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ZAR-Kuhrier-spezial RINDERZUCHT AUSTRIA Forschung 1 ZAR-Kuhrier-Sonderausgabe 2/2016 ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter 30. Juni, Sonderausgabe 2/2016 GESUND, LEISTUNGSSTARK, ROBUST: DIE GENETIK VON HEUTE UND MORGEN Gesunde Lebensmittel von gesunden Tieren Österreich ist in Mitteleuropa Vorrei- ter in der Zucht auf gesunde Tiere. Aufbauend auf tierärztlichen Diagno- sen wurden züchterische Methoden und Werkzeuge zur Früherkennung und Vermeidung von Erkrankungen entwickelt (Gesundheitsmonitoring Rind, GMON). Diese Erkenntnisse sind seit 2010 in der Praxis im Ein- satz. Grundlagenforschung sowie pra- xisangewandte Forschungsfragen, wie zB die Entwicklung von Strategien für einen verminderten Antibiotikaeinsatz, sind Teil unserer aktuellen For- schungsprojekte (ADDA, Elektroni- sches Stallbuch). Gesundheitsmonitoring Rind (GMON) Im Rahmen des Projektes „Gesund- heitsmonitoring Rind“ wurde ab 2006 österreichweit eine Diagnosedatener- fassung nach skandinavischem Vor- bild entwickelt. Aufbauend auf tier- ärztlichen Diagnosen wurden dazu züchterische Methoden und Strategien sowie Werkzeuge zur Früherkennung und Vermeidung von Erkrankungen generiert. Das Projekt wurde 2010 in die Routine übergeführt (Egger- Danner et al., 2012). Seit 2010 werden im Rahmen der gemeinsamen Zucht- wertschätzung mit Deutschland Ge- sundheitszuchtwerte für Mastitis, frü- he Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten und Milchfieber für Fleckvieh veröf- fentlicht (Fuerst et al., 2011). Kenn- zahlen zum Monitoring der Tier- gesundheit wurden entwickelt. Im Rahmen der Tiergesundheitsdienste fließen diese Ergebnisse in die Praxis ein. In verschiedenen Ländern sind aktuell ähnliche Maßnahmen und Projekte zu beobachten. In der Veröffentlichung der ICAR 2013 Health Data Con- ference (ICAR 2013) sind Informatio- nen zu den aktuellen Entwicklungen in anderen Ländern zusammengefasst. Forschen für die Praxis Die Rinderzucht durchläuft sehr große Verände- rungen. Neue technische Mög- lichkeiten erlau- ben den Einsatz neuer züchterischer Me- thoden. Der Einfluss des Genoms kann im- mer genauer in der Zucht berücksichtigt werden. Technologien, die vor kurzem noch im Forschungsstadium waren, sind heute im breiten Routineeinsatz. Es gilt sowohl die Anforderungen der Gesellschaft als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Rin- derzuchtbetriebe im Einklang zu halten. Daher sind auch Forschungsschwerpunk- te, wie die Verbesserung der Tiergesund- heit, die Verringerung des Antibiotikaein- satzes oder die Reduktion der Treibhausga- se und die Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit, Themen, denen wir uns permanent stellen müssen. Innovation, Forschung und Entwicklung sind die Wachstumsmotoren der Zukunft und leisten einen wichtigen Beitrag für die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft. Für die Landwirte ist entscheidend, dass die Weiterentwicklungen auf die Bedürfnisse und die Anforderungen der Praxis ausge- richtet sind. Daher ist es der RINDER- ZUCHT AUSTRIA wichtig, aktiv in diesem Bereich tätig zu sein und gemeinsam mit der Wissenschaft diese Innovationen und Entwicklungen voranzutreiben. Wir wollen Ihnen deshalb hier einen Über- blick über die Forschungsschwerpunkte der RINDERZUCHT AUSTRIA geben. Stefan Lindner, Obmann der ZAR AKTUELLE FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE DER RINDERZUCHT AUSTRIA UNSER AUGENMERK LIEGT AUF …. > gesunden Lebensmitteln von gesunden Kühen > Wohlbefinden und Tierschutz durch Zucht auf gesunde Tiere > Nachhaltigkeit und Effizienz – verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen > Nutzen von Innovationen und Hochtechnologien (z.B. Genomforschung) > einer modernen Rinderzucht, die beste Qualität zu fairen Preisen ermöglicht > erfolgreicher Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene > Zucht in bäuerlicher Hand zu behalten

Kuhrier-spezial RINDERZUCHT AUSTRIA Forschung4dbfb950-da38-43da-97d6-cc7... · ben. Strategien für einen reduzierten Einsatz von Antibiotika werden ent-wickelt. Die Ergebnisse aus

