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Alte Modelle kurz gekuppelt Einfache Umbauten mit SYMOBA-Kurzkupplungs-Kulissen 84 MÄRKLINMAGAZIN 1.2004 I n den letzten Folgen stellte Axel Schnug Kurzkupplungs-Fahrzeugum- rüstungen auf der Basis von Märklin-Einzelteilen vor. Diesmal geht es einen Schritt weiter, indem die sehr problemlos handhabbaren SYMOBA- Kurzkupplungskulissen zum Einsatz kommen. In vielen Fällen bieten diese Zurüstteile einen idealen Weg zu geschlossenen Zugverbänden – auch mit betagten Modellfahrzeugen. Erste Erfahrungen mit dem Einbau von Kulissenführungen konnten wir schon bei der Umrüstung von zweiachsigen Güterwagen mit Metallkupplung sowie Kesselwagen sammeln. Die unter dem Markennamen „SYMOBA“ erhältlichen Kulissen der Firma Modellbahnsysteme Schniering KG unter- scheiden sich im Aufbau gegenüber den bis- her verwendeten Baumustern: So lässt sich die Höhe des Kupplungsschachtes auch noch nach abgeschlossenem Umbau verändern. Das erübrigt eine korrekte Ausrichtung mit Distanzplatten, wie es bei anderen Kulissen notwendig ist. Ab dieser Folge zeigen wir den korrekten Einbau dieser Elemente. Nach den ersten gelungenen Umbauten am Kran- oder Tiefladewagen wird man sich auch an schwierigere Modelle wagen. Blick aufs SYMOBA-Programm Bevor der Umbau mit diesen Kupplungs- kulissen beginnt, werfen wir zunächst einen Blick auf die Produktpalette dieser Firma: Eine Kulisse besitzt eine ovale Grundform (Art. Nr. 101). Unter der Artikelnummer 111 findet sich eine kleinere Kulissenführung in eckiger Form im Programm. Beide Ausführungen sind für Nenngröße H0 geeig- net, besitzen aber eine geringfügig unter- schiedliche Auslenkung. Erwartungsgemäß bietet die größere Kulisse bei Kurvenfahrten auch eine größere Längendehnung. Indes beträgt der Unterschied zum kleineren Element nur 0,5 bis 1 mm. Daher ist in vielen Fällen auch die kleine Kulisse gleichwertig einsetzbar. Bei dieser ist sogar der Schwenkwinkel etwas größer, was aber in der Betriebspraxis keine Rolle spielt. Bevor man seinen Wagenpark im großen Stil umrüstet, ist es in jedem Fall sinnvoll, das Fahr- verhalten an Prototypen zu testen. Wenn die umgerüsteten Modelle auf engen Radien fahren sollen, ist es sinnvoll, die Kulissen 084-088_AlteModelle_kurz_1203 05.01.2004 16:52 Uhr Seite 1

Kurz gekuppelt 10 - Märklin Modellbahnen · Alte Modelle kurz gekuppelt Einfache Umbauten mit SYMOBA-Kurzkupplungs-Kulissen 84 MÄRKLINMAGAZIN 1.2004 I n den letzten Folgen stellte

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Alte Modelle kurz gekuppeltEinfache Umbauten mit SYMOBA-Kurzkupplungs-Kulissen

84 MÄRKLINMAGAZIN 1.2004

In den letzten Folgen stellte Axel Schnug Kurzkupplungs-Fahrzeugum-rüstungen auf der Basis von Märklin-Einzelteilen vor. Diesmal geht es einenSchritt weiter, indem die sehr problemlos handhabbaren SYMOBA-

Kurzkupplungskulissen zum Einsatz kommen. In vielen Fällen bieten dieseZurüstteile einen idealen Weg zu geschlossenen Zugverbänden – auch mitbetagten Modellfahrzeugen.

Erste Erfahrungen mit dem Einbau vonKulissenführungen konnten wir schon bei derUmrüstung von zweiachsigen Güterwagenmit Metallkupplung sowie Kesselwagen sammeln. Die unter dem Markennamen „SYMOBA“ erhältlichen Kulissen der FirmaModellbahnsysteme Schniering KG unter-scheiden sich im Aufbau gegenüber den bis-her verwendeten Baumustern: So lässt sichdie Höhe des Kupplungsschachtes auch nochnach abgeschlossenem Umbau verändern.Das erübrigt eine korrekte Ausrichtung mit

Distanzplatten, wie es bei anderen Kulissennotwendig ist. Ab dieser Folge zeigen wir denkorrekten Einbau dieser Elemente. Nach denersten gelungenen Umbauten am Kran- oderTiefladewagen wird man sich auch anschwierigere Modelle wagen.

Blick aufs SYMOBA-ProgrammBevor der Umbau mit diesen Kupplungs-kulissen beginnt, werfen wir zunächst einenBlick auf die Produktpalette dieser Firma:Eine Kulisse besitzt eine ovale Grundform

(Art. Nr. 101). Unter der Artikelnummer 111findet sich eine kleinere Kulissenführung ineckiger Form im Programm. BeideAusführungen sind für Nenngröße H0 geeig-net, besitzen aber eine geringfügig unter-schiedliche Auslenkung. Erwartungsgemäßbietet die größere Kulisse bei Kurvenfahrtenauch eine größere Längendehnung. Indesbeträgt der Unterschied zum kleinerenElement nur 0,5 bis 1 mm. Daher ist in vielenFällen auch die kleine Kulisse gleichwertigeinsetzbar. Bei dieser ist sogar derSchwenkwinkel etwas größer, was aber in derBetriebspraxis keine Rolle spielt. Bevor manseinen Wagenpark im großen Stil umrüstet,ist es in jedem Fall sinnvoll, das Fahr-verhalten an Prototypen zu testen. Wenn dieumgerüsteten Modelle auf engen Radien fahren sollen, ist es sinnvoll, die Kulissen

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1.2004 MÄRKLINMAGAZIN 85

Folge 10

etwas näher an den Wagenrand gerückt zubefestigen als es die Justiereinheit vorgibt.Das entscheidende Kriterium bilden stets dieWeichenstraßen, die meist im Gegenbogenbefahrbar sein müssen.

Zur Bestückung der Kulissen gibt es dreiunterschiedliche Schächte: Die Sammel-abbildung (oben) zeigt rechts den normalenSchacht 103. In der Mitte liegt der gekröpfteSchacht 107. Diese beiden Typen besitzen diegleiche Länge. Ganz links ist ein kürzererSchacht abgebildet. Er wird unter derNummer 110 im Programm geführt undermöglicht es, die Kulisse näher an denWagenenden zu montieren. Bei denSchächten 103 und 107 wird der Kupplungs-kopf (Märklin-Kurzkupplung) nach Ab-schluss der Umrüstung aufgesteckt. Derkurze Schacht ist jedoch zuerst mit der

Die Kurzkupplungskulissen und Schächte von SYMOBA im Überblick

Schachteignung und Positionierung der Kulisselassen sich am einfachsten ohne Gleis ermitteln.Die Höhe bleibt zunächst noch unberücksichtigt

Der Kran wurde bereits für den Umbau zerlegt.Allerdings müssen die Achsen nicht unbedingt herausgenommen werden

Die Auswahl ist getroffen: Für den Umbau liegenSYMOBA-Kulisse 111 und Schacht 110 bereit. Das Tiefladewagen-Fahrgestell ist fertig bearbeitet

Kupplung zu bestücken, bevor er auf dieVierkant-Aufnahme gesteckt wird! Diegenannten Artikel sind auf der Abbildungdoppelt vorhanden und so jeweils aus zweiverschiedenen Perspektiven zu sehen. DieLieferung erfolgt ebenfalls immer paarweise.

