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www.kronicher.de Ausgabe 20 Februar 2013 GRATIS - Zum Mitnehmen - Kunst Hol�ART 2013 Ehrenamt Organist Willi Fiedler Porträt Christa Steiger T ROPISCHE F RÜCHTE AUS DEM F RANKENWALD

KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

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Ausgabe Februar 2013

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Page 1: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

www.kronicher.deAusgabe 20Februar 2013

GRATIS- Zum Mitnehmen -

KunstHol�ART 2013

Ehrenamt Organist Willi Fiedler

PorträtChrista Steiger

TROPISCHE FRÜCHTE AUS DEM FRANKENWALD

Page 2: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

Partner des Kronacher LandkreismagazinsANZEIGENSEITE

Page 3: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

3KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

Inhalt

Editorial 4Auf den zweiten Blick 11 Mein Rezept für den Landkreis 21 Das allerletzte Interview 22

Rubriken

IMPRESSUMKRONICHER.Das Magazin für den Landkreis Kronach

Herausgeber:Verlag Carlo FehnMatthias-Kaiser-Str. 196317 Kronach

Telefon: 09261-9100148Telefax: 09261-9100149E-Mail: [email protected]: www.kronicher.deRedaktion/Texte:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)Gerd Fleischmann, Regine Bellazrak

Satz/ Layout: Carlo Fehn

Anzeigen: Rainer Renk, Carlo Fehn, Katja Endres

Fotos:Carlo Fehn, Gerd Fleischmann, Regine Bellazrak, Stefan Wicklein, Walter Schinzel-Lang

Druck:Schneider Printmedien GmbH, Weidhausen

Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen

Druckauflage: 5.000 Stück

Porträt |6

Schule & Bildung |16

HistorischesJungfernflug 1953: 5»Lucas Cranach« steigt in die LüftePorträt Christa Steiger: 6»Sie hat’s ganz gut gemacht!«

Natur & Umwelt»Klein-Eden«: 8Tropische Früchte aus dem Frankenwald

KunstHolzART 2013: 10Alle Jahre wieder ein besonderes Event

Brauchtum & TraditionMelkkurs: 12Handarbeit prägte die Landwitschaft

RatgeberHeiraten: 14Hochsaison für Hochzeiten

EhrenamtOrganist Willi Fiedler: 18Passion an der Orgel seit 67 Jahren

Kunst |10

Ehrenamt |18 |22

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Interview

Natur & Umwelt |8

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4 KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser,liebe »Kronicher«!

Mitt en im kal-ten Winter ist

nun gerade die fünf-te Jahreszeit auch schon wieder vorbei. Die heiße Faschings-zeit in den kühlen

Jahresanfangsmonaten hat ihren ganz besonderen Reiz und eine gewisse Faszinati on. Genau so gegensätzlich und nicht minder faszinie rend ist die Tatsache, dass im Oberen Franken-wald ein Tropenhaus steht. Natürlich in Kleintett au, könnte man sagen. So wie vor vielen Jahren die Ansiedlung von Hochlandrindern zunächst ein bisschen belächelt wurde, so schaute der eine oder die andere auch bei dieser Idee zunächst verwundert. Aber auch »Klein-Eden« – so heißt das Forschungs- und Umweltbildungs-projekt – hat in keinster Weise den

Hintergrund einer Schnapsidee. Im Gegenteil: Ein Tropenhaus, in dem industrielle Abwärme nachhalti g für den Anbau tropischer Pfl anzen in mitt eleuropäischen Gefi lden genutzt wird, ist eine weitere Att rakti on für die Region und hat bei planmäßiger weiterer Entwicklung auch einen ganz prakti schen Nebeneff ekt: Tropische Früchte gibt es in Zukunft ohne Jetlag »Made in Frankenwald«. In diesem

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Sinne wünsche ich Ihnen nun wieder gute Unterhaltung mit Ihrem Land-kreismagazin.

Mit besten Grüßen

Carlo Fehn

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Historisches

Das Jahr 1953 stand in Kronach ganz im Zeichen von Lucas Cra-

nach dem Älteren. Der größte Sohn der Dreiflüssestadt verstarb 1553 in Weimar. In vielfältiger Weise beging man in der Kreisstadt den 400. Todes-tag. Dies war auch der passende An-lass für die Namensgebung des ersten Segelflugzeugs. Noch im gleichen Jahr wurde schließlich auch das neue Zentralschulhaus in der Nähe des Kronachflusses auf »Lucas-Cranach-Schule« getauft.Die Kronacher hatten sich also ganz auf den großen deutschen Maler an der Wende vom Mittelalter zur Neuzeit eingestimmt. Beim Weiheakt des Segelflugzeugs auf dem Kreuz-berg hätte das Wetter nicht günstiger sein können. Vor allem gab es Wind, herrlichen Segelwind, wie ihn sich die Segler nicht prächtiger wünschen konnten. Dicht umdrängt waren die Absperr-seile, als gegen 14 Uhr die Feier be-gann. Drei Wünsche sprach Kaplan Norbert Przibylok für den Segel-gleiter aus: er möge der Ehre Gottes, der Ertüchtigung der Jugend und der

Forschung dienen. »Der Mensch-heit höchster Traum war stets das Fliegen...«, sagte in einem Gedicht die kleine Gudrun Stanglmaier und sprach: »Das Flugzeug, das wir heute weihen wollen, es soll ein wahrer Friedensvogel sein.«Auf die geschichtliche Entwicklung des Fliegens ging Bürgermeister Kon-rad Popp ein, der die Taufe des Segel-gleiters vornahm. »Lucas Cranach« soll er heißen nach dem großen Sohn der Stadt Kronach. Wie Lucas Cranach ein Mann der großen Leistungen war, so mögen auch die Segler mit diesem Flugzeug gute Erfolge erzielen, beton-te das Stadtoberhaupt. Auch Landrat Dr. Edgar Emmert gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass sich nun der erste Segler im Frankenwald erheben werde. Vor-sitzender Carl Hopfenbeck, der sich mit seinem 2. Vorsitzenden Oscar Stanglmair unermüdlich für diesen Segelgleiter eingesetzt hatte, dankte den Sportlern Gustel Widerer und Ernst Hilse, die in selbstloser Arbeit den Gleiter mit einigen Helfern bau-ten.

Dann ertönte vor großem Publikum vom B-Hang her das Kommando »Ausziehen, los« – und der Segelglei-ter erhob sich, von Carl Hopfenbeck gesteuert, in einem eleganten Start in die Höhe. Nach einer schönen, weit ausholenden Linkskurve über den Wald bog Hopfenbeck scharf rechts ab, um nicht eine zu weite Entfer-nung zu gewinnen und landete, wie vorgesehen, am Fuße des Kreuzber-ges.In einem zweiten Flug vom C-Hang aus hielt Walter Hoff den SG 38 zwölf Minuten kurvend über dem Kreuzberg in der Luft. Wie er nach der Landung zum Ausdruck brachte, wäre ein längerer Flug bei dem herr-lichen Segelwetter durchaus möglich gewesen. Jedoch gestattete die Grenz nähe vorerst ein längeres Flie-gen noch nicht. Dieser Zustand sollte sich allerdings erst 1989 nach der spektakulären Wende ändern.

Text und Repro: Gerd Fleischmann

Segelflugzeug mit dem Namen »Lucas Cranach« stieg 1953 erst-mals in die Lüfte Im März 1953 wurde das erste Segelflugzeug des Kreises Kronach durch Bürgermeister Konrad Popp (Zweiter von rechts) auf »Lucas Cranach« getauft. Mit im Bild auch Landrat Dr. Edgar Emmert (Zweiter von links).

