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Heimatpflege in Westfalen W E S T F Ä L I S C H E R H E I M A T B U N D - M Ü N S T E R - Pater Gregor Schwake von P. Marcel Albert OSB Westfälischer Bergbau zur Römerzeit und im Frühmittelalter Das alte Siegerländer Bauernhaus 18. Jahrgang – 2/2005 erscheint 6x jährlich

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Heimatpflegein Westfalen

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Pater Gregor Schwakevon P. Marcel Albert OSB

Westfälischer Bergbauzur Römerzeitund im Frühmittelalter

Das alte SiegerländerBauernhaus

18. Jahrgang – 2/2005erscheint 6x jährlich

Der Inhalt auf einen Blick

P. Marcel Albert OSB

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter . 1

WESTFÄLISCHER HEIMATBUND INTERN

Neues über Versicherungen und GEMA . . . . . . . . . . . . . 13

Vereinsrecht – klar und übersichtlich . . . . . . . . . . . . . . . 14

AUF SCHUSTERS RAPPEN

Mit Phantasie auf Wandertour . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Zwei neue Karten des Landesvermessungsamtes . . . . . . 15

Weitere Plattform im Internet für das Wandern . . . . . . . 15

Börse bringt mehr Lust beim Wandern. . . . . . . . . . . . . . 16

HEIMATVEREINE VON A-Z

Heimatverein Davensberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Heimatverein Dolberg . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

Stadtheimatbund Münster. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

Wittgensteiner Heimatverein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

TAGUNGS- UND VERANSTALTUNGSBERICHTE

Westfälischer Bergbau zur Römerzeit und im

Frühmittelalter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17

NACHRICHTEN UND NOTIZEN

„En ollen Lünink (Spatz) fäng man nich

met Kaff (Spreu)“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Treffpunkt für Lengerich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Untergrund-Krimi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Insekt des Jahres 2005 / Pflanze des Jahres 2005 –

Eine perfekte Symbiose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20

Das alte Siegerländer Bauernhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Der LWL stellt seine 30 Kultureinrichtungen in einer

neuen Broschüre vor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

25 Jahre Natur- und Umweltschutzgruppe im

Heimatbund Emsdetten. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

Alleen-Mitarbeit 2005 weiterhin erwünscht! . . . . . . . . . 24

Ein Domizil für den Stadtheimatbund Münster e.V. . . . 25

Praktikum. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

NEUERSCHEINUNGEN

Plattdeutsch im Kerzenschein . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25

Sagen aus dem Münsterland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Jahrbuch in sechster Auflage. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26

Frauenklöster im Rheinland und in Westfalen . . . . . . . . 26

St.-Paulus-Dom in Münster . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27

PERSÖNLICHES

Johannes Henke, Bad Oeynhausen . . . . . . . . . . . . . . . . 27

Erhard Schelp, Bielefeld-Brackwede . . . . . . . . . . . . . . . . 28

BUCHBESPRECHUNGEN

Olaf Schmidt-Rutsch

William Thomas Mulvany, 1806 - 1885.

(Franz Schüppen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28

Heinrich Fischer, Fritz Quick, Wilhelm Marré

Chroniken der Stadt Warburg.

(Heinrich Schoppmeyer) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29

HEIMATKALENDER. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

ZEITSCHRIFTENSCHAU

Beiträge zur westfälischen Landeskunde . . . . . . . . . . . . 30

TERMINE

Veranstaltungskalender

Heimatpflege in Westfalen ISSN 0933-6346. Herausgeber: Westfälischer Heimatbund, Kaiser-Wilhelm-Ring 3, 48145 Münster.Schriftleitung und Redaktion: Dr. Edeltraud Klueting, Werner Gessner-Krone, p. A. Westfälischer Heimatbund · Telefon: 0251 / 203810-0Fax: 0251 / 203810-29 · E-Mail: [email protected] · Internet: www.westfaelischerheimatbund.de Mitarbeit an dieser Ausgabe: Stefan Herringslack, Ute Kortmann, Ursula Lenz, Astrid Weber. Layout und Gestaltung: WerbeagenturSchürhaus, Greven. Für namentlich gezeichnete Beiträge sind die Verfasser persönlich verantwortlich. Diese Zeitschrift erscheint im Februar,April, Juni, August, Oktober, Dezember.

Titelbild: Photocollage: P. Gregor Schwake OSB auf einem Rheinschiff und sein Wanderlied „De Dissel“ (Gestaltung: Stefan Herringslack)

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

„Düt Jaohr krigg Paoter Gregor SchwakeO.S.B. den Rottrup-Iängerlaisken-Pries.He hätt viel fö use laiwe, hillge un aolleMaoderspraoke un use Iässe daohn.“1

Mit diesen Worten wurde P. GregorSchwake am 20. September 1965 imRathaus zu Münster der „Rottendorf-Ennigerloh-Preis“ für Verdienste um dieniederdeutsche Sprache verliehen. DenPreis überreichte der Oberbürgermeistervon Münster, Albrecht Beckel (1925-1993), die Laudatio hielt der in Mainzlehrende Professor Anton Hilckmann(1900-1970). Hilckmann schlug damalsvor, die Abtei Gerleve, zu der P. Schwakegehörte, sollte dem Beispiel anderer Be-nediktinerabteien wie Belloc im Basken-land und des schweizerischen KlostersDisentis in Räto-Romanien folgen undsich die Pflege der niederdeutschenSprache zur Aufgabe machen2. Obwohlunter den zahlreichen aus dem Münster-land stammenden Mönchen in Gerleve3

viele des Plattdeutschen mächtig waren,erfüllte sich dieser Wunsch nicht. Den-noch hat sich die Abtei Gerleve durchden Einsatz P. Gregor Schwakes für dasmünsterländische Platt große Verdiensteerworben.

Am Niederrhein

Seine Eltern Katharina (geb. Püntmann;1862-1939) und Gerhard (1855-1917)Schwake stammten aus Ennigerloh imMünsterland. Sie lebten aber in Emme-rich, wo sich Gerhard Schwake 1888 alsZahntechniker selbstständig machte. Am15. April 1892 wurde dort das erste Kindgeboren. Der spätere P. Gregor Schwakeerhielt am Ostersonntag in der Taufe denNamen Theodor. Fünf weitere Kinderfolgten. Eines starb kurz nach der Ge-burt. Die Brüder Bernd (1894-1965) undKarl (1898-1993) folgten dem Vater undentschieden sich später für den Zahn-arztberuf. Die ältere Tochter Gertrud(1895-1950) wurde Lehrerin und trat1919 als Schwester Ludgeris der Kongre-gation von der Göttlichen Vorsehungbei. Das jüngste Kind, die 1904 gebore-ne Maria, starb 1943.

Im Elternhaus in der Emmericher Gast-hausstraße verbrachte Theodor eine fro-he und ungetrübte Jugendzeit. Schonals kleiner Junge übte er sich als Autorund Regisseur bei Theateraufführungenund Kasperletheatern, zu denen dieEltern und jüngeren Geschwister einge-laden wurden. Als Gymnasiast zeichneteer sich besonders in den musischenFächern aus. Bald spielte er mehrere Ins-trumente: Klavier, Geige, Cello, Gitarre,Posaune und Trompete. Der Organist vonSt. Aldegundis lehrte ihm das Orgelspielund die Anfänge der Musiktheorie. Esentstanden erste Kompositionen. DerJunge engagierte sich im Schülerorches-ter und leitete ein kleines Kammerorches-ter, bestehend aus Klavier, Geige, Flöteund Cello. In der Gymnasialkirche lernteer schon um 1905 die einfachen Melo-dien der 8. Choralmesse kennen4. Zu sei-nen Talenten gehörte das Zeichnen. Ger-ne fertigte er kleine Skizzen an. Auch füreinige Sportarten konnte sich der hoch-aufgeschossene Junge, der bald 1,92 mgroß sein sollte5, begeistern, vor allemfür das Fahrradfahren und das Schwim-men. Für die Schule blieb da wenig Zeit:

„Sein Betragen war gut, sein Fleiß genü-gend“, hieß es abschließend in seinemAbiturzeugnis vom 6. März 1911. In fastallen Fächern erreichte er ein „genü-gend“, in Religion und Zeichnen „gut“und nur in Gesang „sehr gut“6.

Mönch im Münsterland

Die Teilnahme am kirchlichen Leben warselbstverständlich. Vor seinem Abiturbesuchte er die Benediktinerabtei MariaLaach zu Exerzitien. Tief beeindrucktvon den Benediktinern, suchte er Rat beieinem Kaplan in Emmerich, der ihn andie noch ganz junge Abtei Gerleve imMünsterland verwies. Erst 1899 hattensich dort Beuroner Benediktiner nieder-gelassen. Vom Kloster standen erst dienicht einmal ganz vollendete Kirche undzwei Wohnflügel. Abt Raphael Molitor,seit 1904 Leiter der Gemeinschaft, zähl-te gerade einmal 38 Jahre, als sich Theo-dor Schwake 1911 anmeldete. Der Abtnahm ihn auf und verlieh ihm denKlosternamen Gregor – ein typischerBenediktinername und Hinweis aufPapst Gregor den Großen (um 540-604),der die erste Lebensbeschreibung desOrdensgründers verfasst hat und nachdem – zu Unrecht – der GregorianischeChoral benannt ist. Obwohl so diemusikalischen Neigungen des Novizenanerkannt wurden, musste dieser imNoviziatsjahr auf das Spielen von Musik-instrumenten verzichten. Nach der Ein-fachen Profess am 8. September 1912 –die Feierliche Profess folgte am 21. Sep-tember 1915 – schickte Abt Molitor ihnzum Philosophiestudium nach MariaLaach. Der Erste Weltkrieg zwang dazu,alle verfügbaren Kräfte im Haus zu bün-deln. Daher fand das Theologiestudiumin Gerleve statt. Vierzehn Tage nach demTod seines Vaters erhielt P. Gregor am25. Juli 1917 von Bischof Johannes Pog-genburg (1862-1933) die Priesterweihe.Nun konnte sich der Neugeweihte mitvoller Kraft der Musik zuwenden. Dabeidurfte er auf das Verständnis von AbtRaphael Molitor rechnen, der selbst Mu-sikwissenschaftler und Organist war. Der

Pater Gregor Schwake — Mönch, Musiker und Dichtervon P. Marcel Albert OSB

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 1

Volkschoralkurs in Sendenhorst 1931 (G.Schwake, Das Volk lernt Gregorianischen Cho-ral, Dülmen 1932, nach S. 48)

Abt erkannte das Talent P. Gregors undbeschloss, es einige Jahre lang formen zulassen. Schwakes Lehrer in dieser Zeitwaren der in Berlin ausgebildete Musik-lehrer und Leiter des Städtischen Musik-vereins Coesfeld Fritz Schlüter (1888-1955), in Köln der GürzenichorganistFriedrich Wilhelm Franke (1861-1932)und der Komponist August von Othe-graven (1864-1946) sowie in MünsterProfessor Fritz Volbach (1861-1940)7.Als Städtischer Musikdirektor seit 1918und seit 1920 Generalmusikdirektorbaute Volbach das Musikleben Münstersnach dem Ersten Weltkrieg neu auf undschuf ihm bleibende Institutionen wiedas Musikwissenschaftliche Seminar derUniversität.Nach dem Krieg konnte P. GregorSchwake von Dezember 1920 bis Ok-tober 1923 an der Universität MünsterMusikwissenschaften studieren. Außer-dem besuchte er die kunstgeschicht-lichen Vorlesungen Martin Wackernagels(1881-1962), der 1918 einen Lehrstuhlin Münster erhalten hatte.

Erste Publikationen und Kompositionen

1921 publizierte der Student eine Fest-schrift für Fritz Volbach aus Anlass vondessen sechzigstem Geburtstag8. Dabeiging er „seine knappe, liebenswürdigeStudie offensichtlich ohne Kontaktauf-nahme mit Volbach an, denn andernfalls

hätte sich der Autor manche Mutma-ßung über den Lebensweg und dasSchaffen des zu Feiernden sparen kön-nen – es sollte eben eine Überraschungsein!“9 P. Gregor Schwake bewahrte Vol-bach auch nach dessen Abschied ausMünster die Treue10. Der Professor be-gleitete die Studien des jungen Patersüber den Orgelbaumeister Jacob Cour-tain († 1825)11, die 1923 zur Promotionführten. Das Thema Courtain brachteden Verfasser in seine Heimatstadt. DieEmmericher Kirchen St. Martini und St.Aldegundis besaßen Courtain-Orgeln. Soverband der Benediktinermönch wissen-schaftliches und persönliches Interesse.Diesem Prinzip blieb er treu, als er eini-ge Jahre später einen Aufsatz über dieAnfänge der Orgelmusik in der StadtCoesfeld, von der Gerleve nur wenigeKilometer trennen, schrieb12. In seinerAbtei übernahm er schon vor der Pro-motion 1922 die Aufgabe des Organistenan der 1911/1912 gebauten Orgel desKlosters13. Die schwierige Aufgabe, denMönchschor zu begleiten, bewältigte ermit viel Geschick. Anfangs spielte er vielLiteratur, später improvisierte er häufig.Sein Leben lang blieb er von der Spätro-mantik geprägt.Die Pflege der Kirchenmusik spielte da-mals in Gerleve eine überragende Rolle.Abt Molitor selbst hatte sich an den Vor-arbeiten für die römische Neuausgabedes „Graduale Romanum“ mit den latei-nischen Messgesängen beteiligt. Kaum

war dieses Buch 1908 erschienen, be-gann P. Fidelis Böser (1876-1953) 1909in Gerleve mit Kursen zur Einführung indiesen Choral. Diese Aufgabe führte ihnunter anderem nach Bochum, Dortmundund Xanten, nach Vechta und Paderbornund sogar nach Erfurt. Inzwischen ließAbt Raphael außer P. Gregor Schwakenoch weitere junge Mönche in Kirchen-musik ausbilden. Seit 1925 wirkten Ger-lever Mönche als Lehrer für Kirchenmu-sik am Konservatorium in Dortmund, seit1934 an der Folkwangschule in Essen.P. Gregor Schwake wandte sich dem My-sterienspiel zu. Erich Eckerts (geb. 1881)„St. Victor“15 mit seinen Melodien wur-de 1924 in dem seit diesem Jahr als Frei-lichtbühne genutzten Amphitheater desCastra Vetera bei Birten (Xanten) von300 Spielern und 120 Sängern für ins-gesamt 30.000 Zuschauer gespielt16,„Die heilige Helena“17 mit einem Textdes Düsseldorfer Malers Carl Aller (1886-1945) am gleichen Ort 192618, 1927noch einmal „St. Victor“. Auch die Musikzu Eckerts „Verlorenem Sohn“19, 1925 inCoesfeld auf die Bühne gebracht,stammte von P. Gregor Schwake. Die„Coesfelder Zeitung“ vom 4. März lobtedas „herrliche Musikgemälde“ mit über-schwänglichen Worten: „Wer EckertsWort und Gestaltung vereint erleben willmit der Musik eines Benedictiners ausGerleve, der komme und genieße diehehre Kunst, die seiner wartet.“20

Lehrmeister des Volkschorals

Fast gleichzeitig aber stellte sich demBenediktinerpater eine innerkirchlicheAufgabe. Die Münsteraner Bistumssyno-de 1924 empfahl den Gemeinden derDiözese die intensive Pflege des Grego-rianischen Chorals als des eigentlichen li-turgischen „Gesanges der Kirche. DiePfarrer sollen vor allem die Kirchenchö-re dazu aneifern. Durch vorbildliche Aus-führung des Choralgesanges suche manden Chören und dem Volk zum Be-wusstsein zu bringen, daß der Gottes-dienst nichts von seiner Pracht verliert,wenn sich ihm einzig und allein dieseMusikgattung gesellt. Dem WunschePius‘ X.“ (1835-1914) „entsprechend sollman eine größere Beteiligung des Volkes(zunächst der Schulkinder) am Choralge-sange anstreben (Antworten der hl. Mes-

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

2 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

P. Gregor Schwake am Rheinufer in Emmerich 1957 (AG)

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

se, leichtere Ordinarien, Requiem, TeDeum usw.)“21. Solche Worte mussten inGerleve als Anerkennung der bisherigenBemühungen und Ansporn zu noch grö-ßerem Eifer gelten22. In der Abtei fandendeshalb häufig Choralfachwochen fürChorleiter statt, an denen mehrere Patresals Lehrer mitwirkten. Schulungen undEinkehrtage für Kirchenchöre waren zujeder Zeit gefragt. Wie seinem Lehrer Fritz Volbach23 lag P.Schwake stark an der musikpädagogi-schen Verbreitung seiner musikalischenIdeen. Bis 1929 veranstaltete er deshalbzahlreiche Fortbildungskurse für Kir-chenmusiker24. Für Kirchensänger gab erseit 1930 eine Zeitschrift mit dem Titel„Liturgie und Kirchenmusik“ heraus, diebis zu ihrer Einstellung durch das natio-nalsozialistische Regime 1939 bestand. Nach ersten Erfahrungen in Witten undStraelen am Niederrhein initiierte er1925 seine „Volkswochen für Liturgieund Kirchengesang“, die in den Gemein-den nicht bloß den Choralgesang förder-ten, sondern auch das Orgelspiel, denmehrstimmigen liturgischen Gesang unddas deutsche Kirchenlied. Seit 1928 –am 20. Dezember dieses Jahres verlang-te Papst Pius XI. (1857-1939) in seinerKonstitution über die Kirchenmusik dieWiedereinführung des GregorianischenChorals beim Volk, „soweit er für dasVolk in Betracht kommt“25 – lag derSchwerpunkt seiner Tätigkeit ganz indiesem Bereich26. Dabei gelang es ihm,Pfarrgemeinden, aber auch die gelegent-lich mehreren Tausend Teilnehmer vonFestgottesdiensten in kürzester Zeit zumSingen einer Choralmesse zu befähigen.Als ihn der Papst am 7. März 1935 in Pri-vataudienz empfing, berichtete ihm P.Gregor Schwake, „wie wir uns bemühen,die Wünsche und Anordnungen EurerHeiligkeit auszuführen“27. In Rom hatteder Benediktiner auch Gelegenheit, denspäteren Papst Pius XII., Kardinalstaats-sekretär Eugenio Pacelli (1876-1958),über seine Arbeit zu informieren.Etwa vier Jahrzehnte hindurch hielt P.Gregor Schwake zahllose dieser „Volks-wochen“ in fast allen Diözesen Deutsch-lands28, ferner seit 1932 in der Schweiz,seit 1933 in Österreich29 und 1937/1938in deutschsprachigen Gemeinden desdamaligen Jugoslawien. Die Kurse be-gannen jeweils am Sonntagabend mit

einer Eröffnungspredigt über den Sinndieser „liturgischen Exerzitien“. An denAbenden der Wochentage probte er mitden Erwachsenen und gesondert mit denKirchenchören. Dreimal mussten tags-über die Schulkinder kommen. Im allge-meinen übte er die 10., manchmal auchdie 15. Choralmesse und das 2. Credooder die 8. Choralmesse und das 3. Cre-do ein, in der Fastenzeit auch die 17.Messe, in der Osterzeit die 1.30. Dabeisprach P. Gregor Schwake zunächst sehrartikuliert eine deutsche Übersetzungdes Textes vor, unterlegte diese dann mitder Choralmelodie und sang zuletzt mitder Gemeinde die lateinische bzw. grie-chische Fassung. Bei diesen Übungenschonte er sich nicht. Mit seinem Humor,viel pädagogischem Geschick und gro-ßem musikalischem Können gelang esihm immer wieder, die Teilnehmer zu be-geistern. Jeden Tag predigte er morgensin der Messe. Den krönenden Abschlussder Woche bildete jedesmal das von derganzen Gemeinde gesungene sonntägli-che Gemeinschaftshochamt. Ziel allerBemühungen war die tätige Teilnahmeder Gläubigen an der Eucharistiefeier.Dem diente auch sein 1929 redigiertes„Zehnpfennigbüchlein“: „Volkshochamtin grundlegender liturgischer Form. EineBeilage zu jedem Volks-Messbuch“. Eserzielte eine Auflage von einer MillionExemplaren. Nach P. Schwake handeltees sich um einen „Katechismus des Ge-meinschaftshochamtes; darin Choralme-lodien, nicht zu einfach, nicht zu schwer,die in einer Woche fest einzuüben wa-ren“31. 1940 attestierte der österreichi-

sche Pastoralliturgiker Pius Parsch(1884-1954): „P. Greg[or] SchwakeO.S.B. weist glänzende Erfolge auf“ beider Arbeit, das Volk „an die fremdartigenMelodien des Chorals“ zu gewöhnen32.Ein Höhepunkt von P. Gregor SchwakesWirken wurde der Bochumer Katholiken-tag 1949. Es gelang ihm, mit 2000 Sän-gern33 in der Generalprobe den lateini-schen Choralgesang für einen Gottes-dienst mit 65.000 Teilnehmern in dergroßen Werkhalle des „Bochumer Ver-eins“ einzuüben.

Niedergang des Volkschorals

In den 50er Jahren bahnten sich im Be-reich der Kirchenmusik neue Entwick-lungen an. Das „deutsche Hochamt“34

trat immer mehr in den Vordergrund35.Ebenso gewann das deutschsprachigeKirchenlied in den Diözesangesangbü-chern zunehmend an Bedeutung36. Zwarwar P. Gregor Schwake im April 1952 dieSchriftleitung des „Sängerblatts desA[llgemeinen] C[aecilien]-V[ereins] fürDeutschland, Österreich und die Schweiz“„Singt dem Herrn“ übertragen worden.Aber bereits zum Ende des Jahres 1955beschloss der Verein die Einstellung die-ser Zeitschrift, die auf diözesaner Ebenefortgeführt werden sollte37. P. GregorSchwake argwöhnte bald darauf: „Es istnicht ganz falsch, zu sagen, daß im Jah-re 1925 die Menschheit anders war als1955. Religiöser, aufnahmebereiter, dank-barer, froher, weniger kompliziert, weni-ger verwöhnt, und was die heiligerömisch-katholische Liturgie angeht, un-berührt und unbelastet von den täglichmoderner werdenden liturgischen Pro-blemen, Experimenten, Privatmeinun-gen, Ausweich- und Ersatzmöglichkei-ten.“ Die Teilnahme an seinen Volkscho-ralwochen litt – wie er wusste – unter derKonkurrenz von „Volksunterhaltung inFilm, Funk und Sehfunk“38. Am 6. Mai1959 etwa fehlten von den etwa 1000Teilnehmern einer Choralwoche in Dat-teln „einige Hundert ..., weil von 19 bis20.45 Uhr ein weltbewegendes Fußball-wettspiel Deutschland – Schottland inBristol“ stattfand. Allerdings interessier-te sich auch P. Gregor Schwake für dasErgebnis und vermerkte in seinen Auf-zeichnungen korrekt, dass bei diesemFreundschaftsspiel „Schottland 3 : 2“

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 3

P. Gregor Schwake in Emmerich 1967 (AG)

gewann39. In Herten-Langenbochumschien ihm „jedes neue Bergmannshaus... eine Fernsehanlage zu haben ... Als icheines Abends die Anwesenden freundlichfragte, wo wohl die anderen Gemeinde-mitglieder seien, kam von zwei Seiten dieAntwort: ‚Beim Fernsehen‘.“40

Aber nicht das Fernsehen, sondern dasZweite Vatikanische Konzil brachte sei-ner Volkschoralarbeit das Ende. Dieschon lange diskutierten und vom Kon-zil ausgelösten liturgischen Reformenführten auch im Bereich der Kirchenmu-sik zu starken Umbrüchen. Nicht derlateinische Volkschoral, sondern dasdeutschsprachige Kirchenlied setzte sichdurch. „Nach dem Erscheinen der Litur-giekonstitution Dezember 1963 musste“P. Gregor Schwake „zu seiner Bestür-zung feststellen, dass man ihn nichtmehr zu Volkschoralwochen einlud.“41

Das 1975 in allen deutschsprachigenDiözesen eingeführte Gesangbuch „Got-teslob“ besiegelte diese kirchenmusikali-sche Entwicklung einige Jahre nach demTod von P. Gregor Schwake.

Verhaftung in Linz

Diesem eröffnete sich jedoch bereits seitlangem ein neues Interessen- und Ar-beitsgebiet. Auch unter dem nationalso-zialistischen Regime hatte er seinen Ein-satz für den Volkschoral „trotz einigerBelästigungen durch die aufgehetzteHitlerjugend“42 zunächst fortsetzen kön-nen. Möglicherweise wusste er nicht,dass die Gestapo schon 1938 einen sei-

ner Kurse in Neuss überwacht hatte43.Dennoch konnte er diese Arbeit auchfortsetzen, nachdem sein HeimatklosterGerleve am 13. Juli 1941 aufgehobenworden war. 1942 hielt P. Schwake sichviel in Berlin auf, ein Jahr später in Wien,aber auch in der Benediktinerabtei Ma-ria Laach, in der er als stellvertretenderOrganist helfen durfte44.Am 6. Oktober 1943 verhaftete ihn dieGestapo während einer Volkschoral-woche in Linz. Die Gründe für seine Ver-haftung blieben unklar. In dem erst am18. Dezember ausgestellten „Schutz-haftbefehl“45 hieß es ohne weitere Ein-zelheiten, „dass er als Geistlicher in offe-ner und versteckter Form gegen denStaat hetzt, das Vertrauen der Bevölke-rung zur Staatsführung zu untergrabenunternimmt und Stimmung gegen dieRegierung zu machen sucht“46. Offenbarwarf man ihm einen Verstoß gegen das„Heimtückegesetz“ vom 20. Dezember1934 vor. Dieses Gesetz stellte „mit all-gemeinen Formulierungen ... jede ‚Schä-digung des Ansehens‘ von Staat und Par-tei sowie ihrer Vertreter“ unter Strafan-drohung47. Vermutlich handelte es sichbei der Verhaftung P. Gregor Schwakesum eine der vielen Maßnahmen, die denkatholischen Klerus und besonders seineengagierten Mitglieder einschüchternsollten. Auch wenn das Regime dieGeistlichen seit 1942 weniger stark ver-folgte als zuvor, weil es „die Wende imKrieg dazu“ zwang, „auf die Volksstim-mung Rücksicht zu nehmen“48, führte esdoch noch immer einen „‚Kleinkrieg‘ ge-

gen eine auf ein ‚Sakristeichristentum‘zurückgedrängte Kirche“49.Konkreter Hintergrund war vielleicht einHirtenbrief der deutschen und österrei-chischen Bischöfe vom 19. August 1943,der am 12. September 1943 von allenKanzeln verlesen wurde. Darin mahntendie Bischöfe mit klaren Worten die Ein-haltung der Zehn Gebote an. Zum erstenGebot: „Ich bin der Herr dein Gott. Dusollst keine fremden Götter neben mirhaben“ hieß es: „Kein Volk darf sichselbst zum Abgott machen, als ob seinWille und nicht der Wille Gottes dieQuelle aller Sittlichkeit und allen Rech-tes sei.“50 Zum fünften Gebot „Du sollstnicht töten“ schrieben die Bischöfe un-ter anderem: „Tötung ist in sich schlecht,auch wenn sie angeblich im Interesse desGemeinwohls verübt wurde: An schuld-und wehrlosen Geistesschwachen und -kranken, an unheilbar Siechen und töd-lich Verletzten, an erblich Belasteten undlebensuntüchtigen Neugeborenen, anunschuldigen Geiseln und entwaffnetenKriegs- oder Strafgefangenen, an Men-schen fremder Rassen und Abstam-mung.“51 „Dieser Hirtenbrief war poli-tisch, weil er die öffentliche Ordnung be-traf. Er entwarf das Bild einer Welt undeiner Gesellschaft, die nicht die natio-nalsozialistische sein konnte, auch wenner diese niemals beim Namen nannte ...Wer ihn hörte, erfuhr, dass nicht allesRecht war, was in Deutschland geschah,daß es eine Grenze gab, über die keinstaatlicher Befehl ihn hinaus führenkonnte und daß der Staat sein Recht aufGehorsam verlor, wenn er sich von derOrdnung Gottes löste.“52

Während der Volkschoralwoche im Lin-zer Dom, so berichtete P. Gregor Schwa-ke später, habe er mit Nachdruck ge-fragt, ob die Teilnehmer wüssten, wasder Vers „tu solus Dominus“ im Gloriabedeute. Nach einem Moment der Stillesprach er zu dem aufmerksam lauschen-den Publikum die Worte: „Du allein bistder Herr“. Darin konnten die Anwesen-den seine kritische Einstellung zum Re-gime erkennen53. Vermutlich erinnertedie Formulierung an das erst einen Mo-nat zuvor veröffentlichte Hirtenwort. DerDenunziant soll „ein ehemaliger Küster(Mesner), aufgestiegen zur Würde einesGestapobeamten, besonders geschicktals Pfaffenfänger“ gewesen sein54.

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

4 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Volkschoralkurs in Düsseldorf-Oberbilk 1953 (AG)

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 5

Dachau

Bis zum Jahresende blieb P. Schwake imLinzer Polizeigefängnis in der Mozart-straße. Am Silvestertag erfolgte die Über-stellung ins Polizeigefängnis von Salz-burg, am 1. Januar 1944 nach Münchenund von dort am 2. Januar in das Kon-zentrationslager Dachau55. Im so ge-nannten Priesterblock (26) traf er aufseinen ebenfalls inhaftierten GerleverMitbruder P. Augustin Hessing (1897-1975). P. Gregor Schwake übernahm dieLeitung des Priesterchors und späterauch die Aufgabe des Organisten. DieArbeit im Gartenbau ließ ihm Zeit genug,sich musikalisch zu betätigen und sogarzu komponieren. Seine Dachauer Messewurde am 24. September 1944, dem„Fest Mariä vom Loskauf der Gefange-nen“ zum ersten Mal in einem Gottes-dienst aufgeführt56. Im Dezember nahmer an Karl Leisners (1915-1945) Priester-weihe und Primiz teil. In dieser überausschweren Zeit soll er vielen Mithäftlin-gen durch „menschliche Größe, Seelen-stärke und Mitmenschlichkeit“ geholfenhaben57.

Lagergedichte

Im Garten unterstand P. Schwake demaußerhalb des Lagers wohnenden An-throposophen und GartenbaumeisterFranz Lippert58. Dieser erfuhr, dass P.Gregor Schwake ein Talent zum Dichtenbesaß. Im Hinblick auf sein bewegtes Le-ben hatte er noch vor der Verhaftung einBändchen mit dem Titel „Wandersonet-te“ zusammengestellt59. Aber erst in denersten Monaten in Dachau „entstand“ inihm, wie er sich später erinnerte, „eineeigentümliche Liebe zur Dichtkunst, wie“er „sie nie im Leben verspürt hatte.Schon auf dem Zugangsblock drängte esmich, eine Aufmunterung für mich sel-ber und die gedrückten Kameraden zuverfassen in einem Gedicht, das ich ‚Em-por‘ betitelte“60. Sorgfältig studierte ereine in der Lagerbibliothek entdeckteGedichtsammlung und andere Werke61.Nun besorgte Lippert ihm einen Schreib-tisch und etwas botanische Literatur. P.Gregor Schwake erhielt den Auftrag, Na-turgedichte verfassen62. Einige dieserGedichte verschickte er mit der Post. Die-se Verse waren in hochdeutscher Sprache

geschrieben. Sie bezeugten den freund-lichen Humor ihres Verfassers. KritischeÄußerungen zur Welt des Lagers ent-hielten sie kaum. Allein im Januar 1944entstanden 13 Gedichte63, kurz daraufdie „Sonette auf die Tonkunst“64. ImFebruar 1945 formulierte er für seinenMitbruder Augustin Hessing:

„Wir helfen uns mit Schweigen zu ertragendas Rauhe, Schwere, Harte vielerleiund wollen ständig betend uns bemühendass uns und allen immer Freude sei“.65

Im April 1945, so berichtete P. Schwakespäter, „war ein offizielles Heft meinerFloragedichte fertiggeheftet und mit Fo-tos ausgestattet worden. Auf Rat vonLippert überreichte ich es persönlich demobersten Plantagen-SS-Kommandanten,mit dem ich in ein sehr friedliches Ge-spräch kam, an dessen Schluss er sagte:‚Wir können die Welt nur mit Liebe ge-winnen‘, und mir eine Mütze voll Ziga-retten gab. Lippert entführte heimlich inseinem Rucksack meine Kompositionen,die ich im KZ niedergeschrieben hatte;ich holte sie später in seinem Haus amChiemsee ab, kurz bevor er dort starb.“66

Die Nachkriegsjahre

Noch vor dem Eintreffen der Amerikanerwurde P. Gregor Schwake am 10. April1945 entlassen. Er ging zunächst für ei-nige Monate in das schwäbische DorfReute, dann 20 Monate lang67 in dieverwaiste Pfarrgemeinde Ettenkirch beiFriedrichshafen. Auf Anraten RomanoGuardinis (1885-1968) hin begann er,eine Chronik seiner Erlebnisse in Dachauzu schreiben68. Von Ettenkirch aus nahmer allmählich die Volkschoralarbeit anverschiedenen Orten Westdeutschlandswieder auf. Ende September 1948 kehrteer in sein Heimatkloster Gerleve zurück.Dort erlitt er Ende 1949 – vermutlich inFolge seines KZ-Aufenthalts – einen ge-sundheitlichen Zusammenbruch, der ihnzwang, sich für ein dreiviertel Jahr zuschonen69.Inzwischen gewann die Dichtung in sei-nem Leben eine immer größere Bedeu-tung. Ein Großonkel P. Gregor Schwakesdurch die Familie seiner Mutter warWestfalens kurz zuvor verstorbener gro-ßer Mundartdichter Augustin Wibbelt

(1862-1947). Als P. Gregor Schwake inGerleve eintrat, las man dort in den ge-meinsamen Erholungszeiten der Möncheoft aus dessen Werken70. „Um das Jahr1920" schrieb P. Schwake „die erstenMelodien zu Wibbeltgedichten ... Ichentnahm die Texte dem ‚Pastraotengao-ren‘71, dem ‚Mätengaitlink‘72 und den‚Hilligenbellern‘73. Manche Stücke setz-te ich für Männerchor oder für gemisch-ten Chor. An Veröffentlichung war keinGedanke“74, ja, „es gingen in den späte-ren wirren Jahren sogar fast alle Nieder-schriften“ dieser „plattdeutschen Kom-positionen verloren“. Ganz unbemerktblieben sie aber schon damals nicht: „DerKirchenchor Dülmen veranstaltete mit“diesen „Wibbeltkompositionen mehrereKonzerte, worüber die Zeitungen guteKritiken brachten.“75 P. Gregor Schwakestand mit diesen Vertonungen in dieserZeit nicht allein. „Insbesondere vomWestfälischen Heimatbund erheblich ge-fördert, entwickelte sich“ überall inWestfalen seit 1920 „das Musiksetzen zuplattdeutscher Lyrik“76.

