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JOURNAL HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · BREITENFELDER STRASSE 8 · 20251 HAMBURG Yoga und Kommunikation Ausgabe 4/ Juli 2008 Kundalini Yoga

KYJ_2008_07

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JOURNAL

HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOG A LEHRERVEREIN DEUT SCHLAND E .V. · BREITENFELDER S TRASSE 8 · 20251 HAMBURG

Yoga und Kommunikation

Ausgabe 4/ Juli 2008

Kundalini Yoga

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Herausgeber: Vereinszeitschrift der 3H Organisation Deutschland e.V., Breitenfelder Str. 8,20251 Hamburg, Tel. 040/479099, www.3ho.deKontoverbindung für Spenden: 0 606 097 206, Postbank Hamburg, 200 100 20,Kontoinhaberin 3HO Deutschland e.V.Redaktion: Kerstin Ravi Kirn Kaur Harder-Leppert (V.i.S.d.P.), Tel 040/608 48 882, Fax 040/60848196, [email protected] (khl)Layout und Anzeigengestaltung: Caroline Schoeniger, ([email protected])Anzeigenakquise: Petra Mayer ([email protected])Icons: Anja Escherich ([email protected]) Autoren dieser Ausgabe: Yogi Bhajan, Meher Singh Bloßfeldt, Hari Har Singh Burmeister,Gurpal Singh Dreyer, Manuela Devinderpal Kaur Eilers-Jahnke, Andrea Akasha Kaur Frenk,Dhyan Tada Güdel, Simran Kaur, Beatrice Guru Amrit Kaur Koal, Wilfriede Siri KaurMagerfleisch, Petra Riesterer, Satya Singh, Sat Hari Singh, Sat Hari Kaur Bettina Stülpnagel-Pomarius, Gurbasant Singh Thielefeldt, Guru Amrit Kaur von Vacano-Magdanz.

Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nicht immer die Meinung von Redaktion oderHerausgeber dar. Die Redaktion behält sich das Recht vor, Beiträge zu kürzen, zu redigieren,zu schieben oder abzulehnen.

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 29. September 2008.

Das Heft erscheint Ende November.Thema der Herbst/Winterausgabe des Kundalini Yoga Journals ist„Wohlstand“. Was versteht ihr unter Wohlstand oder „prosperity“ aus persön-licher, yogischer, spiritueller Sicht? Textbeiträge und Vorschläge hierzu wer-den ab sofort gern entgegen genommen!Texte bitte im Format Times New Roman 12 pt., eineinhalbzeiliger Abstand,linksbündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtf oder doc) an:[email protected]. Für Mac-Nutzer: Da Anhänge können oft nichtgeöffnet werden können, bitte Text zusätzlich direkt in die Mail kopieren.Fotos, als Datei (mittlere Auflösung) oder Print, sind sehr erwünscht!Für Fragen und Ideen ruft mich gerne an: 040 / 608 48 882 oder mailt mir: [email protected] ist der 27. Oktober 2008. Anzeigen bitte im Format jpg oderpdf mit eingebetteten Schriften; Fotos als jpg, s/w-Fotos mindestens in einerAuflösung von 180 dpi. Anzeigen per E-Mail an [email protected].

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I N H A LT

Editorial......................................3

Titelthema: Yoga und KommunikationMitgefühl durch ein offenesHerzchakra.................................4

Wie hat Yogi Bhajan kommuniziert?............................5

Kommunikation mit dem inneren Kind........................6

Alles sinnlos?..............................6

Mit Worten heilen.......................7

14 Tipps für harmonischeKommunikation..........................8

Gruppenbewusstsein im indianischen Redekreis................9

Sieben Bremer Yogis auf der Reise vom U zum A.....................15

Perlen der Weisheit.....................16

Neue Serie: Porträtsinternationaler LehrerInnen........10

Der neue 3HO-Vorstand stellt sich vor..............................12

Yoga- und Pilgerreise nach Jordanien...........................14

Frage Yogi Satya.........................16

Serviceseite zum Sammeln...........17

Yogaktuell: Miri Piri Fonds braucht Geld..............................18

Neue Yogalehrerinnen.................18

Buchvorstellung..........................18

Yogische Kurzmeldungen.............19

CD-Tipp.....................................19

Mata Mandir Singhs “Vintage-Serie”...........................20

I M P R E S S U M

Fit in den Sommer Im Juni wird es Sommer - die Pitta-Jahreszeit beginnt.

Es ist Zeit für Rohkost, z.B. als Salat, rohes Gemüse und Früchte.Lebensmittel mit süßem und leicht bitteren Geschmack sind am besten. Wenn wir es irgendwie einrichten können, sollten wir nicht in der Hitze

arbeiten und auch hitzige Diskussionen lieber vermeiden.

JOGURT LASSI• 1 kleiner Becher Jogurt (pur)

• 2 Teelöffel Limonen- oder Zitronensaft• Etwas Honig für den Geschmack

• 4 Eiswürfel

Alle Zutaten im Mixer vollkommen durchmixen und servieren. LeckereVariationen lassen sich mit verschiedenen geschälten Früchten herstellen.

(Quelle: Golden Temple)

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Editorial

Seite 3

Sat Nam, liebe YogalehrerInnen und Yogalehrer

und Freunde des Kundalini Yoga,

in dieser Sommerausgabe des Kundalini Yoga Journal befassen wir uns mit

„Yoga und Kommunikation“. Kommunikation basiert auf den lateinischen Verb communicare , was

„teilen, mitteilen, teilnehmen lassen; gemeinsam machen, vereinigen“ bedeutet. Kommunikation ist so viel mehr als

sprechen und zuhören - man kann sagen, dass Kommunikation die Aufnahme, der Austausch und die Übermittlung

von Informationen, Meinungen, Gefühlen zwischen zwei oder mehreren Personen mit dem Ziel der Verständigung ist.

Dabei gibt es jedoch keine allgemeingültige, anerkannte Definition – Kommunikation ist ein viel zu komplexes

Phänomen. Auf der menschlichen Alltagsebene basiert Kommunikation auf Kultur, Sprache, Gestik, Mimik, Schrift,

Bild, Musik. Auf der yogischen Ebene kommen noch Meditation, Mantra und Achtsamkeit hinzu.

Der Psychologe Paul Watzlawick prägte den Begriff Kommunikation – der uns heute so geläufig erscheint, aber

erst Anfang der 1970er Jahre im soziologischen Sprachgebrauch Deutschlands auftauchte - mit seiner vielzitierten

Aussage, dass es unmöglich sei, nicht zu kommunizieren (siehe auch Sat Hari Kaurs Artikel). Wie viele

Missverständnisse es in der Kommunikation immer wieder gibt, obwohl man meint, eindeutig zu kommunizieren,

wissen wir alle. Ironischerweise hat eine Autorin, die ich zu dem Thema als anerkannte Expertin etwas zu schreiben

bat, dies missverstanden (ob durch E-Mail- oder Sprachprobleme, ist nicht ganz klar) und zu einem ganz anderen

Thema einen Text verfasst ... den ihr in dieser Ausgabe nicht zu lesen bekommt. Dafür erklärt euch Simran Kaur,

Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation nach Marshall Rosenberg, was Yoga in der Kommunikation ist und wie

man durch Mitgefühl, ein offenes Herzchakra und die richtigen Worte seine Beziehungen bereichern kann. Ergänzend

gibt sie 14 wertvolle Tipps für eine harmonische Kommunikation, die viele weitschweifige Kommunikationsratgeber

überflüssig erscheinen lassen. Manuela Devinderpal Kaur Eilers-Jahnke hat sie zudem für die neue Reihe „Porträts

internationaler LehrerInnen“ interviewt. Yogi Bhajan, der selbst viel über Kommunikation gesprochen hat, kommt mit

ausgewählten Zitaten ebenfalls zu Wort.

Gurupal Singh Dreyer findet einen Weg aus der Sinnlosigkeit in der Kommunikation mit Gott; Dhyan Tada

Güdel erklärt, wie die Kommunikation mit dem Inneren Kind zu Frieden jenseits der Bedürftigkeit des verletzten

Kindes führen kann. Sat Hari Singh erläutert die Praxis der Gruppenkommunikation im indianischen Redekreis; sie-

ben Bremer Yogis haben Singen als natürliche Kommunikationsform entdeckt und Bettina Sat Hari Kaur Stülpnagel-

Pomarius weiß, wie man mit Worten heilen kann. Yogi Satya gibt einen Rat zu Kommunikationsproblemen in der

Familie und auf der Serviceseite erhaltet ihr vier Meditationen zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit.

Dazu kommen andere interessante Artikel, Buch- und CD-Vorstellungen sowie eine Präsentation des neuen

Gesamtvorstandes – und besonders hervorheben möchte ich den inspirierenden Reisebericht von Petra Riesterer über

eine Yoga- und Pilgerreise nach Jordanien. Das Coverbild stammt ebenfalls von dieser Reise: es handelt sich um

Überreste des Herkulestempels bei Amman.

Viel Spaß beim Lesen und einen wunderbaren Sommer – das wünscht euch

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itgefühl ist das erste Gesetzeines Yogi“. Mit diesen Wortenhat Yogi Bhajan vor Jahren

einen Vortrag eröffnet, den er beim YogaFestival in Loches gehalten hat. Der Satzhat sich tief in mein Herz eingeprägt undmich sehr erleichtert – es geht im Yogaalso nicht darum, irgendwelche Haltun-gen perfekt ausüben zu können (sichdarum zu bemühen ist natürlich hilf-reich), sondern darum, das Menschseinwirklich zu meistern und sich aus derHerrschaft des Ego zubefreien. Mitgefühl hat mitder Fähigkeit zu tun, jeman-den vorbehaltlos anzuneh-men, und das kann man nur,wenn man das eigene Egotatsächlich im Griff hat.

Yogi Bhajan hat auchgesagt: „Es geht nichtdarum, übermenschlich (su-perhuman) zu werden, son-dern hundert Prozentmenschlich.“ Ein wichtigerAspekt dabei ist, auf allenChakra-Ebenen mit größt-möglicher Freiheit lebenund die Energie der Chakrasin der Kommunikationbewusst nutzen zu können.Dem Herzchakra kommtdabei eine besonders wich-tige Rolle zu, weil es uns ermöglicht, unsauf einer sehr erfahrbaren Ebene mitanderen so zu verbinden, dass wir erken-nen: wir sind alle Geschöpfe des Einen,Unfassbaren, und nehmen miteinanderTeil an diesem atemberaubendenSchöpfungsprozess. Und was uns allenährt und heilt, ist die bedingungslose,mitfühlende Liebe, die besondereQualität des Herzchakras.

Gewaltfreie Kommunikation ist für michYoga in der Kommunikation, weil siehilft, durch alle Schichten von Ego-moti-vierten Strategien hindurch zu dem vor-zudringen, was in unseren Herzen leben-dig ist, und uns in der Kommunikationdaran zu orientieren. Sie zeigt einen Wegauf, Mitgefühl ganz praktisch zu üben,mit uns selbst und mit anderen. Wenn ichjemandem (oder mir selbst) mitfühlendbegegne, dann bin ich daran interessiert

zu erfahren, wie dieser Mensch sichunter all den vielleicht wütendenGedanken fühlt, wie es in seinem Herzenaussieht, und worum es ihm oder ihreigentlich geht. Mitgefühl wird oft mit Mitleid verwech-selt, dabei gibt es einen großenUnterschied: wenn ich Mitleid mitjemandem empfinde, dann tut er mirLeid, ich sage vielleicht, „Oh, du Arme!“und „Wie schrecklich für dich!“ Damitzementiere ich womöglich in seinem

oder ihrem Kopf - und bestimmt in mei-nem - die Vorstellung, dass dieserMensch ein armes Opfer ist. Opfer sindabhängig, haben keine Selbstverantwor-tung, andere Menschen oder dasSchicksal sind „schuld“ an ihrerSituation, schulden ihnen also etwasusw.. Wohin eine solche Vorstellungführt und wie unangenehm das für alleBeteiligten letztlich ist, wissen wir alle.Ich kann dann Retterin werden, mich mitempören oder mich resigniert abwenden.Wenn ich jedoch Mitgefühl mit jeman-den empfinde, dann sage ich vielleicht,„Aha, so fühlst du dich! Ja, verstehe!Mmmh!“ und versuche zu erspüren undzu erfassen, aus welchen ungenährten,unbefriedigten Bedürfnissen dieseGefühle herrühren. Und ich werde wahr-scheinlich diesen Menschen dabei unter-stützen, nach einer Lösung für seinProblem zu suchen, wobei ich an derLösung nicht beteiligt zu sein brauche.

