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15 Jahre Kammgarn? Die Kammgarn lebt seit bald 30 Jahren ! Kurt Gallmann Vertreter Kammgarn Präsident IG Kammgarn k.gm @ gmx.net Die Fakten Die Vorgeschichte der Kammgarn als kulturelles Zentrum begann im Jahr 1979. Damals gab die damalige Besitzerin, die Schoeller-Textil AG, die Produktion auf und legte die Kammgarn-Fabrik still. 1982 entschloss sich der Schaffhauser Stadtrat mit deutlicher Mehrheit, den Komplex zu kaufen. Bereits 1985 entstand aus verein- zelten Aktivitäten zur kulturellen Nutzung der Industriehallen der Verein Kultur im Kammgarn (damals noch KaKoo). In Zusammenarbeit mit verschiedenen einheimi- schen Veranstaltern lockte sie in den Neunzigern jährlich rund 25 000 Besucherinnen und Besu- cher in die alten Kammgarn-Hallen. Aktiv genutzt wurden zu dieser Zeit nur die Übungsräume im Keller, das zweite Obergeschoss und ein Seiten- raum als Galerie. Da der Rest der Kammgarn brach lag, erklärte 1990 der Grosse Stadtrat eine Motion für erheblich, welche die definitive Nut- zung des Gebäudes als Kulturzentrum forderte. Ende 1991 bewilligte der gleiche Rat einen Pro- jektierungskredit. Damit konnte die Kammgarn- Sanierung mit einem ausgearbeiteten Betriebs- konzept als Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Region für eine Volksabstimmung vorbereitet werden. Der Grosse Stadtrat stand in corpore hinter dem Projekt. Die Befürworter mit kultur- politischen und die Gegner mit finanziellen und ideologischen Argumenten hielten sich im Vor- feld der Abstimmung lange die Waage. Am 15. Mai 1994 entschieden die Stimmberechtigten SchaffhauserKulturBrief Informationen und Fakten zur Kultur in der Stadt Schaffhausen 10. Ausgabe 2012 Thomas Feurer Stadtpräsident, Kulturreferent 1996 2012 thomas.feurer@ stsh.ch 16 wunderbare Jahre durfte ich als zuständiger Referent für die Kultur mit verant wortlich sein. Und die Betonung liegt klar auf dem mit . Denn ge- staltet und geprägt haben das Schaffhauser Kulturleben die Kulturschaffenden selbst. Sei es in der bildenden Kunst, der Musik, dem Thea- ter oder der Literatur, überall sind Menschen unterwegs, die unser Leben mit ihrer Arbeit und ihrer Leidenschaft bereichern. Dafür gebührt ih- nen unser grosser Dank, denn ohne sie wären wir ärmer, es wäre grauer und kälter. Es wäre aber auch langweiliger, denn Kultur ist Auseinan- dersetzung. Mit sich und mit der Gemeinschaft und es zählt nicht Sieg oder Niederlage. Denn Gewinner sind alle, wenn die Sinne wach und der Geist beweglich bleiben. Ich habe meine Auf- gabe als Kulturreferent immer so verstanden, am Fundament mitzuarbeiten. An einer verlässlichen Unterlage und an Netzwerken, die für ein span- nendes Kulturprogramm nötig sind. Fast immer mit anderen und vor allem mit dem Kanton, dem ich an dieser Stelle ganz herzlich für das Vertrauen danke. Dieser Dank geht insbesondere an Dr. Roland E. Hofer und seine Pendants auf städtischer Seite, Rolf C. Müller und Jens Lam- pater. Wir haben zusammen eine neue Kultur im Umgang mit der Kultur schaffen können, die mit den Leistungsvereinbarungen, den Förderpreisen, dem koordinierten Gefäss für Kleingesuche und der Präsenz der drei Genannten ein fruchtbares Klima für die Kulturarbeit erzeugten. Das tönt zwar etwas technokratisch, beinhaltet aber weit mehr, als geregelte finanzielle Beziehungen. Das wichtigste Element ist aus meiner Sicht nämlich die inhaltliche Autonomie, die allen unterstütz- ten Organisationen und Personen garantiert wird. Wir kaufen also keine Kultur, wir bestellen sie auch nicht sondern wir wollen ihr Entfalten mit ermöglichen. Das ist das Credo und daraus konnten sich Institutionen und talentierte Per- sönlichkeiten weiterentwickeln, ohne die man sich das Leben in Schaffhausen nicht vorstellen möchte. Stellvertretend seien hier genannt die Kammgarnbetriebe mit KiK, TapTab, Vebikus und Jazzfestival, unsere überaus innovativen Theater, das MCS als Klassikveranstalter, die Hallen für neue Kunst, die Musikvereine, Chöre und viele, viele andere. Nicht zu vergessen die Förderpreis- trägerinnen und -preisträger, die mit unserer Unterstützung ihre Projekte besser verwirklichen und die verdiente Wertschätzung erfahren konn- ten. ‹Kultur ist unser Markenzeichen›, heisst es im Titel und das ist nicht einfach hingeworfen. Die Schaffhauser Kultur steht ganz oben in der Gunst der Menschen von hier und bei unseren Besucherinnen und Besuchern. Dafür danke ich den Kulturschaffenden, der Kulturkommission, meinen Partnern im Regierungsrat und dem Publikum, auf dessen Seite ich nun wechsle. Meinem Nachfolger als Kulturreferent, Stadtrat Urs Hunziker, wünsche ich eine glückliche Hand und versichere allen, dass mein Herz für die Kul- tur und dank den Kulturschaffenden noch lange höher schlagen wird. Ihr Thomas Feurer Kultur ist unser Markenzeichen 15 Jahre Kultur im Kammgarn

Kultur ist unser Markenzeichen · 2012. 12. 10. · 15 Jahre Kammgarn: John Scofiled Trio. Rückschau (von 1996 bis) 2012 Die Mitglieder der Kulturkommission be-richten aus ihren

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15 Jahre Kammgarn? Die Kammgarn lebt seit bald 30 Jahren !

Kurt GallmannVertreter KammgarnPräsident IG Kammgarn

[email protected]

Die FaktenDie Vorgeschichte der Kammgarn als kulturelles Zentrum begann im Jahr 1979. Damals gab die damalige Besitzerin, die Schoeller-Textil AG, die Produktion auf und legte die Kammgarn-Fabrik still. 1982 entschloss sich der Schaffhauser Stadtrat mit deutlicher Mehrheit, den Komplex zu kaufen. Bereits 1985 entstand aus verein-zelten Aktivitäten zur kulturellen Nutzung der

Industriehallen der Verein Kultur im Kammgarn (damals noch KaKoo). In Zusammenarbeit mit verschiedenen einheimi-schen Veranstaltern lockte sie in den Neunzigern jährlich rund 25 000 Besucherinnen und Besu-cher in die alten Kammgarn-Hallen. Aktiv genutzt wurden zu dieser Zeit nur die Übungsräume im Keller, das zweite Obergeschoss und ein Seiten-raum als Galerie. Da der Rest der Kammgarn brach lag, erklärte 1990 der Grosse Stadtrat eine Motion für erheblich, welche die definitive Nut-zung des Gebäudes als Kulturzentrum forderte. Ende 1991 bewilligte der gleiche Rat einen Pro-jektierungskredit. Damit konnte die Kammgarn-Sanierung mit einem ausgearbeiteten Betriebs-konzept als Beitrag zur kulturellen Vielfalt der Region für eine Volksabstimmung vorbereitet werden. Der Grosse Stadtrat stand in corpore hinter dem Projekt. Die Befürworter mit kultur-politischen und die Gegner mit finanziellen und ideologischen Argumenten hielten sich im Vor-feld der Abstimmung lange die Waage. Am 15. Mai 1994 entschieden die Stimmberechtigten

SchaffhauserKulturBriefInformationen und Fakten zur Kultur in der Stadt Schaffhausen

10. Ausgabe 2012

Thomas FeurerStadtpräsident,Kulturreferent 1996–[email protected]