Schwake-Leeder

P. Schwake trat mit seinen Vertonungenallerdings erst nach dem Zweiten Welt-krieg an die Öffentlichkeit. „Nach fastdreißigjähriger Pause“, also um 1950,nach seiner Wiedergenesung, „fiel mirbei der Vorbereitung zu einem Fest ein‚Weigenleed‘ ein, wozu mir Wort undWeise gleichzeitig in die Feder kamen77.Dies wurde, da es in einem Privatdruckerschien, vom Westfälischen Heimat-bund entdeckt“. Der damalige Ge-schäftsführer des Westfälischen Heimat-bundes78, Wilhelm Schulte (1891-1986),veröffentlichte es im sechsten „Westfäli-schen Liederblatt“79. „So wurde ein Toraufgetan. Durch Drängen, Ermunterndes Westfälischen Heimatbundes, dannauch des Mönstersken Krinks, erblickteein münsterländisches Volkslied nachdem anderen das Licht der Welt“80.Es ging P. Gregor Schwake „nicht um dashochdeutsche Volkslied, sondern um dasniederdeutsche, das plattdeutsche. Zu-nächst – unseren Kräften gemäß – umdas münsterländische, von dem wir hof-fen, daß es die Expansionskraft ins West-fälische haben möge.“81 Daher vertonteer eigene plattdeutsche Gedichte, aber

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Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

auch solche von Augustin Wibbelt, Fer-dinand Zumbroock (1816-1890) undAnton Aulke (1887-1974). „Wenn Wib-belt in seinem Gedichtchen ‚All datTruern‘ sagt ‚Laot us singen, laot et klin-gen‘, was ist das anders als ein Ruf nachdem Komponisten, der das Gedichtsangbar macht.“82 Bevor P. GregorSchwake Friedrich Castelle (1879-1954)seine Vertonung von dessen „min Mön-sterland“ zeigte, erkundigte er sich beidiesem, „wie er sich das Liedchen däch-te. Er antwortete, als Wanderlied. Ichzeigte ihm mein Manuskript. Die Notenhatten die Aufschrift: ‚Wanderlied‘.“83

Die kritische Frage nach der Aufnahmederartiger Vertonungen bereitete ihmkeine Sorgen: „Wann werden die Frauen,die Bauern, die Mäher“ die westfälischenGedichte „singen? Sobald die Melodieda ist und ihnen auf die Zunge gelegtwird.“84

1951 wurde für den Benediktinerpater„ein wahres plattdeutsches Liederjahr ...Zum Schluß des Jahres konnte ich rund75 Vertonungen, die alle als Volksliedergedacht sind, vorlegen.“85 Viele davonveröffentlichte er noch im gleichen Jahr:Die ersten vier im „Westfälischen Lieder-blatt“ 6, das acht Auflagen erzielte, pub-lizierten Lieder Gregor Schwakes gabensich eher „besinnlich“. Fröhlich waren diefolgenden vier in Blatt 7, das AnfangFebruar 1951 erschien. Nun „entstand inHeimatkreisen der Wunsch, ... ‚Lieder zuHeimattänzen‘ erscheinen zu lassen, diein den „Liederblättern“ 8 und 9 Platzfanden86. Damit versuchte P. Schwake,ein Gegengewicht zu den aus den Ver-einigten Staaten nach Deutschland im-portierten modernen Tänzen zu schaf-fen87. 1951 galt bei der westdeutschenJugend der „Jitterbug“ als hochmodern.„In einem“ bis dahin „nicht gesehenenAusmaß an tänzerischer Extrovertiert-heit“ wirbelte „man den Partner durchdie Luft oder man“ wälzte „sich in ek-statischen Zuckungen am Boden.“88 DieSchwake-Lieder dagegen, so berichtetendie „Westfälischen Nachrichten, „schau-keln die Seele nicht bis zum Erbrechendurcheinander, sie tun das Gegenteil, be-ruhigen den Menschen, machen ihnfroh, füllen ihn wieder mit Freude ... rei-zen zum schreitenden Volkstanz, ma-chen das Herz angesichts der schönen,münsterländischen Heimat weit und of-

fen“. Mit deutlich antiamerikanischemAkzent wandte sich die Zeitung gegen„Importware mit Kaugummicharakter“89.Das entsprach durchaus der Intentiondes Komponisten. 1952 meinte P.Schwake: „Die uns allen vorschwebendewestfälische Heimat-Kultur kann garnicht anders, als durch innere Überzeu-gung Abstand nehmen von der durchEinheits-Jazz gleichgehackten ‚Zivilisa-tion‘ der Dancings; vielleicht darf mansagen: der heutigen Gesellschaftstanz-moden. Dort ist das Erste die heftigrhythmische Musik, das Zweite eine ofturwaldschwüle primitive Bewegung dereng placierten Tanzpaare; als Dritteskommt vielfach eine ins Mikrophon ge-hustete, an Wahnsinn grenzende ‚Poesie‘hinzu, glücklicherweise oft in einer vomSolisten ‚gut gekonnten‘ Auslandsspra-che“90.Im „Westfälischen Liederblatt“ 10 publi-zierte er dann unter dem Titel „Möns-terland, wat hebb‘ck di leiw“ vier „Müns-terlandlieder“, die „nichts vorhaben, alsin stiller Begeisterung die münsterländi-schen Feierstunden aufzusuchen undden hohen Festton edler Heimatliebehineinzubringen.“91 Diese ersten zwan-zig Lieder erschienen 1952 im VerlagAschendorff gesammelt als „De erstentwintig Schwake-Leeder“92. Der Titeldeutete an, dass eine Fortsetzung ge-plant war. Und wirklich folgten Lieder zuWeihnachten93, zum Erntedank94, zumFrühling95, zu geistlichen Themen96 undzuletzt die „Lieder der gastlichen Her-berge - Wull met Rausen bestreihn datganze Hus“97. In diesem letzten Heft fin-den sich nur Vertonungen eigener Texte,außer dem schönen

„Ne kleine Handvull Freidewull ick di maken met mien Lied“

auch das berühmte

„Gued gaohn!: Wull met Rausen bestreihn dat ganzeHuswo dat Glück mi lacht.“

Auch diese Lieder erschienen als Sam-melband bei Aschendorff98. Von diesenErfolgen beeindruckt, erbat auch die Bis-tumszeitung „Kirche und Leben“ von P.Gregor Schwake plattdeutsche Lieder mit

religiösem Inhalt. Diese Werke umrahm-ten den Gottesdienst anlässlich desWestfalentages 1961 in Lüdenscheid99.Dagegen scheiterte P. Schwakes öffent-lich angekündigter Plan, für das Ruhrge-biet eine Sammlung „echter und guterneuer Lieder des Reviers“100 zu erstellen.Auch der Westfälische Heimatbund ent-deckte damals die Bevölkerung derRuhrgebietsgroßstädte als neue Ziel-gruppe101. Die „Arbeit des bergmänni-schen Volksliedes“102, das „Heimat imHerzen des Volkes, nicht der Musikäs-theten“ beanspruchen sollte103, überfor-derte allerdings die Dicht- und Tonkunstdes Gerlever Mönches. Im übrigen dich-tete er selbst ausschließlich im münster-ländischen Platt, das er von seinen Elterngelernt hatte104. Die Mundart des Nieder-rheins, an dem er geboren und großge-worden war, beherrschte er nicht ingleicher Weise105. Allerdings war er in derLage, Gedichte, die sein Bruder Bernd inniederrheinischem Plattdeutsch verfassthatte, sprachlich zu korrigieren106.

Singeabende

Wilhelm Schulte und andere baten P.Gregor Schwake, sein Talent öffentlicheinzusetzen. Erstmals trug er einige sei-ner Lieder im Januar 1951 „auf einergroßen plattdeutschen Versammlung beiFrönd“, einem gastronomischen Betriebin Münsters Warendorfer Straße, vor.„Etwas später drängten mich die eifrigs-ten Plattdeutschen, ihnen am Flügel von Pinkus Müller eine Menge Liedervorzusingen.“107 Am 15. Februar 1951veranstaltete P. Gregor Schwake einenersten „offenen Singeabend“ mit platt-deutschen Liedern im Saal des West-fälischen Landesmuseums zu Münster.Sofort „nach dieser beispielgebendenVeranstaltung“ erlangte sein Lied „DeDissel“108 große Popularität109. Bis März1952 war die Zahl dieser Abende, die denBenediktiner „bis an die äußersten Sprach-grenzen des Münsterlandes“110 führten,bereits auf 35 gestiegen. Im September1955 veranstaltete er bei einer England-reise sieben Heimatabende mit dem Titel„Das schöne deutsche Volkslied“111. Ineinem Rundfunkinterview 1957 bekann-te P. Gregor Schwake, „daß er nie einKonzert mit plattdeutschen Lieder gebenwollte. Alle Anwesenden sollten mitsin-

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Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

gen, nicht bloß zuhören.“112 Rasch er-kannte er daher die Gefahr, dass dieBesucher seiner „Singeabende“ stummblieben und dem vorführenden Chorlauschten. „Da kam uns einer der be-währtesten münsterländischen Chor-meister zu Hilfe, Kapellmeister FranzBrand113 (Neubeckum), indem er um denCantus firmus der unverändert bleiben-den Volksmelodie Chor-Paraphrasenschrieb. So deutet der blühende Chorsatzin seiner Transkription erst recht das Liedaus, macht es dem zuhörenden Konzert-publikum lieb und wertvoll und gibt ihmLust, es selber zu singen.“114 Die Chor-sätze gab der Westfälische Heimatbunddann in einer eigenen Reihe parallel zu dem „Westfälischen Liederblatt“ her-aus115.Insgesamt fanden mehr als zweihundertsolcher „Singeabende“ statt116. „Dankseiner Kraft und Zuversicht ausstrahlen-den Erscheinung“ vermochte P. „GregorSchwake im Mönchsgewand tausendeSingbegeisterte für seine Sache zu ge-winnen. Ungebrochen trotz harter Schick-salsschläge, verkündete er diesen sin-gend seine Lebensweisheit:

Wat nutzt dat Knuttern un Gestüehn?Viel biätter is: Cantate!Mit Stüehnen wäd dat Liäbn swaor,wäd lichter met Cantate.“117

Singspiele

Neben Lieder und Gedichte traten auchumfangreichere Formen. Anlässlich der1400-Jahr-Feier der Abtei Monte Cassi-

no verfasste P. Gregor Schwake 1929 einFestspiel mit dem Titel: „Benediktus aufMonte Cassino“, das im Gerlever Refek-torium vor den Mönchen und ausge-wählten Gästen aufgeführt wurde.Zwanzig Jahre später gründete er mitAlbert Wiechert (1896-1978) die Spiel-schar „Schule und Nachbarschaft Gerle-ve“118. Wiechert hatte bis 1920 am Leh-rerseminar Coesfeld studiert, als dort P.Schwakes Lehrer Fritz Schlüter unter-richtete119 und war inzwischen Lehrer ander Gerlever Volksschule. Nun sollte die Spielschar zur Weihe deszweiten Abtes von Gerleve, Pius Bud-denborg (1902-1987), am 11. November1948 ein Stück aufführen. P. Schwakeschrieb dazu „ein kleines, aber sehr fei-nes Festspiel“120 zu Ehren des Namens-patrons des neuen Abtes, Papst „Pius V.“(1504-1572)121. Im nächsten Jahr erin-nerte ein zwei Mal in Gerleve aufgeführ-tes Stück „Die Klostergründung“ an dieAnfänge des Benediktinerklosters Gerle-ve 1899122. In den nächsten Jahren führ-te die Spielschar weitere Stücke des Be-nediktiners auf: „Der Königszug nachBethlehem“ (1949), das Passionsspiel„Der Fürst der Welt“ (1950), zur Weih-nacht „Die Weihnachtsgeige“ (1950)123

und „Das Himmelstor wird aufgetan“124.1951 wirkten die Kinder der GerleverVolksschule bei der Rundfunkaufnahmevon Friedrich Castelles münsterländi-schem Hörspiel „Hillige Nacht“ mit, dasvom NWDR ausgestrahlt wurde125. Dazuhatte P. Gregor Schwake zwei geistlicheVolkslieder beigesteuert. Daraufhin be-gann der Benediktinerpater selbst, ins-

gesamt 15 Singspiele in plattdeutscherSprache zu verfassen. Die Themen such-te er bevorzugt in der Region. Nach demErfolg von „Annthrinken vertell us wat“über die Jugend Anna Katharina Em-mericks (1774-1824), das in Billerbeck21 Mal aufgeführt wurde126 und nachAnsicht des Gerlever Chronisten „einewahrhaft seelsorgliche Wirkung“ ausüb-te127, erstellte P. Gregor Schwake zweiJahre später eine Fortsetzung: „Wat utAnnthrinken wuorn is“128 über ihrePassionszeit in Dülmen. Ebenfalls inPlatt verfasste er ein „Kinnerfunkspiell toWiehnachten“129, das am 27. Dezember1955 in Gerleve uraufgeführt wurde. Aufder Einladung hieß es: „Die Kinder spie-len Rundfunksendung. Sie funken durchdas Mikrophon zum Rundfunkhaus unddurch das Rundfunkhaus an die Radio-hörer Reportagen von fünf weihnacht-lichen Erlebnissen, die sie auf der Bühnezeigen“.P. Gregor Schwakes bedeutendstes Stückhieß „Liudger, Biskop van Mönster“130.Dazu ließ er sich von den damals belieb-ten Verfilmungen der Biographien eini-ger Heiliger wie Maria Goretti131 (1890-1902), Theresia vom Kinde Jesu132

(1873-1897) und Vinzenz von Paul133

(1581-1660) sowie durch DichtungenAugustin Wibbelts und Karl Wagenfelds(1869-1939) inspirieren. Das Stück wur-de im Liudgerjubiläumsjahr 1959 vonder Realschule in Billerbeck uraufge-führt134. Im selben Jahr folgte für denFestzug der Stadt Billerbeck ein Werküber Münsters „Kanonenbischof“ Chris-toph Bernhard von Galen (1606-1678)135, später ein Stück mit dem Titel„Heliand “ und die Vertonung von AntonAulkes „Nobiskrog“136. 1963 verfasste P.Schwake das schöne „Wiehnachtsspiellvan‘n Friäden“137, 1965 das Laienspiel„Sünt Nikolaus Bellerbook“, das im De-zember des Jahres von Schülern anläss-lich der Eröffnung des neuen Gebäudesder Volksschule Holtwick uraufgeführtwurde. „Dieses Bühnenspiel in fünfAkten birgt“ so berichtete die GerleverKlosterchronik „neben starken religiösenund künstlerischen auch hohe schul-pädagogische Werte, so daß der Schul-rat des Kreises Coesfeld sich veranlasstsah, sämtliche 90 Schulleiter des Kreiseszu einer Aufführung zusammenzuru-fen.“138

Bochumer Katholikentag 1949 in der Halle des Bochumer Vereins (AG)

Wachsende Bekanntheit

Als P. Gregor Schwake einige Zeit durchKrankheit ans Haus gebunden war139,nutzte er die Zeit, um Gedichte zumKirchenjahr zu schreiben140. Andere fan-den in diesen Texten Trost, darunter derSoester Superintendent Adolf Claren-bach (1877-1952), den sie „auf seinemlangen Krankenlager bis zum Vortageseines Todes begleitet“ haben141.Zur Verbreitung von P. Gregor SchwakesWerken trug auch der Rundfunk bei142.Das plattdeutsche Hörspiel „De gestuoh-lene Pastor“ nach einer Erzählung vonHeinrich Luhmann (1890-1978)143, zudem Pater Gregor Schwake die Musik aufder Gerlever Orgel spielte, wurde Weih-nachten 1963 zum zweiten Mal ausge-strahlt. Seit 1976 liegt eine Schallplat-tenaufnahme vor144.Ähnlich wie bei den Volkschoralwochennahm P. Gregor Schwake auch für seineniederdeutsche Dichtung viele Reisenauf sich. Bis zu seinem Lebensende nutz-te er diese Gelegenheiten immer, umseine Impressionen in Skizzenbüchernfestzuhalten, die er bei passender Gele-genheit gerne vorzeigte145.

Anerkennung

In Anerkennung seiner Leistung wurdenP. Gregor Schwake zahlreiche Ehrungenzuteil. Als er am 15. April 1957 in Gerle-ve seinen 65. Geburtstag feierte, fandensich unter den vielen Gästen der Direk-tor des Landschaftsverbandes Westfa-

len-Lippe, Anton Köchling (1903-1990),der Hauptgeschäftsführer des Westfäli-schen Heimatbundes, Hans Riepenhau-sen, sowie der frühere Regierungspräsi-dent Franz Hackethal (1891-1966). 1962erhielt er anlässlich seines 70. Geburts-tages aus der Hand von Regierungsprä-sident Josef Schneeberger (1909-1982)das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse,1965 den begehrten „Rottendorf-Enni-gerloh-Preis“ im Rahmen der Eröffnungder Münsterischen Heimattage.

Solche Auszeichnungen werden gewöhn-lich dem zuteil, der seine größten Leis-tungen bereits vollbracht hat. So war esauch bei P. Gregor Schwake. Nicht nursein Engagement für den Volkschoralendete 1963. Auch die Verbreitung sei-ner plattdeutschen Gedichte und Liedergeriet ins Stocken. Bereits 1956 war dieLiteraturpolitik des Westfälischen Heimat-bundes von jüngeren Schriftstellernscharf kritisiert worden. „Der Westfäli-sche Heimatbund, der seinen Statutengemäß stets Autoren gefördert hatte, diesich zu ihrer Heimat bekannten – einesehr gezielte Förderung übrigens, die inEmpfehlungen für Büchereien, Volks-hochschulen und Schulbüchereien bishin zur Konzeption von Schriftenreihenihren Ausdruck fand – der WHB also, zogsich aus der Literaturförderung zu-rück“146. Der Rückzug erfolgte in Etap-pen. Neue Schwakelieder erschienen1962 zum letzten Mal im „WestfälischenLiederblatt“ 43. Mit Blatt 47 endete dieReihe 1964147.

„Der Lärm verstummt“

Der inzwischen über siebzig Jahre alte P.Gregor Schwake publizierte nach 1962keine weiteren Texte oder Kompositio-nen. Am 8. September dieses Jahres hat-te der Siebzigjährige das Goldene Pro-fessjubiläum gefeiert. Der rüstige Paterhielt weiterhin Vorträge und Liederaben-de. „Im germanistischen Seminar derHamburger Universität trug er“ 1966 „ei-ne Auswahl seiner münsterländischenLieder vor“148. Bei einem Gottesdienstzum 700. Weihetag des Doms zu Müns-ter spielte er dort „die Domorgel mitihren 80 Registern mit solch jugendli-chem Schwung, daß der Bischof“ Hein-rich Tenhumberg (1915-1979) „nachhermeinte, man habe glauben können, derOrganist müsse wohl sicher noch unter30 Jahre alt sein.“149 Aber zu Beginn desJahres 1967 fühlte er sich schwach undmüde. Eine Kur im Schwarzwald schaff-te scheinbar Abhilfe. Seinen 75. Ge-burtstag am 15. April feierte er in ge-wohnter Form. Er begann noch dieArbeiten an einem Festspiel zur 1000-Jahr-Feier der Stadt Borghorst150. Dastellte sich Ende Mai heraus, dass er aneinem schweren Krebsleiden litt. ZweiWochen später verstarb er am 13. Juni1967 im Dülmener Krankenhaus. Presse,Rundfunk und Fernsehen berichtetenvon seinem Tod. Zur Beerdigung aufdem Gerlever Klosterfriedhof am 16. Ju-ni fanden sich viele Freunde und Be-kannte ein. Außer zahlreichen Geist-lichen kamen Landrat Heinrich Hörne-mann (1906-1977), Hans Riepenhausenvom Westfälischen Heimatbund sowieder Mundartdichter und Stifter des Rot-tendorf-Preises, Andres J. Rottendorf(1897-1971), der wie P. Gregor Schwa-kes Eltern aus Ennigerloh stammte unddem Verstorbenen ein Abschiedsgedichtwidmete:

„Der Lärm verstummt.Es schwieg das Laute,Und rings um michWard alles still,Und als ichIn die Weite schaute,Fiel ab von mirDas Erdenleid,und ich empfand schon in der Zeit, Das Heilige der Ewigkeit.“151

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

8 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Aufführung von „Die heilige Helena“ in Birten 1926 (AG)

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 9

1 Rottendorf-Preis für Gregor Schwake, in:Westfalenspiegel 14 (1965,11), S. 25.

2 ANTON HILCKMANN, In laudem Rev. P. Gre-grorii Schwake OSB, poetae westphalicae, in:ders., Sollen die niederdeutschen Dialektesterben?, Berlin 1967, S. 69-73, hier 72: „Undaor sai ick nu sau wat, waor ick bolle den ut-drouk ‚komplementarität‘ van westfaolendomun benediktiinske liävensfuorm füör brukenwollde: Gerleve, de abdei, waor ussen paoterGregor tohäört, ligg midden in‘t Mönster-land. Ick mott daor altiid an twee annere be-nediktinerabdeien denken, de auk sau vullfüör de spraoke van dat land, waor se ligget,daon hebbt un no doet, sau dat man bolleseggen draff: dat de spraoke van dat land ofländken, van ‘ne relatief kleine volksgruppe,de alleen al daordüör, dat se klein was un datse kinen egenen staat met iäre egene sprao-ke hadde, bedrüet was, liävensgefäörlick be-drüet was, – dat düsse spraoken doch no an‘tliäven bliewwen sint un auk, sauvull äs mansein kann, in de tokomst no an‘t liäwen bli-ven süelt, dat is met in eerste stiedde düssebenediktinerkläusters, de de bedrüede sprao-ke pieget un holpen hebbt, to danken; ikmeine de beiden kläüsters Be11oc in het Ba-skenland un Mustér (Disentis) in het rätoro-maonske Graubünden. In Belloc sitt‘t ‘negansse rige van baskiske benediktinerpaoters,öllere un jüngere, die iär liäven un arbeidenin den denst van de baskiske spraoke un hetbaskiske volksdom stellet hebbt. Wu was dat:konn Ger1eve nich auk sau wat äs‘n west-fäö1sk Be11oc wären?!?“

3 Zwischen 1900 und 2003 stammten 46,5 %der Gerlever Mönche aus dem Bistum Müns-ter; BARTHOLOMÄUS DENZ – MARCEL AL-BERT, Der Personalstand der Abtei Gerleve im20. Jahrhundert, in: PIUS ENGELBERT (Hg.),Saeculum. Zeit und Welt. 100 Jahre AbteiGerleve, Münster 2004, S. 218-233, hier 233.

4 GREGOR SCHWAKE, Beiträge zur Geschichteder Kirchenmusik in Emmerich, in: Bürger-blatt für den Niederrhein, Jubiläumsausgabe1925 (Sonderabdruck Emmerich 1925), S. 35;DERS., Ein Vierteljahrhundert Volkschoralar-beit bis zum 73. Deutschen Katholikentag inBochum 1924-1949, Bochum 1950, S. 7 f.

5 Totenchronik aus Gerleve. P. Gregor SchwakeOSB, gestorben am 13. Juni 1967, Gerleve1967, S. 2; nach HILDEGARD PICKERS, An-dere Menschen frohmachen. Pater GregorSchwake O.S.B., Emmerich 1992, S. 9 war P.Schwake sogar 1,97 m groß.

6 Billerbeck, Archiv der Benediktinerabtei Ger-leve (im folgenden AG), Nr. 108.

7 Die Totenchronik (wie Anm. 5), S. 5 nenntnoch „den Schweizer Professor Nather“, überden nichts bekannt ist.

8 GREGOR SCHWAKE, Fritz Volbachs Werke.Dem Meister zum sechzigsten Geburtstage,Münster 1921.

9 AXEL BEER, Fritz Volbach – ein wilhelmini-scher Komponist, in: KLAUS HORTSCHANSKY(Hg.), Fritz Volbach (1861-1940). Komponist,

Dirigent und Musikwissenschaftler. Festschriftzum 60jährigen Bestehen des Musikwissen-schaftlichen Seminars der Westfälischen Wil-helms-Universität Münster (=Beiträge zurwestfälischen Musikgeschichte 20), Hagen1987, S. 83-137, hier 87.

10 W. F. VOLBACH, in: FRITZ VOLBACH, Erleb-tes und Erstrebtes, Mainz 1956, S. 148.

11 GREGOR SCHWAKE, Forschungen zur Ge-schichte der Orgelbaukunst in Nordwest-deutschland. Orgelbaumeister Jacob Cour-tain, seine Orgelbauten von 1778 bis 1800,seine künstlerische Bedeutung, seine Persön-lichkeit, ungedruckte Diss., Münster 1923.

12 DERS., Die ersten Orgeln und Organisten derSt. Lambertikirche in Coesfeld, in: Heimatka-lender des Kreises Coesfeld 2 (1926), S. 20-23.

13 Zu diesem Instrument RAPHAEL SCHULTE,Zur Geschichte der Orgel in der Abteikirche St.Joseph zu Gerleve, in: ENGELBERT (wie Anm.3), S. 310-333.

15 ERICH ECKERT, St. Victor. Legendenspiel in 2Teilen, (Xanten 1927). Das Stück wurde 1925auch in Paderborn aufgeführt.

16 Chronik der Abtei Gerleve August bis Jahres-ende 1924 (AG).

17 CARL ALLER, Die heilige Helena. Ein Legen-denspiel in 3 Aufzügen und einem Schluss-bild, Xanten 1926 vermerkt S. 84: „Die Ur-aufführung ging am Pfingstsonntag, 23. Mai1926, im altrömischen Amphitheater in Bir-ten in Scene. Dr. Gregor Schwake schrieb dieMusik... An den Aufführungen wirkten rund250 Damen und Herren der niederrheinischenGegend von Birten und der umliegenden Or-te mit.“

18 Zu den Aufführungen in Birten HEINRICHJANSEN – UDO GROTE (Hg.), Zwei Jahrtau-sende Geschichte der Kirche am Niederrhein,Münster 1988, S. 502 f.

19 ERICH ECKERT, Der verlorene Sohn. Parabel-spiel in drei Aufzügen und einem Vor- undNachspiel (=Büchersammlung Fredebeul &Koenen 6), Essen 3 und 4o. J. Die Bibliothek derAbtei Gerleve (Sign.: 12 dl 1741) besitzt dasExemplar P. Gregor Schwakes mit seinenhandschriftlichen Anweisungen für die Auf-führung und S. [141] dem Vermerk: „Kompo-niert vom 10.-12. September 1924. Fr[ater]Gregor“.

20 E[DMUND] P[ESCH], Katholisches Geistesle-ben in Coesfeld, in: Coesfelder AllgemeineZeitung (4. März 1925).

21 Diözesansynode des Bistums Münster 1924,Münster (1924), S. 122 (= Statuta synodalia,Nr. 238).

22 Zum Einsatz der Abtei für den Volkschoralund die Liturgische Bewegung GEORG M.EISENSTEIN, Zwischen missionarischer Seel-sorge und einer Pastoral der Gastfreund-schaft. Entwicklungen und Perspektiven-wechsel in 100 Jahren Seelsorge, in: ENGEL-BERT (wie Anm. 3), S. 334-359, hier 341-344.

23 SCHWAKE, Fritz Volbachs Werke (wie Anm.8), S. 3 stellt „Volbachs Bestreben“ heraus,„die schönste von allen Künsten den weite-

sten Kreisen, dem Volke zugänglich zu ma-chen“.

24 Zusammenstellung der Kurse zwischen 1924und 1928 bei DERS., Das Volk lernt gregori-anischen Choral. Volkschoralpraxis. NeunFragen, Dülmen 1932, S. 13-21.

25 PIUS XI., Divini Cultus Sanctitatem, Nr. IX., in:Acta Apostolicae Sedis 21 (1929), S. 33-41,hier 40 f.; deutsche Übersetzung: Apostoli-sche Konstitution Divini Cultus Sanctitatem,in: Kirchenmusikalische Gesetzgebung. DieErlasse Pius‘ X., Pius‘ XI. und Pius‘ XII. überLiturgie und Kirchenmusik. Von der HeiligenRitenkongregation approbierte deutscheÜbersetzung durch Mönche der Abtei Grüs-sau, Regensburg 41954, S. 19-29, hier 27.

26 Zur Apostolischen Konstitution SCHWAKE,Volk (wie Anm. 24), S. 21 f.

27 DERS., Meine Romfahrt im März 1935, in: Li-turgie und Kirchenmusik 6 (1935), S. 64. Vgl.DERS., Privataudienz, in: Singt dem Herrn 6(1955), S. 20.

28 DERS., Ich sang mit Hunderttausenden. Ein Be-richt über dreißigjährige Arbeit, in: THEODORBOGLER (Hg.), Kirchenmusik in der Gegenwart(= Liturgie und Mönchtum. Laacher Hefte, 3.Folge, 18) Maria Laach 1956, S. 77-87, hier 83:„Nur in Passau verdarb der Krieg die Pläne vonBischof und Generalvikar, und in Breslau warunsere Arbeit nicht nötig, solange Mönche derAbtei Grüssau das Werk mit großer Volksbetei-ligung taten.“ Dennoch hielt P. Schwake 1943einen Kurs in Breslau; SCHWAKE, Vierteljahr-hundert (wie Anm. 4), S. 15.

29 Zuvor erschien DERS., 36 und 66 liturgischeTaten, in: Musica divina 20 (1932), S. 15-18,hier 18: „wenn der Mönch Gregorius, der diesschreibt, vor Gott einen Wunsch haben darf,so sei es der, in nicht allzu ferner Zeit in einergroßen österreichischen Pfarrkirche mit einpaar Tausend österreichischen Katholiken einliturgisches Choral-Volkshochamt einüben zudürfen.“ Während der Volkschoralwoche inder Schweiz „kamen Abgesandte aus dem be-nachbarten Österreich, um die Arbeit zu be-obachten“. Dann folgten Einladungen zu-nächst nach Vorarlberg; DERS., Über denStand der Volkschoralbewegung im Herbst1938, in: Bibel und Liturgie 13 (1938/1939),S. 6-11, hier 9.

30 DERS., Der Volkschoral, in: HEINRICH LEMA-CHER – KARL GUSTAV FELLERER (Hg.),Handbuch der katholischen Kirchenmusik,Essen 1949, S. 345-348, hier 347; GREGORSCHWAKE, De cantu gregoriano in ore popu-li, in: IGINO ANGLÈS (Hg.), Atti del Congres-so Internazionale di Musica Sacra Organizza-to dal Pontificio Istituto di Musica Sacra edalla Commissione di Musica Sacra per l‘An-no Santo (Roma, 25-30 maggio 1959), Tour-nai 1952, S. 265 f.

31 SCHWAKE, Ich sang (wie Anm. 28), S. 78.32 PIUS PARSCH, Volksliturgie. Ihr Sinn und

Umfang, Klosterneuburg/Wien 1940, S. 373.Zu den Meinungsverschiedenheiten zwischenParsch und Schwake GREGOR SCHWAKE, Ich

sang (wie Anm. 28), S. 81; vgl. ALBERT TINZ,P. Gregor Schwake OSB, ein Leben für denVolkschoral, in: HENRICUS P.M. LITJENS -GABRIEL M. STEINSCHULTE (Hg.), Divini cul-tus splendori. Studia musicae sacrae necnonet musico-paedagogiae. Liber festivus in ho-norem Joseph Lennards doctoris cantus gre-goriani honoris causa, Rom 1980, S. 375-411,hier 397-400.

33 SCHWAKE, Ich sang (wie Anm. 28), S. 86.Nach DERS., Vierteljahrhundert (wie Anm. 4),S. 31 nahmen 3000 Sänger an der General-probe teil.

