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www.kronicher.de Ausgabe 01 Juni 2011 GRATIS DAS MAGAZIN FÜR DEN LANDKREIS KRONACH - Zu� Mitne�en - Fas�ination K�deltals�erre Porträt Thomas Teuchgrä�er Schule & Bildung Erstes G8-A�itur in Kronach Interview Hans Piet�

KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

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Ausgabe Juni 2011

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Page 1: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

www.kronicher.deAusgabe 01Juni 2011

GRATIS

DAS MAGAZIN FÜR DEN LANDKREIS KRONACH

- Zu� Mitne��en -

Fas�inationK�deltals�erre

• PorträtThomas Teuchgrä�er

• Schule & BildungErstes G8-A�itur in Kronach

• InterviewHans Piet�

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Partner des Kronacher Landkreismagazins

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3KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Inhalt

Titelthema Faszination Ködeltalsperre: Bauwerk für die Ewigkeit 6Sieben Fragen - sieben Antworten 8

Editorial 4

Nachgefragt bei... 5

Daten & Fakten 14

Impressionen aus dem Landkreis 18

Bilderrätsel: Auf den zweiten Blick 25

Das allerletze Interview 34

Rubriken

PorträtDer Kronacher Stadtpfarrer Thomas Teuchgräber: 10»Ich sehe mich als Dienstleister Gottes für die Menschen!«

Schule & BildungErstes G8-Abitur in Kronach 16

IMPRESSUMKRONICHER.Das Magazin für den Landkreis Kronach

Herausgeber:Verlag Carlo FehnRodacher Str. 26d96317 Kronach

Telefon: 09261-9100148Telefax: 09261-9100149E-Mail: [email protected]: www.kronicher.de

Redaktion:Carlo Fehn (V.i.S.d.P.)

Satz/ Layout:Carlo Fehn

Anzeigen:Carlo Fehn

Fotos:Carlo Fehn, anpfiff.info, fotolia.de

Druck:Druckerei Jagusch GmbH, Wallenfels

Erscheinungsweise:Monatlich in ausgewählten Vertriebsstellen im Landkreis Kronach

Druckauflage: 5.000 Stück

Titelthema |6

Porträt |10 Schule & Bildung |16

SportTSV Windheim stellt Weichen für die Zukunft 20Die Fußball-Meister aus dem Landkreis 22

Unternehmen & UnternehmerVon nichts kommt was! 24Die Erfolgsgeschichte eines Ludwigsstädter »Jungunternehmers«

Menschen & GeschichtenRutschgefahr am Haßlacherberg 26»Es sah aus, wie nach einem Erdbeben!«

Menschen & Geschichten |26

Serie: Mein OldtimerChevy Nova II von Gerhard Moser aus Oberlangenstadt 28

Natur & UmweltSusanne Meier ist die Frau hinter der »Stadtoase« 32

Interview |34

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4 KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Editorial

dig und in verschiedenen Themen-bereichen und Rubriken. Wer sich für das Leben im Landkreis Kronach interessiert, liest KRONICHER. Ob Politik, Wirtschaft, Kultur oder Sport, Informationen aus den Ge-meinden oder Rezeptideen „made in KC“ - KRONICHER. bringt den Lesern ihren Landkreis mit jeder Ausgabe ein Stückchen näher. Überzeugen Sie sich selbst! Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!

Mit besten Grüßen

Carlo Fehn

Liebe Leserinnen und Leser,liebe “Kronicher”!

Das ist Ihnen doch bestimmt auch

schon mal passiert: Sie liegen im Urlaub am Strand und plötz-lich fühlen Sie sich wieder wie zuhause,

als Sie zufällig das Gespräch vier Liegestühle weiter rechts belauschen und haarscharf kombinieren: »Fraa, do gessdn - Kronicher!« Sie sitzen in Wimbledon auf der Tribüne und glau-ben es nicht, als sich ein Tennis-Fan in bestem Fränkisch über den Netz-roller ärgert. »Fraa, hinder unners - a Kronicher!« Seien Sie ehrlich, so etwas haben Sie weit außerhalb der Landkreisgrenzen doch auch schon erlebt, oder? Bei der Namensfindung für das erste monatli-che Magazin für den Land kreis Kro-nach war ich mir zunächst nicht sicher,

ob KRONICHER. allen Lesern in allen Gemeinden gerecht werden würde. Schließlich ist der Name ja sehr eng mit der Kreisstadt und deren Einwoh-nern verbunden und das wäre somit für manchen Zeitgenossen außerhalb der historischen Stadtmauern nur schwer akzeptabel. Allerdings sind wir spätestens dann alle »Kronicher«, wenn uns im Kolos-seum in Rom, auf den Champs-Elysées in Paris oder vor dem Big Ben in Lon-don »Aaner ausm Landkreis Kronich« über den Weg läuft. In diesem Sinne soll auch das neue, einzigartige Maga-zin ein Nachschlagewerk für alle Leser im Landkreis sein - interessant, kurz-weilig und in ansprechendem Layout. Mit Geschichten aus dem Landkreis, für den Landkreis.Monatlich liegen 5.000 Exemplare des neuen Magazins in allen Gemein-den in unseren Vertriebsstellen bereit - gratis natürlich. KRONICHER. berich-tet im handlichen Format hintergrün-

Sie möchten bei uns mitmachen? Nichts leichter als das!

Wir suchen freie Mitarbeiter für: Reportagen Recherchen Mediaberatung

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5KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Herr Grünbeck, Ihr erstes Jahr als Gruppenspielleiter ist vorbei. Wur-den Ihre Erwartungen an diesen Posten erfüllt?Ehrlich gesagt, hatt e ich keine großar-ti gen Erwartungen an diese Aufgabe. Als man mich gefragt hat, ob ich den Job übernehmen würde, habe ich auch deshalb zugesagt, weil ich glaube, dass ich dadurch für meine Zeit, die ich selbst akti v im Kreis gespielt habe und in der ich sehr viel Positi ves erlebt habe, ein bisschen was zurückgeben kann. Es macht auf jeden Fall auch sehr viel Spaß.

Würden Sie sagen, die Fußstapfen, die Ihr Vorgänger, Norbert Schülein, hinterlassen hat, passen auch für Ihre Schuhgröße?Das wäre vermessen. Es ist so, dass Norbert Schülein und seine Vorgän-ger allesamt über viele Jahre hinweg eine tolle Arbeit geleistet haben. Ich bin auch sehr dankbar dafür, Unter-stützung zu bekommen, wo es nöti g ist. In diese Aufgabe muss man rei n-wachsen, gerade, wenn man vorher im Funkti onärsbereich noch keine großen Erfahrungen gesammelt hat. Ich sehe mich da noch am Anfang.

Das heißt, diese Erfahrung möchten Sie in den nächsten drei Jahren noch sammeln?Auf jeden Fall. Ich habe mich bereit erklärt, die Aufgabe zu übernehmen, also werde ich sie auch entsprechend erfüllen.

Rückwechselrecht, Zweitspielrecht, Schiri-Gespanne in der Kreisliga und das immer noch warme Thema B-Klassen. Sind all diese Maßnah-men aus Ihrer Sicht notwendig? Was macht Sinn?Das Rückwechselrecht macht nicht nur Sinn, ich fi nde das eine wirklich gute Sache, auch wenn da die Mei-nungen gerade am Anfang doch ziem-lich kontrovers waren. Und vor allem geht es ja eh nur bis zur Kreisliga. Beim Thema »B-Klassen« muss ich sagen, ich sehe das im Gegensatz zu vielen Vereinen als sinnvolle Neuerung an. Was passiert denn mit den ganzen Reserveteams, die pro Saison etliche Spiele nicht bestreiten können, weil der Gegner nicht antritt ? Also hier bin ich ganz klar für die Einführung und ein deutlicher Befürworter. Wann die allerdings kommt, kann ich noch nicht sagen. Nur soviel: im nächsten Jahr noch nicht. Schiedsrichterge-spanne für die Kreisliga halte ich nicht für sinnvoll. Das, was dadurch erreicht werden soll, nämlich jungen

und Nachwuchsschiedsrichtern eine Chance zu geben und sie dadurch auszubilden, wird aus meiner Er-fahrung nicht umgesetzt. Im Endef-fekt hat man dort an den Linien dann erfahrene Kreisklassen-Schiris, die anderswo somit fehlen.

Welche Hauptziele möchten Sie in Ihrer Amtszeit erreichen?Meine Vorgänger haben in dieser Funkti on dafür gesorgt, dass andere Spielkreise teilweise schon ein biss-chen neidisch schauen, wie es bei uns läuft . Das möchte ich fortf ühren und in diesem Zuge auch ein freund-schaft liches und konstrukti ves Mit-einander mit den Vereinen pfl egen.

Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn

Egon GrünbeckNach dem Ende der Amtszeit von Norbert Schülein kam der 53-jährige Egon Grünbeck zu Beginn der Saison 2010/11 nach eige-nem Bekunden »eher zufällig« zum Posten des obersten An-sprechpartners für die Fußballvereine im Spielkreis Kronach. Im Gespräch mit KRONICHER. resümiert er sein erstes Jahr.

Nachgefragt bei...

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(*Aber wer sieht Sie hier schon?)

Der gebürti ge Buchbacher stand als Akti ver in den Diensten seines Heimat-

vereins SV Buchbach, des SV Rothen-kirchen, des FC Stockheim und des FC

Adler Weidhausen. Als Trainer war er in Buchbach, Stockheim, Reitsch, Fischbach

und Burggrub täti g.

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6 KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Titelthema

Ein Bauwerk fürdie EwigkeitFast schon etwas schüchtern versteckt, thront die Trinkwassertalsperre Mauthaus - so der offi -zielle Name - im Tal der Nurner Ködel. Kein anderes Bauwerk im Landkreis Kronach kann ähn-lich impo sante Daten aufweisen und vermitt elt gleichzeiti g ein Gefühl unbelassener Natur, wie es die Ködeltalsperre tut. Neueste Gutachten stellen dem verborgenen Riesen ein nahezu tadel-loses Zeugnis aus. Im Gespräch mit KRONICHER. steht der zuständige Abteilungsleiter im Wasser-wirtschaft samt, Dr. Matt hias Schrepfermann, Rede und Antwort.

