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DefinitionOxford Concise Medical Dictionary
Constipation is a condition in which• bowel evacutations occur infrequently, or• in which the faeces are hard and small, or• where passage of faeces causes difficulty or
pain
DefinitionRom-Kriterien
Erfüllung von mindestens zwei der folgenden Kriterien über einen Zeitraum von mindestens 12 Wochen innerhalb eines Jahres: • weniger als 3 Defäkationen/Woche, • Pressen, • klumpiger oder harter Stuhl, • Gefühl der inkompletten Defäkation, • Gefühl der anorektalen Blockade und/oder manuelle
Manöver, jeweils bei ¼ der Defäkationen
Folgeprobleme
• Flatulenz• Schmerzen• Anorexie• Nausea, Erbrechen• Paradoxe Diarrhoe• Blasenentleerungsstörung• Verwirrung/Delir
Prävalenz
• Mehr als 50% der Hospiz-Patienten sind obstipiert trotz Laxantien
• Häufiger Grund für Beschwerden bei Palliativ-Patienten
• Wird unterdiagnostiziert, unterschätzt
Neuronale Steuerung der Stuhlentleerung
Unwillkürliche Kontrolle
Sympathicus• hemmendParasympathicus• stimmulierend• Vagus + splan PlexusPlexus myentericus• lokal
Willkürliche KontrolleHypoglossusNervi pudendi
Ursachen der Obstipation in der Palliative Care
• Obstruktion (Peritonealcarcinose, Aszites....)
• Neuronal (spinale Kompression, retroperitoneale Infiltration..)
• Hypercalcämie, Hypokaliämie, Hypothyreose...• Ernährung• Flüssigkeitszufuhr• Schmerzen• Bewegung (Inaktivität)
• Medikamente(Opioide, Anticholinergica, Antikonsvulsiva, Antacida, Diuretika, Eisen, Vincristin...)
Pathophysiologie der Opioid-bedingten Obstipation
• Verminderte Motilität des Dünn- und Dickdarms
• Verminderte Elektrolyt- und Wasser-sekreteion in den Dünndarm
• Erhöhter Tonus der Ileocöcal-Klappe und des Spincter ani
• Erhöhte Elektrolyt- und Wasserrückresorption im Dickdarm
Abklärung
Anamnese• Häufigkeit, Anstrengung, Konsistenz, Gefühl der
inkompletten Entleerung, Gefühl der Blockade im analen/rektalen Bereich
Assessment• Britsol Stool ChartStatus• Palpation, Rektaluntersuchung, Auskultation
Mamagement der Obstipation
Nichtmedikamentös– Ursache behandeln (Elektrolyte korrigieren..)– Aktivität– Flüssigkeit– Umgebung (Privatsphäre...)– allenfalls Ernährung– Allenfalls rektale Massnahmen (falls
Schmerzen....)
Management
Unterscheide:– Weichmacher:
• Osmotische wirksame Laxatien: künstliche Zucker (Lactulose. Lactinol...), Salze (Macrogolum, Mg-hydroxid..) v.a. im Colon wirksam: Lactulose im proximalen Colon, Salze im ganzen Colon
• Gleitmittel: Parafingeht in den Stuhl und macht den Stuhl gleitfähig
Management
Unterscheide:– Stimulantien
• Bisacodyl, Na- Picosulphat, Antrachinone (z.B. Senna)
• wirken nur im Colon (Cave Koliken)stimulieren den Plexus myentericusstimulieren die Sekretion
• erste Wahl bei Opioid-Obstipation• können Plexsus myentericus schädigen?
Management
Unterscheide:– Bulk forming
• wirken bei Obstipation und Diarrhoe• schwache Laxantien• müssen mit viel Flüssigkeit eingenommen werden• werden in der Palliative Care selten gebraucht
– Rektale Laxantien• Gibt es stimulierend, osmotisch, Gleitmittel, Volumen• Cave: Phosphate können zur Ganrgän (Rektum) führen
Management
Rektale Laxantien– nur sinnvoll wenn die Ampulle voll ist– kurzfristige Unterstützung der oralen Laxantien– ersetzen die oralen Laxantien nicht– Tc- Zahl beachten– Indikation: kontrollierte Kontinenz bei
spinaler Kompression oder Cauda equina• Speziell: spinale Kompression (anocolischer Reflex intakt,
Sphincter schlaff od. spastisch), Cauda equina (anocolischer Reflex defekt, Sphincter schlaff)
Neue (Reserve-) Laxativa
• Lubiproston (Amitiza®)– ClC2-Chloridkanal-Aktivator
=>Sekretionì=> Wiederherstellung defekter Tight Junctions
- Indikation: u.a. für die Behandlung von Opiat-induzierter Obstipation
- Dosis: 2 x 24ug/d• Prucaloprid (Resolor®)
– hoch selektiver 5 HT4-Agonist– Dosis: 1 x 1 mg (max 1 x 2 mg)
Reserve-Laxativa
Opioidanatgonisten• Naloxegol (Moventig®)
• oraler, peripherwirksamer u-Rezeptor-Antagonist• Wirksamkeit 40 – knapp 50% bei Patienten, die auf
Laxativa nicht ansprachen (Placebo 30%)• Dosis: 1 x 25 mg/d (bei NI: ½ Dosis
• Methylnaltrexon (Relistor®)• Indikationen: Behandlung der Opiatinduzierten Obstipation
bei Patienten in der Palliativ-Pflege, bei denen übliche laxative Behandlungen ungenügend wirken.