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Porträt

Christa Steiger muss herzhaft lachen, wenn man sie bittet, als

Oberfränkin eine Lanze für München und die Münchner zu brechen. Es sollte ihr eigentlich einigermaßen leicht fallen, denn seit mittlerweile 21 Jahren reist die gebürtige Markt-rodacherin Woche für Woche in die bayerische Landeshauptstadt, um ihrer politischen Arbeit nachzuge-hen. »Ich muss ganz ehrlich gestehen, dass ich eigentlich gar keine richti-

gen Münchnerinnen oder Münch-ner näher kenne, mit Ausnahme von Franz Maget (bayr. Landtagsvizepräsi­dent, Anm. d. Red.) vielleicht.« Klingt zunächst ein bisschen merkwürdig, doch wenn man sich einen beispiel-haften Wochenarbeitsplan der 61-Jährigen anschaut, mag man wohl verstehen, dass für tiefere persönli-che Beziehungen und Freund schaften vielleicht auch wenig Zeit bleibt und blieb. »Montags ist mein obligato-rischer Tag im Bürgerbüro in Kronach. Je nachdem nehme ich dann auch noch an Kreistagssitzungen teil und habe noch verschiedene andere Ter-mine, bevor ich mit der Bahn nach München fahre.« Fraktions- und Ple-narsitzung bis in den späten Abend am Dienstag, Sitzungen im sozial-politischen Ausschuss am Mittwoch und Donnerstag sowie andere Ter-mine, lassen die meistens drei Tage in München oft wie im Flug vergehen.

Während der letzten zwei Jahrzehnte hat Christa Steiger als oberfränkische Vertreterin in der Landtagsopposition viel gekämpft, viel initiiert und auch einiges erreicht, auch wenn sie sagt, dass es schon ein bisschen schmerze, wenn Gesetzesinitiativen, die man von Oppositionsseite einbringe und die dann zunächst kein Gehör fänden, nach einer gewissen »Schamfrist« plötzlich und in leicht abgeänderter Form als Vorschlag der Regierungsko-alition abgesegnet würden.

Das gehöre nun aber einmal dazu, sagt Christa Steiger und unter dem Strich sei dann das Wichtigste, dass sich etwas ändere, auch wenn man selbst nicht die Lorbeeren ernten würde. Die politische Erntezeit der zweifachen Mutter neigt sich nun langsam aber sicher dem Ende zu. Es gibt noch keinen fixen Termin – im Raum steht der 15. September dieses Jahres –, doch feststeht, dass Christa Steiger sich aus der »großen« Politik zurückziehen wird. Zur näch-sten Landtagswahl also wird sie nicht mehr kandidieren. Auch wenn sie es so nicht formuliert hat, werden ihr der Abschied und die Niederlegung ihres Landtagsmandats sicherlich nicht leicht fallen. »Wenn man 21 Jahre lang in der Poli-tik gearbeitet hat, Entscheidungen getroffen hat, Auseinandersetzungen geführt hat, dann kommt einfach ein-mal der Punkt, an dem man sagen

muss: Es wird nun auch einmal Zeit für neue Ideen. Da hoffe ich natür-lich, dass wir mit Dr. Ralf Pohl wieder einen Abgeordneten aus der Region stellen können. Außerdem möchte ich in Zukunft auch einfach mehr Zeit für Familie, Freunde, Haus und Gar-ten haben.« Das heißt aber natürlich nicht, dass sie dann nur noch beim Rasenmähen, Rosenzüchten oder Kaffeekränzchen zu finden sein wird. Schließlich sei auch dann ihr Ter-minkalender mit ihren Funktionen als Kreisrätin, Kreis vorsitzende des Arbei-ter-Samariter-Bundes und Bezirks-vorsitzende des Paritätischen Wohl-fahrtsverbandes sehr gut gefüllt.

Politik von der Pike aufDennoch wird sie auch Zeit haben, ihre politische Karriere noch einmal Revue passieren zu lassen. Eine Kar-riere, bei der man mit Fug und Recht behaupten kann, das Christa Steiger Politik von der Pike auf gelernt hat. »Ich bin in einem SPD-affinen Eltern-haus groß geworden. Die damalige Politik von Willy Brandt hat mich außerdem sehr begeistert und die Kampagne gegen ihn war wohl der Stein des Anstoßes für mich gewe-sen, in die SPD einzutreten.« Sie habe dann zunächst ganz solide Basisarbeit geleistet: Ortsvereinsversammlun-gen besucht, Prospekte ausgetragen, plakatiert und an Infoständen Dienst getan. Forciert wurde die politische Ar-beit nach einem Umzug zurück nach Marktrodach. Christa Steiger erinnert sich: »Ich habe damals den Kommu-nalwahlkampf mit unterstützt und später dann den Ortsverein geleitet. Dann wurde ich Gemeinderats- und Kreistagsmitglied und habe somit alle Ebenen durchlaufen.« Bei ihrer er-sten Kandidatur für den Bayeri schen Landtag waren die Chancen für sie sehr gering, weshalb es umso über-raschender kam, dass sie 1992 für Helmut Rothemund nachrückte. Auch wenn sie die neue Herausforderung nach reiflicher Überlegung und mit der Unterstützung ihres bereits ver-

» Zum Teil hat man den Eindruck, dass Oberfranken stiefmütterlich behandelt wird.

(Christa Steiger, Landtagsabgeordnete)

Nach 21 Jahren politischen Wirkens im Bayerischen Landtag wird im September dieses Jahres die erfolg-reiche Arbeit der Marktrodacherin Christa Steiger auf eigenen Wunsch enden. Es sei nun notwendig, auch jüngeren Politikern mit neuen Ideen eine Chance zu geben und sie in die Verantwortung zu nehmen.

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C��ist� S��i���»Sie hat’s ganz gut gemacht!«

storbenen Mannes annahm, hatte sie mit einer solch langen Amtszeit zunächst nicht gerechnet und bei der einen oder anderen Wahl ging es sehr knapp zu. Doch letztendlich konnte die Kabarettliebhaberin sich immer wieder durchsetzen. Nun soll also Schluss sein und es kommen sicher-lich auch Momente, in denen sie zurückblicken wird. Auf Erfolge ihrer Arbeit, bleibende Momente bei den Debatten in den eigenen Reihen oder den Diskussionen mit dem politischen Gegner. »Ich glaube, sowohl die Ein-en als auch die Anderen«, resümiert

Christa Steiger, »werden mich als eine sachorientierte Politikerin in Er-innerung behalten, die gerne auch über sich selbst lacht. Mag sein, dass mir eine gewisse Sturheit nachgesagt wird, aber das gehört im politischen Leben nun einfach dazu. Unter dem Strich würde ich mich freuen, wenn man sagen würde: Sie hat’s ganz gut gemacht!« Lachen und auch über sich selbst lachen können, das ist wohl auch eine Grundvoraussetzung für die Mitbegründerin des fraktions-internen Kabaretts. Politische Satire liebe sie sehr, die »Heute-Show« sei

Pflichtprogramm. Und auch bei der Frage danach, wofür eine Minister-präsidentin Steiger wohl am ehesten eingestanden hätte, verdrängt ein herzhaftes Lachen eine parteipro-grammatische Darlegung möglicher Ansatzpunkte. »Dann«, sagt sie schließlich doch ernst und bestimmt, »hätte ich dafür sorgen wollen, dass es in Bayern in allen Regionen für alle Bürgerinnen und Bürger gleichwer-tige Lebensbedingungen gibt.«

von Carlo Fehn

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Natur & Umwelt

TroPisChe FrÜChte aUs deM FranKenWald

Ralf Schmitt ist 37 Jahre alt und Geschäftsführer der »Klein-Eden

Tropenhaus am Rennsteig GmbH«. So heißt die Forschungs- und Umwelt-bildungseinrichtung, die vom Um-weltcluster Bayern 2012 als Leucht-turmprojekt ausgezeichnet wurde. Das klingt alles sehr wissenschaftlich und gar nicht nach Spaß, Erlebnis und Abenteuer. »Das«, sagt Ralf Schmitt, »ist irgend-wie so ein Missverständnis, das im-mer wieder aufkommt.« Ein Fern-sehteam, das sich das Tropenhaus in Kleintettau für einen Bericht ange-schaut hatte, sprach in der Repor tage dann tatsächlich davon, dass dort 35 Grad herrschen würden und eine Luftfeuchtigkeit von 70 Prozent. Auch Zitronen werden dort - wie irrtümlich berichtet - nicht zu finden sein. »Wir können hier im Produktions- und For-schungsgewächshaus, das eine Fläche von ca. 2600 m² hat, verschiedene kli-matische Zonen einrichten«, erklärt Schmitt. »Das bewegt sich aber alles

in einem Rahmen von 20 bis maximal 24 Grad. Und die Luftfeuchtigkeit ist hier im Mittel eigentlich ganz normal, so wie wir sie auch kennen.« Das Tro-penhaus in Kleintettau ist also kein Erlebnispark oder botanischer Gar-ten, aber wenn der Gesamtkomplex einmal fertig gestellt sein wird, wird die Rennsteigregion um eine weitere Attraktion reicher sein.

