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Weltsprache Container - Warum sich auch Massengüter in Container pudelwohl fühle, und weitere spannende Stories aus der Welt eines Binnenhafens.
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Das Magazin der bayernhafen Gruppe 12-2013
kurs bayernhafenAschaffenburg - Bamberg - Nürnberg - Roth - Regensburg - Passau
Weltsprache ContainerWarum sich auch Massengüter in Containern pudelwohl fühlen.
Robust und effizient.Was die Logistik von der Zelle lernen kann.
… bringt Steine in Form.Die Firma Natursteine Gandl.
Der Weg des Öls.Wie Tankstellen an Sprit und Haushalte an Heizöl kommen.
2 kurs bayernhafen
3 Editorial
4 KurzGemeldet Neues von den bayernhafen Standorten. Online-Adventskalender
6 TitelThema Weltsprache Container
Warum sich auch Massengüter in Containern pudelwohl fühlen 9 HafenBerufe
Container-Checker
10 GüterWege Der Weg des Mineralöls
11 SynErgie Von Bunkern, Bilge und Co. HafenGlossar
Bilgenentöler
12 PolitikStreifzug Im Dialog mit der Politik
13 FormenSpiel Auf der Rolle! BeneFit bayernhafen Regensburg stärkt den Hochwasserschutz
14 DiaLog Großer Andrang und beste Stimmung
Weit über 20.000 Besucher beim Hafenfest in Aschaffenburg
15 DiaLog Finale der BR-Mainfrankentour im bayernhafen Aschaffenburg
Film „Menschen bei bayernhafen“ Vier Minuten Hafen hautnah
Top of bayernhafen Nürnberg 16 ErfolgsGeschichte … bringt Steine in Form. Die Fa. Natursteine Gandl
17 VorausBlick Die Sieger im 4. „Grenzenlos“-Wettbewerb WachstumsZahl Ahoi auf Main und Donau!
18 FachMeinung Von der Logistik der Zelle lernen
19 Impressum
Inhalt
Skyline.Mitten in Bayern. Mitten im Westhafen Regensburg.
3kurs bayernhafen 3kurs bayernhafen
Sehr geehrte Damen und Herren,
sehr geehrte Kunden, Partner und Freunde der bayernhafen Gruppe,
unser Wohlstand basiert auf einer funktionierenden Wirtschaft. Industrie und
Handel brauchen dazu wettbewerbsfähige Standortbedingungen - eine der
wichtigsten ist eine moderne, leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur. Dieser
„Dreisatz“ ist längst gesellschaftlicher Konsens. Zusätzlich kristallisiert sich in
diesen an demokratischen Entscheidungen reichen Monaten die Erkenntnis
heraus, dass die Infrastrukturfinanzierung auf nachhaltige Beine gestellt wer-
den muss.
Nur was Substanz hat, kann Substanz geben. Oder anders formuliert: Wer von
der Substanz lebt, hat irgendwann keine mehr. Daher kommt der zielgerichteten
Modernisierung der Bahn-, Schifffahrts- und Straßennetze allererste Bedeutung
zu. Die Politik in Berlin wie in Bayern hat dies erkannt. Wir werden all unseren
Sachverstand miteinbringen, um der Politik dabei ein starker Partner zu sein.
Als Standort-Architekt entwickeln wir funktionierende Wirtschaftsräume und
schaffen Synergie zwischen Industrie und Logistikern, zwischen den sechs Häfen
der bayernhafen Gruppe, Hafenansiedlern und Standorten in ganz Europa. Unser
Titelthema diesmal ist „Weltsprache Container“ – mit spannenden Beispielen
dafür, wie Unternehmen den Container erfolgreich zum Transport von Massen-
und Schüttgütern einsetzen.
In der aktuellen „kurs“ erwarten Sie zudem eine Reportage zum Weg des
Mineralöls, ein Portrait der Firma Gandl Natursteine und eine spannende
Entdeckungsreise in die Welt der Zelle. Aus Anlass der Vergabe des Medizin-
Nobelpreises an den deutschen Forscher Thomas Südhof gehen wir der Frage
nach: Was kann die Logistik von der Zelle lernen?
Im Namen des Teams der bayernhafen Gruppe wünsche ich Ihnen eine
interessante Lektüre und freue mich auf den Dialog mit Ihnen.
Ihr
Joachim ZimmermannGeschäftsführer
„Nur was Substanz hat, kann Substanz geben.“
Editorial
4 kurs bayernhafen
KurzGemeldet
BR live bei PollmeierGeschnittenes Buchenholz nicht nur für die Möbelindustrie - Pollmeier Massivholz ist Europas größter Laubholzsäger. Die Stämme kommen aus dem Spessart, dem Odenwald und anderen Buchenwäldern Mitteleuropas. Das wollte sich das Bayerische Fernsehen genau anschauen und schickte BR-Reporterin Birgitt Roßhirt in den bayernhafen Aschaffenburg. Ihr Livebericht auf www.bayernhafen.de
„Sonderbehandlung“ für vier alte Schleusentore
Vier alte Tore aus der Schleuse Ottendorf hatten es im wahrsten Sinne des Wortes „in sich“ – sie waren asbesthaltig und mussten entsorgt werden. Ein Fall für die Spezialfirma Bernhard Westarp im bayernhafen Aschaffenburg. Die Verladung der vier jeweils 12 x 7 x 1 m großen und 27 t schweren Tore aus dem Schiff über-nahmen zwei Doppelwippdrehkräne. Und die lösten den Umschlag dann souverän in einer Gemeinschaftsaufgabe.
Fit für die Automobillogistik
Der bayernhafen Regensburg trägt den steigenden Anforderungen der Automobilhersteller Rechnung und asphaltiert eine Fläche für Neuwagen von rund 40.000 m2. Die neue Platzbefestigung steht im Ölhafen für die Automobillogistik bereit, direkt neben der roll-on / roll-off Rampe für Schiffstransporte. Hier können Fahrzeuge effizient umgeschlagen und sicher abgestellt werden. Außerdem stehen zwei halbzuglange Gleise mit Kopframpe für den An- und Abtransport per Bahn zur Verfügung.
Spatenstich für neues BayWa Landtechnik- Servicezentrum für FrankenDie BayWa macht ihren Standort im bayernhafen Bamberg zu ihrer Frankenzentrale im Bereich Technik. Auf 18.000 m2 entsteht ein neues Landtechnik-Servicezentrum mit Werkstatt, Ausstellungen und großem Gebrauchtmaschinenbereich. Ab Herbst 2014 werden hier 40 Mitarbeiter beschäftigt sein, fünf Arbeitsplätze davon ent-stehen neu.
„Wir freuen uns, dass sich BayWa mit einer Investition von 5 Millionen Euro zum bayernhafen Bamberg bekennt“, sagt bayernhafen Geschäftsführer Joachim Zimmermann, „die damit verbundene Neuordnung des BayWa-Geländes ermöglicht eine Stärkung des Agrarsektors auf Flächen mit direkter Nähe zur Hafen infrastruktur. Die BayWa ist an vier bayernhafen-Standorten vertreten. Erst im vergangenen Jahr hat die BayWa Agrar ihren Getreideumschlag im bayernhafen Regensburg mit einer Großinvestition stark ausgebaut.”
Neues Stahllogistik-Zentrum HERBST in BambergDas Familienunternehmen Herbst Transporte und Logistik ergänzt seinen Hafenstandort um ein neues Stahllogistik-Zentrum mit 10.000 m2 Nutzfläche und Hochregallager. Die neue Logistikhalle mit sieben Kranbahnen wird nach ihrer Fertigstellung die Firma Köstner Stahllogistik nutzen. Geplant und errichtet wird die Halle bis Frühjahr 2014 vom Generalbauübernehmer Matthias Kienbaum GmbH aus Bayreuth.
Erster Spatenstich zum Neubau des Herbst Stahllogistik-Zentrums im bayernhafen Bamberg, von links: Andreas Heilmann (Niederlassungsleiter Bamberg Firma Köstner), Joachim Zimmermann (Geschäftsführer bayernhafen Gruppe), Kristina Kienbaum (Generalbauübernehmer), Frank Herbst, Andreas Starke (Oberbürgermeister Bamberg), Michaela Herbst, Dr. Norbert Teltschik (Vorstand Firma Köstner), Stefan Glock (Geschäftsbereichsleiter Stahl, Firma Köstner).
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Dach überm Kopf für Schüttgüter
Seit September steht im bayernhafen Passau direkt an der B8 eine multifunktionale Lagerhalle. Damit können jetzt auch nässeempfindliche Schüttgüter umgeschlagen und gelagert wer-den. Die Firma WB Transport GmbH aus Reutlingen nutzt diese neue Möglichkeit und lagert Streusalz ein. Da im bayernhafen Passau nur begrenzt Grundstücke zur Verfügung stehen, werden diese besonders effizient genutzt – folgerichtig hat bayernhafen daher selbst in die Suprastruktur investiert und die Halle errichtet. Das Streusalz kommt überwiegend per Binnenschiff, die Verteilung auf Läger bei den Endkunden übernehmen LKW. Die Umschlag-leistung wird von bayernhafen erbracht.
