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Ausgabe März 2012
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www.kronicher.deAusgabe 09März 2012
GRATIS- Zum Mitnehmen -
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Im Porträt: Oswald Marr
Landrat mit zwei Berufen
Partner des Kronacher LandkreismagazinsANZEIGENSEITE
Bilderrätsel Ausgabe Februar 2012
Lösung:Kiesellift Tett au
Gewinner des Abos:Horst Letsch aus Knellendorf
3KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Inhalt
BerufTagesmütt er im Landkreis Kronach: 6 Tendenz: steigend!
Editorial 4Nachgefragt bei... 5Vermischtes 17Daten & Fakten 28Mein Rezept für den Landkreis 29Das allerletze Interview 30
Rubriken
PorträtOswald Marr: 10Landrat mit zwei Berufen
RatgeberBeauty & Wellness 18Dies & Das 20Mode 21
IMPRESSUMKRONICHER.Das Magazin für den Landkreis Kronach
Herausgeber:Verlag Carlo FehnRodacher Str. 26d96317 Kronach
Telefon: 092619100148Telefax: 092619100149EMail: redakti [email protected]: www.kronicher.deRedakti on/Texte:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)Corinna Tübel
Satz/ Layout: Carlo Fehn
Anzeigen: Rainer Renk, Carlo Fehn
Fotos:Carlo Fehn, Repro Gerd Fleischmann, Bernd Graf, Karsten Schulz, Itti ng Elektro GmbH, Heinz Holding GmbH, Ursula Ingram, Hajo Barnickel, WEKA Kaufh aus Witt mann, Friseuratelier Korda
Druck:Schneider Printmedien GmbH, Weidhausen
Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen
Druckaufl age: 5.000 Stück
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Natur & UmweltHochlandrinderzucht: 14Erst belächelt, jetzt bewundert!
HistorischesJahrhunderthochwasser 1967: 22 Kronach an Weihnachten Land unter
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Gesellschaft Schließung des »Sunset Clubs«: 24R.I.P. »Hummi«
Traditi onWas bleibt, ist die Asche: 26Urnenbestatt ungen immer beliebter
4 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Editorial
diese langhaarigen, träge und dennoch irgendwie vertraulich wirkenden Hochlandrinder gewundert, die den Landkreis nunmehr seit über drei Jahrzehnten bewohnen und kultivieren? Was anfangs belächelt wurde, hatte seinen Ursprung in einem ernsten landwirtschaftlichen Problem, das durch die Gründung der Hochlandrinderzucht Frankenwald eingedämmt werden konnte. Heute schaut man stolz auf eine importierte Tradition. Ich wünsche Ihnen nun wieder gute Unterhaltung mit Ihrem Landkreismagazin. Mit besten Grüßen
Carlo Fehn
Liebe Leserinnen und Leser,liebe »Kronicher«!
Wann haben Sie eigentlich Ihr
letztes Glas selbstgemolkener Ziegenmilch getrunken? Wissen Sie nicht mehr? Vielmehr
wird es doch so sein, dass die meisten von uns das überhaupt noch nicht gemacht haben, oder? Unser Landrat geht hier beispielhaft voran und das jeden Tag früh um sechs. Das ist aber nicht das einzig Interessante, was KRONICHER. für Sie im Porträt über Oswald Marr zusammengestellt hat. Ein Mann, der mit Fug und Recht behaupten kann, zwei Berufe auszuüben. Haben Sie Kinder? Kleinkinder möglicherweise? Dann sind die sicherlich im Kindergarten. Immer individueller werden die Anforderungen, wenn
es darum geht, seine Kinder vom Säugling bis zum Schüler tagsüber betreut zu wissen. Auf der einen Seite steht die Flexibilität im Berufsleben, die man nicht aufgeben möchte, andererseits möchte man den Sprösslingen aber auch das notwendige pädagogische Angebot garantieren. Der Trend in ländlichen Regionen noch eher schleppend geht zur Tagesmutter. KRONICHER. hat sich im Landkreis umgesehen und Fakten und Eindrücke für Sie gesammelt. Die Jüngeren von uns werden davon vielleicht noch nicht einmal gehört haben. Den älteren Generationen vor allem im südlichen Landkreis dürfte der Heiligabend 1967 ein Leben lang in Erinnerung bleiben. Die Weihnachtsflut sorgte für Zerstörung und Leid in der Bevölkerung. Auch Todesopfer mussten beklagt werden. Lesen Sie über die dramatischen Ereignisse vor 45 Jahren.Wer hat sich nicht schon einmal über
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Frau Wich, zunächst zu Ihrem Gesundheitszustand. Alles wieder klar nach dem Schlüsselbeinbruch im Dezember?Mit meinem Schlüsselbein ist soweit alles in Ordnung. Ich absolviere bereits wieder alle Trainingseinheiten und Testspiele. Zusätzlich muss ich aber noch viele Kraft -einheiten speziell für die Schulter abarbe-iten.
In Ihrem ersten Jahr beim HSV haben Sie bisher die Erwartungen erfüllt und sind eine Leistungsträgerin des Teams. Wie lautet Ihr bisheriges Fa-zit nach dem Wechsel von Potsdam nach Hamburg?Wie erwartet, spielen wir mit dem HSV gegen den Absti eg. Aber es ist eine neue und tolle Herausforderung, die mir Spaß
bereitet. Jede einzelne Spielerin in un-serem Team ist wichti g für die gesamte Mannschaft und das ist ein tolles Gefühl.
Sie sind U20-Weltmeisterin, Cham-pionsLeagueSiegerin und dreifache Deutsche Meisterin - und das mit 21 Jahren. Was sind mitt el- und lang-fristi g Ihre sportlichen Ziele?Mir fehlt noch der DFB Pokalsieg. Es wäre eine Sensati on, wenn wir mit dem HSV im Mai in Köln aufl aufen. Die Chancen ste-hen gut, Bayern München können wir im Halbfi nale schlagen. Langfristi g gesehen möchte ich meine Leistung in vielen Berei-chen verbessern, ob man dann über eine Nominierung in der A-Nati onalmannschaft sprechen kann, muss man sehen. In meinem Kopf ist es aber natürlich.
Sie haben in sehr jungen Jahren bereits Elternhaus und Heimat für den Fußball verlassen. Was hat Ihnen die bisherige Reise an persönlichen Er-fahrungen gebracht?Ja, mit 17 bin ich von zu Hause ausgezo-gen und habe eine eigene Wohnung in Potsdam bekommen. Durch die vier Jahre in Potsdam habe ich auch viel von Berlin sehen können. Wenn man aus einer klein-en Stadt wie Kronach kommt, dann sind die Eindrücke anfangs sehr überwälti gend. Man lernt auch verschiedene Mentalitäten kennen. Die »kühlen« Nordlichter und die direkte »Berliner Schnauze« - beide auf
Jessica WichDie gebürti ge Kronacherin Jessica Wich hat sich mit erst 21 Jahren längst als Profi Fußballerin in der FrauenBundesliga etabliert. Nach drei errungenen Meisterti teln und dem Gewinn der ChampionsLeague mit dem 1.FFC Turbine Potsdam, wechselte die U20Weltmeisterin 2011 zum Ligakonkurrenten Hamburger SV. Mit KRONICHER. sprach sie über einen fehlenden Titel in ihrer Sammlung, die Chancen in der ANati onalmannschaft und das »Gekochte von Mama«.
Nachgefragt bei...
ihre eigene Art - fi nde ich interes sant. Des Weiteren wird man immer selbstständi-ger, vielleicht etwas schnel ler, als wenn man noch zu Hause leben würde. Ich bin froh, die sen Weg gemacht zu haben, auch wenn man sich vielleicht an manchen Ta-gen das Gekochte von Mama wünschen würde.
Sie sind natürlich auch Vorbild für viele junge Kickerinnen im Landkreis. Welche Tipps auf dem Weg nach oben können Sie denen geben?Das A und O ist der Spaß. Nur wer es gerne macht, entwickelt sich weiter. Wichti g ist es auch diszipliniert zu sein. Ab einem gewissen Alter heißt es, hart an sich arbe-iten und sich nicht auf seinem Talent aus-ruhen. Oft muss auch auf einiges aus dem Freun deskreis verzichtet werden - aber es lohnt. Also: Bleibt am Ball!
Welche Schlagzeile würden Sie in den großen deutschen Tageszeitungen gerne einmal über sich lesen?Schwierige Frage. Zeitnah gesehen vielle-icht »Wich schießt den HSV ins Pokalfi na-le«. Aber ich denke, die Überschrift »Die Raute-Frauen sind DFB-Pokalsieger 2012« würde mich mit Sicherheit nicht weniger glücklich machen.
Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn
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Sandra MüllerBiesenecker ist im Kreisjugendamt momentan in
Teilzeit für die Bereiche Dauer und Tagespflege angestellt. Im Bereich der Tagespflege für Kinder ist sie für die Organisation von Qualifizierungskursen für potenzielle und die Organisation von Fortbildungen für bereits tätige Tagesmütter zuständig. Darüberhinaus berät sie Eltern, die in Erwägung ziehen, ein Kind bei einer Tagesmutter unterzubringen, sie vermittelt auch Tagesmütter und wird nicht müde, das Thema »Tagesmutter« in der Öffentlichkeit noch stärker ins Bewusstsein zu bringen. Außerdem überprüft sie in regelmäßigen Abständen die gemeldeten Tagesmütter und führt eine Bedarfsermittlung durch. Bedarf gibt es nämlich
nach ihrer Einschätzung genug. Und dass Kinder vor allem kleine Kinder von den Eltern in die Obhut anderer Erwachsener gegeben werden, ist ja nichts Neues. »Früher«, erklärt Sandra MüllerBiesenecker, »gab es die sogenannten ›LaienTagesmütter‹. Eltern schlugen der Behörde eine Person vor, bei der sie ihr Kind für bestimmte Zeiten abgeben wollten. Meistens war das jemand aus dem Bekanntenkreis oder die Oma. Dafür gab es dann zwei Euro pro Stunde.« Mit dem Tagesbetreuungsausbaugesetz (TAG) von 2005 hat sich diese Variante geändert oder besser gesagt: Man kann sein Kind zwar weiterhin bei der Großmutter lassen, allerdings wird dies nicht mehr wie vorher gefördert. »Mit dem Tagesbetreu
Tendenz: steigend!
Die Rechtsgrundlage zur Tagespflege hat sich durch das Tagesbetreuungsausbaugesetz vom 01.10.2005 geändert. Die Regelungen zur Tagespflege wurden neu gefasst und die Bedeutung dieser Förderart gestärkt. KRONICHER. hat sich im Landkreis unter anderem in zwei Einrichtungen von aktuellen Tages müttern ein Bild verschafft.
