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Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996 Kulturexpress unabhängiges Magazin Ausgabe 21 18. 24. Mai 2014 . Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf Vollständigkeit ab Impressum Herausgeber und Redaktion Rolf E.Maass Adresse Postfach 90 06 08 60446 Frankfurt am Main mobil +49 (0)179 8767690 Voice-Mail +49 (0)3221 134725 www.kulturexpress.de www.kulturexpress.info www.svenska.kulturexpress.info Kulturexpress in gedruckter Form erscheint wöchentlich ISSN 1862-1996 Finanzamt IV Frankfurt a/M St-Nr.: 148404880 USt-idNr.: DE249774430 E-Mail: [email protected]

Kulturexpress 21 2014

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Page 1: Kulturexpress 21 2014

Je Woche 10. Jahrgang ISSN 1862 - 1996

Kulturexpress unabhängiges Magazin

Ausgabe 21

18. – 24. Mai 2014

.

Zeitschrift für Kunst, Kultur, Philosophie, Wissenschaft und Wirtschaft Kulturexpress verpflichtet sich unabhängig über wirtschaftliche, politische und kulturelle Ereignisse zu

berichten. Kulturexpress ist deshalb ein unabhängiges Magazin, das sich mit Themen zwischen den Welten

aus Wirtschaft und Kultur aber auch aus anderen Bereichen auseinandersetzt. Das Magazin bemüht sich

darin um eine aktive und aktuelle Berichterstattung, lehnt jedoch gleichzeitig jeden Anspruch auf

Vollständigkeit ab

Impressum

Herausgeber und Redaktion

Rolf E.Maass

Adresse

Postfach 90 06 08

60446 Frankfurt am Main

mobil +49 (0)179 8767690

Voice-Mail +49 (0)3221 134725

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Kulturexpress in gedruckter Form

erscheint wöchentlich

ISSN 1862-1996

Finanzamt IV Frankfurt a/M

St-Nr.: 148404880

USt-idNr.: DE249774430

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Page 2: Kulturexpress 21 2014

Inhalt

KATHEDRALEN DER KULTUR (BRD 2013)

Verleih NFP Spieldauer: 156 Min. Kinostart: 29. Mai 2014

KATHEDRALEN DER KULTUR lässt sechs hervorragende und höchst unterschiedliche Bauwerke für sich selbst sprechen. Das 3D-Filmprojekt erkundet, wie Gebäude unsere Kultur reflektieren. Aufgeladen mit den Gedanken und Gefühlen der Personen, die sie erbauten und die sie benutzen, sind diese Gebäude voller Zeugnisse der Vergangenheit, der Gegenwart und sogar der Zukunft. Sie besitzen ein Gedächtnis und sind ein Abbild unserer Gesellschaft. Als Kinofassung wird »Kathedralen der Kultur« in zwei Versionen gezeigt: in 2D und als 3D-Filmprojekt. Die Berliner Philharmonie, Regie Wim Wenders; Die Russische Nationalbibliothek, Regie Michael Glawogger; Das Halden Gefängnis, Regie Michael Madsen; Das Salk Institut, Regie Robert Redford; Das Oslo Opernhaus, Regie Margreth Olin; Das Centre Pompidou, Regie Karim Aïnouz;

Ein Wald für Tempelhof? - zur Gestaltung des alten Flughafengeländes in mitten von Berlin Weiter... vom 20. Mai 2014

Die Erweiterung des Museum für moderne Kunst im TaunusTurm - Konzept und private Finanzierung

Weiter... vom 22. Mai 2014

STADA-Tochter in Serbien unterstützt Opfer der Balkan-Flut Weiter... vom 20. Mai 2014

ECB und andere Notenbanken geben viertes Goldabkommen der Zentralbanken bekannt Weiter... vom 19. Mai 2014

Neues tyxart CD-Album "Bach Schumann Wagner" Alexander M. Wagner, Klavier & Komposition Weiter...

vom 19. Mai 2014

15,3 Prozent mehr Wohnungen im 1. Quartal. Baugenehmigungen Jan. - März 2014 Weiter... vom 19. Mai 2014

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

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Ein Wald für Tempelhof? - zur Gestaltung des altenFlughafengeländes in mitten von BerlinMeldung: AGDW - Die Waldeigentümer, Berlin, den 22. 05. 2014

Der Bundesverband der Waldeigentümer schlägt vor: kann aus dem historischen Flughafen

Berlin-Tempelhof nicht ein Wald werden? Berlin diskutiert über einen Park mit oder ohne

Randbebauung. Das würde bedeuten mehr Freizeit, Arbeitsplätze und Geld für den Berliner

Haushalt. Warum nicht gleich etwas planen, was den Interessen aller Berliner dient? AGDW

- Die Waldeigentümer schlägt vor, aus dem Tempelhofer Feld keinen Park, sondern einen

vollwertigen Wald entstehen zu lassen.

„Stellen Sie sich einen echten, großen Wald mitten in Berlin vor. Berlin ist heute schon

Europas Metropole mit dem größten Waldbesitz. Wenn wir schon an einer Stelle die Nr.1

sind, sollten wir diese Position weiter ausbauen“, sagt Michael Rolland, Geschäftsführer des

Waldeigentümerverbandes.

Ein Wald sei nicht nur Erholungsgebiet und Sauerstofflieferant für die Berliner, sondern

spüle durch Forstbewirtschaftung auch Geld in die Kassen der Bundeshauptstadt. Die Luft

in Neukölln, Kreuzberg und Tempelhof wäre wie in Grunewald. Und der Tempelhofer Wald

wäre kein schwarzes Loch für Steuergelder, so wie die aktuellen Konzepte, betont der

Sprecher der bundesweit zwei Millionen privaten und kommunalen Waldbesitzer.

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 24. Mai 2014

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

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MMK 1|2|3

Die Erweiterung des MMK im TaunusTurm: neues Konzeptund FinanzierungsmodellMeldung: Museum für Moderne Kunst MMK, Frankfurt a/M, den 21. 05. 2014

Das MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am

Main ist weltweit eines der bedeutendsten Museen für

Gegenwartskunst. Seit seiner Eröffnung im Jahr 1991 ist

es ein Magnet für Kunstinteressierte und ein

wesentlicher Bestandteil des kulturellen und

gesellschaftlichen Lebens in Frankfurt.

Die Sammlung umfasst rund 5.000 hochkarätige Werke

internationaler Kunst von den 1960er-Jahren bis zur

Gegenwart. In wechselnden Sammlungspräsentationen

konnten bisher nur kleine Ausschnitte des

Sammlungsbestands gezeigt werden. Das wird sich nun

ändern: Mit der neuen Museums-Dependance im vom

Immobilienentwickler Tishman Speyer und der

Commerz Real AG neu errichteten TaunusTurm im

Herzen der Stadt ergeben sich vielfältige Möglichkeiten,

einen größeren Teil der bedeutenden Sammlung der

Öffentlichkeit zu präsentieren.

Mit dem MMK 1 im Haupthaus an der Domstraße 10,

dem MMK 2 im TaunusTurm am Taunustor 1 und dem

MMK 3 im ehemaligen MMK Zollamt gegenüber dem

Hauptgebäude wird sich das MMK Museum für Moderne

Kunst ab Herbst an drei Standorten neu aufstellen.

