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VERLAGSBEILAGE Thomas Schütte auf der Museumsinsel Hombroich – KUNST BAUEN UND ERWANDERN »Truck Tracks Ruhr«: Urbane Künste Ruhr & Rimini Protokoll BEFAHREN DAS REVIER Der Festival-Kalender FÜR JUNI BIS SEPTEMBER

k.west Sommer Special 2016

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Verlagsbeilage

Thomas Schütte auf der Museumsinsel Hombroich –

Kunst bauen und erwandern

»Truck Tracks Ruhr«: Urbane Künste Ruhr &

Rimini Protokoll befahren das reVier

Der Festival-Kalender für Juni bis september

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2 RUBRIK K.west 06/ 16

Musikalische Leitung Giacomo Sagripanti | Inszenierung Jan Philipp Gloger Bühne Ben Baur | Kostüme Marie Roth | Dramaturgie Christian Schröder

Choreinstudierung Patrick Jaskolka

Premiere 4. Juni 2016Vorstellungen 9., 18., 22., 24., 26., 30. Juni; 3., 9. Juli 2016

Aalto-Theater

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KOMISCHE OPER VON GIOACCHINO ROSSINI

Tickets T 02 01 81 22-200www.theater-essen.de

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3k.west 06/ 16 sOmmer speCial

Inhalt

One Man House für viele Besuch auf der Museumsinsel Hombroich und Umgebung aus aktuellem Anlass: Thomas Schütte bittet in seine neue Ausstellungshalle und klärt einen Irrtum über die Chipsletten auf.

Wann, wohin? Der ausführliche Festival- und Sommerkalender

Stadtrundfahrt ins Unschöne Mit »Truck Tracks Ruhr« im LKW unterwegs durchs Revier. Zum Beispiel in Oberhausen.

Sommer Special 6 / 2016

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IMPRESSUMSonderausgabe Sommer Special 2016

k.west erscheint monatlich im Verlag K-West GmbHDinnendahlstr. 134, 45136 EssenTel.: 0201 / 49068-14Fax: 0201 / 49068-15www.kulturwest.d

REDAKTIONV.i.S.d.P.: A. Wilink

MARKETINGMaschMedia, Oberhausen

LAYOUTHerweg / Pecher

DRUCKHitzegrad Print Medien &Service GmbH, Dortmund

TITELFOTOThomas Schütte Foto: Markus J. Feger

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One Man House für viele teXt STEFANIE STADEL fOtOs MARKUS J. FEGER

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Hombroich – man kommt gern hierher. Jetzt noch lieber, denn der einmalige Kulturraum vor den Toren von

Neuss lockt mit einer Neuigkeit. Zwischen romantischer Museumsinsel und rauer Raketenstation hat der

Düsseldorfer Bildhauer Thomas Schütte seine Skulpturen-halle eröffnet.

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Blauer Himmel über braunem Acker. Die Maisonne gibt, was sie kann, und taucht die Piazza vor der Hal-le in gleißendes Licht. Warmer Wind wirbelt Pappel-schnee auf, um das ovale Gebäude herum und hinein, sobald sich die Glastüren öffnen. Ein Idyll, gestört al-lerdings vom Rattern der Maschinen, die den Boden hinterm Haus lockern und glätten. Hier werde dem-nächst Wildwiese wachsen, sagt Thomas Schütte. Wie-der einmal hat der Bildhauer sein Düsseldorfer Atelier verlassen und ist hergekommen. Nach Hombroich, wo er den perfekten Platz für sein Großprojekt fand: eine Skulpturenhalle samt Archiv und Keller-Depot. Bei der Anfahrt über schnurgerade Straßen durch die Felder sieht man sie schon von weitem liegen und denkt an ein UFO oder eine leicht geöffnete Muschel. Als Quellen seiner Inspiration hatte Schütte allerdings immer wieder Streichholzschachtel und Chipsletten – jene ovalen Knusper-Kartoffelscheiben – genannt und mit der knackig-feurigen Rezeptidee enormen Anklang in der Presse gefunden. Wie zu vermuten, war der Snack als Vorbild für die elegant geschwun-gene Dachkonstruktion auf dem von Holzlamellen ummantelten Baukörper aber wohl ironisch aus der Luft gegriffen. »Was die anderen schreiben, muss man nicht wiederholen«, meint Schütte jetzt grinsend. An diesem Vormittag ist er vor Ort, weil eine Liefe-rung vom Verlag zu erwarten ist – kleine Kataloge zur ersten Ausstellung in seiner Skulpturenhalle; sie ist dem Arte-Povera-Kollegen Mario Merz gewid-

met. Auch muss der Hausherr sich um den defekten Trafo an einem der Exponate kümmern. Der war am Wochenende durchgebrannt, seither leuchtete Merz’ Fibonacci-Folge nur noch zur Hälfte. Schütte hat eben den Fachmann instruiert, der sich nun, auf einer Lei-ter, ans Werk macht. Derweil er selbst den Großstaub-sauger aus einem Seitenraum rollt, weil ihn der weiße Flaum stört, der sich mittlerweile überall zwischen Merz’ Iglu-Installationen, Reisigbündeln und Konen aus Stahl oder Korbgeflecht verteilt hat. Während drinnen also repariert und gesaugt wird, setzt Schütte sich draußen mit Kaffee und Zigarette in die Sonne auf eine der wunderbaren Bankskulptu-ren, die sich im Inneren der Halle und auf der Piazza wiederfinden. Jeweils aus einem einzigen Stamm ge-macht und leicht gebogen, fügen sie sich perfekt in die Rundungen von Haus und Hof. Der Möbel-Entwurf stammt von Schütte, wie fast alles hier. Die Skulptu-renhalle gleicht einem Gesamtkunstwerk, in das der Bildhauer jede Menge Liebe und Arbeit steckt. Alles sei viel schöner geworden, als er sich das vorgestellt habe. Toller, aber auch aufwendiger. Nicht zuletzt wegen des unerwarteten Zuspruchs: Allein zur Eröff-nung des neuen Hauses Mitte April kamen 1600 Gäste. Lange Schlangen standen vor der Tür, denn hinein dürfen immer höchstens 50 auf einmal. Das Projekt verlange einigen Einsatz. Viel zu oft sei er hier, sagt Schütte und korrigiert sich gleich darauf: »Häufiger als gedacht« müsse er kommen. Die unge-