Kombination ganz nach WahlAlle Kulissenführungen werden ohne Schachtgeliefert. Dadurch kann man im Einzelfallentscheiden, welche Variante am besten zumbetreffenden Fahrzeug passt. Wie schon ein-gangs erwähnt, lassen sich die Schächte inder Höhe frei justieren. Dies erleichtert denEinbau erheblich. Eine Verklebung desSchachtes mit der Vierkant-Aufnahme derKulissenführung ist zwar möglich, aber nichterforderlich. Dadurch kann die Höhe immerwieder korrigiert werden, falls sie nichtgleich exakt passt. Alle Produkte sind ausKunststoff gefertigt und lassen sich mitZweikomponentenkleber problemlos anMärklin-Wagen befestigen. An allen geteste-ten Modellen erwies sich die Stabilität sowohlim Verlauf unserer Arbeiten als auch bei aus-gedehnten Fahrten einschließlich „hartem“Rangierbetrieb als gut. Die Kulissen sind sehrleichtgängig und stellen sich exakt in dieAusgangsposition zurück.

Sowohl für die Planung des Einbaus als auchfür die Durchführung ist die auch schon invorangegangenen Folgen mehrfach gezeigteJustiereinheit 102 ein nützliches Hilfsmittel,

das man sich unbedingt anschaffen sollte. Mitdieser Lehre lassen sich alle NEM-Schächteauf korrekten Sitz überprüfen: Man stellt dieJustiereinheit auf ein Gleis und schiebt denWagen ohne eingesteckten Kupplungskopfganz heran. Wenn der Kupplungsschacht inkorrekter Höhe montiert ist, muss der Stiftder Lehre ohne Versatz hineingleiten. Bevorsich der Schacht vollkommen am Anschlagder Lehre befindet, dürfen die Puffer keines-falls die Platte der Lehre berühren. ImGegenteil: Wenn man enge Radien (das sindz.B. bereits die Weichen 2262 und 24611 mitRadius R2) befahren will, sollte zwischenden Puffern sogar noch etwa 0,5 bis 1 mm„Luft“ bleiben. Zum Vergleich kann man dieJustierhilfe vorab an einem Märklin-Modellmit kinematikgeführter Kurzkupplung aus-probieren. Durch unterschiedliche Schacht-abmessungen lässt sich die SYMOBA -Justierlehre bei manchen Märklin-Wagen nurschwer einschieben. !

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Unterschiedliche Wagen – gleicher UmbauBeginnen wir mit dem Einbau der SYMOBA-Produkte beim Kranwagen 4671. DiesesModell wurde in zahlreichen unterschiedli-chen Lackierungen produziert. Der Tieflade-wagen 4617 ist im aktuellen Katalog miteinem Trafo beladen. Beide Wagen besitzendas gleiche Fahrgestell. Die Aufmacher-Abbildung zeigt ein älteres Modell; der glei-che Wagen war früher auch mit einer Kistebeladen. Durch die identische Fahrwerks-Bauform ist auch der Kranwagen zumUmbau mit dem Jörger-Gleisreinigungs-system geeignet.

Der Umbau auf Kurzkupplung ist an diesenModellen relativ einfach: Die einzelnenFahrgestelle sind sehr kurz und scheren im Gleisbogen wenig aus. Zum Umbau sind keine besonderen Werkzeugmaschinenerforderlich. Für die Kulisse 111 muss zumEinkleben eine ebene Auflagefläche geschaf-fen werden. Die Montage erfordert eineZerlegung des Wagens, doch damit sollte manerst beginnen, wenn man die exakte Positionder Kulisse ermittelt hat. Dazu nimmt manden Kran und die Justierhilfe zur Hand. Andiese wird zuvor die Kulisse mit befestigtemSchacht aufgesteckt. Die Höhe der Kupplungist in diesem Arbeitsschritt noch belanglos,denn zunächst geht es darum, den Abstandder Kulisse zum Wagenrand festzulegen.Dabei ist es sinnvoll, alle vorhandenenSchächte auszuprobieren und die geeignetsteBauform auszuwählen. In diesem Fall fälltdie Wahl auf das kürzeste Element mit derArtikelnummer 110. Diese Kulisse lässt deräußeren Achse genug Platz und bietet derDeichsel volle Bewegungsfreiheit.

Um eine ebene Auflage zu schaffen, muss derKran jetzt demontiert werden. Bei älterenModellen ist die Metallkupplung mit einerNiete befestigt, die abgetrennt wird. Derabgebildete Kranwagen stammt aus einer jün-geren Produktion. Dessen Kupplungsdeichselist nur noch an einem Zapfen eingehakt undim Bereich der Pufferbohle in der Höhegeführt. Nach dem Ausbau der Kupplungwird der Fahrgestellboden mit einer Zangegeebnet. Anschließend erfolgt noch einmaldie exakte Lagebestimmung der einzukleben-den Kulisse. Dazu muss der Rahmen desDrehgestells noch einmal aufgesetzt werden.Es ist wichtig, dass die Löcher für dieBefestigung des Krangehäuses exakt überei-nander liegen! Dazu kann auch das Gehäuseaufgesetzt werden. Für die exakteAusrichtung der Kulisse ist deren Abstand zu

den Puffern ausschlaggebend. Zufällig stößtder Rand der Kulisse in diesem Fall gerade andie Begrenzung des Fahrgestells. Bei anderenModellen kann man die Position der Kulisseauch anzeichnen oder ggf. beim Klebe-vorgang mit der Justierhilfe prüfen. ZurBefestigung eignen sich die bekannten Zwei-komponenten-Kleber von UHU sehr gut. DenRand der Kulisse kann man ebenfalls mitetwas Klebstoff bestreichen, damit sich dasKulissengehäuse später beim Betrieb nichtungewollt öffnet, denn die Einzelteile sindnur zusammengesteckt und werden durchkleine Klemmstifte gehalten. Wenn sich dieKulisse öffnet, löst sich die Rückstellfederaus der Verankerung und lässt sich nur mitMühe wieder einhängen. Verwendet man zumBeispiel UHU Schnellfest, dann ist diegeklebte Verbindung bereits nach wenigenMinuten ausgehärtet. Nach dem Zu-sammenbau des Wagens überzeugt man sichvom exakten Kuppelabstand (Justierhilfe).Dabei sitzt der Schacht nur lose an derKulisse. Anschließend wird die Kurz-kupplung in den wieder abgezogenen Schachtgesteckt und beides zusammen auf denVierkantstift der Kulissenführung gedrückt.Der Schacht 110 sitzt ohne eingesteckteKupplung nicht fest auf der Kulissenführungund muss zur Befestigung der Kupplung wie-der abgezogen werden.

Dann kann die Einstellung der Kupplungs-höhe erfolgen. Dazu stellt man den Wagen ambesten auf ein K-Gleis, denn der Stift derKulisse ist je nach Fahrgestell zunächst solang, dass er zwischen die Schwellen hinein-ragt. Dadurch ist der Kran auf dem Gleis

Die Metallkupplung des aktuellen Kranwagens ist an einem Drehzapfen gelagert.

Ein Schlitz führt die Deichsel in der Höhe. Beideswurde zum Einkleben der Kulisse glatt gebogen

Das Kranwagen-Fahrgestell mit fertig eingeklebter SYMOBA -Kulissenführung:

gut erkennbar die durch Umbiegen derDeichselführung „geglättete“ Fahrwerkplatte

Mit eingesteckter Kurzkupplung steht nun der Kranwagen zum Testbetrieb bereit

Nach abgeschlossenem Einbau undJustierung wurde bereits der Stift

an der Kulissenführung gekürzt

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Alte Modelle kurz gekuppelt / Folge 10

Einen Vorgeschmack auf die nächste Folge vermittelt der eng gekuppelte Bahndienstwagen 4471. Die Stütze für den Kranausleger kann unter der Teilenummer 321360 einzeln bestellt werden

nicht mehr frei verschiebbar. Man führt ambesten die Justiereinheit an den Wagen heran.Bei dem hier verwendeten Schacht kann sienatürlich nicht mehr ganzherangeschoben werden, dadie Kupplung stört. Manführt sie einfach so nahe wiemöglich an den Wagen heranund korrigiert im seitlichenDurchblick die Kupplungs-höhe nach Augenmaß. Zu-letzt wird der überstehendeKulissen-Führungsstift mit einem Seiten-schneider abgetrennt. Dieser muss nicht ohneWate schneiden, denn eine verbleibendeSchräge am Stift erleichtert später eineneventuellen Austausch der Kupplung.