Dem MMK ist in Kooperation mit dem Planungs- und dem Kulturdezernat der Stadt

Frankfurt und dem internationalen Immobilienentwickler Tishman Speyer sowie durch

Unterstützung von den Gründungspartnern des MMK 2 Stefan Quandt, Ernst Max von

Grunelius-Stiftung sowie Helaba Landesbank Hessen-Thüringen und DekaBank Deutsche

Girozentrale eine Public-Private-Partnership gelungen, die in der deutschen

Museumslandschaft einzigartig ist. Durch ausschließlich private Finanzierung und

Förderung gewinnt das MMK mit einer Dependance im TaunusTurm rund 2.000 qm Fläche

hinzu. Dabei werden nicht nur die Räume für den Zeitraum von zunächst 15 Jahren von

Tishman Speyer miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung gestellt, sondern auch die Kosten

für den Betrieb der Dependance durch die Gründungspartner, die MMK Stiftung und die

Freunde des MMK abgedeckt.

Foto: © Kulturexpress, aufgenommen am 24. 09. 2013

Damit haben das MMK und die Stadt Frankfurt ein innovatives und ökonomisch

nachhaltiges Modell der Museumserweiterung geschaffen, das aus vorhandenem Raum und

mit vereinten Kräften starker und engagierter Partner etwas Neues entstehen lässt. Bei der

finanziellen Verwaltung des MMK 2 nimmt die MMK Stiftung eine herausragende Rolle ein.

Mit den bedeutenden Zustiftungen von Stefan Quandt und der Max Ernst von Grunelius-

Stiftung gewährleistet und finanziert sie in wesentlichen Teilen den Ausstellungsbetrieb der

neuen Dependance sowie eine Projektstelle.

Der Unternehmer Stefan Quandt hat zur

Finanzierung des MMK 2 der MMK Stiftung 1.650.000

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

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Euro und die Ernst Max von Grunelius-Stiftung

1.000.000 Euro gestiftet. Gerd Schmitz-Morkramer,

Vorstand der Ernst Max von Grunelius-Stiftung, dazu:

„Das MMK verfügt über herausragende Werke der

bildenden Kunst der letzten 60 Jahre. Es ist nun

unsere Herausforderung als langjährige Förderer des

Museums die Bedingungen zu schaffen, dass das Potential des Museums und seiner

Sammlung ausgeschöpft werden kann. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden mit

einer so hohen Zustiftung an die MMK Stiftung das MMK 2 weiter zu unterstützen.“ Weitere

Gründungspartner des MMK 2 sind die Helaba Landesbank

Hessen-Thüringen und die DekaBank Deutsche Girozentrale,

ebenfalls langjährige Partner des MMK Museum für Moderne

Kunst. Helaba und DekaBank werden außerdem die

Schirmherrschaft der Eröffnungsausstellung „Boom She Boom.

Werke aus der Sammlung des MMK“ übernehmen.

MMK Direktorin Dr. Susanne Gaensheimer freut sich über die

Bereitstellung der neuen Räume durch Tishman Speyer und die

Commerz Real AG. Darüber hinaus ist sie froh, langjährige

Förderer für das MMK 2 gefunden zu haben, die eine

kontinuierliche Museumsarbeit am neuen Standort ermöglichen: „Es ist eine sehr

beglückende und außergewöhnliche Situation: Sich auf treue Förderer und Zustifter

verlassen zu können, ist ein großes Geschenk. Unsere langjährigen, engen Partner kennen

die große Bedeutung der Sammlung des MMK und ermöglichen mit ihrer vertrauensvollen

Unterstützung dem Museum, zu wachsen und seine Sammlung in die Zukunft zu

überführen.“

MMK 1: Highlights und Klassiker - Sammlungspräsentation

Für das Haupthaus des MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, das

zukünftige MMK 1,bietet die räumliche Erweiterung die lang ersehnte Möglichkeit,

herausragende Werke der Sammlung dauerhaft zu präsentieren. Highlights und Klassiker

der internationalen Gegenwartskunst werden den Besuchern in der postmodernen

Architekturikone von Hans Hollein an der Domstraße 10 in Zukunft langfristig zur Verfügung

stehen.

Eröffnung: Donnerstag, 11. September, 19 Uhr

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MMK 2: Sammlung und Aktuelles

Die neue Dependance des MMK, das MMK 2, präsentiert im TaunusTurm zweimal im Jahr

wechselnde Ausstellungen mit Werken aus der Sammlung unter aktuellen thematischen

Schwerpunkten. Künstlerische Arbeiten aus den umfangreichen Beständen des MMK

werden zu aktuellen Fragestellungen in Beziehung gesetzt und mit Neuproduktionen

ergänzt. Dieses speziell für das MMK 2 entwickelte Ausstellungsformat bewegt sich

zwischen Sammlungspräsentation und temporärer Themenausstellung. Der

Ausstellungswechsel nach sechs bis acht Monaten erlaubt die Entwicklung vielfältiger

Szenarien und bietet langfristig die Möglichkeit, die vielen verborgenen Schätze der

Sammlung sichtbar zu machen und sie in neue Zusammenhänge zu stellen.

Eröffnung: Freitag, 17. Oktober, 19 Uhr

Eröffnungsausstellung

„Boom She Boom. Werke aus der Sammlung des MMK“

MMK 2: 18. Oktober 2014 – 14. Juni 2015

MMK 3: Fokus und Zukunft

Im bisherigen MMK Zollamt – dem ehemaligen Frankfurter Hauptzollamt aus dem Jahr

1927, dem neuen MMK 3, werden Positionen der aktuellsten Gegenwartskunst gezeigt. Hier

finden konzentrierte monografische Ausstellungen bemerkenswerter internationaler

Künstlerinnen und Künstler statt, deren Arbeit bisher in der deutschen Museumslandschaft

noch keine große Präsenz hatte. Darüber hinaus werden Gruppenausstellungen mit

unterschiedlichen thematischen Fokussierungen präsentiert, und das MMK 3 wird der Ort,

an dem sich zahlreiche Kooperationen manifestieren: Ausstellungen mit den Absolventen

der Städelschule, den Stipendiaten der Jürgen Ponto-Stiftung und den Preisträgern des

Karl-Ströher-Preises sind ebenso Teil des Programms wie Symposien und Vorträge.

Siehe auch: Bürgermeister Olaf Cunitz von den Grünen, im Frankfurter Römer zu Hause,

stellte den neuen TaunusTurm, ein Hochhaus mit Mehrfachnutzung der Öffentlichkeit vor

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 22. Mai 2014

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STADA-Tochter unterstützt Opfer der Balkan-Flut Meldung: STADA AG, Bad Vilbel, den 20. 05. 2014

Serbische STADA-Tochtergesellschaft Hemofarm spendet Güter im Wert von

380.000 Euro für kurzfristige Hilfe in überfluteten serbischen und bosnischen

Gebieten

Angesichts der schwersten Regenfälle seit mehr als 120 Jahren, die in weiten Teilen von

Serbien und Bosnien zu dramatischen Überschwemmungen geführt haben, hat die

serbische STADA-Tochtergesellschaft Hemofarm in die betroffenen Gebiete Hilfsgüter im

Wert von 380.000 Euro gesendet. Darüber hinaus stehen die Werksfeuerwehr und

zahlreiche Beschäftigte von Hemofarm dem Katastrophenschutz zur Verfügung.