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plante Extra-Arbeit scheint ihm indes nicht auf die Laune zu schlagen. An diesem Tag ist der Künstler so gut aufgelegt, dass er sich sogar für ein paar Porträt-fotos zur Verfügung stellen will, was er offensichtlich nicht gern macht. In der Regel führten solche Foto- Versuche zu wenig erfreulichen Ergebnissen, gibt er zu bedenken und würde am liebsten gleich loslegen. »Damit ich das schnell hinter mir habe.« Star-Allüren liegen Schütte kaum, obwohl er fraglos ei-ner ist. Weltweit machen seine Werke die Runde – die »Großen Geister« etwa mit ihren wuchtigen Wülsten oder jene Frauen, die sich verdreht, verzerrt, verstüm-melt oder plattgedrückt auf Tischen krümmen. Da-neben stehen in Schüttes Werk schon von Anfang an architektonische Utopien: Tore, Türme, Tankstellen, Bäder, Bunker, Brunnen und Berge mit Tunneln hat er erdacht. Vogelhaus und Waschsalon, Museum, Hotel und Golfhalle. Meistens blieb es beim Modell, doch das eine oder andere wurde auch gebaut. Der »Eispavillon« für die Documenta 8 darunter und ein »Ferienhaus für Terroristen« in Tirol. Schüttes »One Man House« steht auf einem französischen Landgut und der »Tempel« im Park eines Sammlers auf Mallorca. Mit der Skulpturenhalle erreicht diese architektonische Sparte im Schaffen eine neue Dimension. So hatte das

Projekt von Anfang an festen Boden unter den Füßen. Das Grundstück, die Finanzierung, Zweck und Ziel – alles war vorausschauend geplant. Man kennt solche Vorhaben eher von Großsammlern, die sich mit dem Museum für die eigenen Schätze ein Denkmal setzen. Bei Schütte scheint es weniger Eitelkeit zu sein, die den Anstoß gab. Er selbst hebt eher auf pragmatische Grün-de der Nachlassverwaltung ab: »Wohin mit dem ganzen Kram, wenn ich tot bin?« Das müsse man sich in sei-nem Alter – mit 61 – schon fragen. »Ich kann schließ-lich nicht alles unsortiert den Kindern hinkippen.« Die Garage sei eine teure, noch dazu ungeheizte Opti-on. Deshalb habe er sich zur Gründung der Thomas- Schütte-Stiftung und zum eigenen Haus entschlossen. Es bietet mehr Platz, als man sieht. Denn neben bzw. unter der schicken Ausstellungshalle sitzt das Keller-depot mit 800 Quadratmetern und idealen Lagerbe-dingungen für alles, was Schütte an eigenen Werken bewahren will. Die Baukosten von gut sechseinhalb Millionen Euro und die ersten Jahre des Betriebs bestreitet die Stiftung aus dem Verkauf von sechs Großplastiken. Außerdem steckte Schütte noch seine 18 voluminösen Frauen aus Bronze, Stahl oder Alu in die Stiftung. Sie ziehen eben-falls ins Depot. Nur wenn es nicht anders geht, wollen

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Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschlandwww.bundeskunsthalle.de

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Alles ist Design bis 14. August 2016 in Bonn

Eine Ausstellung der Bundeskunsthalle und des

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DAS BAUHAUSAUSSTELLUNG UND GARTEN

PARKOMANIE

Die Gartenlandschaften des Fürsten Pückler bis 18. September 2016 in Bonn

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17. LITERARISCHER SOMMER 17e LITERAIRE ZOMER AACHEN | BEDBURG-HAU | DÜSSELDORF | KREFELDMÖNCHENGLADBACH | NEUSSKERKRADE | MAASTRICHT | VAALS

JULI AUGUST SEPTEMBER 2016

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er und sein Kurator die Stücke aus dem Keller vielleicht nach oben in die Halle holen. Ansonsten bleibt der Ausstellungsort für Kollegen reserviert, so der Plan. Auf dem Acker sind sie dem Kunstzirkus ein wenig entrückt – und doch mitten drin in der Kunst. Auch wenn Kunst in dieser Umgebung nicht unbe-dingt zu erwarten wäre: Auf der einen Seite sieht man Kühltürme dampfen, gegenüber sitzt die Skihalle Neuss auf einer ehemaligen Mülldeponie. Irgendwo rauscht die Autobahn vorbei, und bei guter Sicht kann man am Horizont die Skyline Düsseldorfs erkennen. Dazwischen hat auf rund 70 Hektar jenes einzigartige Konglomerat des »Kulturraums Hombroich« Platz ge-funden: überall Kunst und Künstler, Ateliers und Aus-stellungsräume. Von Schüttes Halle aus gelangt man mit wenigen Schritten zur 2004 eröffneten Langen Foundation. Das Sammlermuseum verdankt sein charakteristi-sches Gesicht und damit seinen speziellen, fernöstlich verfeinerten Reiz dem japanischen Architekten Tadao Ando. Wer sich nähert, bekommt allerdings zuerst nur die kalte Betonschulter gezeigt: eine gewölbte Mauer, die das Haus abschirmt. Dahinter führt ein lieblicher Weg unter Kirschbäumchen vorbei an einem spiegeln-den Wasserbassin zum Museum, dessen gläserne Hülle einen Kern aus Beton birgt. Drinnen gelangt man über

eine lange Rampe hinab in zwei phänomenale Ausstel-lungssäle, wo in diesen Monaten Gottesbilder Ostasiens feierlich zusammenfinden. Wieder draußen biegt man um die Ecke und steht vor dem Tor zur ehemaligen Raketenstation Hombroich – es ist bis abends offen und führt in eine Art künst-lerische Laborlandschaft, einen Ort des Experiments. Mit Baracken, Hangars, Hallen und Ateliers, in denen an die zehn Künstler arbeiten. Einige von ihnen leben auch auf dem Gelände des einstigen Luftwaffen-Stütz-punkts der Nato, das der inzwischen verstorbene In-itiator des »Kulturraums Hombroich« Karl-Heinrich Müller 1994 erworben hatte. In den »Zellen« des soge-nannten Klosters können Gäste wohnen, dazu gehört das Gärtchen, wo Kräuter wachsen. Im Siza-Pavillon zeigt Markus Karstieß zur Zeit Plastisches aus Ton. Der Düsseldorfer weilte einst als Stipendiat auf der Raketenstation und hat dort zu seinem irdenen Lieb-lingsmaterial gefunden. Im Café Meisenkaiser genießt man Kaffee unter Bäumen, um anschließend den Hö-hepunkt des Hombroich-Tages anzusteuern. Einen Kilometer liegt er entfernt. Durch das mit fünf skulpturalen Architekturen des dänischen Künstlers bestellte »Kirkeby-Feld« gelangt man in die Auen der Erft, wo mit dem »Museum Insel Hombroich« vor bald 40 Jahren alles begann. Mit viel Geld in der Hand und