Effi�iente A���rmenut�ungWas genau ist nun aber dieses Tropen-haus »Klein-Eden«? Welche Idee liegt zu Grunde und was erwartet man sich davon für die Zukunft? Ursprünglich basiert alles auf der Idee bzw. der Frage, wie man die Abwärme bei der Glasherstellung – im konkreten Fall der Firma Heinz-Glas in Kleintettau – so nutzen kann, dass nicht nur die Umwelt nicht belastet wird, sondern sich die Energie auch nachhaltig an-

derweitig nutzen lässt. Bislang wurde bei der Glasproduktion entstehende Wärme sowie die Wärme aus dem Kühlwasserkreislauf der Glasproduk-tion über Kühltürme ungenutzt an die Umwelt abgegeben. Ralf Schmitt erklärt, wie nun das Tropenhaus als Nutzer eines perfekten Kreislaufs profitiert. »Wir bekommen hier je nach Produktionsspitzen bei der Fir-ma Heinz in unserem Hauptverteiler

Bild rechts: Ralf Schmitt ist mit dem raschen Wachstum dieser Bananenstaude in der letz­ten Zeit sehr zufrieden.

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Natur & Umwelt

eine Wasservorlauftemperatur von 38 bis 40 Grad. Dieses Wasser wird dann über Edelstahlrohre in Lamellen weitergeleitet, die sich an der Decke über die gesamte Grundfläche des Gewächshauses erstrecken. Oberhalb dieser Lamellen sind Ventilatoren an-gebracht, die dafür sorgen, dass die Wärme der erhitzten Lamellen gleich-mäßig überall verteilt wird und somit für das Klima im Tropenhaus sorgt. Das abgekühlte Wasser geht danach wieder in den Vorlauf bei Heinz-Glas zurück.« Insgesamt befinden sich im Produk-tions- und Forschungshaus ca. 100 dieser Lüfter. Im angrenzenden Be-sucherhaus, dessen Baubeginn in Kürze erfolgen soll, werden es dann noch mal weite re 26 sein. Der gesam-te Komplex hätte eigentlich schon zu Beginn des Jahres 2013 fertig sein sollen. Es gab aller dings immer wie-der Verzögerungen während der Bau-phase, so dass Ralf Schmitt momentan von einem zeitlichen Rückstand von etwa einem halben Jahr spricht. Den Fruchtpflanzen, Kräutern, Gewürzen und Fliegen ist davon nichts anzumer-ken. Alle Pflanzen – Ralf Schmitt sagt, dass es 15-20 verschiedene Arten sind – sind in Reih und Glied entwe-der bereits im Erdboden verpflanzt oder stehen noch in Töpfen in ihren jeweiligen Parzellen.

Forschung im Mittelpunkt Auch hierzu erklärt der gebürtige Helmbrechtser, der erst in Hof eine Lehre und danach die Meisterprü-fung zum Gärtner machte, außer-dem staatlich geprüfter Wirtschafter für Marketing und Gestaltung ist: »In einigen Jahren, wenn sich alle Pflanzen weiterentwickelt haben und gewachsen sind, wird das hier alles schon sehr dicht bewachsen und das Gewächshaus auch größtenteils aus-gefüllt sein. Warum das jetzt alles noch so systematisch und schön an-

geordnet aussieht, hat einfach den Grund, dass jede dieser Pflanzen ein Versuchsobjekt – ein Proband – für uns ist, an dem wir in erster Linie te-sten wollen, inwieweit sich die klima-tischen Bedingungen im Tropenhaus bei Blütenbildung und Fruktifikation auswirken.« Es wirkt fast ein bisschen so, dass Ralf Schmitt zu jeder der Pflanzen eine fast schon väterliche Beziehung hätte. Akribisch wird für alle Pflanzen auch eine Art Tagebuch geführt, um die Auswirkungen veränderter Rah-menbedingungen festzuhalten und entsprechend Schlüsse daraus ziehen zu können. »Bisher können wir mit dem Verlauf und dem Erreichten sehr zufrieden sein«, sagt der Geschäfts-führer, schränkt aber gleichzeitig ein, dass er damit in erster Linie die For schung an und mit den Pflanzen meint. »Ich hoffe, dass der Bau des angrenzenden Besucherhauses nun relativ rasch über die Bühne geht, damit wir möglichst bald und hoffent-lich noch in diesem Jahr dem Fach-publikum hier vor Ort zeigen können, was wir eigentlich machen und sich die Menschen auch einen Überblick verschaffen können, was man hier tatsächlich sehen und wie man sich informieren kann.«Wenn alles fertig sein wird, werden wissenschaftliche interessierte Be-sucher einerseits das Produktions- und Forschungshaus – dies allerdings nur mit Führung – anschauen können, bevor sie im Besucherhaus selbst auf einem Lehrpfad alle möglichen Infor-

mationen zu tropischen Nutzpflanzen und deren Anbau in Mitteleuropa bekommen. Und wenn die bisherige Entwicklung auch weiter positiv ver-läuft, wird man die im Tropenhaus angebauten Früchte, Kräuter, den Kaffee und auch Fische für den Eigen- oder Gastronomiebedarf erwerben können. Das Bayerisch-Tschechische Förder-projekt wird gemeinschaftlich von Landkreis, Gemeinden, Unterneh-mern und Unterstützern der Region getragen. Außerdem findet mit dem Ökologisch-Botanischen Garten der Universität Bayreuth und der Dok-torandin Jana Messinger eine in-tensive Zusammenarbeit bei der Optimierung des Anbaus tropischer Nutzpflanzen in Mitteleuropa statt und man unterstützt sich gegenseitig in den Forschungen. Die voraussichtli-chen Projektkosten von fünf Millio nen Euro werden zum Großteil durch das Ziel 3-Programm der Europäischen Union getragen, weitere 500.000 Euro kommen aus dem Umweltfonds des Landes Bayern. Die Oberfran-kenstiftung zahlt eine Million Euro dazu. »Klein-Eden« soll nicht nur als Demonstrationsobjekt für die praxis-gerechte Nutzung von sonst kaum nutzbarer industrieller Abwärme im Niedertemperaturbereich dienen, sondern auch im Bereich Forschung und Bildung arbeiten.»Eine Sache«, wiederholt Ralf Schmitt mit einem Schmunzeln noch einmal, »wird es hier aber nicht geben: Zitronen.«

von Carlo Fehn

Bild rechts: Das Herzstück des Forschungs­projektes ist der Warmwasserverteiler, in dem die Abwärme ankommt, verteilt wird und von dem aus das abgekühlte Wasser als Vorlauf wieder zurückfließt.