Der Kranwagen ist nun fertig für einenProbebetrieb auf der Anlage. Der Umbau desTiefladewagens erfolgt auf gleiche Weise.Hier sind jedoch zwei Fahrgestelle vorhan-den, die jeweils nur eine Kulissenführungerhalten. !

Im Jubiläumsjahr 1985hebt „Goliath“, der größte Kran der DB,für das Publikum eine Lok der BR 211 hoch. Das Märklin-Modell 4671 schafft das auch – allerdings nur mit Festhalten!

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Am Tender der Dampflok BR 24 entdeckt man das gleiche Fahrgestell wie beim Tiefladewagen. Dies legt auch hier den Einbau einer Kurz-kupplungskulisse nahe

Die Umrüstung der rückwärtigen Tenderkupplung ist analog zu dengezeigten Wagen durchführbar. Die Position für die Kulissenführung kann jedoch etwas abweichen

Der gelbe Bahndienstwagen steht schon fürden Einsatz mit dem Kran bereit. Aber zuvorwird dieser in der nächsten Folge ebenfallseine Kulissenführung erhalten. Bisher besitzter eine Kupplung, die an einem Drehpunktbefestigt ist. Für den Einbau benötigt manlediglich eine Laub- oder Dekupiersäge. "

Die SYMOBA-Kulissenführungen sind sowohl direkt beim Hersteller als auch vom Autor dieser Beitragsreihe erhältlich. Bei Anfragen bitte die Telefonnummer für eventuelle Rückfragen angeben.

Axel Schnug, Modellbahn mit System, Vogelherd 12, 37603 Holzminden Telefon 0 55 36-99 99 28

Rangierbetrieb mit GegenbogenSowohl der Kran als auch der Tiefladewageneignen sich besonders gut, um ersteErfahrungen mit den Kulissen von SYMOBAzu sammeln, denn grundsätzlich gibt es weni-ger Probleme beim Betrieb, je kürzer einWagen ist. Dies gilt auch für den Tief-ladewagen, denn dieser besteht im Prinzip auszwei kurzen Wagen, die über die Ladebrückemiteinander verbunden sind. Bei längerenModellen sollte man vor dem Umbau abwä-gen, für welche Radien der Wagen späterfahrtauglich sein soll. Bei gezogenemZugverband sind selbst Standardradien kein Problem (auch Gegenbogen!), denn die Kulissenführungen lassen eine gewisseStreckung in der Zugzusammenstellung zu.Werden jedoch bei Rangierfahrten die Wagenggf. über Weichenverbindungen im Gegen-bogen geschoben, so sieht das anders aus: DieKupplungen strecken sich in diesem Fallnatürlich nicht. Betragen diese Radien nur430 oder sogar 360 mm und sind die Kulis-senführungen für einen sehr engen Kuppel-abstand eingeklebt, so können die Puffertellerim Gegenbogen evtl. aneinander vorbeirut-schen und sich verhaken. Dann wirft dieseunnachgiebige Verbindung beim Übergang indie Gerade den oder die Wagen aus demGleis. Daher ist es unter solchen Gegeben-heiten sinnvoll, die Kupplungskulisse etwasnäher am Wagenrand zu befestigen. So bleibtzwischen aufgesteckter Justiereinheit und

Pufferteller noch ein Luftspalt, der freigewählt werden kann, aber möglichst nichtmehr als 1 mm betragen sollte. Diese Zugabereicht im Normalfall aus. Wenn man nochmehr zugibt, leidet der optische Effekt derKulissenführung. Nach dem Einsatz von zweimiteinander gekuppelten Prototypen auf dereigenen Anlage erkennt man sofort, wie dieweiteren Fahrzeuge umzurüsten sind.Befinden sich jedoch auch in Rangier-Gleisbereichen ausschließlich schlankeWeichen, so ist keine Längenzugabe erforder-lich. Als Vergleich kann auch der Kuppel-abstand von Märklin-Modellen dienen, diebereits serienmäßig über eine Kulissen-führung verfügen. Bei den künftigen Um-bauten wird auf diese Längenzugabe nochgenau hingewiesen.

Kurzkupplung für BR 24Das Modell der BR 24 (Art. 3003) besitzt imTender das gleiche Fahrgestell wie der Kranbzw. der Tiefladewagen. Die Kupplung an derRückseite des Tenders lässt sich daher mitden gleichen Teilen umbauen. Die Einbau-position sollte jedoch sehr genau ermitteltwerden, da der Abstand vom Fahrgestell zumPuffer geringfügig differiert. Die Kupplungzwischen Lok und Tender bleibt in der altenAusführung bestehen. Durch den Umbaubesitzt sie zwar keine Mittelrückstellfedermehr, doch im Betrieb macht sich das nichtbemerkbar.

Bezugsquellenhinweis

SYMOBA ModellbahnsystemeSchniering KGAuf dem Schollbruch 2845899 GelsenkirchenTelefon: 02 09-5 69 33

Alte Modelle kurz gekuppelt / Folge 10

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Schon in der Folge 2 (MM 5/2002) dieserBeitragsserie zeigten wir die Anwendung derKupplungen aus der Packung 7205, mit denensich auf besonders einfache Weise serienmä-ßige Standardkupplungen mit Kunststoff-Drehpunktaufnahmen auf Kurzkupplungenumrüsten lassen. Indes muss der Kuppel-abstand stets ausreichend groß bleiben, damitsich auch beim Einschwenken in Kurven diePuffer nicht ins Gehege kommen. Bei solchen zweiachsigen Wagen ist jedochdarüber hinaus sowohl mit Märklin-Tausch-teilen als auch mit den Symoba-Kupplungs-

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kulissen eine engere Verbindung der Wagenmöglich. Beide Umbauvarianten sind relativleicht durchführbar, denn außer einer Laub-oder Dekupiersäge erfordern die Arbeitenkeine besonderen Werkzeuge. Güter- undPersonenwagen mit Drehgestellen sind fürdiese Art der Umrüstung zunächst nicht vor-gesehen. Bei solchen Fahrzeugen ist derUmbau schwieriger, weil durch die Aus-lenkung der Drehgestelle kaum Platz für dieKulissenführungen bleibt. Außerdem empfeh-len wir, wie in diesem Fall stets mit einfachenModellen zu beginnen.

Alte Modelle kurz gekuppeltUmrüstung von Drehpunkt-Kupplungen auf Kurzkupplungskulissen

Wagenverbindung mitSchraubenkupplung hier im Original:

Zu beachten sind die diagonaleBremsschlauch-Verbindung und

die verschiedenfarbigen Puffer

Auf die Kurzkupplungs-Ausrüstung kurzer Standard-Zweiachswagen mit dreh-punktangelenkten Kupplungsdeichseln zielt diese Folge unserer MM-Beitrags-reihe über Fahrzeugumbauten im Sinne enger Wagenabstände. MM-Mitarbeiter Axel Schnug stellt zwei Alternativen vor, die beide vergleichs-weise einfach zu realisieren sind und den Modellbahner sowohl optisch als auchbetriebstechnisch voll zufrieden stellen.