16 wunderbare Jah re durfte ich als zuständiger Referent für die Kultur mit verant wortlich sein. Und die Betonung liegt klar auf dem mit. Denn ge-staltet und geprägt haben das Schaffhauser Kulturleben die Kulturschaffenden selbst. Sei es in der bildenden Kunst, der Musik, dem Thea-ter oder der Literatur, überall sind Menschen unterwegs, die unser Leben mit ihrer Arbeit und ihrer Leidenschaft bereichern. Dafür gebührt ih-nen unser grosser Dank, denn ohne sie wären wir ärmer, es wäre grauer und kälter. Es wäre aber auch langweiliger, denn Kultur ist Auseinan-dersetzung. Mit sich und mit der Gemeinschaft und es zählt nicht Sieg oder Niederlage. Denn Gewinner sind alle, wenn die Sinne wach und der Geist beweglich bleiben. Ich habe meine Auf-gabe als Kulturreferent immer so verstanden, am Fundament mitzuarbeiten. An einer verlässlichen Unterlage und an Netzwerken, die für ein span-nendes Kulturprogramm nötig sind. Fast immer mit anderen und vor allem mit dem Kanton, dem ich an dieser Stelle ganz herzlich für das Vertrauen danke. Dieser Dank geht insbesondere an Dr. Roland E. Hofer und seine Pendants auf städtischer Seite, Rolf C. Müller und Jens Lam-pater. Wir haben zusammen eine neue Kultur im Umgang mit der Kultur schaffen können, die mit den Leistungsvereinbarungen, den Förderpreisen, dem koordinierten Gefäss für Kleingesuche und der Präsenz der drei Genannten ein fruchtbares Klima für die Kulturarbeit erzeugten. Das tönt zwar etwas technokratisch, beinhaltet aber weit mehr, als geregelte finanzielle Beziehungen. Das wichtigste Element ist aus meiner Sicht nämlich

die inhaltliche Autonomie, die allen unterstütz-ten Organisationen und Personen garantiert wird. Wir kaufen also keine Kultur, wir bestellen sie auch nicht sondern wir wollen ihr Entfalten mitermöglichen. Das ist das Credo und daraus konnten sich Institutionen und talentierte Per-sönlichkeiten weiterentwickeln, ohne die man sich das Leben in Schaffhausen nicht vorstellen möchte. Stellvertretend seien hier genannt die Kammgarnbetriebe mit KiK, TapTab, Vebikus und Jazzfestival, unsere überaus innovativen Theater, das MCS als Klassikveranstalter, die Hallen für neue Kunst, die Musikvereine, Chöre und viele, viele andere. Nicht zu vergessen die Förderpreis-trägerinnen und -preisträger, die mit unserer Unterstützung ihre Projekte besser verwirklichen

und die verdiente Wertschätzung erfahren konn-ten. ‹Kultur ist unser Markenzeichen›, heisst es im Titel und das ist nicht einfach hingeworfen. Die Schaffhauser Kultur steht ganz oben in der Gunst der Menschen von hier und bei unseren Besucherinnen und Besuchern. Dafür danke ich den Kulturschaffenden, der Kulturkommission, meinen Partnern im Regierungsrat und dem Publikum, auf dessen Seite ich nun wechsle. Meinem Nachfolger als Kulturreferent, Stadtrat Urs Hunziker, wünsche ich eine glückliche Hand und versichere allen, dass mein Herz für die Kul-tur und dank den Kulturschaffenden noch lange höher schlagen wird.

Ihr Thomas Feurer

Kultur ist unser Markenzeichen

15 Jahre Kultur im Kammgarn

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schliesslich mit einem knappen Nein gegen die Sanierung des Kammgarntraktes Baumgarten-strasse. Das veranlasste den bekannten Schaff-hauser Schauspieler Matthias Gnädinger zur legen dären Konklusion, dass in Schaffhausen «7900 Schafseckel leben».Auch nach dem Nein war ein Abriss der Liegen-schaften keine Option. Der Stadtrat erklärte sich offen für Privatinitiativen und die Möglichkeit einer gemischten Nutzung. Nach einer Interpellation nahm der Stadtrat Stellung und befand, dass ei-ner Nutzungsgemeinschaft im Baurecht nichts im Wege stünde. Danach bildete sich eine Arbeitsgrup-pe aus den in der Kammgarn tätigen Gruppen KiK (Kultur im Kammgarn), Vebikus (Verein bildender Künstler), TapTab (Musikverein) und dem Förder-verein Contempo. Diese Arbeitsgruppe entwickelte ein Konzept für eine Nutzung auf privatrechtlicher Basis. Demnach sollten das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss der Liegenschaft an der Baum-gartenstrasse von einer Trägerorganisation als Kultur zentrum übernommen werden.

So wurde im Sommer 1995 die IG Kammgarn (Interessen-Gemeinschaft Kamm garn) gegrün-det. Sie ist als Genossenschaft organisiert und tritt gegenüber der Stadt als Mieterin und Ansprechpartnerin auf. Während die Stadt Ei-gentümerin der Liegenschaft bleibt und für die Instandhaltung der Gebäudehülle verantwortlich ist, übernimmt die IG die Investitionen für den Innenausbau.

Die IG KammgarnDie IG Kammgarn ist eine private Genossen-schaft mit derzeit etwa 300 Genossenschaftern und Genossenschafterinnen. Sie hat zwei Etagen und Nebenräume in der Liegenschaft an der Baumgartenstrasse von der Stadt im Baurecht gemietet. Die IG Kammgarn finanzierte die In-vestitionen in die Infrastruktur der gemieteten Räume. Diese Räumlichkeiten umfassen auf zwei Etagen rund 3000 m2. Hinzu kommen noch Betriebs- und Kellerräume. Die Investitionen – vom Bühnenraum bis zum Res-

taurant – betrugen insgesamt CHF 1400 000.–. Zur Finanzierung hat die IG Kammgarn einerseits Genossenschaftskapital und einmalige steuerbe-günstigte Spenden (insgesamt CHF 600 000.–) und andererseits einen Bankkredit in der Höhe von CHF 600 000.– zu günstigen Konditionen beigebracht. Ferner hat die Stadt Schaffhau-sen einen einmaligen Baukostenzuschuss von CHF 200 000.– sowie eine Solidarbürgschaft für CHF 200 000.– geleistet. Bis heute wurden mehrere 100 000 Franken an weiteren Investiti-onen durch die Genossenschaft getätigt.

15 Jahre «neue» KammgarnAm 24. Oktober 1997 konnte die «neue» Kammgarn mit einem grossen Fest eröffnet werden. Die ersten Jahre waren neben dem neu entfachten kulturellen Enthusiasmus auch von grossen Schuldenproblemen geplagt. Nach und nach wurde die finanzielle Situation in der Genossenschaft und bei den Kulturbetreibern stabilisiert. In einem grossen Effort konnte im

Fassade der Kammgarn anlässlich des 15-jährigen Jubiläums

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Jahre 2002 durch Spenden und neu gezeichnete Genossenschaftsanteile das Fremdkapital der Ge-nossenschaft vollständig abgebaut werden. Im 2007 konnte an einem zweiwöchigen Fest das 10-Jahre-Jubiläum gefeiert werden. Als An-erkennung für den kulturellen Beitrag und die Attraktivierung der Region half der Kanton mit ei-nem einmaligen Zuschuss die finanzielle Last der KiK aus der Gründerzeit zu erleichtern. Seither ist es der Genossenschaft und allen Kulturmachern gelungen, trotz der grossen unternehmerischen Risiken eines breit angelegten Kulturprogramms die finanzielle Seite stabil und transparent zu halten. Die Leistungsvereinbarungen von Stadt und Kanton mit den Betreibern KiK, Vebikus und TapTab haben massgeblich geholfen, die Eintritts-preise für die Veranstaltungen auf einem Niveau zu halten, welches jährlich weit über 100 000 Gästen ermöglicht, die kulturellen Veranstaltun-gen der drei Betreiber zu besuchen.