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Kunst

Nachdem Cesaro fleißig Informatio-nen zusammengetragen hatte, machte er sich mit Begeisterung an die Organisation der ersten HolzART. Gestartet wurde 1998 und zwar gleich zweimal. Einmal auf der Oberfranken-messe im Verbund mit Forstbetrieben und Fernwasserversorgung in der Halle, zum anderen in der Kreisstadt. Ganz am Anfang fand die HolzART nur in Kronach statt. »Der erste Pro-belauf in Kronach kam gut an. Von einem Künstler habe ich gehört, dass jemand aus dem oberen Frankenwald kam und ihm ratlos seine halbfertige Madonna zeigte. Der Künstler malte ihm mit blauer Kreide einige Linien auf das Holz und eine Woche später kam der Hobbyschnitzer wieder und präsentierte ihm strahlend seine fer-tige Madonna.«

Immer �ieder ��erraschendFür Ingo Cesaro ganz wichtig: »Wenn ich schon etwas anleiere, dann will ich nicht, dass es eine Eintagsfliege wird, denn davon gibt es schon viel zu viele.« Ein Konzept beweise sich eigentlich erst, wenn man es drei- oder viermal gemacht habe, weiß der Initiator vieler Kunstprojekte. »Beim ersten Mal überwiegt die Neugier, beim zweiten Mal melden sich Kritik und manchmal auch Neid. Da nach merkt man erst, ob es läuft oder man etwas ändern muss.« Für Cesaro stand von Anfang an fest, dass man für die HolzART ein Netz über den ge-samten Landkreis spannen müsse.»Die HolzART ist jedes Jahr ein neues Abenteuer, man steckt nie drin. Mal gibt es Liebeskummer oder eine Trennung und alle müssen trösten, oder es wird ein Führerschein einge-zogen und der Künstler reist frus-triert ab.« Irgendwelche mehr oder weniger lustigen Begebenheiten gebe es immer, plaudert Cesaro aus dem Nähkästchen. »Einmal war es

HolZART Alle Jahre wieder ein

besonderes EventSeit 15 Jahren finden im Landkreis Kronach die HolzART-Veranstaltungen statt, die, wie viele weitere Kunst-projekte in der Region, auf die Initiative des Kronacher Kulturpreisträgers Ingo Cesaro zurückzuführen sind.

» Die HolzART ist jedes Jahr ein neues Abenteuer, man steckt nie drin.

(Ingo Cesaro)

Seit 1976 organisiert Ingo Cesaro in der Region Ausstellun-

gen und Lesungen. »Dabei konnte ich für meine Freunde der schreiben-den und malenden Zunft regelmäßig etwas tun. Meine Bildhauerfreunde habe ich dagegen vernachlässigt und sie fragten mich, warum ich nichts für sie mache«, erinnert sich Cesaro. Etwas mit Holz zu machen, hatte er schon Ende der 1970er Jahre im Kopf und auch ein grobes Konzept in seiner Ideensammlung »Kulturbiotop« – ein Karteikasten mit Fächern, in die er Notizen aller Gedanken zu Ausstel-lungen, Literatur, Lucas-Cranach-Preis usw. einsortierte. »Ich sam-melte teilweise über 20 Jahre lang Informationen und Anregungen, bis ein Projekt spruchreif war und ich ein

Konzept machen konnte.«Und so war es auch bei der HolzART. »Es wird in der Region im-mer von Sandstein geredet. Wir haben hier aber immer und überall Baum-stämme vor dem Kopf. Egal wo man hinschaut – Wälder, Holztransporter, Pal-etten, Holzzäune,

riesige Sägewerke – überall Holz.« Dazu kam das Agenda-21-Projekt. Etwas in der Region zu machen mit Material, das hier wächst und nach-wächst, sei sinnvoll und das Klügste, was man tun könne, betont Ingo Cesaro. Die Idee von offenen Ate-liers spukte ihm schon lange im Kopf herum. »Das mit den offenen Ateliers habe ich irgendwo einmal gesehen, das ist also nicht meine Erfindung«, gibt er zu. »Ich wollte, dass die Leute sehen, wie etwas entsteht.«

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Kunst

ganz besonders kurios. Unabhängig voneinander haben wir einen Bild-hauer aus Essen und eine Bildhauerin aus einem kleinen Dorf in Österreich eingeladen. Am zweiten Tag trafen sich die Künstler und staunten nicht schlecht. Sie waren verheiratet und führten eine Fernbeziehung. Mit-tlerweile sind sie geschieden.« Über die Jahre hinweg entstanden viele freund schaftliche Beziehungen.Seit der ersten HolzART waren rund 150 Künstler aktiv. Ein ganz treuer Bildhauer, der alle paar Jahre wieder kommt, ist Cristian Ianza aus Rumä-nien. Er lebte früher einige Jahre in Kronach und hat das Frankenwald-städtchen lieb gewonnen. Der gelern-te Keramiker wollte unbedingt bei der HolzART dabei sein und erlernte dafür extra die Holzbildhauerei bei einem Symposium in Rumänien. Seine im Jahr 2009 vor dem Apart-Hotel in Steinwiesen gefertigte »Mutter mit Kind« steht jetzt vor dem Mehrgene-rationenhaus, seine Lucas-Cranach-Skulptur hat in der gleichnamigen Grundschule in Kronach einen Platz gefunden.

Ausschrei�ung �is Ende M�r�Ingo Cesaro organisiert und betreut die HolzART ehrenamtlich. Aber rund um die Veranstaltungen fallen eben doch einige Kosten an. Dafür braucht es Sponsoren. Von Anfang an unter-stützt der Verein Regionale Kunst-förderung das Projekt. In den letzten Jahren kamen die Bayerischen Staats-forsten hinzu und auch die KMW-Stif-tung, die sich mittlerweile als Haupt-sponsor hervorhebt. Die beiden Geldinstitute unterstützen das Pro-jekt ebenfalls, und auch einige Firmen sowie Landratsamt und Stadt Kronach tragen ihr Schärfchen zum Etat bei. Dieses Jahr stiftet die KMW-Stiftung zum vierten Mal den HolzART-Preis, der mit 1.000 Euro dotiert ist. Cesaro bezeichnet den Preis als Sahnehäub-chen der HolzART. »Das ist eine tolle Imageaufwertung.«Aber nicht nur finanzielle Unterstüt-zung hilft dem Organisator. Sehr froh

ist er darüber, dass es einige Gast-familien gibt, auf die er immer wie-der zurückgreifen kann. Dankbar ist Ingo Cesaro aber auch für die Hilfe von Stadtförster Ulrich Dautel. »Er nimmt mir viel Ar-beit ab. Ich gebe ihm eine Liste mit den Wünschen der Bildhauer über Art, Länge und Durch-messer des benötigten Stammes und er kümmert sich darum. Das ist eine Wahnsinnshilfe, weil er sich bestens auskennt.« Mindestens acht Künstler werden vom 15. bis 28. Juli in der Region ak-tiv sein. Die Ausschreibung läuft noch bis Ende März. Um in die Ausstellung eine gewisse Spannung hineinzu-bringen, gibt Cesaro kein Thema vor. Die Mischung reicht von abstrakt bis realistisch, von reinen Skulpturen-gruppen bis zu Abstraktionen ist alles dabei. Stundenlang wälzt Ingo Cesaro Präsentationsmappen und Kataloge von Bildhauern, die ihre Ar-beiten vorstellen und sich um eine Teilnahme bewerben. »Es haben sich schon Künst ler bei der HolzART kennengelernt und wollen nur noch zusammen kommen, das ist natürlich bei einer Dreiergruppe schwierig und schlecht möglich.« Weit über 100 Ein-sendungen querbeet gilt es zu stud-ieren und zu einem harmonischen Gesamtkonzept zusammenzubringen. Sehr viele Bewerbungen kommen aus osteuropäischen Ländern und den neuen Bundesländern. »Zwei stehen schon fest. Sicher dabei ist Susanna Giese, eine Bildhauerin aus Stuttgart. Sie hat vor, aus einem Stamm nur einen Kopf fein herauszuarbeiten und bezieht sich dabei auf ein Gedicht der deutschen Dichterin Hilde Domin.

Außerdem ist Detlef Backhaus aus Gil-lenbeuren dabei. Er hat sich der Text-verarbeitung angenommen. Wie ein großer Druckstock wird sein Stamm aussehen, den er so bearbeitet, dass der Schriftzug aus dem Stamm ragt.« Sicher werden die offenen Ateliers in Steinwiesen, Mitwitz, Weißenbrunn, Nordhalben, Marktrodach und Kro-nach zu begehen sein. Die Ergebnis-ausstellung der HolzART XVII findet am Sonntag, 28. Juli, um 15 Uhr am Aufgang zur Festung Rosenberg statt.

