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94 FOTOS: MARCY MALOY/GETTY IMAGES, PRIVAT (4), AXEL KIRCHHOF/RTL; ILLUSTRATIONEN: FOTOLIA Special gal, ob man endlich seine Traumwohnung ergattert hat oder nur ein Tapetenwechsel fällig ist – immer tauchen die typischen Fragen auf: Wel- che Farbe für welchen Raum? Wie schaffe ich mit Licht Atmosphäre, und wie nutze ich jede Ecke, jede Nische der Woh- nung? Fünf Experten zeigen Lösungen für die größten Wohnprobleme 1. Wie schaffe ich mehr Platz? Der Diplom-Designer Ste- ven Cichon weiß Rat: „Man muss sich von unnötigen Objekten und Accessoires trennen, den Fußboden frei halten und kreative Stau- raumlösungen schaffen. Multifunktionale Möbel wie ein Bett mit Staukasten, Klappstühle oder Auszieh- tische sind optimal. Hoch- betten schaffen Platz und eine Unterstelläche für Schränke. Optisch vergrößern große Spiegel den Raum. Um Ruhe in kleine Räume zu bringen, offene Stauräume mit Vorhängen oder Schie- betüren verbergen. Wichtig: keine Muster verwenden, sondern Farbächen!“ 2. Wir ziehen zusammen. Was müssen wir beachten? Der Wohnpsychologe Uwe Linke kennt Regeln für ein harmonisches Miteinander: „1. Denkt über ein Farbkon- zept in jedem Raum nach. Ohne Farbe fehlt die Leben- digkeit, zu viel Farbe wirkt unruhig. 2. Plant einen Rückzugsbereich für jeden Bewohner ein, auch wenn es nur eine kleine Ecke ist. 3. Hör deinem Partner erst mal kommentarlos zu, wenn es um die Wohnvorstellun- gen geht. 4. Die häugsten Koniktthemen sind Stilfra- gen. Eine Lösung: ein Raum wird nach dem Geschmack des einen und ein anderer Raum nach dem Gusto des anderen Partners eingerich- tet. Schwierig sind die belieb- ten Kompromisslösungen, dann sind meist beide unzu- frieden, weil niemand bekommt, was er wollte.“ 3. Wie mache ich mit Farbe meine Wohnung schöner? TV- Wohn- expertin Tine Wittler: „Generell sollte man darauf achten, die Wände nicht Tine Wittler, TV-Expertin beim „Einsatz in vier Wänden“, führt das Onlineportal prallewelt. com und schreibt Ro- mane, zuletzt „Irgend- was is immer“ und „Wir wär’n dann so weit“ Uwe Linke, Wohnpsy- chologe, beschäftigt sich mit der Wohlfühl- einrichtung von Räu- men. Mehr in seinem Buch „Die Psycholo- gie des Wohnens“ (wohnpsychologie.com) Steven Cichon ist Ge- schäftsführer der Krea- tivagentur „nuid/neue urbane id“ (neueurba ne.de) und Mitbegrün- der des Einrichtungs- hauses Luv Interior (luv-hamburg.com) DIE PRINZ-EXPERTEN Der große PRINZ-Woh Wie schafft man mehr Stauraum? Was muss man beachten, wenn zwei zusammenziehen? Und: Wie wird die Wohnung gemütlicher? Fünf Pros beantworten die wichtigsten Fragen zum Wohnen E

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gal, ob man endlichseine Traum wohnungergattert hat oder nur

ein Tapetenwechsel fälligist – immer tauchen dietypischen Fragen auf: Wel-che Farbe für welchenRaum? Wie schaffe ich mitLicht Atmosphäre, undwie nutze ich jede Ecke,jede Nische der Woh-nung? Fünf Experten zeigen Lösungen für diegrößten Wohnprobleme

1. Wieschaffe ichmehr Platz?

Der Diplom-Designer Ste-ven Cichon weiß Rat: „Manmuss sich von unnötigenObjekten und Accessoirestrennen, den Fußboden freihalten und kreative Stau-raumlösungen schaffen.Multifunktionale Möbel wieein Bett mit Staukasten,Klappstühle oder Auszieh -tische sind optimal. Hoch-betten schaffen Platz undeine Unterstell!äche fürSchränke. Optisch vergrößerngroße Spiegel den Raum. UmRuhe in kleine Räume zubringen, offene Stauräumemit Vorhängen oder Schie-betüren verbergen. Wichtig:keine Muster verwenden,sondern Farb!ächen!“