30 Gärtanks für die Brauerei Hacklberg
Wie im Orbit – die zylinderförmigen Kessel aus Edelstahl erinnern ein bisschen an eine Raumfahrtstation. 30 dieser zwölf Meter hohen und jeweils etwa zehn Tonnen schweren Gärtanks bestellte die Passauer Brauerei Hacklberg bei der Ziemann International in Ludwigsburg, einem Hersteller schlüsselfertiger Brauereianlagen seit über 160 Jahren. Gebaut wurden die Tanks in der Ziemann International Fertigungsstätte in Bürgstadt, nur einen Kilometer von der eigenen Verladestelle am Main entfernt. Von hier gingen die 30 Tanks dann per Schiff über Main, Main-Donau-Kanal und die Donau zum bayernhafen Passau. Dort nahmen die bayern hafen Schwergutexperten die Tanks „in die Gurte“ und hoben sie per Hafenmobilkran vom Schiff aufs Land – und von dort auf Spezial-LKW, auch Kesselbrücken genannt. In Vierer-Packs fuhren die LKW dann die Tanks zur Brauerei Hacklberg, die wegen der Übernahme der Innstadt-Brauerei ihre Brauanlagen erneuert und erweitert. Wohl bekomms
KurzGemeldet
77-Meter-Gigant durchquert OstbayernUm aus Luft die Bestandteile Sauerstoff, Stickstoff und Edelgase zu gewinnen, baut Linde bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts Luft-zerlegungsanlagen. Über 2.800 dieser Linde Anlagen sind heute in 80 Ländern im Einsatz. Tragendes Element der Luftzerlegungsan-lage ist die Rohargonsäule. Und wenn die vom Linde Werk in Schal-chen im Landkreis Traunstein auf die Reise geht, ist das erste Ziel der bayernhafen Passau. 2013 produziert Linde eine Rohargonsäu-le für die US-Tochtergesellschaft Linde Gas North America LLC in Houston / Texas – mit 56 Metern das längste Bauteil, das Linde je Richtung Passau geschickt hat. Ein Schwertransport, der inklu-sive Zugfahrzeug und Auflieger 77 Meter misst. Und ein Fall für die Schwergut-Experten im bayernhafen Passau und die ausfüh-rende Firma Kran Saller. Per Binnenschiff ging’s dann weiter nach Bremen, wo die Komponenten vor ihrer Weiterreise mit weiteren Prozesskomponenten in Coldboxen verbaut wurden. Die fertigen Coldboxen werden in der Schiefergasverarbeitung eingesetzt.
Jeden Tag eine neue Gewinnchance – der bayernhafen Online-Adventskalender auf www.bayernhafen.de nimmt Besucher mit auf eine Reise durch die Logistik. Täglich ist eine Rätselfrage zu lösen, zu Unternehmen an den bayernhafen Standorten. Zu gewinnen sind z.B. ein Asus Nexus 7 Tablet, eine Städtereise, ein LEGO® City Hafen, VIP-Tickets für die Brose Baskets oder die Nürnberg Ice Tigers – und Erlebnisse, die nirgends zu kaufen sind, wie eine Tour auf einem Güterschiff oder einen Tag lang „Großes bewegen“ im Container-Terminal. Die Preise werden von Unternehmen in den bayernhafen-Standorten sowie von bayernhafen zur Verfügung gestellt. Spielbar ist jedes Kalendertürchen natürlich nur am jeweiligen Adventstag. Die Gewinner werden jeweils am nächsten Werktag ausgelost und dann sofort benachrichtigt. Das Team der bayern-hafen Gruppe und alle teilnehmenden Unternehmen drücken Ihnen die Daumen und wünschen Ihnen eine frohe Advents- und Weihnachtszeit.
Online-Adventskalender
6 kurs bayernhafen
Geht’s in den Abendnachrichten um die Wirtschaft, ist er im Bild. Er ist weltweit im Einsatz, kann jeden Ver-kehrsträger, ist stapelbar und nahe-zu unverwüstlich – der Container ist der Alleskönner der Logistik. Nur fol-gerichtig transportiert er alles, was hinein passt: Maschinenteile, Kühl-schränke, Laptops, Schuhe, Gefahr-güter, Pianos … Weniger bekannt ist, dass sich der Container auch her-vorragend für Massengüter eignet. „Containerisierung der Massengüter“ - ein Portrait.
Beginnen wir mit Kunststoffen – einem Gut, das Verpackungen ebenso Stabilität gibt wie Fenstern, Armaturen und Behäl-tern, Folien, Rohren und vielem mehr. Kunststoffgranulat ist ein Schüttgut. Eines, das lange Wege geht.
Kunststoffe unterwegsDie Verkehrsströme der Kunststoffindus-trie haben sich weltweit stark verän-dert: Die verarbeitende Industrie fertigt Kunststoffprodukte weiterhin dort, wo die Kunden sind - in Europa. Die Grund-
stoffindustrie dagegen verlagert ihre Pro-duktionsstätten dorthin, wo die Kosten niedriger sind - nach Asien und in den Mittleren Osten. Dies führt zum Import von Kunststoffvorprodukten aus Über-see: bis vor einigen Jahren noch zu fast 100% verpackt, mit steigender Tendenz jedoch auch als Schüttgut in Standard-Seecontainern.
„ D a m i t e n t s t e h e n neue Transportwege für Kunststoffe“, sagt Sonja Stich, Bereichs-leiterin Intermodale Verkehre bei der KARL SCHMIDT SPEDITION GmbH & Co.KG Heil-bronn, „die Ware aus Middle East kommt per 20- oder 40-Fuß-Container im Seeha-fen Hamburg / Rotterdam an, geht per Zug zum Container-Terminal im bayern-hafen Nürnberg und dann weiter per LKW zum Kunden. Der Container bietet den großen Vorteil, dass wir ihn ohne Schnittstellen durchrouten, erst auf den Zug, dann aufs Terminal, dann auf unsere Lkw. Das heißt, der Container fährt durch
bis zum Empfänger, ohne dass ein neuer Güterumschlag erforderlich wird.“
Allerdings kann nicht jeder Importwaren-strom direkt zum Empfänger in Europa geliefert werden, da z.B. die Produktions-zyklen unterschiedlich sind oder die längeren Laufzeiten auf dem Seeschiff die Produzenten in Europa unflexib-
l e r m a c h e n würden. Hier k o m m e n die Schmidt Schüttgutcen-tren mit ange-schlossenen Containerter-minals zum
Einsatz: Die Ware wird hier zwischenge-lagert, so können die Containermieten der Reedereicontainer vermieden werden. Für den Weitertransport ab den Schütt-gutcentren nutzt Schmidt in Europa dann eigene 30 Fuß-Schüttgut-Container, spe-ziell für Kunststoff-Granulate und -Pulver und die Silo-LKW-Straßenflotte.
Weltsprache Container Warum sich auch Massengüter in Containern pudelwohl fühlen.
TitelThema
„Der Container bietet den großen Vorteil, dass wir ihn ohne Schnittstellen durchrouten.“ Sonja Stich,
Bereichsleiterin Intermodale Verkehre bei der KARL SCHMIDT SPEDITION GmbH & Co.KG Heilbronn
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Flexibel für verschiedene SchüttgüterDie 30 Fuß-Boxcontainer transportieren problemlos verschiedene Schüttgüter auf dem Hin- und Rückweg – denn sie enthalten ein Einweg-Inlett, recycelbar und lebensmittelkonform. Kunststoff-granulat kann somit in Kombination mit anderen Produkttypen wie Lebens-mittel und Mineralien transportiert werden. „Dies schafft paarige Verkehre und damit deutlich höhere Effizienz“, sagt Sonja Stich, „eingefüllt wird von oben über sogenannte „Domdeckel“ oder über ein Heckverladesystem beim Einsatz von Standard-Seecontainern, das die Schüttgüter waagerecht ein-bläst oder mechanisch einfördert. Dies funktio niert zuverlässig mit Kunst-stoffgranulat genauso wie mit losem Zucker, Malz oder hochwertigen Quarz-sanden, die in der Automobilproduktion gebraucht werden.“
Seit kurzem verfügt Schmidt auch über ein Be- und Entladesystem, mit dem schwer fließende Pulverprodukte beför-dert werden können. Dadurch wird den Kunden sowie deren Empfängern die aufwändige Verpackung, das Hand-ling und die Entsorgung der Packmittel abgenommen.