„Wir haben schon bei vielen nationalen wie internationalen Katastrophen geholfen. Sei es in

Form von Spendengeldern oder Hilfsgütern wie Medikamenten. Als weltweit tätiger

Gesundheitskonzern, der sich dem Wohlergehen der Menschen verschrieben hat, ist das für

uns eine Selbstverständlichkeit“, so Hartmut Retzlaff, Vorstandsvorsitzender der STADA

Arzneimittel AG. Die serbische Regierung spricht von der schlimmsten Naturkatastrophe,

von der das Land jemals getroffen wurde, und hat ein internationales Hilfeersuchen gestellt.

Auch die bosnischen Behörden haben um Unterstützung gebeten. „Diesem Hilfeaufruf

kommen wir gerne nach und hoffen, mit unseren Spenden die Not der betroffenen

Menschen etwas lindern zu können“, so Retzlaff weiter.

Die serbische Regierung hat sich dankbar für die kurzfristige Hilfe von Hemofarm – dem

Marktführer im serbischen Gesundheitsmarkt – gezeigt. Beide Seiten sind weiterhin in

engem Austausch über die weiteren Schritte.

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 20. Mai 2014

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

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ECB und andere Notenbanken geben viertesGoldabkommen der Zentralbanken bekannt Meldung: ECB, Frankfurt a/M, den 19. 05. 2014

Die Europäische Zentralbank, die Nationale Bank van België/Banque Nationale de Belgique,

die Deutsche Bundesbank, die Eesti Pank, die Central Bank of Ireland, die Bank of Greece,

die Banco de España, die Banque de France, die Banca d’Italia, die Central Bank of

Cyprus, die Latvijas Banka, die Banque centrale du Luxembourg, die Bank Centrali ta’

Malta/Central Bank of Malta, De Nederlandsche Bank, die Oesterreichische Nationalbank,

die Banco de Portugal, die Banka Slovenije, die Národná banka Slovenska, die Suomen

Pankki – Finlands Bank, die Sveriges Riksbank und die Schweizerische Nationalbank geben

mit dem 19. Mai das vierte Goldabkommen der Zentralbanken (Central Bank Gold

Agreement – CBGA) bekannt. Zur Klarstellung der Absichten bezüglich ihrer Goldbestände

geben die Unterzeichner des vierten Goldabkommens der Zentralbanken folgende

Erklärung ab:

Gold bleibt ein wichtiger Bestandteil der Weltwährungsreserven.

Die Unterzeichner werden ihre Goldtransaktionen auch weiterhin so koordinieren, dass

Marktturbulenzen vermieden werden.

Die Unterzeichner erklären, dass sie gegenwärtig keine Pläne hegen, Gold in

namhaftem Umfang zu verkaufen.

Diese Vereinbarung, die am 27. September 2014 nach dem Auslaufen des

gegenwärtigen Abkommens in Kraft tritt, wird nach fünf Jahren überprüft.

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 19. Mai 2014

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

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TYXart - the new musicART label

Klassik - Alte & Neue Musik - Wortkunst Neues CD-Album "Bach Schumann Wagner" Meldung: tyxart, 93152 Nittendorf, den 19. 05. 2014

CD "Bach Schumann Wagner"

Alexander Maria Wagner, Klavier & Komposition

Alexander Maria Wagner ist ein äußerst passionierter

junger Mann, dem keine noch so entlegene

musikphilosophische Strömung entgeht und der sich in

den Gefilden von Kunst und Philosophie, sowohl

intellektuell als auch emotional, längst wie ein Fisch im

Wasser bewegt.

Wagners Psychogramm zeigt einen Getriebenen, der Tag und Nacht seine Interessen

beschäftigt, komponiert, philosophiert, die große Klavierliteratur vom Barock bis zur

Moderne übt und damit ein Wissen und Können erworben hat, auf dem er getrost seine

Karriere aufbauen kann. Alexander hat bereits einen ganzen Koffer voll von Kompositionen

nahezu aller Gattungen beiseite gestellt, die er in seiner manchmal übertriebenen

Selbstkritik längst verworfen hat. Bleibt zu hoffen, dass er ihn in ein paar Jahrzehnten

nochmals öffnet, um mit dem Abstand der Lebenserfahrung manch eine seiner

Jugendpretiosen daraus hervorzuziehen und zu retten.

Unerbittlich wie seine explosive Dramatik zeigt sich auch seine Leidenschaft für das

Einfache, Unverstellte. Komplexität, Kraft und klar verständliche Strukturen grundieren seine

Kompositionen und Interpretationen, welch letztere mit ihrer geistigen Durchdringung und

Radikalität beim Publikum Begeisterung hervorrufen.

Auf der vorliegenden Einspielung zeigt sich der Pianist Wagner als ein Interpret, der nicht in

verunsicherter Permanenz nach dem Komponistenwillen sucht, sondern selbst etwas zur

Musik seiner großen Vorgänger zu sagen weiß, ohne sie zu veruntreuen. Er zeigt damit

vielleicht die geniale Struktur des Schumannschen Tonsatzes und die "romantische",

zukunftsweisende Vision des geistreichen Bach besser auf als manch ein Werktreuer, dem

durch seine Liebedienerschaft Kreativität und Lebendigkeit eingeschlafen sind.

Alexander M. Wagner selbst wünscht seine eigene Musik von den Kollegen so gespielt,

dass "sie die von mir errichteten Räume wirklich bewohnen wollen und mit ihrem

Geschmack und ihrer Phantasie ausstatten, denn sonst wäre ich ein schlechter Architekt."

» Ausführliche Informationen, Texte, Photos etc. im mehrsprg. CD-Booklet

» Gesamtspielzeit: 69min 32sec | Booklet-Text: DE, EN, FR, JP

» Format: 1 Audio-CD, Digipak 6-seitig | Reihe "Rising Stars"

» Bestell-Nr.: TXA14040 | GTIN (EAN): 4250702800408

CD-Programm /Trackliste:

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)

Partita Nr. 6 e-Moll BWV 830

1. Toccata

2. Allemanda

3. Corrente

4. Air

Alexander Maria Wagner (* 1995)

Inferno °°

1. Rondo precipitato

2. Mondspiegelung

3. Bacchanal

Robert Schumann

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Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

Page 10: Kulturexpress 21 2014

5. Sarabande

6. Tempo di Gavotta

7. Gigue

Robert Schumann (1810 – 1856)

Papillons op. 2

Nr. 1 Introduzione – Moderato

Nr. 2 Prestissimo

Nr. 3

Nr. 4 Presto

Nr. 5

Nr. 6

Nr. 7 Semplice

Nr. 8

Nr. 9 Prestissimo

Nr. 10 Vivo. Più lento

Nr. 11

Nr. 12 Finale

Carnaval op. 9

1. Préambule

2. Pierrot

3. Arlequin

4. Valse noble

5. Eusebius

6. Florestan

7. Coquette

8. Réplique

9. Papillons

10. A.S.C.H. - S.C.H.A. (Lettres dansantes)

11. Chiarina

12. Chopin

13. Estrella

14. Reconnaissance

15. Pantalon et Colombine

16. Valse allemande / Paganini

17. Aveu

18. Promenade

19. Pause

20. Marche des "Davidsbündler" contre les Philistins

°° Ersteinspielung | CD-Album: Erstveröffentlichung!

www.tyxart.de

CD "CLAVIERMUSIK AUS NÜRNBERG"

Tastenwerke für Cembalo, Orgel, Clavichord und

Regal (inkl. Weltersteinspielungen)

Ralf Waldner, Cembalo/Orgel/Clavichord/Regal

Tastenwerke Nürnberger Komponisten

für Cembalo, Orgel, Clavichord und Regal (Reihe "Early

Music")

Nürnberg gehörte im 17. Jahrhundert zusammen mit

Hamburg, Leipzig und Dresden zu den führenden Musikzentren in Deutschland. Neben der

evangelischen Kirchenmusik und der in einen vokal-instrumentalen Musikchor umgeformten

reichsstädtischen Ratsmusik wurde die Musik im Bürgertum gepflegt, es blühten

Instrumentenbau und Notendruck sowie deren Vertrieb. Nicht Kapellmeister und Kantoren,

sondern Organisten waren hier die Hauptträger des musikalischen Lebens, die außer Musik

für verschiedene Tasteninstrumente ("Clavierwerke") meist auch Vokalwerke und vereinzelt

Kompositionen für Instrumentalensembles schrieben.