Die Erfahrung zeigt, dass es oft schoneine große Erleichterung bewirkt, wennman erkennt, um welche Bedürfnisse eseigentlich geht, die unter all den urteilen-den Gedanken und aufgewühlten oderversteckten Gefühlen verborgen sind.Wenn ich erkenne, dass es mir z.B. ineinem Konflikt, der immer wieder aufdie Ebene des Rechthabens gerät, eigent-lich darum geht, so angenommen zu wer-den, wie ich bin (oder um Selbstbestim-mung oder Berücksichtigung), kann mir

dies Klarheit bringen und Mutmachen, mich effektiver fürdieses Anliegen einzusetzen.Und es hilft, den anderennicht zu verdammen, sondernzu erkennen, dass hinter dervermeintlichen Rechthabereiebenfalls Bedürfnisse stek-ken, die ich gut nachvollzie-hen kann, weil ich sie genau-so kenne.

Die Gewaltfreie Kommuni-kation ist auf den ersten Blickeine relativ einfacheMethode, bei deren Umset-zung man aber schnell an dieGrenzen der eigenen einge-fahrenen Muster gerät. Wennman sich konsequent daranhält, die vier Aspekte imBlick zu behalten, bei denen

sie ansetzt, hat man große Chancen, inef-fektive Kommunikationsgewohnheiten,Egospielchen und Schuldzuweisungenals nutzlos zu erkennen und über Bord zuwerfen. Stattdessen fängt man an, über„reine Beobachtung“, „echte Gefühle“,„die Bedürfnisse hinter den Strategien“und über „Bitten statt Forderungen“ zusprechen. Man lernt, die eigenen Gefühleund Bedürfnisse in Worte zu fassen undübt, diese bei den anderen zu erkennenoder zu erfragen. Spätestens, wenn manan den Punkt gelangt, wo man von deneigenen Erwartungen und Forderungenabrückt und sie durch Wünsche undBitten ersetzt, wird man merken, dass esum viel mehr geht als nur um eineMethode: Wesentlich ist eine Haltungder Achtsamkeit und die Würdigung derBedürfnisse aller Beteiligten. Nur sokann man Lösungen finden, die für allebefriedigend sind.

Yoga in der Kommunikation

Mitgefühl durch ein offenes HerzchakraVon Simran Kaur Wester

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Simran Kaur mit Marshall Rosenberg

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Vom Meister selbst lernen

Wie hat Yogi Bhajan kommuniziert?Antworten auf diese Frage von Guru Amrit Kaur, Espanola, Siri Sikhdar Sahiba des Sikh Dharma der Westlichen

Hemisphäre1, und Hari Kaur, Espanola, früher Director of Public Relations für 3HO International.

Guru Amrit Kaur: „Yogi Bhajan kam immer direkt aus demHerzen. Er hatte eine solch unglaubliche Fähigkeit, auf dieLeute genau in der Frequenz einzugehen, in der sie an ihnheran traten. Wenn sie ihm mit viel Demut und Hingabe begeg-net sind, dann hat er das gespiegelt, durch seine Worte, odervielleicht auch nur durch seine Haltung. Und wenn sie miteinem Problem kamen und z. B. aufgebracht und emotionalwaren oder in ihrem Ego feststeckten, dann hat er sie auch malangebrüllt, aber darin war immer die Schwingung der Liebeenthalten, und seine Absicht war stets, die Unbewusstheit zukonfrontieren, zu heilen oder zu transformieren.“

Hari Kaur: „Manchmal dachten die Leute, wenn Yogi Bhajangeschimpft hat oder streng war, dass er gemein war, aber ichhabe gefunden, dass er immer nur aus seiner tiefen Liebe zuuns gehandelt hat. Ich denke da an die Zeit, als ich gerade ausden USA nach Amsterdam umgezogen war. Ich sollte imAuftrag von Yogi Bhajan Kontakte auf offizieller Ebene knüp-fen, zu den Behörden, den Botschaften, zu allen interessantenoder wichtigen Institutionen, mit denen wir zu tun hatten. Erwar in Hamburg bei Satya Singh und Simran Kaur und kamgerade vom Besuch bei einem Heiler zurück. Simran Kaur hatihn gebeten, mit uns allen in ihrer großen Küche zu sitzen, aberer hat nur einen kurzen Blick hinein geworfen und gesagt,„Nein, Hari ist da“. Ich war am Boden zerstört. Hier saß ichmit den Leuten aus ganz Europa, wollte einen guten Eindruckmachen, war so stolz darauf, dass ich seine Director of PublicRelations und ihm so nahe war und dass er mich so schätzteund all das, und dann sagte er so etwas! Er kam dann doch dazu und sagte mit gerunzelter Stirn: „Ichhabe noch nie jemanden gesehen, der so eingefroren undbetäubt ist wie du! Es macht mir Sorgen, weil ich dich immerwieder anbrülle und nichts mit deiner Aura passiert.“ Ich warfertig! Zum Glück hat Simran Kaur mich in den Arm genom-men.

Damals habe ich mich nur gewundert, was er meinte, aber spä-ter ist mir klar geworden, ich war tatsächlich innerlich ein biss-chen taub und tot geworden durch einige Dinge, die mir inmeinem Leben passiert waren. Ich hatte aufgehört, wirklicheBeziehungen mit Menschen einzugehen. Und indem er dies zumir gesagt hat, hat das etwas in mir ausgelöst, das mich wachgerüttelt hat. Schließlich hat er mich dann später in Paris ein-mal angeschaut und gesagt: „Aha, ich glaube, unser verrücktesMädchen ist wieder ins Leben zurück gekommen!“ Und daswar das Ende dieser Geschichte, wir haben unsere herzliche,fröhliche Beziehung wieder aufgenommen.Die war ganz wunderbar, er war immer so liebevoll und herz-lich, hat mich nach meinen Geheimnissen gefragt und gesagt,mein Lächeln würde Tausenden Mut machen. Aber es gabdiese Zeit, in der ich eingefroren war und Angst hatte, was wer-den die anderen nur alle von mir denken, und er hat mich kon-frontiert und mir da heraus geholfen. Dadurch ist mir klargeworden, wir sind alle okay, wir sind einfach alle Menschen,und er war hier um uns zu helfen. Er hat den engelhaften Anteilin uns allen gesehen, darauf hat er sich immer bezogen. Ich kann nicht sagen, wie dankbar ich bin, für alles, was er fürmich getan hat. Ich bin als schüchterne, magereZwanzigjährige zu ihm gekommen, und er hat mich so ange-nommen! Wir hatten immer so einen Spaß miteinander! Ichhabe ihn zu vielen offiziellen Anlässen begleitet und gesehen,wie er mit allen sehr liebevoll umgegangen ist, jeden persön-lich wahrgenommen hat. Er hatte seine Freude daran, sich umjeden einzelnen zu kümmern, dafür zu sorgen, dass sie YogiTee hatten, wenn es ihnen nicht gut ging, und hatte ein offenesOhr für jeden. Es war eine solche Freude für mich, diese Rollespielen zu können, seine Hand auf meiner Schulter zu spürenund ihn mit all diesen Menschen bekannt zu machen.“

1 Der Titel bezeichnet sie als „Oberste Ratgeberin des Sikh Dharma in derwestlichen Hemisphäre“

”It`s not the life that matters, it`s the courage you bring to it”

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as Innere Kind stellt den Anteilunseres Selbstes dar, der uns inKontakt mit unseren elementa-

ren menschlichen Bedürfnissen undGefühlen bringt. Die Kommunikationmit dem Inneren Kind ist in derPsychotherapie ein wichtiges Element,um Zugang zu unseren innerenErlebniswelten zu bekommen.

Wir Menschenkinder werden als unreife,zutiefst offene und unschuldige Wesen indiese Welt geboren und sind darauf ange-wiesen, dass unsere grundlegenden kör-perlichen und emotionalen Bedürfnissevon unserer Umgebung erfüllt werdenund wir bedingungslos angenommen,geliebt, geschützt und genährt werden.Im frühkindlichen Erleben existiert aus-schließlich die Gegenwart, das menschli-che Gegenüber wird als ein Teil desSelbstes und nicht als ein eigenständigesWesen wahrgenommen.

Aber alle Liebe und Achtsamkeit unsererEltern kann nicht verhindern, dass wiraus der Symbiose des All-Eins-Seinsheraustreten und lernen müssen, in derDualität zu leben, dem Ich und Du. JedeVerzögerung in der Befriedigung derkindlichen Bedürfnisse stellt einenVertrauensbruch dar. Je nach Alter undden ihm innewohnenden Fähigkeitenkann das Kind diese Erfahrungen inte-grieren und entwickelt die Fähigkeiten,zu warten, zu planen oder zu insistieren,es reift als Persönlichkeit und entwickelt„Frustrationstoleranz“. Die Störung kanndas Kind aber auch überfordern, so dassGefühle wie Hilflosigkeit und Angst esüberwältigen. Diese bedrohlichenEmotionen werden abgewehrt, indem die

unbefriedigten Bedürfnisseabgespalten und verleugnetwerden. Das verletzte Kindwird geprägt, es bestimmtdas Selbstwertgefühl und dieunreflektierte Wahrnehmungder Welt. Dies ist einWachstums- und Reifungs-prozess, der zu unseremMenschsein gehört.

Bereits in der vedischenSamkhya Philosophie wirddieser Prozess der Mensch-werdung beschrieben. DerTanz der Urkräfte purushaund prakriti manifestiert denalles umfassenden Geist, buddhi (odercitta), die vollendete Intuition. Erstdurch die Kraft des ahamkara, des „Ich-Macher“, beginnt ein Individualisie-rungsprozess, die Loslösung des Be-wusstseins aus dem All-Eins-Sein. DerTanz der Materie wird wilder, manasensteht, der durch das „Ich“ gefilterteStrom des Bewusstseins, die Fähigkei-ten, zu denken, zu fühlen und dieAufmerksamkeit zu lenken. Dies ist dieGeburt der Psyche, der „Persönlichkeit“.

Ein psychisch stabiler erwachsenerMensch kann bewusst die als „Ich“wahrgenommene Persönlichkeit diffe-renzieren: Ich kann einen Teil meineserwachsenen Selbstes als den Beobach-ter ansprechen - ich nehme wahr, ichreflektiere, ich bleibe neutral. Undgleichzeitig kann ich Kontakt zu meinemInneren Kind aufnehmen und seine abso-lute, jede Faser seines Seins durchdrin-gende Sehnsucht nach bedingungsloserAnnahme wahrnehmen. Diese liebevolle

Aufmerksamkeit meines erwachsenenIchs dem Kind gegenüber hilft in ihrermütterlichen/väterlichen Qualität, dieVerletzungen der Vergangenheit zu hei-len, die verborgenen, abgespaltenenBedürfnisse zu erkennen und hier undheute in mein erwachsenes Dasein zuintegrieren.

In der Erfahrung von Meditation löstsich der Schmerz über die Loslösung ausdem göttlichen Ganzen auf. Ein Mantrawie „sat nam“, „ang sang“ oder „ongsohong“ lenkt die Aufmerksamkeit desmanas auf das Allumfassende in jederFacette meines Seins. Die Konzentrationauf „meine wahre Identität“ lässt micherkennen, dass ich jenseits derBedürftigkeit meines verletzten Kindesbin, in der Gewissheit, dass diese ein Teilmeines Weges ist, im Irdischen undMenschlichen meine buddhi-Natur zuerkennen. Ein tiefer Frieden kann entste-hen.

eißt du, eigentlich ist allessinnlos ...“ - Der Satz bleibtplötzlich stehen. Und alles

andere auch. Es findet sich kein Sinn.Nirgends. Nicht in der Natur, nicht inden Menschen, nicht in mir.Nichts hat einen Sinn von sich aus. Allesist sinn-los, leer und unwirklich. Dochetwas bleibt: Die Bewusstheit. Sie war

immer da und wird immer da sein. Ausdieser Bewusstheit, die als einzig sinn-volles übrig bleibt, entsteht alles andere.Etwas lässt fühlen: Es hat einen Grund,dass die Welt so, als ein Schattenspiel,entsteht. Spiel das Spiel in Liebe mit ...Der begonnene Satz bewegt sich wieder,die kleine Pause hat niemand bemerkt.Die Farben des Meeres leuchten, die

Sonne wärmt, die Welt kommt zurück.Die Bewusstheit bleibt. Kommunikationmit Gott: Kann man darüber überhauptetwas schreiben? Sollte man nicht besserschweigen, meditieren, eine leere Seiteabgeben? Kann ich als endliches Wesenüberhaupt mit der Unendlichkeit kom-munizieren und dies dann auch nochirgendwie begreifen?