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ZAR-Kuhrier-spezial RINDERZUCHT AUSTRIA Forschung

ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter

Themen in dieser Ausgabe

Inhalt

1 ZAR-Kuhrier-Sonderausgabe 2/2016

ZAR – Zentrale Arbeitsgemeinschaft österreichischer Rinderzüchter 30. Juni, Sonderausgabe 2/2016

GESUND, LEISTUNGSSTARK, ROBUST: DIE GENETIK VON HEUTE UND MORGEN

Gesunde Lebensmittel von gesunden Tieren Österreich ist in Mitteleuropa Vorrei-ter in der Zucht auf gesunde Tiere. Aufbauend auf tierärztlichen Diagno-sen wurden züchterische Methoden und Werkzeuge zur Früherkennung und Vermeidung von Erkrankungen entwickelt (Gesundheitsmonitoring Rind, GMON). Diese Erkenntnisse sind seit 2010 in der Praxis im Ein-satz. Grundlagenforschung sowie pra-xisangewandte Forschungsfragen, wie zB die Entwicklung von Strategien für einen verminderten Antibiotikaeinsatz, sind Teil unserer aktuellen For-schungsprojekte (ADDA, Elektroni-sches Stallbuch). Gesundheitsmonitoring Rind (GMON) Im Rahmen des Projektes „Gesund- heitsmonitoring Rind“ wurde ab 2006 österreichweit eine Diagnosedatener-fassung nach skandinavischem Vor-

bild entwickelt. Aufbauend auf tier-ärztlichen Diagnosen wurden dazu züchterische Methoden und Strategien sowie Werkzeuge zur Früherkennung und Vermeidung von Erkrankungen generiert. Das Projekt wurde 2010 in die Routine übergeführt (Egger-Danner et al., 2012). Seit 2010 werden im Rahmen der gemeinsamen Zucht-wertschätzung mit Deutschland Ge-sundheitszuchtwerte für Mastitis, frü-he Fruchtbarkeitsstörungen, Zysten und Milchfieber für Fleckvieh veröf-fentlicht (Fuerst et al., 2011). Kenn-zahlen zum Monitoring der Tier-gesundheit wurden entwickelt. Im Rahmen der Tiergesundheitsdienste fließen diese Ergebnisse in die Praxis ein. In verschiedenen Ländern sind aktuell ähnliche Maßnahmen und Projekte zu beobachten. In der Veröffentlichung der ICAR 2013 Health Data Con-ference (ICAR 2013) sind Informatio-nen zu den aktuellen Entwicklungen in anderen Ländern zusammengefasst.

Forschen für die Praxis Die Rinderzucht durchläuft sehr große Verände-rungen. Neue technische Mög-lichkeiten erlau-

ben den Einsatz neuer züchterischer Me-thoden. Der Einfluss des Genoms kann im-mer genauer in der Zucht berücksichtigt werden. Technologien, die vor kurzem noch im Forschungsstadium waren, sind heute im breiten Routineeinsatz. Es gilt sowohl die Anforderungen der Gesellschaft als auch die Wettbewerbsfähigkeit der Rin-derzuchtbetriebe im Einklang zu halten. Daher sind auch Forschungsschwerpunk-te, wie die Verbesserung der Tiergesund-heit, die Verringerung des Antibiotikaein-satzes oder die Reduktion der Treibhausga-se und die Steigerung der Effizienz und Wirtschaftlichkeit, Themen, denen wir uns permanent stellen müssen. Innovation, Forschung und Entwicklung sind die Wachstumsmotoren der Zukunft und leisten einen wichtigen Beitrag für die Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Landwirtschaft. Für die Landwirte ist entscheidend, dass die Weiterentwicklungen auf die Bedürfnisse und die Anforderungen der Praxis ausge-richtet sind. Daher ist es der RINDER-ZUCHT AUSTRIA wichtig, aktiv in diesem Bereich tätig zu sein und gemeinsam mit der Wissenschaft diese Innovationen und Entwicklungen voranzutreiben. Wir wollen Ihnen deshalb hier einen Über-blick über die Forschungsschwerpunkte der RINDERZUCHT AUSTRIA geben. Stefan Lindner, Obmann der ZAR

 

AKTUELLE FORSCHUNGSSCHWERPUNKTE DER RINDERZUCHT AUSTRIA

UNSER AUGENMERK LIEGT AUF ….