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Umbau mit TauschteilenIn der letzten Folge war als typisches Modellder zum Kranwagen passende gelbe Bahn-dienstwagen zu sehen. Wie viele andereZweiachs-Modelle besitzt er eine Länge von11,5 cm. Dies bildet die entscheidende Basisfür den Umbau mit den Märklin-Tauschteilen.Das Fahrgestell des gedeckten Güterwagens46274 aus dem aktuellen Programm hat exaktdie gleiche Länge. Im Gegensatz zurWagenboden-Variante mit Drehpunkt-Aufnahme ist dieses Fahrgestell für dieAufnahme einer Kulissenführung vorbereitetund trägt am Rahmen mehrere Aufschriften.Es besitzt jedoch kein Sprengwerk, wie einVergleich der beiden Elemente sofort zeigt. Füreinen Wagen werden folgende Teile benötigt: 1 Wagenboden 210256, 4 Puffer 761690, 2 Kupplungsdeichseln 372680, 1 Beschwerung 572140 und 2 Schaltschieberfedern aus der Packung 7194. Die neue Beschwerung ist erforderlich, weilan der alten Platte die Federn schleifen wür-den. Dies könnte die Rückstellung derKupplung behindern.

Den Zusammenbau beginnt man am bes-ten bei den Puffern. Diese lassen sich zwar nurmit Kraft in die Hülsenbohrungen einstecken,doch dafür halten sie ohne Klebstoff. Bei denArbeiten ist Sorgfalt erforderlich, denn dieangesetzten Trittstufen können leicht verbogenwerden. Die Deichseln werden von unten ein-gesetzt, was relativ einfach gelingt. DieAbbildungen zeigen den korrekten Sitz. BeimEinbau der Feder sollte man deren bereits ein-gehängtes Ende festhalten. Dann kann sie nichtwegspringen, falls versehentlich die Öse vonder Pinzette abrutscht. Nach dem Einlegen derBeschwerung lässt sich schon das Gehäuseaufsetzen. Bei manchen Fahrzeugen bleibtzwar etwas Spiel, doch fällt dies nicht weiterauf und stört auch beim Betrieb nicht. DieRadsätze können (nach einer Reinigung?) wie-der verwendet werden. Das Einstecken desKupplungskopfes schließt den Umbau ab.

Umbau mit Symoba-KulissenführungenMit den Symoba-Produkten lassen sich dieseWagen ebenfalls recht einfach umbauen. Beiallen diesen Modellen bleibt nach Entfernungdes Kupplungshalters genügend Platz für eineKinematik-Kulissenführung, die sich sowohloptisch als auch betriebstechnisch sehen las-sen kann. Doch auf jeden Fall ist dieEinbauposition der Kulissen den Radien aufder Anlage anzupassen. Darauf werden wirgleich noch näher eingehen. !

Folge 11

Eine Auswahl zweiachsiger Güterwagen mit Drehpunkt-Befestigung: Alle abgebildeten Modelle besitzen das 11,5 cm lange Fahrgestell

und eignen sich daher für beide Umbau-Varianten

Die erforderlichen Tauschteile auf einen Blick. In der Mitte sind sie bereits montiert.

Oben ist der alte Wagenboden zu sehen

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Gehäuse nach der Fertigstellung in gleicherWeise wieder befestigen wollen, sollte derKulissenausschnitt am Wagenboden also kei-nesfalls die Nut der Gehäusebefestigung über-decken bzw. diesen Raum beanspruchen.Verwendet man für den Umbau die Symoba-Kulisse 111 mit dem normalen Schacht 103,dann sitzen Gehäusebefestigung und Kulissezwar dicht hintereinander, stören sich abernicht. Insbesondere beim Wagen 4411 mitSchlussbeleuchtung ist die lösbare Aufbau-fixierung wichtig, um später jederzeit dieGlühlampe ersetzen zu können.Zur Bestimmung der Einbaulage hält man ameinfachsten den Wagen mit den nach oben zei-genden Radsätzen in der Hand. Kulisse undSchacht werden vorher zusammen auf die

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Zur Umrüstung entfernen wir zunächst die alteKupplung. Wie beim Kranwagen ist im erstenSchritt der Kulissen-Abstand zum Wagenrandfestzulegen; dann folgt die Einstellung derKupplungshöhe. Zur Bestimmung des Ab-standes wird wieder die Justierhilfe verwen-det. Da die Puffer fest am Fahrgestell ange-spritzt sind, kann der Wagen sofort demontiertwerden. Dazu drückt man die schwalben-schwanzförmigen Aufbau-Befestigungskrallenvorsichtig mit einer Zange zusammen undkann dann das Wagen-Oberteil abnehmen. Beimanchen Modellen sind die Haltekrallen breitgeschmolzen. Werden diese entfernt, so mussder Aufbau später aufgeklebt werden. In derRegel bereitet das Abnehmen des Aufbaus aberkeine nennenswerten Probleme. Da wir das

Justiereinheit 102 gesteckt und dann an denWagen herangeführt. Die Anschlagplatte derJustiereinheit muss dabei die Puffer berühren.Nun ist die exakte Position der Kulisse erkenn-bar und kann angezeichnet werden. Hat mandurch Umrüstung mehrerer Fahrzeuge mitgleichartigen Fahrwerken bereits Routineerlangt, dann kann man sich auch an denLinien des Wagenbodens orientieren.

Gleisradien als KriteriumWickelt man auf der Anlage seinen Rangier-betrieb ausschließlich über Weichenstraßen mitschlanken Weichen ab, dann kann man sichgenau nach der Justiereinheit richten. Werdenjedoch engere Radien (Weichen 2262 oder24611 mit Radius R2) befahren, so sollte zwi-

Der alte Fahrwerkrahmen besitzt ein Sprengwerk, das am Tauschteil 210256 nicht vorhanden ist

Beim Einhängen der Feder sollte man ihr anderes Ende festhalten, damit sich das Teil nicht ungewollt in den Tiefen des Hobbyraums verliert

Entfernt man die Kupplung, so ist die Aufbau-Befestigung sichtbar. Beim Modell des SECA-Kesselwagens 4561 sind die Befestigungskrallenbreit geschmolzen

Ist der Aufbau abgenommen, so lässt sich die Ausschnitt-Position für dieneue Kulissenführung festlegen. Wird der Drehpunkt-Bolzen evtl. gleichabgezwickt, so fällt dies leichter

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Alte Modelle kurz gekuppelt / Folge 11

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schen Puffer und Justiereinheit im eingebau-ten Zustand etwa 0,5 bis 1 mm Zwischenraumbleiben. Für normale Zugfahrten über enge360-mm-Gleisradien ist dagegen keine Ver-schiebung der Kulisse zum Wagen-Ende erfor-derlich, da sich die Kulissen im gezogenenZugverband etwas strecken! Wenn man sichnicht sicher ist, ob die Wagen auch in um-gebautem Zustand entgleisungsfrei fahren,sollte man das Fahrverhalten zunächst anPrototypen testen.Beim Aussägen entfallen die Drehpunkt-halterung, die Schwenkbegrenzungen sowieein Achshalter. Dennoch bleiben die Radsätzeausreichend sicher in den Achslagern und fal-len selbst beim Schütteln des Wagens nichtheraus. Zum Aussägen der Schachtaussparung

kann man eine Laubsäge oder ggf. eineDekupiersäge verwenden.Anschließend wird der Sitz der Kupplungs-kulisse geprüft. Gegebenenfalls ist der Aus-schnitt noch mit einer Feile nachzuarbeiten, bisdie Position exakt stimmt. Sowohl den Kuppel-abstand als auch die exakte Ausrichtung soll-te man genau prüfen. Dazu bleibt der Schachtan der Kulisse montiert. Bevor wir die Kulissemit Zweikomponentenklebstoff befestigen,lässt sich der Wagen schon komplett montie-ren. Dies stellt sicher, dass sich die Metall-Beschwerungsplatte an der richtigen Positionbefindet. Wenn der Klebstoff ausgehärtet ist,folgt die Einstellung der korrekten Kupplungs-höhe. Dazu stellt man die Justiereinheit vorden Wagen auf das Gleis. Analog zur Um-