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ungsausbaugesetz wollte man nun dem Umstand Rechnung tragen, dass es sich bei der Laienpflege nicht um ein pädagogisches Angebot handelte, sondern«, so sagt die Kronacher Sozialpädagogin, »eher um eine Verwahrung von Kindern.«
Individuelle Betreuung nötigDa die pädagogische Erziehung aufgrund des hohen Bedarfs von den vorhandenen Tagesstätten aber nicht mehr abgedeckt werden konnte und zudem durch den gesellschaftlichen Wandel sich immer mehr die Notwendigkeit individueller Betreuungsangebote zeigte, musste für Tagesbetreuungen eine rechtliche Grundlage geschaffen werden. Das Gesetz hatte also bewirkt, dass es zukünftig
Grundvoraussetzungen geben würde, damit man als Tages mutter überhaupt zugelassen wird. Sandra MüllerBiesenecker erzählt von aktuell ca. 30 Tagesmüttern im Landkreis Kronach, die theoretisch Kinder zur Betreuung aufnehmen dürfen. Tatsächlich ist in ihrer Liste auch ein Mann zu finden, der den 60stündigen Qualifizierungs kurs absolviert hat, dann aber aufgrund eigenen Nachwuchses nicht zur Verfügung stand. Tagesvater? Geht das? »Grundsätzlich ja«, sagt MüllerBiesenecker, die selbst Mutter ist. »Allerdings hatte ich noch keine Anfrage nach einem Tagesvater. Sind die Voraraussetzungen generell gegeben, kann natürlich auch ein Mann den Kurs machen.« Ein Schulabschluss, geeignete Räume,
die Persönlichkeit an sich das sind so die ersten wichtigen Kriterien, anhand derer eine Eignung festgestellt werden kann. »Natürlich kann ein eigenes Kind hilfreich sein, die Absicht für den Beruf zu verdeutlichen. Im umgekehrten Fall muss bei kinderlosen Frauen schon genauer auf die Motivationsgründe geschaut werden, da hier die Gefahr eines Konkurrenzverhaltens zur leiblichen Mutter bestehen kann.« Seit der Gesetzesänderung 2005 belegen die Zahlen für den Landkreis Kronach, dass das Thema »Tagesmütter« wenn auch mit kleinen Schritten immer präsenter wird. Während es sich in den Jahren 2006 und 2007 noch um ein paar einzelne Frauen handelte, ist die Ent wicklung seit
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Beruf
dem stetig positiv. So gab es Ende 2011 eine Gesamtzahl von 80 Tagespflegeplätzen, von denen im vergangenen Jahr 47 gleichzeitig belegt waren und über das ganze Jahr hinweg wurden 63 Kin der betreut. Die Tagesmutter der ersten Stunde ist Gabriele Grüdl aus Lauenhain. Die
Immer was los im »Storchennest« bei Gabriele und Kerstin Grüdl.
Eine echte Rasselbande hat die Kronacherin Anja Mayer um sich versammelt.
einfach getrennt haben.« 30 Kilometer weiter südlich tummeln sich bei der Kronacherin Anja Mayer fünf »Strolche« zwischen 1 und 3 Jahren und es macht den Eindruck, als befände man sich mitten im Tagesablauf einer »kleinen Großfamilie«. Die Sozialpädagogin ist auch schon ein alter Hase unter den im Kreisjugendamt gemeldeten Tagesmüttern. Sie denkt schon, »dass in der Bevölkerung und gerade bei jungen Frauen, die nach einer Geburt und in Elternzeit vielleicht überlegen, wie es danach weitergehen soll, die Meinung herrschen könnte: ›Ach, das kann ich doch auch machen. Das ist doch einfach verdientes Geld.‹ So ist es aber nicht. Ich glaube, wenn man das nicht mit Herz und Leidenschaft macht, macht man es nicht sehr lange.« Das ist auch mehr oder weniger belegt. Sandra MüllerBiesenecker vom Kreisjugendamt sagt, dass die Zahl der Tagesmütter, die nach ihren ersten Betreuungen wieder aufhören, doch relativ hoch ist. Aber wie ist das nun eigentlich, plötzlich nicht nur die zwei eigenen Töchter wie im Fall von Anja Mayer sondern auch noch die »Geschwister« mit ins Familienleben intergrieren zu müssen? Die 37Jährige sagt: »Wenn das
vorab nicht geklärt und zu hundert Prozent innerhalb der Familie
akzeptiert wird, kann es nicht funktionieren. Bei mir funktioniert es sowohl mit meinem Mann als auch mit meinen beiden Töchtern, bei denen ich sogar weiß, dass sie meine Tageskinder auch schon ein bisschen als Brüder und Schwestern ansehen.«
Mit lei� und SeeleGabi und Kerstin Grüdl sowie Anja Mayer haben die Leidenschaft, die für diesen Beruf wichtig ist. Dass das Geld dabei natürlich keine völlig unwichtige Rolle spielt, ist klar. Alle Frauen sind sehr gut ausgebucht, das macht es einfacher und angeneh mer. Tagesmütter, die vom Kreisjugendamt qualifiziert sind, bekommen als Selbstständige monatlich vom Amt ein Entgelt, das sich aus den von den
34jährige gelernte Kinderpflegerin war nach der Gesetzes änderung 2005 die Vorreiterin und öffnete ihr »Storchennest« für die Kleinsten von acht Monaten bis drei Jahren. Mittlerweile hat sie Unterstützung von ihrer Schwägerin Kerstin bekommen, die die Qualifizierungskurse absol viert hat und somit scharen die Beiden täglich bis zu acht Kinder um sich. »Fünf sind eigentlich das Maximum für eine Tagesmutter. Wenn man zu zweit ist, dürfen es eben acht sein«, erklärt Gabi Grüdl. Sie ist selbst Mutter zweier Söhne (10 und 14 Jahre) und sagt, dass sie eigentlich in ihrem Traumberuf arbeite. Allerdings setzt sie sich auch kritisch mit den Anforderungen und Rahmenbedingungen auseinander. Die Rahmenbedingungen für die betreuten Kinder sind bei Gabi Grüdl etwas anders als bei den meisten Tagesmüttern. »Als ich mich damals dafür entschieden habe, wurde zur gleichen Zeit in unserem Haus eine Wohnung im Erdgeschoss frei. Das war noch einmal ein Verstärker für meine Entscheidung.« Sie sagt nämlich, dass es für sie nur schwer denkbar wäre, den Beruf der Tagesmutter in den eigenen vier Wänden auszuüben. »Ich möchte das
Gabriele (li.) und Kerstin Grüdl vor ihrem »Storchennest« in Lauenhain
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Beruf
zu vernachlässigen. »Wenn ich merke und das sieht man an der Mimik , die Mutter ist noch nicht bereit, das Kind jetzt hierzulassen, dann drängen wir da auch nicht. Es muss von allen gewollt sein.« Sie ist sich sicher, dass zu ihren bisher 42 betreuten Kindern in den letzten Jahren noch viele dazu kommen werden und der Trend hin zur Tagesmutter sich auch noch verstärken wird.
von Carlo Fehn
Für Fragen und Informati onen zum Thema »Kindertages pfl ege« steht im Kreis jugendamt die An-sprechpartnerin Sandra Müller-Biesenecker zur Verfügung.
Telefon: 09261-678333 E-Mail: [email protected]
Immer was los im »Storchennest« bei Gabriele und Kerstin Grüdl.
Eltern gebuchten Betreuungszeiten für die Kinder errechnet. Erst ab zehn Stunden wöchentlicher Betreuung pro Kind wird das Entgelt gezahlt. Neh men wir ein Beispiel: Eine Tagesmutter betreut ein Kleinkind täglich zwei Stunden. Für die zehn Wochenstunden fällt hier ein Elternbeitrag von 60 Euro monatlich an. Mit staatlichen und kommunalen Zuschüssen erhält die Tagesmutter jedoch insgesamt 118 Euro. Bei 40
Stunden pro Monat, entspricht das gerade mal einem Stundelohn von 2,95 Euro. Da rückt das Thema Leidenschaft für den Beruf wieder in den Fokus. Längere Betreuungszeiten und mehrere Kinder gleichzeitig erhöhen natürlich das Entgelt, Gabi Grüdl sagt aber ganz klar: »Es geht darum zu fördern und nicht darum
zu füttern.« Heißt: Das pädagogische Angebot je nach Altersgruppe muss im Vordergrund stehen und nicht der finanzielle Aspekt. Und ob das Angebot stimmt, davon können sich Eltern, die ihre Kinder in die Tagespflege geben möchten, beim Schnuppern im »Storchennest« überzeugen. Gabi Grüdl sagt: »Es ist nicht nur wichtig, dass wir irgendwann merken, dass das Kind kein Problem mehr damit hat, wenn die Mutter geht.« Der umgekehrte Fall sei ebenso nicht
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10 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Porträt
O�w�l� M���»Es widerstrebt mir, platt e politi sche Sprüche zu machen!«
11KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Porträt
»Es widerstrebt mir, platt e politi sche Sprüche zu machen!«
Da zu sein, wo er heute ist, das führt der Kronacher Landrat, Oswald Marr, auch und vor allem
auf prägende Erfahrungen in der Kindheit und während der Berufsausbildung zurück. Mitt ler
weile amti ert der Schmölzer zum dritt en Mal. Von Amtsmüdigkeit scheint nicht die Rede zu sein,
möglicherweise auch deshalb, weil er mit einer ausfüllenden Nebenbeschäft igung einen guten
Ausgleich zum Beruf gefunden hat.