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recht radikalen Ideen im Kopf war Müller angetreten. Einen idealen Lebensraum für Menschen, Tiere und Pflanzen gleichermaßen wollte der erfolgreiche Im-mobilienmakler schaffen. Ergebnis ist die wunderbare »Insel« mit ihren ruhi-gen Gewässern, wuchernden Gewächsen, verwun- schenen Wegen und den von Erwin Heerich erbau-ten Backstein-Pavillons, die zum Teil leer als begeh-bare Skulpturen wirken, aber auch mit Kunst aus Müllers grenzenloser Kollektion bestückt sind. Was der Sammler und Visionär nicht suchte, war das große Publikum. Die Besucher finden ihren Weg in sein Arkadien aber auch ohne Publicity. Über Zah-len spricht man hier ungern. Auch Geschäftsführer Frank Boehm gibt sich bedeckt – man möchte dieses Paradies nicht als Touristen-Attraktion verkaufen. Doch es ändert nichts, ein Geheimtipp ist der Ort beileibe nicht mehr. Es war von über tausend Gästen an schönen Sommertagen zu hören. Um die 75.000 jährlich kämen hierher, sagt man. Im »Kassenhaus« gibt es einen Zettel mit Lageplan. Er muss zur Orientierung reichen. Schilder existie-

ren im Museum Insel Hombroich nicht, weder an den Pfaden durch die Wildnis, noch an der Kunst in den Ausstellungsräumen. Man lässt sich treiben, hört im »Turm« die eigenen Schritte hallen, riecht den Bärlauch am Wegesrand, hört Bienen im Schwarm summen, bewundert uralte Baumriesen, sucht den zugewachsenen Eingang zum nächsten Pavillon. Da kommt einiges zusammen: Raritäten aus dem frühge-schichtlichen Luristan im heutigen Iran und chinesi-sches Glas des 18. Jahrhunderts, mächtige Skulpturen der Khmer, Collagen von Kurt Schwitters, Gotthard Graubners Farbraumkörper …Alles hängt und steht, wo es immer hing und stand, so hatte Müller sich das vorgestellt. Und doch ist es mit dem Wechsel von Wetter und Jahreszeit immer wieder anders. Zum Abschied taucht am Teich ein Nutria auf und zeigt seine knallorangen Zähne. Auch er ist ohne Hilfe hergekommen. Ob der Nager beim nächsten Besuch noch da sein wird? Vielleicht trägt die Wildwiese hinter Schüttes Halle dann schon erste Blüten. Und die braunen Äcker ringsum haben sich in satt grüne Felder verwandelt.

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Juni

Klangart-Festival, Wuppertal / Musik und Kunst Jeden Sommer bereichert die Konzertreihe Klangart den Park mit Melodien und Gesängen zwischen Jazz und Weltmusik. Los geht es am 4. Juni mit Nick Bärtsch's Ronin und deren »Ritual Groove Music«, am 11. Juni sind beim Wandelkonzert »Von Gräsern und Wolken« mongolische Klänge zu hören, am 17. Juli spielt die Stan-ley Clarke Band. Zum Abschluss (14. August) entfesselt Matthias Schriefl Trompeten, Alphörner und Tubas zu »Six, Alps & Jazz«.4. Juni bis 14. August, skulpturenpark-waldfrieden.de

Gräflicher Park, Bad Driburg / Kunstinstallation Eva Webers »Trümmerbahnen« – ein Minigolfparcours« ist an diesem Kur- und Lustort im üppigen Grün englischer Parkan-langen mit lauschigen Plätzen, literarhistorischer Bedeutung (Hölderlin und Diotima) und angenehmstem Komfort zu erle-ben. Zwölf Minigolf-Bahnen mit Trümmerhäusern und Ruinen aus Materialien wie Beton, Keramik und Glasmosaik stehen in-mitten des preisgekrönten, über 230 Jahre alten Parks von Bad Driburg.ab 2. Juni bis Mitte September, www.graeflicher-park.de

Brühler Schlosskonzerte und Haydn-Festival, Brühl / MusikNoch sieben Konzertabende stehen bis Anfang Juli im Trep-penhaus des extravagant schönen Schlosses Augustusburg in Brühl an, bevor im August das Haydn-Festival das feudale Er-lebnis weiterführt. Die Capella Augustina spielt die »Vier Jah-reszeiten« (18./19. Juni), das Duo Aux Pieds du Roi bringt »Bach Remixed« (2./3. Juli) ins Schloss.bis 28. August, schlosskonzerte.de

Rheinhoch7, Rheinland / Musik Rheinhoch7, das Rheinland Musik Festival, startet erstmals mit vier Konzerten. Ab 2017 ist ein siebenwöchiges Festival zwischen Düsseldorf und Koblenz geplant. Bereits im Mai gab es ein Kon-zert, nun folgen »Horn beflügelt« mit Felix Klieser und Christof Keymer (4. Juni, Düsseldorf), »The Bonn Session« mit dem Soul-sänger Max Mutzke (18. Juni) und »Tom Gaebel singt Sinatra« (1. Juli, Swistal).bis 1. Juli, rheinhoch7.de

Klangvokal, Dortmund / MusikDas Motto »Grenzenlos« passt perfekt zum Mix Opern, Chö-re, Jazz, Weltmusik und Pop. Die Songwriterin Mine trifft am 3. Juni im Domicil auf Monteverdi; beim 8. Fest der Chöre bevölkern 140 Chöre und Ensembles Häuser und Plätze der Innenstadt (4. Juni). Jean-Christophe Spinosi beschäftigt sich mit dem »Mythos Monteverdi« (5. Juni, Orchesterzen- trum NRW), das Ensemble Pygmalion öffnet »Wege zu Bach« (9. Juni, Propsteikirche). Das Abschlusskonzert bestreitet die Neue Philharmonie Westfalen – »Von Wien nach New York« (12. Juni, Konzerthaus).bis 12. Juni, klangvokal-dortmund.de