Die Kulturräume

Die Halle. . .wird vom Verein KiK (Kultur im Kammgarn) von der IG Kammgarn gemietet und eigen-ständig verwaltet und betrieben. Er bietet ein reichhal tiges, zeitgenössisches Kulturprogramm an.Schwerpunkt bilden dabei die eigenen Ver-anstaltungen des Vereins KiK. KiK präsentiert hauptsächlich zeitgenössisches Kulturschaffen im Bereich Musik (Jazz, Weltmusik, Blues, Rock, Pop, usw.). Ferner organisiert KiK in Ko-produktion weitere Veranstaltungen: Schauwerk – das andere Theater (verantwortlich für The-aterveranstaltungen), Schaffhauser Jazzfestival (verantwortlich für das Jazzfestival), Filmfesti-val (verantwortlich für das Filmfestival). In be-schränktem Ausmass kann die Halle für andere Veranstaltungen gemietet werden: Sportverei-ne, Unternehmen, öffentliche Organisationen

und Verwaltungen, Kulturvereine, Privatperso-nen und private Veranstalter.Pro Jahr finden etwa 170 Veranstaltungen und Anlässe verschiedenster Art mit rund 60 000 Besuchern statt.

Der Club TapTab. . .wird vom TapTab Musikverein von der IG Kamm-garn gemietet und in eigener Verant wortung ver-waltet und betrieben. Der TapTab Musik verein be-steht bereits seit 1988 und hat sich die Aufgabe gestellt, Kulturveranstaltungen zu organisieren mit dem Ziel, die lokale Musik- und Kulturszene zu fördern und zu beleben. Neue, avantgardisti-sche und nicht kommerzielle Projekte und Anlässe bilden dabei einen Schwerpunkt.Der TapTab Musikverein besteht aus verschie-denen Programmgruppen und veranstaltet alle Aktivitäten selber. Pro Jahr finden im Musikraum des TapTab rund 100 eigene Veranstaltungen statt, welche knapp 20 000 Besucherinnen und Besucher anziehen.

15 Jahre Kammgarn: Vive la Fête

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Die Galerie . . .wird vom Vebikus – Verein bildender Künstler und Künstlerinnen Schaffhausen – von der IG Kammgarn gemietet und selbstständig betrieben. Der Vebikus ist ein Verein, welcher aus aktiven Kunstschaffenden verschiedenster Sparten bil-dender Kunst aus der Region Schaffhausen be-steht. Der Verein hat zwischen 25 und 30 aktive Mitglieder und wird von einer kleinen Gönnerver-einigung unterstützt. Der Vebikus stellt sich die Aufgabe, verschiedensten bildenden Künstlern ein Forum zur Präsentation ihres Schaffens bereitzustellen. Die Auswahl erfolgt durch ein Kuratorenteam, bestehend aus fünf gewählten Vereinsmitgliedern. Der künstlerische Kreis ist dabei nicht auf die Region beschränkt.Der Vebikus veranstaltet Ausstellungen in den Galerieräumen, die Kunstschaffenden ein Forum ohne kommerziellen Druck öffnen. Oft bietet die Galerie jungen Künstlern eine erste Gelegenheit,

ihre Werke auszustellen und in einem grossen Ausstellungsraum Entwicklung und Eigenständig-keit überprüfen zu können.

Die Beiz. . . wurde zu Beginn im Auftrag und in der Füh-rungsverantwortung der KiK (Kultur im Kamm-garn) durch den Verein Kammgarn-Beiz betrie-ben. Im Jahre 2005 wurde für den Beizenbetrieb eine Genossenschaft gegründet. Diese Genossen-schaft hat das Restaurant mit der entsprechen-den Infrastruktur von der IG Kammgarn gemie-tet. Das Restaurant soll den kulturellen Geist der Kammgarn auf kulinarischer und vor allem auch auf zwischenmenschlicher Ebene fördern und ver-tiefen. Die erwirtschafteten Erträge werden nicht nur in die Qualität der Produkte investiert son-dern auch indirekt über eine sehr hohe Miete an den Kulturbetrieb weitergegeben. Die Mietkosten können dadurch für die Betreiber von kulturellen

Aktivitäten auf einem erträglichen Niveau gehal-ten werden.Zur Philosophie des Restaurants gehört der Ehr-geiz, das Beste zu günstigen Preisen bereitzu-stellen. Dies zeigt sich im Getränkeangebot bei den Weinen, welche von regionalen Händlern ge-liefert werden und auch in der Küche, wo haupt-sächlich Lebensmittel von hiesigen Lieferanten verarbeitet werden. Die Kammgarn-Beiz hat pro Jahr rund 60 000 Besucherinnen und Besucher, welche im Alters-spektrum vom Neugeborenen bis zum fast 100-Jährigen reichen.

15 Jahre Kammgarn: John Scofiled Trio

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Rückschau (von 1996 bis) 2012Die Mitglieder der Kulturkommission be-richten aus ihren Bereichen und blicken auf die Perspektiven für das kommende Jahr.

Cornelia WolfVertreterin Bildende Kunst & VebikusGeschäftsführerin Vebikus

[email protected]

«They say you gotta stay hungry. . . . . . I’m just about starving tonight»

(Bruce Springsteen, Dancing in the Dark)

Als vor 15 Jahren der Vebikus in seine jetzigen Räume zog, gab es nicht nur erstmals eine Heizung, sondern auch die Einbindung in eine Struktur, aus der einiges an kulturpolitischer Durchschlagskraft entstand. Aus der anfänglichen Kulturfördergruppe wurde der Kulturrat, daraus die heutige Kulturkommission, in welcher der Vebikus aktiv vertreten ist. Während dieser 15 Jahre entstanden die Leistungsvereinbarungen und dank dieser verfügt auch der Vebikus seit 2003 über eine finanzielle Situation, die mit den Beiträgen des Gönnervereins, der Mitglieder und treuer Sponsoren, einen geregelten Betrieb, eine längerfristige Planung, eine Geschäftsstelle und die Auszahlung fester Pauschalen an unse-re ausstellenden Künstler mehr oder weniger sichert. Durch die Leistungsvereinbarungen wird direkteste Förderung möglich, die «You gotta stay hungry» im guten Sinne relativiert. Dass die Leistungsvereinbarungen vergeben werden mit der Gewähr inhaltlicher Freiheit, möchten wir besonders betonen und verdanken. Zumal

dies in einer Zeit möglich ist, in der es offenbar bei Geberinstitutionen Mengen an Geldern gibt, deren Vergabe an strikt formulierte Wunschin-halte geknüpft ist. Als Veranstalter muss man mit einem eigens kreierten Projekt ins Konzept passen, um Unterstützung zu erhalten. Wir sind glücklich, das Pferd nicht am Schwanz aufzäu-men zu müssen und primär eigenständig und selbstsicher unser Programm verfolgen zu kön-nen. Das Vertrauen, das uns zuteil wird, geben wir weiter, indem wir die Kunstschaffenden zwar sorgfältig und weitsichtig auswählen, ihnen für die Ausstellung aber grosse Freiheit gewähren, was sehr geschätzt wird.In den letzten 15 Jahren hat der Vebikus eine Programmvielfalt entwickelt, die über den reinen Ausstellungsbetrieb hinausgeht. Unsere Räume können gemietet werden, es finden öffentliche Lesungen und Referate statt, Musiker des Jazz-festivals spielen sich bei uns ein, wir nehmen an den Museumsnächten teil und bieten beim JUPS Workshops an. Unser museumspädagogisches Angebot hat sich bei einer treuen Nutzerschaft etabliert. Es ist uns auch künftig ein grosses An-liegen zu signalisieren, dass das aktive Mittun der Kinder während unserer Workshops und die dabei behandelten Themen nachhaltig in den Unterricht einfliessen können. Berührungsängste verschwinden und schon manch ein Knirps hat seine Eltern zu einem Besuch bei uns inspiriert. Stichwort Kinder. . . junge Leute . . . Erben. . . Nachfolger . . . Unsere Vereinszukunft wird intern immer wieder zum Thema. Es scheint, als dass heutzutage ehrenamtliche Arbeit und die Einbin-dung und feste Verpflichtung für eine Sache nicht jedermanns Sache ist. «I’m just about starving tonight», sagt sich so mancher junge Mensch und zieht in die Welt, will spontan bleiben können. Das ist sein Privileg und das soll auch so sein. Vielleicht gilt es auch einfach zu akzeptieren, dass gewisse Dinge für eine gewisse Zeit gelten und dann abgelöst werden von etwas Neuem, das anders ist, aber auch gut. Immerhin sind wir verbunden mit der jungen Generation mit dem Projekt der Schaffhauser Kulturkästen, das uns vor gut drei Jahren von der Stadt übergeben wurde. Wir werten auch dies als Zeichen des Ver-

