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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 06 02. 08. Februar 2014 Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab. Inhalt Ambiente 2014 in vollen Zügen eröffnet, im Fokus steht das Objektgeschäft; neue Zusatzsortimente erobern den Markt; Gastland Japan präsentiert internationales Design vom 07. Februar 2014 Filmabgabe nach dem Filmförderungsgesetz ist verfassungsgemäß vom 07. Februar 2014 Urbane Architektur und städtebauliche Besonderheiten. Die Burnitz Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt dauert nur noch wenige Tage vom 06. Febr. 2014 JAPPELOUP - EINE LEGENDE (Canada/ Frankreich 2012) Koch Media Spieldauer: 135 Min. Kinostart: 06. Febr. 2014 Regie: Christian Duguay Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E.Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 E-Mail: [email protected]

Kulturexpress 06 14

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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 06

02. – 08. Februar 2014

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten.

Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und

Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab.

Inhalt

Ambiente 2014 in vollen Zügen eröffnet, im Fokus steht das Objektgeschäft; neue Zusatzsortimente erobern den Markt; Gastland

Japan präsentiert internationales Design vom 07. Februar 2014

Filmabgabe nach dem Filmförderungsgesetz ist verfassungsgemäß vom 07. Februar 2014

Urbane Architektur und städtebauliche Besonderheiten. Die Burnitz Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt dauert nur noch wenige Tage vom 06. Febr. 2014

JAPPELOUP - EINE LEGENDE

(Canada/ Frankreich 2012)

Koch Media Spieldauer: 135 Min. Kinostart: 06. Febr. 2014 Regie: Christian Duguay

Impressum

Herausgeber und Redaktion Rolf E.Maass Adresse

Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725

www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info

www.svenska.kulturexpress.info

Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich

ISSN 1862-1996

Finanzamt IV Frankfurt a/M

St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 E-Mail: [email protected]

Auf dem Foto: Nicolette Naumann, BereichsleiterinAmbiente und Tendence; Detlef Braun, Messe FrankfurtGeschäftsführer; Stephan Kurzawski, GeschäftsleitungMesse Frankfurt Exhibition und Erdmann Kilian, LeiterMarketingkommunikation, am 05. Februar 2013 auf derWirtschafts-PRK vor der Eröffnung zur Ambiente 2014

Dining, Giving und Living

Ambiente 2014 in vollen Zügen eröffnet, im Fokus steht dasObjektgeschäft; neue Zusatzsortimente erobern den Markt;Gastland Japan präsentiert internationales Design Foto: © Kulturexpress

Den Auftakt zur Ambiente 2014 bot dieWirtschaftpressekonferenz. Die Bedeutungals Weltleitmesse steht nach wie vor anerster Stelle der Messebetreiber.Geschäftsführer Detlef Braun erkannte vorallem eine Erholung der Weltkonjunktur alsAntriebskurbel der diesjährigen Messe. Dasklingt sehr optimistisch, was für dienächsten Jahre auf dem internationalenMarkt ansteht. Für Frankfurt ist das einpositives Signal, aber auch für andereinternationale Messen gilt die Devise.Unterschieden nach Marktlage undPositionierung in den einzelnen

Marktsegmenten kann die Konjunktur allgemeine Antriebskurbel sein. Frankfurt jedenfalls istauf Topniveau: 4.724 Aussteller aus 89 Ländern zeigen ihre Produktneuheiten undInnovationen vom 07. - 11. Februar 2014. Nicolette Naumann stellte vier exklusive Trendwelten vor, die in der Galleria 1 vom Stilbürobora.herke.palmisano mit Ausstellerprodukten gestaltet wurden. Täglich finden währendder Messetage Trendvorträge statt. Die Sonderschau "Super Ennichi" des Japaners Yukio

Hashimoto, im Foyer der Halle 4.1. zieht sich wie eine Galerie hin. Eine weitereSonderschau "Japan Creative" wird in Halle 11.0 präsentiert.