Es war eine Geburt mit Hindernis-sen, als letztendlich im Jahr 1975

die Trinkwassertalsperre Mauthaus im Tal der Nurner Ködel in Betrieb genommen wurde. Bereits zur vor-letzten Jahrhundertwende - anno 1905 - gab es die ersten Pläne für den Bau eines Stausees, mit dem Ziel der Wasserkraft gewinnung. Damals war dies der zuständigen Königlichen Kammer des Inneren zu teuer. Nach dem ersten Weltkrieg kam der Plan nochmals auf den Tisch und es wurde sogar überlegt, die Rodach umzulei-ten, um neben den Ködel-Zufl üssen aus Nordhalben und Tschirn noch mehr Wasser zusätzlich einfl ießen lassen zu können.Nach der Weltwirtschaft skrise und dem Zweiten Weltkrieg wurde dann Mitt e der 1950er Jahre die heuti ge Talsperre konzipiert und 1968 mit dem Bau begonnen, der sich über ins-gesamt fünf Jahre erstreckte. Heute versorgt die Trinkwassertalsperre

Mauthaus in Oberfranken knapp 400.000 Einwohner mit Trinkwasser, das nach der Bereitstellung für die Fernwasserversorgung Oberfranken in der Anlage in Rieblich aufb ereitet und dann verteilt wird.

To�-ZustandStolz klingt mit, wenn Dr. Matt hias Schrepfermann über das Bauwerk spricht und davon berichtet, dass beim letzten großen »TÜV« festgestellt wurde, dass sich die Ködeltalsperre in einer ausgezeichneten Verfassung befi ndet. »Vor drei Jahren begann die verti eft e Überprüfung der Tal-sperre, die alle 20 bis 30 Jahre einmal gemacht wird. Und die wesentlichen Einzelgut achten belegen, dass die Tal-sperre in einem sehr guten Gesamtzu-stand ist.« Aufgrund der weitblicken-den Planung und robusten Bauweise könnte man fast meinen, dass es sich hier um ein Bauwerk handelt, das für die Ewigkeit gemacht wurde.

Die Trinkwassertalsperre Mauthaus war zum Zeitpunkt der Inbetrieb-nahme die erste ihrer Art in ganz Bayern. Zehn Jahre später folgte die Trinkwassertalsperre Frauenau im Bayerischen Wald. Aus einem Ein-zugsgebiet von 38,8 Quadratkilome-tern fl ießen jährlich im Mitt el ca. 21 Millionen Kubikmeter Wasser in die Ködeltalsperre. Das bedeutet, dass es, wie beim Probestau 1972/73, ein Jahr dauern würde, bis ein »trocken-gelegter« Stausee wieder bis zum Stauziel von 447 Metern über Nor-malnull vollgelaufen wäre.Jeder im Regelbetrieb abgegebene Kubikmeter Rohwasser wird energe-ti sch genutzt, womit die ursprüngliche Idee des Wasserkraft werks von 1905 ebenfalls Berücksichti gung fi ndet. Das mitt lere Jahresarbeitsvermögen von 1,8 Gigawatt -Stunden wird so-wohl für den Eigenverbrauch genutzt als auch an die Energiewirtschaft ab-gegeben.

Faszinati on Ködeltalsperre

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Titelthema

Herausfordernde AufgabeAls Betriebsbeauftragter für die Trinkwassertalsperre Mauthaus ist Dr. Schrepfermann der Hauptver-antwortliche für den technischen Betrieb. Der Betriebsleiter und sein Team vor Ort sind mit vielschichti-gen Mess-, Kontroll-, Wartungs- und Überwachungsfunktionen betraut. So sehr das faszinierende Bauwerk mit der umgebenden Natur auch den Ein-druck eines sanft schlafenden Riesen vermitteln mag, ist die tägliche Arbeit jedoch ein immer wieder aufs Neue spannender Prozess. »Man muss mit Weitblick und Erfahrung versuchen, mögliche Entwicklungen vorab zu steuern«, weiß der 47-Jährige nur all zu gut, wovon er spricht. »Wir messen zum Beispiel im Winter im Einzugsgebiet regelmäßig die un-gefähr vorhandene Schneemenge, dawir bei stärkeren Temperaturanstie-gen mit Dauerregen von einer ra-schen Schmelze ausgehen müssen.

Im abgelaufenen Winter hatten wir in der Spitze um die fünf Millionen Ku-bikmeter liegen. Wenn dieses Wasser relativ schnell zufließt, könnte das ein richtiges Problem werden. Hier müssen wir dann im Rahmen der

Hochwasserentlastung tätig werden, sofern es die aktuelle Hochwasser-lage an der Rodach zulässt.«Mehr Informationen zum Thema »Hochwasserentlas-tung« und anderen Fragen lesen Sie auf den folgen-den Seiten →

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8 KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Titelthema

7 Fragen - 7 Antworten

Warum war es überhaupt not-wendig, die Trinkwassertalsperre Maut haus zu bauen?

Aufgrund der naturgegebenen Nie-derschlagsverteilung ist die Region Oberfranken im Vergleich zu weiter südlich gelegenen Gebieten - speziell Oberbayern - deutlich benachteiligt. Erschwerend kommt hinzu, dass in Nordbayern, mit Ausnahme einer schmalen Linie mit Sandstein, keine Gesteine vorhanden sind, die Wasserin großen Mengen speichern kön-

nen. Aufgrund dieser Kombinati on musste man in den Fünfziger Jahren versuchen, eine nachhalti ge Lösung für die Trinkwasserversorgung zu konzipieren, die zum einen mit dem Bevölkerungs- aber auch dem Indus-triewachstum einhergehen würde.

Woher kam vorher eigentlich das Trinkwasser?

Aus Brunnen und Quellen von zum Teil geringer Schütt ung und teils auch minderer Qualität. In der Vergangen-heit hat man daher etliche dieser Was-sergewinnungsanlagen sti llgelegt. Viele Einwohner des Versorgungsge-bietes erhalten nicht ausschließlich Wasser aus der TWT Mauthaus. Die Stadt Kronach wird zum Beispiel nur

Was sind neben der Trinkwasserbereit stellung und der Energiegewinnung weitere Aufga-ben der TWT Mauthaus?

Aus der Talsperre müssen pro Sekunde 70 Liter Minimum über die Nurner Ködel in die Rodach abgege-ben werden. Damit imiti ert man sozusagen den Zustand, als würde es die Talsperre nicht geben und das wäre der natür-liche Zufl uss aus Tschirner und Nord-halbener Ködel. Gleichzeiti g muss aber am Pegel Rieblich ein Abfl uss

von 225 Litern pro Sekunde aufrecht erhalten werden. Es gibt meist im Sommer einige Tage, an denen dies nicht mehr geschaff t wird und somit mehr als 70 Liter aus der Talsperre abgegeben werden müssen, um die Niedrigwasseraufh öhung der Rodach zu gewährleisten. Das Thema Hoch-wasserschutz beschränkt sich nur auf das Tal der Nurner Ködel und ist eine häufi g überschätzte Funkti on, da sie nur im Seitental der Nurner Ködel und damit nur an einem der vielen Nebenfl üssen der Rodach wirkt. Es gibt die Möglichkeit, in begrenz-tem Maße Hochwasser abzufedern, wie zum Beispiel zu Jahresbeginn 2011. Im November 2010 wurde der Stausee schon langsam abgesenkt (Vorentlastung), sogar bis in den für die Trinkwasserbereitstellung reser-vierten Betriebsraum, der zwischen 422 und 447 Meter über Normalnull liegt, um noch einen zusätzlichen Puff er zu bekommen. Somit konnten

»Die Faszination an Mauthaus ist, dass man meint, man befände sich irgendwo in der norwegischen

Fjordlandschaft. (Dr. Matt hias Schrepfermann)

aus eigenen Brunnen versorgt, Stein-wiesen dagegen komplett von der Fernwasserversorgung Oberfranken.

Wie kam es zur Standortentschei-dung für die Trinkwassertalsperre Mauthaus?

Zum einen aufgrund der bereits vorhandenen Pläne von 1905, aber auch, weil es in den Kammlagen des Frankenwaldes - übers Jahr gesehen - einen etwas höheren Niederschlag gibt, als an anderen Orten in Franken.

Außerdem wird das aufgrund der Untergrundverhältnisse geeignete Tal an der Sperrstelle sehr eng. Das bedeutete letztendlich ein nicht so breites und somit kostengünsti ge-res Absperrbauwerk. Weiterhin ist das Einzugsgebiet zu 80 Prozent bewaldet und Wald wird exten-siv bewirtschaft et, ohne Düngung und Spritzung. Die restliche Fläche besteht aus weitestgehend extensiv genutzten Wiesen und Äckern und einzelnen Anwesen, aber keinen Siedlungen. Das Gelände - würde man das Wasser ablassen - ist nahezu identi sch mit dem Ursprungstal der Nurner Ködel. Zwei Mühlen mussten damals weichen, der Wald an den Hängen wurde teilweise gerodet und Baumstümpfe im Stauraum entf ernt.

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Titelthema

Die Vorsperre sitzt genau dort, wo Tschirner und Nord halbener Ködel früher zur Nurner Ködel zusam-menfl ossen. Die Vorsperre hat unter anderem die Funkti on, Verunreinigungen, zum Beispiel durch Öl, durch Ölsperren zurückzuhalten.

67 Meter ist der Entnahmeturm der Talsperre Maut-haus vom Sockel bis zur Krone hoch. Auf mehreren Etagen kann über jeweils zwei Leitungen Rohwasser abgegeben werden. Somit ist auch bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten an einer der Leitungen die Entnahme gesichert.

die beiden Hochwasserwellen, die in die Talsperre eingelaufen sind, kom-plett aufgefangen werden.

Wie viele »Trockentage« wären unbedenklich für die Wasserver-sorgung?

Ein theoreti sch bereits berechnetes Szenario kommt zu folgendem Ergeb-nis: Angenommen, aufgrund von Sanierungsmaßnahmen am Entnah-meturm müsste der Wasserspiegel um neun Meter abgesenkt werden und gleichzeiti g würden im Anschluss wegen eines meteorologischen Zu-falls zwei Trockenjahre aufeinander-folgen, wobei ein Trockenjahr je aus einem trockenen Winter- und Som-merhalbjahr besteht, dann wäre in

der Talsperre immer noch genügend Wasser, um in dieser Zeit die abzuge-bende Wassermenge zur Verfügung stellen zu können.

Was ist die Hauptf unkti on des Ent-nahmeturmes?

Die Entnahme des Rohwassers. Die Entnahmeeinrichtungen sind doppelt angelegt, um eine möglichst große Betriebssicherheit zu gewährleisten. Der Turm ist vom Fundament bis zur verglasten Krone 67 Meter hoch und es ist möglich, Wasser auf ver-schiedenen Stockwerken zu entneh-men. Die Wassersäule bei Normalstau ist ca. 50 Meter hoch. In so einem großen See bilden sich aufgrund der sogenannten Dich-teanomalie des Was-sers, das bei vier Grad Celsius am schwersten

»Die Faszination an Mauthaus ist, dass man meint, man befände sich irgendwo in der norwegischen

Fjordlandschaft. (Dr. Matt hias Schrepfermann)

ist, im Frühjahr und im Herbst au-tomati sche Zirkulati onen, die dann diesen ganzen Wasserkör per um-wälzen. Und je nachdem, in welchem Stockwerk das qualitati v beste Was-ser vorzufi nden ist, wird dieses an die Fernwasserversorgung Oberfranken abgegeben. Somit wird auch der Auf-bereitungsaufwand reduziert.