Der Wagenboden ist fertig montiert, mit dem ausgespartenBeschwerungsblech versehen und zum Aufsetzen des Gehäuses bereit

Im Modellbetrieb vermittelt nicht nur die neue Kulissenführung, sondern auch die Rahmenbeschriftung einen ausgezeichneten Eindruck

Die Grundflächen-Kontur der Kulisse wird aus dem Fahrgestell ausgesägt.Dabei kann man sich an den Linien und den „Aufbauten“ orientieren

Links ein etwas näher zum Wagenende gerückter Montageausschnitt für enge Gegenbogen, rechts die Position für Fahrten mit ziehender Loküber schlanke Weichenverbindungen

rüstung des Kranwagens ist es noch vor demersten Probeeinsatz erforderlich, den Deichsel-Aufnahmestift der Kulissenführung zu kürzen.Indes gestattet es der lange Schacht 103, dieKupplung jederzeit ohne Schachtdemontageeinzustecken.

Fahrzeuge, die als Garnitur immer zusammenauf der Anlage fahren, können wir mit einerSchraubenkupplungsimitation fest verbinden.Dabei sollte man allerdings bedenken, dassdiese Wagen etwa im Fall einer Entgleisungnatürlich zusammen bleiben. Sollen komplet-te Züge fest gekuppelt werden, dann ist esempfehlenswert, einzelne Wagengruppen zubilden, die zwar jeweils fest miteinander, aberzur nächsten Gruppe mit einer normalen

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Auch in den nächsten Beitragsfolgen wer-den wir uns dem Umbau an kürzeren Zwei-achs-Wagenmodellen mit Drehpunkt-Kupp-lungsaufnahme widmen. Zunächst wird dieSchlussbeleuchtung des Wagens 4411 einerOptimierung unterzogen. Für diesen Wageneignet sich jedoch zur Umrüstung nur eineSymoba-Kulissenführung, weil das Wagen-boden-Tauschteil keine Aufnahme-Bohrungfür einen Schleifer besitzt.

Axel Schnug, Modellbahn mit System, Vogelherd 12, 37603 Holzminden, Telefon 0 55 36 / 99 99 28

Alte Modelle kurz gekuppelt / Folge 11

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Kurzkupplung verbunden sind. Die Abbildungzeigt links den Spritzling Märklin 313790, der10 Schraubenkupplungs-Deichseleinheiten ent-hält. Bei deren Einsatz ist jedoch zu beachten,dass die Befestigungskrallen dieser Wagen-verbindungen nach oben und unten weisen. In den Symoba-Schächten rasten indes nurKupplungen mit seitlich gespreizten Be-festigungskrallen ein. Zur festen Verbindungdes Kranwagens mit dem Niederbordwagenwurde deshalb die rechts abgebildete Symoba-Verbindungsdeichsel 104 benutzt. Will manallerdings bereits serienmäßig mit Kulissen-führungen ausgestattete Märklin-Wagen festverbinden, so sind die Märklin-Schrauben-kupplungs-Imitationen die preisgünstigereAlternative.

"

Schraubenkupplungs-Imitationen:links Märklin-Zurüstteil-Set 313790 mit zehnDeichseln, rechts fünf Symoba-Kupplungs-deichseln 104

Zuletzt ist der Deichsel-Führungsstift derSymoba-Kulisse zu kürzen. Hier wurde dieEinbau-Position für enge Radien gewählt

Der Längenvergleich zeigt von oben nach unten:serienmäßige Relex-Kupplung, Kurzkupplung aus 7205 und Kinematik-Kurzkupplung mit Symoba-Umbau

Bevor anschließend die Kulisse eingeklebt wird,sollte man den Schacht aufstecken, denn diesererleichtert das korrekte Ausrichten

Zur Kupplungsdeichsel-Einstellung stellt manWagen und Lehre auf ein gerades K-Gleis.Berühren die Pufferteller den Anschlag der Justiereinheit, so sind Rangierfahrten über steile Weichen zu vermeiden

Der Kranwagen ist jetzt als zusammen-hängende Einheit mit dem Bahndienstwagen

dauerhaft eng verbunden

Lieferhinweis:SYMOBA Modellbahnsysteme Schniering KGAuf dem Schollbruch 2845899 GelsenkirchenTelefon: 02 09 /5 69 33

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50 MÄRKLINMAGAZIN 3.2004

Alte Modelle kurz gekuppeltUmbau der Schlussbeleuchtung am Güterwagen 4411

Am letzten Wagen dieses Güterzuges befindet sich

nur eine Laterne. Sie ist in Nachtbetrieb-

Position aufgesteckt.

„Jeder Zug muss einenSchluss haben“, sagte einstein Fahrdienstleiter. Damitwar das Schlusszeichen desletzten Wagens gemeint. Er achtete bei jedem durch-oder abfahrenden Zug da-rauf, dass die Schlusszei-chen ordnungsgemäß ange-bracht waren. Fehlt diesesZeichen hinten am Zug,könnte das darauf hinwei-sen, das ein Wagen auf derStrecke verloren gegangenist. Im Normalfall wird beieiner Zugtrennung zwar dieHauptluftleitung unterbro-chen und dadurch der ganzeZug gebremst. Dies funktio-niert jedoch auch beimVorbild nur dann, wenn derBremsschlauch des letztenWagens verbunden ist unddie Absperrventile ordnungs-gemäß geöffnet wurden. Istdagegen ein Schlusszeichenvorhanden, dann erübrigtsich die Frage, ob der Zugnoch komplett ist. In dieserBeitragsfolge statten wireinen Zugschluss-Wagenvorbildlich aus.

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Schlusszeichen bei der BahnBei Güterzügen sieht man heute nur noch ange-steckte Schlussscheiben. Bis etwa Ende derachtziger Jahre waren auch Schlusslaternengebräuchlich. Diese wurden mit Petroleumbetrieben und leuchteten zu einer Seite weiß,zur anderen rot. Die beiden anderen Anzeige-flächen dieser Laternen trugen Schlusszeichen.Vier Halterungen am Boden der Laterneermöglichten einen universellen Einsatz, dennjede der Seitenflächen konnte nach hinten zei-gen. Dadurch waren sie für Tag- und Nacht-betrieb einsetzbar. Tagsüber kennzeichnete dasZeichen und bei Nacht das rote Licht den Zug-schluss. Fuhren Güterzüge entweder durchTunnels oder über weitere Strecken underreichten den Zielbahnhof eventuell erst beiDämmerung oder in völliger Dunkelheit, sowurden trotz ausreichendem Tageslicht schonvor der Abfahrt die Laternen für Nachtbetriebaufgesteckt. Seit einigen Jahrzehnten sind fürnormale Güterzüge immer zwei Schluss-zeichen vorgeschrieben. Diese Vorschrift giltetwa seit der Epoche 4. In früherer Zeit genüg-te schon eine Laterne am letzten Wagen. ZuReichsbahnzeiten waren diese meist oben amWagen aufgesteckt und leuchteten auch nachvorne. Deswegen wurden sie auch vielfachOberwagenlaternen genannt. Heute sind zweiSchlusszeichen vorgeschrieben, deren Haltersich knapp über Pufferhöhe befinden. DieseZeichen können zwar nur noch von hintengesehen werden, lassen sich aber vom Personalviel leichter anbringen. Bei Arbeitszügen ist esauch heute noch zulässig, nur eine Scheibe auf-zustecken. Örtliche Richtlinien können eben-falls Ausnahmen zulassen. Gelegentlich konn-te man entgegen der Vorschrift durchaus schonZüge beobachten, die lediglich mit einerLaterne bestückt waren. Bei Lokomotiven, dieohne Wagen als Lz (Leerzug) unterwegs sind,ist auch heute noch eine runde rote Scheibeerlaubt.