Impulse Theater Festival, Düsseldorf, Köln, Mülheim / TheaterSeit 25 Jahren bringt das Festival die wichtigsten freien Pro-duktionen aus dem deutschsprachigen Raum auf die Büh-ne. Eröffnet wird es mit »Der Botschafter« von Gintersdorfer/ Klaßen. Weiteres kommt von der Costa Compagnie, She She Pop, Nature Theater of Oklahoma und dem Kreativkollektiv Labor Fou.15. bis 25. Juni, festivalimpulse.de

Ruhrfestspiele Recklinghausen / Theater und mehrDie 70. Ruhrfestspiele stehen unter dem Motto »Mittelmeer – Mare Nostrum?«. Am 2. Juni wird etwa »Paradies fluten (Verirrte Sinfonie)« von Thomas Köck aufgeführt. Tankred Dorsts »Das Blau in der Wand« hat am 8. Juni Premiere in Ko-produktion mit dem Düsseldorfer Schauspielhaus. Mit »I’m searching for I:N:R:I – Eine Kriegsfuge« mit Fritzi Haberlandt werden die Festspiele beendet.bis 19. Juni, ruhrfestspiele.de

Romanischer Sommer, Köln / MusikDrei Konzertabende lang begibt sich das Festival auf musi-kalische Spurensuche durch die romanischen Kirchen Kölns. »Wege« lautet das Motto, es gibt Musik von »Monteverdi und Zeitgenossen« sowie gregorianische Chorgesänge (23. Juni). Den Höhepunkt bildet die »Romanische Nacht« (24. Juni) – dann trifft Alte Musik auf Klänge von Arvo Pärt, Henry Purcell und György Ligeti.22. bis 24. Juni, romanischer-sommer.de

Kissinger Sommer – Kurgarten mit Arkadenbau. Foto: © Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH

Kultur- und Festivalsommer

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Kissinger Sommer – Kurgarten mit Arkadenbau. Foto: © Bayer. Staatsbad Bad Kissingen GmbH

Kultur- und Festivalsommer Traumzeit Festival, Duisburg / MusikDie Hochofen-Kulisse ist beeindruckend, das Line-Up ab-wechslungsreich – darunter Dinosaur Jr., Turbostaat und die Songwriterin Mine. Auch stehen Tocotronic, Asgeir, Grandbrothers und der Ex-Blumfeldler Jochen Distelmeyer auf der Bühne. Zum Abschluss kommen die französischen Elektroromantiker von Air, die Hip-Hop-Veteranen Fünf Sterne Deluxe und das Duo Gloria.17. bis 19. Juni, traumzeit-festival.de

Kissinger Sommer, Bad Kissingen / Reisetipp MusikSeit 30 Jahren ist der Kurort Bad Kissingen Spielort, die ele-ganten Konzertsäle sind das perfekte Bühnenbild für die Klas-sik-Stars. Die Münchener Philharmoniker und die Bamberger Sinfoniker, Dirigenten wie Lawrence Foster und Sir John Eliot Gardiner sind ebenso dabei wie die Solisten Grigory Sokolov, Daniel Hope, Fazil Say, Hélène Grimaud und der Perkussio-nist Martin Grubinger. Ein Kulturtrip, um Unterfranken ken-nenzulernen.24. Juni bis 24. Juli, kissingersommer.de

Extraschicht – Nacht der Industriekultur, Ruhrgebiet / EventDas Ruhrgebiet macht wieder ein großes Fass auf: Die Extra- schicht lädt zur Nacht voller Kultur und Licht – mit 2000 Künstlern an 48 Spielorten wie der Zeche Zollverein, dem Dortmunder U, die Zeche Zollern und der Lindenbrauerei. Neu dabei sind das Bergwerk Ost in Hamm, das Deutsche Fußballmuseum, die Zeche Schlägel und Eisen und Thyssen-Krupp in Duisburg. Geboten wird eine Mischung aus Per-formance, Walking Acts, Lesungen, Konzerten, Schauspiel, Comedy, Zirkus, Museums-Specials. Ein Shuttle-Netz aus Bus und Bahn verbindet die Spielorte.25. Juni, extraschicht.de

RheinVokal, Mittelrhein / Musik Andernach, Bad Neuenahr, Koblenz, Bingen und sechs wei-tere Städte am Mittelrhein werden zu Schauplätzen des Festi-vals. Eröffnet wird mit einer Opern-Gala mit Sumi Hwang in Montabaur (24. Juni), darauf folgt in Koblenz eine »Nordische Nacht« (5. Juli). In der Abteikirche Maria Laach singt der Chor The Tallis Scholars (24. Juli), in Boppard treffen sich Sopran und Zink zum Wettstreit (6. August). Zum Ende steigt in Bad Neuenahr die »Nacht des Belcanto« (27. August).24. Juni bis 27. August, rheinvokal.de

Extraschicht am Deutschen Bergbau-Museum in Bochum. Foto: © RTG Udo Geisler

Klavier-Festival Ruhr 2016Essen | Philharmonie | Alfried Krupp Saal Sonntag | 10. Juli 2016 | 17 Uhr

Erstes Stiftungskonzert zugunsten des Klavier-Festivals Ruhr

Martha Argerich Daniel BarenboimDas Programm entnehmen Sie bitte unserer Website www.klavierfestival.de oder der Tagespresse.

Info | Ticket: 01806 - 500 80 3* | www.klavierfestival.de* (0,20 €/Anruf aus dem dt. Festnetz, Mobil max. 0,60 €/Anruf)

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das Sommerfest mit Live-Musik, Quiz, Hüpfburg, Fütterungen und weiteren Attraktionen.3. Juli, zoom-erlebniswelt.de

Sparda-Tag, Düsseldorf / KunstEs quietscht, rattert und lärmt im Düsseldorfer Museum Kunst-palast. Der Sparda-Tag ist zu Gast in der Ausstellung »Super Meta Maxi« von Jean Tinguely. Am Sparda-Tag gibt es bei freiem Eintritt Führungen für Erwachsene und den Workshop »Alles bewegt sich« für Kinder verschiedener Altersstufen.3. Juli 2016, stiftung-sparda-west.de

Literarischer Sommer, Diverse Orte an Niederrhein und Maas / LiteraturEs ist zu heiß zum Selberlesen? Dann lassen Sie sich etwas vor-lesen – von den Autoren selbst. Die Lesungen finden in diversen Städten am Niederrhein und jenseits der niederländischen Gren-ze statt. Bei der 17. Ausgabe lesen u.a. Michael Kumpfmüller, Inge Kutter, Edgar Rai und Thomas Glavinic.5. Juli bis 7. September, literarischer-sommer.eu