34 THEO HAMACHER, Der kirchliche Volksge-sang, in: KARL GUSTAV FELLERER (Hg.), Ge-schichte der katholischen Kirchenmusik, 2:Vom Tridentinum bis zur Gegenwart, Kasselu.a. 1976, S. 294-307, hier 300: „Im sog.Deutschen Hochamt treten an Stelle des Gre-gorianischen Chorals von der Gemeinde ge-sungene deutsche Kirchenlieder.“

35 GREGOR SCHWAKE, in: Singt dem Herrn 6(1955), S. 48: „Sehr viel gäbe es zu berichtenüber den zweiten deutschen liturgischenKongress, der zu München stattfand und je-dem Kirchenmusiker Sorge bereitete, weil das‚deutsche Hochamt‘ einen exzellenten Emp-fehlungsbrief erhielt. Für das ‚deutsche Hoch-amt‘ braucht man keine Kirchenchöre. Wirentgehen der Gefahr nur, wenn wir positivmithelfen zum liturgischen lateinischen Ge-meinschaftshochamt, wobei der Kirchenchornotwendig ist.“ Zu dem „Zweiten DeutschenLiturgischen Kongreß in München vom 29.August bis 1. September 1955 mit dem The-ma „Liturgie und Frömmigkeit“ Herder-Kor-respondenz 10 (1955/1956), S. 29-35.

36 HAMACHER (wie Anm. 34).37 GREGOR SCHWAKE, in: Singt dem Herrn 6

(1955), S. 48: „Der 1. Januar 1956 bringt ei-ne bedeutsame Änderung... Kirchensänger-blatt zerteilt sich in eine Unmenge von Diö-zesancäcilienvereinskirchensängerblättern.Die Hochwürdigen Diözesancäcilienvereins-präsides werden monatlich in eigenen Veröf-fentlichungen zu den ihnen anvertrautenSängern sprechen. Ein wahrhaft phantastischgenialer und schwieriger Plan! Glückauf da-zu! - Wir aber müssen voneinander Abschiednehmen. Unseren 13000 Lesern ein herzlichesLebewohl!“

38 DERS., Ich sang (wie Anm. 28), S. 87.39 DERS., Wallis bis Waterkant. Gesang eines

Jahres, Dülmen (1960), S. 40.40 EBD., S. 49.41 TINZ (wie Anm. 32), S. 379. Vgl. EISENSTEIN

(wie Anm. 22), S. 343.42 SCHWAKE, Vierteljahrhundert (wie Anm. 4),

S. 23 zu der Volkschoralwoche in Innsbruck1940.

43 ULRICH VON HEHL u.a. (Bearb.), Priester un-ter Hitlers Terror. Eine biographische und sta-tistische Erhebung, 2 Bde. (=Veröffentlichun-gen der Kommission für Zeitgeschichte A,37), Paderborn u.a. 31996, Bd. 2, S. 1092.

44 GREGOR SCHWAKE, Vor zehn Jahren. März

1944, Gesegnete Passion, in: Singt dem Herrn5 (1954), S. 10; Chronik aus Maria Laach, 1.Januar 1941 bis 1. Januar 1946, Andernach1946, S. 8.

45 „Die Verordnung des Reichspräsidenten zumSchutz von Volk und Staat (28. Februar 1933)erlaubte es, missliebige Oppositionelle fest-zunehmen und ohne Anspruch auf richterli-che Nachprüfung zeitlich unbegrenzt instaatlichen Gefängnissen oder Konzentra-tionslagern zu inhaftieren“; HEHL (wie Anm.43), Bd. 1, S. 61.

46 CHRISTIAN FRIELING, Priester aus demBistum Münster im KZ. 38 Biographien,Münster 1992, S. 181 f.

47 HEHL (wie Anm. 43), Bd. 1, S. 57.48 EBD., S. 84.49 EBD., S. 82.50 Hirtenwort des Deutschen Episkopats, Fulda

19. August 1943, in: LUDWIG VOLK (Bearb.),Akten deutscher Bischöfe über die Lage derKirche 1933-1945, 6: 1943-1945 (= Veröf-fentlichungen der Kommission für Zeitge-schichte A, 38), Mainz 1985, Nr. 872/II, S.197- 205, hier 197 f.

51 EBD., S. 201.52 HEINZ HÜRTEN, Deutsche Katholiken 1918-

1945, Paderborn u.a. 1992, S. 529.53 Über den Verlauf der Festnahme liegen unter-

schiedliche Nachrichten vor. Unwahrschein-lich klingt, was GREGOR SCHWAKE, Viertel-jahrhundert (wie Anm. 4), S. 23 f. berichtet:Die „Woche bei den Jesuiten im Alten Domvon Linz a. Donau wurde am 6. Oktober durcheinen Telephonanruf der Gestapo jäh unter-brochen.“ Anders PICKERS (wie Anm. 5), S.69: P. Schwake wollte den Dom verlassen. Da„stellten sich ihm zwei ‚Herren‘ in Zivil in denWeg, zeigten ihre Gestapo-Plakette und for-derten ihn auf, ihnen zu folgen. Er bat darum,sich im Pfarrhaus Rasierzeug und etwas Wä-sche zu holen und eine Nachricht hinterlas-sen zu dürfen, aber das wurde ihm nicht ge-stattet.“

54 GREGOR SCHWAKE, Ereignisse und Erinne-rungen, in: Singt dem Herrn 3 (1952), S. 16;ferner dazu DERS., Vor zehn Jahren. Januar1944, Zelle und Kapelle, in: EBD. 5 (1954), S.2: „Er war furchtbar aufgeregt; verriet mir,daß er seit 15 Jahren nicht mehr gebeichtethabe.“

55 HEHL (wie Anm. 43), Bd. 1, S. 95: „Dabeineigte die Gestapo während der Kriegsjahrezur Radikalisierung: Hatte sie bis dahin inFällen von Kanzelhetze u.a. meist auf Druck-mittel wie Schutzhaft, Ausweisung, Zwangs-und Sicherungsgeld zurückgegriffen, ging siemit zunehmender Kriegsdauer immer häufi-ger zu KZ-Einweisungen über.“

56 Später erinnerte sich ein aus Belgien stam-mender Mithäftling und Jesuit: „wir hattensogar eine Missa Dachauensis. Hoffentlichwird, zum größten Nutzen der sakralen Kunst,mein guter Freund Pater Gregor Schwake OSBdiese poliphone Messe, in der die Gläubigenselbst ihren Part wie in einer gregorianischen

Messe singen, veröffentlichen. Ich versichere,es war großartig“; LEO DE CONINCK (1889-1956), Priestergespräche in Dachau, in: EU-GEN WEILER (Hg.), Die Geistlichen in Dach-au sowie in anderen Konzentrationslagernund in Gefängnissen. Nachlaß von PfarrerEmil Thoma, (Mödling 1971), S. 872-883,hier 878 f.

57 REIMUND SCHNABEL, Die Frommen in derHölle. Die Geistlichen in Dachau, Frank-furt/Main 1965, S. 128 f.

58 Zu ihm GÖTZ DEIMANN (Hg.), Die anthropo-sophischen Zeitschriften von 1903 bis 1985.Bibliographie und Lebensbilder, Heidelberg1987, S. 358, 369, 419, 421, 434, 444;WOLFGANG JACOBEIT – CHRISTOPH KOP-KE, Die biologisch-dynamische Wirtschafts-weise im KZ. Die Güter der „Deutschen Ver-suchsanstalt für Ernährung und Verpflegung“der SS von 1939 bis 1945 (= Gesellschaft -Geschichte – Gegenwart 13), Berlin 2 2002, S.85, 96, 106 f.

59 Hektographiertes Exemplar in AG mit der An-gabe: „Pfingsten 1943“ .

60 GREGOR SCHWAKE, Mönch hinter Stachel-draht. Meine Dachauer Chronik, 1949, S. 42(unvollständiges Manuskript in AG).

61 EBD., S. 43.62 DERS., Vor zehn Jahren. Juli 1944, Schnell,

Herr!, in: Singt dem Herrn 5 (1954), S. 26:„Dort war der Arbeitsvorgesetzte unserer Ab-teilung der Gartenmeister Lippert, der amChiemsee wohnte, wöchentlich oder alle zweiWochen zur Plantage kam, aber nie Uniformtrug. Ich wurde ihm bald nach meinem Ar-beitsantritt im Glashaus vorgestellt, wobeiDirektor“ P. Augustin „Hessing bemerkte, ichhätte auch schon Gedichte gemacht. DennLippert war Goetheaner. Ich rezitierte ihm das... Gedichtlein über die Blumen im Lager.Hocherfreut ermunterte er mich, weitere Ge-dichte zu verfassen, indem ich die Pflanzen-welt beobachtete und mich von ihr anregenließ. Wir erhielten für unser Spezialkomman-do im großen ‚Gerätehaus‘ einen eigenen Bü-roraum, wo ich auch meinen Tischplatz in derEcke am Fenster bekam. Dorthin gab mirLippert ein Lehrbuch der Pflanzenkunde undGedichtbücher von modernen Lyrikern.“

63 FRIELING (wie Anm. 46), S. 184.64 Ein Exemplar in AG trägt als Datum Februar

1945.65 Bei PICKERS (wie Anm. 5), S. 81. Weitere Ge-

dichte, die P. Schwake im Konzentrationsla-ger verfasst hat, ebd., S. 67-103.

66 GREGOR SCHWAKE, Vor zehn Jahren. April1945, Ostern und Freiheit, in: Singt demHerrn 6 (1955), S. 14.

67 DERS., Der Volkschoral (wie Anm. 30), S. 346.Wenn die Angabe „20 Monate“ zutrifft, wä-re P. Schwake zum Jahreswechsel 1946/1947in Ettenkirch eingetroffen.

68 DERS., Mönch (wie Anm. 60); Auszüge inDERS., Vor zehn Jahren, in: Singt dem Herrn5 (1954), S. 2, 6, 10, 14, 18, 22, 26, 30, 34,38, 42, 46 und ebd. 6 (1955), S. 2, 6, 10, 14;

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

10 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 11

vgl. TINZ (wie Anm. 32), S. 389-395.69 EISENSTEIN (wie Anm. 22), S. 343.70 P. Gregor Schwake an Hans Riepenhausen

(1905-1983), Biberach an der Riss, 12. März1962 (Münster, Archiv des Westfälischen Hei-matbundes [im folgenden AWHB]).

71 AUGUSTIN WIBBELT, Pastraoten-Gaoren, Es-sen 1912. Im Exemplar der Bibliothek der Be-nediktinerabtei Gerleve (Signatur 8 dl 201)der handschriftliche Vermerk: „Vom Dülme-ner Cäcilienverein geschenkt, Oktober 1922.“

72 DERS., Mäten-Gaitling. Gedichte in münster-länder Mundart, Essen (1909).

73 DERS., Hillgenbeller, Warendorf 1921. ImExemplar der Bibliothek der Benediktinerab-tei Gerleve (Signatur 8 dl 202) eine einge-klebte Karte des Warendorfer „Heimatverlagsder J. Schnellschen Buchhandlung“ mit demhandschriftlichen Vermerk: „Hochw. P. GregorSchwake O.S.B., Abtei St. Joseph. Im Auftra-ge des Verfassers übersenden wir Ihnen anbeiein Exemplar Hillgenbeller.“

74 GREGOR SCHWAKE, Neue deutsche Volkslie-der, in: Westfalenspiegel 1 (1952,4), S. 20 f.,hier 20. Zu P. Gregor Schwakes Vertonungenvon Wibbelt-Gedichten DOROTHEA RASPE,Vertonungen von Gedichten Augustin Wib-belts, in: Augustin Wibbelt-Gesellschaft e.V.,Jahrbuch 18 (2001), S. 7-26, insbes. 9 f.

75 P. Gregor Schwake an Hans Riepenhausen, Bi-berach an der Riss, 12. März 1962 (AWHB).

76 WALTER SALMEN, Geschichte der Musik inWestfalen im 19. und 20. Jahrhundert, Kas-sel u.a. 1967, S. 23.

77 PICKERS (wie Anm. 5), S. 32 zufolge trug P.Schwake erste plattdeutsche Dichtungen beider Hochzeit eines seiner Neffen am 29. März1951 vor. Sicherlich unzutreffend ist die An-gabe ebd., S. 50, das „Weigenleed“ sei 1952anlässlich der Geburt des ersten Kindes vonHildegard Pickers entstanden, da das Lied jabereits 1951 publiziert wurde.

78 Zum Hintergrund WILLI OBERKRONE, Hei-mat in der Nachkriegszeit. Strukturen, insti-tutionelle Vernetzung und kulturpolitischeFunktionen des Westfälischen Heimatbundesin den 1940er und 1950er Jahren, in: West-fälische Forschungen 47 (1997), S. 153-200.

79 Westfälisches Liederblatt 6 (1951, 7 und 8

1953), S. [2]. Das „Westfälische Liederblatt“erschien seit 1949. Herausgeber waren Wil-helm Brockpähler (1894-1980) seitens desWestfälischen Heimatbundes sowie die Ar-beitsgemeinschaft Niederdeutsches Münster-land und die Westfälische Schule für Musikder Stadt Münster; dazu WILHELM SCHULTE,Der Westfälische Heimatbund und seine Vor-läufer, 2 Bde, Münster 1973, hier Bd. 1, S.206, 333 f.

80 SCHWAKE, Neue deutsche Volkslieder (wieAnm. 74), S. 20.

81 EBD.82 EBD. Das Lied mit den zwei Strophen Augus-

tin Wibbelts und einer dritten von P. GregorSchwake erschien von diesem vertont imWestfälischen Liederblatt 38 (1959), S. 3.

83 SCHWAKE, Neue deutsche Volkslieder (wieAnm. 74), S. 20. Das von P. Gregor Schwakevertonte Lied erschien im Westfälischen Lie-derblatt 10 (1- 31952), S. 1.

84 SCHWAKE, Neue deutsche Volkslieder (wieAnm. 74), S. 20.

85 EBD.86 EBD., S. 21.87 K.H.H., Pater Schwake läßt Westfalen wieder

singen. Der bekannte Kirchenmusiker schufviele plattdeutsche Volkslieder und Heimat-tänze, in: Ruhrnachrichten (Lüdinghausen)(13. Februar 1953): „Als er mitten in derVolksliederarbeit steckte, nahm er sich vor,den Heimattanz zu beleben. Die ‚afrikani-schen Tänze‘, wie er die modernen Verren-kungen auf dem Tanzboden nennt, hatten esihm angetan. ‚Aber warum sich lange darü-ber ärgern? Etwas Neues schaffen!‘ So schufer eine ganze Reihe von beschwingten Lie-dern zu Heimattänzen“. Ebenso fast wörtlichbei DERS., „Een - twee - drei“. Ein Mönchlässt ganz Westfalen singen. PlattdeutscheLiederbewegung bricht an. Heimattänze neubelebt, in: Westfälische Nachrichten (Biller-beck) (25./26. April 1953).

88 JOHANNES EBERT – ANDREAS SCHMID,Chronik 1951. Tag für Tag in Wort und Bild,Dortmund 1990, S. 45.

89 WN, Plattdeutsche Lieder – fürs Herz ge-schrieben. Vom inneren Erfolg des Lieder-abends mit Pater Dr. Gregor Schwake, in:Westfälische Nachrichten (Beckum) (26. April1952): „Auf gut Deutsch heißt das, man soll-te sich der singenden Lebenskraft, die im ech-ten Lied wirkt, nicht berauben und seine See-le im Lied und dem aus ihm fließenden Tanzschwingen lassen. Das kann nur im Lied ge-schehen, das echt und tief, fromm und rein,schön, edel und menschlich gut ist. Import-ware mit Kaugummicharakter kann hier nichthelfen und ist höchstens eine Flucht in die ei-gene Verlegenheit oder Ausdruck seelischenLeergewordenseins, von dem die Menschenallerdings leider heute wie von einer schlei-chenden Krankheit befallen sind.“

90 GREGOR SCHWAKE, Über die Gestaltungmeiner acht Lieder zu Heimattänzen, in:Westfälischer Heimatkalender 7 (1953), S. 93-95, hier 93. Im Begleitschreiben zur Übersen-dung des Manuskripts schrieb dazu ders. anWilhelm Brockpähler, Gerleve 6. August 1952(AWHB): „Wenn ich aber jetzt, nachdem ichprachtvolle Beobachtungen in Frankreich ma-chen konnte, den Aufsatz noch einmal schrei-ben müsste, hätte ich den Abschnitt über dieheutigen Zivilisationstänze noch saftigergemacht; denn in Paris laufen so viel [sic!]‚zivilisierte‘ Farbige herum, die sogar beimTanz auf öffentlichem Platz anführten, dasses einem Grausen bereiten konnte.“

91 DERS., Neue deutsche Volkslieder (wie Anm.74), S. 21.

92 DERS., De ersten twintig Schwake-Leeder,Münster (1952). Dazu AUGUST HOLLWEG, P.Schwakes Lieder und Gedichte, in: Westfäli-

sche Nachrichten, Beckum (26. April 1952).93 Westfälisches Liederblatt 14 (1- 31952).94 EBD. 28 (1954).95 EBD. 38 (1959).96 EBD. 42 (1961).97 EBD. 43 (1962).98 GREGOR SCHWAKE, De tweden twintig

Schwake-Leeder, Münster 1962.99 Diener Gottes und der Heimat. Zahlreiche

Glückwünsche für Dr. Gregor Schwake zurVollendung seines 70. Lebensjahres, in: All-gemeine Zeitung (17. April 1962); SCHULTE(wie Anm. 79), Bd. 2, S. 214, Anm. 1001.

100 ERWIN SYLVANUS, Gaudeamus omnes in Do-mino. Besuch bei Benediktinerpater Dr. Gre-gor Schwake zu seinem 60. Geburtstag, in:Westfalenspiegel 1 (1952,4), S. 17-19, hier 19.

101 OBERKRONE (wie Anm. 78), S. 172-174.102 SCHWAKE, Neue deutsche Volkslieder (wie

Anm. 74), S. 21.103 SYLVANUS (wie Anm. 100), S. 19.104 PICKERS (wie Anm. 5), S. 8. 105 SCHWAKE, Wallis (wie Anm. 39), S. 31: „Be-

dauerlich nur, daß es in der niederrheinischenMundart noch keine derartigen Dichtungenund Lieder gibt, wie sie die münsterländischeMundart aufweist.“

106 PICKERS (wie Anm. 5), S. 115-118. Genaugenommen handelte es sich um das „Em-merekse Platt“.

107 P. Gregor Schwake an Hans Riepenhausen,Biberach an der Riss, 12. März 1962 (AWHB).

108 In: Westfälisches Liederblatt 7 (1951, 10-111959), S. 1: Das Gedicht Augustin Wibbeltsbeginnt mit den Worten: „Mak doch nichso‘n sur Gesicht! / Blomen staoht gewiss aukan dinem Wäg,/ un wenn‘t bloß ne aolle Dis-sel is“.

109 SALMEN (wie Anm. 76), S. 24 f.: „Das Lied‚Mak doch nich so‘n sur Gesicht‘ wurde baldnach dieser beispielgebenden Veranstaltungso populär wie ein Gassenhauer... Ob aller-dings die plakathaft übertreibende Über-schrift eines Zeitungsberichtes vom 26. März1953: ‚Ein Mönch läßt ganz Westfalen sin-gen‘ den Tatsachen und vor allem den Zu-kunftsaussichten entspricht, muß bezweifeltwerden, wenngleich Schwake ein sicheresGespür dafür eigen ist, den rechten Ton nach-ahmend zu finden, indem er sich an den ein-fachsten Verlaufstypen der neueren Volks-liedüberlieferung orientiert.“ Salmen beziehtsich auf den Artikel K.H.H., „Een - twee - drei“(wie Anm. 87). Nach RASPE (wie Anm. 74), S.10 haben sich „die Lieder von Gregor Schwa-ke ... bis heute gehalten, auch wenn sie wohlnicht mehr zu den Volksliedern zählen kön-nen... Die Lieder werden sicherlich nicht mehrso häufig gesungen wie noch vor schät-zungsweise 40 Jahren – aber das liegt wohlauch daran, dass man generell nicht mehr sohäufig singt“.

110 SCHWAKE, Neue deutsche Volkslieder (wieAnm. 74), S. 21.

111 DERS., Englandreise, in: Kirche und Leben 11(29. Januar 1956), S. 3.

Pater Gregor Schwake – Mönch, Musiker und Dichter

12 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

112 Inhalt des Interviews der Radiosendung„Münsterländische Lieder von Gregor Schwa-ke“ vom 21. März 1957 bei Dr. B-r, P. Dr. Gre-gor Schwake am 15. April 65 Jahre alt, in:Westfälische Nachrichten (13. April 1957).

113 Auch er hat mehrere Wibbelt-Gedichte ver-tont; RASPE (wie Anm. 74), S. 24. Dazu kri-tisch SALMEN (wie Anm. 76), S. 79: „Eine be-tont konservative Tendenz mit z.T. drastischhervorgekehrter Derbheit ist dagegen denMännerchorsätzen über plattdeutsche Textevon Franz Brand eigen, die der WestfälischeHeimatbund in 8 Blättern publiziert hat.“

114 SCHWAKE, Neue deutsche Volkslieder (wieAnm. 74), S. 21.

115 Schwakes Vertonungen erschienen als: Platt-deutsche Chorsätze, herausgegeben vomWestfälischen Heimatbund, Reihe A: Män-nerchöre, 1-6, Münster 1952-1953. Die Rei-he schloss mit Blatt 8; vgl. SCHULTE (wieAnm. 79), Bd. 1, S. 334.

116 Gregor Schwake lebt fort in seinen Liedern,in: Westfalenspiegel 16 (1967,8), S. 35.

117 SALMEN (wie Anm. 76), S. 24.118 Derartige Laienspielscharen waren damals im

Münsterland sehr verbreitet; JOHANNESWIBBELT, Lebendiges Laienspiel, in: Westfa-lenspiegel 3 (1954,10) S. 24 f., hier 24 zufolgehaben „im letzten Spielwinter an insgesamt180 Orten 260 verschiedene Vereine Theatergespielt ... Davon haben 144 hochdeutscheund 116 plattdeutsche Stücke aufgeführt.“Den Angaben liegt eine Auswertung der Pres-se zugrunde. Wibbelt vermutet, dass die tat-sächlichen Zahlen noch höher lagen. Dazuauch SCHULTE (wie Anm. 79), Bd. 1, S. 84.

119 [HUBERT WESTENDORF], Lehrerseminar Coes-feld 1908-1926, Coesfeld 1977, S. 43 f., 50.

120 Chronik der Abtei Gerleve 1948 (AG).121 Dr. B-r, P. Dr. Gregor Schwake (wie Anm. 112).122 Chronik der Abtei Gerleve 1949 (AG).123 Uraufführung in Gerleve. Neue Bühnendich-

tung von P. Gregor Schwake, in: CoesfelderZeitung (7. Januar 1950): „Die Spielschar‚Schule und Nachbarschaft Gerleve‘ bot unterLeitung von Lehrer Alb. Wiechert in vier Auf-führungen die neue Bühnendichtung von Pa-ter Gregor Schwake ‚Die Weihnachtsgeige‘.Im Saal der Jugendherberge hatte die Schareine einfache, aber wirksame Bühne errichtet.Das Stück, das sich in einer Großstadt ab-spielt, handelt von dem Kauf einer kostbarenStradivariusgeige, die kurz vor dem Fest ge-stohlen wird. Es gelingt der Hausmutter, inletzter Stunde eine andere Weihnachtsgeigefür den Sohn zu beschaffen und dadurch denMann, der nicht nur durch dieses Ereignis,sondern auch durch acht lange Kriegs- undGefangenenjahre in einen inneren Konfliktgekommen ist, zum Weihnachtsfrieden zuführen. Die Kinder aus den Etagenwohnun-gen nehmen an der Freude teil. Das frische,spannende Spiel der beiden Erwachsenen undmitwirkenden Kinder zog die Zuschauer rest-los in den Bann.“

124 Dr. B-r, P. Dr. Gregor Schwake (wie Anm. 112).

125 Aus späterer Zeit liegt vor FRIEDRICHCASTELLE, Hillige Nacht. En Spiell to Wieh-nachten. Musik von Gregor Schwake (ma-schinenschriftlich vervielfältigt), (Soest) 1957.

126 Rottendorf-Preis für Gregor Schwake (wieAnm. 1).

127 Chronik der Abtei Gerleve 1953 (AG). DiesemBericht zufolge fand die Uraufführung im Ja-nuar 1953 in Gerleve statt. Nach der Chronikder Abtei Gerleve 1954 (ebd.) „sandte derRundfunk das ... Hörbild ‚Anna KatharinaEmmerick‘“ am 8. September 1954.

128 GREGOR SCHWAKE, Annthrinken Emmerick.Eine Spieldichtung in 6 Bildern (Manuskript-druck), Gerleve 1952; DERS., AnnthrinkenEmmerick. Zweiter Teil: Wat ut Annthrinkenwuorn is (Manuskriptdruck), Gerleve 1954.

129 Dr. B-r, P. Dr. Gregor Schwake (wie Anm. 112).130 GREGOR SCHWAKE, Liudger, Biskop van

Mönster. Eine Spieldichtung nach AltfriedsLebensbeschreibung (Manuskriptdruck), Ger-leve (1959).

131 „Der Himmel über den Sümpfen“ („Cielo sul-la palude“), 1949; Regie und Drehbuch Au-gusto Genina (1892-1957).

132 „Geschichte einer Seele“ („Procès au Vati-can“), 1951; Regie André Haguet (geb. 1900).

133 „Monsieur Vincent“, 1947; Regie MauriceCloche (1907-1990), nach einem Drehbuchvon Jean Anouilh (1910-1987).

134 Dazu GREGOR SCHWAKE, wie das Liudger-spiel entstand, in: BASILIUS SENGER (Hg.),Liudger, Biskop van Mönster, in: Liudgerus-stadt Billerbeck 809/1959, Billerbeck 1959, S.168 f.

135 Rottendorf-Preis für Gregor Schwake (wieAnm. 1). Dazu die Chronik der Abtei Gerleve1959 (AG): „Ebenso verfaßte P. Gregor denProlog und für den historischen Festzug denAufruf des Fürstbischofs Bernhard von Galen“.Ferner „Vermerk über eine Besprechung am17. 12. 64 in der Abtei Gerleve zwischen Pa-ter Dr. Gregor Schwake und den HerrenBrockpähler und Riepenhausen“ (AWHB):„Pater Gregor bittet, im Nachlass von Dr.“Konrad Maria „Krug“ (1892-1964) „nach sei-nem Manuskript ‚Bernhard von Galen‘ zu su-chen, das sich Dr. Krug bei ihm ausgeliehenhatte.“

136 ANTON AULKE, Nobiskrog. En Spiell tüssenLiäben und Daud, Münster 1961. Nach dem„Vermerk über eine Besprechung am 17. 12.64" (wie Anm. 135) befanden sich das Heli-and-Manuskript und die Nobiskrog-NotenEnde 1964 in Münster.

137 GREGOR SCHWAKE, Wiehnachtsspiell van‘nFriäden in fief Beller (Manuskriptdruck), Ger-leve 1963 Mehrere Exemplare, von deneneines sogar sechs Bilder enthält, im AG. DieTexte und Kompositionen weiterer Singspie-le sind in Gerleve nicht überliefert.

138 Chronik der Abtei Gerleve, Zweites Halbjahr1965 (AG).

139 PICKERS (wie Anm. 5), S. 39 zufolge wurde P.Schwake im Mai 1951 „für lange Zeit krank“.

140 GREGOR SCHWAKE, Dat Kiärkenjaohr bi‘n

kranken Mensken, Münster 1952.141 Gregor Schwake lebt fort in seinen Liedern

(wie Anm. 116), S. 35. Dazu Einzelheiten beiE.S., Morgen ist Pater Schwake in Soest. EinLeben im Dienste des Volksgesangs. Singe-stunde des Heimatvereins, in: Westfalenpost,Soester Zeitung (23. April 1953).

142 Chronik der Abtei Gerleve 1956 (AG): „DerWestdeutsche Rundfunk nahm sechs Sen-dungen seiner niederdeutschen Volksliederauf und sandte zum fünften Male ein nieder-deutsches Weihnachtshörspiel mit Lied undMusik von P. Gregor.“ Zum Thema Radio undMundartdichtung INGRID SCHEFFLER, Lite-ratur- und Kulturvermittlung des NWDR Kölnim Prozess regionaler Identitätsbildung(1945-1955), in: Westfälische Forschungen(2002), S. 267-299. Seit 1950 wurden Forde-rungen nach einer stärkeren Berücksichti-gung Westfalens im NWDR-Programm laut.Die Situation besserte sich durch das WDR-Gesetz von 1954; LEO FLAMM, Westfalenund der Westdeutsche Rundfunk. Eine rund-funkhistorische Studie zur Regionalisierung,Köln u.a. 1993, insbes. S. 122 f., 155-158.

143 HEINRICH LUHMAN, Der gestohlene Pfarrer,in: DERS., Verwandelte Welt. Geschichtenzwischen Advent und Dreikönigstag, Münster1953, S. 5-20.

144 De gestuohlene Pastor. Weihnachtliches Hör-spiel [in plattdt. Sprache, nach einer Erzäh-lung von Heinrich Luhmann, Musik von Gre-gor Schwake], Münster: FONO Schallplatten-ges., 1976.

145 Einige Zeichnungen sind abgebildet beiSCHWAKE, Wallis (wie Anm. 39) und PICKERS(wie Anm. 5).

146 WALTER GÖDDEN, LiteraturpolitischeSchnittstellen. Die westfälischen Dichtertref-fen 1955 und 1956, in: Westfälische For-schungen 42 (1992), S. 380-390, hier 389.

147 HERIBERT LIMBERG, Das Westfälische Lie-derblatt. Ein zeitgeschichtliches Dokument,in: Augustin Wibbelt-Gesellschaft e.V., Jahr-buch 19 (2003), S. 19-30.

148 Chronik der Abtei Gerleve 1966 (AG).149 Ebd.150 Borghorst bringt Festspiel. Werk des verstor-

benen Paters Dr. Gregor Schwake wird fort-gesetzt, in: Gronauer Nachrichten (27. Juni1967).

151 ANDREAS J. ROTTENDORF, Zum Gedenkenan P. Gregor Schwake OSB, in: Die Glocke (16.Juni 1967).

Der Verlag Aschendorff in Münster ver-öffentlicht im Juli 2005 als Taschen-buch: Gregor Schwake, Mönch hinterStacheldraht. Erinnerungen an das KZDachau. Hg. von Marcel Albert

Westfälischer Heimatbund intern

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 13

Neues über Versicherungen und GEMA

Den Pressemeldungen der vergangenenWochen folgend, könnte man zunächstdavon ausgehen, dass alle Vereinsmit-glieder bei ihrer ehrenamtlichen Tätig-keit im Heimatverein nun durch die neueLandesversicherung gegen alle Risikendes täglichen Lebens versichert sind. Einkomplettes Rundum-Sorglospaket hatdie Landesregierung allerdings nichtgeschaffen. In unserer vergangenen Aus-gabe haben wir an dieser Stelle die Haft-pflicht- und Unfallversicherung des Lan-des vorgestellt. Zur Erinnerung:Im Rahmen des Sammelvertrages bestehtUnfall-Versicherungsschutz für alle Per-sonen, die ihre ehrenamtliche Tätigkeitin rechtlich selbstständigen oder recht-lich unselbstständigen Einrichtungenausüben. Einzelanmeldungen sind hier-für nicht erforderlich. Allerdings gilt dieVersicherung des Landes nachrangiggegenüber einer bestehenden Vereins-Unfallversicherung oder der gesetzlichenUnfallversicherung.

Im Bereich der Haftpflicht-Versicherungist die Situation anders; über den Sam-melversicherungsvertrag des Landes NRWbesteht Versicherungsschutz für Perso-nen, die ihre ehrenamtliche Tätigkeit inrechtlich unselbstständigen Einrichtun-gen ausüben. Hieraus folgt, dass für alledie Personen, die eine solche Tätigkeit inrechtlich selbstständigen Einrichtungenausüben, nicht durch den Sammelvertragdes Landes versichert sind. Aus diesemGrunde werden Vereine, Verbände, Stif-tungen, Kommunen und ähnliche Ein-richtungen nicht aus der Pflicht entlas-sen, für ihre ehrenamtlich tätigen Mitar-beiter den Haftpflicht-Versicherungs-schutz vorzuhalten.Deshalb weisen wir an dieser Stelle aufdie bestehenden Rahmenvereinbarungenmit der Westfälischen Provinzial Versi-cherung hin. Danach erhalten Sie alsMitgliedsverein des Westfälischen Hei-matbundes günstige Konditionen beimAbschluss Ihrer eigenen Vereinsversiche-rungen.