Auch die Güterströme für Zucker und Zement werden internationaler
„Auch andere Güterströme werden inter-nationaler“, erläutert Sonja Stich, „so war Zucker bis vor rund zehn Jahren ein über-wiegend regionales Transportgeschäft, da lieferte die Zuckerraffinerie Bayern im 250-km-Umkreis aus. Dann öffnete sich der Weltmarkt, ein Prozess, der noch weiter geht, und Zuckerimporte kommen jetzt aus Übersee. Das führt zu innereu-ropäischen Zucker-Transporten zu den Endkunden. Ganz ähnlich ist die Ent-wicklung bei Mineralstoffen und Zement
– jahrzehntelang ein typisches Regional-geschäft, Adressat sind ja die Baustellen im Umkreis. Dann wurden z.B. für den Brücken- und Tunnelbau Spezialzemente entwickelt, die in relativ großen Mengen, z.B. 40.000 t über acht Monate, an eine Baustelle zu liefern sind. Für diese Kam-pagnengeschäfte sind Schüttgut-Contai-ner ideal, denn sie können individuell von einer Linie zur nächsten gebracht werden. Der Schüttgut-Container geht hochflexi-bel mit verschiedenen Produktionszyklen beim Ursprungsproduzenten um, mit unterschiedlich portionierten Massen und Abnahmefrequenzen. Und: Der Con-tainer hat noch einen weiteren Vorteil: Er bringt Güter von der Straße auf Schiene und Wasserstraße – und schont so die Umwelt.“
Giessereikoks im Container Ein weiteres Beispiel für Massengüter im Container ist Gießereikoks. Gießereikoks liefert die Hitze, die Gussteile in Form bringt. Dabei zählt der Brennwert – und der hängt beim Koks von der Körnigkeit ab. Je großkörniger Gießereikoks die Öfen erreicht, desto höher ist sein Brennwert. Damit kommt einer möglichst „sanften“ Anlieferung aus der Kokerei große Bedeu-tung zu. Ein Fall für neska intermodal, ein Unternehmen der Imperial Logistics Gruppe. neska intermodal unterhält tri-modale Containerterminals in Köln, Düs-seldorf, Dormagen, Krefeld und Duisburg.
7kurs bayernhafen
TitelThema
Analog zu den europäischen Schüttgutcontainern werden mitt-lerweile auch Überseegeschäfte in 20' oder 40' Containern lose abgewickelt. SCHMIDT stellt die Entladetechnik für Granulat und pulverförmige Produkte zur Verfügung.
Die 30 Fuß-Boxcontainer von SCHMIDT transportieren zuverlässig Kunststoffgranulat ebenso wie losen Zucker, Malz, Mineralprodukte oder dienen als flexibles Lagerequipment.
Die Innenreinigung der Silofahr-zeuge gehört zu den besonders wichtigen Elementen in der Quali-tätskette von Schüttguttransporten: Insgesamt 13 SCHMIDT-Logistikzen-tren haben eigene Reinigungsanla-gen. Die automatische Silo-Innen-reinigung erfolgt unter Hochdruck mittels Sprühköpfen, teilweise mit Warmwasser. Je nach Bedarf kön-nen Reinigungsmittel hinzugefügt werden.
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„black-boxXes“ für den HauptlaufBis vor einigen Jahren erhielt Thyssen-Krupp Metallurgical Products seinen Gie-ßereikoks überwie-gend mit Kipp-Lkw aus dem polnischen Walbrzych. 900 km Straßentransport – eine suboptima-le Lösung. neska intermodal setzte daher ein multimoda-les Verkehrskonzept auf, das auf einem eigens für den Kokstransport entwi-ckelten 30-Fuß-Spezialcontainer basiert
– der „black-boxX“.
„Früher musste der Koks zweimal im Handling bewegt werden“, sagt neska intermodal Geschäftsführer Hans-Peter Wieland, „dabei konnte der Koks bre-chen und an Brennwert verlieren. Damit macht die black-boxX Schluss, denn sie nimmt den Koks einmal an der Kokerei auf und bringt ihn ohne zusätzlichen Umschlag bis zur Gießerei. Die black-boxX sorgt für ein optimales Gewichts-Volumen-Verhältnis beim Transport des leichten Koks und schont so dessen Qualität.“
Für das jährliche Transportvolumen von über 200.000 t auf den Strecken Walbrzych–Duisburg/Stadtallendorf/Haldenleben/DK-Padborg sowie Ostra-
va-Duisburg setzt neska intermodal über 500 der schwarz lackierten Open-Top-Container ein. Drei Ganzzüge pro Woche mit je 54 black-boxXes à ca. 27 t Koks
sind dafür unter-wegs. Ab den Terminals wer-den die Contai-ner per Lkw den Empfängern im Umkreis von 100
km zugestellt. Für die Traktion sor-gen für die polnischen Züge CFL Cargo
Deutschland mit der polnischen Staats-bahn PKP; die Relation ab Tschechien bedient die HSL Logistik. Das neue Konzept spart jährlich rund 9 Millionen Lkw-Kilometer.
Und schon gibt’s eine zweite Linie – die „blue-boxXes“ Seit 2012 hat neska intermodal die erfolgreiche black-boxX-Linie um eine blau lackierte Linie erweitert: Die blue-boxXes liefern leichten Koks aus Spa-nien, wassergeschützt mit Plane. black- und blue-boxXes sind vom German Lloyd geprüft. neska intermodal strebt dabei natürlich paarige Verkehre an. Hans-Peter Wieland: „Weil in Tschechien und Polen auf dem Land noch viel mit Briketts geheizt wird, gehen die black-boxXes zunehmend gefüllt mit Briketts in den Rundlauf.“ Die Briketts kom-men aus den Brikett-Fabriken im Köl-ner Raum. Transporte per Wasser nach Irland und England sind im Versuchs-stadium.
„Eine weitere Linie von den Koks-Produktions stätten in Polen und Tschechien nach St. Petersburg und Moskau bauen wir im Moment auf“, sagt Hans-Peter Wieland, „die Gespräche mit EVUs laufen, wir entwickeln derzeit das Konzept und planen, Anfang 2014 mit Probetransporten zu starten.“
„Die black-boxX schont die Koks-Qualität.“
Hans-Peter Wieland neska intermodal Geschäftsführer
TitelThema
Eigens für den Kokstransport entwickelt – die „black-boxXes“, 30-Fuß-Spezialcontainer von neska intermodal, nehmen den Koks einmal an der Kokerei auf und bringen ihn ohne zusätzlichen Umschlag bis zur Gießerei.
Vom KV-Terminal im bayernhafen Bamberg sendet die Bamberger Malzfabrik Weyermann® ihre Spezialmalze in Frachtcontainern zu Kunden weltweit.
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Spezialmalze von Weyermann® im ContainerEin drittes Beispiel für die Containerisie-rung von Massengütern ist Malz – und damit sind wir im bayernhafen Bam-berg. Von hier aus sendet die Bamberger Malzfabrik Weyermann® ihre Spezial-malze in Frachtcontainern zu Kunden weltweit. Weil Malz eine Mindesthalt-barkeit von rund 18 Monaten hat, muss der Feuchtigkeitsgehalt gleichbleibend bei vier bis fünf Prozent liegen. Ein Fall für Container mit verschließbarem Plastikin-let. Auch an die Sauberkeit der Container stellt Weyermann® höchste Ansprüche: Sie müssen geruchsfrei, dicht, sauber und frei von jedweden Verschmut-zungen sein. Neben der losen Ware lie-fert Weyermann® seine Spezialmalze auch als palettierte Ware in doppelwan-digen Säcken. Weyermann® setzt für den Transport seiner Produkte auf einen mög-
lichst hohen Schienen- und Schiffsanteil. Per Lkw geht’s zum nur 2 km entfernten bayernhafen Bamberg. Von hier gehen die Container täglich im Nachtsprung per Zug zum Hamburger Hafen, wo See-schiffe die Weiterreise nach Übersee übernehmen.
„Der Container ist Weltmeister in Fle-xibilität“, sagt Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayern hafen Gruppe,
„wir unterstützen die Aktivitäten v o n L o g i s t i k -dienst le istern, M a s s e n g ü t e r per Container zu versenden. Da ist ein großes Potenzial für Bahn und Binnenschiff-fahrt. Anders als auf dem Rhein, der heute bereits von der Containerschiff-
fahrt profitiert, ist an Main, Main-Donau-Kanal und Donau in puncto Containertransporte noch viel Luft nach oben. Um dieses Wachstumspotenzial zu sichern, müssen Containerterminals, dort wo möglich, an alle Verkehrsträger angebunden sein. Es gibt keinen Sinn, Containerterminals 4 km von der Wasser-straße entfernt zu errichten – denn damit wird die Einbindung des Binnenschiffs unmöglich gemacht. Da Binnenhäfen
schon heute U m s c h l a g -zentren für Massengüter sind, ist es nur logisch und konsequent, a u c h d e m
Container dort seinen Platz einzuräumen. Der Container ist Eintrittskarte in eine hochflexible Logistik.“
TitelThema
„Der Container ist Eintrittskarte in eine hochflexible Logistik.“
Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe
Container-Checker „Was ein Container zu sagen hat, erfährt ein Container-Checker meist schon in 30 Sekunden“, sagt Marcus Dober, Prokurist des TriCon Container-Terminals im bayernhafen Nürnberg,
„so schnell und effektiv läuft die Eingangsprüfung der Con-tainer, Sattelauflieger und Wechselbrücken, die per LKW am Container-Terminal ankommen und dort auf Bahn oder Bin-nenschiff umgeladen werden.“ Das heißt, wenn der LKW mit seiner Ladeeinheit eintrifft, macht der Container-Checker die Sichtkontrolle und erfasst per Handheld-PC Größe, Container- und Plombennummer, bei Gefahrgut auch die entsprechende
Gefahrgut-Kennzeichnung. Auch die Schadensdokumentation gehört zu seinen Aufgaben – so vermerkt er, wenn die Ladeein-heit Risse, Dellen o.Ä. hat, und prüft ihre Verladefähigkeit für die Bahn. „Ein Container-Checker muss auch bei hohem Fahr-zeugaufkommen den Überblick behalten“, sagt Marcus Dober,
„bei uns arbeiten immer zwei Container-Checker je Schicht. Mit dem Container-Check startet unser vollautomatisierter Verlade-prozess. So beginnt Effizienz am Terminal bereits in den ersten 30 Sekunden.“
HafenBerufe
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GüterWege
Präzision und Sachverstand sind erforderlich, um die Tankschiffe zu entladen.