Kölner Sommerfestival, Köln / Musik und mehrDie Kölner Philharmonie präsentiert auch in diesem Jahr inter-nationale Live-Entertainments. Die Eröffnung bestreiten Ute Lemper (8. Juli) und Juliette Gréco (9. Juli). Danach erschüt-tert die kubanische Tanzshow »Ballet Revolución« die Bühne, und »Les Ballets Trockadero de Monte Carlo« tanzt Klassiker der Ballettgeschichte. Zum Abschluss gibt es Gershwins Oper »Porgy und Bess«.8. Juli bis 14. August, koelnersommerfestival.de

Open Scource Festival, Düsseldorf / PopfestivalGestartet als Festival für elektronische Musik, hat sich das Fes-tival in Richtung Indie und Pop geöffnet. Wie immer trifft man sich auf der Galopprennbahn im Grafenberger Wald; auf der

sOmmer speCial

Park Sounds, Essen / MusikDer Stadtgarten hinter der Essener Philharmonie wird zum Klangraum für elektronische Musik. In den Bäumen sind Lautsprecher versteckt, bespielt werden sie von Studenten der Folkwang-Kompositionsklassen. Zwischen 20 und 22 Uhr kann man es sich auf Sitzsäcken und Liegestühlen bequem ma-chen oder durch Natur und Klänge spazieren.20. bis 24. Juni, philharmonie-essen.de/konzerte/event/59988.htm

Shakespeare-Festival, Neuss / TheaterSeit 1991 steht auf der Neusser Rennbahn der Nachbau von Shakespeares Globe-Theater. Jedes Jahr werden Stücke des Eng-länders gezeigt, darunter »Julius Caesar« (6. bis 8. Juni), »Maria Stuart« (21. Juni) und »All's Well That's End Well« (24.–25. Juni).bis 25. Juni, shakespeare-festival.de

Rheingau Musik Festival, Mainz, Wiesbaden und Umgebung / Reisetipp MusikDie Spielzeit ist vollgepackt mit 170 Konzerten. Artist in Re-sidence ist 2016 die Geigerin Isabelle Faust. Der kanadische Star-Dirigent Yannick Nezét-Séguin wird drei Konzerte leiten, die Jazz-Sparte bestreitet der Trompeter Till Brönner. Als The-menschwerpunkt sind »Starke Frauen«, Dvořáks 175. Geburts-tag und »Klanggewalten« angekündigt. Auch wenn manche Konzerte bereits ausverkauft sind, lohnt ein Blick auf die Web-seite – für ein langes Wochenende im Weinanbaugebiet.18. Juni bis 27. August, rheingau-musik-festival.de

Juli

Summerwinds, Münster & Münsterland / Musik und mehr Die Götter blasen die Backen auf – sie kennen alle Flötentöne. »Summerwinds«, Europas schönstes Holzbläser-Festival, pustet kräftig Klassik, Weltmusik und alles, was dazwischen liegt, in die Öffentlichkeit: vom Barock bis Brasilien, vom Mittelalter bis zur Ge-genwart, von Klezmer bis in den Orient, von Klassik bis Jazz, von Star-Komponisten wie Händel, Dowland, Purcell bis zu Entdeckun-gen wie Johann Helmich Roman (1694 bis 1758). Musiziert wird in Stadt und Land, Konzertsälen und diversen Spielorten, drinnen und draußen, schlossherrlich und in Industriekulisse, nobel und ge- sellig. Elf Kirchen sind dabei; auf Münsters Domplatz wird alles aus-gebreitet, was mit der Blockflöte zu tun hat. Als Blockbuster ist der 1. und 2. Juli angekündigt mit einem Feuerwerk an Aufführungen, Meisterkonzerten und -kursen, Ausstellungen und Workshops. Und gutem Spirit. 1. Juli bis 4. September 2016; www.summerwinds.de

Summerjam, Köln / PopfestivalDas Summerjam-Festival am Fühlinger See bringt auch im 31. Jahr lässige Reggae-Klänge von Gentleman & Ky-Mani Marley, Sean Paul, Alligatoah, Beginner, Dub Inc. und Collie Buddz nach Köln.1. bis 3. Juli, summerjam.de

Sommerfest im Zoom, Gelsenkirchen / EventEigentlich ist in der Zoom Erlebniswelt in Gelsenkirchen im-mer was los, hier tummeln sich vom Eisbär bis zum Erdmänn-chen viele Tiere in naturnaher Umgebung. Anfang Juli steigt

Juliette Gréco singt beim Kölner Sommerfestival. Foto: Jean-Marc Lubrano

Open Scource Festival im Grafenberger Wald. Foto: Open Source Festival

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across the borders, Aachen / KulturDieses Kulturfestival geht über Grenzen und Sparten: Musik, Performance, Film und bildende Kunst aus aller Welt. Auf Afro-Beats folgt russisches Tanztheater, auf karibische Per-cussions die Ausstellung »Frontier De Luxe« von Delaine und Damian Le Bas. Finster wird es beim Konzert »Noir's«, das im Dunkeln stattfindet; im Rahmen von »Karl der Schnelle – Aachen >>> Saint-Denis« wandelt man auf historischen Spuren.28. Juli bis 21. August, acrosstheborders.de

across the borders: Delaine Le Bas – Contemporary Joan Of Arc.

Foto: ©John Puddephatt

40 Sommer-konzerte

Klassik, Crossover, Weltmusik

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Bühne stehen u.a. Hot Chip, Bilderbuch, Get Well Soon und Schnipo Schranke. Die Düsseldorfer Lokalhelden Stabil Elite bitten ebenfalls zum Tanz.9. Juli, open-source-festival.de

Tanzfestival, Bielefeld / Tanz und TheaterDas Bielefelder Tanzfestival kombiniert auch im 26. Jahr Cho-reografie-Unterricht mit Aufführungen moderner Tanz-En-sembles aus aller Welt. Dafür werden fünf Tanzstudios in der Rudolf-Oetker-Halle eingerichtet, die Aufführungen finden im Theaterlabor Tor 6 statt. Neben großen Performances sind Off-Produktionen im DansArt-Theater zu sehen. Das Festival endet mit einer Abschlusspräsentation.10. bis 23. Juli, tanzfestival-bielefeld.de

Klavier-Festival Ruhr, Ruhrgebiet / Musik»Die Pianisten der Welt beflügeln Europas neue Metropole«, so der Untertitel des Festivals. Stimmt, hier haben gefühlt schon alle namhaften Pianisten gastiert. Das setzt sich auch in die-ser Saison mit Martha Argerich, Hélène Grimaud, Paavo Järvi, Lang Lang, Alice Sara Ott und dem GrauSchumacher Piano Duo fort. Einige der Konzerte sind ausverkauft, man kann sich um Restkarten bemühen.bis 10. Juli, klavierfestival.de

