namen. Hier war schon im-mer Grenzland, und bis zu Beginn des 19.­ Jahrhunderts­ stießen­ hier,­ wie­der inzwischen wieder restaurierte alte Wappenstein, der soge nannte »Dreiherrenstein«,­ bezeugt,­ drei­Herrschaftsbereiche­ aufeinander:­Das­ damalige­ Königreich­ Bayern­mit­dem­Landgericht­Teuschnitz­zum­Erz-bistum­ Bamberg­ gehörig,­ das­ Amt­Lauenstein­ unter­ der­Herrschaft­ des­Markgrafen von Bayreuth-Branden-burg - also preußisches Gebiet - und das Herzogtum Sachsen-Meinigen, eines der vielen kleinen Herzogtümer, aus denen sich nach dem ersten Welt-krieg­das­größere­Land­Thüringen­ge-bildet hatte. Was wir heute als »Tet-tauer­ Winkel«­ bezeichnen,­ gehörte­zum­ Amt­ Lauenstein.­ Im­ 16.­ Jahr-hundert waren die Grafen von Thüna auf­Burg­Lauenstein­die­Herren­über­dieses Gebiet, eine Mittelgebirgs-landschaft zwi schen Thüringer- und Frankenwald. Ein rauhes Klima, er-tragreich für den Ackerbau, mit aus-gedehnten, wildrei chen Waldungen war­ Lebensgrundlage­ einzelner­ klei-ner­ Ansiedlungen­ von­ Köhlerhütten­und Kleinbauern. So dürfte es wohl auch im engen Talgrund des heutigen Schauberg gewe sen sein. Die einzige Verbindung­ zur­ »großen­ Welt«­ war­die auf dem nahe gelegenen Berg-rücken des Thüringer Waldes über Judenbach, Neuenbau und ober-halb von Tettau entlang führende Handelsstraße von Nürnberg nach Leipzig.­ Dieser­ Umstand,­ dazu­ der­Waldreichtum als Energiequelle und die billig vorhandene Arbeitskraft der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Bewohner, gaben den Anlass für un-ternehmungsfreudige Kaufleute zur

entstand, konnte eingeweiht werden. Gleichzeitig erhielt Schauberg auch einen eigenen Friedhof. Das wohl bit-terste Kapitel seiner Geschichte aber erlebte der Ort Schauberg durch den völligen­Zusammenbruch­des­Dritten­Reiches­im­Jahre­1945­und­die­Auftei-lung in vier Besatzungszonen. Diese Zonengrenzziehung, eine Folge des für unser Volk so tragischen Erbes einer unheilvollen geschichtlichen Epoche, hatte den Ort Schauberg und seine Bewohner besonders hart getroffen.­ Im­ Juni­ 1952­ wurde­ die­zwischen Schauberg und Rotten-bach sich hinziehende Zonengrenze endgültig fest verschlossen und der

ANZEIGEGründung von Industriebetrieben, welche noch heute das Bild des »Tet-tauer­Winkels«­prägen.­So­war­es­ in­Schauberg der sächsische Kaufmann Johann Daniel Fischer, welcher im Jahre­ 1712­ hier­ ein­ Blaufarbenwerk­erbaute. Dies kann man als Beginn der Ortsgründung von Schauberg bezeichnen.Als historische Daten, vor allem maßgebend für die weitere Ent-wicklung dieser Ansiedlung, wären besonders­ hervorzuheben:­ die­ Um-wandlung des Blaufarbenwerkes in die­ Königlich-privilegierte­ Porzellan-fabrik Schauberg im Jahre 1815 und im weiteren Verlauf die Fertigstellung der so genannten Distriktstraße von Rothenkirchen über Welitsch, Hein-ersdorf und Schauberg nach Tettau im­ Jahre­ 1876.­ Dabei­ wurde­ auch­eine erste postalische Erschließung ermöglicht,­ denn­ ab­ 1.­ April­ 1882­verkehrte auf dieser Straße die Post-kutsche von Stockheim nach Tettau. Eine weitere und ganz erhebliche Verkehrserschließung bedeutete die im­Jahre­1903­in­Betrieb­genommene­Eisenbahnlinie von Pressig-Rothen-kirchen über Schauberg nach Tettau. Die erste Schule in Schauberg wurde im Jahre 1844 in einem heute noch bewohnten Häuschen eingerichtet.Am­ 1.­ Oktober­ 1913­ erhielt­ Schau-berg­dann­ein­neues,­schönes­Schul-haus, oben am Berghang gelegen. 1965­wurde­ die­ Schauberger­ Schule­aufgelöst­ und­ die­ Kinder­ in­ den­Schulverband Tettau übernommen. Ein lang gehegter Wunsch ging im Jahre­ 1956­ in­ Erfüllung.­ Ein­ eigenes­Kirchlein,­ die­ »Gnadenkirche«,­ das­besonders durch die Initiative des ehemaligen Pfarrers Erdmann Krüger