Am 10. Februar ist Thementag. Ein Panel zum Thema: "Wie Unternehmen erfolgreich in denjapanischen Markt starten". Dazu gibt es einen Messerundgang mit Schauspielerin Rila

Fukushima. Inbegriffen in das Rahmenprogramm sind Vorträge zu japanischem Design undKunsthandwerk von Yukio Hashimoto. Auf der Pressekonferenz am 05. Februar wurde ein Fokus auf das Objektgeschäft undHoreca gelegt. In Englisch einfach "Contract" genannt. In diesem Geschäftsbereich gehtes schnell um Millionenbeträge, die zu erwirtschaften sind. Deshalb liegt auf diesem Sektorein Augenmerk. Wenn zum Beispiel ein große Hotelkette den gesamten Interiorbereich neumit Möbeln, Gardinen, Tapete und Accessoires ausstattet und wert auf Styling legt oder dieStil Frage gegeben ist. Dann sind spezielle Angebote für Einrichter, Innenarchitekten,Hotellerie und Gastronomie vorgesehen. Im Contract Business der Ambiente sind rund 270

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Aussteller aus 30 Ländern erfasst. Dazu ist mit dem Contract Guide eigens eineübersichtliche Broschüre auf 128 Seiten erschienen, mit genauen Angaben, wer, was, wannund wo anbietet.Weitere Programmangebote sind Talents und Next. Daserstere setzt sich aus Nachwuchstalenten zusammen,Studierende und Newcomer, wie es heißt. Zu finden sinddie Talents im Loft der Halle 11.0 und am Table der

Halle 4.0.Next versteht sich als Förderareal für junge kreativeUnternehmen, ebenfalls im Loft der Halle 11.0, sowiebei Young & Trendy der Halle 11.1 und Carat in Halle

9.3.

Trendwatcher sind die Studierenden der Fontys

University of Applied Sciences aus Tilburg in denNiederlanden im Foyer der Halle 11.0. Die Hochschule

für Gestaltung in Offenbach hat sich ebenfalls einenguten Namen machen können, zu finden in Halle 1.2. mitEntwürfen und Experimenten rund um das Thema

"Nudel". Ein lustiges Thema.

KAHLA aus Thüringen bietet eine Porzellanserie mit nichtrutschiger Auflage undspülmaschinenfester Silikonbeschichtung. Beispielsweise geeignet alsSchiffsgeschirr oder in Haushalten mit Kindern. Der integrierte Silikonfuß dämpftüberdies Geräusche und schu¨tzt empfindliche Oberflächen vor Kratzern. Magic

Grip ist unlösbarer Bestandteil der Geschirrteile und dadurchspu¨lmaschinenfest, hygienisch und lebensmitteltauglich. Ofenfeste Back- undAuflaufformen kennzeichnet Magic Grip in schwarzer Farbe. Auf den anderenArtikeln, wie Tellern, Tassen oder Schalen, tritt die Beschichtung dezent in denHintergrund. Hier ist die Silikonapplikation transparent und somit nahezuunsichtbar.

Stephan Kurzawski präsentierte den neuen Management Report, eine messebezogeneStudie zum Thema Zusatzsortimente. Buchhändler verkaufen Schokolade oderGartenmärkte verkaufen Wein. Bisher nannte sich dieses Phänomen auch "Merchandising".Produkte die nicht zum Verkaufssortiment gehören, aber dennoch feil geboten werden.Solche Effekte werden oftmals mit Argwohn beobachtet. In Bezug auf die neue Messestudiejedoch werden sie als Möglichkeit betrachtet, bestimmte Nischen in der Verkaufskette zuentschlüsseln und nutzbar zu machen.

Siehe auch: Rila Fukushima besuchte Weltleitmesse Ambiente. Supermodel undSchauspielerin aus der Wolverine-Verfilmung war Ehrengast am Japantag

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 07. Februar 2014

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Filmabgabe nach dem Filmförderungsgesetz ist rechtensMeldung: Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, den 28. 01. 2014

Nach dem am 28. Januar 2014 gefällten Urteil des Bundesverfassungsgerichts kannsich der Bund auf seine Gesetzgebungskompetenz für das Recht der Wirtschaftstützen, selbst wenn er - neben wirtschaftsbezogenen - zugleich kulturelle Zweckeverfolgt. Die Regelungen zur Filmabgabe reichen damit auch den verfassungsrechtlichen Anforderungenaus, um eine Sonderabgabe mit Finanzierungsfunktion zu ermöglichen. SachverhaltDie Beschwerdeführerinnen betreiben Filmtheater. Sie wenden sich gegen Abgabenbescheide derFilmförderungsanstalt für das erste Halbjahr 2004 sowie gegen sie bestätigende Entscheidungendes Verwaltungsgerichts und des Bundesverwaltungsgerichts. Nach dem Gesetz über Maßnahmen zur Förderung des deutschen Films (Filmförderungsgesetz -

