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1 Kunstschaffende unterstützen die Vollgeld-Initiative, Biografien Hier finden Sie einen Überblick über Biografien von in der Schweiz lebenden Kunstschaffenden, die für das Foundraising der Vollgeld-Initiative Kunstwerke zur Verfügung gestellt haben. Über die zur Verfügung gestellten Werke der Kunstschaffenden können Sie sich im Dokument Kunstschaffende unterstützen die Vollgeld-Initiative, Werke informieren. Der gesamte Betrag für ein Kunstwerk oder ein Teilbetrag werden der Vollgeld-Initiative zur Verfügung gestellt. Wenn Sie für die Vollgeld-Initiative einen Betrag ab 1000 Franken spenden möchten, haben Sie die Möglichkeit, sich aus den Kunstwerken eines oder mehrere mit maximal dem Spenden- Gegenwert auszuwählen. Bei den einzelnen Werken ist angegeben, wieviel Prozent dabei der Initiative zufliessen und wieviel den Kunstschaffenden. Die Listen werden von Zeit zu Zeit aktualisiert, aktueller Stand ist der 1. August 2014. Neue Werke kommen dazu, andere finden ihre Besitzer und Besitzerinnen. Schön, wenn Sie auch bald zu diesen gehören. Die Biografien sind alphabethisch nach den Namen der Kunstschaffenden geordnet. Name Seite Barth, Hendrik 2 Comiotto, Kristina 4 Gelzer, Hermann Bob 6 Genet, Gerry 7 Hauser, Martin 9 Hofmann, Andreas 11 Honegger, Gottfried 13 Janser, Susan 15 Krause, Gisela 17 Mantel, Andreas 19 Pinkus, Serge 21 Ritzmann, Gerda 22 Schiavetta, Beppe 25 Stampf, Micheal 30 Weisser, Margrith 32

Kunstschaffende Biografien Mail · 2014. 9. 8. · Bremen, Galerie der Securitas – Versicherung (E) Köln, Förderverein junge Kunst 68elf, „Kunst und Ordnung“ 1992 Syke, Kreismuseum

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    Kunstschaffende unterstützen die Vollgeld-Initiative, Biografien Hier finden Sie einen Überblick über Biografien von in der Schweiz lebenden Kunstschaffenden,

    die für das Foundraising der Vollgeld-Initiative Kunstwerke zur Verfügung gestellt haben.

    Über die zur Verfügung gestellten Werke der Kunstschaffenden können Sie sich im Dokument

    Kunstschaffende unterstützen die Vollgeld-Initiative, Werke informieren.

    Der gesamte Betrag für ein Kunstwerk oder ein Teilbetrag werden der Vollgeld-Initiative zur

    Verfügung gestellt.

    Wenn Sie für die Vollgeld-Initiative einen Betrag ab 1000 Franken spenden möchten, haben Sie

    die Möglichkeit, sich aus den Kunstwerken eines oder mehrere mit maximal dem Spenden-

    Gegenwert auszuwählen. Bei den einzelnen Werken ist angegeben, wieviel Prozent dabei der

    Initiative zufliessen und wieviel den Kunstschaffenden.

    Die Listen werden von Zeit zu Zeit aktualisiert, aktueller Stand ist der 1. August 2014. Neue

    Werke kommen dazu, andere finden ihre Besitzer und Besitzerinnen.

    Schön, wenn Sie auch bald zu diesen gehören.

    Die Biografien sind alphabethisch nach den Namen der Kunstschaffenden geordnet. Name Seite Barth, Hendrik 2

    Comiotto, Kristina 4

    Gelzer, Hermann Bob 6

    Genet, Gerry 7

    Hauser, Martin 9

    Hofmann, Andreas 11

    Honegger, Gottfried 13

    Janser, Susan 15

    Krause, Gisela 17

    Mantel, Andreas 19

    Pinkus, Serge 21

    Ritzmann, Gerda 22

    Schiavetta, Beppe 25

    Stampf, Micheal 30

    Weisser, Margrith 32

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    HENDRIK BARTH Zu meinen Bildern In meiner Malerei geht es um das Zusammenführen extremer und vielgestaltiger Gegensätze, die ein spannungsvolles Mit- und Gegeneinander entwickeln, in dem die einzelnen Elemente einerseits ihre Eigenständigkeit bewahren, andererseits aber mit ihrer individuellen Spezifik zu einem grossen Ganzen beitragen, dessen Teile miteinander kommunizieren, miteinander Beziehungen aufbauen können. Vielgestaltigkeit im Bild kann verstanden werden als Analogie zur Vielseitigkeit der Beziehungen im individuellen menschlichen Leben, aber auch in den Zusammen-hängen der menschlichen Gesellschaft und dieser mit der Natur. Es ist die Suche nach Möglichkeiten, die endlose Verschiedenartigkeit gleich-berechtigter Einzelelemente zu einem sinnvollen, funktionierenden Ganzen zusammenzuführen. Die Polarität einerseits spontaner, sehr freier abstrakter Malerei gegenüber andererseits sehr akkurater, kalkulierter geometrischer Zeichensetzung zieht sich über Jahre in verschiedenen Ausformungen durch meine Malerei hindurch. Dabei ist es mir ein Anliegen, diese Bereiche nicht nebeneinander in verschiedenen Werkgruppen zu praktizieren, sondern sie zu einer, durchaus auch konfliktreichen, Überlagerung und Synthese innerhalb jeden einzelnen Bildes zusammenzuführen. Verschiedenen Ebenen individuellen menschlichen Seins sowie gesellschaftlicher und auch natürlicher Prozesse werden dabei miteinander verbunden. Diese Gegensätze wurden in verschiedenen Denkrichtungen immer wieder neu benannt: als Chaos und Ordnung, Yin und Yang, Wollen und Denken usw. Ihr vielfältiges Gegeneinander, aber vor allem auch ihr Zusammenwirken, ihre Synthese, bearbeite ich in meinen Bildern mit meiner Sprache der Malerei. Dabei fliessen insbesondere bei neueren Arbeiten alte Symbole wie auch Zeichensetzungen und Verschlüsselungen aus der Gegenwart mit ein und sollen in Richtung Zukunftsgestaltung weisen. Fast alle Arbeiten bis 2004 sind Acryl - Mischtechniken auf Papier. Grössere dieser Bilder sind oft auf Aluminium aufgezogen. Neuere Werke sind meist in Acryl auf Leinwand ausgeführt. VITA 1958 geboren in Leipzig, aufgewachsen in der DDR 1980 – 82 Kunstwissenschaftsstudium an der Humboldt-Universität Berlin 1982 – 84 politische Konflikte und Übersiedlung nach West-Berlin 1985 – 90 Kunst- und Kunsttherapiestudium, Diplom seit 1990 freischaffend seit 1991 Entwicklung von mehrteiligen Bildsystemen

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    seit 1992 Einbeziehung von Fotografie und Landkarten in die Malerei seit 1993 Aufenthalt in Zürich, Schweiz seit 1994 komplexe Bildsysteme unter Einbeziehung der Fotokopie seit 2000 erste digitale Bildbearbeitungen und Giclèe – Prints seit 2001 Aufbau Projekt KunstAusleih seit 2005 Strichcode – Bilder seit 2007 Schweizer Bürger Aufbau von Artrent, einer Artothek mit Leihgaben von Kunstschaffenden seit 2009 künstlerisches Arbeiten mit Geldscheinen, Geldinstallationen und politisch-

    künstlerischen Aktivitäten (monetative.ch) AUSSTELLUNGEN (E) Einzelausstellung 1990 Berlin, „Poster 200“ (E)

    Stuttgart, Kunstpreis des Hotel- und Gastgewerbes 1990 – 96 Kiel, München, Dortmund u.a. „ In Progress – Ein europäischer

    Künstlerfries“ 1991 Dessau, Kulturamt und Schloss – Galerie (E)

    Bremen, Galerie der Securitas – Versicherung (E) Köln, Förderverein junge Kunst 68elf, „Kunst und Ordnung“

    1992 Syke, Kreismuseum (E) 1993 Stuttgart, Kunsthaus Schaller

    Bochum „Magic Art Gallery“ (E) Konstanz, AEG electrocom (E)

    1994 Küsnacht, Roswitha Benkert Gallery 1995 Dessau, Schloss – Galerie (E)

    Zürich „Life Art & Cash“ (E) Zürcher Inventar, Helmhaus

    1996 Zürich, Galerie Proarta 1997 Zürich, Galerie Joy (E) 1998 Zürich, Atelier zART (E) 1999 Winterthur, Galerie Kunstforum (E) 2000 Zürich, Kunstszene 2001 Bremen, Kunstverein Pro Art (E)

    Dessau, Rathaus (E) 2005 Zug, Focusbusinesscenter „Erlebenswerte“ (E)

    Zürich, Gemeindehaus Altstetten „Licht und Schatten“ Fribourg, 2. Schweizerisches Sozialforum

    2007 Bremen, Kunstsalon Leuwer (E) Zürich, Offene Kunstszene 2008 Grüsch, Kulturhaus Rosengarten „Hier und überall“ (E) 2009 Zürich, Uto-Badi „sagenhaft“ 2010 Zürich, „Installation „Geldquelle“ bei „Kunst in Grün“ 2011 Zürich, Ärztehaus des Kantons (E)

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    KRISTINA COMIOTTO          Für  Vollgeld:  100  x  90  cm   Wert: 2'000.- 70% für die Initiative

    Berufliche  und  freischaffende  Tätigkeiten  2010 bis auf weiteres Administration, ETH Zürich, LPC 2006 bis auf weiteres Organisation von Kunstausstellungen für Privatbank, ZH 2003 – 2009 Fontana-Gränacher Stiftung, Zürich 2003 – 2008 Stiftung Schweizer Museumspass, Zürich 2002 – 2003 FSG Freie Schule für Gestaltung, Dozentin (Vikariat) 2001 – 2002 oye!comm, Kommunikationsagentur Zürich 2001 – 2009 Zürcher Hochschule der Künste (ZHDK)