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Jubiläum

Bahnverkehr auf der Nebenstrecke Pressig-Tettau eingestellt.Die Einwohner des thüringischen Ortes Rottenbach, welche sich aber seit­ eh­ und­ jeh­ als­ »Schauberger«­gefühlt hatten, sollten in das Innere der DDR evakuiert werden. Sie ka-men aber diesem Beschluss zuvor und flüchteten über den Tettau-Bach nach Westen. Dem aufopfernden Ein-satz der hilfsbereiten Schauberger war es zu verdanken, dass manches Stück an totem und lebendem Inven-tar ge rettet werden konnte. Schon im darauffolgenden Jahr konnten die ehemaligen Rottenbacher sowie wei tere Heimatvertriebene aus Un-garn und dem Sudetenland vier neu er richtete Siedlungsblocks in Schau-berg beziehen. Am Schauberger Kirchweih-Wochenende im Septem-ber­ 1961­ mussten­ sie­ mit­ ansehen,­wie ihre leerstehenden Wohnungen im ehemaligen Rottenbach durch Pioniere der NVA dem Erdboden gleich gemacht wurden. Heute erin-nert nichts mehr daran, dass dort einstmals schmucke Häuser standen. Die Geschichte von Schauberg ist zu einem Teil eng verbunden mit der Entwicklung seiner Porzellanfabrik. Gerade­in­dieser­Zeit­der­größten­Not­unseres Volkes, hervorgerufen durch Hunger, Teilung und Vertreibung, entstand in dieser inzwischen fast verfallenen und leerstehenden Fa-brik eine neue Hoffnung von Schau-berg. Der aus dem Sudetenland ver-triebene Porzellanfabri kant Richard Rösler­ übernahm­ im­ Jahre­ 1948­mit­

für­ insgesamt­ vier­ Geschäftsfelder:­dem Verschlussbereich mit dem tra-ditionellen Porzellanknopf, dem klas-sischen Geschirrbereich, dem Phar-maziebereich sowie dem technischen -keramischen Bereich mit modernster Brenntechnologie. Seit­der­Grenzöffnung­bestehen­auch­wieder gute zwischenmenschliche Verbindungen mit den Nachbarn aus Judenbach, lediglich die Straßenan-bindung auf Thüringer Seite lässt seit 20 Jahren noch alle Wünsche offen.

Text: schauberg.de.to; Roland Lösch und Hubert Steiner

Freitag, 03.08.201218.00 Uhr Totengedenken auf dem Friedhof, gestaltet von Pfarrerin Wachter, dem Gerresheimer Werks-chor und dem Musikverein Schauberg19.00 Uhr Feierlicher Festauftakt mit dem Gerresheimer Werkschor, anschließend Bierprobe mit der Blaskapelle BuchbachSamstag, 04.08.201214.00 Uhr Kindertag­mit­verschiedenen­Spielen,­u.a.­Ballonwettfliegen,­Hüpfburg,­Olympiade­usw.­/­­Treffen der ehemaligen Schauberger18.00 UhrTanzmusik­im­Stil­der­50er­Jahre­mit­der­ehemaligen­»Goldenen­7«,­anschließend­­Stimmung­mit­dem­»MV­Grössau-Posseck­in­kleiner­Besetzung«Sonntag, 05.08.201209.00 Uhr Ökumenischer­ Gottesdienst­ im­ Festzelt,­ umrahmt­ vom­ Männerchor­ Judenbach­ und­ dem­Musikverein­Schauberg,­anschließend­Frühschoppen­mit­Weißwurst-Frühstück­/»Buchbacher­Gaudi-Musik«ab 13.30 Uhr Standkonzerte der beteiligten Musikvereine und Sternmarsch zum Festzelt, anschließend Un-terhaltungsmusik­mit­der­»Tettauer­Blasmusik«­und­Ausklang