trauens in unsere Kompetenz. Nach zwei Jahren mit «Birswanger Contemporary», einer vierköp-figen Künstlergruppe, haben wir diesen Herbst die Kästen an «Das System» übergeben. «Das System» sind drei Junge Frauen, die mit dem Projekt Erfahrungen mit dem Kuratieren machen, und von denen sich eine auch in unserem Vor-stand engagiert. Was könnte man sich für die Zukunft wünschen? Eine gute Zusammenarbeit mit dem neuen Kul-turchef Urs Hunziker. Einen aktiven und offenen Austausch zwischen den Kunstschaffenden. Nut-zung von Synergien innerhalb der vielfältigen Institutionen und für alle Nutzer eine praktische digitale Plattform mit Zugriff auf das aktuelle Schaffhauser Kunst-/Kulturschaffen. «They say you gotta stay hungry»... Wir bleiben hungrig nach Kultur. Lasst uns davon nie satt werden.Wir wünschen Thomas Feurer von Herzen alles Gute und danken für sein grosses Engagement für die Kultur!

Rückschau und AusblickNebst dem Vebikus, der auch 2013 mit «The Birswanger Collection», Tatjana Erpen, Alexandra Meyer, Fritz Sauter, Hektor Mamet, Theo Hurter, Luigi Archetti, Katharinge Henking, Dorothee v. Rechenberg, Monika Rechsteiner, Eva Spalinger, huber.huber, Matthias Rüegg, Christian Wäcker-lin und Marion Strunk ein erstklassiges Pro-gramm zeigt, melden die Institutionen in unserer Nachbarschaft folgendes:

Hallen für neue KunstDas Jahr 2012 stand in den Hallen für Neue Kunst im Zeichen der Bildung. Die Zusammen-arbeit mit Schulen von Stadt und Kanton wur-de ausgebaut und das Angebot für Kinder und Jugendliche – auch in den Ferien – erweitert. Zudem gab es Seminare für Unternehmen und Intensivkurse mit internationalen Kunststuden-ten. Auch war ein Besuch in den Hallen Teil des Rahmenprogramms der swch-Kurse.Um Familien den Eintritt in die Hallen finanziell zu erleichtern, führte die Raussmüller Collection

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Familientickets ein. Neu ist auch das Kombiticket zusammen mit dem Museum zu Allerheiligen. Fortgeführt wurden die überregional geschätzten wöchentlichen Sonntagsmatinées, unter ande-rem mit Rednern aus Politik und Gesellschaft. Hervorzuheben sind das Festkonzert des 24. Internationalen Bachfestes und die Sonderöff-nungen der Hallen anlässlich der Art Basel.Unter den neuen Publikationen ist besonders «Eine Entstehungsgeschichte: Das Kapital Raum 1970–1977 & Die Hallen für Neue Kunst Schaffhausen» zu erwähnen, ein interessantes Stück Schaffhauser Kulturgeschichte. Aktuell erarbeitet die Raussmüller Collection die neuen Programme für 2013.

Museum zu AllerheiligenNach Erreichen einer Talsohle 2011 konnten die-ses Jahr die Eintritte wieder gesteigert werden. Diese erfreuliche Trendwende ist vor allem auf die neue Archäologie-Dauerausstellung «Von der Steinzeit zu den Römern» und die Jubiläums-schau zur Sturzenegger-Stiftung «Hodler, Dix, Vallotton» zurückzuführen. Die nach dem Rück-tritt des langjährigen Kunstkurators Dr. Markus Stegmann und seiner Mitarbeitenden entstan-denen Vakanzen in der Kunstabteilung wurden neu besetzt. Ab Januar 2013 wird der 39-jährige Lynn Kost in einer auf sechs Jahre befristeten Anstellung neuer Kurator für Gegenwartskunst. Lynn Kost war 2006–2011 Direktor des Comic-

Festivals Fumetto in Luzern. Unter Kosts Leitung öffnete sich das Festival der freien Kunst. Eben-falls per 1. Januar 2013 übernimmt Dr. Matthias Fischer als neuer Kurator die Betreuung der Kunstsammlung. Der 52-jährige Kunsthistoriker und ausgewiesene Hodler-Kenner wird künftig vor allem die kunsthistorischen Ausstellungen bis zur Klassischen Moderne betreuen. Für 2013 strebt das Museum zu Allerheiligen eine weitere Steigerung der Besucherzahlen an. Die Sonderausstellung «Albert Anker und der Realismus in der Schweiz» (22. März bis 1. September 2013) soll auch überregional Pub-likum anziehen. Geplant sind darüber hinaus eine Ausstellung des Kunstvereins Schaffhausen, die Präsentation der Hauptwerke der Sammlung der Vereinigung der Schaffhauser Kunstfreunde so-wie die alle zwei Jahre stattfindende «Ernte». Ein weiteres Highlight im Museumsjahr wird die Neupräsentation der Sammlung Ebnöther sein, die zu den bedeutendsten Antikenkollektionen Europas zählt. Unter dem Titel «Frühe Hochkultu-ren – von Mesopotamien bis Südamerika» zeigt sie ab dem 25. April 2013 eine hochkarätige Auswahl aus der rund 6000 Objekte umfassen-den Sammlung.

KunstvereinDer Kunstverein organisierte Exkursionen nach Zürich, Luzern, Bad Ragaz und Basel.Im Rahmen der Kooperation mit der Galerie mera

konnte der Kunstverein als Gast je eine Ausstel-lung mit Emanuel Gloor und Carlo Domeniconi zeigen. In Zusammenarbeit mit der Schaffhauser Kantonalbank fand in deren Räumen eine Aus-stellung mit Brigitte Schlatter statt. Künftig sind zwei bis drei Ausstellungen pro Jahr vorgesehen. Vom 9. bis 18.11.2012 fand in den Hallen am Rhein die SHKUNST12, die unjurierte Ausstellung für Kunstschaffende der Region Schaffhausen, statt. 100 Künstlerinnen und Künstler wurden unter den Anmeldungen ausgelost. Im kommenden Winterhalbjahr organisiert der Kunstverein einen Kunstfilmzyklus mit den Fil-men: «Ficht Tanners gesticktes Universum», «Karl Geiser», «Andrej Rubljow» von Andrej Tarkowski, «Edward Munch». Unter dem Titel «PLOP» zeigt der Kunstverein Schaffhausen vom 10. März bis 5. Mai im Museum zu Allerheiligen eine Gruppen-ausstellung mit Leif Bennett, Sandra Boeschen-stein, Maya Bringolf, Harry Buser, Christina Della Giustina, Velimir Ilisevic und Leo Bettina Roost.