Wer kann schon von sich behaupten, jeden Morgen über
die Straße hinüber auf seinen eigenen kleinen Bauernhof zu gehen und sich nicht nur ein Glas frischer Ziegenmilch zu holen nein, dieses auch noch selbst zu »zapfen«? Dass Oswald Marr neben der privaten Handwerkerei auch ein ausgesprochener Tierliebhaber ist, mag bekannt sein. Das allmorgendliche Ritual ist für ihn zudem ein wichtiger Bestandteil eines guten Starts in den Tag. Er gerät fast ins Schwärmen, wenn er den ersten Schluck in Gedanken beim Erzählen vor seinem geistigen Auge ablaufen lässt. »Das ist für mich eine Labsal, da geht nichts drüber. Das gibt mir unheimlich viel für den Tag.«Ist das also das Erfolgsrezept? Ziegenmilch? Oder steckt hinter der kommunalpolitischen Karriere des gebürtigen Schmölzers doch noch ein anderes Geheimnis? Seit Dezember 1998 ist Oswald Marr nun Landrat des Landkreises Kronach. Bei der letzten und für ihn altersbedingt auch tatsächlich letzten Wahl erhielt er fast doppelt so viele Stimmen wie sein Konkurrent. Ein Punkt, der ihn in seiner bisherigen Arbeit bestätigt,
weil er der Meinung ist, dass bei so einer Wahl nicht in erster Linie auf die Parteizugehörigkeit geschaut wird, sondern auf die Person. »Und wenn man sich dann anschaut, dass die SPD bei überörtlichen Wahlen vielleicht auf 25 Prozent der Stimmen kommt, sieht es doch so aus, als ob die Kronacher im ganzen Landkreis nicht unzufrieden mit meiner bisherigen Arbeit sind. «
Pro Kommunal�olitik Marr sagt, dass es nie seine Bestrebung gewesen sei, in irgendein Parlament zu kommen. Die »große Politik« hätte er nie angestrebt. Er habe sehr bald verstanden, wie diese funktioniert und sei als praktisch veranlagter Mensch, der gerne auch selber anpackt und vor dem zu Hause keine Reparaturarbeit sicher ist, jemand, der etwas bewegen möchte. »Das kann man am besten, wenn man immer möglichst nahe am Puls der Zeit ist und das Ohr so nah wie möglich bei den Bürgern hat.« Er sei keiner, der dick auftrage und Versprechungen mache, die er nicht einhalten könne. Er wisse, dass es oftmals ein schmaler Grat sei, und wenn er man
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Porträt
die Rechnungsstellung bis hin zur Garantieabwicklung alle möglichen Jobs machte und dazu sozusagen »freiwillig« jedes Wochenende für fünf Mark noch Tankstellendienst im Autohaus hatte. Der Landrat erinnert sich: »Mein damaliger Geselle ging, noch bevor meine Lehre zu Ende war, zur Bundeswehr und hinterließ mir sozusagen seine Aufgabenbereiche. Im Nachhinein auch wenn es anfangs hart war eine prägende Zeit für mich, in der ich auch schon lernte, Verantwortung zu übernehmen und die mich selbstbewusst und sehr stark gemacht hat.«Was dann folgte, war die Frage: Bundeswehr oder Bundesgrenzschutz? Marr entschied sich für die Grenzschützer, besuchte dort drei Jahre lang die Berufsfachschule und hatte sich nach einigen weiteren Lehr gängen relativ rasch zum Meister beim Bundesgrenzschutz hochgearbeitet.
Einstieg in Kommunal�olitikEs stellte sich dann wiederum die Frage: Bleiben oder gehen? Der Kronacher Landrat heute: »Das war schon eine schwierige Entscheidung. Ich hatte einen Vertrag über acht Jahre, hatte mittlerweile Vorgesetztenfunktion, die Arbeit machte Spaß und die Situation auf dem Arbeitsmarkt es war 1968 war ja auch
» Ich überlege nicht, wohin ich im Sommer in Urlaub fahre, sondern ob ich meinen heißgeliebten, 45 Jahre alten Traktor jetzt doch mal durch einen
neuen ersetze. Eine schwierige Entscheidung.(Oswald Marr, Landrat des Landkreises Kronach und [Hobby-]Landwirt)
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»Besonders schätze ich seine Off enheit und Ehrlichkeit im Umgang sowohl mit
den Bürgerinnen und Bürgern als auch mit uns, den Mitarbeitern.
(Stefan Schneider, persönlicher Mitarbeiter des Landrats)
che Dinge nicht versprechen könne, so versuche er dann zumin dest, das Bestmögliche umzusetzen. Seine Authentizität möchte er nicht verlieren: »Es widerstrebt mir, platte politische Sprüche zu machen.« Anpacken, authentisch, nahe bei den Menschen einer von ihnen? Ja, so würde sich Oswald Marr wohl bezeich nen. Nicht, weil er »everybody’s darling« sein möchte. Eher, weil er da herkommt, wo die Vielzahl der Bürger aus seinem Landkreis auch herkommt. »Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass ich in einfachen Verhältnissen in einer schwierigen Zeit aufgewachsen bin. Aber mein Elternhaus und meine berufliche Anfangszeit haben mir wichtige Werte vermittelt und mich nachhaltig geprägt.« Demnächst wird der Kronacher Landrat 65 Jahre alt. Er hat dann noch eine Restamtszeit von vier Jahren vor sich. Nahe dem beruflichen Zenit schaut er bereits jetzt mit Zufriedenheit auf die Ära in der Güterstraße: »Auf der eine Seite ein Mensch zum Anfassen, außerdem e i n Mensch, auf den man sich v e r l a s s e n kann und einer, der vieles bewegt hat.« Blicken wir
zurück: Am 29. März 1947 kommt Oswald Marr als viertes Kind der Familie auf die Welt.
Kindheit �r�gend Die Nachkriegsjahre sind hart, seine Eltern halten die Familie mit Korbmacherarbeiten über Wasser. Ein überraschendes Angebot, in BadenWürttemberg zu arbeiten, kann der Vater nicht ablehnen und verlässt die Familie 1951, um nach Bad Waldsee zu gehen. Erst zwei Jahre später kommt die Mutter mit den vier Kindern hinterher. »Ich muss sagen, dass ich eine sehr interessante Kindheit hatte«, sagt Marr, der selbst dreifacher Vater erwachsener Kinder ist. Die folgenden Jahre waren für den Jüngsten vor allem in schulischer Hinsicht eher schwierig. Nachdem die Familie 1959 die Chance bekommen hatte, in Schmölz ein Grundstück zu erstehen und dort ein Haus zu bauen, stand der Rückkehr nichts mehr im Weg. Nach einer schweren Krankheit der Mutter und einem Schulwechsel auf die Hauptschule Schmölz, machte er dort 1961 sei nen Abschluss. Was dann folgte, beschreibt Oswald Marr heute als sehr wichtige Zeit. Beim damaligen Autohaus Friedrich Müller in Kronach absolvierte er eine kaufmännische Lehre, in der er von
der Reparaturannahme über die Verwaltung des Ersatzteilla gers,
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Porträt
nicht besonders rosig. Also bin ich erst mal geblieben.« Irgendwann stand dann aber in der Zeitung, dass die Gemeinde Ebersdorf bei Coburg für den mittleren Verwaltungsdienst zwei Leute suchen würde. Alles ging dann relativ schnell, Marr absolvierte noch eine zweijährige Ausbildung im mittleren Dienst und war dann insgesamt neun Jahre als Kassenverwalter und Personalratsvorsitzender tätig und lernte somit auch den Aufbau der kommunalen Verwaltung bis ins Detail kennen. Allerspätestens mit Antritt der Stelle in Ebersdorf war der Kommunalpolitiker Oswald Marr praktisch geboren. Der Posten in der Kreiskämmerei in Kronach ab 1981 bedeutete die nächst höhere Ebene in der Finanzverwaltung. Zwei Jahre später wurde er zum persönlichen Mitarbeiter des damaligen Landrats Dr. Heinz Köhler und bereits ab 1978 war er Gemeinderat in Küps und Kreistagsmitglied. Nach dem Ende der Ära Köhler und dem Einzug von Dr. Werner Schnappauf ins Landratsamt endete auch zunächst Oswald Marrs Tätigkeit in der Geschäftsstelle des Landrats und wiederum stellte sich die Frage: was nun? Nachdem er bereits 1978 von der SPD für den damals kurz vorher abgesprungenen Kandidaten ins Rennen geschickt worden war, sah Marr in den bevorstehenden Bürgermeisterwahlen im März 1990 in Küps eine Chance. Seine letztendliche Wahl bezeichnet er selbst heute noch als »wichtigen Meilenstein«. Mit der Kandidatur für den Landrat 1998 schloss sich dann der Kreis für
Porträt
Foto rechts: Die Arbeit auf seinem kleinen Bauernhof ist für Landrat Marr nicht nur eine willkommene Abwechslung, um einmal abzuschalten. Bis zu 500 Ballen Heu, die er im Sommer selbst produziert und einlagert, lassen erahnen, dass der Schmölzer nach Ende der kommunalpolitischen Karriere sicher keine Langeweile haben wird.
den Schmölzer. Wenn man heute durch die Amtsstuben gehen und die Mitarbeiter befragen würde, würde man nach Meinung von Oswald Marr eine durchaus zufriedenstellende Zensur für den »Chef« feststellen können. »Es gab natürlich gerade in den letzten Jahren auch kostenbedingt Stellenstreichungen oder umbesetzungen. Das da nicht alle ›Hurra‹ geschrien haben, ist doch klar. Aber ich denke, man weiß meine Art zu schätzen. Ich verlange viel von meinen Mitarbeitern, ich bin aber auch der Letzte, der dann nicht diese oder jene Gemeinschaftsveranstaltung erlaubt. Geben und nehmen ist einfach wichtig.« Und ginge man raus auf die Straßen des Landkreises, um ein Meinungsbild zu bekommen? »Die Leute würden sagen: ›Der passt!‹, denke ich.« Trotz seiner fast 65 Lenze vermutet der eine oder die andere vielleicht auch den Golf spielenden Sunnyboy hinter Marr, der den verdienten Urlaub fernab auf einer schönen Insel verbringt. Weit
gefehlt: »Ich brauche keinen Urlaub. Die beste Erholung ist für mich, wenn ich mich um meinen Bauernhof kümmern kann. Im Sommer mache ich vier bis fünfhundert Heuballen, die ich alle selbst auflade, nach Hause transportiere und einlagere. Das ist für mich Urlaub.« Und das frische Glas Ziegenmilch wird auch dann bestimmt nicht fehlen.
von Carlo Fehn
«Ich denke, die Leute sagen:
Der Passt!««Irgendwann wird es wieder ein Trend, zurück aufs Land zu ziehen.«
«Man muss auch mal einlenken können, wenn man auf dem Holzweg ist.«
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Sport
Aus Überlegungen zur Offenhaltung der Landschaft heraus be
schlossen 1979 CarlAugust Heinz, Bernd Heinz, Lothar Heinz, Friedrich Döbrich, Hermann Fischer, Klaus Franke, Walter Löffler, Arthur Papst, Heinz Söllner, Ralph Söllner und Achim Zipfel nach einer längeren Informationsphase, schottische Hochlandrinder auf den brachliegenden bzw. schon aufgeforsteten Flächen rund um Kleintettau zu züchten. Zu diesem Zweck gründeten diese Personen 1980 die »Schottische Hochland rinderzucht Frankenwald GmbH«. Das Ziel dieser Gesellschaft war und ist es, der Verbuschung und Versteppung der ehemaligen Kulturflächen entgegenzuwirken.Gleichzeitig wollte man damit ein Modell für alle Menschen schaffen, die als Vollzeitlandwirte nicht mehr
existieren können oder wollen, die aber als Nebenerwerbslandwirte in einer extensiven Form der Landwirtschaft ihren Grund und Boden weiter für sich nutzen und die Kulturlandschaft erhalten wollen. In diesem Zusammenhang bietet das Hochlandrind den Vorteil gegenüber z.B. Schafen, dass es einfacher zu halten ist, insbesondere benötigt es keine Schur. Zudem braucht das Highland Cattle im Winter keine Stallung, kommt mit Tiefschnee auch zurecht, gebärt aufgrund der natürlichen Lebensweise sehr leicht, zertritt die Grasnarbe kaum und weidet mit einer Weideausnutzung von über 90 Prozent das Grasland sehr sauber
und doch schonend ab. Selbst karge Kost im Winter und Temperaturen bis zu 30°C sind kein Problem. Ein weiterer Vorteil ist, dass diese Tiere nicht gemolken werden müssen. Die Hochlandrinder rund um Kleintettau wurden auch eine touristische Attraktion. Im »Hofladen« in Kleintettau können Wurstspezialitäten aus Hochlandrinderfleisch erworben werden. Ein Fleisch, das von sehr guter Qualität, durchwachsen und von wildähnlichem Geschmack ist und das es beim Metzger Kraus in Tettau und Kronach gibt.