> gesunden Lebensmitteln von gesunden Kühen

> Wohlbefinden und Tierschutz durch Zucht auf gesunde Tiere

> Nachhaltigkeit und Effizienz – verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen

> Nutzen von Innovationen und Hochtechnologien (z.B. Genomforschung)

> einer modernen Rinderzucht, die beste Qualität zu fairen Preisen ermöglicht

> erfolgreicher Zusammenarbeit auf nationaler und internationaler Ebene

> Zucht in bäuerlicher Hand zu behalten

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ZAR-Kuhrier-Forschung RINDERZUCHT AUSTRIA

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In Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Experten wird an den Weiterentwicklungen geforscht. Elektronisches Stallbuch Die Dokumentation der tierärztlichen Diagnosen und der Arzneimittelan-wendungen ist wichtig für die Absi-cherung der Lebensmittelsicherheit. Anhand eines Pilotprojektes wird eine EDV-Infrastruktur entwickelt, um Bürokratie abzubauen und eine elekt-ronische Dokumentation für die ge-setzlichen Dokumentationserforder-nisse (Arzneimittelbeleg) zu ermögli-chen. EDV-Tools zur Früherkennung von Krankheiten und die Erleichte-rung von Vorsorgemaßnahmen sind ebenso Bestandteil des Projektes. Hier geht es auch um technische Lösungen für mobile Anwendungen, wie zB die mobile Erfassung von Maßnahmen, Beobachtungen oder Arzneimittelan-wendungen im Rinderdatenverbund (RDV) oder Schnittstellen und techni-sche Lösungen zum Datenaustausch. Standardisierte Schnittstellen zwi-schen unterschiedlichen Datenquellen sollen beitragen, dass Daten jeweils nur einmal erfasst werden. Aussage-kräftige Kennzahlen für den Vergleich des Betriebes zum Vorjahr bzw. der Einschätzung von Verbesserungspo-tentialen im Vergleich zu anderen Betrieben werden ebenso weiterentwi-ckelt. Darstellungen und Kennzahlen aus diesem Bereich ermöglichen es, dass Fehlentwicklungen frühzeitig erkannt werden und dadurch schneller und gezielter reagiert werden kann.

ADDA (ADvancement of Dairying in Austria) Entlang der Wertschöpfungskette Milch wurde die Kompetenz der we-sentlichen, mit dem Milchsektor be-fassten wissenschaftlichen Institutio-nen und Unternehmen, gebündelt. Das Verbundprojekt beschäftigt sich im 1. Projektteil (Area 1) mit Fragestellun-gen wie zB Fütterungskonzepten für Hochleistungskühe, Reproduktion, Entwicklung von neuartigen mikro-biellen Wirkstoffen als auch mit Me-thoden, um die Qualität und Sicher-heit der Milchprodukte zu verbessern. Die RINDERZUCHT AUS- TRIA ist verantwortlich für den pra-xisangewandten Forschungsblock „Bestandteile einer wettbewerbsfähi-gen Milchproduktion“ (Area 2). Die-ser Teil inkludiert die Projekte: „Integriertes Datenmanagement“, „Strategien für einen verminderten Antibiotikaeinsatz“ sowie „Ökono- metrie und Wissenstransfer“. Im Arbeitsparket „Integriertes Daten-management“ sollen heterogene Da-ten und Parameter aus verschiedenen Datenquellen in ein integriertes Da-tenmanagement-Tool zusammenge-führt werden. Neuartige digitale An-sätze sollen helfen, diese oft unüber-schaubare Detailmenge und Datenflut zu bändigen, die komplexen Zusam-menhänge sichtbar zu machen und so eine moderne, effiziente und sichere Betriebsführung und Entscheidungs-findung erleichtern. Im Projektteil „Strategien für einen verminderten Antibiotikaeinsatz“ werden Daten für die wissenschaftliche Diskussion des Zusammenhanges zwischen dem An-tibiotikaeinsatz in Milchviehbestän-den und der Antibiotikaresistenz erho-ben. Strategien für einen reduzierten Einsatz von Antibiotika werden ent-wickelt. Die Ergebnisse aus der bakte-riologischen Milchuntersuchung eu-terkranker Kühe werden für ein opti-

Aus einer Online-Umfrage im Rahmen von ADDA (1.905 Rückmeldungen) ist ersichtlich, dass die Technisierung auf den Milchviehbetrie-ben rasant fortschreitet.

Quelle: Weissensteiner 2016

Der Tierarzt dokumentiert die Behandlungen am Arzneimittelbeleg. Die erstellten Diagnosen wer-den im Rinderdatenverbund RDV gespeichert.