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Juicy Beats, Dortmund / PopfestivalDas 20-jährige Jubiläum musste 2015 wegen Sturm abgesagt werden. Juicy Beats ist über die Jahre zur großen Nummer ge-worden. Das Line-Up ist beachtlich: Deichkind, Fritz Kalkbren-ner, Wanda, Annenmaykantereit, Antilopen Gang, Feine Sahne Fischfilet, Genetikk, Mike Litt, DJ Dash und viele mehr machen den Park zur Partyzone. 29. und 30. Juli, juicybeats.net

August

Ruhr Reggae Summer, Mülheim / PopfestivalSeit zehn Jahren bringt der Ruhr Reggae Summer entspannte Klänge ins Revier. Der erste Teil ging bereits im Mai über die Bühne, dafür verspricht das Festival für den zweiten Teil Kon-zerte von Damien Marley, Protoje & The Indiggnation, Dub FX, Marcia Griffiths und Samy Deluxe.5. bis 7. August, ruhr-reggae-summer.de

Wege durch das Land, Ostwestfalen-Lippe / Literatur und MusikOstwestfälische Natur, kombiniert mit Schlössern, Burgen, Scheunen, Lesungen und Musik – dies das Konzept der »Wege durch das Land«. Auf Literaturspaziergängen lesen u.a. Nina Hoss, Bruno Ganz, Nora Bossong und Corinna Harfouch. Die Musik kommt u.a. von Hille Perl, Philippe Jaroussky und der Lauten Compagney. bis 7. August, wege-durch-das-land.de

Domstufen Festspiele, Erfurt / Theater ReisetippDie imposante Kulisse ist 700 Jahre alt und spektakulär. Die Frei- treppe des Erfurter Dombergs wird im August zur Open-Air-Büh-ne für Puccinis Oper »Tosca«. Der Nachwuchs kommt tagsüber mit dem Kinderstück »An der Arche um Acht« auf seine Kosten. 11. bis 28. August, domstufen.de

Haldern Pop, Haldern / PopfestivalCoole Musikfestivals finden nur in Städten statt? Von wegen! Das Indie-Festival Haldern Pop beweist am ländlichen Niederrhein das Gegenteil. Die Atmosphäre ist familiär und trotzdem lässig. Dafür sorgen u.a. Acts wie Damien Rice, Algiers, Die Nerven, GoGo Pinguin, Woman, Thees Uhlmann und Me + Marie.11. bis 13. August, haldernpop.com

Ruhrtriennale, Ruhrgebiet / Theater und mehrEs ist das zweite Jahr unter Intendant Johan Simons, vorangestellt das Leitmotiv »Freiheit? Gleichheit? Brüderlichkeit?«. Sechs Wo-chen gibt es Musiktheater, Schauspiel, Tanz, Konzerte und Ins-

Peaches beim »Ritournelle«-Abend der Ruhrtriennale. Foto: Daria Marchik

Niveau weshalb warum – Deichkind bei Juicy Beats. Foto: © Henning Besser

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tallationen in den Kraftzentralen des Ruhrgebiets. Der Anfang wird indie-elektronisch mit dem »Ritournelle«-Abend (13. August, Jahrhunderthalle) mit u.a. Peaches und Moderat. Simons insze-niert Glucks Oper »Alceste«; die Halle der Zeche Augusta Viktoria bietet Raum für »Die Fremden« von Kamel Daoud. Die Filmins-tallation »Manifesto« zeigt Cate Blanchett in einem Dutzend Rol-len (Landschaftspark Duisburg-Nord). Und und und …12. August bis 24. September, ruhrtriennale.de

Zeltfestival Ruhr am Kemnader See, Bochum / Musik und EventKonzerte, Kabarett, Gastronomie, Theater für Kinder und der Markt der Möglichkeiten – das Zeltfestival Ruhr ist breit auf-gestellt. Auch das Line-Up kann sich sehen lassen: Fettes Brot, BOY, Bosse, Gregor Meyle und Olli Schulz. Kleinkunst kommt von Frank Goosen, Helge Schneider und Carolin Kebekus.19. August bis 4. September, zeltfestivalruhr.de

Niederrhein Musikfestival, diverse Orte / MusikDas Signum Streichquartett eröffnet das Festival mit »Blue Classics« auf Schloss Dyck. In der Kirche Wickrathberg wird »Oper virtuos« geboten, bei »Music and Dance – Around the World« in der Langen Foundation treffen Tänze von Piazzolla auf Klänge von Debussy. Im Robert-Schumann-Saal interpre-tiert Dominique Horwitz »Erlkönigs Verwandlung«.21. August bis 13. November, niederrhein-musikfestival.de

c/o pop, Köln / PopfestivalHeadliner sind die Techno-Veteranen von Underworld und die Indie-Pop-Damen von BOY, die im Mediapark auftreten werden. In der Kölner Philharmonie spielen Jake Bugg sowie Edward Sharpe and the Magentic Zeros, außerdem sind u.a. Blood Red Shoes, OK Kid und Isolation Berlin im Line-Up.24. bis 28. August, c-o-pop.de

September

Kunstpunkte, Düsseldorf / KunstAn zwei Wochenenden öffnen sich Hunderte von Standorten – die sogenannten Kunstpunkte, wo sich Künstler über die Schulter schauen lassen. Damit man nicht den Überblick verliert, wird das Stadtgebiet an zwei Wochenenden in Nord und Süd aufgeteilt.3. bis 4. September (Nord), 10. bis 11. September (Süd), kunstpunkte.de

Comedy Arts Festival, Moers / TheaterDas Comedy Arts Festival feiert 40. Geburtstag. Die Party steigt an vier Tagen mit einem Mix aus Comedy, Kabarett und Kon-zerten mit Kleinkunststars und Newcomern. Rund um die Fes-tivalhalle bietet ein Jahrmarkt der Künste Schaubuden, Gastro-nomie und Straßenkunst. 22. bis 25. September, comedyarts.de

Bochumer Musiksommer, Bochum / PopfestivalUmsonst und draußen, mit einem Programm für alle Generati-onen. Das Line-Up steht zwar noch nicht fest, wird aber in der Tradition der bisherigen Musiksommer stehen, mit einer wil-den Mischung aus Klassik, Jazz, Pop, Chören, Blechorchestern.9. bis 11. September, bochumer-musiksommer.de