Wie hoch ist in etwa der tägliche Pro-Kopf- Verbrauch an Trinkwas-ser im Landkreis Kronach?

Einschließlich Kleingewerbetreibende etwa 140 bis 150 Liter.

von Carlo Fehn

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Porträt

Th�ma� Teuch�r�be�»Ich sehe mich als DienstleisterGott es für die Menschen!«

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11KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Porträt

Als Regionaldekan und Stadtpfarrer in Kronach ist Thomas Teuchgräber seit 1. September 2009

Seelsorger und Ansprechpartner für die Katholiken in seinen Gemeinden. Die Berufung zurück

nach Oberfranken war für den gebürti gen Lichtenfelser zunächst eine Zäsur, die damit verbun-

dene Aufgabe bezeichnet er als kurzweilige und täglich aufs Neue interessante Herausforderung.

Lediglich das Kollar, das sich vom sportlich eleganten Outf it kaum

abhebt, lässt die Vermutung zu, der Zwei-Meter-Hüne mit vereinnahmen-dem Lächeln und kräft igem Hände-druck, sei nicht der Trainer eines Bas-ketballteams, sondern tatsächlich der Kronacher Stadtpfarrer. Die lässig - cool wäre übertrieben - anmutenden Freizeitschuhe mit den drei Streifen vervollständigen nach einer kurzen Musterung den ersten Eindruck, der nicht so recht zu einem teilweise im-mer noch vorherrschenden Konser-vati v-Image der katholischen Kirche passen mag.

Pfarrer �it Leib und SeeleThomas Teuchgräber erzählt kurz von seinem bisherigen Vormitt ag an diesem vorösterlichen Freitag. Er be-richtet von der Laudes, dem allmor-gendlichen Psalmengebet der Geist-lichen, zusammen mit dem Kaplan und einem Prakti kanten um sieben Uhr, dem gemeinsamen Frühstück bis dreiviertel acht und einem Vor-trag über eine Senegal-Reise in der Realschule, wo er auch zwei Stun-den pro Woche Religionslehre unter-richtet. Wenn nichts Unvorhergese-henes, wie zum Beispiel ein Trauerfall oder ein Einsatz in seiner Funkti on als Mitglied der freiwilligen Feuerwehr

dazwischen kommen sollte, würden sich ab dem frühen Nachmitt ag bis in den späten Abend Gott esdienste und andere terminliche Verpfl ichtungen aneinanderreihen. »Wenn ich dann nach Hause komme, bleibt mir noch Zeit, mich um die Post zu kümmern und noch einiges am Computer zu erledigen«, schließt der 44-Jährige seine Tagesplanung mit einer locke-ren Handbewegung ab. Er gehe in seinem Beruf auf und ma-che das gerne, zudem sei er früher immer einer gewesen, der auch schon mal mit relati v wenig Schlaf aus-gekommen sei. Allerdings wisse er, dass mit zunehmendem Alter Dinge sich ändern könnten und würden. »Das ist schon ein bisschen anders geworden, aber im Moment fühle ich mich so vital, dass es mir nichts aus-macht, wenn ich sehr spät noch mit meinen Freunden in der ganzen Welt skype oder E-Mails schreibe. Mit den Zeitverschiebungen muss man eben schauen, wie man den Kontakt am besten aufrecht erhalten kann«, sagt der im Bekanntenkreis auch als Work-aholic geltende Geistliche.Freunde in der ganzen Welt, das be-deutet vor allem auch Südamerika. Dort, genauer gesagt in Chile, reift e auch maßgeblich der Wille des in Staff elstein Aufgewachsenen, als

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Porträt

Nachhinein würde ich die Zeit dort als mein wichti gstes Studienjahr be-zeichnen, in dem ich sehr viel gelernt und wichti ge persönliche Erfahrun-gen gemacht habe.« Man kann schon erahnen, dass der Kronacher Stadt-pfarrer keiner ist, dem sein Beruf in die Wiege gelegt wurde oder der sein ganzes Leben lang bis dahin nichts anderes im Sinn gehabt hätt e. »Ich hatt e während meiner Justi z-zeit auch eine Freundin, kenne also ebenso diese Seite und weiß auch, dass das wichti g war, als ich mich dann im Ent scheidungsprozess be-fand.« Er hat sich intensiv geprüft , hatt e auch Beispiele anderer Pfarrer vor Augen, die diese Prüfung dau-erhaft nicht bestehen konnten und er war sich aufgrund der Chile-Zeit und des weiteren Studiums sicher, als Priester in der Seelsorge arbeiten zu wollen. Und wenn er heute in einer Art Zwischenfazit zurückblickt, sieht er eigent lich keine Stellschraube, an der er anders gedreht haben wollte. Auch außerberufl ich hat er das Da-zulernen nie beenden wollen. Ein paar Fremdsprachen, Fischerei- und Jägerprüfung, ab und zu Fleisch- und Hausmacher-Wurst-Spezialitäten her-stellen, sowie fränkische und inter-nati onale Küche sind für ihn Hobbys zum Ausgleich.

S���eren �er�ensMenschen, die ihn gut kennen, würden von ihm behaupten, dass er, wenn er sich erst einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, das auch konse-quent verfolgt und durchsetzt. »Das ging«, schildert Teuchgräber, »eigentlich auch immer gut. Ich konnte immer machen, was ich wollte und was ich wollte, habe ich auch im-mer gemacht. Ob es München war, Chile, das Studium - alles ging immer so, wie ich es mir gedacht habe.« Nur einmal wurde er - sozusagen von oben - fremdbesti mmt. Befehligt wäre wohl treff ender, ließe das durch aus mögliche Veto des damaligen Pfar-rers der Gemeinden Bubenreuth und Möhrendorf aber außer Acht.

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Pfarrer in der katholischen Kirche ar-beiten zu wollen. Eine Entscheidung, die Thomas Teuchgräber nicht nur als wohl überlegt bezeichnet, sondern für die er im Vorfeld Erfahrungen in verschiedener Weise gemacht hatt e, die ihn zu diesem Entschluss kom-men ließen.

Wi��tige Ents��eidungAls einer von drei Jungs, aufgewach-sen in einem Elternhaus mit land-wirtschaft lichem Betrieb, zog es den passionierten Pfadfi nder im Alter von 16 Jahren nach dem Re-alschulabschluss und bestan denem Beamtentest ein bisschen nolens doch viel mehr volens in die baye-rische Landeshauptstadt. Ein Schritt , der groß gewesen zu sein scheint, den Teuchgräber aber als notwendig und auch eher alternati vlos einstuft . Heute wie damals sieht er sich in der Ent-s c h e i d u n g b e s t ä t i g t : »Zunächst mal bin ich m e i n e n Eltern immer noch dank-bar, dass sie m i c h

schon so früh losgelassen haben. Die Jobsituati on am Obermain war da-mals nicht gut und eine Arbeit beim Staat ja generell nicht das Schlech-teste«, erinnert sich Teuchgräber. Aller dings war das nur ein Aufgalopp zur späteren Berufung. Die Laufb ahn in der Justi zverwaltung in München war schneller beendet, als er das wohl selbst gedacht hatt e. Er will den Beruf an sich nicht schlecht reden - nein, er ist nur auch heute noch, wie damals, der Meinung, dass es Men-schen gibt, die dafür gemacht sind - er war es einfach nicht. Punkt! Er verspürte den Drang, seinen Horizont noch zu erweitern und Er-fahrungen vor allem im Umgang mit Menschen sammeln zu wollen. Das Abitur am Abend-Gymnasium war hierzu die Eintritt skarte, das folgende Theologie-Studium in Bamberg eine spannende Zeit, mit der möglichen, aber nicht zwingenden Opti on, Pfar-rer zu werden. »Ich habe es auch vor dem Hinter grund gemacht, dass die Psychologie Teil des Studiums ist und ich mir schon sicher war, damit arbei-ten zu wollen.« Und dann, nach dem Vordiplom im zweiten Jahr, stand 1993 das sogenannte Freijahr an, in dem die Theologie-Studenten ein Jahr lang an einer Universität ihrer Wahl und komplett selbst organisi-ert, Erfahrungen sammeln sollen.

Weg�eiser C�ile »Lateinamerika war für mich

schon immer interessant«, sagt Teuchgräber, dessen Patenonkel mit einer Süd-

amerikanerin verheiratet ist. »Chile kam aber

doch eher durch zufällige Kontakte

zustande. Im

»Die Kronacher sind mit offenen Armen auf mich

zugegangen. Dafür bin ich sehr dankbar.

(Thomas Teuchgräber)

»Ich weiß, dass manche Leute nicht zu meinen Got-

tesdiensten gehen, weil ihnen das zu lebendig ist. Aber viel mehr kommen gerade deswe-gen.

