KV-Schulung vom 17.10.2010

KV-Schulung vom 17.10.2010

Haltungs- und Stallhygiene in der Rassekaninchenzucht

Bedeutung der Haltungs- und Stallhygiene bei Rassekaninchen

Tierhygiene umfasst alles, was der Bewahrung der Gesundheit des Tieres dient.

Sichere Hygienekenntnisse erleichtern die Gesundheitspflege

Ziel der Hygienemaßnahmen ist es, Krankheiten zu vermeiden und damit den Gang zum Tierarzt überflüssig zu machen.


Sauberkeit und Ordnung, pflege und Hygiene sind oder sollen Selbstverständlichkeiten, die jeder Züchter sicher beherrscht.

(so denkt man zumindest)


Hygiene rückt immer dann in den Fokus, wenn Medien darüber berichten wie z. B. bei der Vogelgrippe Schweinepest usw. oder plötzlich Krankheiten sich in der Zuchtanlage breit machen.


Das Tierschutzgesetz (TierSchG) gibt im § 2 Tierhaltung die Kriterien zu einer Tierart-, Tierschutz und einer verhaltensgerechten Tierhaltung gehören vor.

Eckpfeiler sind: Angemessene Ernährung Pflege und Unterbringung Artgerechte Bewegungsfreiheit


Der Züchter muss für diese Belange die erforderlichen Kenntnisse besitzen. Im § 2a wird eine Ermächtigungsgrundlage formuliert die es ermöglicht, besondere Vorschriften hinsichtlich der

Bewegungsmöglichkeiten Räume, Käfige und Behältnisse Licht- und Klimaverhältnisse Pflege und Überwachung Sachkunde des Haltens und des Transports und der Behältnisse

für die Tiere festzulegen.


Für die herkömmliche Hobbykaninchenhaltung und auch für die gewerbliche gibt es keine gesetzliche Verordnung.


Deshalb war es erforderlich eine Richtlinie zu entwerfen. DLG (Ausschuss für Kaninchenzucht- und Haltung am 09.05.2007) und im 03/2009 hat der AK 1 (Nutztierhaltung) seine Leitlinie veröffentlicht.Hinweis: Es sind Leitlinien, keine Verordnungen oder Gesetze. Allerdings sind aufgrund diesen Leitlinien bereits Ordnungsstrafen ausgesprochen worden.


Deshalb ist es wichtig, dass die Züchter aufgeklärt werden und/oder unsere Rassekaninchen müssen vor diesen schwarzen Schafen geschützt werden.

Unwissenheit schützt nicht vor Strafe!


Tierhygiene umfasst alles, was der Bedeutung der Gesundheit des Tieres dient. Hygienekenntnisse dient ihr.

Ziel:

Krankheiten zu vermeiden!


Es geht nicht darum, Fehler zu beseitigen, sondern darum durch

Gewissenhafte Planung Gründliche Überlegung bei Stallbau und Einrichtung Kontinuierliche Pflege-, Reinigungs- und

Desinfikationsmaßnahmen

Fehlervermeidung zu betreiben.

Vorbeugen ist besser als heilen!


3 Stufen im züchterischen Prozess gilt es zu optimieren:

Gesu

ndheit

Vita

lität

Fortp

flan

zung

Sicherheit + Zufriedenheit + züchterische Erfolge

Aufzucht


Der Kaninchenstall dient als dauernder Lebensraum !

Eine Vielzahl von Gesundheitsgefahren können dort lauern. Viele Tiere gleicher Art und die Anfälligkeit für die selbe Infektion (Ansteckung) und Invasion (parasitäre) Krankheit stellt eine große Gefahr dar.

Durch Ausdünstung und Atmung sowie der Zersetzung von Kot und Harn wird die Stallluft stark belastet. Deshalb verdient gerade die Luftbeschaffenheit im Stall besondere Aufmerksamkeit. Der Stall soll allen Vitalitätsansprüchen gerecht werden und Schutz vor Witterungseinflüsse geben.



Wahl des Bauplatzes Baugrund trocken Windrichtung und Sonneneinstrahlung berücksichtigen

Stallgröße


Pro Außenstall : Gute Belichtung Günstige

Lichtverhältnisse Tiere werden

Widerstandsfähiger Bessere Fellbildung

Contra Außenstall : Bei Kälte gehaltsvolle

Fütterung wegen Stoffwechsel

Klimatische Schwankungen


Pro Innenstall : Schutz vor

Witterungseinflüsse

Contra Innenstall : Angemessenes Stallklima

wichtig Ausgiebige Belüftung

erforderlich


Einrichtung der Ställe Genügend Bodenabstand beachten Im Regelfall stehen 3 Boxenreihen übereinander. Die 4.

ist kaum einsehbar. Bei Riesen am besten nur 2 Boxen übereinander.

Futternäpfe nicht am Boden, sondern an der Wand.


Bei Strohloser Haltung ist folgendes wichtig: Kunststoffwannen sollen leicht zu reinigen sein. Durch die Rosten kommen die Tiere kaum mit dem Kot

in Berührung. Dies ist eine wirksame Vorbeugung gegen Cocidien- und Wurmerkrankungen.

Für ausreichend heu ist zu sorgen. Eine einstreulose Haltung auf perforierten Böden ist bei

Nachttemperaturen unter 10 Grad nicht zulässig.


Reinigungs- und Pflegemaßnahmen Wichtigste Voraussetzung ist die Sauberkeit Ställe und Gerätschaften müssen kontinuierlich

Gereinigt werden.


Desinfektions- und Hygiene Hygiene ist biologische Sauberkeit und Ordnung Beides Gemeinsam anwenden. Reinigung soll reduzierend wirken. Desinfektion ist die gezielte Entkeimung mit dem

Zweck, die Übertragung bestimmter unerwünschter Mikroorganismen zu verhindern.

Caliciviren (z.B. RHD Erreger) sind über große Zeiträume ansteckbar. Bei Temperaturen über 25 Grad z. B. ca. 3 Monate.


Probleme können auch bakterielle Infektionen darstellen. Bei ansteckenden Schnupfen stellt dies eine große Gefahr dar und kann zum Verlust des gesamten Zuchtbestandes führen.

Ein Desinfektionsmittel gegen alle Krankheitserreger ist aber nicht verfügbar. Je nach Bedarf muss man dort entgegenwirken.

Auf die richtige Anwendung kommt es an.


Die Entwesung (Desinfestation)Ist die Vernichtung des Ungeziefers (Milben, Nager, Insekten).

Wichtig ist hier auch die richtige Lagerung des Futters. Die Bekämpfung des Ungeziefers kann ein großer Beitrag zur Stallhygiene leisten.


Rassekaninchenzucht findet in einem gesamtgesellschaftlichen Rahmen und nicht isoliert statt. Deshalb sind wir gefordert, alles zu tun, um eine sachgemäße Haltung von Kaninchen zu garantieren. Drei Faktoren sind ausschlaggebend:

Klar durchdachtes Stallkonzept Regelmäßige, gründliche Reinigungsmaßnahmen Desinfektion und Entwesung

Bei Einhaltung dieser grundsätzlichen Forderungen steht einer erfolgreichen Rassekaninchenzucht nichts mehr im Wege.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit

Documents

KV-Schulung vom 17.10.2010