FFG) fördert der Bund durch die Filmförderungsanstalt, eine bundesunmittelbare rechtsfähigeAnstalt des öffentlichen Rechts, die Struktur der deutschen Filmwirtschaft und die kreativ-künstlerische Qualität des deutschen Films als Voraussetzung für dessen Erfolg im Inland und imAusland (§ 1 Abs. 1 FFG). Gefördert werden vor allem die Produktion, der Absatz und das Abspielen förderfähiger Filme. Dieswird finanziert durch die Erhebung einer Filmabgabe. Abgabepflichtig waren im Jahr 2004 zunächstnur die Betreiber von Filmtheatern und die Lizenzrechteinhaber der Videowirtschaft. Die Abgabebemisst sich für sie nach dem Umsatz, der mit dem Abspielen von Filmen in Kinos bzw. mit demVerkauf oder der Vermietung von Bildträgern erzielt wird. Für die Fernsehveranstalter war zunächst eine vertraglich zu vereinbarende Beitragsleistungvorgesehen. Im Jahr 2010 fügte der Gesetzgeber für die Fernsehveranstalter einen der Höhe nachbestimmten Abgabetatbestand ein und ordnete das rückwirkende Inkrafttreten der Regelung ab2004 an. Im Streitjahr 2004 wandte die Filmförderungsanstalt über 61 Millionen Euro für dieFilmförderung auf. Zu den Erwägungen des 2. SenatsDie zulässigen Verfassungsbeschwerden sind nicht begründet. Die gesetzlichen Bestimmungen, dieGrundlage für die Heranziehung der Beschwerdeführerinnen zur Filmabgabe waren, sind durch dieGesetzgebungskompetenz des Bundes für das Recht der Wirtschaft (Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG)

gedeckt. a) Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes entfällt nicht schon dann, wenn der Gesetzgeber mitwirtschaftsbezogenen Regelungen zugleich kulturelle Zwecke verfolgt. DieGesetzgebungskompetenz des Bundes aus Art. 74 Abs. 1 Nr. 11 GG scheidet danach nicht bereitsdeshalb aus, weil der Film nicht nur ein Wirtschaftsgut, sondern zugleich ein Kulturgut darstellt undmit dem Filmförderungsgesetz stets auch kulturelle Zwecke verfolgt worden sind. Seinem objektivenRegelungsgehalt nach ist das Gesetz auf die Förderung der deutschen Filmwirtschaft und desdeutschen Films ausgerichtet. Die mit der Abgabe belasteten Untergruppen - Kinobetreiber, Lizenzrechteinhaber derVideowirtschaft sowie Fernsehveranstalter - bilden als Inlandsvermarkter deutscher Kinofilmegemeinsam eine homogene Gruppe. Deren besondere Sachnähe und Finanzierungsverantwortungist begründet im gemeinsamen Interesse an der gedeihlichen Struktur der deutschen Filmwirtschaftund am Erfolg des deutschen Films. Der Einwand der Beschwerdeführerinnen, dass den weitausmeisten Kinobetreibern ein solches Interesse fehle, weil sie nicht speziell an der Entstehungdeutscher Filme, sondern allein am wirtschaftlichen Erfolg eines Films - gleich welcher Herkunft -

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interessiert seien, greift nicht durch. Im Streitjahr 2004 betrug der Marktanteil deutscher Filme, gemessen an den Kinobesucherzahlen,23,8 Prozent. Deutlicher als durch ihr in diesen Zahlen dokumentiertes freiwilliges Marktverhaltenkönnte die Kinowirtschaft, die die betreffenden deutschen Filme vorgeführt hat, ihr wirtschaftlichesInteresse am deutschen Film nicht bekunden. Die Beschwerdeführerinnen bezweifeln darüber hinaus, dass der deutsche Film auf Förderungdurch die Filmförderungsanstalt überhaupt angewiesen sei. Die gegenteilige Einschätzung desGesetzgebers findet jedoch Rückhalt in der Marktlage der Filmwirtschaft. Vielmehr ist die Qualitätsförderung, dem wirtschaftsfördernden Regelungsgehalt desFilmförderungsgesetzes entsprechend, gerade auf nachhaltige Erfolgssicherung ausgerichtet. Dererforderliche Gruppennutzen wird auch nicht dadurch in Frage gestellt, dass viele geförderte Filmesich als nicht erfolgreich erweisen. Nach einhelliger Auffassung der einschlägigen Fachkreise ist der wirtschaftliche Erfolg von Filmennicht sicher prognostizierbar. Es liegt in der Natur kreativer und künstlerischer Werke, dass siegerade nicht ausschließlich nach eingefahrenen, vorgegebenen Mustern produziert sind und ihreAufnahme beim Publikum sich daher allenfalls eingeschränkt anhand von Erfahrungen mitzurückliegenden Publikumsreaktionen auf andere Filme vorhersagen lässt.