Das Wirken und Schaffen berühmter Nürnberger Organisten, die als Söhne von

Handwerkern, Kaufleuten, Geistlichen oder Musikern meist hier geboren wurden und ihre

jeweils höchstmögliche Stellung bis zu ihrem Tod behielten, wurde durch die Kontinuität

einer in Deutschland wohl einzigartigen Lehrtradition über fünf Generationen bestimmt.

Die Idee dieses neuen CD-Albums "Claviermusik aus Nürnberg" beinhaltet den lang

gehegten Wunsch des Cembalisten Ralf Waldner, einen Überblick über die Tastenmusik der

freien Reichsstadt Nürnberg im Zeitraum von ca. 1600 bis 1750 zu verschaffen.

Darüber hinaus sollen nicht nur Komponisten aus Nürnberg und dessen Umfeld, sondern

auch die damalige Bandbreite an Clavierinstrumenten vorgestellt werden. Teils in

Ersteinspielungen werden hervorragende Werke wieder ans Tageslicht gebracht und mit

historischen Tasteninstrumenten adäquat wiedergegeben.

Seite 10

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

Page 11: Kulturexpress 21 2014

Die Literatur reicht von kirchlichen Orgelwerken (Johann Pachelbel, Johann Philipp Krieger,

Johann Erasmus Kindermann, Paul Hainlein) und Hausmusiken der Nürnberger

Patrizierfamilen (Hans Leo Haßler, Johann Staden) bis hin zu eigenständigen Solowerken

und Konzertstücken (Georg Caspar Wecker, Johann Krieger, Benedict Schultheiß, Johan

Joachim Agrell).

Darüber hinaus leistet das Booklet einen informativen, musikwissenschaftlichen Beitrag zu

den Komponisten und dem Musikschaffen in der "freien Reichsstadt Nürnberg".

» Ausführliche Informationen, Texte, Photos etc. im CD-Booklet 32 Seiten

» Gesamtspielzeit: 76min 05sec | Booklet-Text: DE, EN, FR, JP

» Format: 1 Audio-CD, Jewelcase | Reihe "Early Music"

» Bestell-Nr.: TXA13037 | GTIN (EAN): 4250702800378

CD-Programm:

CLAVIERMUSIK AUS NÜRNBERG

Hans Leo Haßler (1564 – 1612)

Nun last uns fröhlich sein *

Ach weh der schweren pein *

Johann Erasmus Kindermann (1616 – 1655)

Fuga

Drifache Fuga super: "Christ lag in Todesbanden",

"Christus der uns selig macht", "Da Jesus an dem

Creuze stund"

Johann Staden (1581 – 1634)

Allamanda varirt *

Balletto a 4, Courante

Georg Caspar Wecker (1632 – 1695)

aus: Partita in a *

Praeludium, Ballet, Aria, Courante

Paul Hainlein (1626 – 1686)

Capriccio

Johann Pachelbel (1653 – 1706)

Choralpartita *

“Freu dich sehr o meine Seele“

Johann Philipp Krieger (1649 – 1725)

Toccata und Fuge in a *

Johann Krieger (1651 – 1735)

Giacona in g

Benedict Schultheiß (1653 – 1693)

Suite in G-Dur *

Praeludium, Allemande, Courante, Sarrabande,

Gique

Johan Joachim Agrell (1701 – 1765)

Sonata VI in g

Allegro, Larghetto, Giga, Aria con Variazioni

* Ersteinspielungen

Dieses CD-Album wird mit einem 32-seitigen 4-

sprachigen Booklet in Farbe (inkl.

Instrumentenabbildungen etc.) angeboten.

www.tyxart.de

Atavistic Music

Extreme Jazz - World Premiere Improvisations

Alexander Suleiman, Violoncello & Yojo, Klavier

Der Cellist Alexander Suleiman und der Pianist Yojo haben

zusammen mit dem Komponisten Franz Hummel einen

neuen Improvisations-Stil entwickelt, der wie eine sehr freie

Extremform des Jazz klingt, jedoch auch an die

unterschiedlichsten Erscheinungen der Avantgarde

anknüpft.

Die einzelnen Stücke tragen Titel, deren Assoziationsradius

sie zu charakteristischen Unikaten werden lässt. Beim

Publikum haben die beiden Solisten damit bereits

aufsehenerregende Live-Erfolge erzielt. Ihre neue,

naturhafte Spielweise nennen sie "Atavistic Music", einzelne Stücke schlicht "Atavistics".

Dieses Album erscheint in der TYXart-Reihe "Crazy Edition", und zeigt die außergewöhnliche

Seite 11

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

Page 12: Kulturexpress 21 2014

Virtuosität und Musikalität der beiden Ausnahmekünstler, die mit dieser Einspielung erstmals

zusammen als Duo auftreten.

» Ausführliche Informationen, Texte, Photos etc. im mehrsprg. CD-Booklet

» Gesamtspielzeit: 61min 50sec | Booklet-Text: DE, EN, FR, JP, CN

» Format: 1 Audio-CD, Jewelcase | Reihe "Crazy Edition"

» Bestell-Nr.: TXA14042 | GTIN (EAN): 4250702800422

Kulturexpress ISSN 1862-1996 vom 19. Mai 2014

Seite 12

Kulturexpress ISSN 1862-1996 Ausgabe 21 - 2014

Page 13: Kulturexpress 21 2014

15,3 Prozent mehr Wohnungen im 1. Quartal.Baugenehmigungen Januar - März 2014Meldung: destatis, Wiesbaden, den 19. 05. 2014

Von Januar bis März 2014 wurde in Deutschland der Bau von 63 900 Wohnungen

genehmigt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren das 15,3 Prozent oder

8 500 Wohnungen mehr als im ersten Quartal 2013. Damit setzte sich die positive

Entwicklung bei den Baugenehmigungen von Wohnungen weiter fort (2013: + 12,9 Prozent

zum Vorjahr.)

In Wohngebäuden wurden im ersten Quartal 2014 insgesamt 55 000 Neubauwohnungen

genehmigt, das waren 11,6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Zu dieser Zunahme

haben vor allem Wohnungen in Mehr- (+ 22,5 Prozent) und Zweifamilienhäusern

(+ 5,5 Prozent) beigetragen. Baugenehmigungen für Wohnungen in Einfamilienhäusern

stiegen nur geringfügig (+ 1,1 Prozent).

Der umbaute Raum der genehmigten neuen Nichtwohngebäude stieg im ersten Quartal

2014 gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 45,8 Millionen Kubikmeter (+ 4,1 Prozent).

Diese Entwicklung ist auf die Zunahme der Genehmigungen für nichtöffentliche Bauherren

zurückzuführen (+ 8,8 Prozent). Bei den öffentlichen Bauherren wurde das

Vorjahresergebnis dageben spürbar unterschritten (– 35,3 Prozent).