Text und Fotos: Regine Bellazrak

Bild rechts: In Stockheim schuf Norbert Ries ein mannshohes Krokodil mit Violon­cello.

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Page 12: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

12 KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

Brauchtum & Traditi on

Die Landwirtschaft erlebte in den letzten 65 Jahren einen enor-

men Wandel. Die Verhältnisse, wie sie nach Kriegsende herrschten, sind vor allem für jüngere Leute kaum mehr vorstellbar. Ein Bild aus dem Jahre 1953, bei dem der bäuerliche Nachwuchs in Steinbach am Wald bei einem Viehhaltungs- und Melkkurs sehr intensiv auf den harten Alltag vorbereitet wurde, dokumentiert recht eindrucksvoll den Unterschied zwischen gestern und heute. Vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und For-sten wurden in Verbindung mit dem Tierzuchtamt Coburg solche Lehrgän-ge einberufen. Es war eine schwierige Zeit gewesen, erinnert sich der Kronacher Gerhard Söllner (Jahrgang 1938) an seine Stein-

bacher Zeit in der Landwirtschaft. Nichts wurde verschwendet – wenn die Felder nach der Ernte abgemäht wurden. Auch die letzten Strohhalme und Ähren wurden gesammelt und die Haustiere damit versorgt. Nur die wenigsten Bauern konnten sich tech-nische Hilfsmittel leisten. So wurden die Kartoffeln mit der Hand gesteckt und auch wieder mit der Hand geern-tet. Die Landwirte beschäftigten eine Vielzahl von Tagelöhnern und Fami-lien, die aber meist nicht wegen des Geldes arbeiteten, sondern um Nah-rung zu bekommen. Wohl kaum einer der Teilnehmer beim Viehhaltungs- und Melkkurs von 1953 – Gerhard Söllner war da-mals mit dabei – dachte in jener Zeit an eine zeitsparende Melkmaschine. Mehrmals traf man sich im Gasthaus

»Steinbacher Hof« vom 9. bis 20. März mit Melklehrer Großmann aus Ebersdorf zum Kurs, bei dem es sehr kameradschaftlich zugegangen war. Solche Treffen galten auch als ide-ale Nachrichtenbörsen, versicherte Söllner. Benotet wurden das Melken sowie Fachkenntnisse. Melkkurse waren in jener Zeit abso-lut notwendig, denn die Milcherzeu-gung ist der wichtigste Produktions-zweig der heimischen Landwirtschaft seit eh und je gewesen. Noch 1995 stamm ten 75 Prozent der Einkommen aus Milch und Fleisch. Schließlich gibt es keine wirtschaftlich sinnvolle Al-ternative zur Milchviehhaltung für die Verwertung der umfangreichen ökolo gisch wertvollen Grünland-flächen in den Mittelgebirgslagen des Frankenwaldes. Die milchviehhal-

HandarBeit PrÄgte einst LandWirtsChaFt

Foto: Melkkurs in Steinbach am Wald im Gasthaus »Steinbacher Hof« unterhalb des Rathauses im Jahre 1953. Mit im Bild der Kronacher Gerhard Söllner (obere Reihe, Dritter von links).

Page 13: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

13KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

Schauen Sie genau hin und gewinnen Sie ein handsigniertes Exemplar des neuen Kronacher Regionalkrimis »Der letzte Blick«. Schicken Sie Ihre Lösung per E-Mail an:

redakti [email protected] : »Bilderrätsel«

Freuen Sie sich auf den neuen Kronacher Regionalkrimi »Der letzte Blick«. Der un-ter den Einsendern der richti gen Lösung ermitt elte Gewinner bekommt ein hand-signiertes Exemplar von Hauptkommissar Pytliks viertem Fall!

Lösung Januar 2013: BirnbaumGewinnerin Januar 2013: Ria Schuberth aus Nordhalben

Auf den zweiten Blick

Welche Ortscha�t suchen wir?

tenden Betriebe leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung und Pflege unserer Kulturlandschaft und zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen der Bevölkerung. Einen außerordentlich wichtigen Beitrag haben die Landwirte vor al-lem nach Kriegsende hinsichtlich der katastrophalen Ernährungssituation für die Bevölkerung geleistet.Die Landwirtschaft nahm in Steinbach einst einen hohen Stellenwert ein. Um 1700 gab es in der Gemeinde 24 Bauern. Bis ins Jahr 2000 schrumpften sie auf 15 Betriebe. Und heute sind noch sechs Milchviehhalter in Stein-bach am Wald. Fast in Vergessenheit geraten ist, dass bereits am 20. Sep-tember 1959 eine landwirtschaftliche Berufsschule am Rennsteig einge-weiht wurde. 1960 bestand sie aus elf Klassen mit 623 Schülern, 1963 kamen gar 876 Jugendliche aus dem oberen Frankenwald nach Stein-bach am Wald. Dadurch waren nun

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dreizehn Klassen erforderlich. Doch dann begannen in der Folgezeit mit der zunehmenden Technisierung die landwirtschaftlichen Betriebe rasant zu schrumpfen. Die Konsequenz: die

Steinbacher Schule wurde 1969 ge-schlossen. Die Einschulung erfolgte nun landkreisweit in Kronach.

Text und Repro: Gerd Fleischmann

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ab April

Page 14: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

KRONICHER. Ratgeber

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wird, wie der ganze Tag: elegante Kompressionsstrümpfe. Sie verhin-dern schmerzende und müde Beine, da sich das Blut nicht in den Venen stauen kann. Wer als zukünftige Braut jetzt das Gesicht beim Gedanken an fleischfarbene Omastrümpfe ver-zieht, hat beispielsweise die trendige Strumpflinie aus der Reihe »Memo ry« von Ofa Bamberg noch nicht gesehen und gefühlt. Beim Anblick der Nuance »Sahne«, die mit dem klassischen weißen Brautkleid wunderbar harmoniert, verliebt sich jeder Bräutigam gleich noch einmal in seine Braut. Für das Standesamt oder die Trauzeugin gibt es noch viele andere geschmackvolle Farben wie Honig, Nougat, Marzipan, Mohn oder Lakritz im Programm, das auf www.ofa.de zu finden ist.

Edle Geschenkidee

Hochzeitsgäste, die noch auf der Suche nach einem stilvollen Ge-schenk sind, können zum Beispiel ein Foto des Brautpaares in einem Objektrahmen platzieren. Besonders persönlich sind Geschenke in Objekt-rahmen, wenn auch der Rahmen in-dividuell gestaltet ist, mehr ist unter www.boesner.com nachzulesen. Die Oberfläche des Rahmens lässt sich beispielsweise durch verschiedene Veredelungstechniken kreativ gestal-ten. Für eine Hochzeit zum Beispiel in Gold. Mithilfe von Acrylmixtion und Blattgold erstrahlen die Rahmenober-flächen im besonderen Glanz. Je nach dem persönlichen Geschmack kann Goldfarbe sowohl auf dem gesamten Rahmenprofil oder nur an verein-

Hochsaison für Hochzeiten(djd/pt). Auch wenn die Scheidungsstati stik dazu angetan wäre, sich diesen Schritt gut zu über-legen, wollen es sich doch viele Paare in Deutschland nicht nehmen lassen, dem geliebten Partner öffentlich das Jawort zu geben. So wurden hierzulande allein im Jahr 2011 nach Angaben des Stati stischen Bundesamtes 377.831 Ehen geschlos-sen. Und natürlich gilt es, im Vorfeld der Trauung an vielerlei zu denken, vom Brautkleid über den passen-den Blumenschmuck bis hin zum Hochzeitsmenü. Hier einige Tipps zu Aspekten, an die man bei der Planung möglicherweise nicht sofort denkt:

An Accessoires denken

Ein Kopfschmuck aus Federn und Strasssteinen ist in strahlendem Weiß die perfekte Ergänzung zu klassi-schen Ganz-in-Weiß-Arrangements und ernsthafte Konkurrenz für den Brautschleier. Für Bräute und Brautjungfern, die am schönsten Tag ihres Lebens farbliche Akzente setzen möchten, fertigt die Designe-rin Teresa Kellermann den beliebten Kopfschmuck auch in den aktuel-len Trendfarben der Saison, so etwa in zarten Pastelltönen oder aber in kräftigen Farben. Die diversen Kopfschmuckvarianten können auf www.mimimorgenstern.de bestellt werden. Alternativ setzt die Hochzeits-Pillbox, ein aus den 1950er Jahren stammendes Hütchen, das aus Baumwolle und Silbergarn gefertigt ist, gelungene Akzente.