Es­laden­ein:­Die­Schauberger­Vereine­FFW­-­Musikverein­-­SPD-OV­-­Frauentreff­-­Stammtisch­»Finkensteiner«­-­die­Firma­Rösler-CeramTec­und­der­Markt­Tettau

einfachsten Mitteln den vom letzten Besitzer seiner gesam ten Einrichtung beraubten Betrieb. Mit seiner fachli-chen Erfahrung und Tatkraft und mit Hilfe einheimischer Fachkräfte gelang es ihm, diese Fabrik wieder zu einer vorher­ nicht­ für­möglich­ gehaltenen­Größe­zu­entwickeln.­Sein­Sohn­Gui-do, als Schauberger hier aufgewach-sen,­ der­nach­dem­Tode­die­ Leitung­des Werkes übernahm, entwickelte diese Fabrik noch weiter zu einem modernen Porzellanwerk. Heute heißt­die­Firma­Rösler­CeramTec­und­die­ Kinder­ von­ Guido­ Rösler,­ Katha-rina und Johannes, sind seit 2010 die Geschäftsführer. 50 Mitarbeiter fertigen in Schauberg die Produkte

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KRONICHER. Ratgeber

24 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

ANZEIGENSEITEeSSen & Trinken

Italien ist nicht nur auf Grund seiner wesentlichen und ein-maligen­ Landschaft­ promi-nent, sondern es bietet auch ein extensives Angebot an ku-linarischen­ Köstlichkeiten.­ An­der obersten Spitze der bekann-ten­ Köstlichkeiten­ hält­ sich­natürlich­ die­ Pizza,­ das­ Land­hat aber so viel mehr noch als Pasta oder Pizza zu bieten. Ge-schäfte die sich auf italienische Delikatessen spezialisiert ha-ben, sind oftmals bei uns nur in den Großstädten angesiedelt. Die Wahl in den Supermärkten lässt dem Feinschmecker oft noch viele Wünsche unbefrie-digt.Zum Glück gibt es im Internet eine ganze Reihe an speziali-sierten Anbietern, die einem die Suche enorm erleichtern. Darüber hinaus ist Italien für seine Vielfalt an Nudeln und Pasta bekannt. In den Feinkost-läden bekommt man hier mehr-fach eine kolossale Selektion an Saucen und Nudeln. Was zu-dem auch den Renner der ita-lienischen Produkte darstellt, sind die vielen verschiedene Öle,­ primär­ das­ Olivenöl.­ Ita-lien ist aber auch für Risotto, Parmesankäse und diverse Sa-

lami-Spezialitäten bekannt. Ein anderes, sehr beliebtes Export-produkt aus unserem mediter-ranen Nachbarland sind die vielen Weine und Essige. Hier voran gilt der Balsamico Es-sig als wahrer Gourmet-Tropfen und hat weltweit einen außer-ordentlichen, qualitativen Stel-lenwert. Rezepte mit Balsamico Essig sind zu Hauf existent und

man gebraucht dieses Produkt nicht nur für Dressings oder die beliebte Crema di Balsamico, nein, auch für Cocktails oder Fruchtsaucen sind die Originale ein echter Hit. Zu der Gutbür-gerlichen italienischen Küche gehören­ auch­ die­ geeigneten­Gewürze und Kräuter, welche gleichermaßen in gut sortier-ten Feinkostläden zu erhal-ten sind. Das prominenteste Gewürz, welches an dieser Stelle noch genannt werden sollte, ist das Basilikum. Dieses Gewürz schmeckt vorzüglich in der Komposition mit Tomaten oder echtem italienischen Mo-zarella-Käse.