Damals am Meer fand ich mich kurz ineiner Form der Kommunikation, dieeigentlich unmöglich ist: ohne Gegen-über, ohne Worte und Gedanken, ohneZeit, sogar ohne mich als ich. Dazukamen viele Fragen des Verstandes: Weroder was kommuniziert da eigentlich? Istdies überhaupt noch Kommunikation?

Kommunikation mit Gott

Alles sinnlos ... !?Von Gurupal Singh Dreyer

Frieden finden jenseits der Bedürftigkeit

Kommunikation mit dem Inneren KindVon Dhyan Tada Güdel

D

W„

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Kommunikation mit Gott ist für mich einWiderspruch: Sehe ich ihn als Gegen-über, begrenze ich ihn, stelle ihn außer-halb von mir. Er1 ist nicht mehr allum-fassend. Sehe ich mich als Teil von ihm,als einen Aspekt der Unendlichkeit,braucht es keine Kommunikation mehr,da ich ja schon eins mit ihm bin.

Ich glaube, wir wechseln oft zwischenbeiden Aspekten oder versuchen einsowohl-als-auch: Wir sprechen, beten,kommunizieren mit Gott auf unseremenschliche Weise und fühlen doch,dass unsere Worte nur Krücken für unse-ren Verstand sind, da Das-was-ist sowie-so schon alles im voraus weiß. Das hatmanchmal etwas Kindliches, aber Gottist gnädig, er erscheint uns in vielenGestalten und Formen. Er gibt uns damitGelegenheit ihn auch als Gegenüberwahrzunehmen. Er antwortet durch dieganze Welt: Jedes Wort, jeder Blick, dasBlatt im Wind, die Stille oder der Lärmder Großstadt, überall können wir ihnhören, sehen, riechen, fühlen. Wenn wires wollen, wird alles zum Gebet, zurKommunion, jede Handlung wird zumRitual. Wir brauchen dann keineFormen, Worte oder Vorstellungen mehr.Gott ist unmittelbar präsent. In jedemStein und Grashalm kann man diese

Liebe spüren. Ebenso in jedemMenschen. Wie oft falle ich jedoch da heraus, ver-liere die Verbindung. Funkloch. KeinEmpfang mehr. Ich spüre es nicht mehr,fühle mich komplett einsam und allein.Es ist die schlimmste Depression: Wasbleibt, wenn ich Gott ausklammere? Ichmüsste meinen Sinn nur in Essen,Trinken, Besitz, Anerkennung, Geld usw.finden. Nichts davon ist abzulehnen,aber ohne Verweis auf etwas darüber hin-aus Gehendes wird selbst die Zuneigungder Menschen irgendwann leer und sinn-los. Eigentlich ist dies ein Augenblickgroßer Wahrheit: Dieser Moment zeigtdie Leere der Welt, gleichzeitig bleibtjedoch etwas bestehen. Meine Bewusst-heit passt nicht so recht zu dieser wech-selhaften Sinnlos-Welt. Etwas erfahrenwir als unvergänglich und fangen an,danach zu suchen: Gott fängt uns wiederauf. Gerade durch seine scheinbareAbwesenheit lernen wir ihn noch deut-licher kennen.

Irgendwann realisieren wir, dass er sichgar nicht zurückgezogen hatte, dieVerbindung war gar nicht abgerissen.Wir hatten nur das Handy ausgemacht,die Augen geschlossen, uns selbst ver-steckt. „Gott hat noch nie einen Men-

schen verlassen“ sagt Yogi Bhajan; selbstwenn wir Ihn nicht spüren, kommunizie-ren wir mit ihm. Wir können gar nichtnicht mit Ihm kommunizieren. Die Weltist nicht sinnlos, sie kommt zwar nichtund sagt „Ich bin”, aber sie ist dieKommunikation Gottes mit uns, injedem Moment und in großer Liebe undSchönheit. Vielleicht hätten zwei Wortegenügt: Sat Nam.

1 Eigentlich meine ich ”Es”– Nur aus text-lichen Gründen verwende ich die männ-liche Form.

ch habe mir schon vor 25 Jahrendie Frage gestellt: „Welchesprachlichen Finessen wenden

YogalehrerInnen an, um ihre Schüler ineinen entspannten Zustand zu führen?“Die einzelnen Kundalini Yoga Übungenunterschieden sich nicht. Bei einigenLehrern jedoch konnte ich mühelos tieferin die einzelne Übung hineingehen alsbei anderen und die jeweilige Yogastun-de wirkte länger nach.

Es sollte ungefähr 15 Jahre dauern, bisich die Antwort fand: Während meinesNLP–Studiums lernte ich den bewuss-ten Umgang mit Sprache kennen. Wieman spricht, welche Worte man benutzt,ja sogar die bewusst eingesetzte Körper-sprache und Mimik kann Zustände ver-ändern und positive Zustände vertiefen.Einige Menschen wenden wirksameSprachmuster unbewusst an und dasschien bei meinen für mich angenehme-ren Yogalehrern der Fall gewesen zusein. Seit einiger Zeit arbeite ich in mei-nem Unterricht bewusst mit bestimmtenSprachmustern, welche die ohnehinschon sehr effektiven Kundalini YogaÜbungen und Meditationen in ihrerWirkungsweise zu verstärken scheinen.

Meine Schülerinnen und Schüler jeden-falls geben mir ein positives Feedback.Sie sagen: „Deine Sprache ist heilend.“und „Du sprichst mich an.“

NLP bedeutet Neuro-Linguistisches-Programmieren. NLP untersucht dieMuster (oder die „Programmierungen“),die durch die Interaktion zwischen demGehirn (Neuro), der Sprache (Linguistik)

und dem Körper geschaffen werden.Diese Muster können sowohl effektivesals auch uneffektives Verhalten produ-zieren. Einer der Grundsätze des NLPlautet, dass wir immer kommunizieren.Zum einen natürlich durch Sprache, aberauch durch Mimik, Gestik und Tonfall:„Alles kommuniziert. Immer. Wir kön-nen nicht nicht-kommunizieren.“ (Freinach Paul Watzlawick, einer der Pionieredes NLP). Um effektiv zu kommunizie-ren, müssen wir uns fragen: Was ist unse-re Botschaft und wie drücken wir sieaus? Ist das, was wir mitteilen wollen,auch das, was unser Gegenüber tatsäch-lich versteht?

Damit meine Botschaft, in diesem Falldas Yoga, bei meinen YogaschülerInnenüberhaupt ankommt, ist es wichtig, dassich deren Sprache spreche. Dazu mussich mich als erstes fragen: „Woher kom-men meine Schülerinnen und Schülerund was genau wollen sie?“ Also geheich, sinnbildlich gesprochen, ein Stückweit in den Mokassins der Yogaschüle-rinnen und Yogaschüler. Das bedeutet,dass die Übungen und Meditationenimmer tradierte Kundalini Yoga Übun-gen bleiben, aber wie ich den Rahmen

Bewusste Kommunikation als YogalehrerIn

Mit Worten heilen Von Sat Hari Kaur Bettina Stülpnagel-Pomarius

I

Sat Hari Kaur ist NLP-Trainerin,Yogalehrerin, Ausbilderin und Buchautorin.

Gurupal Singh Dreyer ist Begründer derKundalini Yoga Ausbildung in Köln.

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setze, welche Worte ich benutze oderGeschichten ich erzähle, ja sogar dasTempo der Übungen und der Übergangvon einer Übung zur anderen sowiemeine Körpersprache gibt mir meineGruppe vor. Es ist ein Unterschied, obich Kinder an der Miri Piri Academyunterrichte oder deutsche Teenager, obich Mediziner unterrichte oder Manager,Schwangere in einer Kleinstadt oderSchwangere in Ottensen. Die unter-schiedlichen Gruppen wollen eingeladenund abgeholt werden. Und zwar in ihrerureigenen Sprache. Während meiner NLP–Ausbildung habeich gelernt, dass Kommunikation nichterst beginnt, wenn ich das erste Wortspreche, sondern schon vorher einsetztund mein Gegenüber mich mit Hilfe allseiner Sinne quasi „gescannt“ hat, langebevor ich meinen ersten Satz sage: „Wiesiehst du aus? Hast du einen offenenBlick? Wie hört sich deine Stimme an?

Wie ist dein Händedruck? Kann ich dichriechen?“ Und mich zusammen mit mei-nem ersten Satz bereits in eine Schubladegesteckt hat, die hoffentlich eine ange-nehme und dem Verhältnis förderlicheist, denn aus vielen dieser Schubladenkommt man nur schwer wieder heraus.Wie sagt der Volksmund: „Der ersteEindruck ist meist der Richtige“. Ichselbst wage diese Aussage zu bezweifelnund finde es wichtig, Schubladen immeroffen zu halten. Doch für viele Menschenzählt der erste Eindruck. Menschen lernen gern und sind bereit fürNeues, wenn sie ihrem Lehrer oder ihrerLehrerin vertrauen können. DieseErfahrung haben wir schon alle einmalwährend unserer Schulzeit gemacht.Menschen, die sich ähneln, vertrauensich oft leichter. Deshalb es ist wichtig,die Gesten und die Sprache meinesGegenübers elegant zu spiegeln. Wenn esnicht elegant geschieht, sondern plump,

fühlt sich mein Gegenüber zu Recht ver-albert. Auch in punkto Kommunikation ist YogiBhajan mein großes Vorbild. Seit 1982durfte ich an seinen Vorträgen und an sei-nem Yogaunterricht in vielen Ländernder Erde teilnehmen. Der Inhalt seinesUnterrichts inspiriert mich bis heute.Doch auch die Beobachtung, dass erseine Körpersprache, seinen Tonfall undseine Witze den einzelnen Gruppen, dieer unterrichtete, immer wieder anpasste,beeinflusst meinen Unterrichtsstil.Dennoch blieb Yogi Bhajan bei allemempathischen Verhalten immer authen-tisch er selber. Das NLP hat eine Vielzahl anKommunikationsschätzen zu bieten.Doch dass es wichtig ist, mit meinemGegenüber zu schwingen, bevor ich ihnin eine Übung oder Meditation hinein-führe, ist Grundlage jeglicher gelunge-nen Kommunikation.

s ist immer ein besonderer Moment, wenn wir mit derWahrheit in Berührung kommen. Selbst dann, wenn sieunserer eigenen Vorstellung von dem, was wahr ist,

widerspricht. Wahrheit trifft uns unvermittelt und direkt bis insInnerste. Der indianische Redekreis ist so gestaltet, dass er jederteilnehmenden Person das Recht einräumt, ihre persönlicheWahrheit unwidersprochen, würdevoll und geschützt auszuspre-chen. Dabei schützt er auch gerade diejenigen, die ansonstenmöglicherweise nicht gefragt würden, bzw. sich nicht trauenwürden zu sprechen und zwar allein dadurch, dass er jedem ein-mal für eine bestimmte Zeit das Wort erteilt. Dadurch erhältjedes Wort Authentizität und Gewicht und es kann ein heiligerund heilsamer Raum entstehen.