Per Bahn kommen Heizöle und Kraftstoffe von den drei Raffinerien im Raum Ingolstadt, Sonderkraftstoffe kommen aus Hamburg oder dem Ruhrgebiet.
Die Basisprodukte wie leichtes, schweres und schwefelfreies Heizöl, Dieselkraftstoff, Gasöl und Ottokraftstoff erreichen den Petrotank Standort im bayernhafen Regensburg per Zug oder, wie hier im Bild, per Tankschiff. Per Schiff kommen die Produkte von Wien, Bratislava, Budapest und den ARA-Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen.
Um Öl nutzbar zu machen, muss der Mensch fünfmal ran ans Öl: fördern, raffinieren, lagern, liefern und verbren-nen. Gefördert wird Erdöl in Ländern mit Ölvorkommen. In Raffinerien weltweit wird das Erdöl dann gereinigt, destilliert und in Kraftstoffe, Heizöl oder Kerosin umgewandelt. Tanklager übernehmen die Zwischenlagerung. Von hier wer-den Tankstellen, private Haushalte und Unternehmen beliefert. Und dann macht das Öl seinen Job, erzeugt als Heizöl Wärme und sorgt als Treibstoff für die Bewegung von Maschinen und Kraftfahrzeugen aller Art. Eine Kette, die hohe Professionalität erfordert. EINE Etappe ist das Tanklager. Gleich an zwei bayernhafen Standorten präsent ist die Petrotank Neutrale Tanklager-gesellschaft mbH - in Regensburg und Bamberg.
Petrotank stellt Produkte und Dienstleis-tungen rund ums Mineralöl bereit. Bun-desweit betreibt das Unternehmen 22 Tank lager-Standorte mit einem Gesamt-Tankraum von über 1,1 Millionen m3. Zu den Produkten gehören leichtes, schweres
und schwefelfreies Heizöl, Dieselkraftstoff, Gasöl, Ottokraftstoff und Spezialprodukte wie z.B. Bitumen oder Schweröl.
Das Petrotank Tanklager im bayernhafen Regensburg liegt am Ölhafen – hier bieten 75 Tanks eine Lagerkapazität von mehr als 77 Millionen Litern. Im bayernhafen Bamberg hält das Unternehmen fünf Tanks vor. „Wir bekommen das Öl per Binnenschiff und per Ganzzug mit 17 bis 24 Kesselwagen“, sagt Werner Sattler, Leiter des Petrotank Stand-ortes im bayernha-fen Regensburg, „die Basisprodukte kom-men per Bahn von den drei Raffinerien im Raum Ingolstadt, Sonderkraftstoffe aus Hamburg oder dem Ruhrgebiet; per Schiff von Wien, Bratislava, Budapest oder den ARA-Häfen Amsterdam, Rotterdam und Antwerpen. Wir entladen die verschiedenen Qualitäten und lagern sie in unseren Tanks ein. Die Lieferung an Tankstellen und Endkunden übernehmen zu 95% LKW. Über Speditionsunternehmen werden Tankstellen im 300 km-Umkreis
und private Haushalte in einem Radius von ca. 50 km beliefert.“
„Die Abwechslung macht Spass“„Unsere Kapazitäten planen wir mit Augen-maß und Gespür für den Markt“, erläutert Werner Sattler, „wir erkennen Engpässe, reagieren frühzeitig, planen bei Bedarf um und fahren in puncto Bezugsquellen meist zweigleisig. Wenn Eis, Hoch- oder Niedrig-
wasser die Schiff-fahrt behindern, haben wir die Flexibilität, auf Bahn umzustei-gen. Natürlich sind Waggons u n d L o k l e i -
stungen nicht immer per Knopfdruck da, aber das ist unser Geschäft. Dazu gehö-ren Schnell dreher ebenso wie „Rush hour-Bestellzeiten“ zum Winteranfang. Die Abwechslung macht Spaß.“
Das Tanklager im bayernhafen Aschaffen-burg betreibt die Firma Adolf Roth, das Tanklager im bayernhafen Nürnberg die Trans Tank GmbH.
Der Weg des Öls Wie Tankstellen an Sprit und Haushalte an Heizöl kommen.
„Unsere Kapazitäten planen wir mit Augenmaß und Gespür für den Markt.“
Werner Sattler, Leiter des Petrotank Standortes im bayernhafen Regensburg
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Bilgenentölung Der tiefste „Ort“ im Rumpf eines Binnenschiffs ist der Maschinen-raumboden, die sogenannte Bilge. Dort sammelt sich Wasser, das durch Reinigungsarbeiten oder Undichtigkeiten entsteht. Hinzu kommt herabtropfender Treibstoff oder Schmieröl. Dieses Wasser-Öl-Gemisch muss regelmäßig fachgerecht entsorgt werden - eine Aufgabe, die für den süd- und westdeutschen Raum die Bilgenent-ölungsgesellschaft (BEG) mit Sitz in Duisburg übernimmt. Die BEG betreibt derzeit sieben Bilgenboote, die neben dem Bilgenöl auch leere Ölgebinde, verölte Putzlappen, Altfett und Altfilter fachge-recht entsorgen. Bereits auf den Bilgenbooten wird das Wasser-Öl-Gemisch getrennt. Das dadurch gewonnene Altöl kann zu großen Teilen wieder aufgearbeitet und in den Wirtschaftskreis-lauf zurückgegeben werden.
SynErgie
HafenGlossar
„Rheintank 18“, das Bunkerboot der Rheintank GmbH, bezieht den Treibstoff im bayernhafen Regensburg von Petrotank Neutrale Tanklagergesellschaft mbH (s. S. 10).
Der Bilgenentöler 1 hat seit 2011 seinen festen Standort in Regensburg.
Die Reinplus Göttert Bunker GmbH ist in Regensburg mit einer Bunkerstation und mit dem Bunkerboot „Moselplus“ präsent.
Binnenschiffe müssen versorgt werden – u.a. mit Treibstoff, Schmieröl, Farben, Lack und Trinkwasser. Und sie müssen entsorgt werden (s.u. Glossar). Die Versorgung übernehmen Bunkerboote und -stationen, die Entsorgung Bilgenboote. In Regens-burg liegen beide gleich nebeneinander: die Rheintank GmbH mit ihrem Bunker-boot Rheintank 18 und die Bilgenent-ölungsgesellschaft mbH (BEG) mit ihrem Bilgenentöler 1, beides Tochtergesellschaf-ten der Rhenus PartnerShip GmbH & Co. KG, Duisburg.