www.bundesverfassungsgericht.de

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 07. Februar 2014

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 05 - 2014

bis 16. Februar 2014

Urbane Architektur und städtebauliche Besonderheiten. DieBurnitz Ausstellung im Historischen Museum Frankfurt dauert nurnoch wenige Tage

Foto: © Kulturexpress

Viele unbekannte Gebäude auf den alten Plänen stehen heutenicht mehr, sind verschwunden. Das wird beim Rundgang durchdie Burnitz-Ausstellung im historischen Museum sichtbar.Einerseits, weil Häuser abgerissen wurden, um neuen GebäudenPlatz zu machen. Andererseits weil sie neuen Straßenzügenwichen, damit Frankfurt noch weiter in die äußerenRandbereiche der städtischen Umgebung expandieren kann. Beispielsweise am Mainufer in der Nähe des Hauptbahnhofs verliefen parkähnliche Anlagen mitverschlungenen Wegen und Grünanlagen, wie auf dem großformatigen Stadtplan in 3D aus demJahre 1864 ersichtlich wird. In dem jedes einzelne Haus aus der Schrägansicht von oben mitsamtGärten, Grünanlagen, Wegmarkierungen, Straßen und Bürgersteigen wiedergegeben ist. Wovonheute nicht mehr viel existiert. Gewerbe und Industrie haben die Anlagen längst verdrängt. EinGemälde von Ernst Ludwig Kirchner aus dem Jahre 1916 erinnert an Industrieanlagen imWesthafen. Heutzutage ist genau dort an dieser Stelle ein architektonisch imposantes Neubauviertelam Frankfurter Westhafen entstanden, was aufgrund der bevorzugten Mainlage das meiste anGewerbe und Industrie wieder verdrängt hat.

Was bleibt, ist der Rückblick auf eine längst vergangene Epoche, in der Bürgertum und Städteplanerzu neuen Ufern aufbrechen wollten. Vater und Sohn, Rudolf und Heinrich Burnitz schufen zahlreichesolcher Bauwerke. Darunter sind Waisenhäuser, Gefängnisse, Spitäler, die Börse, Kirchen undSynagogen für die unterschiedlichen Religionsgemeinschaften, die in der Mitte des 19. Jahrhundertszuhauf entstanden waren und sich in der Freien Stadt Frankfurt entfalten konnten. Es war die Basisfür den wirtschaftlichen Aufschwung, den Frankfurt a/M damals erhielt. Die vielen Stadtvillen im Frankfurter Westendoder der sogenannte "Transparentbau" vor derHauptwache anlässlich des hundertstenGeburtstag Friedrich Schillers, beweisen daskulturelle Engagement, welches in Frankfurtvon je her betrieben wurde. Ein mit Gemäldenausstaffiertes Podest in gigantischenAusmaßen, höher als die Hauptwache war. Wasvon außen betrachtet manchmal gar nicht soeinfach zu erkennen ist, aber den Wunsch nachkulturellen Höhepunkten in der Stadt offenbart.Gepaart ist die Kultur in Frankfurt aber auch mitpolitischen und wirtschaftlichen Interessen, sei

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es als Krönungsstadt für Könige oder Kaiser oder die Eröffnung der Frankfurter Börse mit derReformation und der Freizügigkeit der Religionsgemeinschaften. Die Bedeutung als wichtigeHandelsstadt nördlich der Alpen zwischen Nord und Süd ist schon seit dem Altertum belegt. Dazwischen immer wieder merkwürdige Zeichnungen von Häuserschnitten mit schwarz ausgefülltenFensterflächen. Viele der Einblicke auf die Gebäude von damals erklärt auch der Katalog, der zurAusstellung erschienen ist. Dabei ist die Ausstellung klar strukturiert in den knappen undprovisorischen Räumlichkeiten, bis der Neubau des Historischen Museum in Frankfurt 2017 fertiggestellt sein soll. Die Römerberg-Bebauung gleich nebenan ist ebenfalls fortgeschritten. EinzelneRohbauten überragen bereits den Platz vor der Schirn. Ein enges Geflecht an Gebäuden, welchessich auf dem Römerberg anbahnt. Hinterher wird nicht mehr viel von dem erkennbar sein, wie esvorher ohne Bebauung ausgesehen hat.