(Thomas Teuchgräber)

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Porträt

»Hätt e ich mich mit Händen und Füßen gewehrt - aber gut, das habe ich ja nicht -, hätt e ich auch bleiben können. Wenn man allerdings vom Erzbischof zu dessen Vertreter als Regionaldekan für Kronach, Coburg und Lichtenfels berufen wird, ist das, in einem dafür relati v jungen Alter, schon eine besondere Auszeichnung.« In seiner damaligen Gemeinde hatt e er sich fest eingewurzelt und erst, als ihm ein Kollege den Rat gab, sich in einer Art Selbst revision die Frage zu beantworten, was es gäbe, das er dort nur alleine tun könne und was ein Anderer nicht auch tun könnte, musste er zum ersten Mal akzep-ti eren, eine neue Straße in seinem Lebensweg nicht selbst ausgesucht zu haben, sondern auf diesen Weg geschickt worden zu sein. »Ich habe es die Kronacher nicht spüren lassen wollen, dass der Ab-schied von der ersten Pfarrstelle doch ein bisschen an mir genagt hat. Sie haben es mir mit ihrer herzlichen Art allerdings leicht gemacht. Ich fühle mich hier sehr wohl und erfülle die Aufgaben, die mich jeden Tag aufs Neue kurzweilig herausfordern, un-heimlich gerne.«

Konse�uent �odernAufgaben, zu denen er auch die Pfl icht zählt, sein »Unternehmen Kirche« kriti sch zu beleuchten und den für ihn maßgeblichen und eingeschlagenen Weg konsequent zu verfolgen und zu leben. Als »wertkonservati v, aber in

den Formen off en« bezeichnet sich Teuchgräber selbst und bringt damit zum Ausdruck, dass es für ihn einige unumstößliche Werte gibt, die es zu verteidigen gilt, auch in einer von Glo-balisierung getriebenen Welt. Dass er in seinen Gott esdiensten auch schon mal mit dem Mikrofon in die Sitz-reihen marschiert, um Meinungen einzuholen, nachdem er vorher ein Thema zur Diskussion gestellt hat, ist für ihn eine Selbstverständlichkeit und entspricht seinem Verständnis moderner Glaubensverbreitung, in dem er sich ganz klar auch als Dienst-leister mit Bodenhaft ung sieht. Und dabei handelt er sehr stringent, auch was den Nachwuchs in den eigenen Reihen betriff t. »Als Ausbil-dungspfarrer stelle ich fest, dass es unter den jungen Geistlichen und Studenten nicht wenige gibt, die nur mit gefalteten Händen und schwarz gekleidet durch die Gegend laufen. Die schauen auch nicht rechts oder links. Das möchte ich nicht haben und da gibt es auch, wenn die Gemeinde-prakti kas machen, entsprechendes Feedback.«Teuchgräber weiß allerdings, dass in einem Unternehmen wie der Kirche neben der modernen Ausrichtung auch Platz für Konservati ves und Tra-diti on sein muss, da zwischen beiden Polen vielfälti ge Möglichkeiten beste-hen, den Glauben zu prakti zieren. Er selbst möchte seiner weitherzigen Linie treu bleiben und hierbei ist es ihm auch immer wieder wichti g, aus seinem vielschichti gen Freundeskreis in interessanten Gesprächen einer-seits seine Kompetenzen gefragt zu wissen, andererseits aber auch seine Ideen und Meinungen auf den Prüf-stand zu stellen. Nach mitt lerweile fast zwei Jahren in der Cranach-Stadt freut er sich auf die weitere Zeit in Kronach. Auf Nachfrage formuliert er ein Ziel für die Zukunft : »Die Aus-landsseelsorge im spanisch-sprechen-den Ausland, z.B in Süd amerika, wäre eine Opti on, die ich mir nach längerer Zeit hier durchaus vorstellen kann.«

von Carlo Fehn

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Geburtstag: 10. Mai 1967• Geburtsort: Lichtenfels• Heimat: Bad Staff elstein• Priesterweihe: Juni 1997• 1997 Kaplan in Hof• 1999 Kaplan in Nürnberg• 2002 Pfarrer in Bubenreuth • und MöhrendorfSeit 1. September 2009:• Stadtparrer in Kronach und Regionaldekan

Stec��rie�

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Daten & Fakten

Verkehrsunfälle im Landkreis Kronach 2010

Neugeborene in der Franken-waldklinik 2010

Neuzulassungen von PKWs in 2010

Pro-Kopf-Verbrauch an Trinkwasser in Litern pro Tag

1.703

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DER LANDKREIS IN ZAHLEN

Beanstandungen wegen Alkohols am Steuer im Landkreis Kronach 2010158

ca. 140

519

2.153

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15KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

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Wer aus einem Sortiment von Porte-monnaies und Handtaschen über Rei-segepäck bis hin zu Businessartikeln und Accessoires in bester Qualität zu günstigen Preisen auswählen möchte, der findet in der »TRAGWELT« in Kronach ganz sicher das passende Produkt. Im neuen Fachgeschäft der Warenhandels-GmbH »bags for living« in der Bahnhofstraße 1 finden die Kunden auf 120 Quadratmetern nicht nur eine noch größere Auswahl an hochwertig verarbeitetem Leder verschiedener Marken, sondern kön-nen sich auch auf die fachkompetente Beratung des »TRAGWELT«-Teams mit Anna-Maria Denzler, Irene Seidel und Marion Stuchlik verlassen. In angenehm hell eingerichteten Verkaufsräumen mit Wohlfühl-Atmosphäre finden Kunden ganz sicher die passende Antwort auf ihren persönlichen Bedarf in Sachen Leder. Eine exklusive Auswahl an Top-Marken wie Fossil, Esprit, S.Oliver, Fiorelli, Reisenthel sowie Guess und Greenburry, die im Landkreis Kro-nach nur in der »Tragwelt« erhältlich sind, wird ergänzt durch ein großes Angebot an Schulrucksäcken von Burton, Deuter und Dakine. Einen

Schwerpunkt legt die »Tragwelt« auf hochwertiges Reisegepäck und hier vor allem auf Produkte der beiden in Deutschland führenden Hersteller Ti-tan und Travelite. Mit der Neueröffnung, zu der ne-ben Angehörigen, Freunden, Ge-schäftspartnern und langjährigen Kunden auch der Kronacher Bürger-meister, Wolfgang Beiergrößlein, er-schienen war, hat der Fach- und Ein-zelhandel in der Cranach-Stadt eine attraktive Adresse in exponierter Lage dazu gewonnen. von Carlo Fehn

Auch nach dem Umzug gilt: Topauswahl, Topberatung & Topservice

»TRAGWELT«-Neueröffnung in der Bahnhofstraße 1 in Kronach

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16 KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Schule & Bildung

UnGenügend durchd8?

Die Verantwortlichen im Kultusministerium dürft en sehr froh sein, wenn im Abiturjahrgang 2011 die Ergebnisse der Schulabgänger aus den bayerischen Gymnasien im Mitt el nicht signifi kant von den bisherigen Resultaten früherer Prüfl inge abweichen. Das besondere Augenmerk gilt dabei den Schülerinnen und Schülern, die zum ersten Mal in Bayern die Allgemeine Hochschulreife nach be-reits acht Jahren Gymnasium erlangen. Was unter dem Titel G8 oder Turbo-Abitur als bildungs-technische Innovati on angedacht war, erweist sich momentan noch als unfl exible Zwangsjacke für die Betei ligten.

Hintergrund: Wie unterscheidet sich das G8-Abitur vom bisherigen Abitur?

Erstes Turbo-Abi

Die verbindliche Wahl von zu bele-genden Leistungs- und Grundkurs-fächern war das Hauptmerkmal des bisherigen Abiturs, das Schüler an bayerischen Gymnasien nach einer Regelzeit von neun Schuljahren ab-solviert hatt en. Ein wesentliches Kriterium hierbei war, dass die angehenden Abituri-enten in der elft en Klasse in einem persönlichen Entscheidungspro-zess und unter Berücksichti gung von möglichen Kombinati onen aus verschiedenen Bereichen, grund-sätzlich die freie Wahl hatt en, in welchen Fächern sie abschließend die Abiturprüfungen ablegen wollten und welche Fächer darüber-hinaus in der 12. und 13. Klasse als sogenannte Grundkurse mit den in Klausuren erbrachten Leistungen

dass es eine für die schrift liche Abitur-Prüfung vorgeschriebene Kernfachbindung an Mathemati k und Deutsch gibt, ergänzt durch ein dritt es schrift liches Fach aus anderen Bereichen. Durch die Kernfachbindung soll die Speziali-sierungsmöglichkeit des G9-Abiturs einer besseren Allgemeinbildung der Schüler weichen. Dies ist jedoch ein Hauptkriti kpunkt von Schülern und Lehrern.

in die Abiturnote eingehen sollten. Die Abi-Prüfung setzte sich aus zwei schrift lichen Prüfungen in den Leistungs kursfächern (Hauptf ächer), einer schrift lichen dritt en Prüfung in einem der Grundkursfächer sowie einem mündlichen Examen, dem Kol-loquium - ebenfalls in einem Neben-fach - zusammen. Der gravierende Unterschied im G8-Abitur ist - neben der um ein Jahr verkürzten Schulzeit - die Tatsache,

Ein Jahr verkürzte Schulzeit Keine Leistungs- und Grundkurse mehr Pflicht-Prüfungsfächer Deutsch und Mathematik Fünf anstatt bisher vier Abitur-Prüfungsfächer

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Schule & Bildung

UnGenügend durchd8?

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sehr fl exibel angelegten Durchfüh-rung der Projektarbeit noch Absti m-mungsbedarf zu geben.»Hat man zum Beispiel ein P-Seminar gewählt, das dahingehend ungünsti g ist, dass man bis in den Abend hinein dafür in der Schule ist und erst spät nach Hause kommt, kann es schon mal sein, dass am nächsten Tag an-dere Lehrer kein Verständnis dafür aufb ringen, dass man sich vielleicht auf ihren Unterricht nicht mehr so gut vorbereiten konnte.«Was Katharina Nowak aus der Praxis erzählt, ist für Alfred Merkel ein wich-ti ger Punkt, den er auch im Nachgang und für die Zukunft intern entspre-chend diskuti eren möchte. »Es ist wichti g, so etwas auch mal aufzugrei-fen und mit den Kollegen, die in der Problemati k vielleicht noch nicht so drinstecken, zu besprechen.«Unter dem Strich, da sind sich alle einig, wird es schon bald wie mit vie len neuen Dingen sein, die eine gewisse Zeit brauchen. Julius Hubbert versucht, es auf den Punkt zu bringen: »Wenn das Studium erst mal losgeht, wird es egal sein, ob man G8- oder G9-Abi gemacht hat. Dann beginnen alle wieder bei Null.«

von Carlo Fehn

vor allen Dingen die Abschaff ung der Wahlmöglichkeit für die Abitur-Prüfungsfächer als großer Nachteil empfunden. Obwohl die Schüler Verständnis dafür aufb ringen, dass mit Mathemati k und Deutsch zwei elementar wichti ge Fächer Teil der Allgemeinen Hochschulreife sein sol-len, fi nden sie die letztendliche Um-setzung mehr als kriti kwürdig.»Dadurch, dass wir Deusch und Mathe als schrift liches Abiturfach machen müssen, wird man in gewisser Weise auch gegen seine Stärken und eigent-lichen Begabungen gezwungen, in einem der bei den Fächer die Prüfung abzulegen. Bei den G9ern war das eben noch anders«, führt Anna-Lena

Tautz weiter aus. Da auch bei den restlichen drei Prüfungsfä chern die individuellen Neigungen und Wün-sche nicht ausreichend berücksichti gt werden können, sieht sie unter dem Strich die Problemati k, dass man am Ende ein Abitur macht, das so eigent-lich nicht gewollt war.