„Rheintank ist seit vielen Jahren im bayern-hafen Regensburg präsent, mit der BEG haben wir auf Wunsch der Binnenschiffer seit 2011 einen festen Entsorgungspunkt“, sagt Georg Hötte, Geschäftsführer der Rheintank GmbH und der Bilgenent-
ölungsgesellschaft mbH sowie Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Bin-nenschifffahrt e.V. (BDB): „Jetzt liegen Rheintank- und BEG-Ponton nebeneinan-der. Das hat viele Vorteile: Technisch spa-ren wir uns Festmacheinrichtungen für die Pontons. Personell bräuchten Rheintank und BEG jeweils drei Mitarbeiter – weil beide zusammen agieren, kommen wir mit fünf Mitarbeitern aus. Und unsere Kunden profitieren von der Ver- und Entsorgung aus einer Hand, da reicht EIN Anruf. Bin-nenschiffer sind effizient unterwegs – sie wollen dann betankt und entsorgt wer-den, wenn sie ihre Ladung löschen. Wir kommen dann mit Bunkerboot und Bil-genentöler vorbei und erledigen beides gemeinschaftlich. Diese Synergie hat für uns wegweisenden Charakter auch für
andere Orte in Deutschland.“ Rheintank bezieht den Treibstoff im bayernhafen Regensburg von Petrotank Neutrale Tank-lagergesellschaft mbH (S. 10).Das Betanken der Binnenschiffe über-nimmt in Regensburg ein weiteres Unter-nehmen: die Reinplus Göttert Bunker GmbH. „Wir sind mit unserer Bunkersta-tion Regensburg auf der Donau liegend und mit unserem Bunkerboot Moselplus präsent“, sagt Dieter Schmitz, Sprecher der Geschäftsführung und Geschäftsfüh-render Gesellschafter der Reinplus Göttert Bunker GmbH, „kleinere Schiffe tanken bei uns 600 bis 800 Liter Treibstoff, große Hotelschiffe auch 60.000 bis 90.000 Liter. Unsere Bunkerstation hat eine Gesamtka-pazität von rund 170.000 Litern, die Mosel-plus kann bis zu 100.000 Liter aufnehmen.“
Klar Schiff machen
12 kurs bayernhafen
PolitikStreifzug
Als größtes Flächen-Bundesland braucht Bayern eine moderne, leistungsfähige und sichere Ver-kehrsinfrastruktur. Diese ist, so das Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Ver-kehr, „Voraussetzung für die Mobilität der Bürger und Grundvoraussetzung für wettbewerbsfähige Standortbedingungen von Industrie und Handel - und damit für den Wohlstand unserer Gesell-schaft.“
Die Bayerische Staatsregierung hatte zur Regie-rungsbildung klar gemacht: „Es wird ein Schwer-punkt der kommenden Legislaturperiode sein, die Verkehrsinfrastruktur Bayerns weiter zu ver-bessern. Gemäß dem vom Volk erteilten Verfas-sungsauftrag, für gleiche Lebensverhältnisse in ganz Bayern zu sorgen, gelingt dies am besten, wenn alle Zuständigkeiten des Verkehrswesens in einer Hand zusammengefasst werden.“
Das erweiterte Bayerische Staatsministerium des Innern, für Bau und Verkehr ist nun für alle Themen der Verkehrspolitik zuständig - darun-ter Schienenverkehr, Luftverkehr und Flughäfen, Schifffahrt und Häfen sowie die Seilbahnen. „Für das Flächenland Bayern ist Mobilität ein hohes Gut“, sagt Staatsminister Joachim Herrmann, MdL. Staatssekretär im Bayerischen Staats-ministerium des Innern, für Bau und Verkehr ist Gerhard Eck, MdL.
Für den Standort-Architekten bayernhafen ist zudem die Landesentwicklung äußerst relevant. Angesiedelt ist die Verantwortlichkeit für die Lan-desentwicklung im neu firmierenden Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, für Landesent-wicklung und Heimat mit Minister Dr. Markus Söder, MdL. Staatssekretäre sind hier Johannes Hintersberger, MdL und Albert Füracker, MdL.
Die Richtung ist bestimmt
Die weltweit größte Flussexpedition, die „Joint Danube Survey“, startete auch 2013 wieder im bayernhafen Regensburg. Wie bereits 2001 und 2007 ging auch diesmal wieder ein internationales Team von 20 Wissenschaftlern über 2.375 km bis zum Donau-Delta der Frage nach: Von welcher Qualität ist die Donau? Wie sieht’s mit Schadstoffen aus? Und wie mit der Gesundheit und Artenvielfalt der in der Donau lebenden Tiere und Pflanzen? Dieses Jahr werden zudem die Auswirkungen des Juni-Hochwassers 2013 auf die Donau untersucht.
Die Reise auf den beiden Messschiffen Argus und Istros koordiniert die Internationale Kommission zum Schutz der Donau (IKSD), die chemischen Analysen führen Labors in ganz Europa durch. Bis 2015 soll Europas längster Fluss in einen guten chemischen und öko-logischen Zustand versetzt werden. Das heißt, das Gewässer soll einen gesunden Lebensraum für die darin lebende Tier- und Pflan-zenwelt bieten. Mit dem endgültigen Ergebnis der Untersuchungen ist im Frühjahr 2014 zu rechnen.
Wie gesund ist die Donau?3. Donaumessfahrt startet im bayern hafen Regensburg
v.l.: Dr. Bela Csany (Wissenschaftlicher Leiter); Ermina Salkicevic-Dizdarevic (Präsidentin Internat. Kommission zum Schutz der Donau); Jürgen Becker (Staatssekretär im Bundesumweltmini-sterium); Ivan Zavadsky (Internat. Kommission zum Schutz der Donau); Dr. Marcel Huber (Bayer. Umweltminister); Hans Schai-dinger (Oberbürgermeister Stadt Regensburg) - Bild: Wasserwirt-schaftsamt Regensburg
Zwei Messschiffe, die Argus und die Istros, gehen bei der weltweit größten Flussexpedition auf die 2.375 km lange Reise bis zum Donau-Delta.
"Für das Flächenland Bayern ist Mobilität ein hohes Gut.“
Staatsminister Joachim Herrmann
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13kurs bayernhafen
bayernhafen Regensburg stärkt den HochwasserschutzDas Juni-Hochwasser hat wieder einmal gezeigt, welche Zer-störungskraft Wasser haben kann. Dem Hochwasserschutz gilt daher auch in Regensburg oberste Priorität. Denn große Teile der östlichen Altstadt und des Westhafens sind über-schwemmungsgefährdete Fläche. Um hier das Schutzziel des
„hundertjährigen Hochwassers“ zu erreichen, planen Wasser-wirtschaftsamt und Stadt Regensburg ein dauerhaftes Schutz-bauwerk – auf einer Fläche, die weitgehend auf bayernhafen Grund liegt. Klar, dass sich hier der bayernhafen Regensburg aktiv einbringt.
Andreas Pippig, Niederlassungsleiter des bayernhafen Regens-burg: „Wir haben bereits Grundstücke frei geräumt und damit Platz geschaffen für den Hochwasserschutz. Wasserwirt-schaftsamt Regensburg, Stadt Regensburg und wir verfolgen ein gemeinsames Ziel: einen effizienten Hochwasserschutz und eine städtebauliche Neuordnung des Gebiets unter
Sicherung des Bestands und der Entwicklungsfähigkeit des Hafenbetriebs. Wir stimmen uns hier eng ab und sind im kontinuierlichen Dialog. So entstehen nachhaltige Lösungen, die alle Interessen unter einen Hut bringen.“
BeneFit
Auf der Rolle!Was aussieht wie riesige
Keksdosen, sind in Wirk-
lichkeit Spulen – im Englischen "Coils". Spu-
len des weltweit meistver-
wendeten metallischen
Werkstoffs Stahl. Als
Coils – auch „Bandstahl-
rollen“ genannt – wird der
Stahl vom Walzwerk zur
verarbeitenden Industrie
transportiert. Stahlcoils
sind bis zu 45 Tonnen
schwer und daher in der
Regel per Bahn oder Bin-
nenschiff unterwegs. Im
Bild Stahlcoils bei der M.
Preymesser Spedition im
bayernhafen Regensburg.
14 kurs bayernhafen
Weit über 20.000 Besucher beim Hafenfest in Aschaffenburg.
Über 20.000 Aschaffenburger kamen, um zu sehen, was den bayernhafen Aschaffen-burg so spannend macht. Jung und Alt, Radler und Fußgänger und viele Familien mit Kindern.
Einmal einen Hafenkran dirigieren und 6.000 Liter Wasser baggern – ein riesen Spaß für die Kinder.
„Hafen live erleben“ – bei der Fahrt mit dem historischen Dampfzug vom Contai-nerterminal durchs Hafengelände .
Die „Holzbearbeiter der Zukunft“ – hier bei der Pollmeier Massivholz GmbH & Co.KG.
Jeder Griff saß, als die Fachgruppe „Tau-cher“ einen im Main versunkenen PKW barg.
Ganz Aschaffenburg war auf den Beinen, als der Hafen am Wahlsonntag, 15. September, zum Hafenfest lud. Jung und Alt, Radler und Fußgänger, viele Familien mit Kindern – alle wollten sehen, was den bayernhafen Aschaffenburg, der Teil der bayernhafen Gruppe ist, so spannend macht. Und besonders die Kinder legten immer wieder selbst mit Hand an: zum Beispiel beim Wasserbaggern oder beim Lok-Führerschein.
„Hafen live erleben“Viele Besucher „erfuhren“ den bayernhafen Aschaffenburg mit dem historischen Dampfzug, per Schiff oder auf der 54 m hohen LKW-Arbeitsbühne. Faszination pur erwartete Groß und Klein bei Technikschau, Lokomotiven-Ausstellung, Mobilbaggern und Radladern. Im Trimodalen Containerterminal Aschaffenburg TCA stapelte der 80 Tonnen schwere Reach-Stacker Container wie Legosteine. Großer Andrang auch bei allen
Wasserfahrzeugen: So beeindruckten u.a. der Eisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes Aschaffenburg, das Boot der Wasserschutzpolizei Aschaffenburg, das Feuerlöschboot der Frankfurter Feuerwehr mit seinen Wasserkanonen, das Gütermotorschiff der Reederei Bavaria und das historische Binnenschiff „Willi“.