Zum HintergrundDie Situation in der Gemeinde Tettau
spitzte sich Mitte der siebziger Jahre dermaßen zu, dass nur noch ein Landwirt in Kleintettau übrig geblieben war, der aufgrund der schlechten Ertragslage der Landwirtschaft einerseits und
Aus der Not geboren,zur Tradition geworden!Am 1. Mai 1980 werden die ersten Tiere in Perth/Schottland besichtigt und sechs weibliche Tiere kommen am 17. Juni in den Frankenwald. Wurde diese notwendige Initiative anfangs belächelt und bekämpft, gilt die Zucht schottischer Hochlandrinder im Frankenwald heute als Er-folgsstory und Touristenattraktion.
15KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Natur & Umwelt
der guten Ent wicklung der Indu strie anderer seits im Jahre 1978 auch noch aufgab. Auch in den benachbarten Gemeinden sah die Lage nicht viel anders aus. Kleintettau war wegen der Lage im Grenzgebiet und zugleich als extremer Industriestandort in einer besonderen Situation. Waren dreihundert Jahre lang GlasHandwerk und Landwirtschaft miteinander verbunden durch die Jahreszeiten gegangen, forderte die Industrie durch Schichtarbeit und bessere Bezahlung für ihre Beschäftigten immer mehr Opfer unter den Landwirten. Schließlich stand das Land, welches zum Teil erst nach den Kriegsjahren in mühevollster Handarbeit gerodet worden war, wieder zur Aufforstung an. Hatte man in den schwierigen Zeiten nach dem Zweiten Weltkrieg noch um jede Handbreit Anbaufläche gekämpft, so drohte im Zeichen des Wirtschaftswunders und des Wohlstandes das Ergebnis der harten Ar
beit der Kleinbauern und Ziegenhalter wieder zunichte gemacht zu werden.Die Brachflächen rund um Kleintettau wurden immer mehr. Weide, Birke, Eberesche und Fichte nahmen wieder Besitz von den Äckern und Wiesen der Kleinbauern und der Wald drohte Kleintettau wieder völlig einzuschließen, zu verdunkeln, noch kälter und feuchter werden zu lassen. Die Wiesengründe versumpften und die Böden versauerten. Der Platz zum Leben wurde immer ärm
licher hin sichtlich Flora und Fauna. Die Kleintettauer Flur war und ist auf Grund ihrer extremen Hanglage völlig uninteressant für Großbetriebe von außerhalb. Lediglich einige Staatsflächen wurden genutzt, um darauf Gülle kostengünstig auszubringen.
Nicht mehr wegzudenkenHeute beweiden über 130 Hochlandrinder über 100 Hektar Wiesenfläche bzw. lichten Waldbestand und halten derzeit das Land grün, offen und
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Chronik Highland CattleWest Highland oder Kyloe Cattle. Ursprünglich im westlichen Hochland von Schot-tland und auf den der nord-west-britischen Westküste vorgelagerten Inseln beheima-tet. Diese Rinderrasse kommt den ursprünglichen Wildrindern der britischen Inseln am nächsten und ist genetisch noch sehr nahe am europäischen Auerochsen und hat die dafür charakteristischen Merkmale fast unverändert beibehalten. Das lässt den Schluss zu, dass sich auch an dem Charakter dieser Rinderrasse nur wenig geändert hat, wenn man von einer sorgfältigen Zuchtauslese absieht. Die Tiere sind kleiner als die meisten modernen Hausrinder und der Urahn vom europäischen Festland - der berühmte Minotaurus - und werden kaum schwerer als 14 Zentner, Bullen bis 20 Zentner. Sie leben allerdings auch noch unter Bedingungen, die ein anderes Rind nicht überstehen könnte.
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Natur & Umwelt
Fauna vielfältig. Circa 15 bis 20 Tiere langsam gewachsen, meist älter als 2 ½ Jahre werden geschlachtet und ab und an auch mal ein Fell oder ein Gehörn zu dekorativen Zwecken genutzt. Und die Hochlandrinder haben auch dafür gesorgt, dass schottische Spezialitäten in Kleintettau und in der näheren Region nach der Grenzöffnung dann auch auf der thüringischen Seite Einzug gehalten haben, nicht zuletzt auch guter schottischer Straight Malt Whiskey.Außerdem haben die Kleintettauer mit den Highland Cattle auch diverse Disziplinen der typisch schottischen Highland Games eingeführt und halten alle paar Jahre solche Spiele ab und werden auch dadurch immer wieder zu einem Anziehungspunkt Hochland rinder in Deutschland be
heimatet waren als in ganz Großbritannien und dabei die erste deutsche Herdbuchzucht 1980 in Kleintettau begann. Darauf sind die Hochlandrinder züchtenden Glasmacher ein bisschen stolz und fühlen sich dadurch auch verpflichtet, diese inzwischen schon zu einer Tradition gewordene Sache ebenso hartnäckig durchzuhalten wie ihr Glasmacherhandwerk.
(Text: frankenwald-highlander.de/ Ute Schaller/ Carlo Fehn)
Foto rechts: Bei einem Besuch des damaligen Bundespräsidenten Karl Carstens im Jahr 1984 in Tettau sagte dessen Frau Veronika, die jungen Rinder wirkten auf sie »wie Plüschtiere«.
für ehemalige Kleintettauer sowie für Gäste aus aller Welt, die sonst den Weg nach Kleintettau nicht finden, obwohl Kleintettau bzw. der nördliche Landkreis Kronach aufgrund hier heimischer Industriebetriebe, die international oder sogar global aufgestellt sind, relativ viele ausländische Kunden, Lieferanten und auch Mitarbeiter hat. Und die treffen hier auf eine offene Gesellschaft, denn die Glasmacher waren schon immer weltoffen, auch weil sie dazu ge zwungen waren (Wanderschaft für die Ausbildung, Verkauf der Produkte schon im Mittelalter über größte Entfernungen) und mit den Hochlandrindern bzw. den von den Hochlandrindern gewonnenen Produkten finden auch verwöhnte Großstädter (z.B. aus New York, London und Paris) hier Dinge, die sie zuhause nicht oder nur sehr schwer sehen oder bekommen können. Allerdings hat sich die Idee mit den Hochland rindern aus Kleintettau in Deutschland schon in den 80er Jahren so verbreitet, dass Anfang der 90er Jahre mehr schottische
Glasca�e und Ho�laden in Kleintettau
Seit Anfang 2010 besteht im Anschluss an einen Besuch des Glasfl akonmuse-ums oder nach einer Wanderung über den traditi onsreichen Rennsteig, vorbei an Hochlandrinderweiden, die Möglich-keit, bei einer gemütlichen Tasse Kaff ee und einem leckeren Kuchen oder auch einer herzhaft en Brotzeit die Eindrücke auf sich wirken zu lassen. Das Glascafe ist inzwischen ein Treff punkt geworden für Kleintett auer und andere Gäste aus Nah und Fern. Viel zu lange hat man auf ein derarti ges Angebot gewartet. Neben dem Glascafe gibt es die Möglichkeit, im Hofl aden Bio-Produkte zu kaufen. So gibt es zum Beispiel Wurstspezialitäten vom Schotti schen Hochlandrind. Glascafe und Hofl aden sind täglich außer Sonntag geöff net, wie das Glasmuseum.
In�o Herd�uchzuchtDas Zuchtbuch (auch Herdbuch oder Zuchtstammbuch) ist eine geordnete Zusammenstellung beglaubigter Ab-stammungsnachweise von Zuchtti eren, Tierfamilien oder Stämmen. Die Vieh-zucht hat ein großes Interesse, die Ab-stammung der Zuchtti ere zu kennen, weil deren Nachkommenschaft die ver-langten Eigenschaft en umso sicherer be-sitzen wird, je reiner Eltern und Voreltern des betreff enden Tiers in der besti mm-ten Rasse fortgezüchtet sind und je aus-geprägter diese die geschätzten Ras-seeigentümlichkeiten besaßen.
(Quelle: Wikipedia)
Vermischtes
17KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Ziel mehr als erreicht!Azubis und Spendenempfän-ger überglücklich!