Baugenehmigungen von Wohnungen nach Gebäudearten

Gebäudeart

Genehmigte Wohnungen

Januar – März

Veränderung

gegenüber

Vorjahreszeitraum

2014 2013 absolut in Prozent

Wohn- und Nichtwohngebäude

(alle Baumaßnahmen)

63 894 55 412 8 482 15,3

Neu errichtete Gebäude 56 043 50 297 5 746 11,4

davon:

Wohngebäude 55 025 49 285 5 740 11,6

mit 1 Wohnung 20 624 20 406 218 1,1

mit 2 Wohnungen 4 574 4 336 238 5,5

mit 3 oder mehr Wohnungen 27 988 22 854 5 134 22,5

Wohnheime 1 839 1 689 150 8,9

darunter:

Eigentumswohnungen 15 314 12 889 2 425 18,8

Nichtwohngebäude 1 018 1 012 6 0,6

Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden 7 851 5 115 2 736 53,5

davon :

Wohngebäude 7 381 4 881 2 500 51,2

Nichtwohngebäude 470 234 236 100,9

Umbauter Raum bei genehmigten Neubauten von Nichtwohngebäuden nach Gebäudearten

und Bauherren

Gebäudeart

Umbauter Raum (1 000 m3 Rauminhalt)

Januar – März

Veränderung

gegenüber

Vorjahreszeitraum

2014 2013 absolut in Prozent

Nichtwohngebäude 45 800 43 997 1 803 4,1

davon:

Anstaltsgebäude 901 1 292 – 391 – 30,3

Büro- und Verwaltungsgebäude 3 605 3 342 263 7,9

Landwirtschaftliche Betriebsgebäude 7 131 9 151 – 2 020 – 22,1

Nichtlandwirtschaftliche Betriebsgebäude 31 410 26 553 4 857 18,3

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darunter:

Fabrik- und Werkstattgebäude 8 346 7 515 831 11,1

Handels- und Lagergebäude 20 706 16 765 3 941 23,5

Hotels und Gaststätten 729 549 180 32,8

Sonstige Nichtwohngebäude 2 753 3 660 – 907 – 24,8

davon:

Öffentliche Bauherren 3 047 4 709 – 1 662 – 35,3

Nichtöffentliche Bauherren 42 754 39 288 3 466 8,8

Detaillierte Daten und lange Zeitreihen zu den Baugenehmigungen (31111) können in der

Datenbank GENESIS-Online abgerufen werden.

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KATHEDRALEN DER KULTUR (BRD 2013)

Verleih NFP Spieldauer: 156 Min. Kinostart: 29. Mai 2014

Zum Trailer: Kathedralen der Kultur

KATHEDRALEN DER KULTUR lässtsechs hervorragende und höchstunterschiedliche Bauwerke für sichselbst sprechen. Das 3D-Filmprojekterkundet, wie Gebäude unsereKultur reflektieren. Aufgeladen mitden Gedanken und Gefühlen derPersonen, die sie erbauten und diesie benutzen, sind diese Gebäudevoller Zeugnisse der Vergangenheit,der Gegenwart und sogar derZukunft. Sie besitzen einGedächtnis und sind ein Abbildunserer Gesellschaft.

Anfang der 1960er-Jahre standensich am Potsdamer Platz zweiBauwerke als konkurrierendeVisionen für die Zukunft gegenüber:die Berliner Philharmonie, einZeichen der Offenheit und des

Aufbruchs und die Berliner Mauer, ein Symbol der Angst undUnterdrückung. Ein halbes Jahrhundert später steht im Herzen vonBerlins kulturellem Zentrum, in der einst vom Krieg verwüstetenStadtlandschaft, nur noch Hans Scharouns legendäre Philharmonie, eineatemberaubende Ikone der Moderne.

In Wim Wenders’ Die Berliner Philharmonie ist das Gebäude durch dieAugen etlicher seiner Besucher und Mitarbeiter erlebbar, die sämtlich aufihre Art tief mit ihm verbunden sind. Bei den Orchesterproben imKonzertsaal lauschen, wo Scharoun die Bühne radikal neu erfand, indemer es wagte, sie mitten im Publikum zu platzieren. Der Film erlaubtBlicke und Einblicke in das Innenleben dieses legendären Hauses.Debussys »Jeux« bildet den Soundtrack für die bis heute wegweisendeArchitektur der Philharmonie.

Umkehrung der PerspektiveIn KATHEDRALEN DER KULTUR sind die Bauwerke nicht mehr passiveGehäuse für Besichtigungen, Arbeitsplätze, Forschungsarenen odereinfache Unterh- altungsschauplätze. Vielmehr entwickeln die Gebäudeein Eigenleben und übernehmen selbst eine Haup- trolle, um dieZuschauer durch die Räume zu führen. Die Filme vermeiden diePerspektive von Menschen, die sich das Bauwerk ansehen: Es gehtumgekehrt um den Blickwinkel des Gebäudes, das die Menschenbeobachtet.

Ähnlich wie viele andere Dokumentarfilme kommen in KATHEDRALENDER KULTUR sowohl fiktive als auch dokumentarische Elemente zumEinsatz. Der Film entwickelt seine emotionale Erzählstruktur aus derHauptfigur – dem Gebäude, das seine Geschichte aus der eigenenPerspektive darstellt.

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In jedem Film beantwortet der Filmemacher die Frage: »Wenn Gebäudesprechen könnten, was würden sie uns erzählen?« Aus den Antwortenergibt sich eine Persönlichkeit, und der Dialog entsteht aus der Funk- tiondes Gebäudes und des architektonischen Raums. Entsprechend ist dieSeele des Bauwerks männlich oder weiblich, jung oder alt,leidenschaftlich oder distanziert, sanft oder mitreißend.

Die Berliner PhilharmonieDrehbuch und Regie Wim Wenders, Produzenten Erwin M. Schmidt, Gian-Piero Ringel, Kamera Christian Rein Schnitt Toni Froschhammer Voiceover Meret Becker, Musik Claude Debussy, Johann Sebastian Bach

InterviewWarum haben Sie die Berliner Philharmonie für Ihren Beitrag zu»Kathedralen der Kultur« ausgewählt?In Berlin hatte ich die Wahl zwischen zwei Gebäuden, die beide HansScharoun entworfen hat: die Philharmonie und die Nationalbibliothek, inder ich bereits Teile von Der Himmel über Berlin gedreht hatte. Ich habemich dann liebend gerne für die Philharmonie entschieden – nicht nur istdas 1963 fertiggestellte Gebäude wunderschön (wir drehten den Film also50 Jahre nach der Eröffnung), sondern es beruhte auch auf einembahnbrechenden Konzept: zum allerersten Mal wurde in einemKonzertsaal die Bühne mitten im Publikum platziert. Ein halbesJahrhundert später wirkt die Philharmonie immer noch wegweisend undaußergewöhnlich und ist eine unbestrittene Ikone der Moderne. Aberauch in anderer Hinsicht war der Entwurf visionär, denn er wurde amPotsdamer Platz realisiert, im ehemaligen Zentrum der Stadt, einem nachdem Krieg völlig zerstörten Niemands- land. Während des Baus wurdeplötzlich die Berliner Mauer errichtet, und damit war die Philharmonie fürdie nächsten Jahrzehnte isoliert. Auch das macht sie historisch sointeressant.