Rahmenvereinbarung zur Vereins-HaftpflichtversicherungDie Haftpflichtversicherung für Vereineschützt die Mitglieder des Vorstandes,die Vereinsmitglieder bei der Ausübungihrer satzungsgemäßen Tätigkeiten so-wie alle Angestellten und Arbeiter fürSchäden, die sie in Ausführung ihrerdienstlichen Verrichtungen für den Ver-ein verursachen. Verträge, die auf derGrundlage der Rahmenvereinbarunggeschlossen werden, umfassen auch dieHaftung aus allen Vereinsveranstaltun-gen wie z.B. Mitgliederversammlungen,Vereinsfestlichkeiten, Kenntlichmachungvon Wanderwegen sowie öffentlicheVeranstaltungen (auch für Vereinsfrem-de) wie z.B. Festumzüge, Aufstellen einesMaibaumes etc. Mitversichert ist auchdas Haus- und Grundstücks-Haftungs-risiko aus der Unterhaltung eines Hei-mathauses oder eines Heimatmuseums.Sie haben die Möglichkeit, verschiedeneRisiken zu unterschiedlichen Deckungs-summen abzusichern. Bitte sprechen Siemit Ihrer Geschäftsstelle vor Ort undbeziehen sich auf den Rahmenvertragzwischen der Westfälischen ProvinzialVersicherung und dem WestfälischenHeimatbund.

Rahmenvereinbarung zur Vereins-UnfallversicherungDie Unfallversicherung umfasst die Un-fälle, von denen die Mitglieder des demWHB angeschlossenen Vereins währendder satzungsgemäßen oder sonst sichaus dem Vereinszweck ergebenden Tä-tigkeiten und Veranstaltungen (z.B. Mit-gliederversammlungen, Vereinsfestlich-keiten, Förderung der Heimatpflege, derHeimatkunde und der Heimatgeschichte,Kenntlichmachung von Wanderwegen)betroffen werden. Unfälle auf den direk-ten Wegen zu örtlich durchgeführtenVeranstaltungen und während der ge-meinsamen Fahrten zu auswärtigenVeranstaltungen, die im Auftrage desVereins unternommen werden, sind ein-geschlossen. Der Versicherungsschutzentfällt, wenn die normale Dauer desWeges verlängert oder der Weg selbstdurch rein private und eigenwirtschaftli-

che Maßnahmen unterbrochen wird. AlleMitglieder des Vereins sind namenlos zuversichern. Sie haben im Rahmen derVereinbarung die Möglichkeit, verschie-dene Deckungssummen zu unterschied-lichen Prämien zu vereinbaren.

Vermögensschaden-HaftpflichtversicherungAufgrund der großen Nachfrage aus denReihen unserer Mitglieder werden wirvoraussichtlich auch zu diesem Versiche-rungsprodukt mit der Westfälischen Pro-vinzial Versicherung in Kürze die Rah-menbedingungen vereinbaren. Denn eskommt immer wieder vor, dass Vereinenach Fehlern und Versäumnissen finan-ziell zur Rechenschaft gezogen werden.Besonders für Vorstandsmitglieder kanndies teuer werden, da sie unbegrenzt mitihrem Privatvermögen haften. Vermö-gensschäden sind nicht Bestandteil derallgemeinen Haftpflichtversicherung. DieVermögensschaden-Haftpflichtversiche-rung schützt die Mitglieder des Vorstan-des sowie die Vereinsmitglieder bei derAusübung ihre satzungsgemäßen Tätig-keiten. Versichert sind Schäden, die vonDritten geltend gemacht werden, Schä-den am Vereinsvermögen (sog. Eigen-schäden) sowie öffentlich-rechtlicheAnsprüche gegenüber Vorstandsmitglie-dern. Wenn z.B. durch Falschausstellungeiner Spendenbescheinigung der Steuer-vorteil eines Spenders zu gering ausfällt,der Einzug von Mitgliedsbeiträgen ver-jährt ist, öffentliche Mittel zu spät bean-tragt werden, durch Fehler in derVereinsführung die Gemeinnützigkeitnachträglich aberkannt, unwirksameSpendenbescheinigungen ausgestelltwerden ... . Die Liste der brenzligen Situ-ationen im Vereinsleben lässt sich belie-big fortsetzen. Der Versicherungsbeitragrichtet sich nach dem Haushaltsvolumendes Vereins.

GEMA-GesamtvertragAuch mit der GEMA hat der WestfälischeHeimatbund einen Gesamtvertrag (RV 43Nr. 26 (1)) abgeschlossen. Als Dachorga-nisation zahlt der WHB an die GEMAeinen Jahrespauschalbetrag, durch den

Westfälischer Heimatbund intern

Jahresversammlungen und Dorfabendemit lediglich musikalischer Umrahmungabgegolten sind. Als solche werden nurVeranstaltungen angesehen, die vor Be-ginn, am Ende oder zwischendurchdurch ein gemeinsam gesungenes odergespieltes Heimatlied aufgelockert wer-den. Alle anderen Musikdarbietungender Heimatvereine werden von der GEMAbei rechtzeitiger Anmeldung der Veran-staltung nach den Vorzugssätzen für dieMitgliedsvereine im WHB berechnet.

Nachfolgend einige Kontaktadressenrund um das Thema Versicherungenund GEMA

Versicherungsschutz im Ehrenamt:CallNRW, Tel.: 0180 / 3100110; Im Scha-densfall: UNION VersicherungsdienstGmbH, Klingenbergstraße 4, 32758 Det-mold, Tel.: 05231 / 603-6112; Internet:www.engagement-in-nrw.deRahmenverträge mit dem WestfälischenHeimatbund: Ansprechpartner sind dieörtlichen Geschäftsstellen der Westfäli-schen Provinzial Versicherung; darüberhinaus stehen in der Hauptgeschäftsstel-le in Münster zur Verfügung: Westfäli-sche Provinzial Versicherung Aktienge-sellschaft, Provinzial-Allee 1, 48131 Müns-terHaftpflichtversicherung: Gabriele Gahr-mann, Tel.: 0251 / 219 – 2444; Unfall-versicherung: Albert Zeitler, Tel.: 0251/219 – 3674; Vermögensschaden-Haft-pflicht: Andreas Westenberg, Tel.: 0251/219 – 2885.GEMA-NRW, Südwall 17-19, 44139Dortmund, Tel.: 0231 / 577010

Vereinsrecht – klar und übersichtlich

In einem umfangreichen Fachaufsatz hatsich der „Bund der Historischen Deut-schen Schützenbruderschaften“ mit demVereinsrecht befasst. In der AusgabeFebruar 2005 der Zeitschrift „Der Schüt-zenbruder“ ist der Bundesjustiziar UdoMeisen auf die Details eingegangen. Mitfreundlicher Genehmigung des BHDSgeben wir die Fakten hier wieder:„Rechtliche Grundlage jedes Vereinsle-bens ist die jeweilige Vereinssatzung, diein vielen Fällen neben die gesetzlichenBestimmungen des Bürgerlichen Gesetz-

buches (BGB) tritt und diese gesetzlichenRegelungen oftmals auch durch abwei-chende Bestimmungen ersetzen kann.Die Vereinssatzung ist damit die Verfas-sung des Vereins. Welche Regelungen gehören in eine Sat-zung? Die Antwort hierauf gibt zunächstdas Vereinsrecht des BGB. Hiernach mussdie Satzung einige Bestimmungen ent-halten, ohne die der Verein nicht in dasVereinsregister eingetragen wird, wäh-rend andere Bestimmungen in der Sat-zung enthalten sein „sollen". Danebenkann die Satzung aber auch noch weite-re Regelungen enthalten, die über dieBestimmungen des BGB-Vereinsrechtshinaus gehen, aber sinnvollerweise in derSatzung geregelt werden. Schließlich istauch noch das Steuerrecht zu beachten:Damit der Verein als gemeinnützig aner-kannt werden kann, sind zusätzlich dieBestimmungen der Abgabenordnung zubeachten. Zunächst muss die Satzung Bestim-mungen enthalten über den Namen desVereins, der sich von anderen am Ort be-stehenden Vereinen hinreichend unter-scheiden muss; die Tatsache, dass derVerein im Vereinsregister des Amtsge-richtes eingetragen werden soll; den Sitzdes Vereins und schließlich über denZweck des Vereins. Um als gemeinnützig anerkannt zu wer-den, muss die Satzung darüber hinausden Vereinszweck, der als gemeinnütziganerkannt ist und auch ausdrücklich als„ausschließlich und unmittelbar gemein-nützig“ bezeichnet werden muss sowiedie zur Verwirklichung dieses Vereins-zwecks erforderlichen Vereinstätigkeiten(einschließlich der Nennung von Beispie-len) beschreiben sowie bestimmen, dassder Verein selbstlos tätig ist und nicht inerster Linie eigenwirtschaftliche Zieleverfolgt, die Mittel des Vereins nur zuden satzungsgemäßen Zwecken verwen-det werden dürfen, Mitglieder in ihrerEigenschaft als Mitglieder keine Zuwen-dungen aus Vereinsmitteln erhalten dür-fen, keine Person durch zweckfremdeVereinsausgaben oder übermäßig hoheVergütungen begünstigt werden darf,bei Vereinsauflösung das Vereinsvermö-gen für steuerbegünstigte Zwecke ver-wendet werden muss. Darüber hinaus ist natürlich auch zuberücksichtigen, dass Dachverbände, in

denen der Verein Mitglied ist, oftmalsebenfalls bestimmte Regelungen vor-schreiben.Darüber hinaus soll die Satzung Bestim-mungen enthalten über den Ein- undAustritt von Mitgliedern, also etwa zuder Frage, wie die Mitgliedschaft erwor-ben wird, welche Kündigungsfristen beieinem Austritt zu beachten sind undwann ein Ausschluss möglich ist, die Bei-tragspflicht der Mitglieder, also einegrundlegende Bestimmung, dass Beiträ-ge von den Mitgliedern zu leisten sindund in welcher Form (Geldbeiträge, Bei-träge durch Arbeitsleistung o.a.) undwelches Vereinsorgan die Höhe der Bei-träge festlegen kann, die Bildung desVorstandes, also zur Frage, aus welchenMitgliedern der Vorstand besteht undwie diese gewählt bzw. bestellt werden,grundlegende Regelungen zur Mitglie-derversammlung, wie etwa die Voraus-setzungen und die Form der Einberu-fung oder die Art der Beschlussfassung. Darüber hinaus sind auch noch eine Rei-he weiterer Bestimmungen in der Sat-zung sinnvoll. Hierbei sollte auch stetsberücksichtigt werden, dass oftmals denVereinsmitgliedern wie auch den Funk-tionsträgern nur die Satzung zur Verfü-gung steht, um streitige Fragen zu klä-ren. Möglichst klare Regelungen in derSatzung tragen daher oftmals auch zumRechtsfrieden im Verein bei! Empfeh-lenswert sind daher im Regelfall nochBestimmungen über die Vertretungsbe-rechtigung sowie die Aufgabenzuwei-sung innerhalb des Vorstandes, die Auf-gaben und Befugnisse des Vorstandes,die Aufgaben und Befugnisse der Mit-gliederversammlung, wie etwa die Wahlund die Abwahl des Vorstandes sowie dieAusübung von Kontroll- und Einsichts-rechten, die Aufstellung eines Haushalts-plans, die Bestellung von Rechnungs-prüfern, die Häufigkeit der Mitgliederver-sammlung sowie die Möglichkeiten desVorstandes oder der Mitglieder, außeror-dentliche Mitgliederversammlungen ein-zuberufen, die Voraussetzungen und dasVerfahren eines Vereinsausschlusses,Stimmerfordernis bei Satzungsänderun-gen und Vereinsauflösung sowie derMitgliedschaft des Vereins in anderenVerbänden.Eine Satzung ist nicht für die Ewigkeit,sie muss vielmehr regelmäßig den Er-

Westfälischer Heimatbund intern

14 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Westfälischer Heimatbund intern / Auf Schusters Rappen

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 15

fordernissen der Zeit angepasst werden.Daher können Änderungen der Satzungjederzeit durch die Mitgliederversamm-lung mit qualifizierter Mehrheit be-schlossen werden. Wichtig ist jedoch,dass diese Änderungen dann auch demVereinsregister in öffentlich beglaubigterForm, also über einen Notar, angemeldetwerden, denn die Änderungen werdenerst mit Eintragung in das Vereinsregisterwirksam. Geradezu zu einer Mode hat es

sich in den vergangenen Jahren bei vie-len Vereinen entwickelt, sich eine Ge-schäftsordnung zu geben. In diese wer-den dann oftmals alle Bestimmungenaufgenommen, die als zu unwichtig fürdie Satzung angesehen wurden, die inder Satzung vergessen wurden oder beidenen man die Bestimmungen der Sat-zung als nicht mehr zeitgemäß ansah,eine förmliche Satzungsänderung aberscheute. Hier ist Vorsicht angebracht:

Zunächst gehören alle wichtigen Be-stimmungen nicht in eine Geschäftsord-nung, sondern in die Satzung. Darüberhinaus darf die Geschäftsordnung auchder Satzung nicht widersprechen. Hältein Verein ein Problem für so regelungs-bedürftig, dass ein einfacher Versamm-lungsbeschluss nicht ausreicht, solltedieses Problem auch nicht in einer Ge-schäftsordnung geregelt werden, son-dern direkt in der Satzung.“

Mit Phantasieauf Wandertour

Mit dem zweiten Bundeswettbewerb„Junges Wandern“ hat die DeutscheWanderjugend (DWJ) auf aktuelle ju-gendspezifische Entwicklungen, wie zu-nehmende Naturentfremdung, wachsen-der Bewegungsmangel und gesundheit-liche Defizite aufmerksam gemacht unddiesen zugleich durch beispielgebendeAktionen von Kindern und Jugendlichenentgegengewirkt. Kinder-, Jugend- undFamiliengruppen sowie Schulklassenaller Jahrgänge waren eingeladen, unterdem Motto „Abenteuer in Bewegung“Aktivitäten zum Jungen Wandern zu ge-stalten. Nach Angaben der DeutschenWanderjugend haben sich 1900 Kinderund Jugendliche mit ungewöhnlichen,phantasievollen und praktischen Beiträ-gen beteiligt. Sie lassen die allgemeineVorstellung, dass Wandern zwangsläufigmit Langeweile, roten Socken, der älte-ren Generation und monotonem Laufenzusammengehört, in einem ganz neuenLicht erscheinen. Die Vielfalt ist beein-druckend. Das Spektrum der Einzelbei-träge reichte von Wanderungen, diehistorische Räubergeschichten auflebenlassen, über Schneeschuhtouren im All-gäu; Mädchen unterwegs mit Packpfer-den; Jugendliche, die von der Quelle biszur Mündung einen Fluss entlang wan-dern und anschließend einen Fotokalen-der dazu veröffentlichen; Schulklassen,die per Fuß und Rad Deutschland durch-queren bis hin zu Kindern, die losziehen,um acht Kubikmeter Müll aus dem Waldzu sammeln. In Anbetracht mancher Bei-

träge drängt sich die Frage auf, was mo-tiviert, um 100 Kilometer barfuß imSchweizer Gebirge zu laufen oder alsSchulklasse die Alpen zu überqueren –oder wenn 230 Kinder und Jugendlichebei einer bewegungsintensiven Wander-aktion mitmachen. Abenteuer, Erlebnis,Herausforderungen und Eigenständig-keit sind die Schlüsselworte, durch diejeder einzelne Beitrag Attraktivität undInteresse gewinnt. Das Engagement undder Ideenreichtum aller beteiligten Kin-der, Jugendlichen und Gruppenleiternwerden im Frühsommer durch ein großesAbschlussfest mit verschiedenen Work-shops, einer Party und der Preisverlei-hung durch eine fachkundige Jury ge-würdigt.

Zwei neue Karten desLandesvermessungsamtes

Auf zwei Neuerscheinungen weist dasLandesvermessungsamt in Bonn hin: aufdie Wanderkarte Nr. 51 und auf dieKreiskarte Nr. 52. Die Wanderkarte um-fasst das Gebiet Lünen und Nordkirchenund wurde im Maßstab 1 : 25000 auf-gelegt. Sie erschließt zum ersten Mal fürdie Wanderer und Naherholungssuchen-den die Region des südlichen Münster-landes. Damit ist das Wanderkartenan-gebot für das Münsterland um eine Kar-te erweitert worden. Im vergangenenJahr waren die Wanderkarten Nr. 52 Ha-vixbeck und Nr. 53 Haltern am See er-schienen. Das Landesvermessungsamtverspricht, dass im Laufe des Jahres dieKarte Nr. 44 Münster hinzukommt. DieKreiskarte Nr. 52 für den Kreis Coesfeld

und die Stadt Münster liegt als neuüberarbeitet vor. Sie ist auf einer neuenPapiersorte gedruckt, die eine höhereReißfestigkeit und somit eine längereLebensdauer aufweist. Die Wanderkartekostet 7,55 e und die Kreiskarte 10 e.Sie sind in allen Buchhandlungen zuhaben oder auch direkt beim Landes-vermessungsamt, Tel. 0228/8464648,Weiteres im Internet unter www.lver-ma.nrw.de.

Weitere Plattform imInternet für das Wandern

Für das Wanderwegenetz des Westfäli-schen Heimatbundes gibt es seit Anfangdes Jahres eine weitere Plattform, umsich einem breiten Publikum zu präsen-tieren: das Internet-Portal www.muen-sterland.de. Darin hat der WHB als neu-er Kooperationspartner die Möglichkeit,über alle möglichen Themen rund umsWandern Berichte und Fotos einzustel-len, die – vom Systembetreiber unbe-rührt – sofort weltweit im Internet ein-gesehen werden können. Die Anzahl derArtikel ist unbegrenzt. Derzeit ist ein all-gemeiner Bericht über das Wanderwege-netz zu lesen, eine Beschreibung desWestfälischen-Friede-Wegs X1648 undeine Beschreibung der Rundwanderwege„Spurensuchen im Münsterland“. DieserInternet-Auftritt war übrigens Anlass zurEinrichtung einer neuen Rubrik: „Wan-der-Tipp des Monats“. Alle Internet-Artikel sind natürlich reich bebildert.Virtuell zu besuchen ist der Auftritt„Wandern im Münsterland“ derzeit inder Rubrik Tourismus, nach einer Über-

Auf Schusters Rappen

Auf Schusters Rappen / Heimatvereine von A–Z

16 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

arbeitung des gesamten Systems soll derWHB-Auftritt dann bereits auf der Start-seite zu sehen sein. Das Internet-Portalwww.muensterland.de wurde im Novem-ber unter anderem auf Initiative desMünsteraner Regierungspräsidenten Dr.Jörg Twenhöven ins Leben gerufen undgilt als Schaufenster, in dem sich dasMünsterland mit all seinen sehens- underlebenswerten Facetten zeigt. Es bietetgebündelte Informationen aus der Re-gion auf einen Blick über Freizeit undKultur, über Tourismus, Wirtschaft undBehörden. 66 Städte und Gemeindensind daran beteiligt, ebenso die AktionMünsterland, der LandschaftsverbandWestfalen-Lippe, vier Kreisverwaltungen,der WDR oder die Universität Münster.Und jetzt eben auch der WestfälischeHeimatbund. Als Sponsoren beteiligensich Sparkassen und Volksbanken. Nichtminder wichtig ist natürlich der bisheri-ge „Wander-Auftritt“ auf der Homepagedes Westfälischen Heimatbundes. Stehendort doch die Rundwanderwege „Spu-rensuche im Münsterland“ zum kosten-losen Download als Wandervorschlägemit Karte zur Verfügung (www.westfae-

lischerheimatbund.de, Rubrik Presse-archiv).

Börse bringt mehrLust beim Wandern

Viele Wanderer betreiben ihr Hobby amliebsten mit Gleichgesinnten. Könnendoch die Naturerlebnisse in der Gruppeviel besser genossen werden. Doch man-chem Wanderer, der eine neue Gegenderkunden möchte, fehlt es an passendemAnschluss. So mehren sich die Anfragenbeim Fachbereich Wandern des Westfä-lischen Heimatbunds nach Wandergrup-pen in ganz bestimmten Regionen desweiten Münsterlandes. Meistens kanneine rasche Antwort gegeben werden.Doch eben nicht immer. Und so entstanddie Idee einer „Wanderbörse“, mit der dierichtigen Kontakte geknüpft werdenkönnen. Sinn und Zweck der Geschich-te: Die Interessenten, die sich beimWestfälischen Heimatbund melden, er-halten ganz gezielt gewünschte Infor-mationen über Gruppen in den einzel-nen Regionen, über Alter, Touren oderTreffpunkte. Aktive Gruppen, die bereit

sind, weitere Wanderer in ihren Reihenaufzunehmen, sollten dies ebenfalls denWestfälischen Heimatbund wissen las-sen. Das gilt insbesondere für die großeSchar der Wandergruppen in den Hei-matvereinen. Angaben über Treffpunkte,Zeiten, Entfernungen, Ansprechpartnerund eventuelle Rucksackverpflegung rei-chen dabei völlig aus. Kurz nach derGründung dieser ganz speziellen Kon-taktbörse erschienen die ersten Aufrufein den Tageszeitungen. Und siehe da: Esgibt großen Bedarf im weiten Münster-land und darüber hinaus. ZahlreicheTelefonate oder E-Mails landen seitdembeim Fachbereich Wandern. Sowohl ein-zelne Interessenten als auch Wander-gruppen von Heimat- und Sportvereinenmeldeten sich bereits in den ersten Ta-gen und lobten diese Einrichtung. Undden meisten konnte auch schon gehol-fen werden. Die ersten Kontakte wurdengeknüpft. Aber eine solche Idee lebt nuneinmal vom Mitmachen: Informationenbitte an den Westfälischen Heimatbund,Stefan Herringslack, 48133 Münster,Tel.: 0251 / 203 810 – 15. E-Mail:[email protected].

Ein kleiner Ort feiert ganz groß Geburts-tag: Davensberg im Kreis Coesfeld wirdin diesem Jahr 750 Jahre alt. Da wurdedas Wochenende vom 24. bis 26. Junizum langen Festwochenende erklärt.Drei Tage soll der Ort Kopf stehen, dieVorbereitungen liegen in den Händendes rührigen Heimatvereins. Und dasProgramm steht. So soll zum Auftaktnach dem ökumenischen GottesdienstRegierungspräsident Dr. Jörg Twenhö-ven am Davertturm einen Gedenksteinenthüllen, sagt Heimatvereinsvorsitzen-de Anneliese Buntrock. Fröhlich geht esan diesem Tag weiter mit einer Party imgroßen Festzelt. Zu Beginn des zweitenFesttages stehen die Kinder im Mittel-punkt, bevor ein langer Festzug durchDavensberg rollt. Der mündet im Ringenum die Schützenwürde des „Davert-Kai-sers“. Natürlich wird auch dieser Tagdurch einen abendlichen Ball beendetwerden. Der letzte Festtag dann steht imZeichen der Einweihung der neuen Fah-

ne des Heimatvereins und eines neuer-lichen Festumzuges. Allein gut 100 Kie-penkerle und Bäuerinnen in typischmünsterländischer Tracht werden denZug begleiten. Der Große Zapfenstreicham Abend des Sonntags wird gewiss sei-nen Teil dazu beitragen, dass diesesDorfjubiläum zu einem unvergesslichenErlebnis für alle Davensberger wird.

Verschnaufen oder sich gar auf den Lor-beeren ausruhen? Das können sich dieMitglieder des Heimatvereins Dolberg,ein Stadtteil von Ahlen, in diesem Jahrüberhaupt nicht leisten. Zwar sind dieRenovierungs- und Umbauarbeiten amHeimathaus Twieluchtstraße so gut wiebeendet, aber der Heimatverein sieht sichin der Pflicht, in diesem Jahr das Jubi-läum 1050 Jahre Dolberg mit viel Lebenzu bereichern. Höhepunkt des Dorfjubi-läums soll die Festwoche vom 20. bis 27.August werden. Sie beginnt, so lassen diePlanungen wissen, mit einem Kutschen-

korso und einem Feuerwerk. Anschließensoll sich ein landwirtschaftlicher Tag.Das Mähen und Ernten von Getreide mitSensen, alten Bindern und modernemMähdrescher soll die rasante technischeEntwicklung in der Landwirtschaft ver-deutlichen. Es schließen sich des weite-ren in der Woche an ein historischerAbend und ein historischer Markt, eben-falls ein Diavortrag über das alte Dol-berg. Abschließend dann steht das Dorfim Zeichen eines großen Festumzuges.Alle Vereine, Gruppen oder Nachbar-schaften sind vom Heimatverein aufge-rufen, sich mit Ideenwagen über Dolbergund seine Geschichte zu beteiligen. Vordieser pompösen Festwoche indes istnoch einmal Schweiß angesagt. Am 24.April ist Tag der offenen Tür im Heimat-haus. Die Außenwände des schmuckenFachwerkhauses sind zwar inzwischensaniert und ausgemauert. Es steht abernoch die Erneuerung zweier Außentürenund zehn Holzfenster an sowie die Neu-

Heimatvereine von A-Z

Heimatvereine von A–Z / Tagungs- und Veranstaltungsberichte

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 17

gestaltung des Zugangs. Da kann derHeimatverein nun wirklich nicht soschnell ans Verschnaufen denken.

Der Anlass zur Herausgabe des Buches„Münster-Mosaik“ liegt schon etwaszurück: Im Jahr 2003 feierte der Stadt-heimatbund Münster sein 25-jährigesBestehen. Die Nachfrage nach diesemknapp 200-seitigen Werk indes unter-streicht die Zeitlosigkeit. Zurecht. Be-schäftigt sich das Buch doch in zahl-reichen Beiträgen mit den verschieden-sten Facetten dieser „Stadt mit Seele,dieser Stadt zum Wohlfühlen“, wie RuthBetz, Stadtheimatpflegerin, dazu meint.Sämtliche Autoren haben ihre Beiträgedem Stadtheimatbund honorarfrei über-lassen, ein Zeichen von Heimatverbun-denheit, streicht die Stadtheimatpflege-rin heraus. Was ist im Münster-Mosaikentstanden, was will sich dem Leser bie-ten? Eine Zusammenfügung der Steine,die die Stadt schmücken. Der Leser soll,so die Herausgeber, eine Stadtlandschafterleben wie auf einem Spaziergang, sollNeugier wecken und einen wachen Blick.„Mien Möderken Mönster“ – ein Gedichtvon Ottilie Baranowski – ist der Auftaktzu diesem Spaziergang und beschreibt inplattdeutscher Mundart treffend denroten Faden des Buches. Erst dannschließen sich die offiziellen Grußwortezum Jubiläum des Stadtheimatbundesan. Plattdeutsch in Gedichtform wirdden Leser übrigens auf vielen Seiten die-ses Mosaiks begleiten. So vielfältig wie

die Stadt, so vielfältig der Inhalt: West-fälischer Frieden, das Lebenswerk vonTheo Breider, Lambertussingen, Gallit-zin-Haus, Kiepenkerl und natürlich einRückblick auf 50 Jahre Stadtheimat-bund. Die letzten Worte, die das Müns-ter-Mosaik beschließen, bringen allesnoch einmal auf den Punkt: „Dies istMünster – Provinz, Metropole“. Erschie-nen ist das Buch im Aschendorff-Verlag.

Kurz vor Weihnachten konnte der Witt-gensteiner Heimatverein die 2. Mund-art-CD unter dem Titel „Mer schwätzenoch immer Platt e Wittgestee“ heraus-geben. In der ansprechend gestaltetenKassette befinden sich insgesamt 3 CD`smit einer Gesamtspielzeit von ca. 180Minuten. Ein beigefügtes achtseitigesBegleitheft gibt Auskunft über die Titel,die Sprecher und den Ort der gesproche-nen Mundart. Insgesamt dauerte es 2Jahre, bis diese zweite WittgensteinerMundartaufnahme fertiggestellt war.Jürgen Weiß, auf dessen Initiative bereitsdie erste Mundart-CD im Jahr 2000 zu-rückging, hat wiederum in fast allenWittgensteiner Orten Sprecher gesuchtund auch gefunden, so dass ein breitesSpektrum der unterschiedlichen Mund-arten zusammengestellt werden konnte.Dabei verteilen sich die Mundartsprecheraber nicht nur über die verschiedenenOrtschaften sondern auch auf alleAltersjahrgänge. So finden sich erfreuli-cherweise neben dem 94jährigen KarlSchäfer auch 10 Kinder und Jugendliche

mit ihren Beiträgen auf der CD wieder.Insgesamt sind es 54 Sprecher aus 40Ortschaften. In 63 Sprechbeiträgen sindvon ihnen in ihrer ortstypischen Mund-art Anekdoten, Geschichten, Gedichteund historische Erzählungen zu hören.Ergänzt werden diese Beiträge durchZwiegespräche, Sketche und 13 Lieder.Die Texte berichten vom Lauf der Jah-reszeiten, kirchlichen und weltlichenFesten, der bäuerlichen Arbeitswelt, demdörflichen Leben, überlieferten Traditio-nen und geschichtlichen Ereignissen, er-zählen aber auch von Wittgensteiner„Originalen“ und heiteren Begebenhei-ten. Diese Mundart-CD ist zusammenmit der ersten Mundart-CD somit ein be-deutsamer Baustein der kulturhistori-schen Heimatarbeit, bewahrt sie so docheinerseits die Wittgensteiner Mundart inden vielfältigen regionalen Facetten fürdie Zukunft und hält andererseits diedörfliche Lebens- und Arbeitswelt Witt-gensteins fest. Sie ist eine ideale Ergän-zung zu der bisher erschienenen Hei-matliteratur.Da die erste Auflage in Höhe von 1000Exemplaren innerhalb von zwei Wochenverkauft war, wurde eine zweite AuflageMitte Januar in den Handel gebracht.Die Mundart-CD ist zum Preis von 12,- e bei der Sparkasse Wittgenstein,dem Wittgensteiner Buchhandel undden Vorstandsmitgliedern des Wittgen-steiner Heimatvereins zu beziehen. Kon-taktadresse: Eckhard Linke, Untere Bien-hecke 12, 57334 Bad Laasphe.

Westfälischer Bergbau zur Rö-merzeit und im Frühmittelalter

Zum vierten Mal lud der Arbeitskreis„Bergbau im Sauerland“, getragen vomWestfälischen Heimatbund und der His-torischen Kommission für Westfalen, zueinem Werkstattgespräch ein. Im Erz-bergbaumuseum Ramsbeck waren derrömische und der frühmittelalterlicheBergbau rechts des Rheins Thema. Inihren Grußworten freuten sich Bürger-meister Christof Sommer (Bestwig),Friedhelm Ackermann (Arnsberg) für den

Sauerländer Heimatbund und WilfriedReininghaus für die Historische Kommis-sion über den großen Zuspruch. Trotz Eisund Schnee waren 180 Teilnehmer nachRamsbeck gekommen, um neueste Er-kenntnisse aus jüngst abgeschlossenenoder noch laufenden wissenschaftlichenForschungen zu hören. Unter der Lei-tung von Thomas Stöllner (DeutschesBergbaumseum Bochum) referiertenVertreter der Alten Geschichte, der Ar-chäologie und der Geologie und mach-ten damit auch interdisziplinären Ansatzdes Arbeitskreises deutlich.