»Sorgen�inder« Se�inareEinen weiteren Hauptkriti kpunkt stel-len die Seminare dar, die im neuen G8-Abitur die Leistungskurse des al-ten Abis ersetzen sollen. Während im Wissenschaft spropädeuti schen Seminar (W-Seminar) vor allem dem Erstellen einer Seminararbeit - ver-gleichbar der Facharbeit im bisheri-gen Abitur - die Aufmerksamkeit gilt, ist das Projekt-Seminar (P-Seminar) in seinem Kern eine Art Unterstüt-zung der Schule bei der Studien- oder Berufswahl. Gerade hier scheint es aber vor allem bei der grundsätzlich

Der Abitur-Doppeljahrgang und somit das erste bayerische Abitur

von Schülern, die das Gymnasium nach acht Jahren Schulzeit verlas-sen, ist Geschichte. Die letzten Prü-fungen wurden absolviert - nun weiß man mehr. Ungewissheit und Angst vor dem, was da auf sie zukommen würde, herrschten bei den Abgän-gern vor. Aber auch auf Seiten der Lehrer war man sich nicht sicher, was man bei dieser wichti gen Premiere zu erwarten hatt e. Wenige Wochen vor den bis dahin wich ti gsten Tagen im Leben der jungen Prüfl inge war die Sti mmung ange spannt. Nicht nur der obligatorische Lern- und Prü-fungsstress machte den Kandidaten

zu schaff en. In gleichem Maße nagte auch immer noch die permanente Aus einandersetzung mit der Frage nach dem Sinn oder Unsinn des neuen Abiturs an ihnen.

»Z�angs-Abitur«Allerdings kann man feststellen, dass es unter dem Strich einige wenige Hauptkriti kpunkte gibt, die in ihrer negati ven Beurteilung auch vom Vergleich mit dem bisherigen Abitur getrieben sind. »Es geht einfach ra-sant schnell«, weiß Anna-Lena Tautz. Die Teuschnitzerin beklagt vor allem das abrupte Umlegen des Schalters mit Beginn der Qualifi zierungsphase in der elft en Klasse. »Bisher - so habe ich das immer mitbekommen - war die elft e Klasse noch mal so ein Jahr, in dem man sich relati v entspannt auf seine Leistungs- und Grundkurse festlegen, ja das Abitur in gewis-ser Weise planen konnte. Jetzt geht es ruckzuck und man fi ndet sich im Dauer stress mit wöchentlichen Klau-suren und Wochenstundenzahlen wieder, die nicht mehr viel Zeit für andere Dinge lassen.« Neben der zeitlichen Belastung wird

»Es geht einfach alles viel schneller und im Endeff ekt fehlt ein Jahr in der persönlichen Entwicklung.

(Julius Hubbert, G8-Abiturient 2011 am Frankenwald-Gymnasium)

»Die grundsätzliche Idee ist nicht schlecht, die Umsetzung aber

noch ausbaufähig. (Katharina Nowak, G8-Abiturienti n 2011 am Frankenwald-Gymna-sium)

»Wir Lehrer müssen uns die Kriti kpunkte

der Schüler anhören und versuchen, das in Zukunft zu verbessern.(StD Alfred Merkel, Beratungslehrer/ Fachleh-rer für Wirtschaft und Sport am Frankenwald-Gymnasium)

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RadspitzeGelände Landesgartenschau

Ziegelerden

Ölschnitzsee bei Windheim

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KRONICHER.i�p�essi��en

Se�belsd�r�

W�l�ers���n

Aussichts���m Bi��ba�m

B�r� La�ens�ein

Fotos: Carlo Fehn

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20 KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Wirtschaft

Schaff e, schaff e, Halle baue!

Als bekannt wurde, dass der TSV Windheim den Bau einer Mehr-

zweckhalle plant, mag bei dem Einen oder Anderen die Erinnerung an die Jahre 1988-1990 hochgekommen sein. Damals wurde unter großem fi nanziellen, aber noch größerem bautechnischen Aufwand die heu-ti ge Sportanlage am Steinbachsberg im wahrsten Sinne des Wortes in den Hang gesprengt. Nicht Wenige hielten dieses Projekt für eine Num-mer zu groß, allerdings eher, was die Finanzierung betraf. Im Jahr 2011 nun schaut der junge Vorsitzende des TSV, Andreas Fehn, zufrieden von der Son-nenterrasse des Sportheims hinunter auf den Fußballplatz. »Der Neubau

hier mit Platz und Sportheim ist längst in trockenen Tüchern. Die alte Finanzierung ist bis auf eine kleine Restschuld aus einem BLSV-Darlehen geti lgt.«

Situation unbefriedigendDas muss wohl auch so sein. Anders wäre es nämlich kaum zu erklären, dass der Verein aus dem oberen Fran-kenwald nun das nächste, womöglich letzte große Bauvorhaben starten will. Die Fußballer sind opti mal ver-sorgt und müssen ihrerseits eigent-lich nur noch den Weg zumindest in die Kreisklasse zurückfi nden. Die Rah-menbedingungen dafür sind bestens. Mit der neuen Mehrzweckhalle soll

in erster Linie ein Kapazitätspro blem behoben werden, das vor allem die Sparte Tischtennis des Turn- und Sportvereins betriff t. Zum Hintergrund: Etwa 500 Meter Luft linie vis-a-vis des TSV-Sport-heims gen Westen befi ndet sich die Hauptschule Windheim mit der da-zugehörigen Schulturnhalle - aktu-

ell Heimspielarena der Tischtennis-Herren in der Oberfrankenliga sowie aller anderen Teams bei den Damen und Herren. Der Abteilungs leiter, Matt hias Trebes, beschreibt die mo-mentane Situ ati on als für die Zukunft nicht mehr prakti kabel und sowohl sportlich als auch wirtschaft lich un-befriedigend.»Vor allem im Winter ist die Kapa-zität der Turnhalle völlig ausgelastet. Wir vom TSV belegen mit 40 Prozent schon die meiste Zeit aller Vereine

Beim TSV Windheim ist man in Lauerstellung. Mit anderen Worten: Sobald die Bewilligung des BLSV vorliegt, beginnt der Bau einer neuen Mehrzweck-halle als Anschluss an das jetzige Sportheim. Ein ehrgeiziges Projekt, für das die Ver antwortlichen gute Gründe haben.

»Gerade, was die Trainings-arbeit im Jugendbe reich

angeht, ist effi zientes und er-folgreiches Training aktuell nur schwer möglich.

(Matt hias Trebes, Abteilungsleiter Tischtennis TSV Windheim)

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Sport

in der Großgemeinde Steinbach am Wald. Aber das reicht uns hinten und vorne nicht. Gerade, was die Trainings arbeit im Jugendbe reich an-geht, ist effi zientes und er folgreiches Training aktuell nur schwer möglich. Ich muss zum Beispiel schauen, wie ich mit den zur Verfügung stehenden Zeiten möglichst viele Nachwuchs-talente überhaupt am Training teil-haben lassen kann. Das führt dann dazu, dass ich 25 oder 30 Jungs und Mädchen verschiedener Altersgrup-pen gleich zeiti g in der Halle habe. Das bringt nichts.« Aber auch die wirtschaft lich-gesellige Komponente, die bei den Künstlern mit dem Zellu-loid-Ball eine ebenso wichti ge Rolle spielt, kann mit dem Status Quo nicht befriedigt werden.

Grosse C�an�eAndreas Fehn sieht es durch die Ver-einsbrille, wenn er von einer großen Chance für die Zukunft spricht: »Jetzt ist es so, dass die Herren teilweise bis halb elf oder elf abends trainieren, dann wird geduscht und danach hat man einfach keine Lust mehr, noch hier hoch zu fahren, aufzusperren und was zu trinken. Da ist dann ein-fach ein Bruch drin. Von der neuen Halle verspreche ich mir auch, dass die Abteilungen im Verein wieder näher zusammenwachsen und das Vereinsleben noch einmal deutlich gefördert wird. Durch die bisherige räumliche Trennung war das nicht opti mal möglich.« Und auch für die anderen Abteilungen

des TSV, also Aerobic, Damengym-nasti k und die Wintersportler, bietet die neue Halle, die L-förmig direkt an das bestehende Sportheim ange-baut wird, neue Perspekti ven, was Trai ningsmöglichkeiten und Gesel-ligkeit danach angeht. Alleine schon dadurch, dass die Sportler nun alle im direkten Anschluss an die körperliche Betäti gung gemeinsam im Gastraum zusammensitzen können, wird der Bau als positi v gesehen.Sobald der Bewilligungsbescheid des BLSV eintriff t, werden wieder Bagger am Steinbachsberg anrollen. Das Aus-maß scheint geringer zu sein als vor 20 Jahren, dennoch wissen die Ver-antwortlichen natürlich, dass trotz der dahinterstehenden Vision und der sorgfälti gen Planungen, nicht nur für den Bau einiges an Schott er ge-braucht wird.

Unterst�t�ung not�endig Der TSV-Vorsitzende unterstreicht deshalb noch einmal die immense Bedeutung privater Gönner und an-sässiger Unternehmen für die Umset-zung des Projekts Mehrzweckhalle. »Wie bei anderen Vereinen auch, sind wir neben der Finanzierung durch die Banken auf Spenden und die Unter-

»Ohne Hilfe von Sponsoren geht es nicht. Aber es ist

vor allem auch eine Investi ti on in die Ju gendarbeit und dafür lohnt es sich.

(Andreas Fehn, Vorsitzender TSV Windheim)

stützung von Sponsoren angewiesen. Ich denke, gerade die einheimische Industrie fi ndet hier eine hervor-ragende Möglichkeit zur Vereins- und Jugendförderung auf der einen Seite. Andererseits strahlen die positi ven Eff ekte, die wir erzeugen, sicherlich auch auf die Unternehmen zurück.« Natürlich werden auch andere Grup-pen oder Vereine freie Kapazitäten in der neuen Halle nutzen können, Zeiten während des Vormitt ags, die aktuell wegen des Schulbetriebs überhaupt nicht möglich sind, wären hier eine Opti on. Fazit: Der TSV Windheim hat die Zei chen der Zeit erkannt. Mit einer neuen Mehrzweckhalle sollen in Zu-kunft das Vereinsleben intensiviert und die Förderung der Jugendlichen sowie die Trainingsmöglichkeiten op-ti miert werden. Ein herausforderndes Projekt mit Pilotcharakter und zur Nachahmung empfohlen.

von Carlo Fehn

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KRONICHER. gratuliert den frischgebackenen Fußball-Meistern im Landkreis Kronach.Glückwunsch! Der SV Wolfers-/ Neuengrün hat als Meister der Kreisliga Kronach den soforti gen Wiederaufsti eg in die Bezirksliga geschaff t. Das Team von Trainer Karlheinz Michel konnte mit durch schnitt lich vier Treff ern pro Parti e vor allem nach der Winter-pause den Rückstand auf den SV Friesen II wett machen, bei dem man in 2011 die einzige Nieder-lage einstecken musste.