(Text: www.online­artikel.de; joberlau)

Die Italiener und ihre Küche

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KRONICHER. Ratgeber

25KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

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Dienstag Ruhetag!

Tel.: (09264)

968 498

Kronacherstr. 596328 Küps

PizzaPasta

& Salat

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26 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Event

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AN

ZEIG

E

Wer nicht nur bei einem histo-rischen Ereignis aus dem 30-

jährigen Krieg als Zuschauer dabei sein, sondern mitmachen will, der hat dazu vom 20. bis 22. Juli 2012 im Landkreis­Kronach­Gelegenheit.­Zunächst geht es mit dem »Ratsher-renzug«­ am­ 20.­ und­ 21.­ Juli­ 2012­von der 1000-jährigen Stadt Kronach zu Fuß und mit Pferdewagen mit Zwischen übernachtung ins 25 Kilome-ter entfernte Nordhalben. Der Tross wird am zweiten Tag in Nordhalben von einer Abordnung des dortigen »Historischen­Volks«­mit­dem­Amts-vogt - in Person des 1. Bürgermeisters Josef Daum - empfangen und zum Festplatz des erstmals stattfindenden »Nordwald­ Spektakulums«­ geleitet.­Am Nachmittag des Samstags fin-det ein improvisiertes Historienspiel auf der neuen Naturbühne statt. Im Mittelpunkt steht der »Frieden von Nordhalben«,­ zu­dem­auch­»fremde­Leut«­ als­ Mitwirkende­ eingeladen­sind.­Zugrunde­liegt­ein­1635­in­Nord-

21. und 22. Juli 2012 in Nordhalben

halben geschlossener Sonderfrieden zwischen den verfeindeten Parteien des 30-jährigen Krieges. Das »Spek-takulum«­ am­ 21.­ und­ 22.­ Juli­ 2012­wird erstmals als eine Veranstaltung mit mittelalterlichem Hintergrund von­Liebhabern­für­Liebhaber­im­his-torisch­ reichen­ Grenzland­ Franken/Thüringen/Sachsen­ durchgeführt­und steht allen Interessierten offen. Neben einem Zünfte-Markt aus alter Zeit mit einheimischen Traditions-Handwerkern, Versorgungsständen und einer Zelttaverne stehen die ei-gens konzipierten Berglandspiele im Mittelgrund, bei denen Gruppen und Einzelakteure in verschiedenen Diszi-plinen gegeneinander antreten. Sowohl­ am­ »Ratsherrenzug«­ in­ sei-nen verschiedenen Etappen, dem Ein-marsch in Nordhalben, als auch am »Frieden­ von­ Nordhalben«­ können­Gäste teilneh-men, sofern sie in ent sprechender G e w a n d u n g antreten. Natür-lich lädt auch das »Nordwald Spektaku lum«­Besucher zum Verweil oder s p o r t l i c h e m Zeitvertreib ein,

Gaukler und verschiedene musikali-sche Gruppen sorgen für Staunen und Unterhaltung. Mit Spannung wird der Sieger der Berglandspiele erwartet, in denen Recken aus den drei hier zusammen­ treffenden­ Ländereien­ihre Kräfte messen. Noch heute sym-bolisiert­ der­ »Dreiherrenstein«­ im­Ortsteil Grund, dass bei Nordhalben einst das Bamberger Hochstift, das Geraisch­ Reußische­ Land­ und­ das­Gebiet der Bayreuther Markgrafen aufeinandertrafen. Anno 2012 findet sich hier die Grenze zwischen Fran-ken und Thüringen, aber ebenso die Nachbarschaft­ der­ Landkreise­ Kro-nach, Saale-Orla-Kreis und Hof.Zwischen den im 30-jährigen Krieg verfeindeten­ Lagern­ der­ bamber-gischen Kronacher und Reußen zu Lobenstein­ wurde­ 1635­ in­ Nordhal-ben ein Sonderfrieden geschlossen,

Mit dem Kronacher »Ratsherren-Zug« stilecht zum Nordwald Spektakulum

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27KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Event