Beim c/o pop-Festival: Die zwei Damen von BOY. Foto: Debora Mittelstädt

Hilary Hahn spielt beim Beethovenfest Bonn. Foto: Michael Patrick O'Leary

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Beethovenfest, Bonn / MusikDas Beethovenfest hat das Motto »Revolutionen«. Das Tou-louser Nationalorchester unter Tugan Sokhiev und Les Siècles unter Francois-Xavier Roth kommen für die französische, das Ural Philharmonic Orchestra mit Boris Berezowsky und dem Ensemble um Vladimir Tarnopolski für die russische Revoluti-on. Außerdem sind Dirigenten wie Kirill Petrenko und Teodor Currentzis angekündigt, Solisten wie Hilary Hahn und Frank Peter Zimmermann. Neben der Klassik stehen Jazz, Weltmusik und Crossover auf dem Programm. 9. September bis 10. Oktober, beethovenfest.de

Tag des offenen Denkmals, NRW / Event»Gemeinsam Denkmale erhalten« – so will es der Tag des offe-nen Denkmals, der zum Klassiker unter den Architekturliebha-bern avancierte. Wann hat man schon Gelegenheit, einen Blick hinter historische und moderne Mauern zu werfen? Das Pro-gramm wird ab August bekannt gegeben.11. September, tag-des-offenen-denkmals.de

Düsseldorf Festival!, Düsseldorf / TheaterIm Theaterzelt auf dem Burgplatz sowie an vielen Orten im Stadtgebiet wird die festivaltypische Mischung aus Akrobatik, Tanz, Theater und Musik auf die Bühne gebracht. Das Pro-gramm steht noch nicht fest.14. September bis 3. Oktober, duesseldorf-festival.de

Festival Alte Musik, Knechtsteden / Musik»Feste feiern« – das Motto passt. Schließlich begeht man 2016 den 25. Geburtstag. Die Klosteranlage am Niederrhein bietet den optimalen Klangraum; den Anfang macht »Das Geburtstagsfest – Der zufriedengestellte Aeolus«, es gibt »Luthers Hochzeits-musik«, eine »Gregorianische Nacht«, »Pfingsten mit Rossini« und Monteverdis Marienvesper. 17. bis 25. September, knechtsteden-altemusik.de

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Stadtrundfahrt ins Unschöne

Einkaufszentren, Brachen und unfreiwillige Schauspieler: Mit »Truck Tracks Ruhr« schicken Urbane Künste Ruhr und Rimini Protokoll umgebaute LKWs als mobile Theaterräume durchs Ruhrgebiet. Klassisches Sightseeing ist das nicht, eher eine Reise durch urbane Tristesse. Eine Fahrt durch Oberhausen.

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Samuel Beckett ist geflohen, Roland Kaiser kommt erst noch. Oberhausen ist in diesem Moment nur ein Stück Bürgersteig, eine Hecke mit rötlichen Blättern, ein dahinter versteckter Parkplatz und eine Litfaß-Säule, die Schlagerkonzertankündigungen in die Welt lärmt. Die Klimaanlage faucht kühle Luft in den umgebauten Container des LKWs; aus den Boxen dringt eine Stimme, die da-von erzählt, wie Beckett 1966 zu den Kurzfilmtagen anreiste und schon am Bahnhof heftige Atembeschwerden bekam. Gegenüber schreiten zwei Passanten die Hecke ab.90 Minuten früher steht der LKW vor dem Theater Oberhausen. Im Innern sind 49 Sitzplätze installiert, eine Längsseite ist kom-plett verglast und von außen blickdicht verspiegelt. Noch ist die Leinwand vor den Scheiben heruntergelassen, darauf werden scheinbar Livebilder der gegenüberliegenden Straßenseite proji-ziert. Fahrende Autos sind zu sehen und der Hochbunker, in dem ein Karnevalsmuseum untergebracht ist. Man nimmt auf schma-len, etwas unbequemen Sitzen Platz, eine Einblendung bittet um Ruhe – man ist schließlich im Theater – dann leuchten Anschnall-symbole auf. Der LKW fährt los. Einzige Orientierung nach draußen sind die Videobilder, bis man merkt, dass die nicht synchron mit der Außenwelt sind. Irgend-wann hält der Wagen an, die Leinwand fährt langsam nach oben und eröffnet einen Blick auf sandige Abfallberge der Müllverbren-nungsanlage Oberhausen. Einige Krähen stolzieren, ein Rinnsal hat sich in den Staub gefressen. Die Stimme einer jungen Frau erzählt, welchen Wert der Besitz von Dingen in ihrem Leben hat. Der wartende polnische LKW-Fahrer mit dem Schild »Marek« im Cockpit blickt kurz in Richtung der spiegelnden Scheiben, um

dann mit dem Fahrer des Track-Trucks zu schwätzen. Scheint zu funktionieren. Von innen sieht man alles, von außen nichts. Als sich die Leinwand zum zweiten Mal öffnet, kommen erst zwei chinesische Löwen aus Beton ins Blickfeld, dann die Fassade des Restaurants »China City«. In dem tristen, verglasten Gebäude muss sich früher ein Autohaus befunden haben; jetzt hängt eine Leuchtreklame in pseudo-asiatischer Typografie an der Fassade, daneben Werbung für ein bayerisches Weißbier. Der LKW hat di-rekt vor dem Haupteingang gehalten, unter kitschig gerafften Vor-hängen sitzen Menschen, die ihre Nummer 127 süß-sauer kauen und neugierig-entgeistert auf den rätselhaften Truck starren. In-nen lacht das Publikum amüsiert bis unsicher. Sehen die Restau- rantbesucher die Menschen im Wagen vielleicht doch? Blicke tref-fen sich zwar, schweifen aber schnell weiter. So müssen sich die To-ten in Kinoschmonzetten fühlen, die noch eine Weile als Geister herumirren, ohne dass sie gesehen werden. Aus den Boxen tönt jetzt eine fiktive Nachrichtensendung von Radio Oberhausen. Es wird gemeldet, dass in der Stadt ein riesiges deutsch-chinesisches Wirtschaftsprojekt entstehen soll, das nicht nur Arbeitsplätze in die klamme Stadt bringt, sondern auch Tausende von Chinesen. Als der LKW weiterfährt, blicken einige der Gäste aus der Garten-stuhl-bemöbelten Raucherecke interessiert hinterher. Die Leinwand bleibt diesmal oben, der Wagen rumpelt an der Egal-Architektur eines Gewerbegebiets vorbei und fährt auf die Autobahn 52. Raunen in der ersten Reihe, als der erste Sattelzug vor den Fußspitzen vorbeizieht. Die tiefstehende Sonne taucht alles in goldenes Licht, durch die Lautsprecher pluckern jetzt af-firmativ kraftwerkeske Synthie-Töne. Ja sicher, wir fahrn-fahrn-