„Hafen geht uns alle an.“„Die Aschaffenburger haben den ersten Wahlsonntag zu ihrem Hafen-Sonntag gemacht“, sagt Wolfgang Filippi, Niederlassungsleiter des bayernhafen Aschaffenburg, „Hafen geht uns alle an. Hier werden Produkte umgeschlagen, die für unsere Lebensqualität bedeutsam sind. Hier kommen die drei Verkehrsträger Binnenschiff, Bahn und LKW zusammen. Der bayernhafen Aschaffenburg ist eine funktionierende Drehscheibe und ein Motor für die gesamte Region des Bayerischen Untermains.“
Zum Tag der offenen Tür bei Hafenansiedlern …
… strömten die Besucher in die Firmen: ins Biomasseheizkraftwerk der Bioenergie Aschaffenburg GmbH genauso wie zum Hersteller von Pflastersteinen und Mauersystemen Kreher Beton GmbH, zum leistungsfähigsten Laubholzsägewerk Europas, der Pollmeier Massivholz GmbH & Co.KG, zur MES Logistische Dienstleistungen GmbH und zum Rohstoffhandel Bernhard Westarp GmbH & Co.KG.
Aktion und Information boten viele Ansiedler und Partner des Hafens beim Hafen-Boulevard. Dass die Logistik eine hochspannende Branche mit vielen Chancen ist, lernten die Besucher im Karrierezelt. Viele gerade junge Besucher informierten sich zu Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten.
Großer Andrang und beste Stimmung
DiaLog
15kurs bayernhafen
Das Finale der "Bayern-1-Mainfrankentour“ fand heuer im bayernhafen Aschaffenburg statt. Neben den vielen Radiohörern waren trotz strömenden Regens rund 200 Zuschauer zur Live-Sendung dabei. Auf der Bayern 1-Bühne präsentierte das Moderatorenteam das geschäftige Treiben im Hafen. Reporterin Birgitt Roßhirt „enterte“ für ihre Reportage für die Frankenschau aktuell im Bayerischen Fernsehen einen Kran und eine Lokomotive. bayernhafen Niederlassungsleiter Wolfgang Filippi, Hafenmeister Manfred Friedländer, Kranführer Reinhold Unger und Lokführer Ernst Bilz berichteten von ihrer Arbeit. Im bayernhafen Aschaffenburg laufen die Verkehrswege Straße, Schiene und Wasserstraße zusammen. Hier werden jährlich über drei Millionen Tonnen Frachtgut wie Holz, Stahl, Kies und Öl umgeschlagen. 70 Unternehmen beschäftigen hier rund 2.500 Mitarbeiter.
W i e v i e l f ä l t i g d i e Berufsbilder bei der bayernhafen Gruppe sind, zeigt der neue Film „Menschen bei bayernhafen“. In Wort und Bild zu sehen sind Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Berufe Lok-Rangierführer und Kranführer, Bauingenieur, Hafen meister, Reach-s t a c k e r f a h r e r u n d Schlosser sowie der Bereiche Bauunterhalt u n d G r u n d s t ü c k s -management .An schau en lohnt sich: www.bayernhafen.de.
Der bayernhafen Nürnberg, eine der bedeutendsten Güterverkehrs- und Logistik-Drehscheiben Süddeutschlands, hat einen neuen, mobilen Informations- und Aussichtsturm. Zur Eröffnung des Turms im Personenschifffahrtshafen sagte Bayerns Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat Dr. Markus Söder: „Der Turm eröffnet einen Blick auf den Hafen aus einer neuen Perspektive. Hier erlebt man Binnenschifffahrt und Logistik live und hautnah.“ Langfristiges Ziel sei es, gemeinsam mit der Stadt Nürnberg ein Betriebskonzept für einen dauerhaften Turm zu entwickeln.
Güter, Verkehrsträger, Unternehmen ... Binnenhafen ist Vielfalt. Jeden Tag neu. Der neue Unternehmensfilm der bayernhafen Gruppe zeigt diese Vielfalt und gibt spannende Einblicke. Ein Klick - und action! Unter www.bayernhafen.de.
Finale der BR-Mainfrankentour im bayernhafen Aschaffenburg
Film „Menschen bei bayernhafen“
Top of bayernhafen Nürnberg
Vier Minuten Hafen hautnah
DiaLog
16 kurs bayernhafen
ErfolgsGeschichte
WachstumsZahl
Die Gandl Natursteine GmbH mit Hauptsitz in Inning und Lagern im bayernhafen Roth, im bayernhafen Bamberg und an weiteren Standorten in Bayern importiert Steine aus aller Welt und bearbeitet sie für den Einsatz in Küche, Bad, Garten und Straßenbau.
Ob Küchenarbeitsplatte, Marmorfliese, Steinterrasse oder Bordsteinkante – sie alle haben zu Beginn ihrer „Karriere“ die gleiche Adresse: den Steinbruch. Dort fangen sie als Naturstein an und gehen dann als Roh-linge unterschiedlicher Form, Größe und Oberfläche auf die Reise zu Rainer Gandl. Zusammen mit seinem 60-köpfigen Team der GANDL Natursteine GmbH bringt er die Steine in Form, fräst, bohrt und schnei-det sie und macht sie damit fit für Küche, Bad und Boden, Kamin, Garten und den Straßenbau. „Wir lieben Naturstein“, sagt Rainer Gandl, der sich als gelernter Pflaster-bauer 1985 selbstständig machte, „Steine, wie man sie in freier Natur findet, geben jedem Garten ein Stück Ursprünglichkeit. Und im Wohnbereich schaffen sie durch ihren vielfältigen Einsatz ein natürliches,
zeitloses Raumgefühl. Kein Stein gleicht dem anderen, jeder hat seine eigene Farbe, Maserung und Beschaffenheit.“
„Unser Ziel sind möglichst kurze Transportwege.“Seinen Hauptsitz mit modernem Maschi-nenpark und großer Ausstellung hat GANDL Natursteine in Inning am Ammersee. Wei-tere Standorte sind im bayernhafen Roth, wo GANDL auch Sonderteile für den Stra-ßenbau wie zum Beispiel Radien, Absen-ker oder Brückenborde umschlägt, im bayernhafen Bamberg, in Hof, Regensburg, Altenmarkt, Putzbrunn und Kaisheim nahe Donauwörth. Ein Naturstein-Netz über ganz Bayern.
„Wir sind da, wo unsere Kunden sind“, sagt Rainer Gandl, „unser Ziel sind mög-lichst kurze Transportwege - nehmen wir als Beispiel unseren Standort im bayern-hafen Roth: Da haben wir Lagerkapazität für rund 10.000 t. 90% der Ware liefern wir auf unseren eigenen Chassis und LKWs in Containern vom Containerterminal aus dem bayernhafen Nürnberg. Die Natur-
steine kommen aus aller Welt – zum Bei-spiel aus Brasilien, China, Spanien, Portugal oder Ägypten - und für die heimischen Pro-dukte ganz viel aus Bayern, vor allem Jura, Muschelkalk aus dem Würzburger Raum und Dolomit aus der Nähe von Weißen-burg. Von Roth sind wir schnell bei unseren Kunden - im Großraum Nürnberg ebenso wie im Raum Ingolstadt und München.“
Steine mit CharakterEine GANDL-Spezialität sind Natursteine mit dem gewissen Extra. So bearbeitet das Unternehmen zum Beispiel in Kaisheim Steine mit eigener Gleitschliff technik – und macht sie dadurch optisch älter. Anti-kisieren nennt das der Fachmann. Auch der abgerundete Gletscherkies, der schim-mernde Goldschotter und die flexible GANDL Systemmauer haben eine feine Veredelung hinter sich. Rainer Gandl:
„Natursteine sind so vielfältig – da haben wir immer wieder neue Ideen für die Bear-beitung und den Einsatz. Klar entwickeln wir dafür neue Fertigungs- und Logistik-prozesse. Die nächste GANDL Innovation kommt bestimmt.“
… bringt Steine in Form.
Kalkstein, Basalt, Granit, Schiefer … Steine aus aller Welt importiert die Gandl Natursteine GmbH und bearbeitet sie für den Einsatz in Küche, Bad, Garten und Straßenbau.
An seinem Standort im bayernhafen Roth schlägt GANDL Natursteine auch Sonderteile für den Straßenbau um wie zum Beispiel Radien, Absenker oder Brückenborde.
Seine Kunden beliefert Gandl Natursteine mit der eigenen LKW-Flotte.
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17kurs bayernhafen
Die Sieger im 4. „Grenzenlos“-Wettbewerb der bayernhafen Gruppe kommen aus Deggendorf
Kreuzfahrten sind in – vor allem, wenn die Umgebung so viel zu bieten hat wie in Bayern. Nur folgerichtig waren 2012 fast viermal so viele Flusskreuzfahrtschiffe auf dem Main-Donau-Kanal unterwegs wie im Jahr 2000: insgesamt 900 Hotelschiffe, so viele wie noch nie zuvor. Nach Angaben des Wasser- und Schifffahrtsamtes Nürn-berg nutzen Kabinenschiffe den Kanal etwa auf Fahrten von Amsterdam nach Passau, Wien oder Budapest, aber auch auf kürzeren Schiffsreisen auf Main und Donau. Flusskreuzfahrten sind vor allem bei älteren Reisenden beliebt, einen großen Teil der Passagiere stellen ameri-kanische Touristen.