Gabriele Körlin (Deutsches Bergbaumu-seum Bochum) stellte Ergebnisse laufen-der archäologischer Untersuchungen aufdem Lüderich in Rösrath vor. Ein Zu-fallsfund während eines Spaziergangslöste umfassende Grabungen nach geo-magnetischen Voruntersuchungen aus.Ein 5,4 m tiefer Prospektionsschachtkonnte ergraben werden, ebenso mehre-re Öfen. Die Öfen waren als eine offeneAnlage konstruiert, da für die Verhüt-tung von Blei niedrigere Temperaturenals beim Eisen nötig sind. Eine neue Be-wertung erfuhren Pingen am Erlensie-

Tagungs- und Veranstaltungsberichte

fen, die wohl im Zusammenhang mit denÖfen zu sehen sind. Beiliegende Keramik,terra sigillata aus Pisa, ermöglichte dieeindeutige Datierung der Anlage in daserste und zweite Jahrzehnt nach ChristiGeburt. Die Funktion der Anlage defi-nierte G. Körlin wie folgt: RömischesMilitär förderte Bleierz und ließ darausSilber extrahieren. Weitere Bohrungendienen der Fortführung der noch nichtabgeschlossenen Ausgrabungen. Peter Rothenhöfer (Universität Köln)stellte seinen Beitrag unter das Tacitus-Zitat metalla pretium victoriae (Boden-schätze als Lohn des Sieges), das sich aufBritannien bezieht, aber für die rechts-rheinische Germania während der Besat-zung durch Kaiser Augustus von 12/8v.Chr. bis zur Varusschlacht 9 n. Chr.gleichermaßen gilt. Durch sensationelleFunde im westlichen Mittelmeer vor Sar-dinien und in der Rhônebucht konntengroße Mengen von Bleibarren geborgenwerden. Das „Plumbum Germanicum“(so die Stempel auf den Bleibarren)stammte aus Bleigruben, die auf demPatrimonialbesitz des Kaisers lagen. DreiGruben oder Grubenbezirke lassen sichidentifizieren: der Lüderich bei Rösrath,die Gruben Altglück bei Hennef (Sieg)und der Bezirk bei Brilon und Wünnen-berg-Bleiwäsche. Dort fand Bernd Rei-nicke einen Bleibarren, der genau diegleiche Inschrift trug wie einer aus einemSchiffswrack vor Sardinien. Blei war eineverbreitete Handelsware, für die es imRömischen Reich eine riesige Nachfrageals Baumaterial gab. Deswegen zogendie Gruben im rechtsrheinischen RaumUnternehmen bis nach Spanien in denbeiden Jahrzehnten vor und nach derZeitenwende an. Die socii plumbum ger-

manicum, die auf einem Bleibarren ein-gestempelt sind, können sogar als ersteGroßunternehmer auf rechtsrheinischemGebiet bezeichnet werden. P. Rothenhö-fer beschrieb, dass zur Organisation desBergbaus ein leistungsfähiges Verwal-tungssystem aufgebaut werden musste,das von Exploration des Geländes durchmetallarii über die Siedlung, Schaffungvon Arbeitsplätzen und deren Überwa-chung bis zur Einziehung der Abgabenan den Kaiser reichte. Vermutlich saß derVerwalter der kaiserlichen Bergwerke imKöln, wo er ein reiches und mittlerweilewissenschaftlich erschlossenes Grabmalhinterließ. Weitere Fundbarren zeigen, dass nachder Varusschlacht der Bleibergbau rechtsdes Rheins nicht aufhörte, sondern biszum 3. Jahrhundert weiter betriebenwurde. Michael Bode (Universität Müns-ter) verglich diese und andere links-rheinische Funde mit Funden ausRömerlagern und den Bleifunden ausErzlagerstätten der Eifel und des Rhei-nisch-Westfälischen Schiefergebirges. Inseiner laufenden Dissertation verwendeter die Isotopie als geochemische Metho-de, die wichtige Aufschlüsse über dieHerkunft der archäologischen Fundedurch ein Ausschlussverfahren bietet. Diegermanischen Funde bis zum 3. Jahr-hundert lassen sich mit dem Raum Bri-lon und Plettenberg in Verbindung brin-gen, Ramsbeck scheidet wahrscheinlichaus. Die römischen Objekte weisen einegrößere Streubreite auf, sie dürften ingrößerer Zahl aus der Nordwesteifel undin geringerer Zahl aus dem Raum Brilon/Plettenberg stammen. Dagegen brachtenrömische Legionäre Waffen mit, die ausErzen des Mittelmeerraums geschmiedetworden sind. Susanne Jülich (Westfälisches Archäolo-giemuseum Herne) brachte die Salzge-winnung am Hellweg mit dem Bleiberg-bau in Zusammenhang. Sie stellte Be-funde der Soester Grabungen am Kohl-brink vor, wo mehr als 100 Öfen für dieSalzgewinnung erschlossen werdenkonnten. Über die C 14-Methodenkonnten die gesicherten Holzfunde indas 6. bis 7. Jahrhundert n. Chr. datiertwerden. Da noch tiefere Schichten nichtergraben werden konnten, kann dieSalzgewinnung am Hellweg in nochältere Zeiten zurückverlegt werden. Für

die mittelalterliche Salzgewinnung wur-de Blei benötigt. Das Salz wurde in Blei-pfannen aufgefangen. Reiches archäo-logisches Material hierzu bietet die spät-römische Salzproduktion in Cheshire(England), wo zwei Dutzend Bleipfannenerhalten sind. Auf dem Kontinent gab eseine vergleichbare Technik. Wie in Che-shire musste man auch am Hellweg überBleigruben verfügen und dies verweisteindeutig auf die sauerländischen Blei-vorkommen. Ohne sie hätte es, wie S. Jü-lich im Analogieschluss zwingend nach-wies, keine Salzgewinnung am Hellweggeben können. Die ältesten Nachweisefür den Bleibergbau bei Brilon und ananderen Stellen können somit weit vordas Datum, das die Schriftquellen bieten(15. Jahrhundert), zurückverlegt werden.Das Zusammenspiel von Salz und Blei imHellwegraum kann, wie die Diskussiondes Vortrags von S. Jülich zeigte, für diewestfälische Geschichte gar nicht hochgenug bewertet werden. Wie alt ist aber nun der Bergbau am Ver-anstaltungsort Ramsbeck? Thomas Stöll-ner stellte einleitend den dendrochrono-logischen Befund einer Probennahme ausdem Bastenberg vor. Bei aller Vorsicht istsie auf den Zeitraum 985 +/- 50 Jahre zudatieren. Martin Straßburger (UniversitätFreiburg) berichtete über die Archäologiedes Ramsbecker Bergbaus. Die schriftlichnachzuweisende Geschichte setzt 1310mit der Ersterwähnung Ramsbecks einund ist eher dürftig an Quellen. Die ar-chäologische Prospektion über Tage amBastenberg bietet vor allem auf den Hal-den aussagekräftigere Zeugnisse. Scher-ben aus rheinischer Töpferei verweisenauf das 11./12. Jahrhundert. Am Stand-ort einer Bergschmiede konnte Werk-

Tagungs- und Veranstaltungsberichte

18 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Auditorium Referenten

Tagungs- und Veranstaltungsberichte / Nachrichten und Notizen

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 19

zeug geborgen werden, das während derTagung ausgestellt war. Unter Tage istam Bastenberg vor allem der Venetia-nerstollen interessant, um den sich inRamsbeck viele Legenden ranken undder sogar in die Bronzezeit zurückverlegtwurde. M. Straßburger zeigte auf, dasszwar Ähnlichkeiten mit römischem Berg-bau bestehen, sichere Befunde aber erstfür das hohe Mittelalter aufzuweisensind. Er stellte die mittelalterliche Tech-nik des Abbaus vor und verwies auf einespätere Abbauperiode aus dem 16./17.

Jahrhundert, in der mit anderem Gezähegearbeitet worden ist. Die Verhüttung,teilweise auch von Kupfer, geschah inden Bächen rund um Ramsbeck, wie sichdurch Bodensedimente nachweisen lässt.Für die Verwendung des Bleis stellte M.Straßburger die Nutzung in Form vonEversberger Silbermünzen und einesTaufbeckens in Sundern-Hellefeld (wahr-scheinlich aus Endorfer Blei) heraus. Inder Diskussion wurde die Frage nachdem Namen des Venetianerstollens auf-geworfen. Christoph Bartels (Bochum)

verwies auf venezianische Mineraliensu-cher, die seit im 14. Jahrhundert nördlichder Alpen aktiv waren. Zugleich ist zubedenken, dass möglicherweise in Rams-beck (wie in Rammelsberg bei Goslar) dasitalienische Wort für Kupfer (rame) ent-halten ist. Exkursionen unter Tage im RamsbeckerBesucherbergwerk und zu den Berg-mannsdörfern des 19. Jahrhunderts, An-dreasberg und Heinrichsdorf, rundetendie Veranstaltung ab.

Wilfried Reininghaus

„En ollen Lünink (Spatz) fängman nich met Kaff (Spreu)“

Bei einer plattdeutschen Führung durchdas Westfälische Museum für Natur-kunde in Münster „giff et watt tou höernun tou roen von Planten un Diers“. Fürdas Plattdeutsche Interessierte sollen beidiesem morgendlichen Gang durch dasNaturkundemuseum in Münster nicht„met Kaff“ geködert werden, sondernmit „Vertellsels üwer Diers un Planten“.Die Veranstaltung findet am Dienstag, 5. April 2005, um 11 Uhr statt. ImMittelpunkt des rund einstündigenRundgangs steht die Ausstellung „West-falen im Wandel – Von der Mammut-steppe zur Agrarlandschaft“ und es wer-den „Übersetzungen“, naturkundlicheErklärungen und lustige Anekdoten zuden alten, aber heute oftmals noch ge-bräuchlichen Namen der heimischenTier- und Pflanzenwelt geben. Die Ver-anstaltung, die sich nicht nur an Senio-ren richtet, findet in Zusammenarbeitmit dem Westfälischen Heimatbund,dem Naturkundemuseum und demWestfälischen NaturwissenschaftlichenVerein statt. Die Führung übernimmtRobert Hüchtker, Biologe aus Münster.Treffpunkt: Naturkundemuseum Mün-ster, Sentruper Str. 285, Eingangshalle,Museumseintritt 3,50 e; die Führung istkostenfrei.Für interessierte Gruppen kann die Veran-staltung auch zu einem anderen Terminnach Voranmeldung wiederholt werden.Auskünfte hierzu und zu der Veranstal-

tung am 5. April, gibt es bei Dr. BerndTenbergen, Westfälisches Museum fürNaturkunde, Sentruper Str. 285, 48161Münster, Tel. 0251/591-6020, Mail:[email protected]

Treffpunkt für Lengerich

30 Jahre Krieg, 30 Jahre Elend – dieserfür das Volk vernichtende Zustand wur-de nach jahrelangen zähen Verhandlun-gen in Osnabrück und Münster im Jahr1648 endlich beendet. Der WestfälischeFriede wurde beschlossen. Es ging wie-der aufwärts. Und so wurde in der klei-nen Stadt Lengerich, auf halbem Wegeliegend zwischen Münster und Osna-brück (übrigens auch Schauplatz einigerVerhandlungen zum Westfälischen Frie-den) auch wieder gebaut. Eines diesersolide errichteten Häuser aus dem Jahre1648 steht noch mitten im Herzen derStadt, ist noch bestens erhalten und er-zählt dem Besucher gerne seine lange

Geschichte. Bald schon werden vieleBesucher dieses Beccard’sche Haus auf-suchen, denn es ist das neue Domizil desHeimatvereins Lengerich. Im Mai istfeierliche Einweihung, die ganze Stadtsoll dann auf den Beinen sein. Es war in-des ein langer und steiniger Weg bis zum„Eigenheim für den Heimatverein“. Der1895 – vor 110 Jahren – gegründete Hei-matverein bekam erst 1985 eine Heimat-stube, angemietet im etwas außerhalbliegenden Schultebeyringshof. Eng war’sdort, kein Raum für größere Versamm-lungen. An ein Heimatmuseum warschon gar nicht zu denken. Diese undviele andere Ideen, die unabdingbar sindfür die Aufgaben der Heimatpflege, wa-ren aber immer das Bestreben des rund400-köpfigen Vereins. Im Januar 2003dann schien der Traum erfüllt: Der inMünster wohnende Eigentümer diesesHauses aus dem Jahr 1648 wollte es inden Händen des Heimatvereins sehenund räumte ein Vorkaufsrecht ein. Ge-senkten Hauptes musste der Heimatver-ein abwinken, 320000 Euro waren beiweitem zu viel. Weitere zehn Monateflossen ins Land. Der Eigentümer zeigteein Herz für die Heimat und senkte denVerkaufspreis letztendlich auf sage undschreibe 175000 Euro. Jetzt musste ge-handelt werden. Vorstand und Beirat umden Vorsitzenden Erich Knemöller wur-den aktiv. Das Schnäppchen konnte sichder Heimatverein nicht entgehen lassen.Das sah der Lengericher Marketing-Ver-ein Offensive genauso und spendetespontan zehn Prozent des Kaufpreises.

Haussperlinge auf einem Straßenschild in Ahlen (Foto: Westfälisches Museum für Naturkunde)

Nachrichten und Notizen

Nachrichten und Notizen

20 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Die NRW-Stiftung wurde um Beihilfegebeten. Eine außerordentliche Mitglie-derversammlung sollte den Kauf be-schließen. Einzelne Mitglieder spendetendabei privat bis 500 e. Und dann end-lich kam der Beschluss der NRW-Stif-tung: 150000 e sollten aus Düsseldorfnach Lengerich fließen. Es kam Tinte un-ter den Vertrag. Damit indes begann dieeigentliche Arbeit für den Heimatverein.Eine Nutzungsänderung war möglich,aber unter den strengen Augen der Obe-ren Denkmalbehörde. Viele hundert eh-renamtliche Arbeitsstunden liegen nunhinter den fleißigen Helfern. Der Umbauist geschafft, das Ackerbürgerhaus mitdem schmucken Kamin und einer Raum-höhe von teilweise drei Metern ist imFebruar endgültig bezogen worden. Esist ein geschichtliches Schmuckstück injeder Hinsicht, nicht nur das Fachwerkoder die Sandsteinplatten des Fußbo-dens lassen die Vergangenheit lebendigwerden. Selbst der alte Torbalken ausdem Jahr 1648 ist noch da. Und übrigensauch die große Solidarität und Spenden-bereitschaft der Lengericher. Denn allewissen: Solch ein altehrwürdiges Haus istein ewiger Pflegefall. Nach der offiziel-

len Einweihung am 21. Mai wird sichzeigen, wie das Haus am besten genutztwerden kann. Aber eines ist bereits klar:Es wird ein Treffpunkt für alle Lengeri-cher werden.

Untergrund-Krimi

Es ist ein Blick in die tiefste Vergangen-heit – und es liest sich wie ein Krimi:„Zwischen Clemenskirche und Klarissen-kloster“ ist eine knapp 60-seitige undsehr reich bebilderte Broschüre über-schrieben, die sich mit den Ausgrabun-gen in Münster auf dem Parkplatz an derStubengasse von 1997 bis 1999 be-schäftigt. Dieser Parkplatz gehört zu denletzten größeren freien Flächen inner-halb der historischen Altstadt von Müns-ter. Aber nicht nur deshalb hat er dieBlicke auf sich gelenkt. Er besitzt einelange Geschichte, die direkt unter demAsphalt beginnt und bis in eine Zeit zu-rückreicht, in der die bürgerliche StadtMünster ihre Wiege fand. Schriftquellengeben nicht alles her, was wissenswert istüber den Prozess der Stadtwerdung. Dieim Boden verborgenen Siedlungsrestekönnen zu den Fachleuten sprechen,können konkrete Geschichte überliefern.Wie das vonstatten gegangen ist, zeigtdieses Heft auf. Die Archäologen wurdenbegleitet, als sie den Platz im Vorfeld dergeplanten Neubebauung in akribischerKleinarbeit, bei Wind und Wetter undunter den Augen der Öffentlichkeit,untersucht haben. Alle nahmen regenAnteil daran. Das Interesse der Müns-teraner zeigte sich auch darin, dass diedazugehörige Ausstellung im Stadtmu-seum ordentlich besucht wurde. Dankder finanziellen Unterstützung des Lan-des Nordrhein-Westfalen konnten dieUntersuchungen in den vergangenendrei Jahren wissenschaftlich ausgewertetwerden. Texte und auch die Fotos zei-gen, wie Archäologen arbeiten, auswelchen Funden sie ihr Wissen ziehen:unter anderem aus – so heißen einigeKapitel – „Speise, Rohstoff, Sondermüll“,„aus Pflanzenresten aus Brunnen undKloaken“. Die Archäologen lassen auchein stilles Örtchen erzählen und zeigenTopf-Trends im Mittelalter auf. Zu be-ziehen ist das Heft bei der Stadt Münster,Stadtplanungsamt, Albersloher Weg 33in 48127 Münster.

Insekt des Jahres 2005/Pflanze des Jahres 2005Eine perfekte Symbiose

Nun ist es bekannt – am 25. Februar2005 wurde in Berlin von der Biologi-schen Bundesanstalt für Land- undForstwirtschaft das Geheimnis gelüftet:Die Steinhummel (Bombus lapidarius) istdas Insekt des Jahres 2005. Natürlichpassend zur „Blume des Jahres 2005“,dem Großen Klappertopf (Rhinanthusangustifolius). Diese auf Wildwiesen im-mer seltener anzutreffende Wildblumehat eine ganz besondere Anatomie: Nurdurch das besondere Sammelverhaltenihres wichtigsten Blütenbesuchers wer-den die Pollen freigesetzt. Das so ge-nannte Vibrationssammeln, bei dem dieBlüte in einer bestimmten Frequenz er-schüttert wird, beherrscht nur eine ein-zige Insektengruppe – die Hummeln.Und aus dieser wurde nun die Stein-hummel zum „Insekt des Jahres“ gekürt.Die Steinhummel ist zwar keine selteneArt – ihre Anpassungsfähigkeit sichertihr Überleben auch in einer intensiv ge-nutzten Landschaft –, doch die meistenanderen der über 30 HummelartenDeutschlands sind nicht so tolerant. DasSchwinden bunt blühender Brachen, derEinsatz von Pflanzenschutzmitteln unddie intensive Wiesenwirtschaft machenHummeln das Leben schwer. Die Stein-hummel steht damit als Mahnmal fürzahlreiche bedrohte Arten, die als wich-tige Bestäuber ihren Einsatz in der Land-wirtschaft und im Naturschutz bringen.Wer sich intensiver mit Hummeln undihrem Schutz auseinandersetzen oder esanderen vermitteln möchte, dem seiendas aid-Heft „Heimische Wildbienen,Hummeln und Wespen“ oder die gleich-namige Diaserie empfohlen.aid-Heft „Heimische Wildbienen, Hum-meln und Wespen“, 68 Seiten, Bestell-Nr. 61-3557, ISBN 3-89661-730-3,Preis: 3,00 e (Rabatte ab 10 Heften)aid-Diaserie „Heimische Wildbienen,Hummeln und Wespen“, 48 Dias, Be-stell-Nr. 61-7175, ISBN 3-89661-777-X,Preis: 43,00 e, zzgl. einer Versand-kostenpauschale von 3,00 e gegenRechnung.aid-Vertrieb DVG, Birkenmaarstraße 8,53340 Meckenheim, Tel.: 02225/926146, Fax: 02225/926118, E-Mail:

Das Beccard’sche Haus aus dem Jahre 1648.(Fotos: Stefan Herringslack)

Ehrenamtliche Renovierungsarbeiten des Hei-matvereins Lengerich.

Nachrichten und Notizen

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 21

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Das alte Siegerländer Bauernhaus

Das Siegerland war in tiefer Vergangen-heit geprägt von den Siegerländer Bau-ernhäusern, denen der Ortsheimatpflegervon Hilchenbach, Heinz Bensberg, nach-gegangen ist. Er beschreibt die Bauartdieser Häuser, von denen allerdings kei-nes mehr erhalten ist. Er beschreibt auchdas Leben darin, das Leben der boden-ständigen Siegerländer.„Da das Siegerland nicht an einer wich-tigen Handelsstraße lag und keine großeWasserader floss, waren es häufig nurwenige Bauernhäuser, die zur Gründungder Ortschaften geführt haben. Auch derOrt Dahlbruch, den die Industrie geformtund geprägt hat, ist von drei Bauern-höfen gegründet worden. Aus diesemGrunde wurde Dahlbruch auch im Volks-mund Dreidorf genannt. Frei undschlicht erhoben sich einst die alten, bo-denbeständigen Siegerländer Bauern-häuser auf der grünen Dorfflur oderlehnten sich geborgen an den Berges-hang. Es waren aus Eichen gezimmerteFachwerkhäuser.Bei den alten Bauernhäusern handelte essich um eine Mischform von fränkischerund westfälischer Bauart. Beim westfäli-schen Haus waren Menschen und Tiereunter einem Dache vereint nur mit einereinzigen Feuerstelle im hinteren Teil derMitteldiele. Dagegen waren beim fränki-schen Bauernhaus Scheune und Ställegetrennt von den Menschen und bilde-ten einen rechteckigen Hofraum. Zeich-nete sich das westfälische Haus an derGiebelseite mit einem großen Eingangs-tor aus, so hatte das fränkische Gehöfteine gewöhnliche Haustüre an derLängsseite, und eine besondere Einfahrtzum Hof.Zudem waren beim westfälischen Hausdie mächtigen Holzständer im Innerenmaß- und formgebend für den ganzenBau, und die Außenwände bildeten nurden Abschluss. Dagegen trugen beimfränkischen gerade die Außenwände dieganze Last des Daches. Unser Siegerlän-der Bauernhaus gehörte nun, da es ne-ben der Küche mit dem Herd noch eineselbstständige Stube mit einem Ofen

hatte, zu den so genannten Zweifeuer-häusern, also in dieser Art zu den frän-kischen.Dagegen war der Grundriss wieder drei-schiffig angelegt, und Mensch und Tierwie beim westfälischen Haus unter einemDach vereint. Es fehlte ihm aber wiederdas hohe Eingangstor, stattdessen hattees die quergeteilte fränkische Haustüre.An die westfälische Bauweise erinnerteaber wieder der Giebelschmuck in Gestaltzweier sitzender Häschen. Dagegen ka-men die Pferdeköpfe der alten Sachsen-häuser im Siegerland nirgends vor. Da ein natürlicher, brauchbarer Bausteinim Siegerland nicht vorhanden war, be-stand der Baustoff für das alte bodenbe-ständige Bauernhaus aus Holz, Lehmund Roggenstroh. Die Grauwackerbänkeaus den zahlreich vorhandenen Stein-brüchen erbrachten für den Haussockelgenug Steine. Auch Lehm war in denTalhängen reichlich vorhanden. Aberdurch die Niederwaldwirtschaft herrsch-te stets Mangel an kräftigem Bauholz,das meistens aus dicken Eichenstämmenbestand. Da 77 Prozent des Siegerlän-der Waldes einst aus Hauberg bestand,kam dieses Holz oft aus den Randgebie-ten der Staatlichen Hochwälder, oder eswurde aus den Nachbargebieten heran-gekarrt. Nach dem das Hausgerippe nun endlichstand, kamen zwischen die BalkenFlechtwerke aus Holz, das der Hauberglieferte. Nun wurden die einzelnen Fä-cher mit einem Lehm-Strohgemisch ver-kleidet. Zum Schluss zog man mit einemReiserbesen über die fertigen Wändenoch Figuren. Es war die Herstellung desLehmfachwerkes und wurde seinerzeitKlaiben genannt. Da im hiesigen Raumkein geeignetes Schilf vorhanden war,weil es keine größeren Gewässer gab,wurden im Siegerland die Dächer mit

Stroh gedeckt. Es war das haltbare,mannshohe Haubergsroggenstroh, dasreichhaltig vorhanden war. Dieses hand-gedroschene (Maschinendrusch zer-drückt den Halm) Winterroggenstrohwurde in mehreren Schichten versetztvon der Traufe zum First, 35 bis 40 cmdick, auf Rundhölzer aufgetragen undbefestigt. Die Rispenseite des Strohs zeigte immernach oben. Die Hölzer hatten etwa fünfZentimeter Durchmesser und waren etwaso angeordnet wie heute die Dachlattenliegen. Das Stroh wurde unter Zuhilfe-nahme einer Rundnadel mit einem 1,5 mm dicken Kupfer- oder verzinktemDraht auf die Rundhölzer regelrecht auf-genäht. Davor verwendete man hierzuauch Weidenschächte und Stroh. Diealten Bauernhäuser hatten ein steilesSatteldach von etwa 50 Grad ohne First-balken und keine Dachrinne. Dies war für die Stroheindeckung besondersgeeignet, denn die Dichtigkeit war beidieser Bauweise am größten. Besondere Fachkenntnisse gehörten zuder Firsteindeckung. Über den Giebel desHauses wurden die Halme Bündelweisegebogen, dann in das Stroh der Dachflä-chen sauber eingearbeitet und hier zwei-fach vernäht. Aus diesem Grunde wurdefrüher, im Gegensatz zu heute, bei unsauf kräftiges, übermannshohes Strohgroßen Wert gelegt. Die Temperaturenunter solch einem genähten Dach, oderWeichdach, wie es auch genannt wurde,waren sehr konstant und angenehm. Soließ das aufgetragene Stroh im Sommerdie Hitze draußen und im Winter die Käl-te nicht herein. Aber auch die Feuchtig-keit wurde aus dem darunter liegendenRaum leicht durch das Dach abgeführt.Es konnte auch nicht zur Kondenswas-serbildung kommen. Um diese Eigen-schaft heute zu erreichen, muss schoneine sehr gute, kostspielige Dämmungverwendet werden. Die Lebensdauer vonsolch einem Weichdach betrug 30 bis 50Jahre, ja bei guter Pflege sogar 100 Jah-re, wie das letzte Dahlbrucher Strohdach. Jeder Schaden durch Sturm oder tieri-sche Schädlinge wie Ratten, Mäuse oderVögel musste schnellstmöglich behobenwerden. Dies geschah durch Nachnähendes Daches und durch Ausstopfen mitgekürzten Strohgarben, die in das Dachhinein getrieben wurden.

Strohdach auf einem Doppelhaus in Grund.

Nachrichten und Notizen

22 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Durch die mannshohe Hußdier (Haustü-re) kam der Besucher ins Innere des Sie-gerländer Bauernhauses. In uralter Zeitwar die Haustüre in der Mitte noch quer-geteilt. Es war eine Einrichtung, die man-cherlei Vorteile bot. Tagsüber stand derobere Teil offen und gab dem fensterlo-sen Ärn (Hausflur) Licht und Luft. Der inder Diele Arbeitende konnte so über denunteren Teil hinweg die Vorgänge vordem Hause beobachten. Bei Sommer-tage, wenn die ganze Türe offen stand,schob man zum Schutze gegen herum-laufende Hühner und Hunde das Gaar(Gatter) vor. Es war eine Lattentüre ingleicher Höhe wie der untere Türteil.Hiervon kam folgende Redensart, dieman zu einem Menschen sagte, der überden schwierigsten Teil seiner Aufgabenoch nicht hinaus war: Dä es met derBroatwurscht noch net ewer de Gaar.(Der ist mit der Bratwurst noch nichtüber dem Gatter) Ähnlich wie ein Hund,der im Hause eine Wurst gestohlen hatund nun damit noch über das Gatterspringen muss. Man gelangte von der Haustüre in einengroßräumigen Ärn (Hausflur). In ihmwurde einst, als man noch kein Gedänn(Scheune) hatte, das Korn gedroschen.Von der Diele aus kam man geradeaus-gehend in die Keche (Küche), die früherstets nach hinten lag. Ursprünglich ha-ben Küche und Diele einen Raum gebil-det. In der Küche fiel sofort der gemau-erte Fuerherd (Feuerherd) auf, über deman der eisernen Hähl, einer verstellbarenVorrichtung zum Hängen, der Grogge,

ein großer eiserner Henkeltopf mit dreiBeinen über dem Feuer hing. Auf demDriewes (Dreifuß) standen kleinere Töp-fe auf Topflöchern. Über dem Herd ander Wand fing ein mächtiger Holzman-tel, die Hearb (Rauchfang) genannt, denRauch auf und leitete ihn nach oben zuden Würsten und Schinken. Diese hingenin einer besonderen Räucherei an Holz-stangen. Um den Steinherd sammeltensich abends und in den trüben Winterta-gen die Bewohner, denn er gab ihnenSpeise und Wärme, und neben der altenDroalechte (Tranleuchte) auch Licht. Neben dem Herd standen die Viehkes-sel, aber auch die Spülbank und dieAhrechde (Anrichte) mit dem Tellerbrett.Von der Küche aus ging ein Kanal, derAb- und Spülwässer ableitete, hinter dasHaus auf die Miste. Aus der Küche gin-gen wir in die Wohnstoab (Wohnstube)mit einem großen Kacheloawe (Kachel-ofen). Er stand an der Wand zur Küche.Das Heizloch mündete in der Küche, vonwo der Ofen auch beschickt wurde. DerKachelofen wurde später durch einengusseisernen ersetzt, deren Seitenplat-ten mit biblischen Geschichten verziertwaren. Wohl am meisten mit der Ge-schichte vom verlorenen Sohn. Des-wegen hieß dieser Ofen auch im Sprach-gebrauch: der verlorene Sohn. Der Tisch war oft an der Wand befestigtund wurde nach dem Essen hochge-klappt. Die Redensart: Die Tafel aufhe-ben, hat sich hierdurch eingebürgert.Von der Wohnstube ging man in dieSchloafkamer (Schlafzimmer). Einstmüssen Wohn- und Schlafzimmer einsgewesen sein mit einem geräumigenFamilienbedde, das mit einem Vorhangumgeben war und mitten im Zimmerstand. Dass die ganze Familie vor Jahr-hunderten in einem großen Bett ge-schlafen hat, ging aus folgender Re-densart hervor: Dä will emmer meddeem Bedde lajje (Der will immer mitten imBett liegen). Was bedeutet: Der will vonallen immer das Beste haben. Nach vorne zu beiden Seiten des Ärnslagen die Ställe, links der Oaße- (Ochsen-)und rechts der Kohstall (Kuhstall) oderumgekehrt. In einem Verschlag im Kuh-stall waren auch Ziegen und Hühner, dieauf der Hurt (Stange) saßen, unterge-bracht. Met de Hohner ob de Hurt goa,(Mit den Hühner auf die Stange gehen)

heißt früh zu Bett gehen. War noch einPferd da, so stand es neben dem Ochsenoder bekam einen besonderen Stall wiedie Schweine. Über die Drabbe (Treppe) mit oftmalsschön geschnitztem Geländer kamen wirin das Obergeschoss. Die ausgebautenKämmerchen dienten meistens alsSchlafstuben für die Kinder und dieEltern, die Wohnrecht bis zum Tode hat-ten und bei Bedarf selbstverständlichgepflegt wurden. Aber auch ein lediggebliebener Ohem (Onkel) oder eine le-dige Waas (Tante) aus dem Hause hat-ten noch Wohnrecht. Wenn sie auch nurauf einem Strohsack schliefen, so hattensie doch ein zu Hause. Auch waren Räucherkammer, Vorrats-kammer, Fruchtbühne usw. hier vorhan-den. Durch einen besonderen Vorbau amDache dem Aflahring (Abladering) wur-de das Heu vom Wagen direkt auf denDachboden geladen. Fehlte eine solcheAbladung, so war dafür eine Holztüre,das so genannte Ollernloch (Speicher-türe) im Giebel vorhanden. Über die Ol-lerndrabbe (Speichertreppe) kamen wirin den obersten Dachraum, wo Platz fürallerlei Vorrat war. Unter den Firstbalkenan beiden Giebelseiten war eine kleinelukenartige Öffnung, das Ejjelsloch (Eu-lenloch), gelassen. Gingen wir nun noch vor das alte Sie-gerländer Bauernhaus, so sahen wir dasBrennholz zu einem Ärer (Stapel) auf-geschichtet. In unmittelbarer Nähe lagauch der Petz (der gegrabene Ziehbrun-nen) oder der Born (fließendes Wasser).Später wurde auch eine Bombe (Pumpe)angebracht, die auch schon mal in derKüche installiert war. In einiger Entfer-nung sah man ab und zu ein ahl Backes(altes Backhaus). Da die Backhäusermeistens alt und baufällig waren, sagteman zu einem Menschen, der besondereEinfälle hatte: Dä hätt Enfäll we e ahlBackes, (Der hat Einfälle wie ein altesBackhaus). Die Siegerländer waren einst sehr mitihrer Heimat verbunden. Wie beginntdoch so schön die über 1 1/2 Jahrhundertalte Hymne an das Siegerland, von demUnlinghauser Lehrersohn, Professor Ja-kob Heinrich Schick: O Seejerland, oSeejerland, du häst minn bäste Wenn-sche! Onn schwätze konnse, watsewonn, ech kläwe ah d’r Klennsche. Ech

Schnitt durch ein Siegerländer Bauernhaus um1700.

Nachrichten und Notizen

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 23

ha de Welt dah och geseh, doch hanichnoch nix fonne, känn Stäh, känn Där-fer, die sich nur met dir v’rgliche kon-ne (O Siegerland, o Siegerland, du hastmeine besten Wünsche! Und reden kön-nen sie was sie wollen, ich klebe an derScholle. Ich habe die Welt doch auch ge-sehen, doch habe ich noch nichts gefun-den, keine Städte, keine Dörfer, die sichnur mit dir vergleichen können). Hingen die Siegerländer wirklich so anihrer Heimat oder waren es ganz einfachnur wirtschaftliche Zwänge, die dieMenschen zusammenschlossen und bo-denständig machten? Bestimmt war dasLetztere das Maßgebende. Vor einigenJahren sah ich im Frankenland einenSpruch auf einem Fachwerkhaus, derwunderbar zu den alten SiegerländerBauernhäusern gepasst hätte: Weil jedesTeil das andere stützt, konnte ich Jahr-hunderte stehen. Wenn jeder so demGanzen nützt, wird keiner untergehen.“Das Kursivgedruckte ist in der Sieger-länder Mundart geschrieben.

Museen, Kommissionen undÄmter: Der LWL stellt seine 30 Kultureinrichtungen in einerneuen Broschüre vor

Der Landschaftsverband Westfalen-Lip-pe (LWL) hat jetzt die kostenlose 80-sei-tige Broschüre „Die LWL-Kulturpflege“,herausgegeben, die die Kulturdienste,Einrichtungen zur LandeskundlichenForschung und Landesmuseen des LWLvorstellt und dokumentiert.„Zu den kulturellen Angeboten des LWLgehören nicht nur seine 17 Museen, son-dern auch zahlreiche Ämter, wissen-schaftliche Institute und Kommissionen.Dieses Netzwerk ist in der Kulturland-schaft der Bundesrepublik Deutschlandeinzigartig. Um Kulturinteressiertendeutlich zu machen, in welchen Berei-chen der LWL ihnen verschiedene Ange-bote macht, haben wir die neue Bro-schüre entwickelt“, so LWL-Kulturdezer-nent Prof. Dr. Karl Teppe.Das reich bebilderte Heft stellt die rund30 LWL-Kultureinrichtungen auf je zweiSeiten vor. Dabei erläutert sie nicht nurdie Arbeitsschwerpunkte, im Serviceteilfindet man auch Telefonnummern, An-schriften und Anfahrtsskizzen. DieserÜberblick macht deutlich, dass der LWL

maßgeblich dazu beigetragen hat, dassin Westfalen-Lippe eine unverwechsel-bare Kulturlandschaft von hohem Reizentstanden ist. Unsere verschiedenenEinrichtungen helfen mit, das kulturelleErbe der Region zu sammeln, zu bewah-ren und zu vermitteln.Für verschiedene Nutzergruppen wieSchüler, Heimatforscher oder Kulturrei-sende leichtverständlich aufbereitet hatder LWL viele Informationen im Internetbereitgestellt. Zu diesen Angebotengehören der Kulturatlas Westfalen(www.kulturatlas-westfalen.de), der mitmehreren tausend Einträgen die kulturel-len Angebote aller westfälischen Städteund Gemeinden vorstellt, die Seite „Auf-bruch in die Moderne: Geschichte imInternet“ (www.aufbruch-in-die-moder-ne.de), die einen reichen Fundus an Ma-terialien aus der Umbruchzeit um 1800zur Verfügung stellt, das Internet-Portal„Westfälische Geschichte“ (www.west-faelische-geschichte.de), mit dem mantief in die westfälische Geschichte ein-tauchen kann und das aufbereitetesUnterrichtsmaterial anbietet. Außerdemhat der LWL ein großes Bildarchiv(www.bildarchiv-westfalen.de), das West-fälische Autorenlexikon (www.literatur-kommission.de), die Findbücher desArchivamtes (www.westfaelisches-archiv-amt.de) und das Kulturlandschaftskata-ster (www.landschafts-und-baukultur.de)ins Internet gestellt.Die Broschüre „Die LWL-Kulturpflege.Das kulturelle Netzwerk für Westfalen-Lippe“ können Interessierte kostenlosbestellen unter Telefon 0251/591-5599oder per Mail unter der Adresse [email protected].