Als Nadine Dehmel, Projektleiterin des Teams der RaiffeisenVolksbank KronachLudwigsstadt eG, den Anwesenden das Ergebnis der Spendenaktion »Gewinnsparen« präsentierte, waren die jungen Bankmitarbeiter auf der einen Seite stolz, die Empfänger der Spenden aus der Aktion andererseits überglücklich. Rückblick: Im April 2011 starteten fünf Auszubildende zusammen mit zwei »frisch ausgelernten« Mitarbeiterinnen ihr Gewinnsparprojekt mit dem Ziel, sich sozial zu engagieren und gemeinnützige Organisationen durch Spenden zu unterstützen. Die Spenden wurden durch den Verkauf von Gewinnsparlosen des Gewinnsparvereins Bayern generiert. Neben dem Wunsch, die Region zu unterstützen sowie dem damit verbundenen Absatzziel von 2.500 neuen Losen stand hierbei ganz klar der Lerneffekt für die jungen Bankmitarbeiter im Vordergrund: In dem bis zum 31.12.2011 dauernden
Filmvorführung und Ausstellung Grenzfahrten e.V.Der erste Film, der das Innenleben der DDR-Grenztruppen zeigtAm 17. und 18. April zeigt der Verein Grenzfahrten e.V. speziell für Schulklassen der Klassen 9 und 10 und die Bevölkerung den Kinofilm »Grenze«. Der Film erzählt die Geschichte von vier Männern, die vor 26 Jahren in ihrer Jugend mit Anfang 20 Frontdienst in Deutschland leisteten. Und es ist die Geschichte eines Fünften, der dieses Schicksal fürchtete. Es ist der erste Film, der sich dem Innenleben der Grenztruppen der DDR widmet und zeigt, welche Menschen an den Zäunen zwischen Ost und Westdeutschland, an der Grenze zwischen Warschauer Pakt und NATO, der Front des dritten Weltkrieges standen. »Grenze« ist eine Reise an den gespenstisch konservierten Ort des Geschehens, auch eine Reise ins Innere der Protagonisten, an ihre seelischen Grenzen und eine Zeitreise. Im Februar 1986 werden sie ins Grenzausbildungsregiment Halberstadt einberufen, um nach dem dortigen Training in den
Schutzstreifen (Sprachregelung Ost) oder Todesstreifen (Sprachregelung West) irgendwo zwischen Helmstedt (West) und Hötensleben (Ost) versetzt zu werden und anderthalb Jahre lang ihren Wehrdienst zu absolvieren. Keiner von ihnen hatte sich freiwillig gemeldet. Sie sind so unterschiedlich, wie man nur sein kann, doch der Drill einer sozialistischen Armee und der zusätzliche Druck des Grenzregimes zwingen ihnen die gleichen Erlebnisse auf und stellen sie vor existentielle Fragen. Doch in dem Alter erträgt man viel, verdrängt manches und hat Träume für die Zeit danach. Spannend und anschaulich berichtet vor Beginn der Vorführung ein ehemaliger DDRLehrer aus seinem Leben, Schikanen und dem von Misstrauen geprägten Alltag in der DDR. Als Pädagoge lässt er den Schülerinnen und Schülern auch Platz für Fragen und Diskussionen. Durch seine umfangreiche StasiAkte, die bei der Staatssi
cherheit unter dem operativen Vorgang »Bindung« geführt wurde, belegt er die zahlreichen Spitzelaktivitäten, die jeden Lebensbereich abgedeckt haben.Abgerundet wird das Programm durch die Ausstellung »Die heile Welt der Diktatur? Herrschaft und Alltag in der DDR«. Was war die DDR? Diese Frage wird mehr denn je diskutiert. Noch 1989 schien die Antwort eindeutig: Damals gingen Hunderttausende in der DDR auf die Straße, um gegen die Diktatur der SED, für Reisefreiheit und bessere Lebensverhältnisse zu demonstrieren. Heute wird der Alltag in der DDR häufig verklärt. Gab es tatsächlich so etwas wie eine »heile Welt« inmitten der Diktatur? Oder waren SEDHerrschaft und Alltag letztlich untrennbar miteinander verbunden?Der Film wird in der Filmburg Kronach am 17. und 18. April jeweils um 10 Uhr, 14 Uhr und um 19 Uhr vorgeführt. Der Kostenbeitrag für Eintritt mit Zeitzeu-gengespräch und Begleitausstellung liegt bei 6,- Euro pro Person.
von Oliver Porzelt/ Grenzfahrten e.V.
Rundum glücklich und zufrieden präsentierten sich im Anschluss an die abschließende Präsentation die Projektmitarbeiter und Spendenempfänger.
Projekt erhielten und erarbeiteten sie jede Menge KnowHow für ihre berufliche Praxis. Organisation und Koordination innerhalb der Projektgruppe, Absatzplanung, Entwicklung von Marketing und Vertriebsideen, Planung und Umsetzung von Vertriebsmaßnahmen, Mitarbeitermotivation, Vertriebscontrolling und auch den Umgang mit Kunden und das Sammeln von Vertriebserfahrung.Nun war es also Zeit, eine Bilanz zu ziehen und diese fiel mehr als positiv aus.
Durch zahlreiche Aktionen, mit denen das Bestreben aktiv beworben und forciert wurde, schafften es die jungen Leute, 2.917 Lose im Projektzeitraum zu verkaufen. Über eine Spende in Höhe von jeweils 3.000 Euro dürfen sich die Kinder und Jugendbetreuung des BRK Kronach, der katholische Kindergarten St. Marien in Steinwiesen sowie der evangelische Kindergarten »Sonnenschein« in Kronach freuen.
von Carlo Fehn
KRONICHER. Ratgeber
18 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
ANZEIGENSEITEBeaUTY & WeLLNess
Schönheit hat viele Gesichter. Und zu jedem gehört eine Frisur. Gerade im Sommer vollenden die richtigen Trendlooks unseren modischen Auftritt. Dafür haben die Modemacher im Team des Zentralverbandes ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Natürlich nach allen Regeln der Kunst. Auffällig sind dabei die span-nenden Retrospektiven auf große Modethemen vergangener Zeiten und der Stilbruch als Prinzip der ästhetischen Erneuerung. Die Frisuren-kollektion für das Frühjahr und den Sommer 2012 fasziniert durch ihr virtuoses Spiel mit Formen und Farben. Die neuen Hairstyles des ZV-Modeteams bringen uns trendsicher durch die warme Jahreszeit.
DAMENTRENDSPilzköpfe und 80er JahreStyles sind wieder im Kommen und ihre aktuellen Interpretationen muten frisch und originär an, dank kunstfertiger Schnitttechniken, perfekter Colorationsverfahren und innovativer Styling ideen. Bei den Damen dominieren sommerliche Blondtöne, die mal in leuchtendem HonigBeige, mal natürlich verwaschen mit dunklen Ansätzen und hellen Längen daherkommen. Unverzichtbar für aufregende, lebendige Strukturen: Der Undercut, der speziell den Kurzhaarfrisuren Textur und Ausdruckskraft gibt. Lange Haare hingegen betören mit üppigen Wellen und Locken ein Fest der Weiblichkeit.
KÖNIGIN DES STILS......und vielleicht auch der Herzen zu werden das verspricht dieser neue Shortcut für den Sommer. Inspiriert durch den legendären Stufenschnitt
von Lady Di kommt die Neuinterpretation allerdings sehr viel lässiger und frischer daher als das Original. Dabei sorgt ein dezenter
Undercut für schmale Seitenpartien, die Längenvariationen am Ober und Hinterkopf schaffen Volumen und Leichtigkeit. Ein leuchtendes HonigBeigeblond gibt dem Shortcut zudem Tiefe und betont die Strukturen. Statt bretthartem Föhnstyling wie in den Achtzigern werden die Haare wie zufällig aufgelockert und sehr soft modelliert für ein natürliches Finish. Leicht und unkompliziert: So sollte der SommerLook für 2012 sein. Aber es geht auch anders wie die unorthodoxe und progressive Stylingvariante zeigt.
GRAPHIC ARTVon wegen »Yesterday«! Pilzköpfe sind schwer im Kommen. Voraussetzung für diesen topmodischen Rundschnitt sind exakte Konturen. Ein extremer Undercut mit nahezu ausrasierten Seiten und Nackenpartien sorgt für eine schlanke und eng an
Frisurenmode Frühjahr/Sommer 2012
Good Vibrations
liegende Silhouette. Das Deckhaar bleibt gleichmäßig lang, ein Bogen in der stumpf geschnittenen Ponypar
tie verstärkt den grafischen Charakter. Die kompakte Textur am Ober und Hinterkopf softet und harmonisiert den Look. Seine Leuchtkraft er
hält er durch einen intensiven Kupferton am Ansatz, der zu den Spitzen hin in ein helles Kupfergold ausläuft. Die TwoToneOptik verleiht der Textur expressive Lebendigkeit. Beim Styling liegt der Fokus auf Natürlichkeit. Trendgebot Nummer Eins: Haare, die wie vom Wind frisiert anmuten.
Traumfrisuren für jeden Typ? Genau das! Die neuen Summer-Styles punkten mit span-nenden Stilbrüchen und bestechen durch ihr Spiel mit Form und Farbe. Die Trendkollek-tion des Zentralverbandes des Deutschen Friseurhandwerks (ZV) zeigt, wie schön der Sommer ist. Und das fühlt sich mächtig gut an.
KRONICHER. Ratgeber
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ANZEIGENSEITE BeaUTY & WeLLNess
HERRENTRENDSMännerköpfe verabschieden sich von Akkuratesse und Konformismus individuelle Looks mit ungleichmäßigen Längen sind der Trend du jour. Effektvolle DoubleCuts, die angesichts kurzer Seiten und längerem Deckhaar wie zwei Schnitte in einem anmuten, feiern ihren Siegeszug im Modesommer. Ob Stachellook, Popperschnitt oder New Romantic auch hier stehen die 80er Jahre Pate, aber ungewöhnliche Schnitteffekte und Stylingkonzepte überführen diese »Klassiker« gekonnt in die modische Jetztzeit.
GEGEN ALLE REGELNUngleiche Längen sind jetzt erwünscht. Die Grundlage für das gewollte, wenngleich kontrollierte »Chaos« dieses Shortcuts bildet eine ausgefeilte Schnitttechnik, bei der Passé für Passé gegeneinander geschnitten wird. Dadurch entsteht eine insge
samt stachelige Textur. An den Seiten kurz und knapp, entfaltet der Cut am Oberkopf sein volles Potenzial. Mit Mattproduk
ten aufgestellt, entsteht eine punkige Note. Leicht aufgehellte Spitzen setzen subtile Farbakzente und verstärken die ungebändigte Optik. Das lieben nicht nur junge Männer. Oder
doch ein bisschen mehr Ordnung erwünscht? Auch kein Problem mit Glanzprodukten in die Stirn gestylt ist der Look gleich ein wenig braver. Aber noch lange nicht gewöhnlich.
NEW POP FESTIVALKurze Seitenkonturen, kompaktes Pony und schwere Texturen am O b e r k o p f : Das war einst das FashionStatement der PopperGene
ration. In diesem Sommer erlebt der Look ein höchst trendiges Revival. Und dabei geht es richtig wild zu: Unterschiedliche Längen lockern die Silhouette auf und gewollt »verschnittene«
Partien setzen neue Formakzente. Zugrunde liegt ein Double Cut, wobei der Übergang von den extrem kurzen Seiten zu der Länge am Oberkopf bewusst hart gestaltet wird. Optisch gesoftet wird diese Kante durch das strahlende Goldblond eine Farbe, die im Sommer auch für Männer den Ton angibt. Die formbetonte Stylingvariante à la David Beckham präsentiert sich vergleichsweise adrett: Der gegelte SleekLook mit Seitenscheitel verleiht eleganten MännerChic.