Glückwunsch! Der SV Fischbach sicherte sich am vorletzten Spiel-tag der Kreisklasse durch einen 2:1-Auswärtssieg beim Absteiger SV Buchbach den Titel. Das Team von Spielertrainer Jürgen Simon darf sich somit in der nächsten Saison wieder Kreisligist nennen, nachdem man nun zwölf Jahre am Stück in der zweithöchsten Landkreisliga Mitglied war.

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KRONICHER. gratuliert den frischgebackenen Fußball-Meistern im Landkreis Kronach.

Glückwunsch! Der FC Seibels-dorf hat es geschaff t und kehrt als Meister der A-Klasse 1 nach dem Absti eg 2006/07 wieder in die Kreisklasse Kronach zurück. Die Mannschaft von Spielertrai-ner Rene Wolf konnte als einzi-ges Team der A1 ohne Niederlage bleiben und stand ab dem fünf-ten Spieltag ohne Unterbrechung an der Tabellenspitze.

Glückwunsch! Der TSV Gundels-dorf stand bereits fünf Spieltage vor Ende der Saison als Meister der A-Klasse 3 fest. Die Truppe von Spielertrainer Tobias Geb-hardt brachte dabei das Kunst-stück ferti g, alle Punktspiele zu gewinnen, auch wenn die eigent-lich verlorene Parti e beim SV Friesen III erst durch Entschei-dung am grünen Tisch als Erfolg verbucht werden konnte.

A-Klasse 2 Der FC Pressig vergab am letzten

Spiel tag kurz vor Redakti onsschluss unseres Magazins den Matchball und musste durch ein torloses Remis gegen den FC Welitsch in ein Entscheidungsspiel um den Titel gegen den SSV Lahm/Hesselbach. Bei Drucklegung stand somit noch kein Meister fest.

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Unternehmen & Unternehmer

Letztendlich sei die Entscheidung, die Selbstständigkeit anzupacken,

eher eine emoti onale als eine rati o-nale gewesen, sagt Carlo Müller. Ein halbes Jahr, nachdem die Firma, bei der er seit 1989 angestellt und zuletzt als Leiter der Abteilung Werkzeugbau täti g gewesen war, in die Insolvenz gehen musste, gründete er im Herbst 2004 eine GmbH unter seinem Na-men. »Es hatt e sich schon Ende des Jahres 2003 angedeutet, dass es mit meiner alten Firma wohl nicht mehr lange gut gehen würde«, erinnert sich der dreifache Familienvater.

Eins��nitt»Im März des Folgejahres war es dann soweit. Das war zunächst einmal eine ziemlich bedrückende Situati on.« Der Bau des Eigenheims war pünktlich zu Weihnachten ferti g geworden und somit eine bevorstehende Arbeits-losigkeit fi nanziell nicht akzeptabel. Allerdings waren Erfahrung und

Kompetenz des gebürti gen Ebersdor-fers zu gut, als dass es sich um eine aussichtslose Angelegenheit gehan-delt hätt e. Er hatt e re lati v schnell ein Angebot einer Firma aus der Umge-bung bekommen, bei der man seine Fähigkeiten kannte und schätzte. »Da hätt e ich eigentlich sofort wieder anfangen können«, sagt Carlo Mül-ler und lässt die Frage, warum er es denn nicht getan hat, nicht off en: »Ich hatt e ja schon überlegt, in mei-ner alten Firma den Werkzeugbau zu übernehmen und dabei auch bereits mit einigen mei ner ehemaligen Kol-legen gesprochen. Das wurde aber von Seiten der Insolvenzverwaltung irgendwie nicht richti g ernst genom-men. Ich würde sagen, das wurde sogar ein bisschen blockiert. Die Sa-che war dann auch relati v schnell vom Tisch. Dennoch war mir da schon klar, dass ich etwas Eigenes machen wollte. Es war auch sicherlich der Reiz dabei, etwas Neues anzupacken.“

Seine guten Kontakte zu anderen Fir-men aus der An gestelltenzeit führten schließlich dazu, dass er in Lauen-stein eine Produkti onsstätt e fand und dort nun im sieb ten Jahr nicht mehr nur Werkzeuge für Maschinen im Spritzgießverfahren herstellt, sondern mitt lerweile auch z.B. Kunst-stoff -Verschlusskappen für Kosmeti k- oder Körperpfl egeverpackungen ab-mustert und im eigenen Technikum Null- oder Kleinserien produziert.

St�ndige HerausforderungSeine GmbH, in der Gatti n Anja halb-tags alle anfallenden Bürotäti gkeiten erledigt, beschäft igt mitt lerweile 35 fest angestellte Werkzeugmacher sowie weitere 15 Teilzeitbeschäft igte. Für Müller ein Spiegelbild der ra-santen Entwicklung, die ihn zwar froh macht, deren Schatt enseiten er aber nicht igno riert, aufmerksam beobachtet und angeht. »Als ich an-gefangen habe, hatt e ich noch nicht

»Als wir angefangen haben, hatt e ich nicht einmal einen Schraubenzieher!«

Im besten Alter, das neue Eigenheim gerade ferti ggestellt und die Kinder »aus dem Gröb-sten heraus«, steht der Ludwigsstädter Carlo Müller plötzlich vor einer ungewissen Zu kunft . Sein Arbeitgeber muss Insolvenz anmelden, der Abteilungsleiter für den Werkzeugbau sieht sich mit einer schwierigen Situati on kon-fronti ert.

Das war vor sieben Jahren. Heute leitet der 48-Jährige bereits genau so lange sein eigenes Unternehmen und erfährt nun täglich, was es heißt, selbst und ständig für den Erfolg der Firma und das Wohl der Mitarbei ter zu sor-gen.

(Carlo Müller, Unternehmer, Ludwigsstadt)

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25KRONICHER. | Ausgabe Juni 2011

Unternehmen & Unternehmer

Schauen Sie genau hin und gewinnen Sie ein Jahr lang KRONICHER. frei Haus.1. Finden Sie heraus, was sich hinter dem Bilderrätsel versteckt.

2. Schicken Sie Ihre Lösung per E-Mail an die KRONICHER.-Redakti on:

redakti [email protected] : “Bilderrätsel”

3. Freuen Sie sich monatlich auf Ihr persönli-ches Magazin für den Landkreis Kronach. Der unter den Einsendern der richti gen Lösung er-mitt elte Gewinner bekommt von uns die näch-sten zwölf Ausgaben von KRONICHER. nach Hause geliefert - grati s natürlich!

Auf den zweiten Blick

»Als wir angefangen haben, hatt e ich nicht einmal einen Schraubenzieher!«

einmal einen eigenen Schraubenzie-her. Aber wir haben dann zu Beginn auch viel improvisiert und uns nach und nach - auch mit Erstauft rägen für den einen oder anderen Kunden, den ich noch von früher kannte - sehr schnell vergrößert. Mitt lerweile ist es manchmal eine schwierige Gratwan-derung, notwendige Investi ti onen oder Erwei terungen für die Zukunft wirtschaft lich richti g einzuschätzen. Der Druck wird täglich nicht weniger. Es ist eine ständige Herausforderung, die aber auch sehr viel Spaß macht.« Ein Umstand, dessen er sich im Vor-feld bewusst war. Genauso wie der Tatsache, dass er von einem »relati v ruhigen 8-, 9- oder manchmal auch 10-Stunden-Tag« zukünft ig nur würde träumen können. Er würde trotzdem - nun im siebten Geschäft sjahr - alles noch einmal genau so machen, auch wenn Frau Anja ergänzt, dass die An-

fangszeit mit der Ungewissheit über die ersten Kundenauft räge und die Nachhalti gkeit des Geschäft s doch nicht einfach war. Auch - und das bestäti gen Beide - seien die selbst-ständigen Eheleute Müller anders als die davor. Anja Müller weiß um den Faktor Zeit, der doch irgendwie beein-trächti gt und einschränkend ist. »Das Familienleben ist uns immer schon sehr wichti g gewesen. Diesbezüglich müssen wir natürlich Abstriche ma-chen.« Daran ändert auch nichts, dass sie ihren Mann, den sie als »gut-müti gen« Chef bezeichnet, jetzt öft er zu Gesicht bekommt, als früher.

Erfolgsfa�tor »Identifi�ation« Ein Rundgang durch die Firma zeigt, wie sich Carlo Müller seinen Traum von der Selbstständigkeit erfüllt hat. Menschen, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen, gibt er folgen-

den Tipp mit auf den Weg: »Man muss mehr als hundertprozenti g vom Produkt oder der Dienstleistung über-zeugt sein, sich damit identi fi zieren und - das ist wohl das Wichti gste - sich von dem Gedanken verabschie-den, dass der Arbeitstag um sieben in der Früh beginnt und um fünf Uhr nachmitt ags beendet ist.«

von Carlo Fehn

»Am Anfang gab es natürlich auch Un-

gewissheit über die Entwicklung des Un-

ternehmens.(Anja Müller)

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Menschen & Geschichten

Wer regelmäßig mit dem Auto auf der B85 in Kronach Rich-

tung Südbrücke unterwegs ist, der kennt möglicherweise eine Ge-fahr, die dort lauert. Gerade zu Schützenfest-Zei ten stehen in diesem Bereich immer wieder fl eißige Ord-nungshüter am Straßenrand, um die Tauglichkeit der Fahrzeugführer nach dem Festplatz-Besuch zu überprüfen. Mitt lerweile sollte man sich am Fuße des Haßlacher berges aber auch vor anderen Dingen in Acht nehmen.Es war später Nachmitt ag am verreg-neten 13. Januar dieses Jahres, als die Kessels Einkäufe gemacht hatt en und in ihr Haus in der Bamberger Straße nahe dem Mineralölwerk zurückkehr-ten. Max Kessel erinnert sich: »Ich sah, dass bei unseren Nachbarn helle Aufregung herrschte und alle auf der Straße standen. Als ich genauer hin-schaute, sah ich das ganze Übel.« Bei Familie Bütt ner, nur wenige Me-ter weiter südlich im angrenzenden Grund stück war die untere der bei-den Stützmauern des am Hang gele-genen Anwesens eingestürzt und

hatt e dem dahinterliegenden Erd-reich freien Lauf gelassen. Bis fast auf die B 85 hatt en sich die Geröllmassen vorgeschoben.

Zun���st an Unfall geda��tChristi an Bütt ner erzählt von den dramati schen Minuten, als er sich alleine im Wohnzimmer seines Hau-

ses befand. »Ich hörte plötzlich ein Geräusch, von dem ich zuerst dachte, es wäre vielleicht ein Unfall passiert, ich habe sogar spontan an ein Erdbe-ben gedacht. Es dauerte nicht lange, bis ich mir vorstellen konnte, was es tatsächlich gewesen war. Und als ich dann aus dem Fenster schaute, war ich schockiert.« Nur schemenhaft

Die vordere Stützmauer des Grundstücks der Familie Bütt ner stürzte möglicherweise durch die Bewegungen, die im Hang ausgelöst wurden, ein und gab dem Geröll freien Lauf.