Denn unsere Alltagssprache ist durchsetzt mit vielen kleinenLügen. Yogi Bhajan empfahl in diesem Zusammenhang z.B.einmal einen Tag lang alle Gespräche aufzunehmen – er sagte,wir wären schockiert, wenn wir uns am Abend noch einmalanhörten, was wir den Tag über so alles von uns gegeben haben.(Yogi Bhajan, 5.5.1999 in Hamburg)

Die Technik des indianischen Redekreises ist besonders geeig-net für Gemeinschaften, die so auf eine unparteiische, neutraleWeise auch kritische und kontroverse Themen besprechen wol-len. Um das zu erreichen, sollten für den indianischen Redekreisbestimmte feste Regeln gelten:

m Alle sitzen im Kreis. Die Kreisform macht alle gleich.m Der Raum ist vorbereitet, aufgeräumt, und man könnte sagen

geweiht, zum Beispiel durch ein Gebet, eine Meditation.m Ein Redekreis wird ausschließlich zu einem Thema einberufen.m Außerhalb des Kreises wird über Wortbeiträge Stillschweigen

gewahrt.m Die Person, die spricht, wird nicht direkt angeschaut, um sie

nicht zu beeinflussen.m Alle erhalten nur einmal das Wort (egal, ob sie das erste Mal

in einem Kreis sind oder schon viele Male dabei waren.m Man nennt keine Namen, man spricht von niemand anderem

als sich selbst.m Schönheit kommt nicht aus den großen Worten. Schönheit

kommt aus den Worten, die aus den Herzen kommen.(Traditionell gelten noch die Regeln, dass Männer und Frauen getrennt sitzen undMänner zu sprechen beginnen. Ob das heute auf diese Weise durchgeführt werden soll,möge jede Gemeinschaft zuvor für sich entscheiden.)

Die tiefen, manchmal auch subtilen Wirkungen des indianischenRedekreises sind: b Im Redekreis erhält jedes Wort sein Gewicht zurück, erfährt Respekt

und tiefe Bedeutung.b Der Umgang miteinander ist von Würde getragen.b Die Wahrheit erwächst aus der Summe aller Beiträge. Dabei ist

jeder Beitrag für sich wahr und unwidersprochen. Mit jedem neuenBeitrag vertieft sich die Wahrheit, verfeinert sich, wächst sich aus in neue Facetten und Dimensionen.

b Der Redekreis schafft eine höhere Qualität von Wahrheit, die über die Summe aller individuellen Wahrheiten hinausreicht: Gruppenwahrheit.

Praxis und Pflege von Gruppenbewusstsein im indianischen Redekreis

Von Sat Hari Singh

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„Die Wahrheit spricht durch unseren Kreis“

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Sei dir bewusst: Der/die andere bist du: “If youcannot see God in all, you cannot see God at all”(Yogi Bhajan).

Du kommunizierst nicht für die Vergangenheitoder für das Heute, sondern um ein besseresMorgen zu schaffen (Yogi Bhajan).

Bevor du etwas sagst oder tust, geh in dein Herzund spüre, wonach dein Herz sich sehnt. FindeWorte für das, was du in deinem Herzen wahr-nimmst: Was ist die Essenz deines Anliegens,worum geht es dir ganz grundsätzlich, unab-hängig von anderen Menschen und bestimmten Gegebenheiten? Bestätige dir selbst, dass dudich für diese grundsätzlichen Anliegen einsetzt.Gestehe sie dir zu und gestehe dir ihre Erfüllungzu.

Bevor du dich jemand anderem gegenüber öff-nest, vergewissere dich, dass er/sie dich hörenmöchte.

Wenn du nicht auf offene Ohren oder Herzentriffst, finde heraus, was es deinem Gegenübererleichtern würde, dich anzuhören.

Wenn du verstanden werden willst, sei bereitselbst zu verstehen. Es kann sein, dass du erstzuhören und verstehen musst, bevor du gehörtwirst.

Wenn du sprichst, vergewissere dich immer wie-der, dass dein Herzchakra offen und an derKommunikation beteiligt ist. Wenn es sich ver-schließt, schließe auch deinen Mund. Ohne deinHerz werden deine Worte kalt, und du kannstselbst nicht mehr zu ihnen stehen. Ziehe dichzurück und sorge dafür, dass es sich wieder öff-net.

Wenn dein Gegenüber spricht, höre auf ihr/seinHerz. Was sie/er über dich denkt, ist nicht sowichtig. Frage dich: Wie fühlt sich dieserMensch und worum geht es ihm, unabhängigvon dir oder anderen bestimmten Menschenoder Gegebenheiten, ganz grundsätzlich?

Wenn du antwortest, bestätige, was du gehörthast, worum es deinem Gegenüber grundsätz-lich geht. Zeige, dass du sein/ihr Anliegen wür-digst.

Brich eine Kommunikation niemals ab. Siekann unterbrochen werden – und es ist gut, daszu tun, solange man nicht liebevoll kommuni-zieren kann – aber sie darf nicht abgebrochenwerden. Wenn du dich von jemandem trennenmöchtest, tue es in Frieden.

Wenn du wütend bist, mach deinen Mund zu,atme tief ein und aus, ein und aus, ein und aus,und trink ein Glas Wasser. Wenn du dannimmer noch wütend bist, zieh dich zurück, hördir deine wütenden Gedanken an und lauscheauf dein Herz, damit du erkennst, woher in dirdeine Wut stammt. Deine Wut ist kostbar, abernur für dich selbst. Darunter kannst du ver-borgene Gefühle finden, wie Unsicherheit, Hilf-losigkeit, Trauer, die du vielleicht nicht wahr-haben willst. Sie weisen dich auf das hin,worum es dir eigentlich geht – verstanden,berücksichtigt, gewürdigt werden usw. Wutstammt aus deinem Ego, sie verleitet dich, denFehler bei deinem Gegenüber zu suchen undnicht zu schauen, was sie mit dir zu tun hat.

Wenn du eine Entscheidung treffen willst, höredir an, welches grundsätzliche Anliegen deinnegativer Geist hat (was willst du schützen?),welches Anliegen dein positiver Geist hat (wel-che Vorteile siehst du?) und dann lass deinenneutralen Geist entscheiden (wenn ich mich soentscheide, wird es mich und den/die andere/nerheben?).

Wenn du nicht persönlich mit jemandem spre-chen kannst oder möchtest, kannst du es inGedanken tun. Begib dich in einen meditativenZustand, verbinde dich mit deinem Herzen, mitdeinem grundsätzlichen Anliegen, und bestäti-ge dir, dass es zum Wohl aller ist. Dann verbin-de dich mit dem Herzen des anderen Menschenund bestätige ihm, dass sein grundsätzlichesAnliegen dem Wohle aller dient. Bitte ihn, mitdir zusammen einen Weg zu finden, der füreuch beide und alle anderen gut ist.

Sei dir bewusst, du kommunizierst nicht nurmit Worten, du kommunizierst unentwegt,durch deine Mimik, Gestik, Körperhaltung,Aura, Gedanken, Projektion. Projizierst dudein Ego oder deine wahre Identität, dein SatNam?

Eine Essenz aus yogischem Wissen nach Yogi Bhajan und Gewaltfreier Kommunikation nach Rosenberg

14 Tipps für harmonische Kommunikation Von Simran Kaur

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imran Kaur kennt in 3HO-Kreisen wohl jeder sie ist1. Vorsitzende der 3 HO Deutschland, KundaliniYoga Ausbilderin und Lehrerin sowie Trainerin fürGewaltfreie Kommunikation. Beim Telefoninter-

view nimmt sie mich mit auf eine Zeitreise, ihre ganz persönli-che Reise.

Die späten 70er Jahre: in Deutschland lebt noch einmal dasFlower-Power-Gefühl auf mit verrückter Mode, wilder Musik,freien Denkweisen und mitten drin Simran Kaur. Sie ist 26Jahre und heißt noch Barbara Ronnefeldt. Sie ist in Kolumbiengeboren und aufgewachsen, in Esslingen aufs Gymnasiumgegangen und als Studentin nach Hamburg gekommen. Von denbürgerlichen Vorgaben Beruf, Ehe, Häusle bauen abgetörnt,

will sie Neues entdecken, neue Wege gehen. Natürliche Geburtinteressiert sie, Alternativen in der Geburtsvorbereitung reizensie. Sie hätte schon fast ihr Studium auf Lehramt in Germanistikund Geographie abgebrochen, um Hebamme zu werden.Stattdessen findet sie einen anderen Zugang zum ThemaGeburt. „Also, mein Einstieg ins Kundalini Yoga ging über dasSchwangeren Yoga. Denn Yoga für Schwangere kann auf dieGeburt viel besser vorbereiten als alles andere.“

Und so landet sie im Ashram in Hamburg mit seinem festge-fügten Ablauf aus Sadhana, Gurdwara, Seva, Yogaunterricht.„Nach einem halben Jahr habe ich gemerkt, wie tief mich diesePraxis gereinigt hat, und wie sehr ich angefangen hatte, mich zuverändern. Es war ein gründliches Aufräumen.“ Eine wichtigePerson ist in dieser Zeit Tarn Taran Kaur, die damaligeAshramleiterin, sie hilft ihr, ein Bewusstsein für das Frauseinund das Potential einer Frau zu eröffnen. Hier wird Simran

Kaur auch bewusst, was es heißt eine Eheeinzugehen. „Ehe ist nicht einfach Schicksaloder Selbstzweck. Ehe ist ein Hilfsmittel, ummein Ego ein wenig zur Seite zu schieben.Es geht darum, wirklich bedingungslos lie-ben zu lernen.“ Seit 24 Jahren ist sie mitSatya Singh verheiratet. Sie nimmt den spirituellen Namen SimranKaur an, mit der Bedeutung: meditativerGeist. Sie wird eine Sikh, selbst Lehrerinund schließlich Ausbilderin für KundaliniYoga. „Kundalini Yoga hat mein Leben vonGrund auf verändert – ich fühle mich gesün-der und kraftvoller, ausgeglichen und imGanzen glücklicher. Und: Ich habe das spiri-tuelle Zuhause gefunden, nach dem meineSeele sich gesehnt hat." Für das täglicheSadhana bleibt nicht immer viel Zeit. „Seitich Kinder habe, ist mein Rhythmus ein bis-schen durcheinander, seit ich so viel unter-richte erst recht.“ Auch Simran Kaur kenntWiderstände auf dem spirituellen Weg.Inzwischen ist ihre Tochter Satnam Kaur 17und lebt in Indien im Internat, ihr SohnHargobind Singh ist 14.

Neben den beiden wöchentlichen Yogakur-sen unterrichtet sie an vielen Wochenendenin der YogalehrerInnenausbildung. Einenfast ebenso großen Schwerpunkt bildet dieGewaltfreie Kommunikation: auch hier bie-

SAuf der Suche

Simran Kaur lebt

Yoga in der KommunikationVon Manuela Devinderpal Kaur Eilers-Jahnke

Neue Serie: Porträts internationaler LehrerInnen

Yogi Bhajan und Simran Kaur bei einem seiner Deutschlandbesuche. !992 gab er inHamburg einen Workshop, den Simran begleitete.

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tet sie zwei Kurse wöchentlich an und zudem bundesweitEinführungs- und Vertiefungsseminare. In ihren Seminaren ver-bindet sie diese beiden Schwerpunkte - sie ist bislang die einzi-ge zertifizierte GfK-Trainerin, die es unter den Kundalini YogaLehrerInnen gibt.