• 8 – 12 mg sc, als Bedarfmedikation max. alle 48 Stunden
Management bei (Opioid-) Obstipation
1. stimulierendes L.: z.B. Laxoberon® oder Weichmacher: z.B. Importal®
2. statt Importal salinischer Weichmacher: z.B. Transipeg®, Movicol®, Magnesium San Pel
3. Kombination von stimulierendem L und Weichmacher
4. Zusätzlich rektale Massnahme: Microklist®, Freka-Clyss® oder hoher Einlauf
5. Prucaolprid (Resolor®)6. Paraffin, Colophos®, Moviprep®, Opioidantagonisten,
Gastrographin
Grundsätze
• Kombination von Laxantien der gleichen Gruppe ist nicht empfohlen, da kein zusätzlicher Nutzen besteht
• Genügend hohe Dosierung eines Laxans• Dauer bis zum Wirkungseintritt beachten, bevor ein
Wechsel vorgenommen wird• Eine Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Gaben
(insbes. bei den osmotischen Laxantien) ist nicht sinnvoll, dadurch wird die Wirkung abgeschwächt. Ausnahme Duphalac bei Encephalopathie
• Vom Wirkprinzip unterschiedliche Laxantien können kombiniert werden, zuerst aber nur mit einem beginnen
Generell keine obere Limite der Dosis, diese ist durch die Toleranz des Pat gegeben!
Management: spezielles
Cauda equina: anocolischer Reflex ist defekt, Sphincter schlaff, rektale Stimulation aktiviert Colon nicht!
Spinale Kompression: anocolischer Reflex ist intakt, Sphincter schlaff oder spastisch, rektale Stimulation führt zu Colon-Kontraktion
bei Cauda Equina und spinaler Kompression:regelmässige orale Laxantien und alle 2 Tage rektale Massnahmen
Managment: Merke dir
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz:Microklist nur nach spezieller Verordnungkein Freka-Clyss (wegen Phosphat)hoher Einlauf mit Wasser und Kamille möglich
Bei Peritonealcarcinose/neurogener Darmentleerungsstörung:Stimulanzien allenfalls in Kombination mit Metoclopramid
Laxantien: WeichmacherWirkstoff Medikament Beginn W-eintritt beachten
LactuloseLactitolSorbitol+Feige
Duphalac, ImportalPursanaFeigensirup
10 ml15 – 30ml30 ml
1 - 2 Tage Blähungen, teilweise Resorption
Macrogolum, NaCl, KCl& Nahydrogen-carb
& Natriumsulfat
TransipegLaxipegMovicolKlean-Prep, CololytMoviprep
1 S (3g)1 S (10g/200g)1 S (13g)1 l (60g)
1 Liter
1 - 3 Tage
5 – 15 Std1 – 4 std
Achtung bei nephrolog. Patienten (max 1 Sachet)
Mg-hydroxid
Mg-sulfatNa-sulfatNa-Dihyd-Phosphat
Mg San PellegrinoBittersalzGlaubersalColophos
2 - 4 g;1/2 ML
10 – 20 g
90 ml
(2) 6 - 12 h
2 - 4 Std2 - 4 Std3 - 12 Std
Laxantien: GleitmittelWirkstoff Medikament Beginn W-eintritt beachten
Paraffin Paragol N 15 ml 8 – 12 Std Vitamine ADEK und fettlösliche Arzneimittel, Kontrazeptiva, Lipidpneumonie
Paraffin, Agar und Phenolphthalein
Paragar 10 ml 8 – 12 Std
Stimulierende LaxantienWirkstoff Medikam Beginn mit W-eintritt beachten
Na-Pico Sulphat
LaxoberonGuttalax...
5 mg10 Trop.
6 - 12 Std Achtung: NI nur 5-10 Tr
Senna-Präp X-PrepValverde
1/2-1 Fl10 ml
5 - 8 Std8 Std
Tenesmen
Bisacodyl Dulcolax 1 x 5mg 8 - 12 Std Supp à 10, Drg à 5 mg
Rizinusöl LaxopolRizinus K
1 -2 El4 - 6
2 - 4 Std Bei Aspirat. Lipidpneumo
Rektale LaxantienWirkprinzip Wirkstoff Medikament Beginn W-eintritt
Dehnung Na-hydro-gen-carbon.
Lecicarbon 1 Supp 15 - 60 Min
osmotisch,salinisch
Sorbit, Nacitr Microklist 1 Klistier 15 - 60 Min
Na-hy-phos. Freka-Clyss 1 Klistier 15 - 60 Min
stimulierend Bisacodyl Dulcolax 1 Supp 10 15 - 60 Min
Gleitmittel Glycerin BulboidPractomil
1 Supp1000 ml
15 - 60 Min15 – 60 Min
Volumen hoher Einlauf
Merke
• Pseudodiarrhoe bei Obstipation/Stuhlimpaktation möglich
• Obstipation kann bei deliranten Patienten zu Unruhe/Agitation führen
• Obstipation und Delir kann zu Retentionblase führen
• Laxativa besser als eine grosse Menge als verteilt verschreiben
• auch ohne Ernährung wird Stuhl gebildet
Zusatz: nicht für Palliative Care
Bulk forming Laxativa
• Kleie, Methyl-Zellulose, Isphagula...• Wirkungseintritt nach 2 - 4 Tagen• Wirkung:
– vermehrt Stuhlvolumen– Gasbildung durch bakterielle Zersetzung