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der erste auf deutschem Boden. Er ermöglichte­ der­ ganzen­ Region­ das­Überleben und hatte für die Ver-sorgung weiter Teile des hungernden fränkischen Unterlandes eine große Bedeutung. Seit 2003 wird in einem farbenfrohen Freiluft-Spiel dieses historischen Ereignisses gedacht, an dem auch als heutige Vertreter ihrer »Hoheitsbereiche«­ die­ jeweiligen­Bürgermeister von Nordhalben, Kro-nach­ und­ Bad­ Lobenstein­ mit­ ihren­Delegationen teilnahmen. Im Rahmen der 850-Jahrfeier des Marktes Nord-halben 2004 wurde es als opulentes Stück groß inszeniert. 2010 fand der erste Ratsherrenzug statt, der auch damals­dem­»Friedensschluss«­voran­ging. Ein Planwagen-Tross mit dem Kronacher Stadtvogt und seinen Vier telmeistern, einer bewaffneten Eskor te, Weibsvolk und Kindern zog durch das Rodachtal hinauf auf den Nordhalbener­ Berg­ am­Höhenkamm­des Frankenwaldes. Dem erklärten Wunsch vieler staunender Zaungäste, da­auch­mal­ im­»Gewand«­mitzuzie-hen, wird nun Rechnung getragen.

Der­ »Ratsherrenzug«­ startet­ in­ Kro-nach, unterwegs sorgen wehrhafte Flößer­an­ihrem­­Unterrodacher­Mu-seum für einen Disput ums Bierprivi-leg, dessen Ausgang noch ungewiss ist. Am Etappenziel Steinwiesen bie-tet der lauschige Biergarten der his-torischen Posthalterei und heutigem Gasthof­»Zum­Goldenen­Anker«­den­Zeitreisenden Erholung bei passender Musik, deftigem Mahl und einfacher Ruhestatt. Dass auch die Steinwiesen-er­mit­der­Kronacher­»Obrigkeit«­ so­ihre Probleme hatten, wird der Mühl-vogt der 500 Jahre alten Teichmühle berichten.­Die­»Zinsbretter«­drückten­schwer. Der weitere Weg am zweiten Tag führt fernab des Straßenverkehrs direkt­entlang­der­malerischen­Ködel-talsperre in den Friedensort mit seinem Open Air-Gelände am Reg-berg. Die Mit-Marschierer sind Gäste des­ »Nordwald­ Spektakulums«­ und­können­ in­ Nordhalben­ individuell­übernachten.­ Rückreisemöglichkeit­am abschließenden Sonntag nach Kronach besteht.

(PR­Text »Nordwald Spektakulum« von Norbert NeugebauerFotos: Nordwald­Spektakulum)

Übernachtungsmöglichkeiten und weitere Informationen bei den nachfolgenden Tourismusstellen­ (mit­Möglichkeit­ den­Veranstal-tungs-Flyer­herunterzuladen):

Tourismus- und Veranstaltungsbetrieb der Stadt Kronachhttp://www.kronach.de/tourismus-kultur-freizeit/Tel.­09261/97236­Frankenwald-Tourismushttp://www.frankenwald-tourismus.de/Tel.­09261/601517­Tourismusverband Oberes Rodachtal http://www.oberes-rodachtal.de/09262/1538

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Schauen Sie genau hin und gewinnen Sie ein Jahr lang KRONICHER. frei Haus. Schicken­Sie­Ihre­Lösung­per­E-Mail­an:redakti [email protected] : “Bilderrätsel”

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Lösung Juni 2012: Herrenmühlsteg, KronachGewinner Juni 2012: Sabine Pötzinger aus Kronach

Auf den zweiten Blick

Wo �e�indet sich der Fotogra�?