Entscheidend für ihren Weg zur GfK war ihre Schwester Beate,die als GfK-Trainerin und Friedensaktivistin arbeitete. 1996hatten sie eine einschneidende Begegnung. Es war Krieg imKosovo, Beate kam zurück nach Deutschland und besuchteSimran Kaur. Doch da war auch Yogi Bhajan gerade zu Besuch.„Wer ihn kennt, der weiß was das heißt: 20 Leute im Schlepptauund alle wollen ihn sehen und Termine bei ihm haben. Wir hat-ten unsere Wohnung für ihn geräumt,“ sagt Simran Kaur miteinem Lächeln. „Mein Verhältnis zu meiner jüngeren Schwesterwar immer etwas schwierig. Ich dachte die ganze Zeit:Bestimmt kritisiert sie mich. Sie kam und sah sich dasSpektakel an. Und dann zog sie sich zurück in eins der Zimmerund weinte, weil sie es kaum ertragen konnte, dass sich hier alleso um sich selbst bzw. den Meister drehten und in ihr die Bilderaus dem Kosovo noch so wach waren. Doch sie verurteilte michnicht und wir stritten uns auch nicht - das erste Mal in unserem

Leben – stattdessen weinten wir zusam-men.“ So beeindruckt von dem Verhaltenihrer Schwester, nicht zu kritisieren, son-dern bei sich zu bleiben, wollte SimranKaur den Mann kennen lernen, von demsie das gelernt hatte. Sie belegte Kurse beiMarshall Rosenberg, dem Begründer derGewaltfreien Kommunikation: „Mirwurde klar, es ist tatsächlich ein andererWeg möglich, man muss sich nicht kriti-sieren.“ 2004 wurde Simran Kaur als GfK-Trainerin zertifiziert. „Gewaltfreie Kom-munikation ist für mich Yoga in derKommunikation – es geht um Achtsam-keit, Mitgefühl und Entfaltung des Poten-zials. GfK hat mich gelehrt, wirklich lie-bevoll mit mir selbst und anderen umzuge-hen. GfK fängt bei mir selbst an: Wenn ichmich nicht in mich selbst gut einfühlenkann, dann kann ich es auch nicht bei denanderen.“

Die beiden Lehrer haben viel gemeinsam,so Simran Kaur. Sie seien beide vielgereist, hätten viel unterrichtet undTausende Menschen inspiriert. Doch fürSimran Kaur gibt es einen klarenUnterschied: „Yogi Bhajan ist für michspiritueller Lehrer – der mich persönlichkennt und mich konfrontiert. MarshallRosenberg ist ein wichtiger Lehrer, aber

kein spiritueller, an dem kann ich mich nicht reiben, aber er ver-mittelt kostbares Wissen. Marshall hat aber auch nicht denAnspruch, spiritueller Lehrer zu sein.“Das sind also ihre Vorbilder, doch wie sieht sie sich selbst? „AlsLehrerin bin ich vor allem Vorbild und Vermittlerin. Für einigebin ich wohl auch spirituelle Lehrerin. Ich habe eine andere Artals Yogi Bhajan, er war ein Saturn-Lehrer und hat manchmalknallhart konfrontiert. So viel Kraft und Gelassenheit habe ichnicht. Darum bin ich ein bisschen sanfter. Ich begleite dieMenschen und helfe ihnen, den eigenen Weg zu finden.“

Dafür sind ihr viele dankbar und das sieht man ihnen auch an,wenn sie Simran Kaur begegnen und an ihren Lippen hängen.Für ihre Zukunft wünscht sich Simran Kaur: „Ich möchte wie-der im Ashram leben - in Hamburg mit einem großen Garten, inGemeinschaft, wo man morgens zusammen Sadhana macht.“

Manuela Eilers-Jahnke(Devinderpal Kaur) arbeitet seit 15

Jahren als Redakteurin bei Hörfunk undFernsehen. 2006 schloss sie die

Ausbildung zur Kundalini Yoga Lehrerinab, derzeit macht die Leipzigerin die

Ausbildung zur Yogalehrerin fürSchwangere sowie die Stufe 2.

Autorin: Manuela Eilers-Jahnke (Devinderpal Kaur)

Mit ihrem 14jährigen Sohn Hargobind – wie auch mit Tochter Satnam Kaur – verbindet Simran eine liebevolle Herzensbeziehung.

Yogi Bhajan und Marshall Rosenberg

Neue Wege

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Mein Name ist Dhyan Tada Güdel, geboren am 8.11.63, verheiratet, Sohn Jonathan ist 22 Jahre alt. Wir leben in der Nähe von Göttingen. Als Yogalehrerin und Heilpraktikerin für Psychotherapie sind Schwerpunkte meiner Arbeit traditions-übergreifende Aus- und Fortbildungen und die therapeutische Begleitung von Menschen.Kundalini Yoga habe ich 1985 bei Tarn Taran Kaur kennen gelernt, zwölf Jahre war ich Geschäftsführerin der AG für natürliche Geburt in Hamburg. Seit mehreren Jahren vertrete ich 3HO im Dachverband Yoga, arbeite in Arbeitskreisen zu Gesundheitspolitikund Qualitätssicherung mit. Als Mitglied des Vorstandes setze ich mich dafür ein, dass mit Ausbildung, Fachausbildungen und zertifizierten Fortbildungen für alleYogalehrerInnen Weiterbildung und Vertiefung auf qualitativ hohem Niveau möglich ist.Aufgewachsen in evangelisch-lutherischem Glauben und seit 1981 Sannyasin, Schülerinvon Osho, freue ich mich in unserem Verein über einen lebendigen Austausch über dieTechniken und philosophischen Hintergründe der Lehren des Kundalini Yoga.

Ich bin Sat Nam Kaur Ulrike Klebensberger, geb. 23.11.1956 in Darmstadt und lebe seit meinem 6. Lebensjahr in Bayern. Seit 1976 bin ich glücklich

verheiratet und habe drei erwachsene Kinder. Als gelernte Altenpflegerinund Lehrerin für Pflegeberufe unterrichte ich neben vielen Yogakursen

auch in der Fort- und Weiterbildung im Pflegebereich. In meiner Funktionals neuem Vorstandsmitglied von 3HO liegt es mir am Herzen, die

Kommunikation und den Kontakt zwischen den einzelnen AGs, ihrenMitgliedern, der Geschäftsführung und dem Vorstand zu stärken und freue

mich auf eine fruchtbare Zusammenarbeit. Sat Nam.

Ich bin Meher Singh. Vor etwa 14 Jahren habe ich im Kundalini Yoga meinen spirituellenWeg gefunden. Es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit, unseren geliebten MeisterYogi Bhajan über Jahre noch persönlich erlebt zu haben. Er wurde zum Leitbild meinesLebens. Mein erster Yogalehrer war Satya Singh. Folgerichtig absolvierte ich die Lehrer-ausbildung (Stufen 1, 2) in seiner Ausbildung. Meinen persönlichen Lehrer fand ich inKarta Singh. Voller Tatendrang und Wissbegierde nahm ich bei ihm nochmals an derkompletten Lehrerausbildung teil. Inzwischen bin ich selber Ausbilder und arbeite seitetwa acht Jahren im Leitungsteam der von ihm gegründeten internationalen AmritNamSarovar Schule (3HO). Gemeinsam mit meiner Frau Subagh Kaur eröffnete ich 2002 das„ARDAS -Zentrum für Yoga & Gesundheit" in Hamburg-Ottensen. Neben einem umfang-reichen Kursprogramm geht unsere Lehrerausbildung im ARDAS inzwischen in die siebteRunde. Haupttätigkeitsfelder meiner Arbeit im Vorstand von 3HO sind derzeit PR,Gremienarbeit und das Voranbringen der Anerkennung durch die Krankenkassen. Ichfreue mich, auch in dieser Arbeit der Vision von Yogi Bhajan zu dienen.

Dhyan Tada Güdel

Aufruf: Der Anerkennungsprozess des Kundalini Yoga durch die Krankenkassen braucht auch deine Unterstützung. Wenn du oder deine SchülerZuschüsse von den Krankenkassen für Yogakurse bekommen haben, lass uns dies bitte wissen (am Besten per Kopie des Bescheids). Bitte kontaktiere das 3HO-Büro oder maile direkt an [email protected] - Vielen Dank.

Der neue 3HO Vorstand stellt sich vor

Meher SinghBloßfeld

Sat Nam Kaur Ulrike Klebensberger

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Neues Yogabuch!Yoga und Augentraining – für mehrDurchblick im Leben, Schirner Verlag8,95 (T. Wesselhöft, Hari Jiwan Singh)

Neue Postkarten + Poster”Sat Nam” und ”May the long time”Postkarte Û 1,- / Poster Û 15,-

Info: Tel./Fax: 0611 -44 38 [email protected]

Im kommenden Jahr habe ich mein persönliches 30jähriges Jubiläum: Es war 1979, als mich der Ruf mit gerade 18 Jahren zum Kundalini Yoga führte, seit 1981 lebe ich imSikh Dharma, unterrichte Kundalini Yoga und war damals schon zeitweise mit der 3HO-Buchhaltung befasst. Mit Hari Bhajan Simran Kaur bin ich seit 1985 verheiratet, unsere Kinder Amrita Kaur(17) und Sat Kartar Singh (14) besuchen ab Sommer wieder beide die Miri PiriAcademy. Nach Medizinstudium und fünf Jahren Arbeit im Krankenhaus arbeite ich seit 1996 für Yogi Tee® in Hamburg, habe dort die Rechtsabteilung aufgebaut.So liegt es nahe, dass ich meine dort erworbenen Kenntnisse in Rechtsfragen nun auchfür 3HO einbringen möchte. Als Kassenwart übersehe ich auch die Vereinsfinanzen undmöchte in den Bereichen Aus-, Fort- und Weiterbildung die weitere Entwicklung von3HO mitgestalten.Das erste halbe Jahr in diesem Vorstand ließ sich gut an und ich freue mich auf die weitere äußerst konstruktive Zusammenarbeit, auch mit unserem Geschäftsführer KartaPurkh Singh und der Hauptgeschäftsstelle.

Geboren am 15.8.1954 in Bogotá, Kolumbien. Ich habe fast 20 Semester lang Geografie und Germanistik – und das Hippie-Leben –

studiert und schließlich mit dem 2. Staatsexamen abgeschlossen. Seither unterrichte ichmit Satya Singh zusammen in unserem Yogazentrum in Hamburg, als Yogalehrerin

und Ausbilderin. Ich bin Mutter zweier Kinder und Trainerin für GewaltfreieKommunikation. Seit etwa 15 Jahren bin ich im Vorstand von 3HO Deutschland und

freue mich, dass dieser jetzt so angewachsen ist. Als Vorstand halte ich die Verbindungzu dem Berufsverband der Freien Gesundheitsberufe (früher Frankfurter Gespräche),pflege die Kontakte zu den internationalen 3HO-Ebenen und werde mich demnächst

mit Meher Singh zusammen um die Öffentlichkeitsarbeit für den Verein kümmern.

Siri Kaur Wilfriede Magerfleisch, Kundalini Yoga Lehrerin Stufe 2, Heilpraktikerin,Dipl. Soziapädagogin, hauptberuflich Vorschulpädagogin. Weiterbildungen inGesprächsführung und Supervision. Seit 1994 im 3HO Vorstand, zuständig für Über-setzungen, deutsche Repräsenz von KRI, USA. Seit 1991 unterrichte ich KundaliniYoga für Erwachsene, Yoga für Frauen und Kinderyoga. Als Tarn Taran Kaur 1992deutschsprachiges Material für Stufe 2 brauchte, wurde dies meine erste Übersetzungs-arbeit für 3HO. Seitdem habe ich neben den Yogakarten Vorträge von Yogi Bhajanübersetzt sowie in Zusammenarbeit mit KRI mehrere Yogabücher inhaltlich geprüftund zum Teil lektoriert. Meine wichtigste Aufgabe war die Prüfung desAusbildungsbuches Stufe 1 „The Aquarian Teacher“. Wir haben diesen wunderbarenWissensschatz, unseren großartigen Lehrer Yogi Bhajan, und es ist mein Wunsch, dassdie Kundalini Yogalehren inhaltlich korrekt weitergegeben werden und wir uns in derÖffentlichkeit professionell präsentieren.

Dr. Hari Har Singh Burmeister

Simran Kaur Khalsa Wester

Siri Kaur Wilfriede Magerfleisch

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hlan wa sahlan – Herzlich will-kommen im KönigreichJordanien“ - Mit diesen Worten

und einem freundlichen Lächeln werdenwir überall begrüßt. Nach nur vierStunden Flug tauchen wir in eine andereWelt ein, die für uns wie nach Hausekommen ist. Denn wir werden von unse-rer „arabischen Familie” sehnlichsterwartet und fürstlich bedient. Schon seitvielen Jahren organisieren meineFreundin Munay (Heilerin, Meditations-trainerin, Seminarleiterin) und ich, Petra(Kundalini Yoga Lehrerin 2. Stufe, Be-triebswirtin), Yoga- und Pilgerreisen inverschiedene Länder (Schweiz, Nor-wegen, Israel, Palästina, Sinai, Indienund nicht zuletzt Jordanien). DieJordanien-Reise dauert wahlweise zweioder drei Wochen und es können bis zusieben Personen daran teilnehmen.