2012 legten allein im bayernhafen Bamberg (im Bild) 578 Kreuzfahrtschiffe mit rund 90.000 Passa-gieren an. In Regensburg, wo die Anlege stelle für Flusskreuzfahrer in Koo-peration mit der Stadt betrieben wird, waren es im vergangenen Jahr 770 Hotelschiffe. Jährlich über 600 Hotelschiffe legen in Nürnberg an. Die Stadt Nürnberg baut derzeit die Anlegestelle für Flusskreuz-fahrtschiffe aus; der Ausbau soll Ende 2015 abgeschlossen sein. Dann können bis zu
zehn Kabinenschiffe mit bis zu 135 Metern Länge hintereinander anlegen - eine wei-tere Stärkung für den Tourismus und den Hafenstandort Nürnberg.
„Gemeinsam aus der Nische – Potenziale und Grenzen von Kooperationen zwischen Bahn und Binnenschiff.” Dieses Thema stellte die bayernhafen Gruppe Studie-renden aller bayerischen Universitäten und Hochschulen beim 4. „Grenzenlos“-Förderpreis für Logistik. Unabhängig voneinander hielten die drei ersten Preis-träger dem System Binnenschifffahrt und dem System Bahn den Spiegel vor, dass es hier im Gegensatz zum LKW-Verkehr für Nachfrager sehr schwierig sei, an Infor-mationen und Angebote zu gelangen. Ein Kritikpunkt, den Binnenschifffahrt und Bahn hören – und vor allem angehen sollten.
Den ersten Preis gewannen Franz-Xaver Wohlfahrt, Elisabeth Matzeder, Magdale-na Lerchl, Daniela Sexlinger und Tamara Heinz von der TH Deggendorf. bayern-hafen honorierte die eingereichten Arbei-ten mit einem Preisgeld von insgesamt 5.700 Euro: Allein der erste Preisträger erhielt ein Preisgeld von 2.000 Euro, 1.500 Euro gingen zudem an den betreuenden Lehrstuhl der TH Deggendorf.
”Mit dem jährlich verliehenen Förderpreis für Logistik verfolgen wir das Ziel, eine Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis zu bauen”, sagte Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe,
„wir verbinden Lehre und Berufsleben und bieten Studentinnen und Studenten eine praxisorientierte Plattform für ausgefal-lene Ideen. Gleichzeitig stellen wir nach-
haltig die Bedeutung von Binnenhäfen und vernetzter Infrastruktur heraus – die Logistik ist ein spannendes Betätigungs-feld, das die besten Köpfe verdient.”
Ahoi auf Main und Donau!
„Die Logistik verdient die besten Köpfe.“
Joachim Zimmermann, Geschäftsführer der bayernhafen Gruppe (ganz rechts), über-reicht einen Scheck in Höhe von 2.000 Euro für den 1. Platz an die Sieger aus Deggen-dorf, v.l.n.r. in der ersten Reihe: Elisabeth Matzeder, Magdalena Lerchl, Franz-Xaver Wohlfahrt, Daniela Sexlinger und Prof. Dr. Jürgen Leinz von der Technischen Hoch-schule Deggendorf (nicht im Bild: Tamara Heinz). In der hinteren Reihe v.l. die Jury-mitglieder Vorsitzender Professor Dr. Paul Wittenbrink von der Dualen Hochschule Baden- Württemberg in Lörrach, Thomas Hüttl von den Amberger Kaolinwerken und Dr. Wilfried Schumacher, seit vielen Jahren in Führungspositionen von Binnenschiff- und Bahn logistikunternehmen tätig. Für den betreuenden Lehrstuhl der TH Deggendorf nimmt Professor Dr. Jürgen Leinz (2. v.r.) einen Scheck über 1.500 Euro entgegen.
WachstumsZahl
VorausBlick
18 kurs bayernhafen
The Nobel Prize in Physiology or Medicine 2013
Ca2+
Vesicle
Vesicle
MembraneCargo molecules
Proper functioning of the cells in the body depends on getting the right molecules to the right place at the right time. Some molecules, such as insulin, need to be exported out of the cell, whereas others are needed at specific sites inside the cell. Molecules produced in the cell were known to be packaged into vesicles (pictured in blue), but how these vesicles correctly deliver their cargo was a mystery.
James E. Rothman discovered that a protein complex (pictured in orange) enables vesicles to fuse with their target membranes. Proteins on the vesicle bind to specific complementary proteins on the target membrane, ensuring that the vesicle fuses at the right location and that cargo molecules are delivered to the correct destination.
Thomas C. Südhof studied how signals are transmitted from one nerve cell to another in the brain, and how calcium controls this process. He identified molecular machinery (pictured in purple) that senses calcium ions (Ca2+) and triggers vesicle fusion, thereby explaining how temporal precision is achieved and how signaling substances can be released from the vesicles on command.
Randy W. Schekman discovered genes encoding proteins that are key regulators of vesicle traffic. Comparing normal (left) with genetically mutated yeast cells (right) in which vesicle traffic was disturbed, he identified genes that control transport to different compartments and to the cell surface.
© 2013 The Nobel Committee for Physiology or Medicine The Nobel Prize® and the Nobel Prize® medal design mark are registered trademarks of the Nobel Foundation
Illustration and layout: Mattias Karlén
Unser Körper besteht aus Milliarden von Zellen. Jede von ihnen ist eine kleine Fabrik, die Eiweiße und andere Stoffe produziert. Die „Werkzeugmaschine“ der Zelle ist das Enzym. Und damit das Enzym produzieren kann, müssen Botenstoffe und Hormone zur rechten Zeit am rechten Ort sein. Das ist Logistik pur! Ein ausgeklügeltes Transport-system, das der Zelle rund um die Uhr den Takt vorgibt. Für die Entschlüsselung dieses Systems erhalten 2013 drei Biochemiker den Medizin-Nobelpreis, die Amerikaner James Rothman und Randy Schekman sowie der aus Göttingen stammende Thomas Südhof. Die Frage ist: Was kann die Logistik vom Transportsystem der Zelle lernen?
„Vehikel“ sagen wir zu einem Transport-mittel, das etwas in die Jahre gekommen ist. Ändert man einen einzigen Buchstaben, entsteht das Vesikel – und wir sind mitten drin in der Logistik der Zelle. Vesikel sind die „Gondeln“ im Innern der Zellen. Winzig kleine Ballons, in denen Substanzen reisen
- zum Beispiel die Botenstoffe der Zelle, die Neurotransmitter wie Dopamin, Adrenalin, Histamin oder Serotonin.
Natürlich ist Vesikel nicht gleich Vesikel: Die winzigen Bläschen unterscheiden sich, je nachdem, wo sie andocken. Die einen transportieren ihre Ladung innerhalb der Zelle, die anderen zur Zellmembran. Thomas Südhof erforschte den Vesikeltransport in Nervenzellen – hier sorgen die Bläschen dafür, dass Neurotransmitter die Zelle verlassen, um Signale an Nachbarzellen weiterzulei-ten. Ist dieser Transport gestört, können Krankheiten entstehen. Das bedeutet für die Medizin: Weil wir das Transport- und Produktionssystem der Zelle verstehen, kön-nen wir bei Krankheiten gezielt eingreifen.
Wenn Biologie und Logistik gemeinsame Sache machenDie Forschung zum Transport- und Produk-tionssystem der Zelle dient aber nicht nur dazu, die Grundprinzipien unseres Lebens zu verstehen – diese Arbeit kann wesentliche Erkenntnisse auch für die Logistik selbst bie-ten. Denn weil die Zelle schon seit Millionen Jahren verlässlich wie ein Uhrwerk funktioniert, stellt sich die Frage: Wie macht sie das? Und lässt sich das auf die Logis-tik von Gütern übertragen?
Zwei Forscher der Jacobs University Bremen gehen genau dieser Frage nach: die Logistik-Expertin Prof. Dr.-Ing. Katja Windt und der Zell-experte Prof. Dr. Marc-Thorsten Hütt. Beide untersuchen die Gemeinsam-keiten zwischen Zellstoffwechsel und indus-trieller Produktion. In beiden „Welten“ ent-steht aus Rohstoffen ein Endprodukt – die Zelle stellt Proteine her, die Industrie z.B. Maschinen, Laptops oder Autos. Und beide Systeme stehen vor der Aufgabe, mit schwan-kenden Rohstoff zufuhren klarzukommen. Mal kommen viele, mal weniger Rohstoffe, mal ist das Lager voll, mal fast leer.