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Fahrn, fahrn, fahrn auf der Autobahn. Foto: © Volker Hartmann / Urbane Künste Ruhr

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02 / 2016

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Neuer Wohnraum FüR FLüchTLINgE UNd FLüchTLINgSWEgE IN dEN KULTURbETRIEb

Leben auf Probe SchaUSpIELSTUdENTEN aN dER FoLKWaNg hochSchULE

»Glaubenskämpfer« daS SchaUSpIEL KöLN aUF dER SUchE Nach goTT

Ulle Bowski, Kunstpilgeram Hindu-Tempel, Hamm

Simon Erath, Kunstpilger in der Merkez-Moschee Duisburg

Machen Sie Bekanntschaft mit #Kunstpilgern: Vier Reiserouten führen Sie zu paradiesischen Gärten, kleinen Kunsterleuchtungen, sakraler Architektur und gelebter Vielfalt in NRW.

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#Kunstpilgern ist ein Projekt von Kulturkenner.de in Kooperation mit Tourismus NRW e.V. und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen | Bildnachweis v.l.n.r: Ulle Bowski / Wibke Ladwig / Nicole Hundertmark / Ben Müller

Wibke Ladwig, Kunstpilgerin am Schloss Dyck, Jüchen

Simon Erath, Kunstpilgerin der Duisburger Merkez-Moschee

Kunstpilger im K21 Ständehaus der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen

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fahrn auf der Autobahn, sind aber schnell auch wieder runter und überqueren die Emscher. Die Leinwand schließt sich, nun laufen kurze Clips, die Menschen aus dem Ruhrgebiet zeigen. Zwischen-durch fällt zur Abwechslung einer der Beamer aus, was das Publi-kum mangels Alternative auch ganz spannend findet.Der LKW rumpelt derweil über Bordsteinkanten, rangiert um-ständlich und kommt direkt vor dem Eingang der »Coca-Cola- Oase«, der Fastfoodhölle der Shopping-Mall »CentrO«, zum Ste-hen. Im Zuschauerraum erinnert sich die Stimme eines ehemali-gen Politaktivisten an die 70er Jahre und die Gutehoffnungshütte, jenes stadtteilgroße Stahlwerk, das damals an der Stelle des Ein-kaufszentrums stand. Draußen kommt ein Paar in Motorradkluft vorbei, sie lässt ihren Helm fallen, er hebt ihn auf, dann suchen beide die lackierte Oberfläche umständlich nach Kratzern ab. Die stumme Szene lenkt etwas von der Erzählung im LKW ab und wirft die Frage auf, ob das alles mit zur Inszenierung gehört und die beiden Schauspieler sind.

Sind sie natürlich nicht, aber die Frage stellt sich auch bei der nächsten Station. Ein noch unerschlossenes Gewerbegebiet nahe des »CentrO« an der Zugstrecke Richtung Altenessen. Straße und Kreisverkehr sind schon da, ansonsten Leere, lehmiger Rasen, ei-nige Büsche und Oberleitungen. Vom Band die Stimmen zweier Kinder, die die Szene mit ihren Worten beschreiben. Amüsement beim Publikum, Kinder gehen bekanntlich immer, dann fährt wie auf Bestellung ein Güterzug durchs Bild, auf dessen Containern »China Trans« steht. Was eine ziemlich raffinierte Verschränkung zwischen Theater und Realität sein könnte, ist völliger Zufall.Einige Minuten später – neben einem Dolly-Buster-Erotikcenter strampeln sich hinter den Scheiben eines Fitness-Studios ver-schwitzte, buntbehoste Menschen auf Laufbändern ab, jemand erzählt etwas vom Rhythmus des Atmens. In der zweiten Etage umgarnt ein Mann eine blondzopfige Frau und schleppt Gewichte und Trinkflaschen heran. Auch im LKW ist es trotz Klimaanlage stickig geworden, ein Beifahrer reißt die hinteren Türen auf. Auf der Fahrt zurück in die Innenstadt kann man dann Ober-hausens schönste Leerstände begutachten. Es folgt ein Stopp vor dem Hauptbahnhof, dann kommt der gesichtslose Platz mit der Hecke ins Blickfeld. Das Beckett-Bühnenbild. Von Godot ist weit und breit nichts zu sehen, dafür erzählt eine Stimme, dass Beckett 1966 bei der Ankunft heftig zu husten begann, und in der Indus-trieapotheke von Hermann-Josef Schlingensief auf den ebenfalls keuchenden Regisseur Chris Marker traf, der ihm vorhielt, sich doch eigentlich in Oberhausens grauer Eintönigkeit wohlfühlen zu müssen: »Man könnte glauben, ihr Werk wäre hier Wirklichkeit geworden.« Darauf antwortete Beckett mit dem Zitat »nothing- ness, / in words enclose?«, Marker erwiderte: »Oh ja, auf jeden Fall.« Danach bestiegen sie den erstbesten Zug und verließen schleunigst die Stadt. Lachen und Getuschel im Publikum – »Beckett war schon hier? Tolle Sache.« »Und ist der Apotheker tatsächlich …?« »Moment, ich google mal – ja, stimmt. War Christophs Vater.« Zurück vor dem Theater läuft ein Abspann auf den halb geschlossenen Lein-wänden. Langer, aber mangels Schauspielern unfrenetischer Ap-plaus. Zugabe? Ja, dann aber in den Stadtkulissen von Reckling-hausen, Duisburg, Dortmund, Mülheim, Bochum und Essen.

Ferner Osten im nahen Westen: »Truck Tracks Ruhr« vor dem Restaurant »China City« Foto: © Volker Hartmann / Urbane Künste Ruhr

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Ein unEntdEcktEs stück stadt und diE MEnschEn, diE Es nutzEn wErdEn, stEhEn iM MittElpunkt dEr künstlErischEn installation.

EinE Einladung an allE, dEn urbanEn alltag nEu zu vErhandEln.Mit well,come produziErt urbanE künstE ruhr für diE ruhrtriEnnalE EinE künstlErischE

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