Ergebnisse der Umfrage über die Nutzung der Angebote des Rinderdatenverbundes (RDV)

Projektpartner und Fördergeber von ADDA (ADvancement of Dairying in Austria):

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miertes Herdenmanagement besser nutzbar gemacht. Im Projektteil „Ökonometrie“ wird ein ökonometri-sches Modell zur Wirtschaftlichkeits-rechnung und Abschätzung des Ein-flusses präventiver Maßnahmen zur Steigerung der Herdengesundheit in Milchvieh haltenden Betrieben entwi-ckelt. Um neue Informationen aus der Wissenschaft möglichst schnell in der Betriebsführung umsetzen zu können, werden innovative Tools zur Imple-mentierung eines professionellen Wis-sens- und Informationstransfers ent-wickelt. Internationale Zusammenarbeit Der RINDERZUCHT AUSTRIA ist die Zusammenarbeit und die Vernet-zung mit Experten auf nationaler und internationaler Ebene wichtig. Die Erfolge der länderübergreifenden Zu-sammenarbeit in der Zuchtwertschät-zung mit Deutschland (LfL-Grub, LGL-Baden-Württemberg) und Tschechien sowie teilweise Italien und Ungarn oder in der Weiterent-wicklung der Leistungsprüfung und Rinderdatenbank mit Partnern aus Deutschland sind Beispiele dafür, dass viele Herausforderungen durch länderübergreifende Kooperationen leichter gemeistert werden können. Die Experten der RINDERZUCHT AUSTRIA bringen sich ebenso bei internationalen Organisationen (zB ICAR) ein. So erfolgte unter Leitung der österreichischen Experten zB die weltweite Standardisierung der Klauenerkrankungen mit der Heraus-gabe des „ICAR CLAW HEALTH ATLAS“(http://www.icar.org/ Documents/ICAR_Claw_Health_ Atlas.pdf), der mittlerweile in 14 Sprachen übersetzt wurde (Egger-Danner et al., 2015a).

Nachhaltig und Ressourcen effizient züchten Mit dem erwarteten Anstieg der Welt-bevölkerung von derzeit ca. 7,2 Mrd. auf 9,6 Mrd. Menschen bis 2050 (UN, 2013) wird der Druck auf die Res-sourcen steigen. Daher werden in der Zucht auch die Aspekte der Effizienz an Bedeutung gewinnen. Die Heraus-forderung für die wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Rinderwirtschaft ist es, gesunde und leistungsstarke Rinder zu züchten, die effizient aus den natürlichen Produktionsgrundla-gen gesunde Lebensmittel produzie-ren können. Komplexe Zuchtziele mit einer sehr breiten Datenerfassung so-wie die modernsten Methoden der Zuchtwertschätzung ermöglichen die erfolgreiche Zucht dieser Tiere. Die Projekte OptiGene, Efficient Cow und Effizienz-Check sollen den Be-trieben helfen, nicht nur wirtschaft-lich, sondern auch nachhaltig und Ressourcen schonend zu wirtschaften. OptiGene - Optimierung der züch-terischen Entwicklung unserer Rin-derrassen unter besonderer Be-rücksichtigung der Gesundheits-merkmale und der genomischen Selektion Um Zuchtziele und Zuchtprogramme auch in Zukunft optimal zu gestalten, konnte Ende 2011 mit Unterstützung des BMLFUW ein Projekt zur Opti-mierung der langfristigen züchteri-schen Entwicklung der österreichi-schen Rinderrassen unter besonderer Berücksichtigung der Gesundheit und der genomischen Selektion gestartet werden. Eine Aufgabe dieses Projek-tes lag darin, die aktuellen Zuchtziele und Zuchtprogramme der Rinderras-sen Fleckvieh, Braunvieh, Holstein, Pinzgauer und Grauvieh zu beleuch-ten und Vorschläge für Verbesserun-gen auszuarbeiten. Zur Überprüfung der Zuchtziele wurde in Österreich,

Durch die Probennahme am Tier kann der Ge-notyp bestimmt werden.

Unter der Federführung von Dr. Christa Egger-Danner (ZuchtData) ist es gelungen, die Auf-zeichnungen von Klauenerkrankungen weltweit zu harmonisieren. Diese Leistung wurde unter anderem mit der Überreichung des ICAR-Presidents-Award belohnt. Der „Klauengesund- heitsatlas“ steht in bereits 14 verschiedenen Sprachen auf der ICAR-Homepage zum Down-load zur Verfügung.

Das Rindergenom umfasst 3 Mrd. Basenpaare. Daraus werden 56.000 ausgewählte Basenpaare (=SNP) genotypisiert, die sich zwischen den Tieren unterscheiden. Diese Basenpaare werden als SNP (Single Nucleotide Polymorphism) be-zeichnet.