    Einzelausstellungen  2008 monteoliveto arte, Installation (Katalog) 2008 Lienhardt & Partner, Privatbank, Rämistrasse 23, Zürich 2007 Galerie Gottfried Keller Zentrum, Glattfelden 2005 Lienhardt & Partner, Privatbank, Rämistrasse 23, Zürich 2004 Art-Galerie, Rorschach

    ‚sie louise’ Ausstellungsprojekt, Badenerstrasse 701, Zürich 2003 'schau-fenster' Kasernenstrasse 21, Zürich 2002 'bilderraum' Zürich

    Pieve, Cortemilia, Italia 'neuer raum' Open Studio, Zürich

    1998 55 Mercer Gallery, NYC Ausstellungsprojekte 2010 ,baustelle’ Museum Bärengasse Zürich 2009 ,sagenhaft’ Utobadeanstalt Zürich 2008 ,schwerelos’ Utobadeanstalt Zürich 2007 ,auktion’ Badenerstrasse 701 Zürich 2006 ‚sommernachtstraum’ Utobadeanstalt Zürich 2005 ‚heisse ware’ Badenerstrasse 701, Zürich 2004 ‚spiegelungen’ Utobadeanstalt Zürich 2003 'schnittstellen' Utobadeanstalt Zürich 2001 'diadrome' Zeughaus 5, Zürich 'statements' Escher-Wyss-Platz Unterführung, Zürich

    1964 geboren in St. Gallen 1993 – 97 School of Visual Arts,

    New York City, USA Bachelor of Fine Arts

    Mitglied visarte Ausbildungen 1993 – 97 School of Visual Arts, New

    York City 1983 – 86 Luzernisch-Solothurnische Schwesternschule für Kinderkrankenpflege

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    Werke  in  öffentlichen  Sammlungen  La Collezione del CIMA, Centro di ricerca in monitoraggio ambientale, Università di Genova, sezione Savona, Italien (Publikation) Bellevue Hospital, New York City, Wandgemälde >>>>>>>>>>>>> Gruppenausstellungen (Auswahl) 2006 ‚Das Kleine Format’ Villa Meier Severini, Zollikon ‚Provinz’ Solothurn (Kurator: Peter Killer) ‚sommernachtstraum’ Utobadi Zürich (Publikation) ‚heisseware # 2, Zürich 2005 Scheidegger Art Center, Richterswil ‚Gruppenbild’ visarte zürich im metropol (Publikation) ‚Ginevra in blues’, Garlenda, Italien ‚Raum für Räume’ Shedhalle, Zürich (Publikation) Galerie am Märtplatz, Affoltern a/A 2004 ‚spiegelungen’ Utobadeanstalt Zürich Das Offene Fenster, Visarte Zürich, Fraumünstergasse (Publ.) Aemtler Künstler, Jurierte Ausstellung, Kappel a/A 2003 'schnittstellen' Ausstellung Utobadi Zürich 2002 'konservendose' Kunstaktion, Zürich 2001 Swiss Institute New York, Xposition Galerie Schedler – P77, Zürich datamissing:::art_research, Art 32 Basel 'statements' Escher-Wyss-Platz, Zürich 2000 Galerie Pia-Anna Borner, Luzern 1998 Ward-Nasse Gallery, NYC 1996 + 97 Casa Natale di Cesaro Pavese, Italien Open Studio, School of Visual Arts, NYC Für Vollgeld: 70% für die Initiative Ohne Titel (Sozialamt2) 2'100.- 100 x 90 cm, 2'000.-

    Er brachte Feldblumen (2 Teile), zusammen 5'000.-

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    HERMANN BOB GELZER 1947 geboren in Lenzburg 1975 Master in Psychologie lic phil II, Universität Bern 1975 – 1983 Arbeit als Klinischer Psychologe und als Schulpsychologe 1983 - 2009 Dozent und Professor in der Weiterbildung an der

    Pädagogischen Hochschule FHNW 2009 Pensionierung seit 1986 Kunst- Aus-und Weiterbildungen: Freie Akademie

    Mutschellen und Vorbereitende Schule für Gestaltung Lenzburg Einige Ausstellungsteilnahmen: Kunsthaus Aarau Galerie Rathausgasse Lenzburg Galerie Dolezal Zürich Salone Umorismo Sanremo, Italien Altes Schützenhaus Zofingen, 2002 Mini Print Adogi Spanien 2001-2010 Euro Artcentre Sarajevo 2003/04 Fürstenwalde, Deutschland 2006 Müllerhaus Lenzburg, 2007 Mini Print Lessedra, Bukarest 2008-2011 Lenzburg, Kulturkommission, verschiedene Wohlen, Kunstkommission, 2014 Und viele andere……

    seit 1997 Atelier in der alten Wisa Gloria-Fabrik Lenzburg

    Hermann Bob Gelzer Barbarossaweg 14 CH – 5600 Lenzburg

    062 891 61 89 [email protected] www.gelzerart.info

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    GERRY GENET Vita

    Geboren 1961, lebt und arbeitet in Zürich. In verschiedenen Phasen der Intensität aktiver Fotograf im Nebenberuf. Autodidakt seit dem elften Altersjahr. Nach dem Einstieg mit Kleinbild erfolgte die Annäherung an das Mittelformat und Studioblitzanlagen. Schliesslich hat er sich erfolgreich die Technik des Grossformates angeeignet. Damit entstanden vorwiegend Architektur- und People- Aufnahmen; letztere auch mit Grossformat-Polaroid. Mitglied der Ateliergemeinschaft und Photostudio „Zimmergasse 8“ im Zürcher Seefeld Quartier. Später im alten Steinfelsareal im Kreis 5. Auftragsarbeiten in den Bereichen Architektur, Fashion, Beauty, People und freie Arbeiten im In- und Ausland. Polaroid als Material und Technik übte stets eine grosse Faszination auf ihn aus. Die Farbverschiebungen, die selektive Unschärfe und die sofortige Verfügbarkeit ohne Laborabhängigkeit waren Ausschlag gebend. Seit 2006 im eigenen Atelier und fotografisch vorwiegend experimentell unterwegs. Aktueller Zyklus

    Der ursprünglich 1999 auf Polaroid als „polacordings“ begonnene Zyklus entwickelte sich mit der digitalen Technik weiter. „recordings“ ist der Versuch, im urbanen Umfeld vorhandene Lichtstrukturen sowie dynamische und statische Farbwelten zu interpretieren. Der Prozess der Bildfindung erfolgt immer in der realen Situation einer bestehenden Umgebung: Rhythmus, Flächenproportionen, Komposition und vorhandene Dynamik (oder Statik) kombiniert mit der eigenen Bewegung spielen im Moment der Aufnahme zusammen. Das vorhandene Licht erhält durch den Prozess des Auslösens der Kamera während den nächtlichen Streifzügen eine neue und abstrakte Struktur, welche sich beim einfachen Betrachten derselben Situation nicht zeigt. Das Repertoire der Bildsprache ist intensiv, kontraststark und dennoch minimalistisch. Ausstellungen 2008 photo08, Maag Eventhall, Zürich 2009 Einzelausstellung "Fotografie in Bewegung", Office LAB, Zürich

    Kunstschau, Technopark, Zürich interaktive Performance „timemachine, inside view“ an der Pecha

    Kucha Night Zurich, volume #5, Seefeld-Razzia Skulpturart 09, mediacampus, Zürich LifeFair 09, während der Performance „timemachine, volume 2, alive

    (the last polaroid)“ wurden am eigenen Stand individuelle Bilder mit den Besuchenden inszeniert, auf Polaroid fotografiert und signiert

    Art international, vertreten durch Artrent raumsprung – interlokal, offene Ateliers von Zürcher Kunstschaffenden Aufnahme in die Bibliothek der Galerie Visarte

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    Gerry Genet für Vollgeld: 50% für die Initiative 3Three-2Two 1’800.-

    GEG 3911 111x166 cm 2'900.-

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    MARTIN HAUSER

    martin hauser / 1954 aufgewachsen in erlenbach/zh primarschule, gymnasium, uni-zürich (lic.iur.) darstellende kunst seit 2008 daneben auftrags- & fineart – photographie

    Martin Hauser, 1954 geboren, wuchs in Erlenbach am Zürichsee auf. Nach der Primarschule absolvierte er in Zürich das Gymnasium. Ein 50er-"Töffli" (Moped) wurde ihm von den Eltern verwehrt. Dafür wurde er mit einer Spiegelreflexkamera beschenkt und machte seine ersten

    Experimente in der analogen Fotografie. In der späteren Jugend stand mehrheitlich Sport im Vordergrund (v.a. Segeln und Langstreckenlaufen). Das Fotografieren war nicht mehr so wichtig. Nichtsdestotrotz machte Hauser mit seinem geistigen Auge während des Segelns und der unzähligen Langstreckenläufe weiterhin Fotos. Vor circa 10 Jahren kaufte er sich eine Digitalkamera. Die alte Passion fürs Fotografieren war wieder erwacht. Nach Absolvierung der cap-Fotoschule in Zürich stand der engagierten Fotografie nichts mehr im Wege – neben eigenen Arbeiten (v.a. Landschaft) auch im Auftrage Dritter (v.a. Architektur). Ferner war er in "konkret-konstruktiver" Richtung als plastischer Künstler tätig. Wasser und Wolken – beides Naturelemente; beides H2O, wenn auch in verschiedenen Aggregatszuständen; beide lebendig, flüchtig, wechselnd von Augenblick zu Augenblick; beruhigend, berauschend, belebend, Angst einflössend, gefährlich, lieblich, zart, dramatisch; insbesondere die Wolken unsere Fantasie anregend. Kurzum, eine Metapher des Lebens. Bei beiden Motivreihen finden wir es wieder: Das Leben in ständig fliessender Veränderung. Martin Hauser: aesthetische genauigkeit -geometrie und mathematik in der kunst durch „gz - geometrisches zeichnen“ gelang es mir recht lange, einen einigermassen genügenden notenschnitt in mathematik zu halten. denn schon seit jeher zogen mich proportionen, symmetrien, kongruenzen, harmonien und genauigkeit in den bann. ebenso gesetzmässigkeiten in bauplänen der natur (fibonacci); der goldene schnitt - die „proportio divina“ - die bekannte verhältniszahl π. aus all diesen elementen ergibt sich eine zeitlose aesthetik, die ich versuche darstellerisch durch reduktion auf das wesentliche in der konkret-konstruktiven richtung umzusetzen. ob mir dies gelingt, zeigt sich daran, ob sie sich als betrachter in den bann gezogen fühlen. Ausstellungen 11/2010 kulturschiene herrliberg, zusammen mit Ueli Gantner, Bülach