Esther HerrmannVertreterin klassische Musik & MusikschuleSchulleiterin Musikschule MKSesther.herrmann

@mksh.ch

Rückblick klassische Musik «vor 16 Jahren im Vergleich zu heute» Vor 16 Jahren wurde Schaffhausen mit MCS-Kon -zerten und Konzerten der Studenten des Kon -servatoriums bereichert. Die damalige Unterstüt-zung des MCS durch Stadt und Kanton war sehr bescheiden. Dies hat sich in der Zwischenzeit positiv verändert. Die seither erstellte Leistungs-vereinbarung mit Stadt und Kanton garantiert der Konzertreihe jährlich einen deutlich spürba-ren und sehr geschätzten finanziellen Beitrag. Nicht mehr zu hören sind hingegen die Konzerte der Musikstudenten. Im Zuge der Einführung von «Fire Squirrel Temple» von Alexandre Joly, Forum Vebikus

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Seit der Jahrhundertwende ist eine stetige Wei-terentwicklung im Chorwesen zu beobachten. Vor allem bringen die jungen Dirigenten neue Wege in der Stimmbildung mit und ohne ein «warm up» in der Probe und einem «Sound-Check» geht heut kein Konzert oder «Event» über die Bühne.Auch im organisatorischen Bereich eines Chors hat sich mit den elektronischen Medien einiges vereinfacht und auch die Führung eines Chors hat sich stark an den Führungsstil, wie er in der Wirtschaft und Politik üblich ist, angepasst.Erfreulich ist ebenso, dass das Liedgut quer über alle Musiksparten geht und auch der oben ge-nannte Mut für fremde Sprachen und auswendig singen wächst.Wohl haben Chöre mit stehengebliebener Mitglie-derstruktur Mühe, sich zu verjüngen und lösen sich demzufolge auf. Neue Chorgattungen ent-stehen, die jedoch ohne Statuten funktionieren. Die Motivation und Freude am Singen hält den Chor zusammen. Eine gute musikalische Leitung und einige Mitglieder, die sich den organisatori-schen und finanziellen Aufgaben annehmen, sind je länger je mehr anzutreffen. Ein gutes Beispiel ist der Seniorenchor Rundadinella Schaffhausen, der dieses Jahr sein 10-jähriges Jubiläum feiert. 2002 mit wenigen Sängerinnen und Sängern ge-startet, zählt er heute 97 Mitglieder.

Singen macht munter – Singen macht Mut!

Kurt GallmannVertreter KammgarnPräsident IG Kammgarn

[email protected]

Kultur in der Aktionshalle 15 Jahre gibt es die «neue» Kammgarn schon, und sie ist frisch wie eh und je... Und wie sieht das Kulturleben 15 Jahre nach der Eröffnung am 24. Oktober 1997 aus?

beherbergt das neue MKS-Haus in der Stadt an der Rosengasse den gesamten Unterricht der MKS. Das durch Heini Stamm umgebaute ehem. Jugendheim bewährt sich ausgezeichnet. Insbe-sondere der Bereich Jazz/Pop/Rock hat sich seither entwickelt, denn der Jazz-Keller eignet sich hervorragend für Bands und bringt die ganze «Abteilung» so richtig zum Erblühen.

Helene BielerVertreterin Chöre EhrenpräsidentinKantonaler Chorverband

[email protected]

Singen macht Spass – Singen tut gut!Ein gelungenes Kantonal Gesangfest 2012 ging in Büsingen in diesem Sommer der Extreme, heissester Samstag – verregneter Sonntag, mit 1400 Teilnehmern über die Bühne.Laut eidg. Experten seien die Leistungen der Sän-ger im Vergleich zum letzten Gesangsfest 1998 in mancher Hinsicht besser, z.B. der Umgang mit der deutschen Aussprache: die hochdeutsche Lau-tung ist bei den Schaffhausern viel besser gewor-den. Auch seien spürbare Ansätze bei der Vielfalt der Sprachen und der Mut mancher Chöre zum auswendig Singen vorhanden. Eine Tugend, die unbedingt zu fördern ist.Die Stadt-Chöre mit den grossen Klangkörpern wie Oratorienchor, Kammerchor, CantaCantus, haben ihre Auftritte erfreulicherweise im Pro-gramm vom Musik-Collegium Schaffhausen (MCS) gefunden. Diese Organisation (gegründet 1655) gibt den gossen Chören die Plattform, die sie brauchen, üben sie doch fast ein Jahr an den vorzutragenden Werken. Zudem konkurrenzieren sie so nicht das Programm des MCS mit einem zusätzlich eigenem Konzert in der klassischen Sparte, was als sinnvoll und als eine Win-Win Situation zu werten ist.

Musikhochschulen wurde 2002 das Konservato-rium geschlossen. Ein Jahr später gründete Josef Zibung die Stif-tung Sinfonietta Schaffhausen. Paul K. Haug, ehemals Direktor des Konservatoriums, leitet das professionelle Orchester künstlerisch und administrativ. Ihr Silvesterkonzert hat sich als wichtiger Anlass im Stadttheater etabliert. Gab es damals fast nur Konzerte für Erwachsene, kommen seit 2010 Kinder und Jugendliche nicht nur mit Musik auf ihre Rechnung: Dieses Jahr wurde zum dritten Mal das zweitägige, jährliche Festival JUPS durchgeführt. Veranstaltungen und Workshops verschiedener Kunstsparten (Mu-sik, Theater, Bildende Kunst) für Kinder, Jugendli-che und Familien lockten zahlreiche Interessierte an. Das Angebot wurde schrittweise ausgebaut, es wird in der Kammgarn und zusätzlich u.a. ver-mehrt auch im MKS-Haus durchgeführt. Vor 16 Jahren fand für die Musikschulen die Kantonale Volksabstimmung statt und brachte die gesetzliche Verpflichtung für die Gemein-den, dieselben Beiträge wie der Kanton an die Musikschulen zu leisten. Mit dem Kantonalen Musikschulgesetz erhielten die Musikschulen eine solide Grundlage, wie sie in vielen Kantonen bereits seit den 70-er Jahren üblich ist. Aktuell beschäftigt die Musikschulen das Sparpaket des Kantons «ESH3»: Eine der 101 vorgesehenen Sparmassnahmen beabsichtigt, die Subventionen der Musikschulen massiv zu kürzen. Dies hätte u.a. enorm hohe Schulgelder für die Eltern und markante Penseneinbrüche bei den Lehrperso-nen zur Folge. Vielen Kindern und Jugendlichen würde der Musikunterricht aus Kostengründen verwehrt. Wichtige Errungenschaften der letzten Jahre, wie das gemeinsame Jugendsinfonieor-chester JOSH der MKS und der Kantonsschule, die vier gemeinsamen Ensembles der KMS und der MKS würden mangels Schülern eingehen. Mit einer solchen Kürzung würden die Musikschulen im Kanton um mehrere Jahrzehnte zurückgewor-fen, um nicht von einem ganzen Jahrhundert zu sprechen!Die MKS unterrichtete bis 2006 in Schaffhausen in mehreren Gebäuden. Dank der Werner-Amsler-Stiftung (hier war Thomas Feurer federführend)

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Begegnungen mit den Literaturschaffenden. Sie sind ein spezielles Volk, Individualisten durch und durch, die ausserdem sehr gut für sich selber schauen können.Um nun auf die vergangene Saison zurückzubli-cken: Das Highlight für mich war die Aufführung von Lukas Linders neustem Stück «Der Bären wilde Wohnung» im Stadttheater, in dem auf witzige Weise mit Klischees und Verhaltenswei-sen und der Beziehung zwischen Deutschen und Schweizern umgegangen wird. Dass das Stück gemischte Reaktionen hervorrief, darf als Güte-siegel verbucht werden. Dem jungen Autor wün-sche ich an dieser Stelle viel Erfolg auf seinem weiteren Weg. Allen andern Schreibenden natür-lich auch. Und vor allem den Mut, ihren eigenen Weg konsequent fortzusetzen. Daniel Badraun, der schon oft als Autor hervorge-treten ist, vor einiger Zeit mit einem Krimi, der am Rheinfall spielt, und als Kinderbuchautor, hat nun, zusammen mit der Neuhauser Zeichnerin Daniela Räss, ein neues Kinderbuch vorgelegt. Es heisst «Ein Brief an Zipfelwitz».Und wegen seiner Legenden zu den legendären Karikaturen, die während Jahrzehnten in den «Schaffhauser Nachrichten» erschienen, möch-te ich auch den kürzlich verstorbenen Hansjörg Schweizer zu den Literaten zählen. Was in die-sen kurzen sinnhaltigen Texten über das Mensch-lich-Allzumenschliche zum Ausdruck kam, über-trifft manches Geschwurbel, das – nicht selten mit viel Getöse – verbreitet wird. Wie Hansjörg Schweizer in Wort und Bild arbeitet auch Fritz Sauter: auf höchstem Niveau. Man beachte sein neustes Opus: «Die Sehnsucht nach dem Trompe-tenspiel». In diesem Sinne: Spitzt die Federn!