Die umfassende Suche nach der idealen Kuh. Seit 22. April 2016 gibt es aus Anlass der Lan-gen Nacht der Forschung an der Besamungssta-tion in Hohenzell einen Comicfilm zum Thema „Besamungsstation sucht den Superstar!“ Reinklicken auf https://youtu.be/GZwofxsW1yw

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Bayern, Baden-Württemberg und Tschechien eine Züchterbefragung durchgeführt, deren Ergebnisse in die Neugestaltung der Zuchtziele eingear-beitet wurden. Darauf basierte die Überarbeitung des Gesamtzuchtwer-tes. Die wissenschaftlichen Vorausset-zungen dafür erarbeiteten die Exper-ten im Rahmen des Projekts OptiGe-ne. Dazu wurden von der Universität für Bodenkultur die wirtschaftlichen Gewichte unter Berücksichtigung der zu erwartenden wirtschaftlichen Rah-menbedingungen (keine Milchquote, ...) abgeleitet (Fuerst-Waltl et al., 2016). Im Arbeitspaket Gesamtzucht-wert wurden die genetischen Parame-ter aller im Gesamtzuchtwert berück-sichtigten Merkmale, basierend auf den aktuellen Daten, neu geschätzt. Ein wesentlicher Projektbaustein war die methodische Optimierung der Be-rechnungsmethode des Gesamtzucht-wertes (Pfeiffer et al., 2015). In einer Zuchtzielarbeitsgruppe, bestehend aus Vertretern aus Deutschland, Öster-reich und Tschechien, wurden beglei-tend für die Rassen Fleckvieh und Braunvieh die wissenschaftlichen Grundlagen für die Diskussion mit den Entscheidungsträgern erarbeitet. Die auf Basis des Projektes aktuali-sierten Zuchtziele für Fleckvieh und Braunvieh sind mit vielen Verbesse-rungen in die gemeinsame Zuchtwert-schätzung Österreich-Deutschland-Tschechien im April 2016 eingeflos-sen. Für die Rassen Fleckvieh, Braun-vieh und Holstein Friesian sind mit den Entscheidungsträgern neue geno-mische Zuchtprogramme erarbeitet worden. Die Zuchtprogramme der Rassen Pinzgauer und Grauvieh wur-den wissenschaftlich evaluiert und mit den Vertretern der Zuchtorganisatio-nen weiterentwickelt. Ein weiteres Arbeitspaket waren Untersuchungen zur „Optimum Gene Contribution Methode“, mit der hohe Zuchtfort-schritte bei gleichzeitiger Kontrolle

des Inzuchtanstieges erreicht werden sollen. Die Erkenntnisse sind derzeit in der Praxis in Umsetzung (Egger-Danner et al., 2015b). Efficient Cow - Analyse und Opti-mierung der Produktionseffizienz und der Umweltwirkung in der ös-terreichischen Rinderwirtschaft International wird intensiv an der Ver-meidung von Emissionen sowie an Maßnahmen zur Steigerung der Fütte-rungseffizienz geforscht. Wie alle anderen Bereiche ist auch die Rinder-wirtschaft gefordert, ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Der Druck auf die Erzeugerpreise verlangt zudem nach Strategien, um die Effizi-enz in der Produktion zu steigern. Um die züchterischen Potentiale zu analy-sieren und Möglichkeiten und Wege auszuarbeiten, wurde daher 2012 un-ter Federführung der RINDER-ZUCHT AUSTRIA (ZAR) das Pro-jekt „Efficient Cow“ gestartet. Von 167 österreichischen Betrieben und ca. 5000 Kühen wurden umfangreiche Daten aus den Bereichen Fütterung, Körpergewicht, Körpermaße, Tier-gesundheit (Diagnosen, Lahmheiten, Body-Condition-Score, Klauenpflege, Ketose) erhoben. Diese Daten stellen das Fundament für die Ausarbeitung von Effizienzparametern und die Ana-lyse von züchterischen Möglichkeiten im Bereich der Produktionseffizienz dar. Außerdem soll das optimale Le-bendgewicht zur Erzielung der höchs-ten Nährstoffeffizienz abgeleitet wer-den. Weiters soll dieses Projekt zu einer besseren Einschätzung der Um-weltwirkung der Rinderhaltung beitra-gen. Den teilnehmenden Betrieben wird über eine Vielzahl von Kennzah-len zum Betrieb und Einzeltieren die Möglichkeit geboten, den Betrieb bes-ser zu analysieren und zu optimieren. Die umfangreiche Datenerfassung an Betrieben aus unterschiedlichen Pro-duktionsgebieten liefert die Grundlage

Landwirte und Mitarbeiter der Landeskontroll- und Zuchtverbände waren im Jahr 2014 sehr stark mit der Datenerhebung auf den „Efficient Cow-Betrieben“ gefordert und können heute aus den gemachten Erfahrungen wertvolle Anregun-gen nutzen.

Jeder „Efficient Cow-Betrieb“ erhielt eine Hof-tafel überreicht.