Bei Personenzügen besteht das Schluss-zeichen aus zwei roten Lichtern. Nur beiPersonenwagen, an denen kein elektrischesSignal eingeschaltet werden kann, sind ande-re Zeichen zulässig. Dies ist zum Beispiel beidem abgebildeten Personenzug mit Donner-büchsen der Fall. Hier sind Schlusslaternen in Tagbetrieb-Stellung angebracht.

Güterwagen 4411 optimiertDas Modell des gedeckten Güterwagens Gs-uv 213 ist unter der Märklin-Artikel-nummer 4411 mit einer beleuchteten Schluss-laterne erhältlich. Dieser Wagen eignet sichdaher optimal für den Schluss eines Güter-zuges. Die nachgebildete Laterne besteht auseinem roten Lichtleiter, der durch eine recht-eckige Gehäuseöffnung führt. Da das aufge- !

Folge 12

Dieser Wagen erhält eine Kurzkupplung und eine optimierte Zugschluss-Beleuchtung. Der Kupplungsumbau orientiert sich an der Beitragsfolge im MM 2/04.

druckte Schlusszeichen sichtbar ist, handelt essich genau genommen um eine für Tagbetriebangesteckte Laterne.

Diese Laterne werden wir auf Nachtbetriebumbauen. Gleichzeitig wird die Beleuchtungoptimiert, der Wagen gealtert und natürlich rüsten wir die Kupplungen auf Kulissen-führungen um.

Da der Wagen eine Drehpunkt-Kupplungs-aufnahme besitzt, bietet sich für den einfach-sten Umbau eine Tauschkupplung aus derPackung 7205 an. Wenn man einen noch enge-ren Kuppelabstand wünscht, kann man sichbeim Umbau natürlich auch an den Beispielender letzten Folge orientieren. Auch diesesModell besitzt eine Länge von 11,5 cm und dasgleiche Fahrgestell. Dafür werden wieder dieSYMOBA-Artikel 111 und 103 benötigt.

Die bereits vorgestellten Märklin-Tausch-teile können jedoch nicht eingesetzt werden,da der für Kulissenführung vorbereiteteWagenboden 210256 aus aktueller Produktionkeine Möglichkeit zur Schleiferbefestigungbietet.

Schlusszeichen für NachtbetriebBevor wir mit dem Einbau der Kupplungs-kulissen beginnen, widmen wir uns zunächstder Laterne. Anstelle des aufgedrucktenSchlusszeichens werden wir sie vorbildgerechtschwarz einfärben und eine runde Lichtaus-trittsöffnung vorsehen. Dazu wird zunächst das aufgedruckte Schlusszeichen entfernt. DerDruck- und Lackentferner von LUX eignetsich hierfür sehr gut.

Will man jedoch Beschriftungen an neu-zeitlichen Kunststoff-Fahrzeugen ablösen, dannsollte man das LUX-Produkt besser meiden,denn bei neuen Modellen sind die Aufdruckeoft in der gleichen Lackart wie die Flächen-Farbgebung ausgeführt. Deshalb löst sich beimAbtupfen des Aufdrucks die untere Lack-schicht ebenfalls. Der DLE-90 von LUX istalso für eine rückstandfreie Entfernung kaumgeeignet und außerdem ziemlich teuer. In diesem Fall ist man mit der Acryl-Verdün-nung 2600 von Weinert besser bedient, denndamit gelingt eine Entfernung der komplettenLackschicht. So erhält man einen vollständigebenen Untergrund. Nach einer Spritzlackie-rung im richtigen Farbton ist dann vom früheren Aufdruck nichts mehr zu erkennen.

Zum Entfernen des Schlusszeichens amLichtleiter eignet sich der Lackentferner vonLUX jedoch ausgezeichnet. Beim Einsatz vonAceton wird dagegen der Lichtleiter blind.

Bevor wir im nächsten Arbeitsgang dieLaterne mit schwarzer Farbe abdichten, mussdie runde Lichtaustrittsöffnung abgeklebt wer-den. Mit einer Revolverlochzange kann manaus Maskier- oder Tapezierband eine rundeScheibe in entsprechender Größe stanzen.Diese wird mittig auf die rückwärtige Flächeder Laterne geklebt. Dann kann die Abdunk-lung mit schwarzer Farbe folgen. Nach demFarbauftrag ist ein Beleuchtungstest zu emp-fehlen. Dazu kann man die Laterne fast voll-ständig in die Öffnung einschieben und dieWagenbeleuchtung über Krokodilklemmen aneinen Trafo anschließen. Oft scheint an man-chen neu geschwärzten Stellen doch noch

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etwas Licht durch, doch das lässt sich in die-ser Bauphase noch mit etwas Farbe ausbessern.Wenn jedoch später die Schlusszeichen endgültig aufgebracht sind, wird das nicht mehrso leicht möglich sein. Bevor die Farbe vollständig getrocknet ist, werden die „Mas-kierungen“ entfernt. Dann ist die rundeLichtaustrittsöffnung sichtbar. Bereits dieserZustand wirkt schon sehr gut. Die Schluss-zeichen werden dem Vorbild entsprechend anbeiden Seiten angebracht. Unsere Abbildungzeigt aufgebrachte Schiebebilder aus derWeinert-Packung 4204. Diese können aucheinzeln bestellt werden. Sie haben genau dierichtige Größe. Wie die Abbildungen verdeut-lichen, sehen sogar aufgemalte Schlusszeichengut aus. Zuerst erfolgte das Aufpinseln wei-ßer Farbe auf die gesamte Fläche des Schluss-zeichens. Nach dem Trocknen wurden miteinem scharfen Bastelmesser „Maskierungen“geschnitten und aufgeklebt. Sie schützen dieweißen Dreiecke vor dem roten Farbauftragund beugen eventuellen Ausrutschern vor.Hierfür wurde Humbrol rot (Nr. 174) verwen-det. Auch eine Lackierung mit der Spritzpistolekann hier gute Ergebnisse liefern. Die abgebil-deten Exemplare wurden jedoch mit demPinsel aufgemalt.

Farbgestaltung des WagenaufbausDie gedeckten Güterwagen dieser Bauartwaren noch bis in die achtziger Jahre sehr zahl-reich auf DB-Gleisen vertreten. Ihr Farbkleiderinnerte oft an einen Flickenteppich, denn derraue Alltagsbetrieb hinterließ an diesen Wagendeutliche Spuren, und vielfach wurden nur reparierte Schadstellen mit neuer Farbeausgebessert. Die Lüftungsklappen und Profil-Verstrebungen hatten meist einen schwarzgrau-en oder schwarzbraunen Farbton angenommen.Die Dächer wiesen manchmal geradezu eine„Landkartenstruktur“ auf. Eine Alterung desWagenaufbaus gelingt am zerlegten Modellerheblich leichter. Auch hierfür verwenden wirwieder die Farben von Gunze. Wie bereits ineiner vorangegangenen Folge erwähnt, sinddiese mit Wasser verdünnbar und sowohl füreine Pinsel- als auch zur Spritzlackierung sehrgut geeignet. Sie reduzieren die Geruchs-belästigung auf ein Minimum.

Die nächste Abbildung zeigt zwei Wagen-aufbauten, an denen noch keine Ausbesse-rungsflächen angedeutet wurden. Hier lackierten wir das Dach grau (H 317) und über-nebelten es mit Bremsstaub. Die Verstrebungenund Lüftungsklappen wurden beim oberenModell mit Schwarzbraun (H 462) lackiert,

beim unteren dagegen mit Schwarzgrau (H401). Der Farbauftrag deckt nur teilweise; denfrischen Glanz beseitigt ein matter Klarlack.Wird dieser jedoch zu dick aufgetragen, sobedeckt ein weißer Schleier das Modell undmacht alle Mühe zunichte.