Jordanien ist ein heiliges Land, einbesonderes Land, mit beeindruckendenNaturschönheiten und kulturellemReichtum. Es ist unvergleichlich – undnicht zu verwechseln mit dem Westjor-danland, dem von Israel besetzten GebietPalästinas. Die politische Situation isthier eine ganz andere: Schon sehr frühhat der bereits verstorbene KönigHussein einen Friedensvertrag mit Israelunterzeichnet und Frieden für sein Reichhinterlassen, so dass wir dieses abwechs-lungsreiche Land ohne Ängste erkundenund seine Bewohner näher kennen lernenkönnen. Sein Sohn Abdullah, der jetzige

junge König, hängt ebenfalls dem west-lich geprägten Gedankengut seinesVaters an.Wie viele Reisende starten auch wir inder verrückten ZweimillionenstadtAmman. Wir durchstreifen unzähligeBazare, die Souks, und lassen uns aufdas bunte Gedränge und laute Gehupeein, bewundern die zahlreichen römi-schen Hinterlassenschaften, wie denimposanten Herkulestempel und dasAmphitheater.

Doch dann ruft die Einsamkeit derWüste. Mit öffentlichen Bussen, hautnahan der arabischen Mentalität, fahren wirnach Dana, ein 500 Jahre altes Dorf, dasim Original und mit sehr viel Liebe zumDetail wieder aufgebaut wird undTreffpunkt Individualreisender ist. Frühsteigen wir tief hinab in die kargeSchönheit eines Wadis, eines ausgetrock-neten Flussbettes. Hier, in unwirtlicherWüste, erblicken wir Beduinenzelte undwerden von den Frauen zum obligatori-schen Chai-Tee eingeladen. Die schmut-zigen, nasentriefenden Kinder begutach-ten uns. Wir unterhalten uns mit Händenund Füßen, lassen unsere Herzen spre-chen. Unsere Geschenke, die gebrauch-ten Kinderkleider, erfreuen alle. Schnellwerden wir miteinander vertraut. Wieviele arabische Frauen klagen auch dieseüber Schulterprobleme und so wirdMunay als Heilerin aktiv und behandeltund massiert. Zum Abschied umarmenwir uns herzlich.

Weiter geht es zum größten Abenteuer,nach Petra, der rund 2.000 Jahre altenrosaroten Felsenstadt, die seit 2007 zuden neuen Weltwundern zählt. Wir wan-dern durch den schmalen Siq, eineSchlucht, die einst den Zugang undsomit die Entdeckung Petras Hundertevon Jahren versperrte. Steil ragen beid-seitig enge Felswände empor. Der ersteBlick in das Labyrinth der Prachtbauten,Gräber und Höhlen ist umwerfend. Wirerklimmen aussichtsreiche Plateaus mitkraftvollen Plätzen und besteigen denfaszinierenden Gipfel des Jebel Aaron.Hier steht eine kleine Moschee zu Ehrenvon Moses Bruder. Die Tiefsicht auf dieWüste Wadi Araba beeindruckt uns sehrund auch hier nutzen wir die besondereEnergie des Ortes, um zu meditieren undYoga zu praktizieren.

Nun ist Erholung angesagt: das RoteMeer, bekannt durch seine bunte Koral-len- und Fischwelt. Hier können wir ein-fach nur sein und den unbeschreiblichenCharakter der Hafenstadt Aqaba genie-ßen, bevor es zu einer der schönstenWüsten weitergeht, dem Wadi Rum.

Wo kann Yoga schöner und natürlichersein, denn wir sind immer und überall inMeditation: beim Beobachten einerKamelherde, beim Lauschen der Stille.Das Übernachten im Beduinenzelt, dasTanzen, die Yogastunden und Meditatio-nen in dieser einzigartigen natürlichenSchönheit werden für alle zum unver-

Von Petra Riesterer und Munay Brigitte

Yoga- und Pilgerreise nach JordanienYoga- und Pilgerreise nach Jordanien

Brücken bauen zwischen Traditionen, Kulturen und ReligionenBrücken bauen zwischen Traditionen, Kulturen und Religionen

A„

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gesslichen Erlebnis, bevor uns unserWeg nordwärts zum Berg Nebu führt.Hier hat Moses zum ersten Mal dasgelobte Land erblickt. Und wirklich, dasNaturbild ist atemberaubend: überJordantal und Totes Meer hinüber nachPalästina und Israel, mit Jericho undJerusalem.Im biblischen Bethanien lassen wir unsan die Taufstelle von Jesus führen.Inzwischen befinden wir uns unter demMeeresspiegel und am tiefsten Punkt derErde, dem Toten Meer, etwa 400 Meterunter dem Meeresspiegel lassen wir unsbewegungslos auf dem Wasser treibenund genießen den spektakulären Sonnen-untergang. Weit im Norden erwartet unsUm Qais, das biblische Gadara. DerBlick nach Syrien und vor allem zumSee Genesereth und die besondereAtmosphäre diese Ortes inspirieren unszum Yoga.

Ein weiterer Höhepunkt wird Jerash, dasbiblische Gerasa, das seit 6.500 Jahrendurchgehend bewohnt ist. Es ist eine der

weltweit am besten erhaltenen römi-schen Provinzstädte. Unser jeremitischerFreund Ismael hat hier für uns seine hei-meligen Hotelzimmer reserviert. Zurückin Amman, treffen wir uns mit deutschenFrauen, die alle schon viele Jahre hierverheiratet sind, und erfahren Interessan-tes über ihren Alltag. Wir erleben, wiejedes Jahr, auf einer Olivenfarm mitBlick aufs grüne Jordantal, einen derschönsten Yogatage unserer Reise. Eine unserer großen Visionen ist es,Brücken zu bauen zwischen Traditionen,Kulturen und Religionen, Verbindungenzu flechten von Mensch zu Mensch, vonHerz zu Herz und von Seele zu Seele.Wenn das Herz spricht, gibt es keinesprachlichen, kulturellen oder religiösenHindernisse und Barrieren - und dieseErfahrung dürfen wir immer wieder aufunseren Reisen erleben. Und dann heißtes „Ma Salama“ – auf ein Wiedersehenim nächsten Jahr.

Mehr Infos zu den Reisen gibt es beiwww.licht-insel-sirona.de oder direkt bei derAutorin unter 076 32/61 91.

Was bedeutet mir Kommunikation im Kundalini Yoga?Kommunikation mit meiner Seele und dem Universum? Fürmich geschieht das vor allem über den Mantra Gesang. Über-haupt liebe ich Gesang, es ist für mich eine leichte und natürli-che Kommunikationsform, ein Ausdruck meines Selbst, mei-ner Seele - etwas sehr Persönliches, fast schon Intimes.Am ersten Aprilwochenende hatte ich Gelegenheit, tiefer indieses Thema einzusteigen. Sechs weitere Bremer Yogis undich nahmen am Workshop „Atem, Stimme und Gesang“ teil.Kursleiter Andreas Müller, Körper- und Bewegungstherapeut,Atem- und Stimmtherapeut sowie Sänger und Schauspielerhatte ein Jahr lang indischen Gesang in Indien studiert, ist alsoein sehr erfahrener spiritueller Lehrer, der aus einem reichenRepertoire schöpft. Wir begannen mit Körperarbeit, mit derWahrnehmung des Bodens unter unseren Füßen und desErspürens der Kraft des Beckens, um die Tiefe unserer unterenKörperregion zu erfahren. Dies ist das Fundament derStimmarbeit. Dazu tanzten wir paarweise den „Kreuzbeintanz“und tönten dabei aus der Tiefe unseres Beckens ein animali-sches „U“. Eine recht „steinzeitliche“ Art der Kommunikation,sehr lustig und effektiv! Dann arbeiteten wir uns hoch: Von denFüßen über das Becken in den Bauch zum Herzen. Vom „U“über das „O“ zum „A“ . Aus dem animalischen „U“ wurde einkraftvolles „O“. Dann folgte das „A“, das zart, lieblich undverheißungsvoll klingende, verletzliche Herz. Also intensiveChakra Arbeit! Es war sehr spannend, die verschiedenen Qualitäten der Tönezu erleben, sie im Körper zu spüren, die eigene Stimme ganzneu zu erfahren. Zum Teil war es auch anstrengend, denn manmusste sich ganz schön konzentrieren, um die Klangkörper zuerspüren und die Töne aufsteigen zu lassen. Zwischendurchstand immer wieder Atemarbeit nach Middendorf auf demProgramm sowie Kreistänze mit Mantras aus verschiedenenKulturen. Andreas führte uns sehr feinfühlig und eindrucksvollin die Welt des Klanges und des freien Tönens, bei dem auch„schiefe“ Töne durchaus ihre Berechtigung haben. Intensivund spannend war auch die Erfahrung, den stimmlichen

Ausdruck mit dem körperlichen Ausdruck zu verbinden. Manche von uns waren erst sehr unsicher im Singen und Tönenund dachten, sie könnten nicht singen ... Aber mit Andreas’Hilfe waren sie bald vom Gegenteil überzeugt. Sehr einfühl-sam und individuell konnten sie einzeln mit ihm ihre Stimmevöllig neu erleben - zum Teil hatten sie so ihre eigene Stimmenoch nie gehört. Besonders eindrucksvoll war für mich zusehen, wie sehr sich die ganze Person, also Gesichtsausdruckund Körperhaltung, während dieser Einzelarbeit veränderten.Wenn der Kursteilnehmer dann auf einmal „den Ton hatte“ wares unglaublich schön, den Ton zu hören und die Person dabeizu sehen. Meistens huschte ein freudiges Staunen übersGesicht, kombiniert mit unglaublicher Freude und plötzlichaufkommender Leichtigkeit: „Wow! Das bin ich! So toll kannich singen! Wahe Guru!“ Der ganz eigene Ton war gefunden,er durfte endlich raus und sich ausdrücken! Erstaunlich, wassich dann mitteilen will ... Und alle, die vorher glaubten, siekönnten nicht singen, wollten auf einmal nichts anderes mehrtun außer tönen und singen. Das war für alle sehr beglückendund bereichernd. Uns hat dieses Wochenende unglaublich viel Spaß gemacht.Wir haben sehr viel gelacht, Neues über Atem, den Körper undstimmlichen Ausdruck erlebt und erfahren. Und es war sehrschön, diesen Workshop nur mit Kundalini Yogis zu machen,denn so hatten wir eine gemeinsame Basis, auf der wir aufbau-en konnten.

Singen als natürliche Kommunikationsform

Sieben Bremer Yogis auf der Reise vom „U“ zum „A“Von Andrea Akasha Kaur Frenk

Für AndreaAkasha KaurFrenk (in der hinteren Reihe, zweite vonrechts), ist Singen eine natürlicheKommunikations-form, durch dieihre Seele spricht.

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„Ich möchte mit meiner Familie gern übermeine tollen Erfahrungen beim Yoga sprechen, aber sie verstehen mich irgendwienicht. Wie kann ich mit ihnen darüber kommunizieren?“

Antwort: Es kommt häufig vor, dass derPartner oder andere Verwandte Angst haben,dich an deinen Yogaweg zu verlieren, weil sieden Eindruck haben, dass du dich von ihnenweg entwickelst und sie dir nicht folgen kön-nen (oder wollen). Da ist es nur logisch, dasssie nicht an deinen tollen Erlebnissen interes-siert sind. In diesem Fall kann es helfen, dieseÄngste und die Bedürfnisse nach Zusammen-sein oder Gemeinsamkeit, die sich dahinterbefinden, direkt anzusprechen und andereFormen für die Befriedigung dieser Bedürf-nisse zu finden. Dann werden sie bestimmtmehr Lust haben, über das Yoga zu sprechen.Ein anderer Grund für ein fehlendes Interessean deinen Erfahrungen kann ein Unterschiedim Seelen-Alter in deiner Familie sein. DeineNächsten sind sozusagen auf einem „ganzanderen Trip“ – vielleicht schnelle Autos /Sport/ Fernsehen, oder was auch immer. Siesind dabei, in diesem Leben bestimmteChakras zu entwickeln und deine Entwicklungliegt davon weit entfernt. Wenn das zutrifft,dann bedenke, dass der/die YogiNi nicht nurmit Bäkri (der direkten Stimme) kommuni-ziert. Er/sie entwickelt in sich auch die norma-lerweise unhörbaren Stimmen: „Kant“, dieinnere Stimme im Kopf, „Hirday“, dieStimme, die zum Herzen spricht, und„Anahat“, die Stimme, die zur Seele spricht.Wenn du deine Yogaerfahrungen einfach inGedanken und mit der Stimme des Herzenoder der Seele erzählst, kannst du auch mitPartnern, die weit weg in ihrer eigenenErlebniswelt leben, trotzdem Gemeinsamkeiterreichen.