    "Ästhetische Genauigkeit – Mathematik und Geometrie in der Kunst” 05/2013 altersheim segten - zürich: fineart photographie 10/2013 galerie mollwo - riehen: fineart photographie 01/2014 maag hallen - zürich: photo14

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    Martin Hauser für Vollgeld: 100% für die Initiative Water-Shot, 2013 1’200.- 75x105 Print auf Alu-Dibond

    Für Vollgeld: 50% für die Initiative ohne 1’000.- 79x31 Print auf Hahnemühle-Papier, auf Alu aufgezogen

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    ANDREAS HOFMANN 1960 geboren in Schwäbisch Gmünd, Deutschland 1983 - 89 Studium der Malerei an der Staatlichen Kunstakademie München 1989 - 92 Weiterbildung für Graphik-Design an der Schule für Gestaltung Basel 1992 - 97 freischaffend tätig als Graphiker, Theatermaler und Zeichenlehrer

    in der Erwachsenenbildung seit 1991 verschiedene Ausstellungen im In- und Ausland seit 2000 künstlerisch freischaffend tätig, eigenes Atelier in Zürich

    2003 - 06 Studium an der HGK Luzern, Fachbereit Ästhetische Erziehung seit 2006 Werk- und Zeichenlehrer

    Andreas Hofmann zu den Papierschnitten (2008) „Die Kunst des Scheren- oder Papierschnitts, der seinen Ursprung im asiatischen Raum hat, fand seine kulturelle Verankerung und Bedeutung in der europäischen traditionellen Volkskunst. Volkstümliche Geschichten aus dem Alltag, so zum Beispiel bäuerliche, zum Teil aus heutiger Sicht romantisch verklärte Themen, fanden darin in vielfältigster Form ihre charakteristischen Ausdrucksweisen. Diese Technik und im weitesten Sinn Darstellungen von volkstümlichen Themen, meist aus schwarzem Papier geschnitten, versuche ich aufzugreifen. Bei meinen Arbeiten nutze ich die Technik des Papierschnitts nicht primär, um Bildgeschichten zu erzählen, sondern es geht mehr um ein Ausloten der technischen und gestalterischen Möglichkeiten des Scherenschnittes und seiner Ausdrucksmöglichkeiten bezogen auf unser heutiges kulturelles Umfeld. Gerade dadurch, dass ein zeitgemässer Kontext mit der Technik des Papierschnitts scheinbar verromantisiert wird, bekommt dieser eine ironisch, hintergründige Bedeutung. Vielleicht entsteht dadurch bei längerer Betrachtung sogar eine Art Doppelbedeutung.

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    Vordergründig ein romantisch anmutendes Bild, aber hinter-gründig doch, auch gleichzeitig, ein leiser inhaltlich mitschwingender Aspekt im Bild, der aber nicht immer zwingend für meine Bildfindungen und Arbeiten auf Papier ist. Der Papierschnitt erhält durch seine Bearbeitungsform (meist mit dem Messer geschnitten), durch seine materielle Existenz des Papiers sowie durch seine individuellen Farbgebungen eine ihm eigenständige Lebendigkeit oder Haptik, die je nach Thematik unterschiedlich ausfallen kann. In seiner Gesamtwirkung erzielt der Papierschnitt, einmal an der Wand hängend, durch seine Materialität, durch seine Schattenwirkung, neuartige und immer wieder lebendig wirkende Bildwelten.“ Für Vollgeld: 100% für die Initiative Mountain 1'200.- (Min. 1'000.-) 50% für die Initiative White Stars 1'600.-

    50% für die Initiative Yellow Cars 1'600.-

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    GOTTFRIED HONEGGER

    Leben

    Gottfried Honegger wurde 1917 in Zürich geboren. Als Kind lebte er zeitweise in bünderischen Sent. Ab 1938 arbeitete er als Werbegrafiker. Während eines dreijährigen Aufenthalts in New York City entschloss er sich im Jahr 1958 zur Tätigkeit als freier Künstler. Von 1960 an lebte und arbeitete er in Paris, Cannes und Zürich, wo er heute noch wohnt. Er war mit der Schweizer Illustratorin Warja Lavater verheiratet.

    Auszeichnungen und Ehrungen

    Gottfried Honegger erhielt 1987 den Zürcher Kunstpreis. Durch den französischen Kultusminister Jack Lang wurde er mit dem Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet, Seit 1999 ist er Mitglied der Ehrenlegion. Max Frisch, mit dem Honegger freundschaftlich verbunden war, widmete ihm sein Theaterstück Triptychon.

    Werk

    Honegger ist ein Vertreter der konstruktiv-konkreten Kunst. Seit Mitte der 60er Jahre schuf er Skulpturen und Werke für den öffentlichen Raum. Dazu zählt beispielsweise die Installation Culur aus dem Jahr 1997. Sie besteht aus neun Metallsäulen in den Regenbogenfarben auf der Hochwasser-Schutzmauer bei Orden/Maloja, eine zehnte Säule steht beim Bildungs- und Ferienzentrum Salecina. Honegger sagt über dieses Werk: «Die Arbeit hier in Maloja ist für mich so etwas wie eine Symbiose zwischen dem Schönen, dem Liebevollen an sich und dem Bemühen, unseren Augen etwas zu bieten, was zum Denken anregt, was uns zur Gemeinschaft verpflichtet. Der Dialog zwischen einer gewaltigen Natur, einer nützlichen Technik und dem Geistigen der Kunst scheint mir hier eine ideale Verbindung eingegangen zu sein.» [1]

    Weitere seiner Arbeiten im öffentlichen Raum stehen unter anderem bei der ETH Zürich (Volume 18, 1968, und Struktur 28, 1970)[2], in Vaduz (Division, 1989, und Monoform 29, 1991), auf einem Verkehrskreisel in Bad Ragaz (Etude Pliage, 1999), im Skulpturenpark Heidelberg (Gelben Pliage C115, 2001)[3] sowie auf einem Verkehrskreisel in Hohenems (2005)[4].

    Honegger war 1987 Mitbegründer der „Stiftung für Konstruktive und Konkrete Kunst Zürich“. Zusammen mit Sybil Albers-Barrier gründete er 1990 in Mouans-Sartoux an der französischen Côte d’Azur den Espace de l’Art Concret (Raum der konkreten Kunst), 1997 richtete er dort das Kinderatelier Art, Recherche, Imagination (Kunst, Forschung, Imagination) ein. Für die Schenkung Donation Albers-Honegger schufen die Architekten Gigon und Guyer dort einen 2004 eingeweihten Museumsbau l'espace de l'Art Concret.[5][6][7]

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    Einzelausstellungen (Auswahl)

    Hinweis: zu den mit «K» gekennzeichneten Ausstellungen erschien ein Katalog.

    • 1984: Bilder und Skulpturen aus verschiedenen Jahren. Kunsthaus Zug K • 1992: Retrospektive. Stiftung für Konkrete Kunst, Reutlingen K • 1999: Métamorphose. Fondation Cartier, Paris • 2001: Trotzallem. Eine Rückschau. Kunstmuseum Liechtenstein, Vaduz K • 2004: Farbige Metall-Stelen. Museum Tinguely, Basel • 2007: Haus Konstruktiv, Stiftung für konstruktive und konkrete Kunst, Zürich

    (anlässlich seines 90. Geburtstags) • 2007: Arbeiten im öffentlichen Raum. ETH Zürich K • 2007: Geheimnis der Geometrie. Museum Liner Appenzell K • 2009/2010: Kunst als gesellschaftlicher Auftrag. Otten Kunstraum, Hohenems K

    Publikationen (Auswahl)

    • Cercle et Carré. (Kreis und Quadrat.) Mit Texten von Gottfried Honegger, Dorothea van der Koelen, Gabriele Kübler. Dokumente unserer Zeit, Band XIV. (Deutsch, englisch, französisch.) Mainz 1990, ISBN 3-926663-14-6.

    • Vom Bild zum Raum. Mit Texten von Gottfried Honegger, Martin van der Koelen u. a. (Deutsch, englisch, französisch.) Dokumente unserer Zeit, Band XXI. Mainz 1997, ISBN 3-926663-21-9.

    • Kunst ist eine Frucht vom Baume der Erkenntnis. Mainz 2000, ISBN 3-931876-34-9. • Gottfried Honegger – Eine Werkschau. Bilder, Reliefs, Skulpturen, Ausstellung 8.

    April - 23. Juni 2000 Galerie Neher Essen, in Zusammenarbeit mit der Galerie am Lindenplatz, Vaduz, Liechtenstein, mit einem Text von Gottfried Honegger, Essen 2000

    • Erfundenes und Erlebtes. Mit einem Vorwort von Dorothea van der Koelen. Mainz 2002, ISBN 3-931876-43-8.

    • Max Frisch. Elf Porträtskizzen. Vierzehn Texte zur Erinnerung. Hotz, Steinhausen 2007, ISBN 978-3-9522964-9-3.

    Literatur

    • Michael Gnehm (Hg.): Gottfried Honegger. Arbeiten im öffentlichen Raum. gta, Zürich 2007, ISBN 978-3-85676-207-0.