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NEW YORK / Kleintettau - Die Nacht vom 21.5.2012 war für den Flakonglaspro-duzenten­ HEINZ-GLAS­ aus­ Kleintettau­mehr als erfolgreich! Die 40. US FiFi Awards - Vorbild für die deutschen »Duft-stars«­ -­ wurden­ im­ New­ Yorker­ Lincoln­Center verliehen. Viele bekannte Gesich-ter von Film und Fernsehen standen Pate für­die­glamouröse­Verleihung­der­Preise.Aber nicht nur die Hollywood-Stars glänz-ten­ -­ auch­ HEINZ-GLAS­ war­ Star­ des­Abends. Mit den hochwertigen Glasfla-kons aus Kleintettau und Piesau konnte HEINZ-GLAS­ in­ 50­ Prozent­ der­ ausgelob-ten Kategorien als Sieger hervorgehen.In folgenden Kategorien konnte HEINZ-­GLAS­jeweils­den­1.­Preis­er­ringen:

Luxus Damen: Tom Ford Violet Blonde - Tom Ford BeautyLuxus Herren: Gucci Guilty Pour Homme - P&G PrestigeBeste Verpackung des Jahres - Luxus Damen: Prada Candy Eau de Parfum Spray - PUIG USABeste Verpackung des Jahres – Damen Prestige: Victoria’s Secret Angel - Victo-ria’s Secret Beauty

Media Kampagne, Herren: Gucci Guilty Pour Homme - P&G Prestige2012 FiFi Publikumspreis Damen: Vic-toria’s Secret Angel - Victoria’s Secret BeautyPublikumspreis Herren: Comme une Evi-dence­Green­-­Yves­Rocher­North­America­Inc.HEINZ-GLAS­hat­damit,­wie­schon­oft­bei­in den letzten Jahren stattfindenden Preis-verleihungen, ein weiteres Mal bewie sen, dass es weltweit ganz oben aufge stellt ist! Bereits am Freitag, den 4. Mai 2012 verlieh die Fragrance Foundation Deutschland den­ begehrten­ deutschen­ »Duftstars«-Award zum 20. Mal. Die Veranstaltung fand in Berlin statt.Im Rahmen der Verleihung wurden Duft-kreationen in unterschiedlichen Kate-gorien­ ausgezeichnet.­ HEINZ-GLAS­ war­dabei und konnte sich über die Nomi-nierungen und Erstplatzie rung freuen, die die in Kleintettau gefertigten Glasflakons erreichten.So wurde der Flakon des Siegers in der Kategorie­Prestige­Herren,­L’Homme­Libre­von­Yves­Saint­Laurent,­bei­HEINZ-GLAS­in­

Kleintettau­hergestellt.­»Der­wie­aus­Licht­gemeißelte Flakon im stilisierten Bau-haus-Design bringt die energiegeladene Intensität­von­L’HOMME­LIBRE­zum­Aus-druck und verbindet zugleich virile Stärke mit­modern-urbaner­Leichtigkeit«,­findet­man den Flakon auf der Website der Fra-grance Foundation beschrieben. Darüber hinaus­ siegte­ HEINZ-GLAS­ noch­mit­ den­Flakons­ LUXESS,­Dita­ von­Teese­und­DA-VID BECKHAM, Homme.

(Text:Pressemitteilung Heinz Holding GmbH)

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Mein Rezept

Sie hier? Ganz einfach! Schicken Sie uns Ihren Rezept-Tipp­an:

redakti [email protected] : Mein Rezept

Ein­aktuelles­Foto­(Aufl­ösung­300­dpi)­sollte­ebenfalls­dabei sein.

für den Landkreis

�on An�a Mayer���­K������

Zutaten (4 Personen):

300g Nudeln•

300g Hackfl eisch•

300g Gouda•

1 Dose Champignons•

1 Zwiebel•

2 Knoblauchzehen•

Salz, Pfeff er, Pizzagewürz•

1 Flasche Zigeunersoße•

1/2 Tube Tomatenmark•

4-5 EL Tomatenketchup•

1 Becher süße Sahne•

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KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Nudelau�lau� mit Hack�leisch und Champignons

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Zu�ereitung:

Das Hackfl eisch mit Zwiebeln und Knoblauch andünsten, Champignons und Gewürze zugeben.

Zigeunersoße, Tomatenmarkund Ketchup unterheben, aufk ochen und köcheln lassen, bis das Fleisch gar ist.

Die gekochten Nudeln mit der Hackfl eischsoße vermischen. In eine gefett ete Aufl auff orm einen Teil des Nudel-Hackfl eischgemisches geben und Goudawürfel darüber streuen.

Den Rest der Nudeln darüber schichten und nochmals mit Käse bestreuen.