(Copyright Text und Fotos: Zentralverband des Deutschen Friseurhandwerks)
KRONICHER. Ratgeber
20 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
ANZEIGENSEITEDies & Das
Der Weltwassertag wird jährlich am 22. März begangen. Er steht in jedem Jahr unter einem anderen Thema. Wie die Wasserdekade 2005 bis 2015 und das Weltwasserjahr 2003, wirbt der Weltwassertag vor allem für die Bedeutung des Wassers für die Menschheit, in der breiten Öffentlichkeit und der Politik. Der Weltwassertag ist ein Ergebnis der Weltkonferenz über Umwelt und Entwicklung 1992 in Rio de Janeiro, er wird seit 1993
jährlich aufgrund einer Resolution der UNGeneralversammlung vom 22. Dezember 1992 gefeiert. Im Jahre 2012 werden die Feierlichkeiten zum Weltwassertag sich auf Marseille konzentrieren, die Gastgeberstadt des Weltwasserforums. Die UNESCO stellt den vierten Weltwasserbericht vor. Der
Weltwassertag 2012 wird das Thema Nahrungssicherheit und Wasser haben. Die Weltlandwirtschaftsorganisation FAO wird die Hauptverantwortung für die Gestaltung des diesjährigen Welttags tragen.
(Text: www.unesco.de)
Weltwassertag 2012
Tipps vom Fachmann: Thomas Häring, Rundfunk-/Technikmeister bei Itting Elektro GmbH
Umstellung Analog- auf Digital-TVHerr Häring, was sind eigentlich die Gründe für die Umstellung von Analog- auf Digital-Empfang?Es gibt im Wesentlichen zwei Gründe: Die Programmvielfalt hat enorm zugenommen, allerdings sind die Transponderplätze relativ begrenzt. Die Überlegung war nun einfach, wie man diese ganzen Programme auf den Satelliten unterbringt. Das geht über die Digital-Technik, womit mehr Programme auf einen Transponder passen. Außerdem ist die Übertra-gungsqualität in Bild und Ton wesent-lich höher als im Analogbereich.
Was bedeutet das nun für den Konsumenten ab 1. Mai 2012? Es gibt verschiedene Ausgangssitu-ationen: Wer eine analoge Satelit-tenanlage hat, muss auf jeden Fall auf
digital umrüsten, um nicht schwarz zu sehen. Das erfolgt durch einen Austausch des Empfangsteils an der Schüssel und zusätzlich benötigt man einen neuen Satelliten-Receiver der digital-tauglich ist. Bei Kabelfern-sehen ist zu beachten, ob von Seiten des Kabelanbieters eventuell einige Programme weiterhin auch nach dem 30. April analog zu empfangen sind. Falls nicht, ist entweder ein Kabel-Receiver notwendig - dabei handelt
es sich um ein relativ kleines Kästchen, das man direkt beim TV-Gerät auf-stellen kann. Bei schon etwas älteren Fernse-hern ohne Digi-
tal-Tuner - Röhrengeräte können grundsätzlich kein digitales Signal empfangen - macht dann womöglich die Anschaffung eines neuen Gerätes Sinn, das heutzutage diesen Digital-Tuner standardmäßig hat.
Was ist dann beim Neukauf eines TVGeräts zu beachten?Es kommt lediglich darauf an, ob man über eine Satellitenanlage oder über Kabel fernsieht. Im Falle der Sat-Anlage muss das Neugerät mit der DVB-S Technologie ausgestattet sein, im anderen Fall mit DVB-C. Sollte man in Erwägung ziehen, zum Beispiel in der Zukunft von Kabel auf Satellit umzusteigen, sollte beachtet werden, dass beide Tuner eingebaut sind.
Interview: Carlo Fehn
KRONICHER. Ratgeber
21KRONICHER. | Ausgabe März 2012
ANZEIGENSEITE MODe
Bei WEKA heißt es nicht umsonst »...mehr als nur einkaufen!«Immer wieder Neues erleben heißt: »...mehr als nur Einkaufen!« In unserer Herrenabteilung tut sich was. Die Herren ModeShops von Lerros, Camp David, Esprit und s.Oliver werden umgebaut. Schöner, größer im neuen Look!
Übrigens: Jetzt in der Umbauphase können Sie super Schnäppchen machen. Auf Einzelteile, Restgrößen und WinterSaisonware gibt´s noch mal (also auch auf bereits reduzierte Artikel) 20% Rabatt, an der Kasse abgezogen! Das sollten Sie sich nicht entgehen lassen!
Die ModeShops für IHN Lerros, Camp David, Esprit und s.Oliver starten völlig neu in den Frühling. Lassen Sie sich überraschen und kommen Sie vorbei. Die neuen Kollektionen werden Sie begeistern. Farbig jung oder klassisch chic für jeden haben die neuen Frühjahr/SommerKollektionen das richtige Outfit parat. So macht Einkaufen noch mehr Spaß!
...und weiter geht’s bis April in unserer Damen und Herrenwäscheabteilung. Auch hier werden wir für Sie neue MarkenShops einrichten. Triumph, Ringella, Mey, Schiesser,
Tom Tailor und viele mehr. Das wird ein Frühling! Von duftiger Nachtwäsche, bequemer Freizeitwäsche oder reizvollen Dessous bis zu klassischen WäscheSets für jede Figur, für jeden Geschmack, haben wir für Sie eingekauft.
Lassen Sie sich überraschen und kommen Sie auf einen Einkaufsbummel bei uns vorbei.
WEKA - mehr als nur einkaufen!
Der neue Lerros man - Shop, bei WEKA in Kronach, im 1. Obergeschoss
22 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Menschen & Geschichten
Die Weihnachtsflut 1967
Auch durch Steinberg wälzte sich der aufgewühlte Kronachfluss.
Hochwasseralarm gab es auch am Marienplatz.
Der Kronachfluss im Bereich der Cranach-Schule.
Repr
o: G
erd
Flei
schm
ann
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o: G
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Historisches
22 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
23KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Menschen & Geschichten
Das Hochwasser von 1967 verwandelte das Rodachtal bei Neuses in eine Seenlandschaft. Die Zollschere verschwand in den Wasserfluten. Repr
o: G
erd
Flei
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sermassen, die sich in Haßlach, Kronach und Rodach Richtung Süden wälzten, richteten in Stadt und Land schlimme Verwüstungen an. Auch zwei Todesopfer waren zu beklagen: Ein fünfjähriger Junge und ein 61jähriger Mann starben. Außerdem gingen viele Tiere in der reißenden Strömung elend zu Grunde.Hart traf es wieder einmal die Kronacher in den unteren Stadtbereichen. Unheilvoll klangen schon die Meldungen von den Oberläufen der Haßlach und der Kronach, die am Vorabend beim Straßen und Wasserbauamt ständig eingegangen waren und die bereits in der Nacht zum Heili gen Abend ernste Hochwassergefahr erkennen ließen. Am Sonntag, 24. Dezember, löste schließlich die Polizei mittels Sirene gegen 5.45 Uhr Katastrophenalarm aus.
Enorme Sch�denTrostlos war das Bild im Bahnhofsviertel, insbesondere in der Rosenau, wo das Wasser in die dortigen Geschäfte eindrang und enorme Schäden anrichtete. Schwer betroffen waren vor allem das Möbelhaus Hess und die Drogerie Dölling. Die Hochwassermassen der Kronach setzten auch den Ziegelwinkel auf weiten Strecken unter Wasser und ergossen sich als breiter Strom über
die Staatsstraße 2200 wieder in das Kronachbett. Ein ähnlich schauriges Bild bot sich an der Spitalbrücke. Trostlos sah es auch in KronachSüd in der Siedlung aus. Die Wassermassen der Rodach setzten dort fast alle Keller unter Wasser. Aber auch in vielen Orten des Frankenwaldes kam es zu dramatischen Zuspitzungen mit schlimmen Folgen.Landrat Dr. Edgar Emmert, Bürgermeister Konrad Popp und die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden waren entsetzt über den beträchtlichen Schaden. Bereits am 2. Weihnachtsfeiertag besuchte Regierungspräsident Dr. Fritz Stahler den Landkreis und informierte sich vor Ort über die Katastrophe. Auch die Landtagsabgeordneten Baptist Hempfling und Louis Welsch sowie MdB Karl Hofmann versprachen, sich für eine rasche Hilfe einzusetzen. Auch heute noch erinnern sich die Zeitzeugen mit gemischten Gefühlen an die Katastrophenweihnacht von 1967. Obwohl in den nachfolgenden Jahrzehnten Abermillionen in den Hochwasserschutz vor allem im Bereich von Kronach investiert wurden, lässt sich eine Wiederholung dieser Schreckenstage nicht ausschließen.
von Gerd Fleischmannn
Historisches
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Die Weihnachtsflut 1967Vielen ist der Heilige Abend im Jah
re 1967 noch in unangenehmer Erinnerung. Damals sorgte ein Jahrhunderthochwasser für Angst und Schrecken. Der Frankenwald erlebte eine Katastrophe von ungeahnten Ausmaßen. Die Täler verwandelten sich in Seenlandschaften. Selbst die dramatischen Ereignisse von 1890 und 1920 wurden noch übertroffen. Dazu die Vorgeschichte: Während des ganzen Dezembers hatte es kräftig geschneit. Zwei Tage vor Heiligabend stiegen die Temperaturen einige Grad über Null und am 23. Dezember setzte dann starker Regen ein, der die Schneemassen sehr schnell zum Schmelzen brachte. Das Unheil nahm nun seinen Lauf. Bereits gegen 23 Uhr musste die Kronacher Feuerwehr erstmals ausrücken, um Keller auszupumpen. Dann ging es Schlag auf Schlag. Während bei einem üblichen Hochwasser an die 65 Kubikmeter Wasser in der Sekunde in der Haßlach gen Kronach schießen, sorgte das Ereignis im Jahre 1967 mit 85 Kubikmetern für einen absoluten Rekord. Entsprechend groß waren die Auswirkungen. Für viele Menschen gab es kein Weihnachten im Lichterglanz und in Geborgenheit. Dafür kamen am 24. Dezember Not, Elend und Schrecken über die Familien. Die riesigen Was
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Bekannt gemacht wurde es schon, einer Closing folgte bereits eine
80er RevivalParty und der kleine Funke Hoffnung, der für den »Sunset Club« in Hummendorf womöglich einen Sunrise bedeuten könnte, wird nach Aussage von Hajo Barnickel kein neues Feuer für die verständnislose Fangemeinde entfachen können. »Es ist schon traurig und wir fragen uns wirklich: Warum?« Der Kronacher Zahnarzt, der Ende der 1990er Jahre zusammen mit seinem Kollegen, Michael Kaiser, nach einer Idee suchte, ein Konzept für einen DiskothekenBetrieb umzusetzen, muss sich mit der Aussage des Gebäudeeigentümers zufriedengeben, der schlicht und einfach keine Disko mehr haben möchte Punkt! Zum Stand der Dinge sagt Hajo Barnickel mit einem deutlichen Schuss Wehmut in der Stimme: »Wenn nicht etwas Außergewöhnliches passieren sollte und davon gehen wir nicht aus , dann werden wir das Gebäude