    • Emil Schwarz: Jeder könnte ein Künstler sein, Hommage à Gottfried Honegger. Eine dichterische Zeitreise mit dem Essay Vom Elementaren der Kunst. NAP, Zürich 2009, ISBN 978-3-9521434-7-6.

    Filme

    • Gottfried Honegger – Zeichen setzen und Welt gestalten. Von Emil Schwarz (Regie), Rafael Koller (Kamera), Raoul Meier (Schnitt) und Roman Meyer (Produktion), in Zusammenarbeit mit dem Haus Konstruktiv Zürich und dem Museum Liner Appenzell. DVD, arsa-media, Zürich 2007.

    • Gottfried Honegger – on doit construire le monde. Fernseh-Dokumentarfilm von Roman Meyer, 2010 in Vorbereitung

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    SUSAN JANSER Biografie Geboren in Tuggen SZ, Schweiz 1996- 2000 Studium der Malerei und Kunsttherapie/ Kunstpädagogik an der Fachhochschule Ottersberg (D). 2001- 2007 Lehrtätigkeit für Bildnerisches Gestalten an der IMS Wetzikon Leitung verschiedener künstlerischer Kurse im Atelier für Kunst und Therapie. Kunstschaffende Seit 2007 Selbständige Kunstschaffende Weiterbildungen an der Hochschule für Gestaltung, Zürich bei Paul Pollock, Künstler und Dozent, Freiburg i. Br. und an der Assenza- Malschule in Münchenstein. Ausstellungen 2001 Einzelausstellung Schwanen- Galerie, Rapperswil 2004 Einzelausstellung Kunst am Wildbach, Wetzikon 2004 Ausstellungsbeteiligung Sheraton Atlantis, Zürich 2007 Ausstellungsbeteiligung Galeria Espai b, Barcelona 2008 Ausstellungsbeteiligung Galerie am Rathausplatz, Lachen 2008 Einzelausstellung Kunstraum Hottingerplatz, Zürich 2009 Einzelausstellung Galerie Dosch, Zürich 2009 Ausstellungsbeteiligung Raum Nördlingerhof, Galgenen 2009 Einzelausstellung Kulturzentrum Sigristenkeller, Bülach 2010 Einzelausstellung Raum Nördlingerhof, Galgenen 2010 Einzelausstellung UBS Solothurn 2010 Einzelausstellung Galerie Arrigoni, Baar 2013 Einzelausstellung Galerie Sonjart, Rapperswil 2013 Einzelausstellung Galeria Sennacheribbo, Barcelona 2013 Ausstellungsbeteiligung Galeria Espai b, Barcelona 2014 Einzelausstellung Galerie Arrigoni, Baar

                                                                 

                     Werke  in  öffentlichen  Sammlungen  

    Stadt Zürich Kantonalbank Schwyz [email protected] www.susanjanser.ch Klosbachstrasse 65 8032 Zürich

  • 16

    Werkbericht Susan Janser Die Farbe, die Farbfläche ist mein Hauptanliegen in der Malerei. Durch die Modulation der Oberfläche mit Farbpigmenten, Gips, Sand und anderen Materialien, lasse ich, über mehrere Schichten, intensive und belebte Farbfelder entstehen. In meiner Arbeit verzichte ich darauf, mit den Bildnerischen Mitteln eine Abbildung der Realität zu gestalten, oder einen psychologischen oder politischen Inhalt zu transportieren. Ich vermeide die Möglichkeit, dass der Betrachter sich mit den Inhalten im Bild identifizieren kann, oder Assoziationen bildet, welche seine Sehkonventionen unterstützen. Mein Anliegen ist es, aus den Bildnerischen Mitteln heraus zu arbeiten, d. h. die Bildnerischen Mittel, Farbe und Fläche ( und Punkt, Linie und Materialien) als solche zu realisieren und über diesen Weg den Betrachter zur sinnlich- anschaulichen Wahrnehmung zu führen. Das Arbeiten aus den Bildnerischen Mitteln heraus, bedient sich nicht der Vorstellung, sondern ist ein intuitiver, schöpferischer Akt. Das Werk entsteht aus dem Prozess. Immer wieder verändert sich im Laufe des Malprozesses die Bildkonzeption, anhand dessen, was während des Prozesses eingetreten ist, und eine Folgerung verlangt. So kann z. B. ein eingesetztes Material eine ganz neue Ausrichtung hervorrufen, auf die einzugehen ist. In der Gestaltung arbeite ich mit verschiedenen Materialien, spüre ab, was sie an sich haben und setze sie so ein, dass sie im Bild erlebbar werden. Ich erfahre die Arbeit am Bild als eine Energiebewegung, die sich aus allen Farben, Linien und Formzusammenhängen ergibt, die ich wahrnehme und weiterentwickle, indem ich Entscheidungen treffe, wo ich einwirken muss, um das Bild zu dem zu führen, was es sein kann. Nr. 1206, 100 x 100 3'400.- Nr. 1403 3'600.- 50% für Vollgeld –Initiative 50% für Vollgeld –Initiative

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    GISELA KRAUSE Biografie: 1936 geboren in Deutschland 1966 Umzug in die Schweiz 1973 – 78 Ausbildung an der Schule für

    Gestaltung Zürich 1981 – 82 Weiterbildung bei Prof. Mitacek

    Dietlikon 1981 + 83 Internationale Sommer-

    akademie Salzburg ab 2005 Mitgliedschaft im Archiv

    Ostschweizer Kunstschaffen Preise und Auszeichnungen: 1986 Preis der Stadt Winterthur 1990 Internationaler Syrlin-Kunstpreis Stuttgart Werke in privaten und öffentlichen Sammlungen: Stadt St. Gallen UBS Zürich St. Gallische Kantonalbank Gossau SG Verschiedene andere Banken in der Schweiz Altersheim Sonnmatt Uzwil Kanton Zürich Ausstellungen (Auswahl): 1985 Galerie Benkert Küsnacht

    St. Galler Kunstschaffen 1986 Galerie am Park St. Gallen

    Galerie Roth Bremgarten Galerie Benkert Küsnacht

    1988 Galerie Arte Nuova Flawil 1989 Galerie am Park St. Gallen 1991 Galerie Diepold-Schilling Luzern

    Galerie Arte Nuova Flawil 1992 UBS Pavillon Werd Zürich 1993 Galerie Reitz Riehen/Basel 1994 Schloss Arbon

    Galerie am Park St. Gallen 1998 Galerie Ghiglione Genua

    Galerie Maerz Linz 1999 Galerie Pehböck Perg/Linz

    Schloss Arbon

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    Centre d'art en l'Ile (CAI) Genf Galerie Kunstforum Winterthur

    2001 Sigristenkeller Bülach Schloss Kyburg

    2002 UBS Winterthur Galerie Wagner Wallisellen

    2003 Galerie am Park St. Gallen Gisela Krause: Über meine Arbeit Der grosse Galerist und Mäzen Daniel Henry Kahnweiler hat in einem, wie ich finde, wunderschönen Text Folgendes gesagt: "Du wolltest die Schönheit schauen, sagst du. Wie das geschehen möge? Vor allem vernimm, dass das nie geschehen kann ohne die Gnade. Nicht allen ward die Gnade. Ob sie dir ward, magst du so erkennen: Wenn du sie hast, so wird die Schönheit dir sich offenbaren. Schweigt sie dir aber, so hast du, Armer, die Gnade nicht. Das wäre mir leid, doch solltest du zum mindesten nach ihr Begehrung haben. Wenn du sie wahrhaft begehrst, so mag sie wohl sich endlich doch dir nahen." Diese Worte haben mich sehr berührt. Schon immer hat mich beschäftigt, wie wir Kunst betrachten und über sie urteilen. Dabei darf man nie vergessen, dass Kunst betrachten heisst, sie jedes mal neu zu erschaffen. Dieses sich Einlassen auf Kunst setzt ein Bemühen voraus, ist ein Stück geistige Arbeit. Nicht immer gelingt es uns in Zeit optischer Überfütterung diese Arbeit zu leisten und uns ganz auf das Dargebotene einzulassen.

    Was nun meine Arbeit angeht, so bemühe ich mich um Wahrheit und Ausdruck. Wahr ist, was aus den Tiefen unseres Bewusstseins aufsteigt, wenn wir es zulassen und es uns gelingt, ihm eine adäquate Form zu geben. Ohne dieses Geschenk aus dem tiefsten Grund unserer Seele bleibt jede Kunst oberflächlich, selbst wenn sie "gut gemacht" ist.

    Mein Interesse galt lange Zeit fast ausschliesslich der menschlichen Figur, dem Menschlichen überhaupt. Dabei gibt es eine breite Skala, die vom Schweren, Dunklen, Geheimnisvollen bis zum Heiteren, ja Grotesken reicht. Irrationales, auch törichtes menschliches Verhalten findet ihren Niederschlag in Themen wie "Streetparade" oder "Narrenkäfig". Heiterkeit und Lebensfreude werden unter anderem durch die Reihe "Cats" ausgedrückt. Die gewählten Themen sind vielschichtig und werden meistens in einer Reihe von Bildern oder in einem Zyklus abgehandelt.

    Die Lust am Experiment lässt mich dreidimensionale, sogenannte "Raumzeichnungen" kreieren, die Erweiterung der Malerei gelingt in den "Strukturbildern", beides neue Wege der künstlerischen Möglichkeiten.

    Die Beschäftigung mit der Skulptur findet ihren Niederschlag in Betonskulpturen mit Mosaik, eine "schwerwiegende" Tätigkeit. Ebenso findet Mosaik als Kunst am Bau mein Interesse, sozusagen als Malerei in Glas.