Immer mehr Züchter nützen die Internetplatt-form RDV4M, über die sämtliche für den Betrieb maßgeschneiderten Informationen angeboten werden.

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für die Erforschung von Maßnahmen, um Treibhausgasemissionen zu redu-zieren und Tiere zu züchten, die Grundfutter möglichst effizient ver-werten können. Projektpartner sind die HBLFA Raumberg-Gumpenstein, die Universität für Bodenkultur Wien, die Veterinärmedizinische Universität Wien, die Landwirtschaftskammer Österreich, die ZuchtData, FLECK-VIEH AUSTRIA, BRAUNVIEH AUSTRIA, HOLSTEIN AUSTRIA und die ZAR, mit ihren Mitgliedsor-ganisationen. Effizienz-Check – Herdenmanage-menttool zur Optimierung der Effizienz und Tiergesundheit im Milchviehbetrieb Ziel dieses von EIP-AGRI unterstütz-ten Projektes ist die Entwicklung ei-ner modernen und praxisgerechten Web-Applikation, die Milchbauern dabei unterstützt, gezielt Maßnahmen zur Verbesserung der ökonomischen und nährstoffbezogenen Effizienz in der Milchproduktion zu setzen. Durch die Visualisierung der Zusammenhän-ge von Managementmaßnahmen, Hal-tungsbedingungen, Tiergesundheit und Krankheiten sowie deren ökono-mischen Auswirkungen soll das Be-wusstsein der Betriebsleiter für Tier-wohl und -gesundheit gestärkt wer-den. Tierärzten, Beratern und Lehrern soll ebenso der Zugang zu diesem Online-Tool ermöglicht werden und so neue Möglichkeiten der Beratung und Zu-sammenarbeit geschaffen werden. Speziell die Gelegenheit, Auswirkun-gen von Management-Entscheidungen bereits im Vorfeld zu analysieren, ist eine wichtige Erweiterung der bereits jetzt zur Verfügung stehenden Hilfs-mittel. Durch die Einbindung der Web-Applikation in den Rinderdatenver-bund (RDV) werden zahlreiche Sy-nergien in der Datenhaltung und Aus-wertung genutzt sowie eine bereits

gewohnte und etablierte Arbeitsumge-bung angeboten und die züchterische Nutzung der erfassten Daten ermög-licht. Das RDV-Portal ist allen Rin-derbetrieben mit Leistungskontrolle sowie den registrierten Tierärzten und Beratern frei zugänglich. Letztendlich wird dadurch die Wirtschaftlichkeit der Betriebe gesteigert und die Nähr-stoff- sowie die Energieverwertung in der Milchproduktion effizienter ge-macht. Eine effizientere Produktion wirkt sich wiederum positiv auf die Umwelt aus. Weitere Forschungsprojekte Im Rahmen des Projektes StartClim (Projektleitung: PD Dr. Birgit Fürst-Waltl, BOKU) wurden Analysen zum Einfluss von Temperaturveränderun-gen auf die Milchleistung und Euter-gesundheit durchgeführt. Konkurrenzfähig bleiben durch die Anwendung von Hochtechnologie Neue technische Möglichkeiten erlau-ben den Einsatz neuer züchterischer Methoden. Ein Beispiel dafür ist die „Genomische Zuchtwertschät-zung“. In Zusammenarbeit mit der Universi-tät für Bodenkultur, der Arbeitsge-meinschaft österreichischer Fleck-viehzüchter und der ZuchtData wurde 2008 im Rahmen eines von der FFG (Österreichische Forschungsförde-rungsgesellschaft) unterstützten Pro-jektes mit der Entwicklung einer ge-nomischen Zuchtwertschätzung für die Rasse Fleckvieh begonnen. Um die gestiegenen Sicherheiten bei Jung-tieren auch in den entsprechenden Zuchtfortschritt überzuführen, wurden umfangreiche Anpassungen der Zuchtprogramme durchgeführt. Zum Stand April 2016 liegen bei Fleckvieh knapp 52.000 Genotypen in der geno-mischen Zuchtwertschätzung vor.

Pipettierroboter extrahieren DNA im AIT (Austrian Institute of Technology) in Tulln. Un-ter der Nutzung modernster Technologien ist die österreichische Rinderzucht international kon-kurrenzfähig.

Im RDV4M stehen für jeden Züchter übersichtli-che Auswertungen zur Verfügung, wie zB im Modul „Gesundheit“ der Überblick über die Diagnosen in der Herde.

Das neue genomische Zuchtprogramm am Bei-spiel von FLECKVIEH AUSTRIA, das im Rah-men des Projekts OptiGene ausgearbeitet wur-de.