25 Jahre Natur- und Umwelt-schutzgruppe im HeimatbundEmsdetten

Das Leben in und das Kennenlernen derNatur gehörten schon immer zum Pro-gramm der deutschen Heimatbewegung.Dabei konzentrierte man sich auf dienähere Umgebung, die Heimat eben. DieAktivitäten und Aufgaben der Heimat-bewegung gehören auch zum Arbeits-spektrum des Heimatbundes Emsdetten.Sie finden ihren organisatorischen Aus-druck in der Wandergruppe und der Na-turschutzgruppe. Die letztere begeht in

diesem Monat ihr 25-jähriges Jubiläum,wozu der Gesamt-Heimatbund gratuliert.Die Natur- und Umweltschutzgruppewurde am 21. April 1980 aus der Taufegehoben, nachdem einige Männer vor-her schon in einem lockeren Bündnis ge-meinsam in der Landschaftspflege gear-beitet hatten. Der Vorstand des Heimat-bundes begrüßte diese Entscheidungund machte den Weg frei für die lobens-werte Initiative. Heinrich Iking, KlemensEilers, Ludger Sahlmann, Alois Helmersu. a. gehörten zu den Männern der er-sten Stunde, die viel Zeit mit ihrer Arbeitin der Natur verbrachten. Viele kamen imLaufe der Zeit dazu und gingen wieder,wenn die Tätigkeiten aus zeitlichen oderAltersgründen nicht mehr zu schaffenwaren. Denn eines war die Naturschutz-arbeit von Anfang an: schwere körperli-che Arbeit, die den ein oder anderenSchreibtischmenschen wohl eher ab-schrecken konnte.In der ersten Zeit befassten sich „deVienndüwels“, wie sie sich bald nannten,unter anderem mit ihrem Aktionsplan„Tümpel und Teiche“. Dabei ging es da-rum, diese Kleingewässer zu erhaltenund damit den Lebensraum für eine rei-che Tier- und Pflanzenwelt zu bewahren.Versumpfte, verlandete und auch vonUmweltfrevlern als Müllabladestellemissbrauchte Kleingewässer wurden ge-rettet. Am liebsten wären die Männerüberall mit schwerem Gerät angerückt,aber das war nicht möglich. Wo der Bag-ger nicht hingelangte, da musste mitSchaufeln, Schiebkarren und vielSchweiß für Abhilfe gesorgt werden.Manches Kleingewässer wurde so wieder

Die Männer der Naturschutzgruppe „De Vienn-düwels“. V. l. mit Angabe der Zugehörigkeit:Ludger Venker 1983, Berhard Wermers 2000,Gerhard Helmers 1995, Andreas Alaze 1995, Jo-sef Beike 2001, Josef Helmer 1998, Karl Kümper1983, Norbert Lüke 2003, Manfed Plagge 2001

(Foto: Thomas Hoffschröer)

zum blühenden Biotop gemacht, anderewurden neu angelegt.Schwer war auch die Arbeit des Kopf-weidenbeschneidens, die in den frühen80er Jahren immer größere Dimensio-nen annahm. Dazu kamen auch nochBaumpflanzaktionen. So wurden in denersten Jahren nach dem Aufruf durchden Kreis Steinfurt von den EmsdettenerVienndüwels über 2000 Bäume undSträucher gepflanzt.Nur wenige Jahre nach der Gründungwandten sich die Naturschützer bereitsder Arbeit zu, die bis heute im Mittel-punkt ihrer Winterarbeit steht: dem Ent-birken und Nachentbirken im Emsdette-ner Venn. Dem Venn als klassischemHochmoor droht ständig die Austrock-nung durch die wassergierigen Birken.Durch die große Blattoberfläche vergrö-ßern die Bäume die Verdunstungsober-fläche und entziehen so dem Moorbo-den damit reichlich Wasser. Das Moorwird immer trockener und die Vegeta-tionszusammensetzung verändert sich.Will man das vermeiden, so bedarf eslangfristiger Anstrengungen, den Was-serhaushalt des Moores wieder in denalten Zustand zu versetzen. Dazu gehörtauch die immer wieder nachwachsendenBirken und Faulbäume zu entfernen.Erst wenn die Torfmoosschicht eine ge-nügende Dichte erreicht hat und demMoor kein Wasser von außen entzogenwird, können die anfliegenden Birken-samen dem Moor nicht mehr gefährlichwerden. Auf diesem langen Wege also begleitetdie Naturschutzgruppe das EmsdettenerVenn. Jedes Jahr, von Oktober bisFebruar, drei- bis viermal die Woche,jeweils mehrere Stunden lang.Dreimal erhielten die Männer, die an-fangs unter der Leitung von HeinrichIking, später von Rudi Torheiden undheute von Gerhard Helmers stehen, denUmweltpreis der Stadt Emsdetten. Dasgeschah in den Jahren 1989, 1991 und1992, eine wichtige und verdiente Aner-kennung dieser großen ehrenamtlichenArbeit. Denn mit der geringen Auf-wandsentschädigung durch den KreisSteinfurt lassen sich kaum die Sach-kosten, wie zum Beispiel die Pflege desWerkzeugparks, bestreiten. So leistet dieGruppe also gemeinnützige und ehren-amtliche Arbeit in der Natur und ermög-

licht dadurch allen Liebhabern des Vennsauch weiterhin den Genuss dieser wun-derschönen Naturlandschaft. Insgesamtwerden jährlich über 2000 Arbeitsstun-den geleistet, eine Zahl, die erahnenlässt, wie es um das Venn ohne diesewertvolle Tätigkeit stünde. Wer würde essonst in diesem Umfang machen undmachen können? Wenn der Winter sich dem Ende zuneigtund die Arbeit im Venn eingestellt wer-den muss (Brutzeit), dann legen die Na-turschützer die Hände aber nicht in denSchoß. Nun wenden sie sich anderenArbeiten zu. Sie kümmern sich um diezahlreichen Bänke und Sitzgelegenhei-ten, die auf Emsdettener Gebiet demSpaziergänger und Radfahrer die Mög-lichkeit zu einer kleinen Verschnaufpau-se geben. Insgesamt werden zur Zeit 18Einzelbänke und 22 Tischgruppen in-stand gehalten, das heißt, gesäubert, beiBedarf repariert und alle zwei Jahre neuangestrichen. 1995 stellte die Gruppe an der Neuen-kirchener Straße den allseits bekanntenWanderpilz auf, der als Ausgangspunktund Ziel vieler Wanderungen dient. Aucheinige Emsdettener Kindergärten profi-tierten von den Naturschützern, alsihnen Kopfweidenstecklinge zum An-pflanzen zur Verfügung gestellt wurden. Die zur Zeit aktiven Naturschützer unterder Leitung von Gerhard Helmers sind:Karl Kümper, Ludger Venker, AndreasAlaze, Josef Helmer, Bernhard Wermers,Josef Beike, Manfred Plagge und Nor-bert Lüke.Für die unermüdliche Arbeit in und ander Emsdettener Natur gebührt den Na-turschützern des Emsdettener Heimat-bundes große Anerkennung. Sie mögeneinen Moment innehalten, um den Dankentgegenzunehmen, der ihnen von vie-len Seiten entgegengebracht wird. Unddann heißt es wieder: „wie gaot wier intVienn“.

Willi Colmer und Gerhard Helmers

Quellen: Ludger Sahlmann, Die Naturschutzgrup-pe des Heimatbundes stellt sich vor, in:Emsdettener Heimatblätter, ReprintbandIII, S. 300fVorstandsprotokolleMündliche Auskünfte einiger Mitgliederder Naturschutzgruppe

Alleen-Mitarbeit 2005 weiterhin erwünscht!

Ziel der Weiterführung des Projektes„Schützenswerte Alleen und Baumreihenin Nordrhein-Westfalen“ der Landesge-meinschaft Naturschutz und Umwelt bisEnde 2005 ist es, landesweit ein mög-lichst umfassendes und repräsentativesAlleen-Kataster aufzubauen und damiteine systematische und nicht übersehba-re Grundlage für den Schutz und diePflege von Alleen und Baumreihen zuliefern. Dafür sollen die ehrenamtlicherhobenen Daten sowie Angaben derStraßenbauverwaltungen und Land-schaftsbehörden zusammengeführt wer-den. Fernziel ist außerdem die Erstellungeines Routenvorschlags durch NRW füreinen Abzweig der bestehenden „Deut-schen Alleenstraße“, die bisher von Rü-gen durch die östlichen Bundesländerüber Hessen, Rheinland-Pfalz und Ba-den-Württemberg bis zum Bodenseeverläuft.Hierfür benötigt die Geschäftsstelle derLNU die Angaben zu allen Ihnen be-kannten Alleen und Baumreihen. Wichtig für das Kataster sind abschlie-ßend nicht nur die besonders schönenund alten Alleen sondern auch Neuan-pflanzungen oder z.B. durch fehlendeNachpflanzungen gefährdete Alleen.Schwerpunktmäßig liegt das Interesseimmer noch auf Alleen in der freienLandschaft (Außenbereich). Weiterhinkönnen aber natürlich auch besondersprägnante innerörtliche Beispiele be-nannt werden. Grundsätzlich sollte dieMindestlänge der gemeldeten Baumrei-hen und Alleen jedoch über 100 m Län-ge liegen. Der leicht modifizierte Fragebogen kannbei der Geschäftsstelle der LNU oder derGeschäftsstelle des Westfälischen Hei-matbundes angefordert werden. Er wur-de aufgrund der Erfahrungen und Er-gebnisse der ersten „Erfassungskampag-ne 2003“ überarbeitet. Die wichtigsten Informationen für dieLNU sind die möglichst genauen Anga-ben zur Lage der Allee! Die räumlicheZuordnung ist am leichtesten nachvoll-ziehbar, wenn die Straße oder der Wegeindeutig benannt und Anfangs- undEndpunkt der Allee (möglichst in einer

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Nachrichten und Notizen / Neuerscheinungen

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 25

Karte, Stadtplan, Zeichnung o. ä.) dar-gestellt sind. Ebenso sind die Angabenzur Eigenart der Allee (Länge, Baumar-ten, Anzahl der Bäume, Ausprägung) be-deutend. Die Felder zur Erfassung diesernotwendigen Merkmale sind daher imErfassungsbogen nun durch Fettdruckhervorgehoben. Alle weitergehenden In-formationen zur Allee oder Baumreihesind häufig aufwendiger zu ermittelnund daher im Erfassungsbogen in Nor-malschrift dargestellt. Falls diese nichtvorliegen oder erhoben werden können,ist die Meldung der Alleen und Baumrei-hen trotzdem von Interesse. Aussage-kräftige Fotos (v.a. aus verschiedenenJahreszeiten) werden weiterhin, auchaußerhalb der Meldung von Alleen undBaumreihen, gerne angenommen undkönnen für die geplanten weiteren Ver-öffentlichungen zum Thema, wie einemKalender für das Jahr 2006, Verwendungfinden! Den ausgefüllten Erhebungsbo-gen bitte einsenden an: Landesgemein-schaft Naturschutz und Umwelt (LNU),Heinrich-Lübke-Str. 26, 59759 Arns-berg-Hüsten, Tel.: 02932/4201, Fax:02932/54491, E-Mail: [email protected], Internet: www.lnu-nrw.de

Ein Domizil für den Stadtheimatbund Münster e.V.

Erbaut als sgt. „Wachthaus“ wie seinPendant auf der gegenüberliegendenSeite, die „Torschreiberei“, von demmünsterschen Baumeister Wilhelm Fer-dinand Lipper (1733 – 1800), der nachdem Tode des berühmten Barockbau-meisters Johann Conrad Schlaun (1695 –1773) auch den Bau des Fürstbischöf-lichen Residenzschlosses zu Münsterzum Abschluss gebracht hat, wird diesesder Stadt Münster gehörende Torhausdemnächst Vereinsdomizil mit Ausstel-

lungsraum, Geschäfts- und Informa-tionsstelle des Stadtheimatbund Müns-ter e.V. (STHB) mit seinen mehr als 30Mitgliedsvereinen sein.Das Torhaus war in seinem historischenBestand relativ unbeschädigt erhaltengeblieben, es musste jedoch vollständigrestauriert werden.Das gelang dem STHB Münster e.V. mitHilfe von Sponsoren, dem LehrbauhofMünster, Handwerksbetrieben und Zu-lieferfirmen, ehrenamtlich engagiertenVereinsmitgliedern und weiteren Fach-leuten sowie der großzügigen Förderungdurch die NRW-Stiftung e.V.Jetzt, nach gut einem Jahr intensiverArbeit, ist die Innen-Restauration so gutwie abgeschlossen. Sobald die Witterunges zulässt, erfolgt die Sanierung derAußenfassade mit ihrem typischen Back-steingemäuer, den Sandsteingewändensowie dem 4-Säulen-Portikus und dieHerrichtung der Außenanlagen. Nachseiner Einweihung wird das Torhaus amNeutor mit einer Ausstellung über dieHistorie die vom einstigen Fürstbischöf-lichen Wachthaus über die Preußen- undFranzosenzeit in Münster bis zum Jahre1918 als militärische Wache reicht undsowohl als Wohnhaus und Nutzung als

Druckereibetrieb sowie Ausstellungs-adresse beschrieben wird, eröffnet.Als Tage der „Offenen Tür“ werden an-geboten: Christi Himmelfahrt, 5. Mai;Sonntag, 8. Mai; Donnerstag, 26. Mai,jeweils von 11.00 – 17.00 Uhr. Besonde-re Veranstaltungen wird es am Tag des„Offenen Europäischen Denkmals“ amSonntag, 11. September 2005, geben.

Praktikum

Der Jugendhof Vlotho plant in Koopera-tion mit mehrereren Schulen ein Projektzum Thema „Jugend im NS“. Das Grund-konzept sieht vor, Schüler/innen zu ani-mieren, vor Ort selber nach Spuren derErziehung im NS zu suchen. Vorgesehenist außerdem, dass die beteiligten Schul-klassen ihr Material medial aufbereitenund der Ausstellung als Ergänzung hin-zufügen, so dass diese sich von Ort zuOrt erweitern kann.Das Westfälische LandesmedienzentrumMünster ist für den Mediensupport indem Projekt zuständig. In diesem Rah-men soll ein Konzept für eine Online-Plattform zur Kommunikation undQuellenarbeit/eLearning der beteiligtenSchülerInnen und LehrerInnen erarbeitetwerden. Die Anforderungen ergeben sichaus museumspädagogischen und me-diendidaktischen Gesichtspunkten. Ge-sucht werden Studierende, die im Rah-men eines Praktikums und/oder einerAbschlussarbeit dieses Konzept unterAnleitung des Landesmedienzentrumserstellen möchten.Zeitraum ca. April/Mai-September 2005.Interessierte wenden sich bitte an:Robert Gücker, Referent Medienpädago-gik, Westfälisches Landesmedienzen-trum, Warendorfer Str. 24, D-48133Münster, Tel.: 0251/591-3919, E-Mail:[email protected]

Plattdeutsch im Kerzenschein

Trotz zahlreicher plattdeutscher Ge-sprächskreise und Krinks: Die plattdeut-sche Sprache hat einen schweren Stand.Aber sie ist noch lebendig, sagen Rainer

van Husen aus Nottuln und HannesDemming. Diese beiden und einige Mit-streiter tun auch einiges dafür, dass dieplattdeutsche Sprache lebendig bleibt.Neuestes Beispiel ist eine CD in müns-terländischem Platt mit dem trotz allem

leicht anglizistisch angehauchten Titel„Suermoos un Candlelight“. Die Samm-lung auf der kleinen Scheibe klingt ab-wechslungsreich. Lieder, einfach undvolksliedhaft zum Mitsingen, aber auchklassisch und anspruchsvoll. Als Beispiel

Klassizistisches Torhaus von 1778 als Domizilfür den Stadtheimatbund Münster e.V.

(Foto: STHB Münster)

Neuerscheinungen

Neuerscheinungen

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seien der Erlkönig von Schubert ange-führt, übersetzt von Hannes Demming,und drei neue Kompositionen von MichaelSchwarte auf Texten von Ottilie Bara-nowski. Weitere Anreicherungen erfährtdas Werk durch Volksgut, Fabeln undLebensweisheiten in Gedicht- und Er-zählform. Rainer van Husen zum ThemaPlattdeutsch: „Diese Sprache ist einpräg-sam, nennt die Dinge beim Namen. Siewirkt selbst dort, wo etwas sehr direktoder gar derb gesagt wird, nie verlet-zend.“ Dies sei nur ein Grund, dieseSprache auf der CD zu zementieren undsie so für weitere Generationen lebendigzu halten. Wer sie nicht spricht oder ver-steht, dem hilft das beigefügte Textheftmit allen 42 Titeln in plattdeutscherSprache und Übersetzung ins Hochdeut-sche. Das klingende Erzählbuch „Suer-moos un Candlelight“ kostet 12 e. In-formationen dazu bei Rainer van Husen,Tel.: 02533/1416; E-Mail: [email protected].

Sagen aus dem Münsterland

Es ist nicht nur schaurig, durchs Moor zugehen, wie es uns einst Annette vonDroste-Hülshoff aufschrieb, es ist auchschaurig, die Wälder der Baumberge zudurchstreifen. Nachzulesen in dem neu-en Buch „Unheimliche Sagen aus demMünsterland“. Schaurig geht es zu indem neuen Buch der Hammer AutorinMarion Kortsteger. 13 Sagen enthält dasBuch aus dem Prolibris Verlag, und alle13 Sagen, die Marion Kortsteger erzählt,spielen – natürlich im Münsterland. Die„Münsteraner Literaturmeisterin“ von2002 blättert in ihrem Werk die unheim-lichen Seiten der Heimat auf – mitHexen, Werwölfen und grausigen Frat-zen. Wie zum Beispiel in der Geschichte„Der letzte Erbe von Gut Homoet“, eineschaurige Geschichte aus Billerbeck.Zwei weitere Geschichten „Der Schloss-hund von Merfeld“ und „Die kopflosenKälber von Kakesbeck“ lassen den KreisCoesfeld plötzlich in einem ganz ande-ren Licht erscheinen. Die Schauplätze derSagen sind zumeist Schlösser, mit denendas Münsterland ja reich gesegnet ist. Soentdeckt der Schlosserbe in Merfeldeinen zugemauerten Kellergang. Hätteer doch nur seine Finger von diesemGeheimnis gelassen. Die Autorin hat ein

Buch geschaffen, das nichts ist für zart-besaitete Seelen. Leser, die die Gänse-haut mögen, sind hier angesprochen.Dazu tragen auch die Scherenschnittillu-strationen von Albert Völkl bei. Und wernicht glaubt, was Marion Kortsteger er-zählt, kann es ja nachprüfen. Denn dieSchauplätze liegen in der Nachbarschaft.Das Buch kostet 18 e, erschienen imProlibris Verlag, ISBN 3-935263-26-0.

Jahrbuch in sechster Auflage

Wer umfassende Auskunft benötigt überdie staatliche Verwaltung in Nordrhein-Westfalen, deren Strukturen und überdie Einrichtungen des öffentlichen Le-bens, dem steht nunmehr in der sechstenAuflage das Nordrhein-Westfalen Jahr-buch zur Verfügung. Die Einträge wur-den von der Redaktion des Jahrbuchs,erschienen im K.G. Saur Verlag Mün-chen, mittels aufwendiger Rechercheund mit Hilfe von Behörden, Kommu-nen, Verbänden und anderen Institutio-nen erneut vollständig überarbeitet undaktualisiert. Der Wälzer in rotem Ein-band ist nicht gerade eine Zierde für denBücherschrank, aber ungeheuer infor-mativ. In enger Schrift auf rund 520 Sei-ten niedergeschrieben sind detailliert derLandtag und seine Mitglieder, Ministe-rien, alle nachgeordneten Ämter undBehörden der Landesregierung, Gerichte,Kommunen, kommunale Verbände, zu-dem der Bundestag mit seinen NRW-Mitgliedern und die wichtigsten Behördenund Dienststellen bundesweit. Vollstän-dig wird das Werk durch die Auflistungvon Verbänden oder Vereinigungen ausPolitik, Wirtschaft, Wissenschaft undKunst, Hochschulen, Kirchenbehörden,dazu Bibliotheken, Museen und Kredit-gewerbe. Aktuell sind alle neuen Bürger-meister und Landräte nach der Kommu-nalwahl vom 26. September 2004 zufinden. Ein alphabetisches Personenregi-ster sorgt zudem dafür, dass über 14000Personen in leitenden Funktionenschnell gefunden werden. Alphabetischzeigt sich das Sach- und Institutionen-register mit 8500 Einträgen. Die Anga-ben zu den verzeichneten Einrichtungensind auch als Datenbank, serientauglich,auf einer CD-ROM zu bekommen. K. G.Saur Verlag, Ortlerstraße 8 in 81373München, Tel.: 089/76902111.

Frauenklöster im Rheinland und in Westfalen

Der reich bebilderte Kunst- und Reise-führer begleitet zu über 80 Orten desreligiösen Wirkens von Frauen im Rhein-land und in Westfalen. 14 abwechs-lungsreiche Tagesrouten mit jeweils fünfbis acht Stationen verbinden Stätten mitreicher historischer und künstlerischerÜberlieferung und bemerkenswerter Ar-chitektur.Im nördlichen Westfalen, von Münsternach Minden, im südlichen und im öst-lichen Westfalen folgt man den Spurenreichsfreier Stifte und bedeutenderKlöster, lernt aber auch die einfachenBeginenkonvente oder die Bildungsstät-ten der frühneuzeitlichen Schulordenkennen sowie moderne religiöse Frauen-konvente.Epochemachende Bauten wie die Her-forder Stiftskirche sind genauso vertretenwie malerische Ruinen, z.B. die ehem.Stiftskirche St. Maria in Lippstadt. Be-deutende Frauen wie die hl. Hildegardvon Bingen oder die Mystikerin Elisabethvon Schönau beeinflussten das geistigeund religiöse Leben ihrer Epoche undwirken bis in die heutige Zeit hinein.Plektrudis in Köln und Irmina in Trier,Angehörige des merowingischen bzw.

Cover Frauenbilder

Neuerscheinungen / Persönliches

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 27

karolingischen Hochadels, verschafftenihren Gründungen eine wirkungsvolleRolle im kirchlichen und gesellschaft-lichen Gefüge.Geschichte und Architektur der einzel-nen Klöster wie auch deren Ausstattungwerden ebenso fundiert wie knapp dar-gestellt, ergänzt um praktische Hinweisezur Lage, zu Kontaktadressen und Öff-nungszeiten. Anmerkungen zur beson-deren Bedeutung der jeweiligen Kom-munität oder Hinweise auf in der Näheliegende bestehende oder verschwunde-ne Konvente bieten zusätzliche Informa-tionen. Vorangestellt ist eine Einführungin das Thema; 13 Routenkarten, 2 Über-sichtskarten, Glossar und Register run-den die Publikation ab.Hiltrud Kier / Marianne Gechter: Frau-enklöster im Rheinland und in Westfa-len. 224 Seiten, 164 Farb- und s/w-Ab-bildungen, 2 Übersichts-, 13 Routenkar-ten, ISBN 3-7954-1676-0, 14,90 e.

Ausstattung des alten St.-Paulus-Domes in Münsterund Veränderungen nach demWiederaufbau

Wertvolle Ausstattungsstücke des St.-Paulus-Domes in Münster sind im Zwei-ten Weltkrieg zerstört worden. Viele vonihnen lässt der zweite Band des Buches„Der Dom zu Münster“ aber in Textenund Bildern aufleben. Die Veröffentli-chung ist in enger Zusammenarbeitzwischen dem LandschaftsverbandWestfalen-Lippe (LWL) und dem BistumMünster entstanden. Der Doppelbandgibt einen Überblick über heutige undfrühere Ausstattungsgegenstände desDomes wie Altäre, Fenster, Kelche undBilder. Der 1993 erschienene erste Bandhat sich mit der Baugeschichte dermünsterschen Kathedrale beschäftigt.Das insgesamt 823 Seiten umfassendeBuch beschreibt die einzelnen Ausstat-tungsgegenstände und ordnet sie kunst-

historisch ein. Außerdem stellen die achtAutoren detailliert dar, welche Schädenjedes einzelne Objekt im Laufe der Zeiterlitten hat, wie es restauriert wurde undob es seinen Standort im Dom schon ge-wechselt hat. So zeichnet das Buch dieSpuren der wechselvollen Domgeschich-te für kulturhistorisch Interessierte nachund ist als exakte Dokumentation der Re-staurierungsgeschichte gleichzeitig für diePlanung weiterer Konservierungs- undRestaurierungsmaßnahmen unverzichtbar. Angefangen von der monumentalenBauskulptur der Paradiesvorhalle bis hinzu filigranen Werken der Goldschmiede-kunst wie Monstranzen und Weihrauch-fässern dokumentiert das Dombuch denreichen Bestand an Kunst- und Kult-gegenständen aus den vergangenen 700Jahren. Das älteste Objekt ist das großegeschnitzte Kruzifix mit Ärmelgewandaus dem 13. Jahrhundert, die jüngstensind die in der Zeit von 1986 bis 1989von Georg Meistermann geschaffenenGlasgemälde.Die Autoren rufen auch in Erinnerung,was längst verloren gegangen ist. Soetwa die Ausstattung des Westchores mitder großen Orgel von Johann PatroklusMöller aus der Zeit um 1752 - 1755 oderdie vollständige Ausmalung des Kirchen-raumes in den 1870er und 1880er Jah-ren, die im Zweiten Weltkrieg vollständiguntergegangen ist. „Zahlreiche histori-sche Fotos und Zeichnungen, die aktuel-len Fotos gegenübergestellt sind, zeigeneinen aus heutiger Sicht völlig fremdenDom. Auch neue Forschungen zu derBarockorgel und der Ausmalung sind indem Buch so zusammengeführt, dass siedem Leser den früheren und heutigenRaumeindruck vermitteln“, nennt LWL-Kulturdezernent Prof. Dr. Teppe ein be-sonderes Anliegen des Buches.Einerseits stellt der neue Doppelband dieKunst- und Kultgegenstände in abge-schlossenen Katalogtexten einzeln vor,die nach Sachgruppen wie Malerei,

Grabmäler, Gemälde, Stein- und Holz-skulptur geordnet sind. Damit man beidieser Einzelbetrachtung den Zusam-menhang der Objekte mit dem Kirchen-gebäude und der Einzelstücke als En-semble im Kirchenraum nicht aus denAugen verliert, sind dem Katalogteil an-dererseits zusammenfassende Kapitelvorangestellt. Diese Kapitel stellen dieAusstattung der Kathedrale zu verschie-denen Epochen als Einheit vor.Mit ihrem umfangreichen Werk gehendie Autoren weit über ihren ursprüng-lichen Auftrag hinaus. Denn zunächstsollten sie dokumentieren, wie sich derDom durch den Wiederaufbau nach denschweren Schäden des Zweiten Weltkrie-ges verändert hat und damit auch einenRechenschaftsbericht über die verwen-deten Landesmittel abgeben. Sie habenaber auch vorherige und spätere Verän-derungen und alle unbeschädigt geblie-benen Objekte wie zum Beispiel dieAstronomische Uhr miteinbezogen. Während der LWL das Wissen seinesWestfälischen Amtes für Denkmalpflegeeingebracht hat, hat das Domkapitel eineArbeitsbeschaffungsmaßnahme für dreiWissenschaftlerinnen finanziert, die esnach Ende der Förderung durch das Ar-beitsamt auf eigene Kosten um ein Jahrverlängert hat. Die Stadt Münster hat dieErforschung ihres wichtigsten Denkmalsebenfalls finanziell unterstützt, der LWLhat die umfangreichen Aktualisierungendieser Vorarbeiten bezahlt, das LandNordrhein-Westfalen hat den Druckunterstützt.Der Dom zu Münster 793 - 1945 - 1993,Band 2, Die Ausstattung, bearbeitet vonSimone Epking, Christoph Hellbrügge,Uwe Lobbedey, Juliane Moser, KristinPüttmann-Engel, Ulrike Rülander, UlrichSchäfer, Peter Schmitt. Zwei Teilbändemit insgesamt 823 Seiten, 751 Abbil-dungen, Mainz 2004 (= Denkmalpflegeund Forschung in Westfalen Bd. 26),ISBN 3-8053-3416-8, 86 e.

Ende Dezember 2004 wurde Dr. Johan-nes Henke aus dem Ehrenamt des Stadt-heimatpflegers in Bad Oeynhausen ver-

abschiedet. Fast genau 14 Jahre zuvorhatte Dr. Henke dieses Amt übernom-men; seitdem wirkte er mit außerordent-

lichem Engagement in den Bereichen derHeimat- und Kulturpflege, des Land-schafts- und Naturschutzes, der Denk-

Persönliches

Persönliches / Buchbesprechungen

28 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

malpflege und der Geschichtsforschung.In über 30 Sitzungen leitete er den Ar-beitskreis für Heimatpflege der Stadt BadOeynhausen. In enger Zusammenarbeitmit dem Heimatverein Löhne, deren Vor-sitzender er ist, gab er die Schriftenreihe„Beiträge zur Heimatkunde der StädteLöhne und Bad Oeynhausen“ heraus. Dasneueste Heft mit einem umfangreichenBeitrag über den Bad Oeynhausener Kur-park aus seiner Feder erschien erst vorwenigen Wochen. Auch mit anderenVeröffentlichungen, die er als Herausge-ber oder Autor veröffentlichte, konnte erdas Wissen um die Geschichte des Badesund der Stadt Oeynhausen sowie desRaumes „Untere Werre“ maßgeblich er-weitern. Aktiven Anteil nahm Dr. Henkebei der Benennung von Straßennamen,der Einrichtung und Pflege der Heimat-stuben in den einzelnen Stadtteilen undbei der Konzeption und Gestaltungverschiedener Ausstellungen z. B. zurWirtschaftsgeschichte der Region. Als

Referent, Führer und Exkursionsleitervermittelte Dr. Henke kenntnisreich undmit unvergleichbarer Anschaulichkeitvielen Menschen Unbekanntes beispiels-weise über Sieke, Salinen und Gradier-werke, ohne dabei den engen Grenzeneiner Wissenschaftsdisziplin verhaftet zusein. Stets war er an der Ausgestaltungdes „Tages des offenen Denkmals“ be-teiligt. Durch seine Initiative konnte voreinigen Jahren das Deutsche Salinen-symposion mit renommierten Wissen-schaftlern in Bad Oeynhausen stattfin-den.In der Nachfolge von Dr. Henke trat zum1. Januar 2005 der Leiter des Stadtar-chivs Bad Oeynhausen, Rico Quaschny,das Amt des Stadtheimatpflegers an.

Die Bewohner des Bielefelder Stadtbe-zirks Brackwede halten zusammen, ste-hen zu ihrem Ortsteil. Wie sonst ist es zuerklären, dass beim Neujahrsempfanggleich 350 Gäste aus Geschäftswelt, In-

dustrie, Handwerk, Vereinen, Verbänden,Parteien und Kirchen der Einladunggefolgt waren? Ausdrücklich lobte andiesem Abend Bezirksvorsteher SiegfriedKienitz bürgerliches Engagement: „Vie-le, die sich für Menschen oder eine Sacheeinsetzen, sind überzeugt davon, etwasbewirken zu können. Sie legen ihre Hän-de nicht in den Schoß, um zu warten,dass andere etwas tun. Diese Menschenwerden selbst aktiv.“ Sprach’s und deu-tete auf Erhard Schelp, seit 25 JahrenOrtsheimatpfleger in Quelle. Und für Er-hard Schelp hatte der Bezirksvorsteheretwas Besonderes im Gepäck. Für seineehrenamtliche Tätigkeit erhielt er denEhrenring des Stadtbezirks Brackwede.„Mit dieser Auszeichnung zeigen wirIhnen, welch außerordentliches Maß anHochachtung wir Ihrem Engagemententgegenbringen. Gleichzeitig wollenwir andere damit zum Nachdenken an-regen“, sagte Siegfried Kienitz in seinerLaudatio.