    Die Malerei der letzten Jahre ist in der Regel durch die Gegenstandslosigkeit geprägt. Die Figur hat sich verflüchtigt oder taucht gelegentlich nur noch rudimentär auf. Bestimmte Aspekte aber bleiben sich gleich: Es gibt Linien und Flächen, vibrierendes Rot, tiefes Blau, strahlendes, expandierendes Gelb und das unerschrockene und unerbittliche Schwarz. Dazwischen gibt es jede Menge Berührungen und Überschneidungen. Formen werden kreiert, wieder reduziert und durchkreuzt im Bemühen, die eine Richtige zu finden. Farbe krümmt sich, springt auf, macht einen Satz. Trifft auf, bündelt sich, überlagert von feinen Schlangenlinien. Schwankende Töne, heftiger Strich, gefolgt von ausgleichenden, beruhigten Zonen. Flüssige Schleier tröpfeln, ziehen zittrige Spuren abwärts wie Tränen. Ein grosser, breiter Strich Weiss kommt wie gerufen. Dann das Verlangen nach Rot: Rot macht glücklich! Farbe gebiert Träume, die Träume Leben und die Lust am Entdecken.

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    ANDREAS MANTEL Geb. 28.03.1957 Beruf: Eisenplastiker Dipl. Sozialpädagoge und Supervisor (BSO) Tätigkeiten: - 4 Jahre Werkunterricht für SozialpädagogInnen in Ausbildung - Autodidakt in Verarbeitung und Gestaltung von Eisen, Holz, Stein - 1989 Kurse an Kunstgewerbeschule Zürich für „Dreidimensionales Gestalten“ - 1991 Projekt - Arbeit bei Steinbildhauer - 20% Fachlehrer an der Sekundarschule Uetikon - seit 1993 intensive Auseinandersetzung mit Kerzenlichtobjekten - 2002 erste Eisenskulpturen entstehen - 2003 Werkunterricht an der Sekundarschule - 2004 Schweisskurs Ausstellungen: - 1993 Galerie Vogtei, Herrliberg - 1994 Obristenhof, Zofingen - 1995 Foyer Pauluskirche, Zürich - 1996 Galerie Vogtei, Herrliberg - 2003 ArtInsektArt Kulturpark, Gersau - 2003 Schwanen-Galerie, Rapperswil - 2003 Galerie SpiegelArt, Sarmenstorf - 2004 Keller Galerie, Zürich - 2005 Galerie Hochschule Wädenswil - 2005 JETZTKUNST, Schüpfen - 2005 Galerie SpiegelArt, Sarmenstorf - 2006 Galerie ARTena, Waltenschwil - 2006 StäfART, Stäfa Galerie Trotte im Mies - 2007 Kulturschiene, Herrliberg - 2008 StäfART an der Hochschule Wädenswil - 2009 Galerie Vivendi, Wald

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    Zur künstlerischen Arbeit Andreas Mantel arbeitet in erster Linie mit Eisen. Meist klare geometrische Formen sind Träger der individuellen Sprache jedes einzelnen Kunstobjektes. Oft werden dabei verschiedene Materialien sehr unterschiedlichen Charakters zusammengeführt und treten miteinander in Kontakt. Meist sind es die Formen, die sich dabei aufeinander beziehen – Quader verschiedener Grösse sind rechtwinklig ineinander verschränkt, durchdringen sich oder das eiserne Objekt wird zum rahmenden Gefäss des zweiten Materials. Dabei ist besonders seine rostige, in verschiedenen Brauntönen matt schimmernde Oberfläche wirkungsvoller Kontrast zu den anderen Materialien wie zum Beispiel: Glas mit seiner schwerelosen Durchsichtigkeit und glänzenden spiegelglatten Oberflächen – meist in Scheiben geschichtet; Schiefer, an den Kanten gebrochen und in etwa gleich grossen Platten übereinander gestapelt; Weniger hart: Papier, ebenfalls geschichtet und zu Blöcken geschnitten und ganz weich: Schweineborsten, in dicken Bündeln, Büscheln oder Streifen in die Metallobjekte eingesetzt. So finden wir also meist recht naturnahe Materialien, die in Form gebracht und dann mit dem eisernen Gesamtobjekt verbunden, verzahnt werden: ein Sozialisierungsprozess. Und darin ist Andreas Mantel geübt als ausgebildeter Sozialpädagoge und Werklehrer. Kein Wunder, dass er sich an hartes widerspenstiges Material wagt. Aber inzwischen ist auch das Gestalten mit zugänglicherem Werkstoff entdeckt: Ton wird geformt und gebrannt. Ziel ist dabei nicht gefällige Eleganz, sondern es werden geschundene, vom Feuer malträtierte und von Glasuren überflossene Oberflächen geschaffen. Die Hitze des Brandes ist sicht- und spürbar, aber auch menschlicher Gestaltungswille, der klare Aussen- und Binnenformen entstehen lässt. Beides trägt zur Schönheit der keramischen Stücke bei. Und sie finden ihre Plätze in präzise dafür angefertigten Metallobjekten. Die Kommunikation kann beginnen. Daneben entstehen steinähnliche Keramiken, die ganz für sich in kleinen Gruppen spielerisch zueinander kommen oder auch als ausgesprochene Individualisten einen Sockel für sich ganz allein beanspruchen. Sie sind dicht bei der Gestaltung der Natur, aber eben doch nicht ganz Natur. Und schliesslich formt Andreas Mantel Objekte mit Reihungen von kleinen Köpfen grosser Tiere: Elefanten und Nashörner schaffen Bezug zur Hitze und Trockenheit Afrikas. Ihre trockene, faltige, ruppige Haut ist eine Brücke zur Oberfläche von Mantels Keramik und es ist auch rissige und reissende Glasur, durch welche er die Oberflächen bei den Tierköpfen individualisiert. Die Erfahrungen mit Raku-Technik gehen hier eigenwillige Wege ins Extreme – und Afrika ist extrem. Und gerade dadurch besonders reizvoll für den Künstler, der in dieser Gruppe von Arbeiten das alte Thema von Serie und Individuum auf seine spezielle Weise bearbeitet.

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    SERGE PINKUS Lebt und arbeitet in Zürich als Dozent, Familienvater und Künstler 1969, 1.1. geb. in Zürich 1985 Vorkurs HGKZ 1989 – 1993 Studium Kunst und

    Sozialwissenschaften Parsons/New School New York

    Ausstellungstätigkeit Kursleitungen Malerei

    Publikationen Familiengründung 1997 – 2007 HGKZ

    Dozent für Figürliches Zeichnen Weiterbildung Dozent für Gestaltungsgrundlagen Vorkurs Entwicklung Orientierungsstufe Kompass Reisen nach Russland und China

    2007 bis heute Gründung eines eigenen Kurslokales: KUNSTSTOFF Zeichenunterricht für Szenografen und Gamedesigner Familienerweiterung Schulpolitische Aktivitäten Unterricht an der F+F Schule für Kunst und Mediendesign

    Das Portraitieren als unbelastete Kunstform Als Dozent für Zeichnen und Malen mit Schwerpunkt Figur und auch als bildender Künstler bin ich auf der Suche nach der Form, die aus der Beobachtung und durch eine unmittelbare Reaktion darauf entsteht. Das Abbauen von fixen Vorstellungen und Hemmungen im Ausdruck ist mein Ziel. Ich behaupte, dass ein emotionales Wahrnehmen der Dinge und eine emotionale zeichnerisch/malerische Reaktion darauf Bilder hervorbringt, die den Betrachter auf der visuellen Ebene abholen können. Ich versuche also „im Fluss“ zu beobachten und malen, man könnte sagen in östlicher Manier der kalligrafischen Malerei verbunden mit dem Material des Westens, dem Öl und der Schweineborste. Auf dieser Ebene ist das Portrait, gemalt in diesem Geist, auch als Bild lebendig. Es ist von vornherein klar „um was es geht“ und wer es als Bild anschaut, kann vieles darin entdecken. Es stellt sich also bloss noch die Frage, ob Sie sich für Ihnen unbekannte Menschen interessieren oder nicht. Serge Pinkus, Okt 2007

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    GERDA RITZMANN-LUGER

    Biografie   1946 geboren in Dornbirn (A) 1960 – 1963 Textilfachschule, Dornbirn 1966 – 1969 Lindau a/B und München(D) 1969 - 1979 Zürich, Adliswil, Wallisellen seit 1980 wohnhaft in Balterswil, TG

    Künstlerische  Ausbildung   1964 –1966 Englisch und Aktzeichnen, Volkshochschule, Birmingham (GB) 1987 – 1991 Farbenlehre, Naturstudium, Portrait, Farbe und Form, Schule für

    Gestaltung, Zürich 1998 Sommerseminar, Europäische Kunstakademie, Trier (D) 2000 – 2001 Experimentelle Gestaltung, Hochschule für Gestaltung und

    Kunst, Zürich 2005 3 Monate Atelieraufenthalt in Bedigliora 2006 Dreidimensionales Gestalten, Hochschule für Gestaltung und

    Kunst, Zürich Studienreisen im In- und Ausland

    Mitgliedschaften   SGBK, Schweizerische Gesellschaft bildender Künstlerinnen, www.sgbk.ch Ostschweizer Kunstarchiv, www.kuenstlerarchiv.ch/gerdaritzmann Mitglied im www.kunstausleih.ch von 2000 – 2003 Stipendien 2004 Atelierstipendium, Stiftung Casa Bedigliora, Zürich Werkankäufe 1996 Kanton Schaffhausen

    Kantonsspital, Schaffhausen 2007 Migros-Bank, Wil zahlreiche Privatankäufe

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    Einzelausstellungen

    2010 Casa Platano, Brione 2009 Galerie de Grancy, Lausanne 2008 Galerie Gottfried-Keller_Zentrum, Gottlieben 2004 „Blattformen“, Abschlussausstellung Atelierstipendium,

    Casa Atelier, Bedigliora 2002 Sigristenkeller, Bülach 2001 Galerie zur Alten Bank, Niederuzwil, 2000 Museum zum Oberen Amtshaus, Diessenhofen 1999 Städtische Galerie Baliere, Frauenfeld

    Galerie Kunstforum, Winterthur 1998 „Neue Arbeiten“, Galerie Kontrast, Wohlen 1997 Kellergalerie, Zürich,