Um die Optik solcher Wagen möglichstoriginalgetreu wiederzugeben, sind Vorbild-aufnahmen unerlässlich. Manchmal hat mansogar das Glück, noch Exemplare dieses Typszu finden. Im Bahnhof Eichenberg stießen wirauf dieses Fahrzeug. Bei dessen Betrachtungglaubt man sofort, dass dieser G-Wagen nichtmehr in Züge eingestellt werden darf. Unterder Plane kommt ein Holzdach zum Vorschein,doch viele andere Güterwagen dieser Bauarthatten Metall-Tonnendächer.

Die nächsten Abbildungen zeigen gedeck-te Güterwagen in unterschiedlichen Alterungs-phasen: Zuerst erhielt der Rand des Dacheswieder einen deckend übergesprühten grauenFarbton (Seitenwände gut abkleben!). Miteinem Wattestäbchen wurde diese Farbschichtteilweise wieder entfernt, so dass eine aus-gefranste Kante entstand.

Für den nächsten Farbauftrag derSeitenwände wurde Rotbraun (H 460) mitKalkweiß (H 451) und Braun (H 406) in ver-

Am linken Lichtleiter wurde der Schlusssignal-Aufdruck bereits entfernt.

Zum Abdunkeln der Laterne wurde das Elementetwas aus der Halterung herausgezogen, um denAufbau vor einer Pinselberührung zu bewahren.Ferner wird die Lichtundurchlässigkeit derLackschicht überprüft.

Die Schlusszeichen von R. Kreye sind für dieLaterne zu klein. Doch im Weinert-Sortiment findet sich eine passende Größe.

Diese Schlusszeichen wurden mit einer„Maskierung“ und aufgemalter Farbe hergestellt.Ohne Airbrush sind auch mit dem Pinsel guteErfolge zu erzielen.

Zum Vergleich sind hier die Weinert-Schluss-zeichen den mit einem Pinsel aufgemaltenExemplaren gegenübergestellt.

Vor uns liegen die erforderlichen Hilfsmittel zumUmbau der Schlusslaterne bereit.

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Wagen. Im letzten Arbeitsschritt folgt dieLackierung der Lüftungsklappen und Eisen-profile. Dabei hilft eine selbstklebende Maskeaus Tapezierband, die sofort nach dem Sprüh-vorgang wieder zu entfernen ist. Nach derAlterung des Gehäuses ist noch zu klären, obdie Beleuchtung im Inneren geändert wird.

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Alte Modelle kurz gekuppelt / Folge 12

!

Die Bahnhofswagen in Eichenberg sahen schonbessere Tage: Sowohl jahrelanger Betrieb alsauch Vandalismus hinterließen ihre Spuren.

Diese Aufbauten wurden ohne Ausbesserungs-flächen gealtert; deswegen gibt es mit den Beschriftungen keine Probleme.

Ohne Vorbildaufnahmen gelingt eine authentischeAlterung kaum. Obwohl jeder Wagen anders aussieht, wiederholen sich oft charakteristischeMerkmale.

Gedeckte Güterwagen unterschiedlicherAlterungsstadien: Zuerst wurden die Flächenlackiert, dann Lüftungsklappen und Verstrebungen gealtert.

Im Rahmen der Alterung wurden hier auch die Betriebsnummern neu aufgebracht. Eine Rahmenbeschriftung folgt noch.

schiedenen Verhältnissen gemischt. Dadurchentstanden hellere und dunklere Farbtöne, dieunterschiedlich aufgesprüht wurden. BeimVorbild verblassen die Farben vor allem durchdie Sonneneinwirkung. Neue Ausbesserungenerschienen daher im Normalfall dunkler.Werden vor dem Lackieren alle Beschriftungenam Modell abgedeckt, so entsteht der Ein-druck, das Fahrzeug sei vor kurzer Zeit neubeschriftet worden. Die hier gezeigten Modelleerhielten jedoch zum Schluss neue Beschrif-tungen aus dem Programm von R. Kreye. Mitschwarzbrauner Farbe entstehen dunkleFlecken: Dazu schneidet man ein Stück Pappegestuft aus und legt es als Abdeckung auf den

Positiv wirken beim umgerüsteten Modell auch die Rahmenbeschriftungen.

Sie wurden aus zweckentfremdeten Ziffernnachgebildet (Kreye, Art. Nr. 6921+23).

Dieser Personenwagen erhielt für eine Sonderfahrt zwei Schlusslaternen. Es ist eine weiße und eine rote Lichtaustrittsöffnung zu erkennen.

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Die LeiterplatteDiese Elektronik sieht eine bzw. mehrere LEDzur Beleuchtung vor und ist so klein, dass sieaufrecht im Wagen Platz findet. Unter-schiedliche Bestückungsmöglichkeiten erlau-ben eine Anpassung an verschiedene Betriebs-arten. Die Gleisspannung wird zunächstgleichgerichtet und geglättet. Der eingesetzteKondensator hat eine Kapazität von 470 µFund kann bei einer Fahrstromunterbrechung dieSchaltung noch etwa 2–3 Sekunden lang ver-sorgen. Wenn längere „Lücken“ gepuffert wer-den sollen, lässt sich die Kapazität problemlosauf 1000 µF erhöhen, sofern das Anschlusspin-Rastermaß stimmt oder der Elko mit Kabelnangeschlossen wird. Um einen Gold Cap ein-

setzen zu können, wären jedoch zusätzlicheBauteile notwendig!R1 verhindert hohe Einschaltströme. Bei kon-ventionellem Fahrbetrieb muss der LED-Stromkonstant gehalten werden: Diese Aufgabe über-nehmen zwei Feldeffekttransistoren (FET). Siewirken parallel und stellen der LED D2 immer10 bis 12 mA zur Verfügung. Bei digitalem Fahrbetrieb ist eine Regelungdurch die Transistoren nicht erforderlich, weilnach der Glättung die Spannung nahezu kon-stant bleibt. Dann bestimmt der VorwiderstandR3 die Stromstärke. Auf der Lötseite können– je nach Art des Fahrbetriebs – entwederBrücke 1 oder 2 verbunden werden. Für kon-ventionellen Fahrbetrieb wird Brücke 1 verbun-den. Dadurch ist R3 kurzgeschlossen. DieTransistoren benötigen keinen Vorwiderstand.

Durch Andruck hält die Glühlampe den Masse-kontakt. Beim Umbau auf die Lampenfassung604180 oder eine LED-Beleuchtung ist dieseKontaktlasche mit Klebstoff zu fixieren.

Hier ist die Stecksockel-Fassung 604180 am Lampenhalter montiert.

Vor dem Umbau sollte man die Position desAchskontaktes beachten. Für die Kulissen-führung bleibt ausreichend Platz.

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Glühlampen- oder LED-BeleuchtungBevor die Kupplung auf Kulissenführungumgebaut wird, lohnt sich noch ein Blick insWageninnere: Die Glühlampe sitzt in einemHalter und sorgt automatisch für einen festenSitz des Massekontaktes. Durch den Einbauder Fassung 604180 lässt sich eine steckbareDigital-Glühlampe 610080 einsetzen, die denStrombedarf deutlich reduziert. Die Helligkeit

Die linke Leiterplatte ist für konventionellen Betrieb

schon fertig aufgebaut, rechts die noch unbestückte Printplatte von der Lötseite gesehen.

Ansteuerung für LED-Schlussbeleuchtung wahlweise mit einer oder zwei LED.

Analog: LB1 verbinden.