»Am Hang sieht es aus wie nach einem Erdbeben!

(Helga Kessel, Kronach)

Rutschgefahr am Haßlacherberg!

Die Familien Bütt ner und Kessel trauten ihren Augen nicht, als sie im Januar von einem Erd-rutsch überrascht wurden und seitdem mit der Ungewissheit leben müssen, was in Zukunft am Hang passieren könnte.

Page 27: KRONICHER. Das Magazin für den Landkreis Kronach

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Menschen & Geschichten

hatt e er aufgrund der einsetzenden Dunkelheit zunächst das Ausmaß er-ahnen können und danach sofort die Feuerwehr verständigt, um die Unfall-stelle ausleuchten zu lassen. Als diese immer noch mit Absperrung und Aufräumarbeiten beschäft igt war, waren Max Kessel und Ehefrau Helga längst dabei, die Schäden im eigenen Grund stück zu begutachten.

Gan�er Hang in Be�egung Die oberhalb des Hauses befi ndli-che Stützmauer war komplett nach vorne gedrückt und zerstört, konnte aber noch verhindern, dass große Erdmengen auf das Haus geschoben wurden. Fast noch Besorgnis erregen-der zeigte sich die Situati on im Hang selbst, weiter oben. Helga Kessel schildert die Beobachtungen: »Es gab so was hier ja schon einmal, in den 1980er Jahren. Weiter oben, knapp unter halb des Röhrenwegs stand ein kleines Landhaus. Nach dem Erd-rutsch damals musste das verlassen werden, weil sich das Gebäude ver-zogen hatt e und keine Türen mehr zu öff nen waren. Diesmal jedoch ziehen sich große Risse im Erdreich wie nach einem Erdbeben von ganz oben bis nahe an unser Haus. Das alte Land-haus von damals wurde jetzt durch den Erdrutsch völlig zerstört.«

Gl��� i� Ungl��� Und die ganze Sache hätt e noch viel schlimmer ausgehen können. Nur vier Tage nach besagtem Vorfall, stürzte ein in Mitleidenschaft gezogener Baum in unmitt elbarer Nähe des Kes-sel-Hauses auf die darunter lie gende Bundesstraße 85 und legte sich quer über die komplett e Fahrbahn. Max Kessel weiß, dass man hier nur mit Glück einem schweren Unfall entgan-gen war. »Das war eine richti g große Esche. Wenn da ein Auto zufällig vorbeigefahren wäre...!« Seine Frau ergänzt, dass eine weitere Nach-barin nur kurze Zeit vorher die Stelle mit dem Fahrrad passiert hatt e. Wie kommt es aber nun dazu, dass - an-scheinend auf einem schmalen Strei-

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Durch den Erdrutsch wurde die komplett e Stützmauer der Kes-sels zerstört und musste erneuert werden (1). Im ganzen Hang ober-halb des Anwesens fi nden sich ti efe Risse im Boden (2+3), sind Bäume umgestürzt und ent wurzelt (4+5). Ein altes Landhaus unterhalb des Röhrenwegs wurde nun komplett zerstört (6), im Nachbargrundstück bei Familie Bütt ner haben die Bewe-gungen im Hang zum Einsturz einer Stützmauer geführt (7).

fen oberhalb der Grund stücke Kessel und Bütt ner - der Haßlacherberg in-stabil und somit rutschgefährdet zu sein scheint?

Ursa��enfors��ungBeide Familien haben eine relati v plausible Erklärung, Max Kessel erläu-tert: »Oben am Röhrenweg, gibt es einen Sammelschacht für das Wasser, das in einem Rohrsystem über den ganzen Hang nach unten führt. Dieser Schacht war voll mit Laub und somit verstopft . Das Wasser hat sich dann seinen Weg gesucht und ist im Berg versickert. Ich schätze, dass das die Ursache für den Erdrutsch war.« Der Schacht sei seitdem immer sau ber, erzählt Max Kessel weiter, was den Zeitaufwand und die Kosten für Behe-bung der Schäden sowie Abwicklung über Gutachter und Rechtsanwälte nicht mindert. Sein Unmut ist spür-bar: »Für Sauberkeit am Schacht am Röhrenweg müsste das Stadtbauamt sorgen, und die Leitung vom Schacht zur Straße ist auch in Mitleidenschaft gezogen und auseinander gerissen worden.« Zudem sind sich die Kessels und die Bütt ners sicher: Das kann je-derzeit wieder passieren! Und schaut man sich einmal die ti e-fen Risse im Boden, sowie die vielen teilweise entwurzelten und schräg stehenden Bäume im Hang an, kann man sicherlich das Unbehagen der Bewohner verstehen. Es besteht Rutschgefahr am Haßlacherberg!

von Carlo Fehn

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Serie: Mein Oldti mer

Serie: Mein Oldti mer

»Einmal noch einen roten Mustang!«

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Serie: Mein Oldti mer

Name: MoserVorname: GerhardAlter: 69Beruf: PensionärWohnort: OberlangenstadtHobby: Oldti merFahrzeug: Chevrolet Nova II

Zukunft wohl etwas wird überdenken müssen.»Ein Auto der heuti gen Generati on wird für mich auch in 100 Jahren kein Oldti mer sein«, fährt er fort und fügt die Begründung gleich hinzu. »Denn was einen Oldti mer in erster Linie auszeichnet, ist, dass das Fahrzeug keine Elektronik an Bord hat. Da muss alles noch mechanisch funkti onieren und ich brauche die Gewissheit, dass ich theoreti sch, wenn mal was kaputt ist, das auch selbst reparieren kann, weil ich weiß, wie das Auto funkti o-niert. Heutzutage steckt da so viel Elektronik drin, da kann man in den meisten Fällen selbst gar nichts ma-chen.«Neben einem 300er Mercedes Diesel aus dem Jahr 1977 hat Moser auch einen 62er Chevrolet II Nova in seiner Garage stehen - »oben ohne«, wie es sich für einen ausgewiesenen Cabrio-let-Fan eben gehört. Der Vorsitzende des Oldti mer Clubs Kronach sucht auf

»Einmal noch einen roten Mustang!«

Gerhard Moser hat ein faszinierendes

Hobby. Der pensioni-erte Kfz-Kaufmann aus Oberlangenstadt ist passionierter Fan alter Autos - könnte

man platt und abgedro-schen sagen und würde damit sachlich daneben liegen. Denn genauer gesagt - und das triff t es in-haltlich korrekt - ist der 69-Jährige leidenschaft licher Oldti merfahrer und nennt natürlich auch entspre-chende Fahrzeuge sein Eigen.

Oldti�er glei�� Oldti�er?Zwischen »alten Autos« und »Old-ti mern« weiß er sehr gut zu diff e-renzieren und macht gleichzeiti g die Bedeutung für ihn klar. »Oldti mer sind grundsätzlich mindestens 30 Jahre alt«, sagt Moser und weist mit einem vielsagenden Lächeln darauf hin, dass man den Begriff in

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Serie: Mein Oldti mer

»Man erntet viel Bewunderung für solche Autos!«

der ganzen Welt nach interessanten Fahrzeugen. Nicht unbedingt für sich selbst, sondern immer wieder ein-mal auch für Mitglieder des Vereins. Seinen »alten« Mercedes hat er sich zum Beispiel 2010 über das Internet in den USA gekauft . Reibungslos sei das grundsätzlich verlaufen, berichtet Gerhard Moser, schränkt allerdings ein, dass man in so einem Fall auch immer ein bisschen die Katze im Sack kaufen würde. »Ich habe in Los Angeles einen Spedi-teur gefunden, der mir auch Bilder geschickt und eine Sichtprüfung

durch geführt hat. Soweit alles in Ord-nung. Allerdings hat sich dann doch herausgestellt, dass der Wagen tech-nisch ziemlich runtergekommen war. Da musste ich noch mal einiges rein-stecken.« Gut, wenn man dann im Club auch einige exzellente »Schrau-ber« kennt, die einem da behilfl ich sein können.

Ge�flegte Be�underungSeinen himmelblauen Chevrolet fuhr vorher ein Arzt aus Frankreich. Der US-Schlitt en ist auch das bevorzugte Vehikel, wenn Moser an den Sommer-

wochenenden mit seiner Frau Aus-fl üge unternimmt oder die alljährli-che Vier-Tages-Tour mit dem Verein ansteht. Sein Hobby ist übrigens ein geteiltes Hobby, denn auch seine Gat-ti n setzt sich sogar manchmal selbst ans Steuer des puristi sch wir kenden Cruisers, bei dem die fehlenden Gurte, Airbags oder sonsti gen Sicher-heitskomponenten moderner Autos den Fahr- und Mitf ahrspaß nicht be-einträchti gen können, sondern im Gegenteil noch verstärken.Dass er mit seinem Fahrzeug immer nur Bewunderung erntet, ist für Mo-ser irgendwo logisch, aller dings nicht selbstverständlich. »Das sind irgend-wie ja auch Zeitzeug nisse. Dennoch haben die nur dann eine Faszinati on, wenn man sie pfl egt und sauber hält. Kommt man mit einem verdreckten Oldti mer um die Ecke, ist es in der Wahrnehmung der Beobachter ein-fach nur eine alte Karre.« Auf einem Ausfl ug mit seinem Club in die Kronacher Partnerstadt Rhodt unter Rietburg in der Pfalz hat er mit seinen Begleitern von dieser Faszina-ti on sogar derart profi ti ert, dass man von zwei Polizeiautos mit Blaulicht ans Ziel eskorti ert wurde. Moser er-innert sich: »Ich plane die Routen

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»Ich habe die ganze Nacht nicht ge-

schlafen, weil ich den Mustang zurück haben wollte!

(Gerhard Moser, Vorsitzender des Oldti mer Clubs Kronach)

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Serie: Mein Oldtimer

»Man erntet viel Bewunderung für solche Autos!«

normalerweise immer selbst und suche auch die Unterkünfte aus. Da es sich um eine Einladung der Bürger-meisterin der Partnerstadt handelte, war auch ein Abgesandter der Stadt Kronach dabei, der in diesem Fall nach dem Empfang am Nachmittag unsere Gruppe zum Hotel geleiten wollte. Der war dann aber plötzlich auf und davon und so stand ich mit 15 anderen Fahrzeugen mitten in Landau und wusste nicht mehr vor und zurück.« Dass man vorher die eine oder an-dere regionaltypisch gemischte Wein-schorle getrunken hatte, schien die zu Hilfe gerufenen Ordnungshüter weni-ger zu interessieren, als der Anblick des fränkischen Konvois bereifter Raritäten. »Als der eine Polizist meinte, wir müssten alle erst einmal mit zum Präsi dium fahren, wurde mir schon et-was mulmig«, erzählt Moser. Als sich dann aber herausstellte, dass man den ebenso interessierten Kollegen einfach auch nur den Anblick gönnen wollte, löste sich alles in Erleich terung auf und das anschließende Geleit durch die wunderbare Weinbauge-gend ist seitdem eines der schönsten Kapitel.