    Galerie Kunstforum, Winterthur Städtische Galerie Baliere, Frauenfeld

    1996 Kulturfoyer Herblinger Markt, Schaffhausen 1995 Galerie zur Alten Bank, Niederuzwil 1987 Kulturfoyer Herblinger Markt, Schaffhausen Gruppenausstellungen 2012 In the summertime, Galerie Weiertal, Winterthur 2010 open Art, Internationale Skulpturenausstellung, Roveredo GR Trii “Un giorno in felicità”, ARTE&ARTE, Chiesa San Francesco, Como Museo di Palazzo Mocenigo, Venedig, Italien 2009 „...e lucean le stelle“, Arte & Arte, Chiesa San Francesco, Como „Papier & was“, Bodman-Haus, Gottlieben „Parkett & Himmelbett“, SGBK, Villa Severini, Zollikon 2008 „Verbindungen“, SGBK Ausstellung,Galerie Marlene, Ottenbach

    „Frauenschriftbilder“, Ausstellung SGBK, Schlösschen Vorderbleichenberg, Biberist

    openArt 08, internationale Skulpturenausstellung, Roveredo 2007 „Frauenschriftbilder“, Ausstellung SGBK, Zentrum Serata, Thalwil

    Internationale Kunstausstellung, Arte Binningen 2006 Galerie Grancy, Lausanne,

    „Quadrat“, Ausstellung SGBK, RW Fine Art Collection, Winterthur „Exodus“, Ausstellung SGBK, juriert, Galerie Deset-Waldesowomuseum, Prag

    2005 „Sehsicht“, Ausstellung SGBK, Villa Liebegg, Männedorf 2003 – 05 Ausstellungen Kunstausleih, Altstadthalle, Zug 2003 Ausstellung Kunstausleih, Technopark, Zürich 2001 Museum, Kunstverein St. Gallen 1998 Internationale Kunstmesse, Lindau (D) 1994 „Satire“, (juriert) Kunstverein Binningen

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    Gerda  Ritzmann:  Zu  meinen  Arbeiten   Meine experimentellen Arbeiten führe ich grösstenteils in Papier und Karton aus, gelegentlich kommen auch Kunststoffe zur Anwendung. Die Papiere werden, wenn es die Anwendung erfordert, gehärtet oder wenn es die Idee verlangt, bemalt; vorher oder nachher zerschnitten, zerstückelt oder zermahlen und wieder in eine neue Form gebracht. Die Ideen zu diesen Arbeiten nehmen ihren Ursprung in der Natur, wo ich mich von den unerschöpflichen Farben, Formen und Strukturen inspirieren lasse. Im Atelier werden diese Eindrücke umgesetzt und lassen ihren Ursprung oft kaum mehr erkennen. Papiere und Kartons werden auf unterschiedlichste Art bearbeitet, bemalt, gefärbt, zerschnitten, zerstückelt und neu geformt. Diese Gestaltungsprozesse sind sehr arbeitsintensiv und lassen viel Raum für Gedanken, welche immer mit dem Leben zu tun haben. Der Alltag, der das Leben bestimmt, die Tage, die sich aneinander reihen, die Lebenslinien zeichnen, die Kerben hinterlassen. Die Höhenflüge und Niederlagen, Glücks- und traurigen Momente, vom Zusammenleben mit den Mitmenschen und das Alleinsein, die Liebe zur Natur, alles worum meine Gedanken kreisen, findet sich in meinen Arbeiten. Dabei treten die Naturinspirationen immer häufiger in den Hintergrund. Wobei die Natur ja auch nicht vom Leben getrennt werden kann, überall nimmt sie Einfluss auf unser Sein. Sehr gerne verwende ich bedrucktes Papier - da erzählt das Material bereits vom vollen Leben. Gerda Ritzmann: Leisen Suchen – Lustvolles Finden Die Gegend am Waldrand, wo ich wohne, schaffe, verweile, mich verausgabe, mich inspiriere und in die Welt hinaus trete, nennt sich Tannenzapfenland. Die Bäume, sie raunen, rauschen wispern mir zu – sind mein Thema geworden. Nicht die gewohnte Nachbildung interessiert mich; ich lasse mich von der Vielfalt der Formen, Farben und Strukturen verzaubern, lasse mich auf Experimente ein und spiele mit den Materialien. Ich entdecke Unbeachtetes, lese Spuren und gerate ins Philosophieren. Voller Geheimnisse ist die Natur- sie lässt mich staunen und sie bewundern.

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    BEPPE SCHIAVETTA 1949 geboren in Savona diplomiert am Liceo Artistico in Savona und an der Accademia Albertina di Belle Arti di Torino lebt und arbeitet in Cortemilia, Piemont 1990/91 Kursleitung “Prediction and Perception of Natural Hazards” der l’Università Italiana per Stranieri, Villa Colombella Ulrike Herrmann (Bochum) zu Beppe Schiavetta “Lyrik des Lichts” Die Werke Beppe Schiavettas konfrontieren uns als Betrachter mit dominanten Hell-Dunkel-Kontrasten, aufgerissenen Bildstrukturen und starken Farbdivergenzen. Man fühlt sich von ihren sphärischen Farbimpulsen und unruhigen, verletzt wirkenden Oberflächen anfangs nahezu überwältigt. Diese Wirkung löst sich jedoch bei der weiteren Betrachtung auf. Die einzelnen Farbflächen und -formen entpuppen sich als äußerst differenziert gestaltete Bildkomponenten, die den Blick auf sich ziehen. Anfangs einheitlich wirkende Farbbereiche erscheinen auf einmal in hellen und dunklen, in pastosen und transparent-leuchtenden Abstufungen, die ineinander übergehen, nebeneinander stehen oder übereinander gelegt sind. Einige Bereiche treten nach vome, andere nach hinten, wobei sich dieser Eindruck im nächsten Moment wieder zu verändern scheint. Denn die Farbflächen entwickeln sich während der Anschauung zu bewegten Farbräumen. Hinter einem Rot scheint eine hellere oder dunklere Farbe durch; hinter einem Schiefergrau drängt Licht hervor. Selbst eine als Felsplatte erscheinende gegenständliche Form löst sich nach oben und unten hin in die Bildkomposition auf. Ein ständiges In-, Neben- und Übereinander suggeriert eine das ganze Bild umfassende Bewegung, die durch die in die Tiefe gestaffelte Bildstruktur unterstützt wird. Bewegung stellt sich demzufolge als zentrales Thema im Werk dieses Malers dar. Bewegung, die immer Sinnbild des Prozeßhaften ist, das sowohl Entwicklung als auch Zerstörung bedeuten kann. Beide Komponenten - sowohl die Entwicklung als auch die Zerstörung - sind auch beim Prozeß der Bildwerdung maßgeblich. So entwickelt Beppe Schiavetla durch das Übereinandermontieren von Kartonschichten zuerst den Bildgrund, den er nahezu im gleichen Zuge partiell wieder aufreißt und einritzt, gewissermaßen destruktiv komponiert. Erst dann folqt die Bearbeitunq mit der Farbe. Es werden Strukturen aufgegriffen, verdichtet, Kontraste gesetzt, Assoziationen verstärkt und wieder zurückgenommen, das Bild kristallisiert sich langsam heraus. Farben, Formen und Strukturen ergeben sich dabei aus der Suche nach äquivalenten Ausdrucksmitteln für das, was malerisch und gestalterisch ausgedrückt werden soll oder das, was innerhalb der intensiven Auseinandersetzung mit der Leinwand, den Kartonschichten und der Farbe erlebt wird. Der Bild-Entstehungsprozeß ist demnach sowohl durch Spontanität als auch durch Reflexion gekennzeichnet. Dieser kontrapunktische Charakter spiegelt sich auch in den Bildern Schiavettas wieder, die sich ja gerade dadurch charakterisieren lassen, daß sie wie bewegte Farbräume wirken, tatsächlich jedoch "nur" unbewegte Kunstwerke aus Öl und Karton auf Leinwand sind. Suggerierte Bewegtheit und faktische Unbewegtheit erzeugen in den Arbeiten eine spannungsvolle Situation. Spannung stellt somit neben der Bewegung, ohne die keine Spannung zustande