„Die Zelle hat über lange Zeit „gelernt“, beim Stoffwechsel mit unterschiedlicher Rohstoff-zufuhr umzugehen. Wenn wir verstehen, wie die Zelle das macht, können wir dies auf industrielle Abläufe übertragen“, sagt Prof. Dr. Marc-Thorsten Hütt: „Beide - die Zelle und logistische Systeme - stehen vor der Aufgabe, effizient und gleichzeitig robust
zu sein. Effizient, um mit angemessenem Mitteleinsatz ihr Pro-duktionsziel zu errei-chen. Und robust, um trotz fluktuierendem Input stabilen Output zu liefern.“
Robuste LogistikDass Logistik robust sein muss, um ver-lässliche Lieferketten sicherzustellen, lernt jeder Logistiker von der Pike auf. Gerade Störungen der Logistik - kette machen diese Tatsache besonders klar: der Stau zum
Wintereinbruch, Eis oder Niedrigwasser an der Wasserstraße, ein Oberleitungs-schaden an der Bahnstrecke. Der Ausbruch des isländischen Vulkans Eyjafjallajökull 2010 und Erdbeben und Tsunami in Japan 2011 haben zudem gezeigt, dass auch globale Lieferketten gefährdet sind. „Zunehmend verfolgt die Industrie das Ziel, ihre globalen Supply Chains möglichst robust zu gestalten“, sagt Prof. Dr. Katja Windt, „wir wollen hier von der Biologie lernen.
Von der Logistik der Zelle lernen
FachMeinung
Die Logistik von Gütern und die Logistik der Zelle haben viel gemeinsam. Der Vergleich lohnt sich.
The Nobel Prize in Physiology or Medicine 2013
Ca2+
Vesicle
Vesicle
MembraneCargo molecules
Proper functioning of the cells in the body depends on getting the right molecules to the right place at the right time. Some molecules, such as insulin, need to be exported out of the cell, whereas others are needed at specific sites inside the cell. Molecules produced in the cell were known to be packaged into vesicles (pictured in blue), but how these vesicles correctly deliver their cargo was a mystery.
James E. Rothman discovered that a protein complex (pictured in orange) enables vesicles to fuse with their target membranes. Proteins on the vesicle bind to specific complementary proteins on the target membrane, ensuring that the vesicle fuses at the right location and that cargo molecules are delivered to the correct destination.
Thomas C. Südhof studied how signals are transmitted from one nerve cell to another in the brain, and how calcium controls this process. He identified molecular machinery (pictured in purple) that senses calcium ions (Ca2+) and triggers vesicle fusion, thereby explaining how temporal precision is achieved and how signaling substances can be released from the vesicles on command.
Randy W. Schekman discovered genes encoding proteins that are key regulators of vesicle traffic. Comparing normal (left) with genetically mutated yeast cells (right) in which vesicle traffic was disturbed, he identified genes that control transport to different compartments and to the cell surface.
© 2013 The Nobel Committee for Physiology or Medicine The Nobel Prize® and the Nobel Prize® medal design mark are registered trademarks of the Nobel Foundation
Illustration and layout: Mattias Karlén
Für die Entschlüsselung des Transportsystems der Zelle erhalten 2013 drei Biochemiker den Medizin-Nobelpreis, die Amerikaner James Rothman und Randy Schekman sowie der aus Göttingen stammende Thomas Südhof.
„In Produktionssystemen steht der Redundanz immer die Notwendigkeit der Effizienz entgegen.“
Prof. Dr.-Ing. Katja Windt
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19kurs bayernhafen 19kurs bayernhafen
Die Erkenntnisse übertragen wir dann auf Anwendungen der Logistik. So kommen wir weg von einer Logistik, die sich an Mittel-werten orientiert, und hin zu einer Logistik, die sich Fluktuationen stellt.“
Mehrgleisig fahrenRobustheit bedeutet ganz offensichtlich, Alternativen zu haben – oder, um im Bild zu bleiben, mehrgleisig zu fahren. Wer mindes-tens zwei Alternativen für eine Lieferkette zur Verfügung hat, bleibt „im Flow“, auch wenn eine der beiden Alternativen ausfällt. Redundanz heißt dieses Prinzip, das wir alle auch aus der Energieversorgung kennen.Auch in der Logistik kommt‘s darauf an, klug Redundanz aufzubauen – Betonung auf „klug“: Prof. Dr. Katja Windt:
„In Produktions-systemen steht der Redundanz immer die Notwendigkeit der Effizienz ent-gegen. Deswegen kann Redundanz nur zu einem gewis-sen Grad verwirk-licht werden. Hier kann die Biologie wertvolle Hinwei-se liefern, wo sich Redundanz lohnt und wo nicht.“ Prof. Dr. Marc-Thorsten Hütt. „Wir unter-suchen gerade in einer großen Simu-lationsstudie, wie der Zellstoffwechsel mit unterschiedlichen Umweltbedingungen klarkommt. Dabei stellen wir fest: Auch wenn Abläufe über viele tausend Umweltbedingungen hinweg fast nie aktiv waren, stehen sie parat, wenn sie dann doch gebraucht werden. Die Zelle scheint also auch für Extremsituationen vorbereitet zu sein.“
Kurz: Die Zelle hat offensichtlich einen Plan B. Und genau den braucht ja die Logistik, wenn Plan A gerade nicht zur Verfügung steht. Gleichzeitig arbeitet die Zelle besonders energieeffizient – als „Haushaltsexperte“ im wahrsten Sinn des Wortes.
Wissen, was Sache istJeder Logistiker weiß: Transparenz ist alles. Wer weiß, was gerade Sache ist und wann die Lieferung eintrifft, kann Kapazitäten bereitstellen und Anschlussaufgaben planen. Damit entsteht die Frage an die Biologie: Wie steuert die Zelle ihre Prozesse?
„Es gibt erhebliche "interne Kommunikation" zwischen dem Zellstoffwechsel und der Ebene der dafür verantwortlichen Gene. Offensichtlich kommunizieren hier operative und regulative Ebene miteinander“, erläu-tert Prof. Dr. Marc-Thorsten Hütt, „in vielen
"typischen" Situationen des Stoffwechsels scheint die regulatorische Ebene kaum eine Rolle zu spielen, da findet, kurz gesagt, der
Stoffwechsel aus sich selbst heraus den optimalen Weg. Erst wenn Stress auftritt oder sich Umweltbedin-gungen ändern, schaltet sich die regulator ische Ebene ein. Wie das genau funktioniert, ist allerdings noch nicht klar.“
Die richtige SteuerungDamit taucht eine hochinteressante Frage für die Logi-stik auf: Wie lassen sich Abläufe der supply chain auto-
matisieren? Und wann ist der Punkt, wo eine Steuerung eingreifen muss? „Die Zelle hat ein differenziertes Konzept von Grob-, Mittel- und Feinregulierung – dies in seiner höchst effizienten Form auf industrielle Systeme zu übertragen, ist eine lohnende Herausforderung“, erklärt Prof. Dr. Katja Windt: „Wenn wir die Zelle noch besser verstehen, können wir zukunftsweisende Steuerungsmethoden für Produktions- und Logistiksysteme entwickeln und dann auch in Unternehmen implementieren.“
Man darf gespannt sein, was die Zelle der Logistik in Zukunft noch alles zu sagen hat.
ImpressumHerausgeber:Bayernhafen GmbH & Co. KGLinzer Straße 693055 Regensburg
www.bayernhafen.de
Joachim ZimmermannKarin Moro(verantwortlich i.S.d.P.)
Tel +49 (0) 941 / 7 95 04-0
Redaktion:Kommunikationsberatung, PR, Public Affairs Andreas J. SchneiderPreßburger Straße 8581377 München
Tel. +49 (0) 89 / 12 71 79 90
Gesamtherstellung:Creativconcept GmbHPrüfeninger Str. 3593049 Regensburg
www.creativconcept.de
Titelbild: bayernhafen Gruppe / David Ebener
Gedruckt auf PEFC zertifiziertem Papier, d.h. aus nachhaltiger Wald-bewirtschaftung im Hinblick auf ökonomische, ökologische sowie soziale Standards
„Wenn wir verstehen, wie die Zelle das macht, können wir dies auf industrielle Abläufe übertragen.“
Prof. Dr. Marc-Thorsten Hütt
20 kurs bayernhafenAschaffenburg – Bamberg – Nürnberg – Roth – Regensburg – Passau
Die bayernhafen Gruppe entwickelt unternehmens- und standort übergreifend Strategien, investiert in hochflexible Infrastruktur und erschließt in enger Zusammenarbeit mit den Hafen ansiedlern neue Wertschöpfungspotenziale. Das macht einen Standort-Architekten aus.
Aschaffenburg, Bamberg, Nürnberg, Roth, Regensburg und Passau. Sechs leistungsstarke Standorte – ein Unternehmen. Jährlich werden über 29 Millionen Tonnen Güter per Schiff, Bahn und LKW umgeschlagen. 800 Hektar Gesamthafenfläche und rund 500 ansässige Unternehmen mit mehr als 12.000 Beschäftigten stellen eines der leistungsstärksten Logistik-Netzwerke in Europa dar.Mehr Infos unter www.bayernhafen.de
Beste Verbindungen.Best Connections.
QR-Code einscannen und Film ab.
Was macht eigentlich ein Standort-Architekt?