Wenn die Beine müde werden

Bei all den Hochzeitsvorbereitun-gen sollte ein Tipp nicht vergessen werden, der dafür sorgen kann, dass die Nacht genauso unvergesslich

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KRONICHER. Ratgeber

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zelten Stellen aufgetragen werden.

Was sich mit dem Jawort ändert

Die Brautleute werden nach der Hochzeit in neue, günstigere Steuer-klassen eingestuft. Wer sich das Ja-wort gegeben hat, sollte unbedingt auch den Versicherungsordner her-ausholen. Einige Policen werden ent-behrlich beziehungsweise können – wie die Haftpflicht- oder Hausrat-versicherung – häufig zusammen-gelegt werden, andere erfordern ein Update oder sollten neu abgeschlos-sen werden, wie zum Beispiel eine Risikolebensversicherung. »Beim Abschluss sollte auf eine angemes-sen hohe Versicherungssumme von mindestens fünf Brutto-Jahresge-hältern geachtet werden«, betont Dieter Sprott, Versicherungsexperte bei den Ergo Direkt Versicherungen. Wenn ein Paar auf die richtige Ver-tragsgestaltung achtet, fallen die Leistungen aus einer Risikolebensver-sicherung im Falle eines Falles nicht unter die Erbschaftssteuer. »Bei ei-ner Risikolebensversicherung sollten Versicherungsnehmer und Bezugs-berechtigter identisch sein. Nur dann sind die Leistungen erbschaftssteuer-frei«, erläutert Dieter Sprott.

Wildromantischer Ort für die Trauung

Wer den eher unspektakulären Gang zum heimischen Standesamt scheut, der sollte sich nach einer schöneren Kulisse für das Jawort umsehen, wie

etwa dem Naturpark Wildeshauser Geest: Mit urwüchsigen Wäldern, romantischen Flussläufen und ver-wunschenen Mooren hält er die per-fekte Kulisse zum Heiraten bereit. Ob im malerischen Fachwerkhäuschen einer alten Oberförsterei, im prächti-gen Kapitelsaal einer Abtei aus dem 18. Jahrhundert, auf dem ehemaligen Steinboden einer Windmühle oder einem Aussichtsturm mit Blick über das Moor – in der »Wilden Geest« gibt es viele außergewöhnliche Orte, um sich trauen zu lassen –, eine herr liche Kulisse für Fotos inklusive. Während sich Romantiker das Ja-wort im stimmungsvollen Ambiente einer historischen Wassermühle ge-ben, zieht es andere, die lieber in »hochherrschaftlicher Atmosphäre« den Bund fürs Leben schließen wol-len, in ein denkmalgeschütztes Was-

serschloss inmitten einer reizvollen Park anlage.

Was, wenn man doch nur zusam-menzieht?

Nicht wenige Paare tragen sich mit dem Gedanken an eine Hochzeit – und ziehen dann doch erst mal »nur« zusammen. Doch auch dann gibt es einiges zu beachten. Wichtig ist etwa die Frage, ob beide Partner Mieter der Wohnung sind oder nur einer den Vertrag unterzeichnet. Letzteres ist besonders dann oft der Fall, wenn ein Partner beim anderen in eine be-reits gemietete Wohnung einzieht. Zwar muss der Vermieter dies erlau-ben, wenn zwei Menschen – gleich welchen Geschlechts – einen gemein-samen Haushalt gründen wollen. Der »Zugezogene« wird aber nicht automa tisch Mietvertragspartei. Zer-bricht die Beziehung, kann er dann vom Ex auf die Straße gesetzt werden, denn Kündigungsschutzvorschriften gelten zwischen Partnern nicht. Jörn-Peter Jürgens vom Interessenverband Mieterschutz empfiehlt deshalb: »In diesem Fall sollte man möglichst im-mer ein schriftliches Untermietver-hältnis abschließen, in dem alle wich-tigen Punkte wie zum Beispiel die Kündigungsfristen geregelt sind.«

Hochsaison für Hochzeiten

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Trauen Sie sich!Die 12. Kulmbacher Hochzeitsmesse und das erste Mal mit einer Babymesse findet am 24. Februar 2013 in der Dr.-Stammberger-Halle in Kulmbach statt. * EINTRITT FREI *

Die Messe widmet sich an diesem Tag von 11 bis 18 Uhr den Themen Hochzeit und Baby. Melanie Rott von AMORE - Das Trauringhaus freut sich über 30 Aussteller, die Brautpaare und Familien dazu einladen, ihre Produkte und Dienstleitungen kennenzulernen. Schauen - fühlen - kaufen, Mitmach-Aktionen, Modenschau, Livemusik so-wie Informationsprogramme runden die Ausstellerpräsen-tationen ab. In der Halle dreht sich alles um das Thema Hochzeit. Hier finden Heiratswillige nicht nur ihre Trauringe und das Out-fit für den schönsten Tag im Leben, sondern auch den pas-senden Fotografen, Frisör, Floristen, Geschenke, Schmuck, Reisen, Karten, Deko oder Anregungen zur Hochzeitstorte. Diverse Highlights, Vorführungen, Modenschau, Livemusik und vieles vieles mehr. In einem Teil der Halle, die sich den lieben Kleinen widmet, finden Eltern bzw. die, die es werden wollen, vielfältige Angebote. Eltern können sich auch über weiterführende Angebote informieren.

Neugeborene und Brautpaare wetteifern um den Titel. Auf der Messe können alle Besucher zum ersten Mal das schönste Brautpaar und Babygesicht Kulmbachs aus-wählen. Mitmachen können alle Brautpaare, die 2012 ge-heiratet haben, Eltern, deren Baby das erste Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Wer sich den Titel holen will, sendet ein Foto per E-Mail mit dem Betreff: Brautpaar 2013 oder Babygesicht 2013 an [email protected] oder per Post an AMORE- Das Trauringhaus, Melanie Rott, Obere Stadt 6, 95326 Kulmbach. Teilnahmeschluss ist der 22. Februar 2013. Voraussetzung für die Teilnahme ist, dass das Brautpaar oder das Baby in Oberfranken wohnt oder geboren ist.

Der Eintritt zur Messe »Hochzeit, Baby« ist FREI. Alle Aus-steller freuen sich auf Ihr Kommen. Für Ihr leibliches Wohl ist bestens gesorgt.

Wir haben in dem Bereich »Babykleidung/Artikel/Spielzeug aus zweiter Hand« noch ein paar wenige Plätze frei! Bei Fragen und Interesse Donnerstag und Freitag un-ter 09261-910560 melden.

Hochzeit - Baby - Modenschau für SIE & IHN - Livemusik - an-fassen - probieren - kaufen - über 30 Aussteller - Hochzeitspaar 2013 - Babygesicht 2013 - Info - Beratung - Vorführungen und und und...