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    kommen kann, ein wesentliches Merkmal innerhalb der Kunst dieses Malers dar. Spannung zwischen Bewegt- und Unbewegtheit, zwischen gegenständlich und rein malerisch wirkenden Formen, zwischen Räumlichkeit und Flächigkeit, zwischen auftauchenden und wieder verschwindenden Strukturen, zwischen kräftigen, klaren Farben, abgetönten Mischfarben und gleißendem Licht, zwischen glatten und aufgebrochenen Oberflächen, zwischen sphärischen Farbräumen und haptischen Krusten und Schlitzen. Anhand der Gegensätze verbindenen Kompositionsweise wird ein konfliktreicher Malprozess deutlich, der von einem ständigen Produzieren, Innehalten, In-Frage-Stellen, Überarbeiten und Entwickeln zeugt. Doch die Bilder von Beppe Schiavetta verweisen darüber hinaus noch auf eine weitere Bedeutungs-Dimension. Ein Teil ihrer Oberflächen weckt Assoziationen an Materialien wie Gesteinsschichten und -schluchten, die natürlich entstanden sind und Spuren Jahrtausende alter Existenz aufweisen. In anderen Arbeiten scheinen elementare Urkräfte - wie das Feuer oder stürmische Wolkenformationen - am Werk zu sein. Nichts wirkt so, als ob es von Menschenhand gestaltet wäre. Man glaubt stattdessen, mit uralten Elementarkräften und Gesteinsformationen direkt konfrontiert zu sein. Von ähnlichen Erscheinungen muss die heimatliche Landschaft geprägt sein, in der er heute noch lebt und arbeitet: Ligurien - ein von tiefen Schluchten zerschnittenes Gebirgsland mit buchtenreichen Küsten. Für sein Werk stellt Ligurien einen wichtigen Ausgangspunkt dar. Jedoch gehen die Arbeiten Schiavettas über diese persönliche Reminiszenz weit hinaus. Seine Heimat ist hier nur als Ansatzpunkt für ein malerisches Gesamtwerk zu verstehen, das sich mit Hilfe der elementaren Gestaltungs- und Ausdrucksmittel der Kunst mit der fortlaufend Risse und Spuren hinterlassenden Geschichte unserer Existenz und ihren Urkräften intensive auseinandersetzt. Dabei werden die Erfahrungen dieser Gewalten, die der Mensch nicht vereinnahmen, sondern nur erfahren kann, in den Bildern so eindringlich bewusst, dass man ihnen direkt gegenüber zu stehen glaubt. Schiavettas Werke beschränken sich in ihrer Wirkung somit nicht nur auf die unmittelbare, sinnliche Wahrnehmung. Sie rufen darüber hinaus ein Reservoir an Assoziationen zum Thema Vergangenheit, Vergänglichkeit und Ursprünglichkeit hervor. Diese Ebene stellt die zweite wichtige Dimension im Werk des Künstlers dar. Seine Arbeiten konfrontieren uns somit nicht nur mit bewegter Spannung, welche ich hier als dynamische Ebene charakterisieren möchte, sondern auch mit einer geschichtlich-existentiellen Dimension. Auf dieser Mehrschichtigkeit beruht letztlich ihre beeindruckende Erscheinung. Die Bilder Schiavettas können ihre Wirkung dabei jedoch nur entfalten, wenn sich der Betrachter oder die Betrachterin in die Werke gewissermaßen "einsieht", sich auf sie einlässt, Assoziationen entstehen lässt und diese reflektiert. Dabei sind nicht absolute Qualitätsmassstäbe oder sich ständig wandelnde ästhetische Beurteilungen massgeblich, sondern zu einem wesentlichen Teil auch die visuelle, vielleicht auch lyrische Kraft des Betrachters oder der Betrachterin. "Die Bilder sind nicht auf der Leinwand, sondern im Menschen" hat Gerhard Hoehme, ein wichtiger deutscher Künstler des sogenannten Informel, einmal bemerkt. Damit betonte er, daß Bilder keine abgeschlossenen, autonomen, künstlerischen Ausdrucksformen repräsentieren Sie stellen vielmehr visuelle und intellektuelle Wahrnehmungsangebote dar, die den Dialog und die Ergänzung durch den Betrachtenden suchen. Ihr eigentlicher Wirkraum liegt hinter dem vordergründig Sichtbaren und visuell Erfahrbaren im Raum der Vorstellung des Sich-auf-sie-Einlassenden. Für das Werk Beppe Schiavettas gilt dies ganz besonders.

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    Einzelausstellungen 1982 Centro d’Arte e Cultura “Il Brandale”, Savona.

    Galleria “Il Punto”, Calice Ligure (SV). 1983 Galleria “ Ideogramma”, Torino, mit einer Präsentation von Viana Conti. 1984 “Festa de Treball”, Barcelona (E) mit einer Präsentation von Gigi Fontana.

    Centro d’Arte e Cultura “G.S. 2.”, Caserta. Centro d’Arte e Cultura “Il Brandale”, Savona, mit einer Präsentation von Stelio Rescio. Collettivo Arti Visive ”Quinta Generazione”, Potenza. ExpoArte Bari, präsentiert vom Centro d’Arte e Cultura “Il Brandale”.

    1985 Circolo Culturale “Il Gabbiano”, La Spezia Ausstellung im “Chiostro di S.Agostino” organisiert von der Gemeinde Loano (SV).

    1986 Galleria “Aglaia”, Firenze Circolo Culturale “Le Pietre”, Arenzano (GE), mit einer Präsentation von Achille Perilli. IIllustrationen für das Buch “La chiave dell’alleluja” von Stefano Carrara Sutour, präsentiert von Dino Molinari in der Libreria Insonnia, Alessandria und von Silvio Riolfo Marengo in der Geminde Savona.

    1987 “Studio Repetto”, Alessandria mit einer Präsentation von Dino Molinari. Galleria “S.Michele”, Savona, mit einer Präsentation von Luciano Caprile. “Studio Gennai”, Pisa. Galleria “Rinaldo Rotta”, Genova.

    1988 Circolo Culturale ”Il Gabbiano”, La Spezia. Interarte Valencia präsentiert von der Galerie “Rinaldo Rotta”. Centro Culturale”San Gerolamo”, Millesimo (SV). Galleria “Dedalo” Savona

    1989 Galleria “Aglaia”, Firenze. Galleria” La Polena”, Genova. Biblioteca Comunale “Villa Barrili”, organisiert von der Gemeinde Carcare (SV) mit einer Präsentation von Luciano Caprile. Sala Consiliare der Gemeinde Celle Ligure (SV), mit einer Präsentation von Germano Beringheli. Circolo degli Artisti Albissola Marina (SV): “Philophies par terre”, Keramiken mit eingrafierten Aforismen von Thedore Koenig. B.I.A.F. Barcelona (E) präsentiert von der Galerie “Rinaldo Rotta”.

    1990 Fondation “Sicard-Iperti”, Vallauris (F). 1991 Collagen zu “La traversée de Colomb”, Gedichte von T. Koenig, präsentiert

    im “Centre G.Pompidou”, Paris (F). 1992 Arte Fiera Bologna präsentiert von der Gallerie “Orti Sauli”.

    Circolo Culturale“La Stella”, Albisola Superiore (SV), mit einer Präsentation von Massimo Trogu. Galleria “Orti Sauli”, Genova, mit einer Präsentation von Luciano Caprile.

    1993 Galerie “TR”, Dorsten (D). Découvert, Parigi (F), repräsentiert durch die Galleria “Orti Sauli”.

    1994 Galerie “9 de Kunst”, Gent (B). 1995 Galerie “Kiliansmuhle”, Lunen (D). 1996 Galerie “9 de Kunst”, Gent (B).

    Galleria “Pulitzer”, Amsterdam (NL).

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    Galerie “Vignon”, Tours (F). 1997 Verwaltungsgericht Karlsruhe, anlässlich des 50° Jahr Jubiläum der

    Institution. Circolo degli Artisti, Albissola Marina (SV).

    1998 CEAC- Centre Européenne d’Art Contemporain, Vallauris- Golf Juan (F). 1999 “Kellergalerie 195”, Kleve (D). 2003 permanente Installation “Ezra Pound Memorial”, Gemeinde Bergolo (CN). 2004 “ARTgalerie”, Rorschach (CH). 2005 Associazione Culturale “ R. Aiolfi” Savona, mit einer Präsentation von S.

    Bottaro Galerie “Marie Demange”, Parigi (F), mit einer Präsentation von Dino Molinari.

    06/07 Lienhardt und Partner, Privatbank Zürich (CH) 2007 Gottfried Keller Zentrum, Glattfelden (CH) 2009 medinitali, Alba CN Italia 2010 Galerien: Eleuteros, Studio Lucio Fontana, Bludiprussia, Albissola (Italien) Gruppenausstellungen (ab 2005) 2005 Villa Meier Severini “ kunst das kleine”, Zollikon (CH). 2006 ‘sommernachtstraum’ Utobadeanstalt Zürich (CH) (Publikation) 2009 ‘immaginando conchiglie’ zeitgenösische Keramik Siena (Italia) 2010 ‘Cavalli di terra - terra di cavalli’, zeitgenössische Keramik, Siena (Italia)

    ‚baustelle’ Museum Bärengasse, Zürich

    Ankäufe   Civico Museo di Campagna (SA) Fabbrica Casa Museo Giuseppe Mazzotti 1903, Albisola Marina (SV) Museo d’Arte Contemporanea di Forte dei Marmi Collezione Vicente Garcia Cervera, Valencia (E) Fondation Sicad-Iperti, Vallauris (F) Museo Laboratorio d’Arte Contemporanea, Milo (CT) Università di Genova, Sitz in Savona Biblioteca Comunale, Carcare (SV) Università Italiana per Stranieri, Perugina Cassa di Risparmio, Savona Banca San Paolo di Torino, Sitz in Savona

    Editionen  mit  Originalwerken   “Frammenti”: sette racconti e un acquerello con presentazione di Luciano Caprile e Silvio Riolfo Marengo. (sieben Erzählungen und ein Acquarell, Text Luciano Caprile und Silvio Riolfo Marengo) “Philosophies par terre” con aforismi di Théodore Koenig, edizioni dell’Orso, (mit Aforismen von Théodor Koenig) Alessandria. “A Jack Visser”: raccolta di opere originali di 45 artisti e amici. Pulitzer Art Galery, Amsterdam (NL) (Sammlung von original Werken von 45 Künstlern und Freunden) “Mélange“ in collaborazione con Yvan Koenig e Franco Siccardi. Libro unico edito

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    dalla Fondation Sicard-Iperti, Vallauris (F). (in Zusammenarbeit mit Yvan Koenig und Franco Siccardi. Einziges von der Fondation Sicard-Iperti, Vallauris (F) herausgegebenes Buch.) “… pax tibi pax mundi…” cartella con presentazione di Dino Molinari e un opera originale, edita in occasione dell’inaugurazione dell’installazione dedicata a Ezra Pound in Bergolo (CN) (Kunstmappe mit Text von Dino Molinari und einem original Werk, herausgegeben anlässlich der Vernissage der an Ezra Pound gewidmeten Installation in Bergolo CN.)