Alte Liebe »Mustang«Allerdings gibt es auch ein nicht so schönes - wenn auch kurioses - Kapi-tel, das mit seiner eigentlichen »Lie-be« verbunden ist. »Ich hatte acht Jahre einen roten Ford Mustang. Den wollte ich schon immer haben. Bei einem Unfall auf der Autobahn in der Nähe von München habe ich mir die rechte Seite beschädigt.« Dass ihm an der Tankstelle, die er kurz danach anfuhr, ein junger Mann mit langen blonden Haaren das Auto vom Fleck weg abgekauft hat und Mo-ser danach mit dem Zug nach Hause gefahren ist, beschäftigt ihn noch heute. »Ich habe die ganze Nacht nicht geschlafen und am nächsten Tag sofort den jungen Mann angerufen, weil ich mein Auto wieder haben wollte, doch der hatte schon längst damit be-gonnen, den Mustang auseinanderzulegen.«

Für Moser eine ziemlich schmerzli-che Erfahrung, wegen der er auch immer einen großen Wunsch mit sich herum tragen wird. »Einmal noch einen roten Mustang. Das wäre schon ein Tra um!« von Carlo Fehn

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Kultur

Mit »Umweltsehen - Umweltbil-dung« befi ndet sich die gebür-

ti ge Dresdnerin in bester Gesellschaft weiterer insgesamt 119 Akteure, die ein hochwerti ges Umweltbildungs-angebot für alle Altersgruppen zur Verfügung stellen und sich mit dieser Zerti fi zierung dazu verpfl ichten, die Qua lität ihres Angebots zu erhalten und zu verbessern sowie für Umwelt-bildung in Bayern zu werben. Wer hat sich nicht schon einmal ge-

fragt, was der bunt angemalte Bau-wagen am Kaulanger-Parkplatz in Kronach denn wohl zu bedeuten hat? Er ist sozusagen die Basis- und For schungsstati on der »Stadtoase«, einem umfangreichen Umweltbil-dungsprogramm. Es lädt alle ein, Natur vor der Haustür in der Stadt zu erle-ben, dabei kleine und große Zusam-menhänge der Umwelt zu begreifen und neue Erfahrungen in den Alltag mitzunehmen. Regelmäßig tummeln

sich auf der alten Streuobst wiese am Kronach-Ufer Kinder, Jugendliche und Erwachsene, um sich von der zerti fi -zierten Umweltmanagerin einen Ein-blick geben zu lassen, wie auch vor allem innerhalb einer Stadt Natur er-lebt und erhalten werden kann.

Einstieg �ber E�rena�t Susanne Meier ist eigentlich gelernte Erzieherin. Mit ihrem Mann, der einer berufl ichen Herausforderung folgte,

»Auch bei den Erwachsenen steigt das Interesse wieder, wissen zu wollen, wie Dinge in der Natur passieren!«

(Susanne Meier, zerti fi zierte Umweltbildungsmanagerin und Projektleiterin der »Stadtoase«)

Klar - wie könnte es anders sein - ist auch ihr Hobby mit der Natur verbunden. Weil sie eben naturverbunden ist, geht sie, wenn die Zeit es mal erlaubt, gerne zum Joggen. Und dabei wird sie viel in die Umwelt sehen, denn das ist auch der Name ihres Projek-tes, für das die 46-jährige Susanne Meier kürzlich vom bayerischen Umweltministe-rium mit dem Qualitätssiegel »Umweltbildung Bayern« ausgezeichnet wurde.

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Natur & Umwelt

Blumenideen aus Ihrem Landkreis

zog sie 1991 von der Elbe nach Kro-nach, wo sie, nachdem die Kinder im Schulalter waren, zunächst ihren al-ten Job halbtags wieder aufnahm. »Es war eine Nachmitt agsstelle und in-sofern war das dann ein bisschen un-günsti g, dass ich von meinen eigenen Kindern nicht mehr so viel hatt e. Ich war schon von klein auf sehr natur-verbunden. Ich habe mir dann über-legt, eine ehrenamtliche Stelle beim Bund Naturschutz anzunehmen«, sagt die zweifache Mutt er. Das war auch der Zeitpunkt, zu dem die Entscheidung zugunsten der Landesgartenschau in Kronach ge-fallen war. Der Bund Naturschutz plante hierzu ein Veranstaltungspro-gramm mit dem Schwerpunkt Erde und Boden, in dem sich Meier ein-bringen konnte. »Das war mehr oder weniger der Anfang des Umweltbil-dungsprogramms in Kronach, das bei der Landesgartenschau ›Reise ins Erd reich‹ hieß und aus dem später die ›Stadtoase‹ am heuti gen Standort wurde«, erzählt Susanne Meier. Mitt lerweile ist sie als freiberufl i-che Umweltpädagogin für den Bund Naturschutz die Hauptverantwortli-che für die »Stadtoase« und bietet in diesem Zusammenhang auch Lehr-plan unterstützende Programme in der Zusammenarbeit mit Schulen an und veranstaltet Ferienprogramme an insgesamt zehn verschiedenen Or-ten im Landkreis.

Stadtoasen se�r �i��tig»Ich stelle fest«, sagt Susanne Meier, »dass nicht nur bei den Kindern Neugier de vorhanden ist, sondern auch die Erwachsenen in zunehmen-dem Maße wieder wissen wollen, wie gewisse Dinge in der Natur zusam-menhängen und was da eigentlich passiert.« Und auf die Frage, ob das Thema »Natur« sich mit der »Stadt« nicht irgendwo beiße, hat sie eine überraschende Antwort parat: »Ich glaube, dass in der Stadt zukünft ig viel mehr Natur überleben wird, da es dort einfach noch viele kleine Ni-schen gibt, wie zum Beispiel unsere Stadtoase, in denen sich die Natur in allen Varianten besser entwickeln und somit überleben kann. Auf dem

off enen Land ist dies durch Eingriff e der Menschen teilweise so nicht möglich.«Für ihre weitere Arbeit hoff t Susanne Meier, dass sie ihre Begeisterung für die Natur an alle Altersgruppen weitergeben kann und ihr die Ideen für Umweltsehen und Umweltbildung erhalten bleiben. Nicht zuletzt mit dem Qualitätssiegel »Umweltbildung Bayern« hat sie sich als kompetente Ansprechpartnerin für alle Interes-sier ten bewiesen und freut sich über regen Besuch in ihrer »Stadtoase«.

von Carlo Fehn

»Auch bei den Erwachsenen steigt das Interesse wieder, wissen zu wollen, wie Dinge in der Natur passieren!«

Julia, Lara, Amelie, Maxima und Lavinia von der Bund Naturschutz Kindergruppe “Große Mausohren” ma-chen ein buntes, gesundes Picknick im Grünen.

Weitere Informati onen zur »Stadtoase« fi nden Sie unter www.bn-kronach.de

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und liebenswert zu erhalten und - wo nöti g - Verbesserungen umzusetzen.

Ihre Lieblingsfarbe?Rot.

Die beeindruckendste Leistung, die ein Mensch vollbracht hat?Jesus hat der Menschheit einen welt-umspannenden Glauben gegeben.

Welchen Traum würden Sie sich gerne erfüllen?Einen persönlichen Wunschtraum habe ich derzeit nicht. Seit meiner Jugend habe ich aber den Traum von ei ner Welt, in der nicht Neid, Konkurrenz, Streit und Krieg herrschen, sondern Verständnis und Miteinander unter den Menschen.

Wen würden Sie gerne einmal für einen ausführlichen Meinungsaus-tausch treff en und warum?Seit mein Vater verstorben ist, pas-siert es mir hin und wieder, dass ich daran denke, wie gerne ich jetzt seine Meinung zu dem hören würde, was mich gerade bewegt. Früher konnte ich daraus wertvolle »Rückkoppe-lungen« und hilfreiche Denkanstöße gewinnen.

Wie würden Sie in einer Pilsbar in Hamburg einem Nordlicht die »Kronicher« beschreiben!Manchmol a bissla rau, in Wirklich-keit aber heznsgut. Sollte der wa-ckere Hanseat das so nicht verstehen, würde ich es eben auf Hochdeutsch wiederholen.

Ein Grund, warum die Bürger Ihrer Gemeinde mit ihrem Bürgermeister zufrieden sind?Ich denke, die Bürgernähe spielt da eine recht große Rolle.

Das letzte Buch, das Sie gelesen ha-ben?Der Frankenkrimi »Blutf euer« von Helmut Vorndran.

Sie dürft en einen Werbeprospekt für den Landkreis Kronach mitgestalten. Welcher Slogan würde die Titelseite zieren?Herzlichkeit und Natur fi nd’st Du im Frankenwald pur.

Was wäre Ihre Henkersmahlzeit?Rehbraten mit Klöß’ und Blaukraut und gaaanz viel Soße.

Vielen Dank für das Gespräch.Interview: Carlo Fehn

Mal ehrlich, Herr Pietz!

Das allerletzte Interview

Hans Pietz (Freie Wähler) ist seit 2008 Bürgermeister des Marktes Pressig. Der 53-Jährige ist verheiratet und hat drei Söhne. Vor seiner Amtszeit arbeitete er als Key Account Manager bei Sti nnes Logisti cs.

Was steht auf Ihrem Frühstücks-ti sch? An Wochentagen meist Joghurt, am Wochenende frische Semmeln mit Wurst und Käse, Kaff ee immer.

Ein Tag beginnt für Sie richti g gut, wenn...… die Sonne und die Gesichter in der Familie lachen.

Wann waren Sie das letzte Mal im Kino?Das dürft e Ende 2008 gewesen sein.

Welcher Film?Der James-Bond-Film »Ein Quantum Trost«.

Welches politi sche Projekt möchten Sie umgesetzt wissen?Für den Markt Pressig gibt es einige Projekte, an deren Umsetzung ich in-tensiv arbeite. Ein einzelnes möchte ich da nicht herausgreifen. Mein Ziel ist es, alle unsere Ortsteile lebens-

Das nächste KRONICHER. Magazin

gibt es ab 7. Juli in Ihrer Vertriebsstelle

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Sie haben ein offenes Ohr und einen guten

Riecher für interessante Geschichten?

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