Techno-Feten, die Aykaïsm-Dinger, die What-A-Bam-Bam-Reggae-Reihe oder die HipHop-Co-Pro-duktionen feat. SHS. Aber auch viele Konzerte, kleine wie grosse, internationale Bands wie Lo-cals, darunter nicht wenige Plattentaufen von Schaffhauser Combos wie Min King oder Fifty Million Frenchmen. Der Musikraum wurde unter der Woche auch immer wieder für Aufnahmen be-nutzt. Und dann waren da auch noch die Camera-Obscura-Filmnächte und anderer Kleinkram, der zeigt, dass im TapTab nach wie vor nicht in erster Linie Kohle gemacht, sondern experimentiert werden soll.Finanziell steht der Musikraum derzeit auf ge-sunden Beinen, nicht zuletzt wegen der 30 000 Franken Subventionsgelder von Kanton und Stadt Schaffhausen. Und was ebenfalls erfreulich ist: Letzte Saison sind junge Aktivmitglieder zum Verein gestossen, die schon bald Verantwortung übernommen haben. Der TapTab hat mit Annika Meile eine neue Sekretärin bekommen, über die in einem Laden mit fast 70 Aktivmitgliedern fast die gesamte Kommunikation läuft. Und dann ka-men neben anderen mit Flo Hadorn und Franca Schaad auch neue Veranstalter hinzu – Herzlich Willkommen im TapTab!

Alfred WügerVertreter LiteraturJournalist & Autor

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Dies ist mein letzter Kulturbrief, denn ich habe mich entschlossen, aus der Kulturkommission zurückzutreten, und zwar weil ich beruflich wie privat neue Herausforderungen angenommen habe, die mehr Zeit und Präsenz beanspruchen. Ich danke an dieser Stelle für das mir entge-gengebrachte Vertrauen und wünsche meiner Nachfolgerin oder meinem Nachfolger in der Kul-turkommission alles Gute und viele spannende

Das Jahr 2011 zeigte im Verantwortungsbereich der KiK (Hallenbetrieb und Kulturveranstaltungen in der Halle) einmal mehr, wie dünn die Decke auch 2011 für einen kulturellen Grossbetrieb ist: Mit 6 Konzerten mehr als 2010 sanken die Konzerteinnahmen im Vergleich zum Vorjahr um 10 %. Dank enormen Sparanstrengungen resul-tierte ein Gewinn von etwas über CHF 1400.–, was 0.1 % des Gesamtumsatzes bedeutete. Im Jubiläumsjahr 2012 werden sich die Eigen-veranstaltungen der KiK auf 51 erhöhen. Die Ge-samtzahl aller Veranstaltungen in der Halle inkl. Theater, Parties, Firmenanlässe, Diaabende etc. wird auch 2012 bei voraussichtlich 125 bis 130 Anlässen liegen. Highlights im Programm 2012 sind: Billy Cobham, Fanfare Ciocarlia, Stefanie Heinzmann, Irish Nights, Patent Ochsner, Stress und natürlich die 5 Abende im Rahmen des Ju-biläums «15 Jahre Kultur – in der Kammgarn, TapTab und Vebikus». Die Besucherfrequenz liegt auf Vorjahreshöhe. Der Aufwand der KiK wird 2012 durch die Umtriebe und Verzögerungen beim Einbau des Liftes für das Museum leider negativ beeinflusst. Das KiK-Team konnte in den letzten Jahren er-folgreich und schrittweise verändert werden: Junge, engagierte Frauen und Männer arbeiten im Kernteam und übernehmen Verantwortung. Diese Entwicklung sichert die weitere kontinuier-liche Entwicklung der kulturellen Aktivitäten der KiK langfristig ab.

Christian ErneVertreter TapTap, Bands & freie Szene

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Kultur im TapTabÜber 150 Veranstaltungen fanden von der Som-merpause 2011 bis zur Sommerpause 2012 statt. Zig Partys mit Tradition, die Electrosized-

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Kultur- NotizenFörderbeiträgeZum elften Mal verliehen Kanton und Stadt Schaffhausen Förderbeiträge an Schaffhauser Kulturschaffende. Der Gesamtbetrag, der zur Ver-gabe jährlich zur Verfügung steht, beläuft sich auf CHF 110 000.–. Die Bewerbungen werden von einem unabhängigen Fachkuratorium be-urteilt und juriert. Die Förderbeiträge gingen in diesem Jahr an folgende Kulturschaffende:

Sandra Boeschenstein (*1967) erhielt einen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 15 000.– als Beteiligung an den Kosten des Atelierprogrammes am Künstlerhaus Bethani-en in Berlin.

Walter Millns (*1963) erhielt einen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 15 000.– zur Ausarbeitung ei-nes Manuskriptes im Zusammenhang mit einem Romanprojekt.

Lorenz Huber (*1975) erhielt einen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 20 000.– für die Umsetzung eines Tanz- und Performanceprojektes.

Tomislav Mestrovic (*1979) erhielt einen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 20000.– als Beitrag an die Konzept-arbeit für einen Dokumentarfilm.

Nele Stecher (*1970) er-hielt einen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 20 000.– zur Realisierung eines umfassenden Buchprojekts.

Katharina Tanner (*1962) erhielt einen Förderbeitrag in der Höhe von CHF 20 000.– zur Realisierung eines Buch-projektes für Kinder und Erwachsene.Insgesamt reichten 25 Bewerberinnen und Be-werber Dossiers für die Förderbeiträge ein. Die Überreichung der Förderbeiträge erfolgte durch Regierungsrat Christian Amsler und Stadtrat Urs Hunziker. Ziel der Förderbeiträge von Kanton und Stadt Schaffhausen ist eine substantielle Förde-rung der überzeugendsten Bewerbungen. Das Ku-ratorium entscheidet unabhängig über die Höhe der Unterstützung; der Mindestbeitrag beträgt CHF 15 000.–. Bewerbungen sind alters- und spartenunabhängig zugelassen.

Atelierstipendien Das Atelierstipendium des Kantons Schaffhausen soll es Kulturschaffenden ermöglichen, sich 6 Mo-nate in Berlin aufzuhalten und ihre künstlerische Arbeit in einem anderen Umfeld weiterzuent-

wickeln. Für das Jahr 2013 erhielten die Perfor-mancekünstlerin Martina-Sofie Wildberger (*1985) und der Schriftsteller und Dramatiker Lukas Linder (*1984) das Stipendium. 6 Be-werberinnen und Bewerber reichten Dossiers ein. Das unabhängige Fachkuratorium unter seiner Vorsitzenden Beatrice Stoll, Leiterin Literaturhaus Zürich, ist mit folgenden weiteren Persönlichkei-ten des Schweizer Kulturlebens besetzt: Caroline Minjolle, Fachexpertin und Projektleiterin für Tanz und Theater, Patrick Müller, Dozent an der Hochschule der Künste Zürich und Leiter des Stu-dios für neue Musik, sowie Claudia Spinelli, Kura-torin des Kunstraums Baden und Publizistin. Dem Kuratorium gehören zudem von Amtes wegen an: Dr. Raphaël Rohner, Departementssekretär des Erziehungsdepartements und Vertreter des Kantons Schaffhausen, Jens Lampater, Kulturbe-auftragter der Stadt Schaffhausen und Vertreter der Stadt Schaffhausen, und Dr. Michel Guiso-lan, a. Stadtarchivar und a. Kulturbeauftragter und Vertreter der Stadt Stein am Rhein. Die Geschäftsführung des Schaffhauser Kuratoriums wird vom Kulturbeauftragten des Kantons Schaff-hausen, Dr. Roland E. Hofer, wahrgenommen.