Und zum Schluss: Solange du einfach ruhigdeinen Weg gehst, ohne zu versuchen, Yoga zupredigen oder zu verkaufen, aber auch ohnedich bremsen zu lassen, werden deineNächsten enorm dadurch beeinflusst, selbst(und manchmal besonders dann), wenn keinWort darüber gesprochen wird. Es wäre nichtdas erste Mal, dass jemand, der bisher demYoga gegenüber abgeneigt oder verschlossenwar, auf lange Sicht doch selbst anfängt. Inden Worten Yogi Bhajans: „ Spirituality is nottaught, it is caught“ - „Spiritualität wird nichtunterrichtet, du wirst damit angesteckt“.

Frage Yogi Satya

Perlen der Weisheit Yogi Bhajans Kunst der KommunikationÜbersetzt von Simran Kaur

„Ein Wort kann dich so verändern, dass du gesund, glücklich, heilig, schönund wunderbar bist. Erkenne die Macht des Wortes, schenke anderenZuneigung, sei freundlich zu anderen. Auch wenn alles widrig scheint, wenndu gleichmütig bleiben kannst, wird sich alles verändern. Du kannst deineWelt reich und glücklich machen, wenn du einfach du selbst bist. An dir istniemals irgendetwas verkehrt, weil Gott dich erschaffen hat, und Gott kannnichts verkehrt machen.“ (Zitat vom 7.August 2000, Espanola, New Mexico)

„Ohne die Kunst der Kommunikation – die Fähigkeit sich auszudrücken, zuprojizieren, den anderen zu erreichen und zuzuhören – kannst du nicht dasHerz eines anderen Menschen erreichen oder seinen Blickwinkel verändern,und du wirst im Leben vielen Schwierigkeiten begegnen. Die meistenMenschen leben nach ihrem Ego, ihren Neurosen oder ihren Begierden, undsie wollen nicht zuhören. Die Menschen haben tief sitzende Neurosen, ver-ursacht durch Umstände, Eltern und Kindheit. Eltern wissen nicht, wie siemit Kindern umgehen sollen und vermitteln ihnen keine Werte. IhreKommunikation ist ein Kontrollsystem. Viele Leute wollen nicht kommuni-zieren. Sie wollen auf ihren Erwartungen beharren. Wenn du von anderenerwartest, dass sie auf eine bestimmte Art und Weise sein sollen, ist esschwierig für sie, dem einfach dadurch zu entsprechen, dass sie deineErwartungen herauslesen.“

„Zuzuhören ist der mächtigste Aspekt der Kommunikation. Sei friedlich,höre zu, sieh den anderen Blickwinkel, und bringe ein gegenseitigesVerstehen zustande. Kommunikation ist der einzige Weg zu beiderseitigemEinverständnis, es ist das natürliche Ergebnis jedes Ausdrucks der Liebe.Wenn jemand dich liebt, es aber nicht sagt, dann weißt du es durch seineKörpersprache und auf viele andere Weisen. Würdige das. Würdigung istKommunikation.“ (beide Zitate vom 23. Oktober 2000, Espanola, New Mexico)

„In unserer Kommunikation drücken wir individuelle Gedanken, Gefühle,Aufregungen und Emotionen aus. Schmerz und Verletzungen verbergen sichin unserem individuellen inneren Aufruhr und bremsen uns so stark, dass wirnicht kommunizieren können. Wir können nur dann zuhören und sprechen,wenn unsere Emotionen befriedigt werden. Wir bauen Vorurteile auf underkennen nicht die Seele und das Herz der anderen Person. Das ist der Grund,weswegen es eine Weile dauert, bis jemand anderes uns verstehen kann.Damit Kommunikation funktioniert, muss deine Seele dahinter stehen.Normalerweise fällen wir in unserer Kommunikation Urteile. Wir berück-sichtigen die geistige Entwicklung und Erfahrung der anderen nicht, noch dasleuchtende, helle Licht ihrer Seele. Normalerweise drücken wir in unsererKommunikation aus, was wir haben wollen. „Was wird mir das bringen?“Wir vergessen, dass wir eine Seele haben, einen Geist und einen Körper.Unsere übliche Kommunikation besteht aus Schimpfen und Schreien, Haben-Wollen, Verlangen, Verführen. Wir verhalten uns so, um etwas zu erreichen,und wir wissen dabei nicht, dass die Dinge zu uns kommen, wenn wir mitunserer Seele kommunizieren. (24.10.2000, Espanola, New Mexico)

„Das Gehirn sollte einer Kommunikation wach und aufmerksam zuhören undsie verarbeiten, damit du weißt, was gesagt wird und woher es kommt. Wenndu z.B. sagst „Hallo Sir, wie geht es Ihnen?“, dann ist völlig klar, dass es dirdarum geht, anerkannt zu werden. Es kommt aus dem Nabelpunkt, dem drit-ten Chakra. Wenn du vom Ajna aus sprichst, dem sechsten Chakra, kannst dudas Universum steuern, ebenso wie den Menschen, mit dem du sprichst.“

„Kommunikation findet in uns unablässig statt. Trotzdem ist es so, wenn duetwas formulierst und deine Ohren es hören, dass es keinen Unterschiedmacht, wenn dein Gehirn es nicht gleichzeitig verarbeitet. Wenn du dichselbst nicht verstehst, dann hast du die Fähigkeit noch nicht entwickelt, dirselbst zu zuhören. Wenn Guru Nanak im Japji „sunniae“, zuhören, sagt, dannmeint er, sich selbst zuhören. Dein Selbst ist die einzige bewusste Stimme diedu hast, tief in dir. Gewöhne dir an, dir selbst zu zuhören, wenn du dich mitetwas auseinander setzt. Sage dir selbst durch deinen meditativen Geist „ichmuss mir selbst zuhören“. Es ist der erste Schritt der Freundschaft zwischendem Körper und der Seele.“ (beide Zitate vom 25.10.2000, Espanola, New Mexico)

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Serviceseite zum Sammeln

1. Für positive KommunikationLege den rechten Handrücken in die linke Hand und den rechtenDaumen über den linken (Linkshänder anders herum). Halte dieEllenbogen auf Schulterhöhe, die Handflächen zeigen zum Herzen.Schließe die Augen und atme tief ein. Wiederhole fünfmal auf einenAtemzug: HARI HARI HARI HARI HARI HARI HAR. Benutze dabei die Zungenspitze. Dauer: Drei bis 31 Minuten.

Wirkung: Diese Meditation hilft dir, aus einer ablehnenden Haltung herauszukommen und das zu kommunizieren, was du bejahst.

2. Für effektive KommunikationHalte die Hände gefaltet vor demSolarplexus und strecke die Daumen anein-andergelehnt nach oben. Schließe dieAugen. Atme tief ein und chante auf einenAtemzug RA RA RA RA MA MA MA MASA SA SA SA HARI HARI HARI HAR. Wiederhole dies für drei bis 31 Minuten.

Kommentar: Diese Meditation hilft dir, auf den Punkt zu kommen und so effektiv zu werden, dass du kraft deiner Gedanken kommunizieren kannst.

3. Um deine Projektion mit deiner Absicht in Einklang zu bringenHalte die Hände locker gespreizt vor dir und lege dieRingfingerspitzen aneinander. Die kleinen Finger sind überkreuz,berühren sich aber nicht. Schließe die Augen. Chante SA TA NA MA. Ohne die Finger zu bewegen, spanne bei SADaumen- und Zeigefingerspitzen an, bei TA Daumen- undMittelfinger-, bei NA Daumen- und Ringfinger- und bei MADaumen- und kleine Fingerspitzen. Wiederhole elf bis 31 Minuten.

Diese Meditation hilft, die vier Ebenen des Geistes zu meistern und schenkt Gelassenheit. Dadurch sagst du nur, was du auch meinst.

4. Um zu denken, bevor du sprichstLege die Hände in Gyan Mudra auf die Knie.

Schließe die Augen. Chante im Rhythmus deines Herzschlags ununterbrochen

MA MA MA MA. Dein Atem wird sich anpassen. Tue dies für drei bis 31 Minuten.

Wirkung: Die Meditation hilft dir, besser auf das zu achten, was du sagst.

(Alle Meditationen gegeben von Yogi Bhajan im Juli 1986 in Spanien, übersetzt von Simran Kaur.)

Vier Meditationen zur Förderung der Kommunikationsfähigkeit

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Miri Piri Fondsbraucht Geld

Von Guru Amrit Kaur von Vacano-Magdanz

Heute morgen wachte ich zur gutenYogizeit um 4.00 Uhr auf und grübelte,wie ich bloß das Schulgeld für meinenSohn Satsingh Geronimo zusammenbe-kommen kann. Die Unterstützung vonSeedmoney fiel dieses Jahr wesentlichniedriger aus, das Schulgeld ist höher alsdie Jahre zuvor, da Geronimo seinenYogalehrerabschluss auf der Schulemacht, und der Miri Piri Fond ist fastleer.

Ich warf mir ein Tuch über den Kopf,sprach ein Ardas (Gebet) und öffnete den„Guru”, auch Siri Guru Granth genannt,die heiligen Schriften der 10 Sikh Gurus.Der Guru spricht: „Oh ehrwürdiger Herr,Eines Hohes Wesen, du durchdringstununterbrochen jedes Herz und alleDinge. Manche sind Gebende, manchesind Bettler. All dies sind deine wunder-baren Spiele. Du selber bist der Gebendeund du selber bist der Genießer. Ichkenne niemand anderen als Dich.” So möchte ich mich jetzt sozusagen alsBettler an die Yogalehrergemeinschaftwenden und bitten: Füllt den Miri PiriFond auf, liebe YogalehrerInnen undFreunde! Es geht nicht nur mir so, dassUnterstützung gebraucht wird. YogiBhajan hat sich immer gewünscht, dassdie Kinder, die auf die Miri PiriAkademy möchten, dort auch hingehenkönnen und dies auch nötigenfalls vonder Gemeinschaft finanziell getragenwird. Unsere Yogikinder sind dieYogizukunft! Wer immer sich in derLage fühlt, etwas dazu beizusteuern, ern-tet garantiert einige gute Karmapunkteund trägt zu einer lichteren Zukunft bei.

Danke und Gott segne euch alle. Wirfreuen uns über jede große und kleineSpende. Eine Spendenbescheinigungzu steuerlichen Zwecken ist möglich.Spenden-Konto-Nr.: 68060206, BLZ20010020 bei der Postbank Hamburg.Verwendungszweck (wichtig!!): Miri Piri SchülerInnen-Fonds.

YOGAK TUELL

Von Gurbasant Singh Thielefeldt

Als Fortsetzung des überausbeliebten „Mantra-Songbooks“hat Yogi-Press nun das „3HOSongbook“ herausgebracht. InZusammenarbeit mit RaghubirSingh, der alle Stücke korrektnotiert hat, entstand eine einzig-artige Liedsammlung der belieb-testen Songs aus über 30 Jahren3H-Organisation und KundaliniYoga nach Yogi Bhajan.Viele der Songs sind vom WeißenTantra Yoga, vom Yoga Festivaloder aus Yoga Kriyas bekannt – esfinden sich in dem Buch sobekannte Hits wie „Song of theKhalsa“, „Flowers in the Rain“,„Morning Wake Up Song“ oder„Walking up the Mountain“ebenso wie z. B. die musikalischenKleinode „Birthday Song“,„Guru Ram Das Lullaby“ oder„Never Again“. Sie stammen von vielen verschiedenen MusikerInnen, diedurch Kundalini Yoga zu diesen Songs inspiriert wurden.Insgesamt 36 Songs sind enthalten und komplett aufgeschrieben. FürGitarristen, welche die Songs bereits kennen, gibt es im Anhang die „GuitarChord Charts“ – hier sind alle Songs noch einmal in vereinfachter Form auf-geführt, jeweils nur mit Text und den dazu gehörigen Gitarren-Akkorden(jedoch ohne Noten).Das Buch ist im Din A4-Format mit praktischer Spiralbindung erschienen,umfasst 175 Seiten und kostet 24,95 Euro. Erhältlich ist es beim Sat NamVersand, Ringstraße 98, 64823 Groß-Umstadt, Tel. 06078/789060,E-Mail: [email protected], im Internet www.satnam.de.