    Rezensionen  von  folgenden  Autoren   F. Ballero, A.Mistrangelo, M.Centini, F.Vincitorio, M.L.Caffarelli, V.Conti, G.Fontana, S.Rescio, E.Riccitelli, S.Bottaro, R.Carbone, D.Molinari, G.Beringheli, G.S.Brizio, S.Ricaldone, G.Serafini, S.Benedetti, G.Pozzi, M.Cristaldi, S.Riolfo Marengo, A.Perilli, R.Tacchella, F.Capra, G.Canestri, L.Valente, F.Sborgi, N.Laffont, E.Crispolti, M.Trogu, N.Mura, T.Koenig, B.Vadon, C.Loubet, H.G.Gassin, A.Dragone, R.Ponticelli, A.Miguel, R.Berretta, A.Schwarz, B.Sikora, T.Demuelder, U.Heimann-Stormer. Publikationen u.A. “D.S.84 Arte nuova in Italia” a cura di E. Crispolti. “Catalogo dell’Arte Moderna Italiana” n° 24. edito da G. Mondadori, segnalato da G. Beringheli. “L’avventura artistica di Albissola” di L. e M. Gallopecca, Edizioni Sabatelli. “La ceramica ligure del novecento” di C. Chiosi e L. Ughetto, edito dalla Fondazione Cassa di Risparmio di Genova e Imperia.

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    MICHAEL STAMPF 1952 geboren in Olomouc (Tschechoslowakei) 1967-70 Ausbildung zum Buchhändler, Diplom seit 1972 politische Konflikte 1982 Flucht in die Schweiz seit 1983 wohnhaft in Oberentfelden, Aargau seit 2010 Mitglied visarte Künstlerischer Werdegang Der als Folge des „Prager Frühling“ mit einem Berufsverbot belegte Buchhändler und Künstler tschechischer Abstammung floh 1982 in die Schweiz, nachdem ihn die Zuspitzung seiner persönlichen Situation durch verbotene Ausstellungen und politische Konflikte mit dem totalitären Regime zur Flucht aus seinem Heimatland zwang. Seine abstrakte Periode beendete Michael Stampf mit der Verbrennung einer Grosszahl seiner Bilder. Privatunterricht bei einem Kunstmaler, seine gleichzeitige Tätigkeit als Restaurator von alten Bildern und Holzskulpturen, der Beginn figürlicher Malerei und der persönliche Kontakt zu Surrealisten und Dissidenten läuteten eine neue Schaffensperiode ein, welche gemalte Bilder, Arbeiten aus Holz, Skulpturen, Marionetten sowie kinetische Mobile und Solarmobile umfasst. Seine Malweise basiert vor allem auf alten Lasiertechniken, wo feinste Pinselstriche und Punkte besonders eindrucksvoll auf seinen Miniaturen zur Geltung kommen. Als Gratwanderer zwischen Surrealismus und Fantastischem Realismus gelingt es Stampf auf höchst eigensinnige, gleichermassen spielerische, bizarre wie groteske Weise, gesellschaftliche Mythen und eingefrorene Menschheitserfahrungen in ein faszinieren spektakuläres und zuweilen auch erschreckendes, mehrschichtiges Seelenlabyrinth zu projizieren. Sein schwarzer Humor erinnert an die absurden Welten des Franz Kafka. Die für Stampf typische humorvoll-satirische und mitunter ironische Betrachtungsweise von tragischen, aber auch komisch anmutenden Begebenheiten erforscht den Menschen als von Torheiten geplagte, lasterhafte und grausame Kreatur voller Obszönitäten, welche sich dem Betrachter auf unerwartet hintergründig subtile Art erschliessen. Einzelausstellungen 1970 Olomouc (Tschechoslowakei) 1973 Burg Sovinec (Tschechoslowakei) 1984 Gasthof Bären, Veltheim 1993 Galerie Zwöi, Aarau 1998 Galerie Thut, Zofingen 2000 Tabak-Haus zum Adler, Aarau 2002 Stadtbibliothek Aarau 2006 Galerie deArtis, Zug 2007 Kloster Fischingen, Schweiz

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    Ausstellungsbeteiligungen 1983 Galerie Krause, Pffäffikon ZH 1986 Del Bello Gallery Toronto (Kanada) 1987 Art Room, Lengnau 1988 International Art Competition New York (USA) 1989 Del Bello Gallery Toronto (Kanada) 1990 Art as togetherness, Aarau Galerie Zwöi, Aarau 1991 Galerie Zwöi, Aarau 1992 Comic Festival, Lenzburg 1993 Kunsthaus-Weihnachten, Aarau 1994 Comic Festival, Lenzburg 1995 Internat. Biennale für Cartoons, Pisek (Tschechische Republik) 1999 Internat. Biennale für Cartoons, Pisek (Tschechische Republik) 2001 Galerie Kunstwerkstatt Gubler, Zürich Galerie Zwöi, Aarau 2002 Cartoons Undercover, Bree (Belgien) 2003 - 05 KunstAusleih, Altstadthalle Zug und Zentrum Klus, Zürich 2004 Maison Pelgrims, Brüssel (Belgien) 2005 Galerie Naivni svet, Brno (Tschechische Republik) 2006 Galerie Skácelík, Olomouc (Tschechische Republik) 2007 Burg Bubikon 2008 Art International, Zürich 2010 Miniature Art Biennale, Corp. Augustin-Chenier, Quebec (Canada) Museum of Cont. Art Latino-American, La Plata, Buenos Aires (Argentinien)

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    MARGRITH WEISSER

    Biographisches Margrith Weisser, geboren 1959, verbrachte Ihre Kindheit in Bönigen bei Interlaken. Nach dem Absolvieren der Schule besuchte sie für ein Jahr die Kunstgewerbeschule in Bern. Während längeren Sprach- und Kunstaufenthalten im Ausland entfaltete sich das bildnerische Schaffen der Künstlerin zu Beginn der 80er Jahre durch Umsetzung von Erlebtem und Gesehenem in gegenständlicher Aquarellmalerei. Ihre Neugierde und Entdeckungsfreude liess Weisser als Flight Attendant zur Swissair gehen, wo sie neun Jahre lang die ganze Welt bereiste. In Ihrer Freizeit malte die Künstlerin intensiv. So konnte sie ihre vielen Impressionen aus fernen Ländern und fremden Kulturen malerisch umsetzen. Ihre Ausbildung setzte sie vorwiegend in autodidaktischer Art fort. Zusätzlich besuchte Sie regelmässig Malkurse bei etablierten Künstlern wie Doris Walser, dem Wiener Kurt Panzenberger oder Elisabeth Moers u.a.. Es folgte 1988 die Heirat und vertiefte Widmung der Malerei. Ihr Mann ist Architekt und Ihr Atelier befindet sich im Dachgeschoss des Architekturbüros in Zollikon. Die Malerin wohnt mit Ihrer Familie in Herrliberg bei Zürich. Material und Technik Margrith Weisser: „Meine Freude am Experimentieren drücke ich vor allem durch das vielschichtige Bearbeiten der Bildoberfläche aus. So erwecke ich meine Bilder zum Leben.“ Mitte der 90er Jahre suchte sie nach den Erfahrungen in der Aquarellmalerei in einer neuen Technik eine weitere Herausforderung und malt fortan mit Acrylfarben und Farbpigmenten. Als Untergrund dienen Papier, Leinwand und Holz. Ihre Experimentierfreude tritt durch Ihren Umgang mit dem Material und durch Ihre Technik an den Tag. Die Farbe trägt die Künstlerin in mehreren Schichten auf, die sie dann teilweise wieder mit verschiedenen Utensilien oder der Hand aufdeckt, sie wegkratzt, um so die darunter liegenden Farbschichten an den Tag treten zu lassen. Trotz dieser Vielzahl der Farbaufträge wirken Ihre Bilder nicht pastos, vielleicht auch darum, weil die zahlreichen Aufträge sehr lasierend aufgetragen sind. Diese vielschichtige Technik lässt die Bilder räumlich wirken und erzeugt gleichzeitig eine Spannung, die aus dem Spiel der verschiedenen Schichten untereinander hervorgeht. Die bevorzugten Farben der Künstlerin sind viele Arten der Weiss-Töne. Vereinzelt erscheinen kleine Zeichen in starken Farbtönen in den Bildern. Zusammen mit den

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    Weiss-Tönen wirken sie aber eher sanft und strahlen im Gegensatz zu ihrem ursprünglichen Charakter trotzdem Ruhe und Harmonie aus. Zu ihren Bildern „Dort wo meine Bilder rein abstrakt sind, spürt man dennoch den Gegenstand“, so beschreibt Weisser die Bildsprache Ihres Werkes. In verschiedenen Tönen und Mischformen spiegelt sich das Weiss als Farbe, die Ihr Erscheinungskleid chamäleonartig wandeln kann. Dies tut sie beispielsweise, wenn die Künstlerin darin bunte Farbpigmente wie ein leuchtendes Rot einmischt. Durch das bestimmende „chamäleonartige“ Weiss und durch die Auftragstechnik wirken die Bilder der Künstlerin ruhig und sehr sorgfältig gearbeitet. Die daraus resultierende fast meditative Ruhe täuscht aber über eine dynamische Entstehung Ihrer Bilder hinweg. Weissers Werk lädt so den Betrachter ein, neue Räume und Stimmungen zu erkunden, zu entdecken und zu interpretieren. Ausstellungen 1990 Galerie Herzog, Meilen/ZH (E) 1993 Schloss Ursellen bei Bern (E) 1998 Gesundheitshus, Meilen/ZH (E) 1999 Galerie Vogtei, Herrliberg/ZH 2001 Kulturschiene Herrliberg/Feldmeilen (E) 2003 Kulturschiene Herrliberg/Feldmeilen (E) Stadthausgalerie Unterseen/BE 2004 Villa Meier Severini „Kunst das Kleine“, Zollikon 2006 Galerie für Gegenwartskunst, Bonstetten (E) 2007 Kulturschiene Herrliberg/Feldmeilen 2008 Galerie Vogtei (E) 2010 Galerie für Gegenwartskunst, Bonstetten 2014 Galerie für Gegenwartskunst, Bonstetten

    E = Einzelausstellung

    Ankäufe 1991 Nordfinanzbank Zürich 2000 Züblin Immobilien AG Zürich 2005 Ankäufe Praxis Dr. Bühlmann, Zürich