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KRONICHER. Ratgeber

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ANZEIGENSEITE HEIRATEN

Rodacher Str. 2B • 96317 Kronach • Tel. 09261 - 96 44 63

Kronacher Str. 42 • 96349 Steinwiesen • Tel. 09262 - 485

Dorothea Golden & Sylwia Ciolka GbR

Ja, ich will: Heiraten mit der Hochzeitsblume Callaakz-o Ob traditionell oder modern – die Calla ist durch ihre edle Erschei-nung eine ausgezeichnete Wahl, wenn der schönste Tag im Leben zweier Liebender zu feiern ist. Mit ihrer Be-deutung als Blume der Schönheit und Wertschätzung passt sie perfekt in den Brautstrauß und eignet sich auch für die florale Dekoration des Hochzeitsfestes.Damit am entscheidenden Tag alles stimmt, nehmen sich die meisten Paare bis zu einem Jahr Zeit, alle De-tails zu planen. Ebenso sollte auch die Entscheidung für die richtige flo-rale Dekoration sorgfältig durchdacht sein. Die wunderschöne Calla eignet sich perfekt als Hochzeitsblume. Die zarte Blüte ist durch ihre fließende Blattform sowohl im Brautstrauß, dem wichtigsten Accessoire der Braut, als auch in der gesamten Blu-mendekoration des Events auf jeden Fall ein echter Blickfang. Das Charisma der Calla-Blüte ist ein-fach unwiderstehlich. Das Herz der Calla ist der in der Blüte versteckte Kolben, welcher von einem einzelnen, geschwungenen Samt-Blatt umrahmt wird. Diese Blüte gibt ihre gesamte Schönheit nicht auf den ersten Blick preis, denn durch die Trichterform des Hochblatts bleibt das Blumen-herz für unaufmerksame Betrachter verborgen. Zudem ist die im Fachhan-

del als Zantedeschia bekannte Calla sehr vielseitig einsetzbar und kann, je nach Komposition, zum Beispiel in einem Wasserfallstrauß sehr ro-mantisch oder als Zepterstrauß ganz puristisch-elegant wirken. Traditionell ist es die Aufgabe des Bräutigams, den Brautstrauß zu be-sorgen (dieser Brauch geht sogar bis ins 15. Jahrhundert zurück). Den Strauß überreicht er dann vor oder in der Kirche seiner Braut, wobei darauf zu achten ist, dass jeder Blume eine besondere Bedeutung zugeschrieben wird. Die Calla eignet sich ideal als Liebesbekundung an die zukünftige

Ehefrau: Überreicht der Bräutigam ihr einen Brautstrauß aus Callas, so drückt er damit seine Wertschätzung für seine Angetraute und seine Be-wunderung für ihre Schönheit aus. Ob in der klassischen Hochzeitsfarbe Weiß oder in dezenten Cremetönen, die Calla ist mit ihrem charakteri-stischen Hochblatt in jeder Farbvari-ante ein Hingucker. Wer es eher un-konventionell mag, kann mit einem Strauß in Pastellfarben oder sogar kräftigem Rot gekonnt Kontraste set-zen.

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Ehrenamt

Seit 67 Jahren Passion an der Orgel

Ein außergewöhnliches Jubiläum feierte kürzlich Willi Fiedler in Lahm. Seit dem 12.01.1946 begleitet der Organist ununterbrochen die Gottesdienste in der Pfarrei St. Ägidius. Damit gehört er zu den Dienst ältesten in der gesamten Diözese und noch weit darüber hinaus.

Ehrfurchtsvoll betritt Willi Fiedler die katholische Pfarrkirche in

Lahm. Er geht die Treppenstufen zur Orgelempore hinauf und legt seine Winterjacke ab. Der Organist nimmt auf dem Sitz des Spieltisches Platz und öffnet das vor ihm liegende Noten-buch. Gekonnt bedient er mit seinen Händen die »Manual« genannten Kla-viaturen der Orgel. Gleichzeitig spielt er das Pedal mit den Füßen. Die erwartungsvolle Stille entlädt sich in einem fulminanten Brausen der »Königin der Instrumente«, deren opulente Klangvielfalt sich in der ausgezeichneten Akustik der Kirche in ihrer ganzen Pracht und Schönheit entfaltet. Wie oft sich diese Situation schon in seinem Leben so abgespielt hat und wie viele Stunden Willi Fied-

ler in den letzten 67 Jahren an dieser Wirkungsstätte verbracht hat, kann man nicht einmal erahnen.»Die Orgel und ich gehören einfach zusammen. Ich empfinde es als großes Glück, mich über eine so lange Zeit in den Dienst der Kirchenmusik stellen zu dürfen. Ich bin meinem Herrgott dafür sehr dankbar. Die Pfarrkirche ist sozusagen meine zweite Heimat.« Wenn Willi Fiedler mit leuchtenden Augen von seiner Orgel und Heimat-kirche spricht, merkt man ihm deut-lich an, dass ihm sein Dienst eine echte Herzensanliegen ist. Er erinnert sich an die Anfänge. »Als Junge – so mit acht oder neun Jahren – wollte ich unbedingt Geige spielen lernen. Ich weiß gar nicht mehr so genau, warum. Wahrscheinlich hatte

ich den Klang irgendwo gehört. Ich habe so lange gebettelt, bis meine Oma sagte: ›Nun kauft halt dem Buben endlich eine Geige‹«, blickt er zurück. Seine Eltern hätten ihm daraufhin tatsächlich eine Geige geschenkt und er habe circa zwei Jahre von einem Lehrer in der Nachbarschaft Unter-richt erhalten. Als der Krieg gekom-men sei, sei der Nachbar eingezogen worden und leider im Krieg gefallen. So sei sein Geigenspiel letztlich einge-schlafen. Später im Religionsunter-richt sei dem damaligen Pfarrer Hein-rich Helldorfer sein musikalisches Talent aufgefallen. »Damals gab es in der Kirche noch keine Orgel, sondern nur ein altes Harmonium. Der Pfarrer meinte wohl, dass ich Talent habe«,

Fortsetzung auf Seite 20

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Einzigartiges Design & höchste Klangkultur

Mit jahrzehntelanger Erfahrung und Kom-petenz bei der Restauration, dem Um-bau und der Lackierung von Klavieren und Flügeln begeistern Gerhard und Kai Deckel mann ihre Kunden. Im 2012 neu gestalteten Verkaufs raum in Wallenfels ist mittlerweile auch ein Flügel zu finden, der dem besonderen Faible für außergewöhn-liches Design viel Ausdruck verleiht. Mit einer komplett metallisierten Oberfläche bieten die beiden Klavierbauer einen welt-weit wohl einzigartigen Flügel an.

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20 KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

Ehrenamt

erinnert er sich. Nach etwa zwei Jah-ren Unterricht habe er erstmals bei einem Gottesdienst gespielt. »Ich kann mich noch gut daran erinnern. Ich war so aufgeregt, meine Beine ha-ben geschlottert. Deswegen ging es wohl auch ziemlich schief. Die Leute haben schon die dritte Strophe ge-sungen, da hatte ich den ersten Satz noch nicht gespielt – so oder so un-gefähr«, erinnert er sich lachend daran, dass er bei seinem Debüt et-was zu langsam gespielt habe. Nach diesem negativen Erlebnis habe er für etwa ein halbes Jahr mit dem Spielen aufgehört. »Ich dachte, das schaffe ich nicht. Ich habe aber trotzdem noch einen Ver-such gestartet, und dann hat mich der Pfarrer nicht mehr davonkom-men lassen«, meint er schmunzelnd. Im Nachhinein könne er es sich gar nicht mehr vorstellen, wie er damals alles geschafft habe. »Mein Großvater hatte eine kleine Schreinerwerkstatt aufgebaut. Er wurde am 10. August zum 1. Weltkrieg ein gezogen. Er fiel

bereits 14 Tage später. Daraufhin ha-ben mein Vater und ich die Schrei-nerei weitergeführt. Dazu hatten wir noch Landwirtschaft«, erinnert er sich. Trotzdem habe er bei jedem Anlass die Orgel gespielt. »Ich war selbständig. Selbst wenn es nur eine Beerdigung war, für die ich gespielt habe, war ich dafür fast den halben Tag von der Arbeit weg«, erzählt der Schreinermeister. Zudem habe es damals noch mehr Gottesdienste als jetzt gegeben. »Am Sonntag spielte ich in der Früh-kirche, um 10 Uhr im Gottesdienst und nachmittags in der Andacht. Zeit-weise war ich auch noch Aushilfe in Effelter oder Wilhelms thal. Dann kam also um 9 Uhr manch mal noch der Gottesdienst in Effelter dazu. Eigent-lich war ich fast den ganzen Sonntag in der Kirche«, erinnert er sich. Um die viele Arbeit in der Schreinerei und Landwirtschaft bewältigen zu können, habe er oft schon früh um halb drei den Grund mit der Sense gemäht, bevor er in die Werkstatt