R. I. P. »Hummi«!
Dentallabor mitgegründet. Wenn du noch relativ jung bist und schon zwei Unternehmen erfolgreich gestartet hast, fragst du dich dann mal so aus Spaß: ›Und was kommt jetzt?‹. Es gab zu dieser Zeit keine richtige Diskothek im Landkreis und so haben wir einfach mal ein paar Visionen durchgedacht.« Das zu diesem Zeitpunkt leerstehende und völlig heruntergekommene Gebäude in Hummendorf hatte unter dem Eigentümer viele gute DiskoJahre bis Ende der 1980er hinter sich und war danach mit zumeist wenig durchdachten Konzepten bis zum endgültigen Stillstand wiederbelebt worden. »Da war wirklich nicht mal mehr ein Lichtschalter, geschweige denn Stromkabel oder sonstige Dinge, die den Laden für uns attraktiv gemacht hätten«, beschreibt Hajo Barnickel einen ersten Besichtigungstermin damals. Nach einigen Überlegungen und Abwägungen beschlossen die vier Unternehmer Thomas Kaiser und Stefan Messelberger waren mit im Boot
im April so übergeben, wie wir es damals übernommen haben.« Das Herz blut, das er, Michael und Thomas Kaiser, Stefan Messelberger und der im vergangenen Jahr als Teilhaber dazugekommene Christian Sünkel bei Um und Ausbau und teilweise auch erst kürzlich durchgeführten Renovierungen in die einzige »richtige Disko« im Landkreis gesteckt haben, ist dann zwar versickert, doch alles andere könnte womöglich in einer neuen Location gebraucht werden.
Aus S�ass wurde Ernst»Das ist natürlich jetzt eines unserer wichtigsten Themen«, sagt Barnickel, der sich selbst als eine konstante Größe der regionalen HouseSzene und passionierten Partygänger bezeich net. Er blickt zurück und vergleicht die Entscheidungssituation für solch eine Unternehmung damals mit heute: »Michael Kaiser und ich hatten Anfang der 90er unsere Zahnarztpraxen eröffnet und später ein
Der Patient wurde für tot erklärt, die Todesursache ist bekannt, die Beisetzung hat stattgefunden. Dass es sich um ei nen Scheintod handelt, kann nicht hundertprozentig ausgeschlossen werden, gilt jedoch als nahezu unwahrscheinlich. Die Trauer hat begonnen, das Leben muss weitergehen. Der »Sunset Club« ist tot! KRONICHER. hat sich mit einem der Macher über eine zwölfjährige Erfolgsgeschichte unter halten.
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Gesellschaft
dann allerdings, das Projekt »Hummi« anzupacken. Trotz der schwierigen Startbedingungen gab es keine sinnvolle Alternative. Barnickel sagt: »Das war eine Marke, die wir einfach nur wecken mussten. ›Hummi‹ war und ist ein Begriff, nicht nur bei uns im Landkreis. Da kannst du überall in der Region fragen, sogar bis nach Nürnberg fahren und die Leute kennen das.« Barnickel, der eingesteht, dass er innerhalb des Teams derjenige war, der das SamstagNachtGeschäft in Absprache den Anderen überlassen hat und der auch aufgrund sei ner Bekanntheit in der Szene die Kontakte herstellte, Trends aufzeigte und die PR übernahm, ist der Meinung, dass mit der Schließung des »Sunset Clubs« nicht nur ein Stück Kronacher ClubGeschichte verschwindet.
Lücke entstanden»Das Problem ist ja nicht, dass wir als Betreiber auf die Gastronomie angewiesen wären. Wir haben alle ›anständige Berufe‹, die uns voll ausfüllen. Der Club war für uns immer Hobby, eine Passion, nie Geschäft. Aber es waren aufregende Jahre und jetzt muss man sich einfach mal anschauen, welche Möglichkeiten man im Landkreis und speziell in Kronach noch hat, am Wochenende wegzugehen. Und vor allem so wegzugehen, dass man auch mal ein paar Bekannte trifft. Das war ja gerade für unser Stammpublikum ein wesentlicher Faktor. Man konnte sich auf die Kontinuität bei der Musik verlassen, es war alles relativ gut überschaubar und man wusste immer, man würde Leute treffen, die man kennt. Es war auch irgendwo dieser ganz familiäre Charakter, der uns so beliebt gemacht hat. Unglaublich viele Beziehungen fanden hier ihren Anfang.« Heute und jetzt sei im Vergleich zu
damals einiges anders, so Barnickel. Der »Hummi«Faktor als Anziehungspunkt aufgrund der Bekanntheit von früher findet sich nirgends, wenn man jetzt überlege, irgendwo anders wieder etwas aufzubauen. »Wir haben uns schon ein bisschen umgehört und bekommen viele Hinweise. Aber im Moment sind wir in erster Linie natürlich damit beschäftigt, in Hummendorf auszuziehen und alles abzuwickeln. So einfach aus dem Bauch heraus wird eine Entscheidung diesmal wohl auch nicht zu treffen sein«, so der Kronacher Zahnarzt. Ob alle fünf Gesellschafter überhaupt weitermachen würden, sei noch nicht ganz klar, aber auch nicht das eigentliche Problem. »Es geht natürlich um die Investition, die man dann erst mal wieder tätigen und aufholen müsste und vor allen Dingen wird es schwierig, die Nachhaltigkeit unseres erfolgreichen Konzepts hinsichtlich Musik, Zielgruppe und Öffnungszeiten jetzt einfach von A nach B zu transportieren. Der ›Sunset Club‹ war und ist eben etwas Besonderes.« Und das
hat nicht in erster Linie etwas damit zu tun, dass Barnickel dort auch seine Lebensgefährtin Doreen kennengelernt hat. »Wir brauchen hier in Kronach ein Angebot. Wo sollen die jungen Leute, aber auch die Endzwanziger und die jung gebliebenen Dreißiger denn hin? Und wie sieht das aus: eine Kreisstadt ohne nächtlichen Fixpunkt?« Der »Sunset Club« in Hummendorf wird das mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr sein.Und das schon bemühte »letzte Fünkchen Hoffnung« ist auch für Barnickel kaum noch als zündender Funke für einen Restart denkbar. Aber bevor nicht die letzte Steckdose abgeschraubt ist, sagt er zumindest: »Ich kann es mir nicht vorstellen, dass es weitergeht, ausschließen kann ich es aber auch nicht.« Mittlerweile gibt es auch von Seiten der Stadt ein klares Bekenntnis, hier gemeinsam mit potenziellen Investoren nach Möglichkeiten zu suchen, die Lücke zu schließen, die »Hummi« hinterlassen wird.
von Carlo Fehn
»Es wird jetzt wirklich schwer, in Kronach am Wochenende wegzugehen.
(Hajo Barnickel, Initiator und Mitgesellschafter des »Sunset Clubs« Hummendorf)
Foto: Dass Hajo Barnickel Lebensgefährtin Doreen in seinem »Sunset Club« kennenlernte, kommt nicht von ungefähr.
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Menschen & Geschichten
Es ist ein Thema, das viele in der Gesellschaft lange vor sich her
schieben: der eigene Tod, der Tod naher Angehöriger und die folgende Bestattung. Meist ist in Familienkreisen der grundlegende Wunsch des Verstorbenen bekannt: Erd oder Feuerbestattung. Letztere nimmt sowohl deutschlandweit als auch im Landkreis Kronach zu. Sowohl Werner Schmidt vom Bestattungsinstitut Walter Pause, als auch Torsten Schönsee vom Bestattungshaus Schönsee schätzen diese auf rund 60 Prozent, die Tendenz sei steigend. Aileen Krässe vom gleichnamigen Bestattungsinstitut taxiert den Anteil für die Stadt Kronach mittlerweile sogar auf 70 Prozent.»Da wir in einer recht strukturschwachen Region leben, ergibt sich zum Beispiel nach Wegzug der Kinder fast zwangsläufig das Problem der Grab pflege. Da die Pflege bei einem Urnengrab nicht so aufwändig ist, stellt das für viele eine gute Möglichkeit dar«, erklärt Torsten Schönsee. Aileen Krässe sagt: »In der Regel ist eine solche Beisetzung kostengünstiger sowie hygienischer. Eine Urnenbestattung ist das Sauberste, was es gibt.“ Im Fall einer Feuerbestattung
muss der Wille des Toten oder seiner Angehörigen dazu ausdrücklich bekundet sein und die Identität darf keine Zweifel zulassen. Dabei gibt es zwei grundlegende Arten im Ablauf der Urnenbestattung: Entweder findet nach der Aussegnung eine Trauerfeier mit dem Sarg des Toten statt, der vor dem Leichenhaus des Friedhofes oder in einem Fahrzeug aufgebahrt ist. Der Tote wird anschließend ins Krematorium gebracht, dort verbrannt und die Urne ein paar Tage später meist im engsten Familienkreis beigesetzt, dies in einem Urnengrab oder einem bereits bestehenden Einzel oder Gemeinschaftsgrab. Die zweite Möglichkeit besteht in einer Trauerfeier, bei der die Urne nach der Kremation bereits zur Trauerfeier gebracht wurde.
Friedho�szwangDass Urnen vergänglich sein müssen, ist nicht jedem bekannt. Auf dem Coburger Stadtfriedhof beispielsweise werden nur biologisch abbaubare Urnen verwendet. Im Landkreis Kronach ist dies noch nicht so. Auch das Erscheinungsbild der Urne an sich als Behältnis hat sich gewandelt. Es gibt sie heute in vielen verschiedenen
Größen, Farben und Materialien, wie zum Beispiel aus Holz, Biorohstoffen, Kupfer, Metall, Porzellan, Ton oder Keramiklegierungen. Ebenso wünschen sich viele Menschen, die Urne des Verstorbenen mit nach Hause zu nehmen und an einem besonderen Ort aufzustellen. Das ist in Deutschland nicht möglich, denn es herrscht »Friedhofszwang« per Gesetz. Eine Beisetzung auf einem »Gottesacker« ist Pflicht, eine Lockerung gab es lediglich in Form der See oder Naturbestattung, beispielsweise dem »Ruheforst«, wie er vor wenigen Jahren in Tambach bei Coburg realisiert wurde. Im Landkreis Kronach gibt es derzeit einen sogenannten »Urnen kreis« auf dem Stadtfriedhof Kronach eine Urnengemeinschaftsgrab anlage. In anderen Ländern können die Urnen teils von den Angehörigen mit nach Hause genommen werden, sowie es die Möglichkeit der Fels, Diamant oder Weltraumbestattungen gibt letztere entsprechend teuer. Zu den deutschen Bestatterleistungen kann man sagen, dass hier je nach individuellen Wünschen eine gewisse Spannbreite möglich ist. Dass eine
Was bleibt, ist die Asche
Immer mehr Menschen auch im Landkreis Kronach entscheiden sich im Todesfall für eine Feuerbestattung. Die Gründe hierfür haben sich stark verändert, ebenso wie die Möglichkeiten der Realisierung.
27KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Tradition
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Feuerbestattung schon deshalb nicht generell billiger ist als eine Erdbestattung, hängt auch damit zusammen, ob beispielsweise bereits ein Familien grab bestehe. »Was in jedem Fall billiger ist, ist die Gebühr für ein Urnengrab in der jeweiligen Gemeinde«, erklärt Werner Schmidt. Hierfür gibt es jedoch bei allen fünf Bestattungsinstituten im Landkreis Kronach individuelle Beratung. Dass der saisonbedingte Aufwand nicht mit in die Kostenab rechnung einfließt, versteht sich von selbst: dennoch benötige man im Winter bei gefrorenem Boden etwa die drei bis vierfache Zeit bei der Arbeit.
Anders trauernTorsten Schönsee beschreibt einen Wandel der hiesigen Trauerkultur: Früher habe es nicht nur in Deutschland noch eine traditionelle Totenwache am Bett des Verstorbenen gegeben, wo man Abschied vom Verstorbenen nehmen konnte. Viele ältere Menschen kennen das heute vielleicht noch aus Erzählungen. Da heute aber viele Menschen im Krankenhaus oder im Hospiz stürben und oft danach nicht mehr in ihr altes Zuhause kämen, entfalle dieses bewusste Loslassen.Dass die Art der Bestattung von der Konfession abhänge, denkt auch Aileen Krässe nicht: »Trauer ist Trauer.« Sie erzählt: »Bis vor zehn oder 15 Jahren etwa war es in katholischen Orten noch nahezu undenkbar, sich verbrennen zu lassen.“ Heute sieht sie ebenso wie Pfarrer Segenschmiedt aus Küps keine Unterschiede zwischen Katholiken und Protestanten. Der Geistliche verweist dabei auf die Geschichte: Früher galt die Erdbestattung als bewusste Abgrenzung der Christen gegen die Praktiken der Römer. »Verbrennen bedeutete: keine Hoffnung auf neues Leben mehr haben.« Vielmehr seien es Unterschiede, die aus einem Stadt oder Landleben resultieren. Viele Großstädter hätten in ihrem unmittelbaren Umkreis keine
nahen Angehörigen mehr, die sich um das Grab kümmern könnten. Deshalb kommt es oft vor, dass ihre Urne in das Grab eines verstorbenen Elternteils kommt. Es sei ein allgemeiner Trend. Ebenfalls zugenommen habe die Zahl der anonymen Bestattungen, wie sie beispielsweise in Coburg ermöglicht wurden. »Individuell muss jeder für sich entscheiden, was für ihn das Richtige ist auch innerhalb der Arten der Urnenb e s t a t t u n g « , befindet er. „Für manche stellt die Tatsache, dass man dem abfahrenden Leichenwagen mit dem Verstorbenen nachsehen muss, einen verzögerten Abschied dar. Etwas, das noch nicht abgeschlossen ist. Andere fühlen sich bei einer reinen Trauerfeier mit Urne unwohl, weil sie denken, dass so s chnell nicht viel übrig bleibt.«Auch deshalb sei es wichtig, das Thema »Tod« nicht zu verdrän
gen und sich schon früh zu seinen Wünschen zu äußern. »Ich habe nun seit 17 Jahren zum ersten Mal den Fall, dass eine Frau genau gesagt hat, was sie haben will, sogar die Liedauswahl für die Trauerfeier.«
von Corinna Tübel
28 KRONICHER. | Ausgabe März 2012
Daten & Fakten
Heuballen, die Landrat Oswald Marr jeden Sommer selbst produziert und einlagert
Monatlicher Elternbeitrag in Euro für die Tages pfl ege eines Kindes, das 10 Stunden pro Woche bei einer Tagesmutter unterge-bracht ist.
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DER LANDKREIS IN ZAHLEN
Anteil der Feuerbestattungen im Landkreis Kronach in Prozentca. 60
60
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Ein aktuelles Foto (Aufl ösung 300 dpi) sollte ebenfalls dabei sein.
für den Landkreis
von Ursula Ingram������ A��������� ��� K�����/USA
Zutaten*:
ca. 40 g ungesüßtes • Kakaopulver ca. 125 ml Milch• ca. 125g Butt er (oder • etwas weniger)ca. 500 g Zucker• ca. 8 Esslöff el Erdnuss-• butt er1 Päckchen Vanillin• ca. 275g Haferfl ocken•
*Es ist möglich, dass die Por-ti onen aufgrund der Umrech-nung der amerikanischen Maße ein bisschen angepasst werden müssen. Der Teig sollte ziemlich fest sein, damit die Plätzchen nach dem Abkühlen nicht zer-fallen.
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KRONICHER. | Ausgabe März 2012
NO-BAKE OATMEAL COOKIES(Ha�er�locken-Schoko-Pl�tzchen)
Zubereitung:
Zuerst folgende Zutaten mischen, dann eine volle Minute sehr gut aufk ochen und stän-dig rühren:
Ungesüßtes Kakaopulver • Milch• Butt er • Zucker•
Von der Heizplatt e entf ernen und folgende Zutaten einrühren:
Erdnussbutt er• Vanillin• Haferfl ocken•
Alles nochmals gut durchrühren und die Masse löff elweise auf Wachspapier tropfen. Gut abkühlen lassen und genießen!
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auch am bedeutendsten ist, wie Michail Gorbatschow im vergangenen Jahrhundert auf friedliche Weise die Welt verändert hat. Ohne ihn, seine Glasnost und Perestroika, hätt e es die friedliche Revoluti on und eine Wiedervereinigung Deutschlands ohne Blutvergießen sicher nicht gegeben.
Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?In einem Raumschiff die Erde umkreisen.
Wen würden Sie gerne einmal für einen ausführlichen Meinungsaus tausch tref-fen und warum?Helmut Schmidt. Er war für mich der beste und weitsichti gste Bundeskanzler, vielleicht gemeinsam mit Konrad Adenauer, den wir jemals hatt en. Seine Ansichten sind oft mals auch unbequem aber immer zutreff end, so dass sein Rat auch heute noch sehr gefragt ist. Er ist weise im wahrsten Sinne des Wortes. Aber auch Gorbatschow steht aus oben genannten Gründe ebenfalls auf meiner Wunschliste.
Wie würden Sie in einer Pilsbar in Hamburg einem Nordlicht die »Kronicher« beschreiben!Leute, die zuerst reserviert wirken, aber nach dem »Auft auen« so gastf reundlich und Fremden gegenüber so aufgeschlossen sind, dass sie auch mit einem »kühlen« Hamburger ins Gespräch kommen. Dabei ist auch die erste Fremdsprache der Frankenwäldler, nämlich das Hochdeutsche, sehr schnell kein Problem mehr.
Ein Grund, warum die Bürger Ihrer Ge-meinde mit ihrem Bürgermeister zufrieden sind?
Natürlich hoff e ich, dass die Bürger mit mir zufrieden sind. Trotz klammer Kassen wurde vieles geleistet, für manches jedoch braucht man Geduld, einen Lott ogewinn oder eine Gesetzesänderung. Es freut mich, wenn man mal gelobt wird, aber auch für Kriti k bin ich empfänglich, denn nur so kann man etwas verbessern. Für jeden und fast immer ansprechbar zu sein war und ist meine Devise, als ich Bürgermeister vor 16 Jahren wurde. Dass dies heute noch funkti oniert, zeigt die Zeit, die ich brauche, um vergessene Kleinigkeiten beim örtlichen Vollversorger einzukaufen.
Das letzte Buch, das Sie gelesen haben?»Limit« von Frank Schätzing. Ein Zukunft sroman, der in einer Zeit spielt, in der das Erdöl seine Bedeutung für die Energieversorgung gerade verloren hat.
Sie dürft en einen Werbeprospekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren und warum?Landkreis Kronach! Kultur, Natur und Gaumenfreuden, einfach einzigarti g in seiner Kombinati on!
Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?Da ich es bei diesem Anlass sicher nicht eilig haben werde, würde ich ein umfangreiches Menü mit mindestens zehn Gängen wählen. Da es sich um etwas absolut einmaliges handelt, sollte es auch von einem Sternekoch zubereitet sein.
Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn
Das allerletzte Interview
Norbert Gräbner (SPD) ist seit 1996 Bürgermeister des Marktes Marktrodach. Der 55Jährige ist verheiratet und hat eine Tochter. Vor seiner Amtszeit war er als Verwaltungsamtsrat Bauamtsleiter beim Markt Küps.
Mal ehrlich, Herr Gräbner!
Was steht auf Ihrem Frühstücksti sch? Ich bin ein »Frühstücker«, deshalb zumindest am Wochenende das volle Programm wie Tee, Kaff ee, Brötchen, Marmelade, Honig, Wurst, Käse und natürlich frisch gepresster Orangensaft .
Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn......die Sonne lacht und ich in den Tageszeitungen gute Nachrichten lesen kann.
Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Vor wenigen Wochen.
Welcher Film?Der neue Sherlock Holmes »Spiel im Schatt en«.
Welches politi sche Projekt möchten Sie umgesetzt wissen?Der kommunale Finanzausgleich kann schon seit Jahren nicht mehr als gerecht angesehen werden. Hier muss eine Änderung passieren, damit die Kommunen mehr Selbständigkeit erhalten und wirtschaft licher arbeiten können. Dann würden sie auch mehr Freiraum bekommen, um noch vieles mehr zum Wohl der Bürger gestalten zu können.
Ihre Lieblingsfarbe?Keine.
Die beeindruckendste Leistung, die ein Mensch vollbracht hat?Es gibt viele phantasti sche Leistungen von Menschen in der Geschichte. Für mich nicht nur beeindruckend, sondern
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Das spannendste Projekt des Jahres im Landkreis Kronach.
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