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?3D und Architektur ergänzen sich hervorragend. 3D lässt uns in denRaum eintauchen und als Zuschauer können wir das Gebäude, seineArchitektur und die Räumlichkeiten auf eine Art erleben, die mit2Deinfach nicht zu erreichen ist. Die Beziehung zwischen dem Medium 3Dund dem Gegenstand seiner Betrachtung ist aber fragil. Man kann die 2D-Filmsprache nicht einfach in 3D übersetzen, sondern muss tatsächlicheine neue Sprache entwickeln. Auch die akustische Wahrnehmungverändert sich durch 3D. Lange Zeit war der Kinoklang sehr vielkomplexer als das Bild. Durch die Erfindung von Stereo wurde dasKlangerlebnis räumlich. Doch erst im 3D-Kino bekommen unsere Augenendlich die Freiheit, an die unsere Ohren schon so lange gewöhnt sind.Der kreative Einsatz von 3D steckt noch in einer sehr frühen Entwicklung,und mit Kathedralen der Kultur wollen wir die kreativen Möglichkeitendieses neuen Mediums weiter ausloten.

Die Russische NationalbibliothekDrehbuch und RegieMichael Glawogger,Produzenten TommyPridnig, PeterWirthensohn, KameraWolfgangThaler, SchnittMonika Willi, Voiceover GennadiVengerov, MusikWolfgang Mitterer,KünstlerischeMitarbeit ViolaStephan

Seit ihrer Einweihung

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im Jahr 1814 hat die von Yegor Sokolov entworfene RussischeNationalbibliothek in St. Petersburg die turbulente Geschichte des Landesmiterlebt. Ihre Mauern behüten ein Reich der Gedanken, das mit großerSorgfalt und Zärtlichkeit von den meist älteren Bibliothekarinnen gepflegtwird. Das Echo ihrer Schritte in den labyrinthartigen Gängen unterstreichtdie Stille in den meist leeren Lesesälen. In Michael Glawoggers DieRussische Nationalbibliothek kommt die ehrwürdige Bibliothek durchAuszüge aus einigen ihrer größten Schätze zu Wort. Jenseits ihrer Mauernallerdings pulsiert eine Welt, die mehr und mehr auf die virtuelleSpeicherung von Daten und Information vertraut und in der Bibliothekenund Buchläden langsam an Bedeutung verlieren. Der Film setzt dervergänglichen Schönheit der Bücher und ihrer Schutzräume ein Denkmal.

InterviewWarum haben Sie die Russische Nationalbibliothek für IhrenBeitrag zu »Kathedralen der Kultur« ausgewählt?Als ich die Einladung bekam, einen Film zum Projekt Kathedralen derKultur beizusteuern, war mein erster Gedanke: Ich will eine Bibliothekfilmen. Bibliotheken sind vollgepackt mit allem Möglichen an Ideen undGedanken; sie sind materialisierte Mannigfaltigkeit, Verkörperung einerGeistesgesamtheit. Bibliotheken sind mehr als bloße Gebäude.Bibliotheken sind selbst wie Bücher mit sehr vielen vollgeschriebenenSeiten. Als wir dann anfingen darüber nachzudenken, welche Bibliothekes denn sein solle, hatten wir bald ein Problem: Jede Bibliothek miteinem gewissen Rang und Klang (Vatikan, Oxford...) wirkte so, als könneman sie nicht angemessen filmen – zu viele Verbote. Also näherten wiruns dem Ganzen von der Größen- frage her. St. Petersburg streitet sichmit Peking darüber, wessen Sammlung die meisten Bände um- fasst,wobei beide wahrscheinlich gar nicht wissen, wie viele es jeweils wirklichsind. Ich hatte dann eine Reise zu diesen beiden sowie noch einigenanderen riesigen Bibliotheken geplant, begann in St. Petersburg, undblies den Rest des Trips gleich ab – diese Bibliothek ist ein offenes Buch,die war perfekt.

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?Als ich die ersten Muster sah, fiel mir auf, dass es zwei Arten von Bilderngab, die wirklich fabelhaft funk- tionierten: das waren dieEntdeckungsreisen durch das Labyrinth sowie die Nahaufnahmen. Wennman den Büchern mit der 3D-Kamera nahe kommt, dann sieht manselbst die winzigsten Details: den kleinsten Knick, die leichteste Bräunung– das Alter dieser Objekte wird gegenständlich, greifbar - die Bücherwerden Lebewesen. Als wir dann diese wunderschöne alte Bibel mit ihrenunglaublich ausdrucksstarken Farbdrucken von der Schöpfungsgeschichtefilmten, dachte ich plötzlich: 3D darf nicht nur die Räume erforschen, indenen die Bücher stehen – 3D muss in die Bücher selbst hinein und dieseerforschen. Und so nahmen wir uns einen dieser Drucke - wie Gott denMenschen erschafft -, verwandelten ihn in ein 3D-Bild und fügten dasdann im Film in die Bibel ein. Da hat- ten alle das Gefühl: dafür ist 3Dda, nämlich Räume zu erschließen, wenn nicht gar zu schaffen, die esvorher noch nicht gab.

Das Halden GefängnisDrehbuch und RegieMichaelMadsen, ProduzentenAnne Köhncke, SigneByrgeSørensen, KameraWolfgang ThalerSchnitt JanusBilleskov Jansen Voiceover Benedicte C.Westin Musik KarstenFundal

Das norwegischeHalden Gefängnis

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wurde vom dänischenArchitekturbüro EMA entworfen und vom Time Magazine als „dashumanste Gefängnis der Welt“ bezeichnet. Seit der Eröffnung 2010 sitzenin dem Hochsicherheitsgefäng- nis einige der gefährlichsten norwegischenKriminellen ein. Doch können gitterlose Fenster und Panoramablicke aufdie umgebende Natur knallharten Kriminellen wirklich helfen? Kann einGefängnis überhaupt jemals »human« sein? Traditionell werdenGefängnisse als Bestrafungsinstitutionen gestaltet – in ihnen drückt sichdas Limit der ge- sellschaftlichen Toleranz aus. Doch Michael Madsenzeigt in Das Halden Gefängnis wie diese Anstalt diesen Trend umkehrtund »normales Leben« imitiert. Seine frei schwebende Kamera bildeteinen Gegenpol zur Haftsituation der Insassen – so zeigt Madsen diedünne Trennlinie zwischen dem humanistischen Konzept derRehabilitierung und dem Bedürfnis nach Rache und Bestrafung innerhalbder Gesellschaft.

InterviewWarum haben Sie das Gefängnis Halden als »Kathedrale derKultur« porträtiert?In einem Gefängnis zeigt sich, wie die Gesellschaft die eigeneBevölkerung mit dem extremen Mittel der erzwungenen Ausgrenzungbestraft. Das Gefängnis Halden entstand 2010 in Norwegen, undinteressant daran ist, dass das gesamte Design von dem Gedanken derRehabilitation ausgeht: die Kriminel- len, die hier inhaftiert sind, sollenbessere Menschen sein, wenn sie entlassen werden. In diesem speziel-len Gefängnis, das vom Time Magazine als »das humanste Gefängnis derWelt« bezeichnet wurde, wird dieses Ideal bis an seine Grenzenausgereizt. Dieses Gesamtkunstwerk der Resozialisierung ist ein Beispieldafür, wie dieser Staat sich ausdrücken möchte. Vor 100 Jahren warenHaftanstalten in erster Linie Demonstration der Macht, der Autorität. DasHalden Gefängnis ist das Gegenteil davon. Was nicht heißen soll, dasshier keine Macht ausgeübt wird. Was sagt aber eine solche Darstellungder Macht und der Autorität über das Selbstverständnis einer Gesellschaftaus?