ging. »Trotzdem habe ich den Dienst nie als Last empfunden. Im Gegenteil: Wenn ich Orgel spiele, dann ist das für mich wie eine andere Welt. Der ganze Stress fällt von mir ab. Das tut mir sehr gut«, meint Willi Fied ler, der aus einem sehr christlichen Eltern-haus stammt und selbstverständlich auch Ministrant war. »Auch meine Frau hat mich immer sehr in meinem Dienst unterstützt. Da gab es nie ein böses Wort«, sagt er dankbar. Willi Fiedler begleitete zudem etwa 15 Jahre lang den gemischten Chor in Lahm musikalisch. Später dirigierte er auch den Lahmer Männerchor. Willi Fiedler ist nun bereits 82 Jahre. Noch immer geht er jeden Tag in die Werkstatt, die mittlerweile von seinem Sohn Andreas weitergeführt wird. Ans Aufhören denkt er nicht – weder beruflich noch musikalisch. Er kündigt an: »Ich werde weiter-machen, so lange es mir meine Ge-sundheit ermöglicht und der Herrgott im Himmel es so will.«

Text und Foto: Heike Schülein

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redakti [email protected] : Mein Rezept

Ein aktuelles Foto (Aufl ösung 300 dpi) sollte ebenfalls dabei sein.

für den Landkreis

von Dagmar Waidmannaus Windheim

Zutaten f�r 2 Portionen:

6 EL Olivenöl•

1 Knoblauchzehe oder •

Knoblauchsalz

Salz•

Pfeff er•

Rosmarin•

Paprikapulver•

Aus

schn

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KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

Wilde Kartoffeln

21

Zu�ereitung:

Die Kartoffeln schälen und der

Länge nach vierteln.

In einer Schüssel mit Olivenöl,

Paprika, Pfeffer, Salz, Rosmarin

und kleingehacktem Knob-

lauch (oder Knoblauchsalz) gut

vermischen.

Ein Backblech mit Backpapier

auslegen oder eine große Auf-

laufform benutzen.

Etwas Salz darauf streuen

und die Kartoffeln darauf

verteilen.

Im vorgeheizten Backofen bei

180 Grad ca. 40 bis 50 Minuten

backen.

Die »wilden Kartoffeln« sind

eine köstliche Beilage zu vie-

len Gerichten, schmecken aber

auch ganz besonders lecker

mit einem einfachen Salat.

Guten Appetit!

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22 KRONICHER. | Ausgabe Februar 2013

druckend sind für mich insbesondere Menschen, die sich ihr Leben lang uneigennützig und ehrenamtlich für die Gemeinschaft einbringen – zum Beispiel im sozialen Bereich –, ohne zu fragen, was sie dafür bekommen.

Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?Mir einen schönen Oldti mer zuzule-gen.

Wen würden Sie gerne einmal für einen ausführlichen Meinungsaus-tausch treff en und warum?Einen »originalen« Viertelmeister, um mir von ihm möglichst viel über das Leben im »alten Kronach« erzählen zu lassen.

Wie würden Sie in einer Pilsbar in Hamburg einem Nordlicht die »Kronicher« be schreiben!Ein zunächst zurückhaltendes Völkchen, das seine schöne Heimat liebt und sich für sie einsetzt, auch wenn es nicht immer gleich voll des Lobes für sie ist. Der »Kronicher« braucht etwas, um Kontakt zu knüp-fen – ist aber, wenn die Chemie sti mmt, Freund fürs Leben.

Das allerletzte Interview

Stefan Wicklein (38) ist Dipl.-Verwaltungswirt (FH) und Geschäft slei ter bei der Stadt Kronach. Er ist Vorsitzender und Zugführer der Feuerwehr Kronach, Viertelmeister, Stadtt ürmer und stellvertretender Frakti onsvorsitzender der Freien Wähler im Kreistag.

Mal ehrlich, Herr Wicklein!

Was steht auf Ihrem Frühstücks-ti sch?Eine gute Tasse Kaff ee mit Milch und Zucker, manchmal eine Wurstsemmel und vor allem die beiden Tageszeitun-gen.

Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn......die Sonne lacht.

Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Das ist Jahre her. Mir fehlt dafür mei-stens die Zeit.

Welcher Film?Eine gute Frage...

Welches Thema in der Öff entlichkeit interessiert Sie im Moment am meis-ten und warum?Die Diskussion über die Feuerwehr-Atemschutzübungsanlage des Land-kreises Kronach, da ich berufl ich, ehren amtlich und auch als Mitglied des Kreistages davon betroff en bin.

Ihre Lieblingsfarbe?Rot (nicht nur bei Feuerwehrautos).

Die beeindruckendste Leistung, die ein Mensch vollbracht hat?Es gibt viele beeindruckende Lebens-leistungen – ich könnte jetzt keine besonders hervorheben. Dabei sollte man vor allem nicht nur an »berühm-te« Lebensleistungen denken. Beein-

Das letzte Buch, das Sie gelesen ha-ben?Helmut Schmidt/Giovanni di Loren-zo: »Auf eine Zigarett e mit Helmut Schmidt«.

Sie dürft en einen Werbeprospekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren und warum?»Eine beeindruckende Vielfalt an Kunst, Kultur und Kulinarischem für wenig Geld.« Ich glaube, dass es wenige Regionen gibt, in denen man in allen Bereichen für wenig Geld so viel geboten bekommt.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?Wie man mir ansieht, esse ich un-heimlich gern und bin ein Freund unserer heimischen Gerichte. Als Hen kersmahlzeit am besten etwas, woran man gaaaaaaaaaaaanz lange essen kann.

Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn

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Viele innovative Details in Produktion und Veredelung sind in unserem Hause entwickelt oder perfektioniert worden. Das beweist den Ideenreichtum und die Innovationskraft unserer Mit­arbeiter. Dabei ist unsere Beleg­schaft mit durchschnittlich 35 Jah­ren ziemlich jung. Trotzdem hat sie viel Erfahrung ­ weil sie über­wiegend in unserer Unterneh­mensgruppe ausgebildet wurde. 15 Jahre Betriebszuugehörigkeit sind keine Seltenheit, oft sogar 40, 45 und noch mehr Jahre. Die Arbeit bei HEINZ­GLAS eröffnet langfristige Perspektiven. Den größten Teil unseres Facharbei­ter­ und Führungsnachswuchses

bilden wir selbst aus. Ständig ste­hen etwa 60 junge Leute bei uns in der Ausbildung. Sie erlernen die verschiedenen technischen und kaufmännischen Berufe, die wir in der Glasindustrie haben, um die ausgefallenen Parfümflakons her­stellen und die dazu notwendigen, hochtechnisierten Maschinen und Anlagen betreiben zu können. Viele von diesen jungen Facharbei­tern haben in den letzten Jahren und Jahrzehnten durch Weiter­bildung zum Meister, Techniker oder durch ähnliche Bildungsab­schlüsse eine tolle berufliche Kar­riere gemacht. Bemerkenswert ist, dass vielen von diesen Fach­kräften schon in jungen Jahren

eine solide berufliche Pespektive eröffnet wurde. Im Alter um die 30 hat manch einer schon Füh­rungs­ und sogar Abteilungsver­antwortung übernommen. In den letzten Jahren sind auch viele Fach­ und Führungskräfte von außen zu uns gekommen, wenn unsere eigenen “Human Resour­ces” nicht ausgereicht haben. Die “gute Mischung” macht’s ­ eigene bei HEINZ ausgebildete und von außen hinzukommende Mitarbei­ter bilden kreative Teams, die zu einem hohen Leistungsspektrum imstande sind. Dies sieht man dann auch an unseren Produk­ten.

Ein Unternehmen mit Perspektive

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