Buchvorstellung

“The 3HO Songbook”

Neue YogalehrerInnenWir gratulieren den erfolgreichen Absolventen der

YogalehrerInnenprüfung ganz herzlich

Aus den Ausbildungen

Examen Stufe 1 Hamburg am 15. Februar 2008:Sarah Holaschke, Mark Negyesi.

Examen Stufe 1 Darmstadt am 16./17. Februar 2008:Judith Manvir Kaur Ammann, Krista Arany, Manfred Devinderjit Singh Berger,Tanja Berninger, Brigitte Bhagti Kaur Görge, Birgit Hoffend, Silke Pratna KaurHöll, Michaela Saibhung Kaur Langner, Angelika Jai Hari Kaur Meisberger,Daniela Peschke, Antje Rottstedt, Annette Schwan, Astrid Sat Avtar KaurSchwarz, Jutta Siri Santokh Kaur Seitz-Klement, Irmgard Ulrich.

Examen Stufe 2 Nord am 16. Februar 2008:Susan Ananda Kaur Brammer, Andreas Narayen Singh Dollhardt, Margit K.Epstein, Sabine Kasthold, Diana Keune, Christina Agochar Kaur Lippmann,Patricia Jai Jot Kaur Meloni, Karin Mukande Kaur Mohrbutter, ElisabethMoitroux, Renate Rajbir Kaur Musché, Inci Kirpal Kaur Orhun-Alpay, UlrikeAgochar Kaur Plambeck, Silvia Hari Inder Kaur Rohl, Alexandra Guru MeherKaur Thomßen, Hannelore Unger.

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YOGISCHEKURZMELDUNGEN

Weißes Tantra Yoga erstmalig auch in FrankfurtZum ersten Mal findet im Rhein-Main-Gebiet am 11. Oktober 2008 ein eintä-giger Meditations-Workshop statt. DieVeranstaltung findet in Frankfurt-Sossenheim im Saalbau Sossenheim inder Siegener Str. 22 statt und beginnt um8 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht not-wendig. Bitte merkt euch den Terminschon einmal vor! Info- und Kontaktadresse: Siri Gopal Kaur Janka Gbiorczyk, Telefon: 069-95633200, [email protected]

IKYTA Lehrertreffen nachdem Yoga Festival

Wie jedes Jahr lädt IKYTA (Internatio-nal Kundalini Yoga Teachers Assoscia-tion) am Mittwoch, den 30. August2008, also einen Tag nach dem YogaFestival und auf demselben Gelände, zueinem Treffen der europäischenKundalini Yoga LehrerInnen ein.Guruka Kaur, die Leiterin von IKYTA,hat mit einigen langjährigen euro-päischen LehrerInnen zusammenein interessantes Programmgeschaffen, bei dem es um dieGemeinschaft und den Einklangmit den anderen YogalehrerInnengeht. Die Teilnahme ist gebühren-frei, bis auf einen Beitrag zurKostendeckung. Bei diesem Tref-fen sollen auch wieder dieLehrerInnen mit einer IKYTA-Urkunde geehrt werden, die sich inhervorragender Weise verdient

gemacht haben, durch besondersinspirierenden Unterricht, durchSeva oder Karma Yoga, durch ihrermutigendes Beispiel. Wenmöchtest du auf diese Weisegeehrt wissen? Schicke deineVorschläge bitte per Mail anGuruka Kaur:[email protected].

Neues Abschluss-examen an der MPA

Die Miri Piri Academy (MPA) hatden Standard des Abschlusseserhöht: Ab sofort können12.KlässlerInnen an dieser durchYogi Bhajan gegründeten Schulein Amritsar mit dem internationalanerkannten Cambridge Examenabschließen, das dem deutschenFachabitur gleichkommt. Das istein wichtiger Schritt auf dem Wegzu dem hohen Ziel, in dieWeltklasse der internationalenSchulen aufzusteigen. Der nächsteSchritt ist, das InternationaleBachaloreat einzuführen, mit dem einemalle Universitäten der Welt offen stehen.Dies wird allerdings noch ein paar Jahredauern, da die Schule noch in derAufbauphase dazu ist.Zum neuen Schuljahr haben sich bereitsneun SchülerInnen aus Deutschlandangemeldet. Wer Familien unterstützen

möchte, die ihre Kinder auf diese Schuleschicken, kann auf folgendes Konto (vonder Steuer absetzbar) spenden: 3HODeutschland e.V., Kto. 68060206, BLZ20010020. Nähere Infos zu der Schulegibt es unter www.miripiracademy.org.

3HO-Mitgliederversammlung

in FrankfurtIn diesem Jahr findet die 3HOMitgliederversammlung am 12. Oktober2008 nicht wie sonst in Hamburg, son-dern in Frankfurt statt. Die Einladungmit näheren Informationen wird dieGeschäftsstelle vier Wochen vor demTermin per Mail bzw. per Post an alle3HO Mitglieder senden. Fragen dazubitte an Diana Keune, 040/479099 rich-ten.

Nicht immer ist das Leben ein langer, ruhiger Fluss. Manchmalwird er zu einem reißenden Strom, der auch für die gelassensteYogini die Herausforderung bereit hält, im Strudel derEreignisse Anmut und Würde zu bewahren. Doch - dem Gurusei Dank - haben wir die wunderbare Technik des Chantens,um unserem hibbeligen Gedankenradio mit der Hilfe vonMantras eine Sendepause zu gönnen und die innereGelassenheit wieder zu finden.Außerordentlich günstig wirkt sich dabei die CD ”SacredCircle” der amerikanischen Sängerin Amrit Kirtan aus.Begleitet von Größen der Mantra-Musik wie Thomas Barquee(Keyboard), der auch auf den CDs von Snatam KaurGlanzlichter setzte, Girishs grandioser Percussion undDomonic Breaux mit seinem feinsinnigen Flötenspiel, schwebtAmrit Kirtans Stimme über allem und fließt dem Hörer direkt

ins Herz. Ob „OngNamo Guru DevNamo“, „Waah Yantee“oder „Guru Ram Das“ -durch die wunderschö-nen, von Amrit Kirtanselbst komponiertenMelodien öffnet sichder verbindendeKlangstrom des Naad,und „Ik Ong Kar“(Mool Mantra), dieEinheit mit der Quelleallen Seins, wird erfahr-bar. Egal, wie chaotischsich unser Leben gerade anfühlt ... Ruhe und Vertrauen stellensich beim Zuhören oder Mitchanten wie von selbst wieder einund der manchmal wilde Strudel des Alltags verwandelt sich ineinen langen, ruhigen Fluss. Im Sat Nam Versand ist die CD unter der Bestell-Nr: KH-601 für 18,50 € erhältlich.

CD-Tipp

Amrit Kirtan “Sacred Circle”Von Beatrice Guru Amrit Kaur Koal

Schülerinnen und Schüler der MPA

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Alle CDs sind Slimline-Single CDs und kosten 9,95 Euro. Erhältlich sind sie beim Sat Nam Versand, Ringstraße 98,

64823 Groß-Umstadt, Tel. 06078/789060. Email: [email protected]. Internet: www.satnam.de

CD-Tipp für Kenner

Mata Mandir Singhs “Vintage-Serie”Von Gurbasant Singh Thielefeldt

Die „Vintage“-Serie beinhaltet die wundervollen, älteren Aufnahmen Mata Mandir Singhs und befreundeter MusikerInnen, welche vormals zwischen 1975 und 1994 auf Kassette erschienen waren.

Es sind „Single“-CDs mit jeweils einem Stück in einer Länge von 31 oder 62 Minuten – der klassischen Meditationslänge im Kundalini Yoga. Diese Schätze spiritueller Musik im Kundalini Yoga

sind daher sehr gut für Yogapraktizierende und Yogalehrer geeignet.

Folgende Titel sind bisher erschienen:

1. Toon Mera PitaaDie Worte dieses Shabads wurden von Guru Arjan Dev,dem fünften Sikh Guru, geschrieben. Es heißt, dasChanten dieses Shabads kann Mutter- und Vater-Phobien heilen, welche durch ein unausgeglichenesVerhältnis zu den eigenen Eltern entstanden ist. Überdiesvermittelt es die Kraft des Sieges im Leben.Mata Mandir Singh komponierte diese Musik ganz mini-malistisch: Seine weiche Stimme wird untermalt vonmelodiösen Gitarrenklängen, was diese CD auch fürEntspannungen aller Art empfiehlt.

2. An Na SiphateeDies ist das 24. „Pauri“ (der 24. Vers) des beliebten „JapJi“, jenen tief-inspirierten spirituellen Einsichten vonGuru Nanak, dem ersten Sikh Guru. Yogi Bhajan sagte,wer dieses Pauri chante, werde „niemals irgendwelcheBegrenzungen im Leben erfahren und befreit sein“.Die Aufnahmen entstanden unter Mitwirkung des Jazz-Musikers Alain Eskinasi, der auch für die Produktion ver-antwortlich ist. Sein multi-instrumentales Engagementund die gefühlvollen Arrangements machen diese CD zueinem musikalischen Leckerbissen.

3. Durga Di VarDieses Gebet wurde von Guru Gobind Singh, dem zehn-ten Sikh Guru, geschrieben. Es beschreibt die Schlachtzwischen der Hindu-Gottheit Durga gegen dieDämonen. Es heißt, dass das Chanten oder Rezitierendieses Gedichtes die Kraft aller Kampfkünste verleiht. Esvermittelt die Kraft, sich durchzusetzen und selbst beischwierigen Herausforderungen zu bestehen. Die Musikist lebendig und rhythmisch, kraftvoll und aktiv, gleich-zeitig meditativ und wirkungsvoll.

4. The YogiDies ist die einzige musikalische Sammlung von GebetenYogi Bhajans, welche in seinem bekannten Buch„Furmaan Khalsa“ zu finden sind. Mata Mandir Singhvertonte sie im Jahre 1991. Die Musik ist nicht zu ver-wechseln mit der Musik der neueren CD namens„Furman Khalsa“, welche 2002 erschien. Die Mischungaus original Gurmukhi-, Punjabi- und englischen Textenmacht den Inhalt und die Einsichten dieser Gedichteunmittelbar begreifbar – und die Musik trägt das Ganzemit großem Abwechslungsreichtum.

5. Hum Dhum Har„Hum“ ist das Mantra, welches bedeutet:„Wir sind Gott in uns selbst“. „Dhum“bedeutet „Gott außerhalb“. „Har“ ist diekreative, schöpferische Kraft des Univer-sums. Dieses Mantra öffnet das Herz undvermittelt die Fähigkeit zur kraftvollenKommunikation. Die Musik ist sehr rhyth-misch und mitreißend – auf dem YogaFestival 2006 war dies die tägliche Festival-Meditation, teilweise begleitet von bis zu 20MusikerInnen. Die Aufnahme entstand einJahr später, beim Yoga-Art Festival in Berlinmit dortigen Teilnehmern.

6. Sacred SleepDiese CD wurde geschaffen als Hilfe füreinen yoga-basierten, drogenfreien Schlaf,indem sie schöne Mantras und Texte mitbesonders entspannender Musik verbindet.Mantras vermögen die Wogen des Geisteszu glätten und negative, unruhigeGedanken durch positive, göttlich-bewusste Gedanken austauschen, welcheeine Schwingung von Frieden undSicherheit vermitteln. Die Musik stützt sichauf die Erkenntnis, dass weniger als 80Schläge pro Minute schlaffördernd wirken.Die Verbindung dieser beiden Technologienschafft eine effektive Alternative zuSchlaftabletten oder schlaflosen Nächten.Auf dieser CD befinden sich drei Stücke: SatNarayan, Mitr Piare Noon und Guru RamDas Lullaby.