Beatbox-Workshop mit Steff La Cheffe, Festival JUPS

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Musik 12. Neujahrskonzert Schaffhauser Blasorchester 1000.–100. Karfreitagskonzert Oratorienchor 4000.–6. Schaffhauser Guitar Festival 800.–14. Irish Nights, Defizitgaranite 2500.–7. Intersity Musikfestival 1000.–5. Konzertreihe «Meditationen», Waldfriedhof 1000.–23. Musikfestival Restaurant Kerze 800.–Klassik im Rüden 2012 1500.–Sommerkonzerte Schaffhauser Barockensemble 1200.–Konzerte SMPV Schaffhausen 1000.–Jahresprogramm Jazztreff Schaffhausen 1000.–Konzertprogramm Nudel 26 2000.–10 Jahre Veteranenmusik Schaffhausen 1000.–Schaffhauser Kantonalgesangsfest 500.–125 Jahre Männerchor Büsingen 1000.–Jubiläumskonzert United Brass Schaffhausen 700.–CD-Produktion Matt Callaghan 800.–CD-Produktion Nevergiveup Records, Miguel Camero 1500.–CD-Produktion «Cosmo Alley», Tom Krailing 1500.–CD-Produktion Trio Ducadu 1500.–CD-Projekt Yvonne Moore 1000.–CD-Produktion «Am Bluemeweg», Min King 2000.–Schaffhauser Steelband Festival 2012 800.–Konzert John Scofield Trio (15 Jahre Kammgarn) 2000.–Konzertprojekt «Melancholia-Misatango», CantaCantus 1000.–Konzertprojekt «Unterwegs», Salto Corale 1000.–Konzertreihe Camerata variabile Basel 2000.–Konzerttournee Morgenthaler/Röllin 2012/13 1500.–Konzert Neues Zürcher Orchester, St. Anna Kapelle 800.–Benefizkonzert «Mountain to Mountain» 500.–Konzert Knabenkantorei Basel 500.–Vinyl-Produktion «Cobradeath» 500.–

Theater & Tanz Kirchen-Musical «Eine Liebe für Magdalena» 500.–Theaterprojekt «Grenzüberschreitungen» 1500.–Jubiläumsbeitrag Ballettschule Looser-Weilenmann 1000.–Produktion «schönmatt», schön&gut 3000.–Theater-Lesung «Maskottchen», Walter Millns 1500.–

Literatur Jubiläum Forum Schaffhauser Autoren 500.–Druckkostenbeitrag «Bedrohte Grenzregion» 800.–Schaffhauser Buchwoche 2012 4000.–Buchprojekt «Sing Feng», Hans Peter Scheier 1500.–Druckkostenbeitrag «Rund um den Schaffhauser Wein» 500.–

Bildende Kunst Kunst-Katalog Emanuel Gloor 3000.–Kunst-Katalog Carlo Domeniconi 3000.–SH-Kunst 2012 3000.–Ausstellung Christian Waldvogel, Substitut Berlin 1000.–Eröffnungsbeitrag «Haus zur gewesenen Zeit» 1500.–Werkkatalog Reto Schlatter: «Spurensuche» 1500.–Videoinstallation «Tabula Rasa», Marc Degeller 2500.–«DAS SYSTEM»» (städtische Kulturfenster 2012) 5000.–Ausstellung David Berweger & Leif Bennett, Basel 1000.–Beitrag an Publikationen des SIK 1000.–Projektbeitrag «Kunstvoll Schaffhausen», Galerie mera 1500.–

Film16. Filmfestival Schaffhausen 3000.–Jugendkurzfilmwettbewerb 2000.–Kurzfilmreihe «Kurz & Knapp» Saison 11/12 2500.–Filmzyklus «Klassiker & Raritäten 2011/2012 5000.–

Diverses Abschlusskonzert Rheinfallfestival 5000.–Quartierprojekt «Zäune überwinden» 2000.–Museumsnacht Hegau-Schaffhausen 3000.–Kulturfestival Junges Publikum JUPS 3000.–Jugendkunstprojekt «Defilee der Phantasien» 1000.–Kammgarn Hoffest, Defizitgarantie 3000.–FASS-Keller, Beitrag an Betrieb des Kulturkellers 5000.–

Die Kultur gesuche 2012Die Stadt Schaffhausen hat im Jahr 2012 für kulturelle Institutionen und für Kulturschaffende die folgenden Beiträge bewilligt.Ausgenommen sind die wiederkehrenden Einzelpositionen im Budget der Stadt Schaffhausen. (Stand: 20. November 2012)

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LEISTUNGSVEREINBARUNGEN KULTUR MIT STADT UND KANTON SCHAFFHAUSENDie Vereinbarungen sind auf partnerschaftlicher Basis ausgehandelt worden. Abgeschlossene Vereinbarungen und Höhe der jährlich gesprochenen Summen:

Verein Theater Sgaramusch Stadt CHF 30 000.– Kanton CHF 43 000.–Verein Vebikus Stadt CHF 12 000.– Kanton CHF 20 000.–Verein KiK Kultur im Kammgarn Stadt CHF 60 000.– Kanton CHF 90 000.–Jugendclub MoMoll Stadt CHF 15 000.– Kanton CHF 18 000.–Verein SHpektakel am Kraftwerk (für eine Produktion alle zwei Jahre) Stadt CHF 10 000.– Kanton CHF 15 000.–Verein Schauwerk Stadt CHF 32 000.– Kanton CHF 52 000.–Verein Sommertheater (für eine Produktion alle zwei Jahre) Stadt CHF 18 500.– Kanton CHF 16 500.–Verein Schaffhauser Jazzfestival Stadt CHF 25 000.– Kanton CHF107 000.–Kumpane – Tanztheater Stadt CHF 10 000.– Kanton CHF 26 000.–Musik-Collegium SH MCS Stadt CHF 109 200.– Kanton CHF 60 000.– TabTap Musikverein Stadt CHF 10 000.– Kanton CHF 20 000.–Verein Kultur im Chäller Stadt CHF 10 000.–

1. Der Stadtrat und die Kulturkommission von Schaff-hausen ermuntern ausdrücklich zur Einreichung krea-tiver Ideen von Kulturschaffenden, welche die Stadt und Region Schaffhausen bereichern und den Ruf der Stadt nach aussen tragen.

2. Vor dem Absenden eines Gesuches sollte die formale Vollständigkeit von den Gesuchstellenden selbst über-prüft und nötigenfalls ergänzt werden (Zuständigkeit der Stadt Schaffhausen und des Kulturreferates, Ein-haltung der Termine, Bezug des Gesuches zu Stadt und Region, Projektbeschrieb, Termin- und Finanzpla-nung, vorgesehene Vermittlungsmassnahmen).

3. Das Gesuch muss mit den vollständigen Projektangaben mindestens drei Monate vor der erwarteten Gesuchs-beurteilung an Kultur & Theater, Herrenacker 23, 8200 Schaffhausen eingereicht werden.

4. Das Gesuch wird im Kulturreferat der Stadt Schaffhau-sen behandelt und mit dem Kanton Schaffhausen bzw. weiteren angesprochenen Förderstellen abge-sprochen. Die Gesuchstellenden werden aufgefordert, sämtliche um Unterstützung angefragte Institutionen auszuweisen. Sowohl Stadt als auch Kanton Schaff-hausen sind in ihren Entscheidungen unabhängig.

5. Alle Gesuche werden auf Basis der gleichen Beurtei-lungskriterien behandelt. Die geltenden Kriterien des Kulturreferates der Stadt Schaffhausen sind für die Gesuchstellenden nachfolgend beschrieben.

6. Das Kulturreferat behält sich vor, weitere Unterlagen anzufordern, das Gesuch von Expertinnen und Exper-

Erläuterungen für das Einreichen von Kulturgesuchenten beurteilen zu lassen und den Gesuchstellenden Auflagen zu machen. Ausserdem versucht das Kultur-referat, die Gesuchstellenden bei der Suche nach al-ternativen Finanzierungsquellen zu beraten.

7. Die Stadt Schaffhausen kann im Rahmen ihrer finan-ziellen Möglichkeiten, die derzeit bei CHF 110 000.– pro Jahr für die Unterstützung freier Kulturschaffender liegen, Projekte unterstützen. Die positive Beurtei-lung von Gesuchen mit einer Subventionssumme von über CHF 3000.– ist aus Gründen einer breiten Ver-teilung und Vielfalt in der Regel nur auf dem Budget-weg möglich. Die Eingabe hat in diesem Fall bis Ende März des Veranstaltungsvorjahres zu erfolgen.