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Bei der Rasse Braunvieh nimmt Ös-terreich beim internationalen Projekt „InterGenomics“ teil, das von IN-TERBULL in Schweden geleitet wird. Zum Stand April 2016 liegen bei Braunvieh knapp 21.000 Genotypen in der genomischen Zuchtwertschät-zung vor. Die logistische Umsetzung in der Routine erfolgt mit dem AIT in Tulln, der GeneControl in München und im Rahmen der gemeinsamen Zuchtwertschätzung Österreich-Deutschland-Tschechien mit Beteili-gung der ZuchtData in Wien. Bei der Rasse Holstein hat sich seit August 2010 ein von der ICAR aner-kanntes Verfahren zur genomischen Zuchtwertschätzung etabliert. Dieses wurde vom VIT-Verden entwickelt. EU-Projekt Gene2Farm Die ZuchtData war Projektpartner im EU-Projekt „Gene2Farm“. Dieses Projekt wurde von hochkarätigen Wissenschaftspartnern aus Europa und vielen internationalen Zuchtorga-nisationen getragen. Der Fokus lag auf der Weiterentwicklung des Nut-zens der genomischen Selektion für kleine Rassen. Für diese besteht die Limitierung, dass keine große Refe-renzstichprobe aus Stieren für die Schätzung der genomischen Zucht-werte vorliegt und daher die genomi-sche Selektion mit den bestehenden Möglichkeiten deutlich weniger Nut-zen bringt. Im Projekt Gene2Farm wurde geprüft, ob mit Sequenzdaten eine rassenübergreifen-de Nutzung der Referenzstichprobe möglich ist. Weiters wurde analysiert, ob die Genotypisierung von Kühen bei kleinen Rassen helfen könnte, die Sicherheit der genomischen Zucht-werte zu erhöhen. Mit den Daten aus dem ZAR-Projekt Efficient Cow, in dem Braunvieh- und Fleckvieh-Kühe genotypisiert werden, soll untersucht werden, ob es im Genom bestimmte Regionen gibt, in denen unerwünschte

Allele für Fruchtbarkeitsstörungen oder Klauenerkrankungen auftreten. Wenn hier entsprechende Regionen identifiziert werden könnten, so wür-de das helfen, zB effektiver auf eine Verbesserung der Fruchtbarkeit zu züchten. Im Rahmen der gemeinsamen Zucht-wertschätzung mit Deutschland wird am sogenannten „Single-Step“-Verfahren gearbeitet. Damit können dann auch die Informationen von ge-notypisierten Kühen besser in die ge-nomische Zuchtwertschätzung inte-griert werden. Monitoring der genetischen Beson-derheiten Zur frühzeitigen Erkennung von Ursa-chen von Erbkrankheiten werden Ge-nom-Sequenzdaten analysiert, um Entstehungsursachen und Maßnahmen zur Vermeidung zu erforschen. In Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München, der Vetmeduni Wien, den Zuchtorganisationen und den Besamungsstationen aus Öster-reich und Deutschland ist die Zucht-Data federführend an diesen For-schungsarbeiten beteiligt. Ein Beispiel ist der Minderwuchs beim Rind, der durch einen Gendefekt, der beim Menschen das „Fanconi-Bickel-Syndrom“ verursacht. Weitere Bei-spiele sind zB. Zwergwuchs, Braun-vieh Haplotyp 2 oder die Thrombopa-thie (Pausch et al., 2015; Schwarzen-bacher et al., 2016). Weitere Entwicklungen Automatisierungen in den Betrieben nehmen kontinuierlich zu. Aus auto-matisierten Melk- und Fütterungssys-temen oder auch von Sensoren zur Überwachung der Rinder können im-mer mehr Parameter, die auch züchte-risch nutzbar sind, abgeleitet werden. International liegt ein großer For-schungsschwerpunkt auf der Nutzung

Das AIT in Tulln (Austrian Institute of Techno-logy): Hierher gelangen die Haar- bzw. Blut-proben sowie die Ohrstanzen der zu genotypisie-renden Tiere.

Der Anpaarungsplaner OptiBull ist die beste Möglichkeit, um Erbfehler bzw. Risikopaarun-gen im Vorfeld zu vermeiden.

Aus Automatischen Melksystemen (AMS) wer-den sehr viele Daten generiert, die es gilt, züch-terisch zu nutzen.

In Zeiten knapper Ressourcen und einem aktuell niedrigen Milchpreis ist die Effizienz von Kühen wichtiger denn je.