Zuletzt einen Becher Sahne darüber gießen. Den Aufl auf ca. 30 Minuten bei 225 Grad überbacken... Guten Appeti t!

Das nächste KRONICHER. Magazin

gibt es ab 01./02. August in Ihrer Vertriebsstelle

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30 KRONICHER. | Ausgabe Juli 2012

Einen­ Menschen­ möchte­ ich­ nicht­hervorheben.­ Aber­ den­ größten­ Re-spekt­ habe­ ich­ vor­ der­ Generati­on­meiner­ Eltern,­ die­ unser­ Land­ nach­dem Krieg wieder aufgebaut und nach vorne gebracht haben.

Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?Unseren­ Dorfb­ ach,­ der­ an­ meiner­Grund­stücksgrenze­entlang­läuft­,­wie-der aufmachen, damit so ein Stück »Reichenbach«­wieder­sichtbar­wird.

Wen würden Sie gerne einmal für einen ausführlichen Meinungsaus-tausch treff en und warum?Ich­treff­e­so­viele­Leute,­die­mir­ ihre­Meinung sagen und mit denen ich mich gerne auseinandersetze, dass ich damit vollkommen ausgelastet bin.­Treff­en­würde­ich­aber­trotzdem­gerne alle diejenigen, die nur über mich, aber nicht mit mir reden.

Ein Grund, warum die Bürger Ihrer Gemeinde mit ihrer Bürgermeisterin zufrieden sind?Alle­werden­besti­mmt­nicht­zufrieden­

sein. Aber ich bin hier in Reichenbach geboren und hänge mit ganzem Her-zen­an­meiner­Heimat.­Dies­besti­mmt­auch mein Handeln als Bürgermeis-terin. Außerdem begegne ich allen Menschen mit dem Respekt, mit dem auch­ich­behandelt­werden­möchte.

Das letzte Buch, das Sie gelesen ha-ben?Anselm­Grün,­»Einfach­Leben«.

Sie dürft en einen Werbeprospekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren?»Landkreis­ Kronach,­ der­ Kopf­ von­Bayern«,­ weil­ wir­ uns­ hier­ oben­ in­keinem Punkt vor dem Süden Bayerns verstecken müssen.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?Klöße­ und­ Milchkraut­ mit­ viel­gerösteten­Zwiebeln.

Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn

Das allerletzte Interview

Karin Ritt er (SPD) ist seit 2008 ehrenamtliche Bürger-meisterin­ der­ Gemeinde­ Reichenbach.­ Die­ 59-Jährige­ist verwitwet und hat zwei Kinder. Zurzeit arbeitet sie in Teilzeit als Steuerfachangestellte.

Mal­ehrlich,­Frau­Ritt­er!

Was steht auf Ihrem Frühstücks-ti sch? Kaff­ee­und­beide­Tageszeitungen.

Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn......mein zweieinhalbjähriger Enkel-sohn gut gelaunt an der Haustür steht und­ruft­:­»Oma,­Frühstück!«

Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Vor ca. 25 Jahren mit meinen beiden Kindern und Nichten.

Welcher Film?Curly Sue.

Welches politi sche Projekt möchten Sie umgesetzt wissen?Die regionale Zusammenarbeit in unse­rer­ Verwaltungsgemeinschaft­­und in der Rennsteigregion ist auf einem sehr guten Weg und kann wei ter ausgebaut werden. Zugege-ben, wir als sehr kleine Gemeinde profi­ti­eren­ natürlich­ am­ meisten­davon, wenn wir z.B. die Dienste des Bauhofes der Stadt Teuschnitz in An-spruch nehmen dürfen, weil wir uns keinen­eigenen­ leisten­können.­Aber­das­ist­ein­»Solidarpakt«­im­Kleinen.

Ihre Lieblingsfarbe?Eigentlich bin ich recht bunt, aber meine­Lieblingsfarbe­ist­Rot.

Die beeindruckendste Leistung, die ein Mensch vollbracht hat?

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Page 31: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

Hauptkommissar Pytliks dritter Fall

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HolliscHe Tage

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Kronach leuchtet13 - 22. Juli