Schmidt-Rutsch, Olaf: William ThomasMulvany, 1806-1885. Ein irischer Prag-matiker und Visionär im Ruhrgebiet. –Hrsg. v. d. Stiftung Rheinisch-WestfälischesWirtschaftsarchiv zu Köln. – Köln: Selbst-verlag, 2003. – 418 S. : Abb. – 24,90 e. –ISBN 3-933025-37-0. – (Schriften zur rhei-nisch-westfälischen Wirtschaftsgeschichte ;42).Die Lebensdaten im Titel habe ich mirerlaubt umzustellen; denn der Sohn der iri-schen Malerfamilie Mulvany kam ins Ruhr-gebiet erst 1855 und wurde erst hier – fastfünfzigjährig – zu der eindrucksvollenUnternehmerpersönlichkeit, die studierens-wert ist. Gelsenkirchen machte ihn zu sei-nem Ehrenbürger, Herne und Castrop hät-ten dazu auch Anlass gehabt. Hibernia,Shamrock und Erin waren die irisch be-stimmten Namen, die Mulvanys Zechen-gründungen bezeichneten. Wohnsitz derMulvanys war neben einer Pempelforter Re-sidenz in der Nähe des Rheins Haus Gold-schmieding in Castrop-Rauxel.Welches bedeutende und eindrucksvolleLeben hinter all dem steckt, macht die un-gewöhnliche Bochumer Dissertation vonOlaf Schmidt-Rutsch in einem vielfältigen

und spannenden Buch erstmals in aller Aus-führlichkeit deutlich, obwohl das Wirt-schaftsarchiv Köln bereits 1922 eine Dar-stellung „William Thomas Mulvany, EinBeitrag zur rheinisch-westfälischen Großin-dustrie und den deutsch-englischen Wirt-schaftsbeziehungen im 19. Jahrhundert“von Kurt Bloemers veröffentlichte und dieAufsätze zu Mulvanys Leben und Wirkenzahlreich sind und teilweise von erstklassi-gen Spezialisten stammen wie Frau EvelynKroker aus dem Umkreis des BochumerBergbaumuseums. Bloemers und Schmidt-Rutschs Titel verraten, wie viel biographi-scher und wie viel genauer das neue Buchsein will. In ihm sind neue Quellen, insbe-sondere zur irischen Frühzeit erschlossen,spätere Vorgänge unmittelbar aus den ver-bliebenen Akten berichtet. Eine Heldenbio-graphie ist nicht beabsichtigt, so dass auchdie drei Niederlagen Mulvanys genau be-schrieben sind: Er wurde nach seiner Zeit alsfrüh erfolgreicher beamteter Ingenieur imirischen Wasserbau nach einer offiziellenUntersuchung abgesetzt, wurde nach be-merkenswerten Erfolgen in Gelsenkirchenund Herne als „Repräsentant“ von seinengeldgebenden Landsleuten aus Irland abge-

wählt, musste mit seiner „Preußischen Berg-werks- und Hütten AG“ 1877 mit Castro-per und Dortmunder Zechen nach elf Jah-ren Konkurs anmelden, nachdem seineenglischen Geldgeber ihn bei immer neunotwendigen Investitionen nicht weiterunterstützten. Das Datum markiert denRückzug des ausländischen Kapitals ausdem Ruhrgebiet, die Übernahme der Aktien-mehrheiten durch Bankiers wie den BerlinerGerson von Bleichröder oder den KölnerOppenheim.Mulvany allerdings blieb trotz seiner unzu-länglichen Deutschkenntnisse Vorsitzenderdes Aufsichtsrats der Hibernia, Vorsitzenderdes „Vereins zur Wahrung der gemeinsamenwirtschaftlichen Interessen in Rheinlandund Westfalen“ und wichtiges Vorstands-mitglied des „Vereins zur Wahrung berg-baulicher Interessen im OberbergamtsbezirkDortmund“, hatte bei neuen Vereinsgrün-dungen ähnlicher Art Einfluss. Die von Bis-marck „Langnamverein“ benannte Indu-striellenvereinigung spielte eine bedeuten-de Rolle in der ökonomischen Entwicklungdes Kaiserreichs, der Bergbauverein gab derEntwicklung des Ruhrgebiets Gestalt. In Er-weiterung des bisher Bekannten hat Olaf

Buchbesprechungen

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Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 29

Schmidt-Rutsch neun irische schriftlicheMemoranden Mulvanys durchgesehen undaufgelistet, denen in seiner deutschen Zeitsechsundvierzig weitere folgen. Im neuenBuch ist auf fast 100 Seiten die irische ZeitMulvanys, sein Aufstieg und sein Fall, genaunachgezeichnet, dann sind auf weiterenhundert Seiten der Bergbauunternehmer,dessen Zechen die Spitzenposition mit ihrerFörderung Jahr für Jahr einnahmen, undauf weiteren einhundertfünfzig Seiten derVerbandspolitiker beschrieben, der Trans-portkosten, Eisenbahnen und Absatzgebie-te, Wasserstraßenbau, Streikbewegungenund internationale Verkehrswege bis in einedamals noch ferne Zukunft hinein mitbe-stimmte. Streben nach Harmonie und patri-archalische Gesinnung des spätromantisch-biedermeierlich geprägten Unternehmerstreten hervor. Bevor das Buch mit einemBlick auf „Die letzten Jahre“ seit 1880 – indenen immerhin noch die wichtige Welt-währungsfrage um Gold- oder Gold-Silber-Währung auch Mulvanys Thema war – mitder knappen Zusammenfassung „Ein Per-fektionist zwischen Pragmatismus und Vi-sion“ und mit den vorzüglich brauchbarenQuellen- und Literaturverzeichnissen undRegistern schließt, markiert Olaf Schmidt-Rutsch einen folgenreichen Einschnitt derdeutschen Wirtschaftspolitik mit dem Über-gang vom Freihandel zum Protektionismus,mit dem der Rückzug Mulvanys zusam-menzuhängen scheint.Das in all seinen Einzelheiten – bis in diegeschickte Verwendung einer mäßigenQuantität von Fachbegriffen in den sehrunterschiedliche Bereiche behandelndenKapiteln – hinein durchdachte, überzeu-gend aufgebaute und gut geschriebeneBuch über den in Westfalen tätigen Iren istpackend, weil es über die Entwicklung im19. Jahrhundert, die Ruhrindustrie und dieTitelfigur gründlich und nachdenklich aufder Suche nach schlüssigen Ergebnissen in-formiert. Es kann neue Überlegungen zuden verpassten Chancen Europas im vorvo-rigen Jahrhundert anregen. Es zeigt einenbedeutenden Unternehmer, der als Ire kamund bis zum Bau einer anglikanischen Kir-che in Düsseldorf Bürger Großbritanniensblieb, der aber mit unbeirrbarem gutenWillen, mit ungewöhnlichen Kenntnissenund Fähigkeiten, mit Energie und Ent-schiedenheit in Planung und Menschenfüh-rung seiner neuen Heimat diente, unsereheutige Welt im mittleren Ruhrgebiet mit-

gestaltete. „Westfälisch“ ist eines derSchlüsselworte des Buches. Neben der Ent-wicklung des westfälischen Ruhrgebietszwischen Gelsenkirchen und Dortmund sinddas Werden der „Hafen“stadt Dortmundund des Rhein-Herne-Kanals wichtiges The-ma. Der Visionär entwarf aber auch schon1874 vom holländischen Vlissingen, vonder Schelde- und Rheinmündung ausge-hend ein europäisch-asiatisches Eisenbahn-netz und schrieb: „Ich bescheide mich zumSchlusse, der Hoffnung Ausdruck zu geben,der praktische Westen werde seine Schuldder Dankbarkeit gegen den classischenOsten, von dem wir alle in der Vergangen-heit empfangen haben, mit Wucherzinsenzurückerstatten, durch die Wiederbelebungder Civilisation, Religiosität, Sittlichkeit undmateriellen Wohlfahrt, zu deren Beförde-rung unsere Schienenwege, die engere Ver-bindung und der tägliche Verkehr vielleichtam besten geeignet sind.“ (Zit. S. 359)Detailreichtum der Darstellung, Bedeutungdes Gegenstandes und Nüchternheit der Ur-teile haben ein Buch entstehen lassen, dasder Universität Bochum und ihrer histori-schen Fakultät zur Ehre gereicht und dassich keine westfälische Bibliothek entgehenlassen sollte, da es jeden Leser bereichernwird, indem es zum Verständnis unsererVergangenheit wie wirtschaftlicher undpolitischer Vorgänge Wesentliches beiträgt,ohne zu bevormunden.

Franz Schüppen

Fischer, Heinrich ; Quick, Fritz ; Marré,Wilhelm: Chroniken der Stadt Warburg. –Hrsg. u. komm. v. Walter Strümper. – War-burg: ESC-Eigenverlag, 2002. – 588 S. –44,80 e. – ISBN 3-932121-07-4. – (Buch-reihe ESC-Eigenverlag ; Bd. 6).Mit der Veröffentlichung der historischenChroniken der Stadt Warburg verfolgtStrümper den Zweck, „die für die Zeitge-nossen heute vielfach schwierig [zu lesen-den] handschriftlichen Eintragungen derChroniken [...] möglichst vielen Interessier-ten zugänglich“ zu machen.Gemäß der preußischen Anordnung zurFührung von Chroniken, für den Regie-rungsbezirk Minden im Amtsblatt von 1817veröffentlicht, versteht der Herausgeber un-ter Chronik im Prinzip die Aufzeichung derim Jahreslauf bemerkenswerten Ereignisseinnerhalb der Stadt. Diese Definition ent-spricht nicht dem heute in der Mediävistiküblichen, wenn auch von den Annalen und

Gesta schwer abgrenzbaren Begriff derChronik, sondern nähert sich – im Sinne dermittelalterlichen Geschichtsschreibung –der Annalistik.Vorauslaufend weist S. auf einige Passagenin Landes- und Klosterchroniken des Spät-mittelalters und der frühen Neuzeit hin, indenen Warburger Geschehnisse mit weni-gen Sätzen berührt sind. Der Hauptteil (S. 21-527) enthält jedoch Chroniken (An-nalen), die im 19. und frühen 20. Jahrhun-dert verfasst sind.Die sog. Chronik des Bürgermeisters Hein-rich Fischer († 1879) gliedert sich in zweiTeile. In einem ersten (S. 21-62) versuchteFischer, die Warburger Geschichte seit dem8. Jahrhundert bis 1842 im Rückgriff dar-zustellen. Abgesehen von wörtlich zitiertenQuellen und einer Reihe von Nachrichtenaus dem frühen 19. Jahrhundert, ist dieserTeil vor allem hinsichtlich der Perspektivender Rückschau von Interesse. Mit dem Jah-re 1843 beginnend und bis 1878 fortge-führt, ist der II. Teil der Fischer-Chronik jeJahr und innerhalb der Jahresabfolge nachTagen geführt. Sie enthält hier zahlreichefür die Warburger Stadtgeschichte wichtigeNachrichten (Erneuerung der Wasserversor-gung (S. 83 ff.), aber auch ganz Alltägliches(„...in der zweiten Oktoberhälfte krepierten17 Stück Rindvieh infolge Verstopfung...“,S. 99). Die nachfolgende Chronik des Stadt-archivars Quick († 1928) muss wiederumzunächst die Jahre 1879 bis 1910 in derRückschau überbrücken (S. 169-204), bevorQuick sie 1910 bis 1919 zeitgenössischweiterführte (S. 204-261). In gleicher Weisebegann der letzte in der Reihe der Stadt-chronisten, der Studienrat Dr. Walter Marré(† 1972), seine Aufzeichnungen mit eineraus den Akten erarbeiteten Rückschau(1919-1932), um anschließend für die Jah-re 1933-1940 und 1945-1950 die Ereig-nisse nach einer wechselnden systemati-schen Ordnung zeitgleich zu protokollieren.Im Anhang ließ S. u.a. das in den 1830erJahren erstellte sog. Repertorium des Pro-Gymnasial-Lehrers A. Happe abdrucken, dassich vor allem auf Warburger Urkundenstützt (1021-1622).Die Edition der Chroniken, die jeweils zwi-schen der Rückschau und den zeitgenössi-schen Notizen unterscheidet, ist – vor allemim Blick auf einen weiteren Leserkreis – miteinem ausführlichen Begriffs-, Personen-und Sachkommentar ausgestattet und bie-tet damit große Lesehilfen. Jedoch ist die

I. Westfalen

1. Gesamtwestfalen

Industrie-Kultur. Denkmalpflege, Land-schaft, Sozial-, Umwelt- und Technikge-

schichte. Hrsg.: Rheinisches Industriemu-seum / Landschaftsverband Rheinland undWestfälisches Industriemuseum / Land-schaftsverband Westfalen-Lippe. KlartextVerlagsgesellschaft mbH, Heßlerstraße 37,45329 Essen, Tel.: 0201/8620631, E-Mail:

[email protected] 1/2005. S. Schachtner: Mühle, Fabrik, In-dustriedenkmal? Zeugnisse der Papier- undPappenproduktion und ihre Erhaltung. F.Schmidt: Mehr als 3.000 Papiersorten auseiner Fabrik. 140 Jahre prägte die Familie

Kommentierung gelegentlich unzuverläs-sig: Obersturmbannführer (S. 399) war keinDienstgrad der HJ, sondern der SA bzw. derSS (Verwechselung mit Oberbannführer);das Gebiet der ehemaligen deutschen Kolo-nie Dt.-Ost-Afrika ist nicht mit dem desheutigen Namibia, sondern mit dem Tan-sanias identisch (S. 346). Die Erläuterungenzur Chronik Marrés enthalten – wenn auch

in guter Absicht – zu viele kommentar-fremde Werturteile. – Einerseits werdenQuellenzitate der Chronisten gekennzeich-net und exakt archivisch nachgewiesen. An-dererseits ist nicht immer deutlich, was derHg. den Chroniken hinzugefügt hat: Sicherdie dezimal-numerischen Ordnungsziffernim laufenden Text, aber auch die Über-schriften (beides in hf-Druck)? An welchen

Stellen hat der Hg. – wie auf S. 2 angekün-digt – den Text „geringfügig verändert“,weil sonst „die Wiedergabe zu Missver-ständnissen führen könnte“? Hier fehlt eineentsprechende Kennzeichnung.Trotz solcher Beanstandungen handelt essich um eine für die Geschichte Warburgsaußerordentlich verdienstvolle Arbeit.

Heinrich Schoppmeyer

Buchbesprechungen / Heimatkalender / Zeitschriftenschau

30 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeckund Stadt Dorsten 2005. 64. Jg. Hrsg.:Heimatbund Herrlichkeit Lembeck undStadt Dorsten e.V., 236 S. Text, 44 S. An-zeigen, 10,00 e.* Zum Geleit (11). L. Lütkenhorst: Grußwortdes Bürgermeisters (12). * Kalendarium (14).E. Setzer: In Memoriam: Hans Fabian (38).E. Setzer: Zum Gedenken an Friedrich Wil-helm Koepe (40). E. Setzer: Paul Fiege – EinDorstener Urgestein wird 90 Jahre alt (42).H.-J. Schräjahr: Pater Heribert GriesenbrockOFM zum 90. Geburtstag (45). H. Scheffler:Schermbecker Pfadpfinder bauten sich eineeigene Begegnungsstätte (50). H. Bechter:Haus der Jugend Olbergstraße (52). U. Alte-mark: Wilhelm-Lembruck-Schule in Östrich.Offene Ganztagsgrundschule (57). J. Eich-mann: St. Ursula-Schulen in Nöten! (61). N.Woronka: Dorstens Trainer-Legende FranzWinkler leitet Fußball-AG an der Wichern-schule (64). F. Wilke/D. Sander: Die HardterToten mit Glockenklang zu Grabe geleiten(67). Cl. Wüller/K.-H. Vennhoff: Ehrenamt-liches Engagement: Löschzug Rhade errich-tete ein neues Feuerwehr-Gerätehaus (70).Kl. Altfeld: Das Ruhrgas Entwicklungszen-trum Dorsten (74). E. Moers: Die DorstenerArbeit gGmbH – eine gemeinnützige Be-schäftigungsgesellschaft (79). W. Schrudde:Bernhard Wolthaus – 50 Jahre Dienst für dieKirche und die Lembecker (83). G. Jägering:

1200 Jahre Bistum Münster: Zur Geschich-te des Dekanats Dorsten (88). F. Schuh-knecht: Dorsten – Hagenbeck – Holster-hausen: Ortsnamen an der unteren Lippe(92). M. Steiger: Der „Arbeiterbischof“ undLembeck (97). H.-U. Pollender: 100 JahreSchülerrudern in Dorsten. Ein pädagogischhochwertiges Sport- und Freizeitangebotmit langer Tradition (105). H.-J. Schrä-jahr/J. Ulfkotte: „Ich will ein Krieger sein imHeere des Lichts!“ – Petrinum-Schüler mel-den sich im August 1914 freiwillig zumKriegsdienst (113). K. Jesper: „Überstrei-chen, überstreichen, Herr Pastor“. Zur Aus-malung der Agathakirche nach 1921 (120).M. Kohle: Aus einem Brief der DorstenerinElse Roddeck nach der Zerstörung der Stadtim März 1945 (125). J. Kleimann: WulfenerPfarrer der Nachkriegszeit (132). U. Meyer:KLEINKEN – gelebte Tradition in Familien-hand. Geschichtliche Entwicklung eines derältesten Dorstener Unternehmen (135). W.-D. Rienäcker: Leben und Arbeit – Lebenohne Arbeit? – Leben ohne Arbeit ist harteArbeit. Wie die Holsterhausener mit derSchließung „ihrer“ Zeche Baldur „fertig“wurden (139). P. Tönnies: 50 Jahre ge-burtshilflich-gynäkologische Abteilung amSt.-Elisabeth-Krankenhaus Dorsten (145).G. Tüshaus: gesucht.gefunden.ausgegra-ben. Bericht über einen Besuch im Westfä-lischen Landesmuseum für Archäologie in

Herne (152). W. Schrudde: Tiermarkt inLembeck vor 75 Jahren und heute (158). E.Schwane: Den Geburtsdaggsstruuk (162). J.Kappe: De Vehdokter mutt helpen (164). J.Kappe: De Vehdokter un de Föske (164). St.Venhoff : Junge, do du grawen ! (165). R.Dimke: Hochzeitsbräuche in Altendorf-Ulf-kotte (166). W. Duwenbeck: Obstbaumblü-te im Köhl (172). Kl. Rosenkranz: Kopf undBauch (174). A. Leistner: Der BeSondereVerein? (179). H. Schulte: Revier-Radmara-thon: Erster Rennrad-Marathon in Dorsten(184). P. Gallin/Th. Hein: Dreams on Ice –die Eiszeit aus Dorsten begeistert Kinder,Kunden, Kaufmannschaften (186). K. Kap-pe: Ein Streit in der Kirche zu Erle (189). E.Setzer: 90 000 Zentimeter unter dem Kanal:Schölzbach-Düker für 1 Mio. Euro saniert(192). Chr. Baer: Dorstener Museum fürHochspannung und Chemie – nur einTraum? (195). Kl. Werner: Die Piuseiche inErle (199). F. Oetterer: Wachsen und Werden– Freiheit durch Bindung! – im Elternhaus,in der Südenschule und in der Kirchenge-meinde St. Marien zu Ahlen (204). E. Moers:Cornelia Funke – erfolgreichste deutscheKinderbuchautorin (209). A. Stadtmann:Ein Erlebnis beim Schäfer (211). J. Ulfkotte:Neue Bücher (213). Chr. Setzer: Von Sep-tember bis August (218).

Heimatkalender

Zeitschriftenschau

Zeitschriftenschau

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 31

Günther die Papierfabrik in Greiz. M. Rud-loff: Wegbereiter des Holzschliffs. Die Pa-pierfabrik Kübler & Niethammer: von derMühle über den Großbetrieb zum Nischen-anbieter. H.-P. Bärtschi: Vom Abbruchob-jekt zum Denkmal. Von der PapierfabrikBischofszell blieb die Papiermaschine erhal-ten. E. Kistemann: Buntes Leben in alter Pa-pierfabrik. Wachendorff in Bergisch Glad-bach wandelt sich zum Gewerbepark. H.Köhler: Vom Büttenpapier zur Tapetenrol-le. Ein preiswerter Ersatz für Velourtapeten:„Rauhfaser“ ist ein altes Warenzeichen derFabrik Erfurt & Sohn. E. Kistemann: EineKartonfabrik als Weltkulturerbe. Der Roh-stoff Holz – das „grüne Gold“ – prägt dieIndustrie in Finnland. Chr. Hess: Von Papp-dosen, Karton und Kartonagen. Ein Streif-zug durch Südwestdeutschland. S. Bardua:Per Hand aus der Bütte. In der Papiermanu-faktur Wolfswinkel in Eberswalde ist dasSchöpfen von Papier zu erleben. S. Bardua:Warten auf die Bagger. Die Dampfmaschi-ne der Kartonfabrik Inden bleibt erhalten. E.Bergstein: Keine Zukunft für die alten Ko-kereien in Belgien. W. Kulke: RaffiniertesLebensmittel. Rübenanbau, Zuckerproduk-tion und –verbrauch in Ostwestfalen-Lippe.N. Tempel: Die Fördermaschine von ZollernII dreht sich wieder. L. Engelskirchen: Nichtvon Pappe! S. Bardua: Gelungene Bau-Kunst. Die Kanalbrücke über die Elbe beiMagdeburg ist standfest und doch leicht.M. Berndt: Ein sehr eigenartiges Bauwerk.Die Oberhafenbrücke in Hamburg. A. Ross-mann: Die Zeche prellen. Geschichtsab-bruch im Ruhrgebiet: Was auf Zollvereinmit dem Umbau der Kohlenwäsche droht ...S. Bardua: Seit 1886 wird in Deutschland„well-verpackt“. A. Föhl: Beton im Indu-striebau. Chr. Ohlig: Tagung „Gewässerent-wicklung in der Kulturlandschaft“.

Westfalenspiegel. Ardey-Verlag, An denSpeichern 6, 48157 Münster.1/2005. U. van Jüchems: Wie WestfalenKaffeeland wurde. Wanderausstellung zurKulturgeschichte des Muntermachers. M.Zehren: Durst auf Biergeschichte. In Oeldewird westfälische Brauhistorie lebendig,Dortmunder Museum soll noch 2005 eröff-net werden. Kl. Sluka: Möbelland Westfa-len. WohnWelten und Möbelmacher. H.Gärtner: Zukunfsinitiative Möbelindustrie.Fit für die Zukunft. R. Doblies: Eigener Herdist Goldes wert. In Ostwestfalen-Lippe wer-den Küchenträume wahr. Eine Ausstellung

in Detmold zeigt jetzt die Entwicklung vonder „Kochkabine“ zur modernen Modulkü-che. H. Gärtner: Schieder-Gruppe. Immerein Stuhlbein voraus. Größter Möbelprodu-zent Europas. M. Schröder: hülsta. GlobalPlayer aus Stadtlohn. Erfolgsrezept: Be-kenntnis zur Region. W. Morisse: COR. Großin Form. Möbeldesign mit Herz. M.-St. An-dres: Geschichte, die man sieht. Besuch beieiner Möbelrestauratorin. M. Schäfer: Mö-belmuseum Steinheim. Anton Spilkers „Ta-lentschmiede“. Von der Kunsttischlerei zurMöbelstadt. Kl. Sluka: Wohnobjekte vonAlvar und Aino Aalto. Klassiker des Designs.Kunsthalle Bielefeld verwandelt sich in ein-zigartiges Möbel-Haus. A. von Braun-schweig: Wiederverwerten statt Wegwerfen.Alle „eco-logisch“. Dortmunder Universi-tätsprojekt gibt Möbeln eine zweite Chan-ce. H. Gärtner: Rotkernige Buche. Ein Holzmit Charakter. Vom hässlichen Entlein zumschönen Schwan. M. Vaupel: Museen in derStadt Dortmund. Edvard Munch im Blick.Der norwegische Maler Edvard Munch(1863-1944) gehört nicht nur zu den be-deutendsten, sondern bis heute auch zuden einflussreichsten Künstlerpersönlichkei-ten. S. Müller: Kunstprojekt „The Gates“.Stoff für den Central Park. Emsdettener Fir-ma Schilgen webt wieder für Christo undJeanne-Claude. J. P. Wallmann: Lackkunstaus Birma. Klingendes Krokodil. Sonder-schau in Münster zeigt seltene Prunkstückeund andere Kostbarkeiten. J. P. Wallmann:Westpreußisches Landesmuseum. Kulturgutvon der Weichsel. Wolbecker Museum ko-operiert mit polnischen Institutionen. A.Rossmann: Die Stadt und ihr Sohn. Nur keinMausoleum! Für den WESTFALENSPIEGELresümiert Andreas Rossmann, NRW-Kultur-korrespondent der FAZ, die Querelen um einMuseum für den berühmten Maler EmilSchumacher in Hagen. W. Gödden: NorbertJohannimloh. Den läiwen langen Dag. DasNiederdeutsche ist keineswegs auf demAbstellgleis. Aktuell macht es in literarischenTexten von sich reden. Der WESTFALEN-SPIEGEL fragte bei den Verfassern nach. W.Gödden: In der Kürze liegt die Würze. Fra-gen an den Rottendorf-Preisträger HeinrichSchürmann. J. Nunes Matias: Alltagskultur.Grüße an die Liebsten. V. Jakob: Die illus-tren Freunde des Dr. Schranz. Er war „nur“ein Landarzt in einem kleinen sauerländi-schen Dorf, dennoch scharte Dr. FranzSchranz eine Gruppe um sich, die den gei-stesgeschichtlichen Diskurs in Deutschland

beeinflusst hat. P. Brünen: Ein echter Dalials Patenkind. Die Soester Ausstellung „Bil-der, die aus dem Rahmen fallen“ will Kunst-werke retten. D. Johnen: Schätze desOrients. Zehn Jahrtausende iranischer Ge-schichte im Bochumer Bergbaumuseum. M.Zehren: Eine Villa schreibt Geschichte. DiePrivatresidenz des Industriellen Rudolf tenHompel diente in der NS-Zeit als Dienst-stelle der Polizei. Seit fünf Jahren arbeitenhier Schüler und Zeitzeugen, Polizisten undProfessoren zu deutschen Diktaturen undDemokratien. M. Zehren: Schulquartier inOberbayern. NS-Regime evakuierte nachLuftangriffen zehntausende westfälischerKinder. B. Weides: Erco: Licht statt Leuch-ten. Lüdenscheider Unternehmen lässt be-rühmte Bauwerke rund um den Globuserstrahlen. F. Henke: 25 Jahre Denkmal-schutz. „Erfreuliche Bilanz“. Neue Broschü-re gibt Beispiele aus der Praxis. B. Weides:Haselhuhn und Dynamit. Ganz im Süden:Burbach im Siegerland.

2. Hellweg

Soester Zeitschrift. Zeitschrift des Vereinsfür Geschichte und Heimatpflege Soest.Heft 116/2004. Hrsg. v. Norbert Wex, Stadt-archiv Soest, Jakobistraße 13, 59494 Soest.I. Pfeffer: Aktuelle archäologische Befundevom Gelände des alten Stadtkrankenhausesin Soest (4). H.-D. Heimann: Der 27. April1449 im Gedächtnis der Stadt Soest – einKapitel städtischer Erinnerungskultur zwi-schen Mittelalter und Gegenwart (8). D. vanAcken: Bäume auf den Wällen (28). V. Jar-ren: Kommunale Handwerksförderung – dieGründung des Soester Möbelmagazins1854 (56). C. Müller: Konfessionelles Mit-und Gegeneinander in der zweiten Hälftedes 19. und des frühen 20. Jahrhunderts imSpiegel der Kreissynode und der Lokalpres-se: Zur Diskussion um ein „Zweites konfes-sionelles Zeitalter“ am Beispiel des RaumesSoest (74). N. Wex: Politischer Umschwungund Sturz des Bürgermeisters: Die Novem-berrevolution in Soest (121). I. Maas-Stein-hoff: Zur Solidarität mit verfolgten Judenwährend der NS-Zeit: Das Flüchtlingsnetz-werk um die Soesterin Luise Meier (169). G.Köhn: Der Verein Heimatpflege Soest unterseinen Vorsitzenden Adolf Clarenbach undRichard Jüsten 1933 – 1939 (190). R. Möl-ler: Soest am Ende des Zweiten Weltkriegsund in der Besatzungszeit (209). N. Stein-

Zeitschriftenschau

32 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

brink: Politische Protestbewegung am Soe-ster Archigymnasium von 1968 – 1975(244). G. Köhn: Korrektur und Ergänzungzum Beitrag über die Statue Wolters vonPlettenberg des Deutschordensmeisters inLivland, in der Soester Zeitschrift 115 (2003)(258). B. S. Fleck/U. Löer: Neuerscheinun-gen, Anzeigen und Besprechungen (261). U.Löer: Jahresbericht des Vereins für Ge-schichte und Heimatpflege Soest e.V. fürdas Jahr 2003 (272).

Geseker Heimatblätter. Zeitungsverlag DerPatriot - Beilage zur „Geseker Zeitung“.Hrsg. vom Verein für Heimatkunde Gesekee. V., Red.: Evelyn Richter, Stadtarchiv, Ost-mauer 2, 59590 Geseke.465/2005. E. Lüüs: Die Nettsträters (Nat-strater). Seit 175 Jahren Handwerker in Ge-seke. E. Richter: Das Stadtarchiv Geseke imJahr 2004. E. Richter: 150 Jahre SparkasseGeseke (3. Fortsetzung und Schluss).

Heimatblätter Hamm. Geschichte, Kulturund Brauchtum in Hamm und in Westfa-len. Beilage zum Westfälischen Anzeiger,Gutenbergstraße 1, 59065 Hamm.2/2005. I. von Scheven: Erstmals Bürger-steige und gutes Trinkwasser. Ein Schub zurModernisierung für Hamm. Was Bürgermei-ster Paul Werner 1881 bis 1892 ins Werksetzte. P. Gabriel: Für Dienstboten 5 Silber-groschen als Tagessatz in der Klinik. 1863wurde das St. Marien-Hospital in Dren-steinfurt bezogen. G. Köpke: Mensch undKormoran – ein Drama in vielen Akten. DerFischfresser und Koloniebrüter wird von denAnglern wenig geschätzt. * AfrikanischerHäuptlingssohn am Rande des Wesertalesbegraben. Die Kirche von Hattensen auf derOttensteiner Hochebene war Ort einerheimlichen Trauung. H. Hegeler: Eine Hexeaus dem Corveyer Land. Zu einem neuen hi-storischen Roman von Hermann Multhaupt.J. Osterhoff: Der Spökenkieker von Uen-trop. Bauer Brune sagte 1734 den großenStadtbrand von Hamm voraus.3/2005. H. Thomas: „Nagelgraf“-Bildhauerschuf Grabmal für Isidor Lauter. DreiKunstwerke von Professor Leopold Fleisch-hacker in Hamm. Grabstätte erinnert an dieKaufmannsfamilie Lauter/Goldschmidt. Th.Lemmer: Der erste Fürstbischof von Corveystammte aus Hamm. An Haus Lohaus er-innert nur noch die Ortsbezeichnung Lo-hauserholz in Hamm-Pelkum. W. Gernert:Professor Hermann Landois erfand die

„Gänse-Ziege“. Ein Erinnerungsblatt zum100. Todestag des Münsteraner Zoogrün-ders, Wissenschaftlers und Originals. * „DasBistum Münster“. Eine illustrierte Geschich-te zum 1200-jährigen Geburtstag. * Wei-denkätzchen stehen unter Naturschutz. DieFrühlingsboten gelten als begehrter Zim-merschmuck. I. von Scheven: Wie derRechtsstaat demontiert wurde. Ein entlar-vender Erlass aus dem Jahr 1942.4/2005. N. Katz: Cafés und Ladengeschäf-te – eines neben dem anderen. Norbert Katzerinnert sich an Erkundungstouren durchdas Zentrum des alten Hamm vor mehr alssiebzig Jahren. H. Platte: Vier Felsblöckekrönen Bruchhausen an den Steinen. Wech-selvolle Geschichte des alten Adelssitzes imSauerland. W. Hinke: Kunstvolle Brücken-konstruktion über die Ruhr als Kulturdenk-mal. Die eiserne Kettenbrücke von HausLaer bei Meschede aus dem Jahr 1839 er-strahlt wieder im alten Glanz. I. von Sche-ven: Vertrauen schenken und empfangen.Gustav Staude: Bürgermeister in Hamm von1874 bis 1881.

Lippstädter Heimatblätter. Beilage zum„Patriot“ und zur Geseker Zeitung. Hrsg.vom Zeitungsverlag Der Patriot, Hansastra-ße 2, 59557 Lippstadt.1/2005. W. Kröger: Zeugen der Heimatge-schichte (Folge 14) – Hubert Bartmann. Kl.Luig: Kurhaus in Bad Waldliesborn kehrt zuseinem ursprünglichen Namen „Lindenhof“zurück.2/2005. H.-G. Bracht: Maria Kahle alsVolkstumspropagandistin. Öffentliches Auf-treten und Unterrichtsmaterialien im Dien-ste des Nationalsozialismus. K.-J. Freiherrvon Ketteler: Der Dynamo. Elektrifizierungin Schwarzenraben 1915/17. 3/2005. W. Kröger: Zeugen der Heimatge-schichte (Folge 15): Thea Viezens. W. H.Werner: Der Erwitter Begräbniswagen. K.-J.Freiherr von Ketteler: Eine Mühle beiSchwarzenraben?