Digital: LB2 verbinden.

dieser Lampe genügt vollkommen. Dies giltinsbesondere für digitalen Fahrbetrieb. Weiljedoch nur eine Achse den Massekontakt her-stellt, ist im Fahrbetrieb ein Flackern des Lichtsunvermeidbar. Dieser Effekt tritt um so stärkerauf, je mehr Radlaufflächen oder Gleise ver-schmutzt sind. Eine kleine Elektronik-Schaltung schafft jedoch Abhilfe.

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Den korrekten Sitz des Masseschleifers zeigtunsere Abbildung. Als nächster Arbeitsschrittfolgt nach dem Aussägen der Fahrgestell-Aus-sparungen der Anschluss der Stromzuführungzur Leiterplatte. Das Einkleben der Kulissen-führungen schließt den Umbau ab.

Einzelteile des Wagens 4411Die abgebildeten Märklin-Einzelteile ermög-lichen es, auch andere Modelle mit einerStromzuführung auszurüsten, sofern sie mitdem gleichen Wagenboden ausgestattet sind.Alle erforderlichen Teile für den 4411 ein-schließlich Halter kann der Märklin-Fach-händler unter dem Stichwort: „kompletteNachbeleuchtung für 4411“ als Märklin-Teile-set 203042 + Wagen-Artikelnummer (hier:4411) bestellen. Es handelt sich hierbei um eineZusammenstellung folgender, aus Verwechs-lungsgründen nicht mehr einzeln angebotenenElemente: Beleuchtungskörper, Masseschlei-fer, Buchse und Mittelschleifer. Nicht abge-bildet ist das ebenfalls enthaltene Halteblech,das die Lampe aufnimmt. Die Wagenbödensolcher11,5 cm langen Güterwagen besitzen inder Mitte eine Ausstanz-Zone, in die sich derRastbolzen mit dem Schleifer einsetzen lässt.

Leser, die dieses Modell mit Leiterplatte undKulissenführungen ausrüsten wollen, könnendie hierfür erforderlichen Teile ggf. beimVerfasser bestellen. Die Schaltung ist entwederals Bausatz oder fertig aufgebaut erhältlich.Wer die Leiterplatte selbst herstellen will, kannunter dem Stichwort „SCHLUSS“ MM 3/2004bei der MM-Redaktion einen kopierfestenPlatinenfilm erhalten. Zur Bestellung sind bitteneben 2,20 Euro (ggf. 4 Briefmarken á 0,55Euro) ein rückadressierter und mit 0,55 Eurofrankierter Briefumschlag mitzusenden. Wirweisen darauf hin, dass die Leuchtstärke vonStandard-LEDs für den Wagen 4411 nichtgenügt! "

Axel Schnug, Modellbahn mit System, Vogelherd 12, 37603 Holzminden,Telefon 0 55 36 / 99 99 28

Dezentrale Anordnung der fertig bestücktenSchaltung, weil die Rastbefestigung desMittelschleifers in den Innenraum ragt. Die LEDist exakt hinter dem Lichtleiter positioniert.

Unter dem Stichwort „komplette Nachbe-leuchtung für 4411“ kann man die abgebildetenMärklin-Teile bestellen. Der Lampenhalter isthier nicht abgebildet.

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Alte Modelle kurz gekuppelt / Folge 12

Stückliste

R1 27Ω 1/4 WR2 1800 Ω 1/4 W, je nach LED-Typ auswählenR3 1800 Ω 1/4 W, je nach LED-Typ auswählenC1 470 µF Elko, 35VB1 B40C1500 Spannungsfestigkeit mind. 40 V, 1,5 A Stromstärke für Kurzschlussfall bevorzugenD1, D2 LED rot, 5x5 mm mit hoher Lichtstärke, für 4411 wird nur D2 benötigtT1, T2 BF256 (nur für konventionellen Fahrbetrieb) alternativ auch BF245,

dann Id=10,5 mA max.

Grundsätzlich ist die Stabilisierung durch dieFET auch für digitalen Fahrbetrieb geeignet,für einen universellen Einsatz sollte man daherdiese Version wählen. Wird der Wagen jedochnur auf digitalen Anlagen eingesetzt, so kön-nen wir uns die Transistoren sparen. Dann wirdnur Brücke 2 mit Lötzinn verbunden, wodurchdie Anschlusspunkte der (in diesem Fall nichtbestückten) Transistoren kurzgeschlossen wer-den. Im Schaltplan sind die Lötbrücken mitLB1 und LB2 bezeichnet, auf der Leiterplattedagegen aus Platzgründen nur mit „1“ und „2“.

Die bevorzugt zu verwendende rote LED vonder Firma „multicomp“ ist superhell und hateine Fläche von 5x5 mm. Ihre Lichtstärke liegtmit 30-100 mcd deutlich über der normalerLED-Typen (etwa 30-fache Lichtstärke); den-noch deckt sie einen Abstrahlwinkel von 110°ab. Das erleichtert den Einbau, weil die Laterneauch dann gut erhellt wird, wenn die LED nichthaargenau positioniert ist. Grundsätzlich sindauch andere LED einsetzbar, sie sollten aberunbedingt eine besonders hohe Lichtstärkeabgeben (im Conrad-Programm finden sichkeine entsprechenden Typen). Da durch denLaternen-Umbau die Lichtaustrittsöffnungkleiner geworden ist, sind an die LED hoheAnforderungen zu stellen!

Damit sich die Leiterplatte auch universellfür andere Wagen mit Schlussbeleuchtung ein-setzen lässt, bietet sie Platz für 2 Vorwider-stände und 2 LED. Exemplarisch ist der Einbauin Personenwagen zu erwähnen. In den kom-menden Folgen werden wir diese Leiterplattenoch in weitere Modelle einbauen.

Der Innenraum des Wagens 4411 erhielt vordem Einbau der Schaltung eine Verkleidungaus Reflexionsfolie. Diese steigert die Hellig-keit. Die Platine wird mit einem kleinen Heiß-kleber-Klecks am Rand befestigt, damit siesich im Bedarfsfall zu Reparaturarbeiten leichtausbauen lässt. Dabei sollte man jedoch beach-ten, dass der Mittelschleifer-Haltebolzen etwasin das Gehäuse hineinragt. Die Leiterplattekann deshalb nicht genau in Wagenmitte befes-tigt werden. Die langen Anschlussbeinchen der

LED lassen eine genaue Ausrichtung hinterdem Lichtleiter zu (beim Einlöten der LED aufoptimalen Abstand achten). Zur Sicherheit istnoch vor dem Anlöten der Schleiferleitung einFunktionstest vorzusehen. Bereits ohne Fahr-gestell ist erkennbar, ob die Helligkeit derSchlussleuchte genügt. Gegebenenfalls kannman dazu das Gehäuse mit der Hand gegenRaumlicht abschirmen.

Umbau auf Kurzkupplung Wer nicht unbedingt auf einen hauteng gekup-pelten Wagenverband Wert legt, kann natürlichdie Relex-Kupplung gegen eine Kurzkupplungaus der Packung 7205 tauschen und hat denUmbau in wenigen Augenblicken erledigt.Ein besonders enger Abstand der gekuppeltenWagen ist jedoch nur durch den Einbau vonKulissenführungen zu erreichen.Für den Umbau mit SYMOBA-Produktenmuss der Wagen spätestens jetzt komplett zerlegt werden. Eine der Achsen verfügt übereinen Massekontakt. Der Mittelschleifer ist miteiner Buchse im Wagenboden befestigt. Umeine glatte Auflagefläche zu erhalten, müssenzum Aussägen des Wagenbodens mit derDekupiersäge diese Teile ausgebaut werden.Nach einer Prüfung der Ausschnitte imFahrgestell werden die Beschwerung und derMasseschleifer eingeklebt, da sie beim Einsatzder LED-Elektronik oder der Lampenfassung604180 mit einer Digitalglühlampe nicht mehrvon der Glühlampe gehalten werden.

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