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ZAR-Kuhrier-Forschung RINDERZUCHT AUSTRIA

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von Infrarotspektren (Mid-Infrared, MIR) aus der Milch für die Bestim-mung von Fettsäuren, Energiebilanz, dem Trächtigkeitsstatus oder für die Früherkennung von Stoffwechsel- oder Eutergesundheitsstörungen. Inf-rarotspektren werden in Österreich seit 2015 gespeichert und in Zusam-menarbeit mit internationalen Part-nern weiterentwickelt. Um die Daten nutzen zu können, sind jedoch Stan-dardisierungen, Schnittstellen und die Entwicklung von komplexen Algo-rithmen notwendig, um frühzeitig Alarmsignale erkennen zu können. Die Herausforderungen nehmen stetig zu und die technologischen Entwick-lungen schreiten immer schneller vo-ran. Um diese komplexen Technolo-gien auch in Zukunft nutzen zu kön-nen, ist die Forschung und die Weiter-

entwicklung in Österreich, aber auch in Partnerschaft in internationalen Projekten und Kooperationen, von zentraler Bedeutung. Dafür stehen wir Wir wollen die österreichische Rin-derzucht innovativ und nachhaltig auf die zukünftigen Rahmenbedingungen ausrichten und dabei den Nutzen für den praktischen Züchter immer im Fokus behalten. Für die RINDER-ZUCHT AUSTRIA ist Forschung und Innovation ein wichtiger Baustein, um die Herausforderungen der Zukunft mit Verantwortung und Weitblick anzunehmen! Weiterführende Informationen zu den Projekten finden Sie auf www.zar.at.

Danksagung Die angesprochenen Weiterentwicklungen wer-den großteils durch Forschungsprojekte finanzi-ell unterstützt. Dank gilt dem Bundesministeri-um für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft, den ZAR-Mitglieds-organisat- ionen und weiteren Partnerorganisationen für die Unterstützung im Rahmen der Projekte “Optimierung der langfristigen züchterischen Entwicklung der österreichischen Rinderrassen unter besonderer Berücksichtigung der Gesund-heit und der genomischen Selektion (Opti- Gene)”, „Efficient Cow“ und „Effizienz-Check“. Dem Bundesministerium für Gesund-heit wird für die Unterstützung beim Projekt „Gesundheitsmonitoring Rind“, „Elektroni- sches Stallbuch“ gedankt; der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) für die Unterstützung bei den Projekten „Genomi- sche Zuchtwertschätzung Fleckvieh“ und dem Comet-Projekt „ADDA (Advancement of Dairying in Austria)“. Über das EU-Projekt „Gene2Farm“ konnten für die Genotypisierung von Kühen für das Projekt „Efficient Cow“ Mittel bereitgestellt werden. Das Projekt „Effizienz-Check“ wird von EIP-AGRI finanziell unterstützt.

Das Team der ZuchtData ist mit der Umsetzung zahlreicher Forschungsprojekte beauftragt, v.l.: Dr. Hermann Schwarzenbacher, DI Franz Steininger, Christian Rain, Geschäftsführer Ing. Martin Mayerhofer, Dr. Christian Fürst, Dr. Christa Egger-Danner, DI Christian Rehling, Ines Bogner, Anton Winter.

Literatur Egger-Danner, C., P. Nielson, A. Fiedler, K. Müller, T. Fjeldaas, D. Döpfer, V. Daniels, C. Bergsten, G.

Cramer, A.-M. Christen, K.F. Stock, G. Thomas, M. Holzhauer, A. Steiner, J. Clarke, N. Capion, N. Charfeddine, J. Pryce, E. Oakes, J. Burgstaller, B. Heringstad, B., C. Ødegård J. & J. Kofler, 2015a. ICAR Claw Health Atlas. http://icar.org/Documents/ICAR_Claw_Health_Atlas.pdf

Egger-Danner, C., C. Fürst, B. Fürst-Waltl, C. Pfeiffer, H. Schwarzenbacher, F. Steininger, and A. Willam. 2015b. Optimierung der langfristigen züchterischen Entwicklung der österreichischen Rinder-rassen unter besonderer Berücksichtigung der Gesundheit und der genomischen Selektion. Final report of the research project 100808; https://www.dafne.at/dafne_plus_homepage/download.php?t= ProjectReportAttachment&k=3703.

Egger-Danner, C., B. Fuerst-Waltl, W. Obritzhauser, C. Fuerst, H. Schwarzenbacher, B. Grassauer, M. Mayerhofer and A. Koeck. 2012. Recording of direct health traits in Austria – Experience report with emphasis on aspects of availability for breeding purposes. J. Dairy Sci. 95: 2765-2777.

Fuerst C., Koeck A., Egger-Danner C. and Fuerst-Waltl B. (2011): Routine genetic evaluation for direct health traits in Austria and Germany. Interbull Bulletin 44: 210-215.

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