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?Ich habe bereits einen Film in 3D gedreht (The Average of the Average),in dem ich auch historische 3D-Bilder (1880er – 1910er Jahre)verwendet habe. Mich in- teressiert die seltsame körperlich-visuellePräsenz von 3D wirklich sehr. Beim Halden Gefängnis bietet sich 3Dbesonders an: Architektur ist hier räumlich gewordene Psychologie. DasIdeal der Architektur besteht eigentlich darin, die Grenzen zwischen demDrinnen und dem Draußen aufzuheben – letztlich vielleicht auch zwischenKultur und Natur. Doch ein Gefängnis ist genau das Gegenteil. Der Filmermögli- cht den Zuschauern, einen Raum zu betreten, den dieGesellschaft abgegrenzt und verschlossen hat – im Gegensatz zu ihrenanderen architektonischen Aus- drucksformen, deren gemeinsamerNenner ja meist darin besteht, dass sie der Öffentlichkeit dienen. Ichhoffe das 3D die Zuschauer in das Reich modernsterRehabilitationstechnologie versetzt. Mit diesem Film habe ich versucht dasUnsichtbare zu zeigen – was mich als Filmemacher besondersherausfordert – und damit die Frage nach dem Sichtbaren ineiner Gesellschaft zu stellen.

Das Salk InstitutRegie RobertRedford, ProduzentenLaura Michalchyshyn,Sidney BeaumontExecutive ProducersRobert Redford, JonKamen, Justin WilkesDrehbuch AnthonyLappé, Kamera EdLachmann, SchnittJim Helton, Voice

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over Jonas Salk, LouisKahn, ClodaghO’Shea, Thomas, D.Albright, Greg Lemke,

Jessie Vermillo, Musik Moby

1959 bat der berühmte Virologe Jonas Salk den Architekten Louis Kahn,seinen Traum von einer neuen Art Forschungsinstitut zu entwerfen – erwünschte sich einen Ort, wie er sagte, an dem sich Picasso zu Hausefühlen würde. Salk stellte sich ein „Kloster“ an der kalifornischen Küstevor, wo die Wissenschaftler im Einklang mit der Natur und weit abseitsder Ablenkungen durch die moderne Welt arbeiten konnten. So ergab sichdie einzigartige Zusammenarbeit zweier Männer, die zu denaußergewöhnlichsten Köpfen des 20. Jahrhunderts zählen. RobertRedfords Das Salk Institut offenbart Kahns außergewöhnlichen Entwurfals modernes Meisterwerk, als Hommage an den rechten Winkel. DerFilm ist eine Reflexion über die existenzielle Qualität eines Ortes. Kanndie Seele eines Bauwerkes die Menschen, die in ihm arbeiten sobeeinflussen, dass sie Außergewöhnliches vollbringen? Untermalt vonMobys Musik porträtiert der Film auf meditative Weise einenmonumentalen Ort und zwei Denker, deren Überzeugung es war, dassGestaltung den humanistischen Idealen dienen kann.

InterviewWarum haben Sie das Salk Institut als »Kathedrale derKultur« porträtiert?Für mich kamen eine Reihe Bauwerke in Frage, aber das Salk Institut inLa Jolla beeindruckt mich besonders. Ich hatte mich schon früher mitdem Bauwerk beschäftigt, weil ich in Los Angeles gar nicht weit davonaufgewachsen bin – ich habe miterlebt, wie die Polio-Epidemie damalsbedrohliche Aus- wirkungen annahm. Als Elfjähriger war ich selbst davonbetroffen, aber ich war kein schwerer Fall. Als Jonas Salk dann den Polio-Impfstoff entwickelt hat war das eine bahnbrechende Nachricht. DasGebäude ist sehr euklidisch, sehr geometrisch, es hat spitze Winkel, diesehr kraftvoll, sehr dynamisch wirken. Besonders beeindruckend ist dieÖffnung zwischen den beiden Flügeln, denn sie führt in die Unendli-chkeit des Meeres und des Raumes. Also wandte ich- mich an denkreativen und experimentierfreudigen Kameramann Ed Lachman undfragte ihn: Können wir das Gebäude mit all seinen Winkeln filmischeinfan- gen und würdigen?

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?Ich erlebe 3D mit gemischten Gefühlen. Als ich 14 oder 15 war,überschlug sich Hollywood förmlich wegen des ersten 3D-Films BwanaDevil. Darin geht es um Afrika, um Eingeborene mit Speeren und soweiter. Also wollten mein Bruder und ich heimlich ins Kino gehen. Wirliehen uns Smokings, versteckten uns in der Herrentoilette bis der Filmangefangen hatte und schlichen dann in den Saal, um den Film zu sehen.Der Film war furchtbar – wir haben es beide nicht ausgehalten. Aber wirwarteten ja auf den Augenblick, in dem ein Speer direkt in die Kamerageschleudert wird. Natürlich zuckten alle Zuschauer zurück – und das wares auch schon. Das war mein Erlebnis mit 3D. Hier wollte ich einen Filmmachen, nicht in erster Linie einen Dokumentarfilm. Mein Ansatz undmeine Erwartung an 3D war, dass es mir helfen würde dieaußergewöhnliche Architektur, die spitzen Winkel, intensiv erlebbar zu

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machen. Das war eine Herausforderung und ich liebe Herausforderungen.

Das Oslo OpernhausRegie Margreth Olin,Drehbuch MargrethOlin, Bjørn OlafJohannessen,Produzentin MariaEkerhovd KameraØystein MamenSchnitt MichalLeszczylowksi Voiceover Margreth Olin,Musik ChristophWillibald Gluck, IgorStrawinsky, OlgaWojciechowska

2008 etablierte sichein elegantes neues Bauwerk in dem von Problemen belasteten Hafen imZentrum von Oslo. Das vom Architekturbüro Snøhetta gestalteteOpernhaus erwächst aus dem Fjord und beherbergt die Norwegis- cheOper und das Ballett. Sein scheinbar endloses, schneeweißen Marmordachund das elegante Interieur ziehen gleichermaßen Besucher an. DieArchitektur lässt hier die üblicherweise strikte Trennung zwischen innenund außen verschwimmen – und bietet so eine einzigartige Mischung ausHochkultur und Naherholung.

Margareth Olins Das Oslo Opernhaus dokumentiert die zahllosenMenschen, die das schneeweiße Dach täglich überqueren, und Hundertevon Mitarbeitern und Performern des Hauses, die das Leben „dort oben“auf die Bühne übertragen. Olin zeigt mit ihrem Film, wie sehr diesesGebäude eine Symbiose von Kunst und Leben darstellt.

InterviewWarum haben Sie das Oslo Opernhaus als „Kathedrale der Kultur“ausgewählt?In der Stadt steht ein neues Gebäude, das in aller Munde ist. Wer Oslobesucht, muss es sich einfach ansehen, es betreten, über das Dachgehen, darum herumgehen, das Innere erkunden. Ankunft und Abreise.Dies ist das Viertel der Träume. Exit Oslo. All jene auf der Flucht, dieObdachlosen, Prostitui- erten und Drogenabhängigen, die in diesemViertel wohnten – sie sind verschwunden. Oslos dunkles Herz istverschwunden und wurde durch diese weiße Kathedrale ersetzt. Deshalbwollte ich in meinem Film auch den Tod ansprechen und das, was danachkommt. Die Snøhetta-Architekten wollen mit diesem Gebäude die Werteder norwegischen Sozialdemokra- tie ausdrücken. Und einer dieser Werteist die Gleich- heit. Die Einzigartigkeit dieses Opernhauses sehe ich darin,dass das Draußen und das Drinnen gleich wichtig sind – beides kann manunabhängig vo- neinander erfahren. Das Bauwerk ist nicht nur dazu da,dass die Menschen dort Kunst erleben oder den Ausblick auf den Fjordund die Stadt genießen – das Gebäude selbst ist ein Kunstwerk.