8. Ausdrücklich wird auf die Möglichkeit zur Bewerbung für Förderbeiträge von Kanton und Stadt Schaffhau-sen hingewiesen. Die Förderbeiträge richten sich an professionell arbeitende Kulturschaffende. Für För-derbeiträge steht derzeit eine Gesamtsumme von CHF 110 000.– zur Verfügung. Ein unabhängiges Fach kuratorium beurteilt die eingereichten Bewer-bungen und vergibt Förderbeiträge in Tranchen von mindestens CHF 15 000.–. Bewerbungsformulare für Förderbeiträge können bezogen werden bei: Erzie-hungsdepartement des Kantons Schaffhausen, Sekre-tariat, Geschäftsstelle Förderbeiträge, Herrenacker 3, 8201 Schaffhausen. Die Bewerbungsfrist läuft in der Regel bis Ende März des entsprechenden Jahres.

9. Die Beantwortung der Einzelgesuche erfolgt schriftlich durch das Kulturreferat. Der Entscheid des Kulturrefe-

rates ist endgültig; von Seiten der Stadt kann keine weitere Korrespondenz zu einem abschlägig entschie-denen Gesuch geführt werden. Es steht den Gesuch-stellenden aber frei, ein neues Projektgesuch einzu-reichen.

10. Die Kulturkommission der Stadt Schaffhausen wird regelmässig über positiv entschiedene Gesuche unter-richtet. Ausserdem werden die gesprochenen Beiträge jährlich einmal veröffentlicht, ausgenommen der Ver-anstalter kann gute Gründe zur vertraulichen Behand-lung geltend machen.

Kriterienkatalog Formale KriterienZuständigkeit GesuchstermineGesuchsherkunft Veranstaltungsort(e)Finanzielle Möglichkeiten der Stadt Schaffhausen

Formal-inhaltliche KriterienProjektbeschrieb TerminplanungBudget FremdfinanzierungKommunikation Professionalität

Qualitative KriterienKreative Leistung Kulturelle RelevanzÜberzeugungskraft FörderungsaspektWirkungspotential Gesamteindruck

KULTURGESUCHE STADT SCHAFFHAUSEN

Kultur & Theater Jens Lampater Kulturbeauftragter Stadt SchaffhausenHerrenacker 22/23 CH-8200 Schaffhausen Tel. +41 (0)52 632 52 86 Fax +41 (0)52 632 54 95E-Mail: [email protected]

KULTURGESUCHE KANTON SCHAFFHAUSEN

Dr. Roland E. Hofer Kulturbeauftragter Kanton Schaffhausen Staatsarchiv, Rathausbogen 4, 8200 Schaffhausen Tel. 052 632 73 69, [email protected]

Die Verhandlungen für eine Verlängerung der Leistungs-vereinbarung zwischen Stadt und Kanton Schaffhausen und dem Musik-Collegium SH MCS sowie zwi-schen Stadt und Kanton Schaffhausen und dem TabTap Musikverein stehen kurz vor dem Abschluss.

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5. Filmreihe Klassiker & RaritätenOktober 2012 – Mai 2013Jeweils am letzten Sonntag des Monats17.30 Uhr im Kino Kiwi-Scala

Konzertreihe «Kulturelle Begegnungen»veranstaltet von MCS und Stadt Schaffhausen13. Januar, 17. Februar und 17. März 2013jeweils 10.45 Uhr in der Rathauslaube

9. Schaffhauser Meisterkurse für Solo-und Kammermusik04. – 09. Februar 2013Eröffnung am 04. Februar im StadttheaterAbschluss am 09. Februar in der Rathauslaubewww.meisterkurse.ch

17. Filmfestival Schaffhausen20. – 24. März 2013Kulturzentrum Kammgarnwww.filmfestivalschaffhausen.ch

Erzählzeit ohne Grenzen 201306. – 14. April 2013Das grenzüberschreitende Literaturfestival in Schaff hausen, Singen und über 20 weiteren Gemeinden

24. Schaffhauser Jazzfestival22. – 25. Mai 2013Kulturzentrum Kammgarn / TapTab / Haberhauswww.jazzfestival.ch

Kantonales Musikfest 201301. & 02. Juni 2013www.musikfest2013.ch

Schaffhauser Sommertheater & Kultursommer06. – 28. Juli 2013www.sommertheater.ch

Stars in Town («das festival»)07. – 10. August 2013Herrenacker Schaffhausenwww.starsintown.ch

17. Munot Kino OpenairAnfang August 2013Munotzinne Schaffhausenwww.munot.ch

13. Museumsnacht Schaffhausen-Hegau14. September 2013www.museumsnacht-hegau-schaffhausen.com

26. Schaffhauser Buchwoche November 2013www.schaffhauserbuchwoche.ch

Schauwerk – Das andere TheaterSaison 2012/2013www.schauwerk.ch

Kulturzentrum KammgarnSaison 2012/2013www.kammgarn.ch

Musik-Collegium SchaffhausenSaison 2012/2013www.musik-collegium.ch

Stadttheater SchaffhausenSaison 2012/2013www.stadttheater-sh.ch

Kulturelle Höhepunkte 2013Ein paar wichtige Informationen, Daten und Koordinaten, damit das Schaffhauser Kulturjahr 2013 richtig geplant werden kann. Aktuelle Veranstaltungskalender sind publiziert auf www.nordagenda.ch, www.schaffhauserland.ch oder auf den Webseiten der vielen verschiedenen Veranstalter (rechte Spalte).

ImpressumHerausgeber: Kulturkommission Stadt Schaffhausen Thomas Feurer (Präsident),

Helene Bieler, Esther Herrmann, Cornelia Wolf, Kurt Gallmann, Roland E. Hofer, Urs Hunziker, Jens Lampater, Alfred Wüger, Christian Erne

Redaktion: Jens LampaterGestaltung: Composatz J. Meyer SchaffhausenDruck: Unionsdruckerei SchaffhausenAuflage: 200 ExemplareGratisexemplare: [email protected]

Schaffhauser Kultur-KoordinatenTheater !" www.stadttheater-sh.ch " www.schauwerk.ch " www.sommertheater.ch " www.sgaramusch.ch" www.momoll-theater.ch " www.kleinebuehne.ch" www.shpektakel.ch " www.kinotheatercentral.ch " www.vorstadtvariete.ch " www.theater-sh.ch

Musik !" www.musik-collegium.ch " www.kammgarn.ch" www.mksh.ch " www.bachfest.ch" www.sinfonietta-schaffhausen.ch " www.meisterkurse.ch " www.meisterkonzerte.ch" www.jazzfestival.ch " www.taptab.ch " www.chaeller.com " www.dolder2.ch " www.orient.ch" www.meisterpianos.ch " www.sh-blasmusikverband.ch" www.stadtmusik-schaffhausen.ch " www.knabenmusik.ch" www.oratorienchor-sh.ch " www.kammerchor-sh.ch" www.hegaukantorei-thayngen.ch " www.saltocorale.ch" www.schaffhauser.madrigalisten.ch " www.shkcv.ch" www.ombs.ch " www.evergreeners.ch" www.coolbreeze.ch " www.scafusia.ch" www.munot-dixie-stompers.ch " www.jazz-treff-schaffhausen.ch

Film ! " www.filmfestivalschaffhausen.ch " www.munot.ch " www.eclipsefilm.com " www.kiwikinos.ch

Kunst ! " www.allerheiligen.ch " www.modern-art.ch " www.kunstverein-sh.ch " www.vebikus.ch " www.galerieo.ch " www.museumsnacht-hegau-schaffhausen.com " www.galerie-mera.ch

Literatur ! " www.erzaehlzeit.com " www.schaffhauserbuchwoche.ch" www.schaffhauser-autoren.ch

Diverse Angebote !" www.haberhaus.ch " www.fassbeiz.ch" www.bibliotheken-schaffhausen.ch " www.seniorenuni-sh.ch" www.artco.ch " www.kompetenzzentrum.sh" www.clubcardinal.ch " www.stahlgiesserei.ch " www.museum-beringen.ch

Daten !" www.nordagenda.ch " www.ausgang.sh " www.radiomunot.ch " www.schaffhauserland.ch

SchaffhauserKulturBrief