Zu den besonderen Bauten von Vater und Sohn in der Ausstellung zählt die alte "Neue Börse" amSchillerplatz. In der Ausstellung ist ein Modell aufgebaut, im Hintergrund befindet sich eine großePlanzeichnung genau zu demselben Gebäude. Sicherlich ist das Bauwerk ein Höhepunkt imSchaffen der beiden Architekten und Bereicherung für das Stadtbild. Zum Glück wurde die Börse imKrieg nicht vollständig zerstört. Aufgrund des Altersunterschieds zwischen Vater und Sohn müssendie letzteren Bauten, ab 1850 natürlicherweise von Heinrich Burnitz sein. Auch Wohnhäuser, wie ander Ecke Junghofstraße bilden wesentlichen Bestandteil des architektonischen Entwurfs.Mietshäuser, heute nennen wir diese lapidar "Altbau", zeigen den städtebaulichen Charakter auf, sowie er um 1880 üblich war. Die Kriege seither hatten verheerende Wirkung auf das Stadtbild undtrugen dazu bei, die Burnitz-Bauten im Stadtbild zu dezimieren. Das Restaurationsbedürfnishistorischer Bausubstanz ist zwar ausgeprägt in Frankfurt, wie am Wiederaufbau der Altstadt aufdem Römerberg erkennbar, viele der Burnitz-Bauten werden überwiegend nur noch ausarchitekturhistorischer Sicht begreifbar bleiben.

Siehe auch: Rudolf und Heinrich Burnitz, Stadtarchitekten des 19. Jahrhunderts

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JAPPELOUP - EINE LEGENDE (Canada/ Frankreich2012)

Koch Media Spieldauer: 135 Min. Kinostart: 06. Febr. 2014

Zum Trailer: Jappeloup Regie: ChristianDuguay

Viel Pathos um einen Springreiter undleidenschaftliche Pferdeszenen. PierreDurand (Guillaume Canet) ist jung, smartund besessen vom Erfolg. Anfang der1980er Jahre steht er am Beginn einerbrillanten Anwaltskarriere. Doch völligunerwartet wirft er alles hin und widmetsich mit Leib und Seele seiner früherenLeidenschaft, dem Springreiten. MitUnterstützung seines Vaters (DanielAuteuil) setzt er alles auf ein jungesPferd, an das sonst niemand glaubt.Jappeloup gilt als zu klein, zutemperamentvoll und unberechenbar,verfügt aber darüber hinaus über einherausragendes Springtalent. Von Turnierzu Turnier machen Pferd und Reiter Fortschritte und finden gemeinsamEinlass in die Welt des internationalen Reitsports. Vom Erfolg verwöhnt,wird die Teilnahme an den Olympischen Spielen in Los Angeles dennochzur großen Enttäuschung. Um wieder an die Spitze zu kommen, musssich Pierre endlich seinen Schwächen und Ängsten stellen. Mit Hilfe seinerFrau Nadia (Marina Hands) und Pferdepflegerin Raphaëlle (Lou de Laâge),gelingt es ihm endlich, das Vertrauen seines Pferdes zu gewinnen undeine enge Beziehung zu ihm aufzubauen, welche sie 1988 zu denOlympischen Spielen in Seoul führt – Durands großem Traum.

BESETZUNGGUILLAUME CANET PIERRE DURANDDANIEL AUTEUIL SERGE DURANDMARINA HANDS NADIALOU DE LAÂGE RAPHAËLLETCHÉKY KARYO MARCEL ROZIERJACQUES HIGELIN DALIOMARIE BUNEL ARLETTE DURANDDONALD SUTHERLAND JOHN LESTERU.V.A.

STABREGIE CHRISTIAN DUGUAYDREHBUCH GUILLAUME CANETinspiriert von Karine Devilders Roman Crin NoirKAMERA RONALD PLANTESZENENBILD EMILE GHIGOSCHNITT RICHARD MARIZYMUSIK CLINTON SHORTERKOSTÜME CAROLINE DE VIVAISE

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PRODUZENT PASCAL JUDELEWICZCO-PRODUZENTEN FRÉDÉRIQUE DUMASCHRISTIAN DUGUAY

TECHNISCHE ANGABENLänge 130 MINUTENProduktionsland/Jahr Frankreich/Kanada 2013Format 2.35:1Ton 5.1Originaltitel Jappeloup

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