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?3D hat für mich einen emotionalen Anteil. Ich wollte mich auf dieMenschen konzentrieren, auf ihre Gesichter und Körper, auf ihren Blick indie Kamera, auf ihre Beziehung zum Gebäude – und nicht auf dasGebäude an sich. Bei den Dreharbeiten haben mich die Aufnahmen desBalletts »Cygne« sehr berührt, in denen auf der Bühne der Schwan stirbt.Ich spürte wirklich, dass wir der Tänzerin auf eine Weise nahe kommen,die für mich ein völlig neues Erlebnis darstellt. Möglich wurde das durch3D. Auch meinen nächsten Dokumentarfilm möchte ich in 3D drehen. Ichwill in dieser Richtung weiterarbeiten und dieses neue Ausdrucksmittelerforschen. 3D hat mir neue Werkzeuge an die Hand gegeben, umauszudrücken, was ich sehe. Es ist magisch.

Das Centre PompidouDrehbuch und Regie

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Karim Aïnouz,Produzentin CharlotteUzu, Kamera AliOlcay Gözkaya,Schnitt ToniFroschhammer, Voiceover Deyan SudjicMusik Al Laufeld

Das Centre Pompidouwurde 1977 vonRenzo Piano undRichard Rogersgebaut und stellt eindemokratisches

Versprechen als eine verspielte Utopie dar, die einer großen Bandbreitevon Besuchern ein ebenso breites Kulturangebot bietet. Das CentrePompidou erinnert an einen geschäftigen Flughafen, der von der Energieerwartungs- voller Reisender aufgeladen ist. Ähnlich begeistert strömenhier die Besucher durch die Kunstgalerien, Archive und Bibliotheken,Veranstaltungsräume und Kinos, ins Restaurant und auf dieAussichtsplattform.

Karim Ainouz‘ Das Centre Pompidou zeigt einen Tag im Leben diesesPariser Wahrzeichens, gleitet durch die futuristischen, gläsernenRolltreppenröhren, hält inne beim dramatischen Blick über Paris und inden reichen Sammlun- gen moderner Kunst und führt uns in dieverborgenen Räume. Das Centre Pompidou ist wie ein Riesenmagnet imZentrum der Stadt und der Film fängt die magische Anziehungskraft ein,die das Gebäude auf Einheimische und Fremde, Routiniers und Erstlingeausübt.

InterviewWarum haben Sie das Centre Pompidou als „Kathedrale der Kultur“ausgewählt?Ich wollte meinen Film über ein Gebäude machen, zu dem ich einepersönliche Beziehung habe, und als ich mich schließlich für das CentrePompidou entschied, lag das eigentlich auf der Hand. Als ich Mitte der1980er-Jahre nach Paris zog, als 17-jähriger, spielten das Gebäude undder Platz davor eine große Rolle für mich, den Ort empfand ich immer alseinladend und offen. Die große Eingangshalle erinnert mich immer wiederan den Ankunfts und Abflugbereich eines außergewöhnlichen Flughafens– von hier aus kön- nen wir Reisen in die vielfältige und komplexe Weltunserer heutigen Kultur unternehmen. Von hier aus bekommen wirZugang zu den Kunstgalerien, den Kinos und den Veranstaltungssälendes Centre. Ich empfinde das Centre als Startplattform für diese Re-isen, als Hort moderner, zeitgenössischer Kunst und als Ort kulturellerExperimente. Ich wollte das Centre wie eine Person in einem Film zeigen,in all seiner Komplexität und Widersprüchlichkeit.

Wie hat 3D die Schaffung dieses Films beeinflusst?Einer der interessantesten Aspekte an 3D ist die Illusion, die es unsbietet, tatsächlich an einem Ort zu sein. Die Wahrnehmung etwas zusehen, verwandelt sich also in die Illusion, es tatsächlich zu erleben. VorBeginn dieses Projektes konnte ich mir das noch nicht vorstellen. Michinteressierte ein Gebäude, das in 3D sehr fotogen wirken würde und dasCentre Pompidou hat etwas, das sehr gut zu diesem Medium passt: seineTransparenz, seine ausladenden und far- benfrohen Ausmaße, seineexponierte Struktur. Ich möchte, dass der Film das Gefühl vermittelt,durch den Körper des Centre zu schweben, dass er Innen und Außenverbindet. Ich möchte den Kontrast und die Reibungen zeigen, die sichdurch die Begegnung der Stadt mit der industriell anmutendenArchitektur des Gebäudes ergeben – diese Möglichkeit eröffnet sich mirdurch 3D. Außerdem kann 3D dem Inhalt des Films eine emotionaleDimension geben. Wenn man das kreative Potenzial von 3D ausschöpft,ergibt sich das Gefühl, das Bild fast berühren zu können. Das Bilderlebnis

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gewinnt buchstäblich an Tiefe. Ich erlebe 3D als eine besondere Farbeauf meiner Palette.

DAUER 156 MIN.

FORMAT 2D U ND 3D DCP

Als Kinofassung wird »Kathedralen der Kultur« in zwei Versionen gezeigt:

VERSION A 1 X 6 EPISODEN (156 MINUTEN MIT PAUSE)1. W I M W E N D ERS / M IC HAEL GL AWO GG ER / M IC HAEL M A DSEN / RO B ER T R E DF OR D / M ARG RETH O LIN / K ARIM A IN OUZ

VERSION B 2 X 3 EPISODEN (2 X 78 MINUTEN)1. WIMWENDERS / MICHAEL GLAWOGGER / M IC HAEL M A D SEN

2. ROBERT REDFORD / MARG RETHOLIN / KARIMA INOUZ

Eine Produktion von Neue Road Movies (Berlin)Regisseure sind Wim Wenders, Michael Glawogger, Michael Madsen,

Robert Redford, Margreth Olin, Karim Ainouz Produzenten Erwin M. Schmidt, Gian-Piero Ringel

Executive Producer Wim Wenders koproduziert von Anne Köhncke, SigneByrge Sørensen, Tommy Pridnig, Peter Wirthensohn, Maria Ekerhovd,

Charlotte Uzu, Laura Michalchyshyn,Sidney Beaumont, Nobuya Wazaki, Kayo Washio Stereographie Joséphine

Derobein Koproduktion mit Final Cut for Real (Kopenhagen), Lotus Film (Wien),

Mer Film (Oslo), Les Films d’Ici 2 (Paris), SundanceProductions/RadicalMedia (New York), WOWOW (Tokyo),

Rundfunk Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit Arte, ORF Film/Fernsehabkommen mit der Unterstützung von Medienboard Berlin-

Brandenburg, Film- und Medienstiftung NRW, Danish Film Institute,Österreichisches Filminstitut, Norwegian Film Institute, Nordisk Film & TV Fond, Filmstandort Austria, Aide aux Nouvelles Technologies du CNC,

Fritt Ord, Dreyers Fond, MEDIA Programme of the European UnionWeltvertrieb Cinephil Deutschland NFP marketing & distribution*

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