2. Wir ziehenzusammen.Was müssenwir beachten?

Der Wohnpsychologe UweLinke kennt Regeln für einharmonisches Miteinander:„1. Denkt über ein Farbkon-zept in jedem Raum nach.Ohne Farbe fehlt die Leben-digkeit, zu viel Farbe wirktunruhig. 2. Plant einenRückzugsbereich für jedenBewohner ein, auch wenn esnur eine kleine Ecke ist. 3. Hör deinem Partner erstmal kommentarlos zu, wennes um die Wohnvorstellun-gen geht. 4. Die häu"gstenKon!iktthemen sind Stilfra-gen. Eine Lösung: ein Raumwird nach dem Geschmackdes einen und ein andererRaum nach dem Gusto desanderen Partners eingerich-tet. Schwierig sind die belieb-ten Kompromisslösungen,dann sind meist beide unzu-frieden, weil niemand bekommt, was er wollte.“

3. Wie mache ich mitFarbe meineWohnungschöner?TV- Wohn -

exper tin Tine Wittler: „Generell sollte man daraufachten, die Wände nicht

Tine Wittler, TV-Expertinbeim „Einsatz in vierWänden“, führt dasOnlineportal prallewelt.com und schreibt Ro-mane, zuletzt „Irgend-was is immer“ und „Wirwär’n dann so weit“

Uwe Linke, Wohnpsy-chologe, beschäftigtsich mit der Wohlfühl-einrichtung von Räu-men. Mehr in seinemBuch „Die Psycholo-gie des Wohnens“ (wohnpsychologie.com)

Steven Cichon ist Ge-schäftsführer der Krea-tivagentur „nuid/neueurbane id“ (neueurbane.de) und Mitbegrün-der des Einrichtungs-hauses Luv Interior (luv-hamburg.com)

DIE PRINZ-EXPERTEN

Der große PRINZ-Woh Wie schafft man mehr Stauraum? Was muss man beachten, wenn

zwei zusammenziehen? Und: Wie wird die Wohnung gemütlicher?Fünf Pro"s beantworten die wichtigsten Fragen zum Wohnen

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Special

Nadège Isabelle Chassol,Dipl.-Ing. Innenarchi-tektin, ist freiberuflicheWohnberatungsex -pertin im Bereich Innenraumgestaltungund Einrichtung(chassol.de)

Nicole Maalouf, Innenar-chitektin, gründete2007 gemeinsam mitihrem Partner die ersteWohn-Community solebich.de und dieOnline-Wohnberatungdie-online-einrichter.de

nberaterbis ganz unter die Decke zu streichen, sondern eine 10bis 20 Zen timeter hoheRundum-Leiste an denWänden frei zu lassen. Daserinnert optisch an eineStuckleiste, wodurch Räumehöher, lichter und somitauch größer wirken. Bei klei-nen Räumen kräftige Farbennicht allzu groß!ächig, son-dern lieber als Akzent ein-setzen. Kühle Töne (Türkisoder Blau) eignen sich fürRäume, in denen es umKonzentration geht, undstrahlen Frische aus: optimalfür Arbeits- und Badezim-mer. Lila oder ein sattes Rotdarf es in Räumen sein, dieGemütlichkeit und Wärmeausstrahlen sollen. Wer sichan kräftige Farben nicht he-rantraut, kann schnell aus-tauschbare Akzente setzen –zum Beispiel durch Wand -sticker, Schriftzügen, eineeinzelnen Tapetanbahn odereiner Fototapete mit demWunsch motiv. Die gibt’s online auf klebe"eber.de.“

4. Wie gestalteich mit Licht? Die

Innen architektin Nicole Maalouf weiß, worauf manbei der Lichtplanung achtenmuss: „Wir emp"nden Lichtals angenehm, wenn es ausmehreren Quellen kommtund eine ausgewogene Mi-schung von direktem und in-direktem Licht darstellt. EinDecken!uter oder eine

Wandleuchte für die Grund -helligkeit wirkt allein abermonoton und nimmt demRaum die Plastizität. Tipp:Mit gezielt eingesetzten di-rekte Lichtquellen, wie etwaeiner Tisch- oder Hänge-leuchte oder einem Spot er-gänzen. Das beste Rezept:ein guter Lampenmix unterBerücksichtigung der Funk-tion des Raumes. Am Ess-tisch darf das Licht nichtblenden oder die Sicht aufdas Gegenüber versperren:Eine Esszimmerleuchtesollte etwa 60 Zenti meterüber dem Tisch hängen.“

5. Wie wirdmeine Küchewohnlich?

Die Hamburger Innenarchi-tektin Nadège Isabelle Chassol emp"ehlt: „OffeneRegale lockern auf und bele-ben den Raum. Aber aufpas-sen, dass es nicht zuunordentlich wirkt! KleineTeile in schönen Boxen oderGläsern zu verstauen beru-higt jede Regaloptik. Beikleinen Küchen sollte mandie Nischen gestalten, zum Beispiel als Sitzbank mitStauraum, das geht auch zwi-schen zwei Hochschränken.Ordentlich und gemütlichwird’s, wenn sämtlicher Stau-raum mit Einbauschrän kenan einer Wand zusammenge-fasst wird und Küchen-utensilien hin ter Türen und Klappen verschwinden.

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