Heimatblätter Soest. Geschichte, Kulturund Brauchtum im Kreis Soest und inWestfalen. Beilage zum Soester Anzeiger,Schloitweg 19 - 21, 59494 Soest.308/2005. F. Kampelmann: Der „glücksee-lige Tod“ des Christian Dietrich von Papen.Inschrift auf Werler Grabstein aus dem An-fang des 18. Jahrhunderts erinnert an denermordeten Sälzeroberst. W. Marcus/H. P.Busch: Erwitte im Schatten von Sankt Lau-

rentius. Historischer Rundgang durch denfränkischen „Königshof“ (6. Folge). S. Borg-schulze: Von Kiel in die Südsee mit demDreimastschoner „Hamm“. Das Handels-schiff fuhr unter fünf verschiedenen Flag-gen von 1921 bis 1974 um den halben Erd-ball. F. Kühle: Viele Rotkehlchen überwin-tern bei uns. W. Hinke: „Ruhrgranit“ ausOpherdicke für die Lübecker Marienkirche.Auf dem Gebiet des ehemaligen Rittergutesbei Holzwickede wurde bis 1956 witte-rungsbeständiger Sandstein gewonnen. K.-J. Freiherr von Ketteler: Forstmeister Hein-rich Kneer: Der letzte seiner Försterdynastie.Seit dem Jahr 1812 war die Familie Kneer imDienst des Freiherr von Ketteler auf Erin-gerfeld. * Museen im Kreis Soest: Das Ost-hoftentormuseum.309/2005. F. Kampelmann: Der „glücksee-lige Tod“ des Christian Dietrich von Papen.Inschrift auf Werler Grabstein aus dem An-fang des 18. Jahrhunderts erinnert an denermordeten Sälzeroberst (2). F. Kampel-mann: „Dieses Buch heißt Edda“ – ein Lehr-buch für Skalden. Rückblick auf die Wur-zeln der altisländischen Dichtung aus dem9. Jahrhundert. P. Gabriel: Für Dienstboten5 Silbergroschen als Tagessatz in der Klinik.1863 wurde das St. Marien-Hospital inDrensteinfurt bezogen. G. Köpke: Menschund Kormoran – ein Drama in vielen Akten.Der Fischfresser und Koloniebrüter wird vonden Anglern wenig geschätzt. * Afrikani-scher Häuptlingssohn am Rande des Weser-tales begraben. Die Kirche von Hattensenauf der Ottensteiner Hochebene war Orteiner heimlichen Trauung. H. Hegeler: EineHexe aus dem Corveyer Land. Zu einemneuen historischen Roman von HermannMulthaupt. K.-J. Freiher von Ketteler: Forst-meister Heinrich Kneer: Der letzte einerFörsterdynastie. Seit dem Jahr 1812 war dieFamilie Kneer im Dienst des Freiherrn vonKetteler auf Eringerfeld (2. Folge). H.-J.Deisting: „Eine herrliche, fröhliche Gesell-schaft...“ Werler Fastnachtstreiben im 16.Jahrhundert mit dem Adligen Kaspar vonFürstenberg. 310/2005. H. Funke: Conrad von Soeststammte aus Dortmund. Der berühmte Ma-ler des 14. Jahrhunderts gab dem Gymna-sium am Paradieser Weg in Soest den Na-men. F. Kampelmann: Der „glückseeligeTod“ des Christian Dietrich von Papen. In-schrift auf Werler Grabstein aus dem 18.Jahrhundert erinnert an den ermordetenSälzeroberst (3). Th. Lemmer: Der erste

Zeitschriftenschau

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 33

Fürstbischof von Corvey stammte ausHamm. An Haus Lohaus erinnert nur nochdie Ortsbezeichnung Lohauserholz inHamm-Pelkum. W. Gernert: Professor Her-mann Landois erfand die „Gänse-Ziege“. EinErinnerungsblatt zum 100. Todestag desMünsteraner Zoogründers, Wissenschaftlersund Originals. K.-J. Freiherr von Ketteler:Forstmeister Heinrich Kneer: Der letzte ei-ner Försterdynastie. Seit dem Jahr 1812 wardie Familie Kneer im Dienst des Freiherrnvon Ketteler auf Eringerfeld (3. Folge). *Museen im Kreis Soest: Das Wilhelm-Morgner-Haus.

3. Kurkölnisches Sauerland

Attendorn - gestern und heute. Mittei-lungsblatt des Vereins für Orts- und Hei-matkunde Attendorn e.V. für Geschichteund Heimatpflege. Hrsg.: Verein für Orts-und Heimatkunde Attendorn e.V., Hansa-straße 4, 57439 Attendorn, Red.: Birgit C.Haberhauer-Kuschel, Wesetalstr. 90, 57439Attendorn, Tel.: 02722-7473, E-Mail: [email protected] 27/2005. H. Wimmershof: Zeitgeschichteaus 25 Jahren: Die Schließung der belgi-schen Garnison Attendorn. J. Hormes: Jo-sef Viegener – Küster der Pfarrkirche. G.Junker: Von Attendorner Hanseaten. Altbe-kanntes neu betrachtet. A. Schnepper: DieMühle in Meckinghausen. D. Jupp: Hellenwiu et domols wor. * Aus meinem Leben. Er-innerungen von Wilhelm Drüeke. L. Korte:Der Störtenberg.

4. Märkisches Sauerland

Märkisches Jahrbuch für Geschichte. Bd.104 (2004). Red.: Verein für Orts- und Hei-matkunde in der Grafschaft Mark, Märki-sches Museum, Husemannstraße 12, 58452Witten, Tel.: 02302/5812552.H. Schoppmeyer: Aspekte der GeschichteBochums im Mittelalter (7). D. Scheler: DieStadt Breckerfeld im Spätmittelalter (28). I.Bischoff/W. G. Vogt: Die Inschriften desDahler Kirchengestühls aus dem Jahre1730. Mit einem Blick auf die Anfänge desRittersitzes Haus Dahl an der Volme (47). G.Koetter: Die Unternehmerfamilie Bergerund der Bergbau (73). U. den Tex: Anlage-fieber und Risikobereitschaft bei Jan Jacobvan Braam. Niederländische Investitionenim Ruhrgebiet zwischen 1850 und 1880

(106). R. Molkenthin: Die Hochöfen derHenrichshütte. Technik und Arbeit in einemwestfälischen Hochofenwerk 1854-1987(136). G. Scheele: Aufbau kommunalerStrukturen in den Bergbaugemeinden Wat-tenscheid und Ückendorf im späten 19.Jahrhundert (161). D. Thier: Die verkehrs-technischen Überlegungen zur Anbindungdes mittleren Ruhrtals an Schiffahrtskanäleim 19. und frühen 20. Jahrhundert (189). H.Rinke: Berufskolleg Witten des Ennepe-Ruhr-Kreises: Einhundertfünzig Jahre be-rufliche Bildung 1854 bis 2004 (219). D.Scholz: Zur Pogromnacht in Castrop-Rauxelam 9./10. November 1938 (286). G. E. Soll-bach: Die erste Lehrerin in Hattingen (317).G. E. Sollbach: Job neben der Schule (321).D. Scholz: Feldpostbriefe aus dem Revolu-tionsjahr 1848. Castroper Freiwillige imKrieg gegen Dänemark (324). H. E. Käufer:Frühe Erinnerungen oder Als die Worte dasLaufen lernten. Rede im Wittener Rathausam 22. März 2004 (332). H. Schoppmeyer:Bericht über das Geschäftsjahr 2003 (JHV2004) (347).

Hagener Impuls. Hrsg.: Hagener Heimat-bund Verlag e.V., Eilper Str. 71-75, 58091Hagen, Tel.: 02331/207-5621.27/2004. J. Bergmann: Villen, Rathäuserund Fabriken. Der „Potthof“ und seine Um-gebung im Wandel der Jahrhunderte. P.Demnitz: In „Riesen-Schritten“ zur „NeuenMitte“. M. Eckhoff: Hagens Park-Anlagenblühen auf – mit Kunst und Historie. M.Eckhoff: Relief doch noch gerettet. Spuren-suche: Horst Geldmacher. B. Schulte: EineTanzende für Osthaus. Ein Hauptwerk vonMilly Steger kehrte zurück nach Hagen. M.Eckhoff: Neuer Architekturführer „in derMache“. Im Mittelpunkt: Hagen in den letz-ten 15 Jahren. St. Klawitter: Faust – Proto-typ des Grüblers. Im Theater diesmal alsOper. W. Willmann: Zu den Wurzeln der In-dustrie. WasserEisenLand und die Märki-sche Industriekultur. J. Bergmann: Wirklich„fertig“ gibt es nicht. Neue Notgeld-Schei-ne aufgetaucht. * Wahrlich, ein Kleinod!Das neue Museum für Ur- und Frühge-schichte im Wasserschloss Werdringen. J.Becker: „Erzähl doch mal, wie’s früher war!“Geschichte(n) im Erzählcafé Altes BackhausM. Eckhoff: Vor 300 Jahren: Der „schiefeFritz“ wird König in Preußen, Teil 4.

Heimatblätter Menden. Geschichte, Kulturund Brauchtum im Märkischen Kreis und in

Westfalen. Beilage zur „Mendener Zeitung“,Kolpingstraße 33-35, 58706 Menden.135/2005. G. Strotdress: Erstmal dokumen-tarisch erwähnt im Jahr 1350. Der Hof Prig-gel in Balve-Garbeck kann auf eine jahr-hundertealte Tradition zurückblicken. *Sprichwörter und Redensarten. Dargestelltan Exponaten in der Burg Altena (5). P. Ga-briel: Für Dienstboten 5 Silbergroschen alsTagessatz in der Klinik. 1863 wurde das St.Marien-Hospital in Drensteinfurt bezogen.G. Köpke: Mensch und Kormoran – ein Dra-ma in vielen Akten. Der Fischfresser undKoloniebrüter wird von den Anglern weniggeschätzt. * Afrikanischer Häuptlingssohnam Rande des Wesertales begraben. DieKirche von Hattensen auf der OttensteinerHochebene war Ort einer heimlichen Trau-ung. H. Hegeler: Eine Hexe aus dem Cor-veyer Land. Zu einem neuen historischenRoman von Hermann Multhaupt. W. Sar-holz: Von Jung-Siegfried bis zu den „Nibe-lungen“. Die Organisation der nationalsozi-alistischen Jugend in Menden nach der„Machtübernahme“ 1933 (7. Teil). G. Bett-ge: Familienporträts gehörten zum gutenTon. Rückblick auf die Iserlohner FamilieLöbbecke (11. Folge). 136/2005. * Der Stammbaum der Bauern-familie führt zurück ins Jahr 1674. Aus derGeschichte des Hofes Heyng in Iserlohn-Hennen – Ackerbau und Fuhrdienst für dieKettenschmiede. * Sprichwörter und Re-densarten. Dargestellt an Exponaten in derBurg Altena (6). Th. Lemmer: Der ersteFürstbischof von Corvey stammte ausHamm. An Haus Lohaus erinnert nur nochdie Ortsbezeichnung Lohauserholz inHamm-Pelkum. W. Gernert: Professor Her-mann Landois erfand die „Gänse-Ziege“. EinErinnerungsblatt zum 100. Todestag desMünsteraner Zoogründers, Wissenschaftlersund Originals. W. Sarholz: Von Jung-Sieg-fried bis zu den „Nibelungen“. Die Organi-sation der nationalsozialistischen Jugend inMenden nach der „Machtübernahme“ 1933(7. Teil). G. Bettge: Familienporträts gehör-ten zum guten Ton. Rückblick auf die Iser-lohner Familie Löbbecke (12. Folge). 137/2005. K. Hofbauer: Der Patron der Ärz-te gab der St. Blasius-Kirche den Namen.Ungewöhnlicher Schutzheiliger für diePfarrkirche in Balve. W. Sarholz: Von Jung-Siegfried bis zu den „Nibelungen“. Die Or-ganisation der NS-Jugend in Menden nachder „Machtübernahme“ 1933 (8. Teil). H.Platte: Vier Felsblöcke krönen Bruchhausen

Zeitschriftenschau

34 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

an den Steinen. Wechselvolle Geschichtedes alten Adelssitzes im Sauerland. W. Hin-ke: Kunstvolle Brückenkonstruktion überdie Ruhr als Kulturdenkmal. Die eiserne Ket-tenbrücke von Haus Laer bei Meschede ausdem Jahr 1839 erstrahlt wieder im altenGlanz. G. Strotdrees: Quer über den Hofverlief einst der „Königsweg“. Der Hof Cro-ne-Dösseler bei Werdohl wurde Jahrhun-derte hindurch von der überregionalen Stra-ßenverbindung geprägt. G. Bettge: Fami-lienporträts gehörten zum guten Ton.Rückblick auf die Iserlohner Familie Löb-becke (Schluss).

Hohenlimburger Heimatblätter für denRaum Hagen und Iserlohn. Beiträge zurLandeskunde. Hrsg.: Verein für Orts- undHeimatkunde Hohenlimburg e.V., Martin-Luther-King-Straße 19, 58638 Iserlohn,Tel.: 02371/41573.2/2005. B. Volland: Szenarien vom Kriegs-ende im östlichen Ruhrkessel um Iserlohn,Teil 1. H. Ludwigsen: Plattdeutsche Litera-tur im südlichen Westfalen im Spiegel lite-raturwissenschaftlicher Methoden. * WalterHöher wird 80 Jahre alt – dem Niederdeut-schen verbunden. * Museum für Westfäli-sche Literatur auf Haus Nottbeck. 3/2005. W. Bleicher: Zur Geomantie hei-mischer Kirchen. B. Volland: Tabelaus zuden Szenarien im östlichen Ruhrkessel, Teil2 des Aufsatzes. F.-O. Peters: Alte Potenzi-ale: Hünenteich und Bördefruchtbarkeit. Ei-ne Sage im Platt der Niederbörde. H.-D.Schulz: Wilddieb erlegt Otter aus der Ge-fängniszelle.

Voerder Heimatblättchen. Mitteilungendes Voerder Heimatvereins. HeimatvereinVoerde, Postfach 1322, 58242 Ennepetal,E-Mail: [email protected],Internet: www.heimatverein-voerde.de 1/2005. G. Bioly: Die ersten Schulen inVoerde. G. Bioly: 1908. H. Busse: 1927. G.Bioly: Schule Häufgen. G. Bioly: Beschlüs-se der Schuldeputationen der Jahre1925/26. H. Gockel/W. Gräser: Schule vorfünfzig Jahren. G. Bioly: Schule Brink. W.Philipp/H. Busse: „Un Böme klaut hä ok“. G.Fischer: Den Voerdern in der Kirche abge-lauscht. M. Michalko: Bildband „UnserVoerde“ brachte über 3000 Euro als Spen-de. M. Michalko: Heimatabend war derKnüller. M. Michalko: Friedensglocke vonden Heimatvereinen aufgestellt.

5. Minden-Ravensberg

Mitteilungen des Mindener Geschichts-vereins. 75. Jg., 2003. Hrsg.: Monika M.Schulte im Auftrag des Mindener Ge-schichtsvereins, Tonhallenstraße 7, 32423Minden.Walten und verwalten fern der Obrigkeit.Selbstverwaltung in Kapellengemeindenund Bauerschaften des Fürstentums Min-den (1648-1843) (7). J. Witt: Der Arbeits-einsatz von Kriegsgefangenen in Mindenwährend des Ersten Weltkriegs (47). J. Frei-frau von Hiller zu Gaertringen: ZwischenZeitferne und Weltnähe. Der Nachlass desSchriftstellers Martin Simon (53). D. Besse-rer: Engagement in Sachen Schulbildung.Das adlige Patronatsrecht an der Kirchspiel-schule in Preußisch Oldendorf ab 1584 (65).M. Tüting: Bildergeschichten oder Ge-schichtsbilder? Fritz Grotemeyers Gemälde-zyklus zur Mindener Stadtgeschichte (mitAbbildungen und Bildbeschreibungen) (99).S. Blanke: Aus dem Keller ins Theater. ZurEntstehung des Jazz Club Minden (129). *Rezensionen (155). * Jahresbericht 2003 desMindener Geschichtsvereins erstattet durchden Vorsitzenden Michael Funk in der Jah-reshauptversammlung am 23. März 2004.

6. Münsterland

Unser Bocholt. Zeitschrift für Kultur undHeimatpflege. Hrsg.: Verein für Heimatpfle-ge Bocholt e. V., Stadtarchiv Bocholt, Mün-sterstraße 76, 46397 Bocholt.4/2004. K. H. Janzen: Aus der Schulge-schichte Bocholts. A. Mayland: Zur Ge-schichte der Eisenbahn in Bocholt. J. Nie-bur: Nationalsozialismus in Bocholt (1924bis 1945). Versuch einer Darstellung. J. Nie-bur: Der Abtransport erfolgte am heutigenTage. Juden in Bocholt während des Natio-nalsozialismus. J. Niebur: „Hier wurdenMenschen auch geschlagen...“ Zur Ge-schichte einer Außenstelle der Gestapo inBocholt. H. D. Oppel: Bocholt Stunde Null.Text eines Videofilms zur Nachkriegsge-schichte Bocholts. J. N. Dicke: Der Protestwar doch vergebens. Im Zuge der Kommu-nalen Neugliederung gewann Bocholt Landund Leute, verlor jedoch die Kreisfreiheit. B.Veltmann: Zeitungsgeschichte in Bocholt.Ein kulturgeschichtlicher Streifzug durchdie historische Medienlandschaft. G.Schmalstieg: Straßennamen in Bocholt

nach nur hier bekannten Personen. H.-B.Felken: Bocholt heute – traditionsreicherHandels- und Dienstleistungsplatz. G. Ket-teler: Kunstwerke und bildende Künstler inBocholt. G. Ketteler: „...unaufhörlichwiedergeboren wird die Sage...“ Sagen ausdem Bocholter Raum. E. Reiche: Besuch aufHaus Woord, anno 1813. G. Ketteler: ZweiLegenden aus Bocholt. E. Reiche: Historiemet Gefööl un Harte van’t Bokeltse Läwen,gans eegensinnig. Läwen in Bokelt (van1930 bis ...)

Mitteilungen 2005. Heimatverein Coes-feld. Hrsg.: Heimatverein Coesfeld e.V.,Schützenring 38, 48653 Coesfeld.J. Vennes: Bericht des Vorsitzenden. J. Ven-nes: Achtzig Jahre Heimatverein Coesfeld. J.Vennes: Das Hermann-Löns-Denkmal aufdem Coesfelder Hünsberg. F. Roesmann: DieZerstörung der Stadt Coesfeld im März1945. E. Bräutigam: Ereignisse und Gestal-ten auf der Coesfelder Zitadelle. * EinSchützenadler für den Junggesellen-Schüt-zenverein zu Coesfeld. * Alte Häuser inCoesfeld. D. Ellinghaus: Ein Dönken ausdem alten Coesfeld.

Auf Roter Erde. Heimatblätter für Münsterund das Münsterland. Beilage der Westfäli-schen Nachrichten, Soester Str. 13, 48155Münster.1/2005. L. Folkerts: Dichter küsste MünstersGrazien auf dem Send. Peter Hille – Kauzund Wegbereiter.2/2005. W. Kutsch: Die unendliche Ge-schichte dauert schon 60 Jahre. Münsterwartet auf eine Musikhalle.

7. Paderborner und CorveyerLand

Ossendorfer Heimatblätter. Historischesund Aktuelles aus Ossendorf und Westfalen.Hrsg.: Heimatverein Ossendorf, Erwin Düb-bert, Oststraße 27, 34414 Warburg, Tel.:05642/7575, E-Mail: [email protected] 1/2005. * Woher kommt das Ehrenamt? *Historische Ereignisse in Ossendorf. * Als dieRömer frech geworden. Hermannsdenkmalerinnert an die Schlacht im TeutoburgerWald. * 300 Mann im Streit um das Die-melwasser. Ossendorf und Wethen kämpf-ten um die Wasserrechte. * Ossendorfer Ver-anstaltungskalender 2005.

Zeitschriftenschau

Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 35

8. Ruhrgebiet

Beiträge zur Geschichte Dortmunds undder Grafschaft Mark 2004. Bd. 95 (2004).Hrsg. von Günther Högl und Thomas Schilpim Auftrage des Historischen Vereins fürDortmund und die Grafschaft Mark e.V.Klartext Verlag, Essen, ISBN 3-89861-429-8.K. Lohsträter: Der mahnende FingerzeigGottes. Zum Prodigienglauben des 17.Jahrhunderts in Dortmund (7). W. Reining-haus: Die Familien von Romberg in Dort-mund (41). M. Hellemanns: Die Chronik desPfarrers Johann Heinrich Friedrich Beur-haus: Dortmund 1802/1803 und der Verlustder Reichsunmittelbarkeit (57). Th. M. Weg-mann: Gestaltgrundlagen zur rekonstrukti-ven Neuanlage eines Schlossgartens. DerHaupt Garten des Hauses Rodenberg/Dort-mund-Aplerbeck (83). W. Stelbrink: DieDortmunder Kreisleiter der NSDAP. Zur Biographie und Herrschaftspraxis einerlokalen NS-Elite (133). F. Hofmann: EinPapstbrief zur Gründung des Hörder Claris-senklosters im Jahre 1339 (213). Th. Spohn:Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude desStiftes Clarenberg in Hörde (221). J. Hoff-mann: Die Masuren und Posener Polen alsErwerbsmigranten (ca. 1875 – ca. 1930) imkollektiven Gedächtnis des Ruhrgebietsheute (239).

Der Wattenscheider. Vereinszeitschrift desHeimat- und Bürgervereins Wattenscheide.V., An der Papenburg 30 a, 44866 Bochum-Wattenscheid, Tel./Fax: 02327/321720,E-Mail: [email protected] 1/2005. * Eberhard Droste gestorben. * Alt-OB Herbert Schwirtz wurde 75 – Der HBVgratuliert und erinnert an ein wichtiges Ka-pitel Stadtgeschichte. * Grundstein für dieWIDUME. * Wattenscheid im WDR 3 – Wasbrachte die Eingemeindung nach Bochum?D. Senzek: Gänsereiten in Eppendorf? D.Senzek: Der Henken-Hof in Watt.-Höntrop1926. Vom Gutshof zum Polizeirevier.

9. Siegerland-Wittgenstein

Unser Heimatland. Siegener Zeitung.08.01.2005. * Elektrische Raritäten bewahrt.Trafogebäude mit Umspannstation alsDenkmal des Monats. H.-M. Flender: Luft-angriff auf Siegen. Bomber stürzte in Bei-enbach ab. * Schwerpunkt NS-Verbrechen.Quellen zur Geschichte der Anstaltspsychia-trie in Westfalen.

15.01.2005. * Klostergut und Zuckerrüben.Über eine Million Besucher in den 17 Mu-seen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe. A. Kretzer: D’r Ress en d’r Jacke. G.Haub: Winterliebe.05.02.2005. H. Bensberg: Strapazen fürFuhrleute und Zugtiere. Der uralte Hohlwegdurch den Loher Wald. * Backhaustraditionlebt weiter. Jahreshauptversammlung desHeimatvereins Salchendorf. * Auf den Spu-ren der Vorfahren. USA-Reise zur amerika-nischen Geschichte. T. Irle: Mäckeser.12.02.2005. * Hexenplatz oder Gerichtsha-gedorn? Die „Weingrube“ als alte Kultstät-te im Freudenberger Land. * Aus Glaubenoder für die Figur. Am Aschermittwoch be-gann die Fastenzeit. * Bergbau im Sauer-land. Blick ins westfälische Frühmittelalter.T. Irgang: Raureif.19.02.2005. * Mit dem Herzen die Naturzeichnen. Forsthaus Homrighausen als Ate-lier von Friederike Bahr. B. Steuber: Hosdewie’n aller Schoafsbock. Wacholderkur ge-gen Grippe. * Kino macht Schule. Filmbil-dung beim LWL-Landesmedienzentrum.

10. Vest Recklinghausen

Vestische Zeitschrift. Bd. 100 – 2004/05.Zeitschrift der Vereine für Orts- und Hei-matkunde im Vest Recklinghausen. Hrsg. imAuftrag der Vereine von Dr. Matthias Kor-des, Stadtarchiv Recklinghausen, Hohen-zollernstraße 12, 45659 Recklinghausen.M. Kordes: Vorwort zur hundertsten Ausga-be (5). G. Schmitt: Die mittelalterlichen Be-festigungsanlagen der Stadt Haltern (9). L.Horstkötter: Die Vikarie Unserer Lieben Frauund der Oberhof in Gladbeck, insbesondereihre Beziehung zum Schwanhildis-Amt ander Münsterkirche in Essen (1085-1808)(35). G. Heinzmann: „Gab es Castrop-Rau-xel schon im Mittelalter?“ – Konzeptioneiner Unterrichtssequenz für eine 7. Klasseim Hinblick auf die Entdeckung der mittel-alterlichen Geschichte der Heimatstadt (77).P. Noçon: Die Entwicklung frühmodernerStaatlichkeit im Vest Recklinghausen (119).R.-P. Fuchs: „... unwhar, das weilandt Bur-germeister Matthiß Burichs haußfraw Mar-greta zauberei begangen ...“: Das Appela-tionsschreiben der Verwandten von Marga-reta Burich aus Dorsten, eingereicht amReichskammergericht (1594) (149). D.Scholz: Brandenburg–Preußen und Castrop/Castrop-Rauxel 10.06.1609-25.2.1947 (169).

H. U. Thormann: Das Vest im Umbruch1806-1816: Von Arensbergs Mispelblütenunter Napoleons Fittiche zum preußischenAdler (193). Chr. Thüer: „Man muss überalldort helfen, wo ich Besitzungen habe ...“Zur sozialen Tätigkeit der Herzöge vonArenberg im Vest Recklinghausen im 19.und frühen 20. Jahrhundert (293). W. Kop-pe: Arbeitsplatz Lippe. Der Fluss und seineBedeutung im 19. Jahrhundert (317). D.Scholz: Zum Leben der jüdischen Gemein-schaft in Castrop im 19. Jahrhundert – eineNachlese (331). D. Scholz: „Ausländer-Ein-satz“ in Castrop-Rauxel 1939-1945. ZurSituation von ausländischen Arbeitern undKriegsgefangenen während des ZweitenWeltkrieges im Vergleich zu den Jahren1914-1918 ( 341). J. Pohl/M. Mielek: Ge-schichte und Justiz: Das Reserve Polizeiba-taillon 65 aus Recklinghausen im ZweitenWeltkrieg (363). J. Lilla: Die Staatliche Po-lizeiverwaltung in Recklinghausen 1922 bis1945. Nachträge und Berichtigungen zumBeitrag in der Vestischen Zeitschrift 99(2002), S. 247-362 (385). * Bücherschau(391). P. Friedemann: Nachruf (406).

11. Lippe

Lippische Mitteilungen aus Geschichteund Landeskunde. 73. Band (2004). Hrsg.:Naturwissenschaftlicher und HistorischerVerein für das Land Lippe e.V. Detmold, imSelbstverlag, 2004. - 399 S.W. Bender: In memoriam Walter Pfaff (11).R. Linde/N. Rügge/H. Stiewe: Adelsgüterund Domänen in Lippe. Anmerkungen undFragen zu einem brach liegenden For-schungsfeld (13). G. Rhiemeier: Das adeligeGut Leese (109). D. von Reden: Das GutWendlinghausen im 18. Jahrhundert zurZeit des Kammerjunkers Johann Friedrichvon Reden (133). W. Gerking: Zur Ge-schichte der Meierei Biesterfeld (173). W.Gerking: Die landesherrliche Meierei Fal-kenhagen (187). St. Thäle: Der Wandel desherrschaftlichen Begräbnisses in der Graf-schaft Lippe des 18. Jahrhunderts oder: Wieman mit einem Sarg Politik machen konn-te (207). D. Stracke: Zur Präsenz der Fran-ziskaner-Observanten in Lemgo und der„Klarissen“ in Detmold. Datierung, Inter-pretation und Edition der Urkunde L1 1446VIII 22 im Staats- und PersonenstandsarchivDetmold (227). J. Hartmann: Das Exil als„Menschenfalle“. Das Schicksal von Carl

Zeitschriftenschau

36 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

Thunert und Erna Klöpping in der Sowjet-union (241). G. Bonn: Engelbert Kaempfer(1651-1716). Emendationen zur Kaempfer-Forschung (255). J. Kleinmanns: Das Astro-labium des Elias van Lennep – Ein Global-PositioningSystem des 17. Jahrhunderts(269). E. Möller: Bemerkenswerte lippischePflanzen aus dem Herbarium des HerforderChemikers Dr. Wilhelm Normann (1870-1939) (281). H. Lienenbecker: Ein weitererBeitrag zur Moosflora des Kreises Lippe.Auswertung des Moosherbariums von Wil-helm Kleinewächter (1904-1976) (295). H.Lienenbecker: Ruderalvegetation auf demGleiskörper der stillgelegten Extertal-bahn/Kreis Lippe (309). R. Springhorn: ASkull of the Caspian Tiger [Panthera tigrisvirgata (Illiger,1815)] from the Estate of theRussian Scholar Constantin von Scharnhorst(1846-1908) in the Collection of the Lippi-sches Landesmuseum Detmold, ResearchHistory and a Review of the Subspecies’ Ex-tinction History (323). E. Treude: Varus-schlacht-Jubiläum 2009 im Lippischen Lan-desmuseum Detmold. Forschung und Aus-stellungskonzeption (353). F. Huismann:„Wo Varus stecken geblieben“ – über eineAusstellung, ihren Titel und einen lippi-schen „Helden“ (357). * Buchbesprechun-gen (363). W. Bender: Vereinschronik (389).

Heimatland Lippe. Zeitschrift des Lippi-schen Heimatbundes und des Landesver-bandes Lippe. Hrsg.: Lippischer Heimat-bund und Landesverband Lippe, Felix-Fechenbach-Straße 5, 32756 Detmold.1-2/2005. J. Gesch: Durchgängigkeit derFließgewässer. Ein wichtiger Baustein zurVerbesserung des Gewässerzustandes. H.Hentschel/G. Kramer: Gewässeroptimierungim historischen Stadtkern von Lemgo. * Der„Original Leopoldshöher Volkstanzkreise.V.“ stellt sich vor. * „Nicht alles war früherbesser“. Ohle-Archiv des Vereins Alt Lemgojetzt digital. R. Springhorn: Die Blitzröhredes Lippischen Landesmuseums. Ein bemer-kenswerter Fund feiert seinen 200. Ge-burtstag. E. Treude: 2000 Jahre Varus-schlacht – Jubiläum 2009. Forschung undAusstellung im Lippischen LandesmuseumDetmold. V. Scheef: Angewandte Kunst im19. Jahrhundert. Zwei Kratervasen mit An-sichten des lippischen Schlosses Schieder.

Schlänger Bote. Zeitschrift für die Gemein-de Schlangen und die Stadt Bad Lippsprin-ge. Durck und Verlag: Heinr. Fleege, Orts-

mitte 17, 33189 Schlangen, Tel.: 05252/974301.285/2005. * Neuer Schnee, muntere Pferdeund ein 100 Jahre altes Haus. H. Wiemann:Einzelhandel in den fünziger Jahren:Bäckereien in Schlangen. Chr. Neumann:Diakonie in Schlangen: Schwester Marthaund Schwester Klara. H. Wiemann: „Das un-gebührliche Knallen mit Peitschen ist unter-sagt“. Straßenpolizeiordnung für die Dorf-schaft Schlangen vom 1. Dezember 1896. *Er taufte Gerhard Fritz Kurt Schröder.

II Überregionale Jahrbücher und Zeitschriften

Rheinisch-westfälische Zeitschrift fürVolkskunde. 49. Jg. (2004). Hrsg.: GuntherHirschfelder, Ruth-E. Mohrmann, Schrift-leitung: Gunther Hirschfelder, Am Hofgar-ten 22, 53113 Bonn und Peter Höher, Volks-kundliche Kommission für Westfalen,Scharnhorststraße 100, 48151 Münster. Chr. Burckhardt-Seebass: Schöne Worte –gute Taten. Anmerkungen zu Wahlsprü-chen, Leitbildern und Gründen zum Feiern(11). H. L. Cox: Die Erzählung vom fliegen-den Ebenholzpferd aus TausendundeinerNacht in der mittelalterlich-literarischenTradition Europas und in der neuzeitlich-mündlichen Tradition Flanderns (19). H. Fi-scher: Volksliteratur und Identitätsstiftung.Die Rheinsagen und die Bewusstmachungder Rheinlandschaft (33). M. Seifert: Ar-beitswelten im Wandel. Zur Ethnographieder Arbeitsbedingungen und Arbeitsauffas-sungen (57). L. Maubach: „Was ich einmalhab’, das will ich behalten.“ Besitz- undAufbewahrung von Textilien (95). D. Hänel:„Der Kopf kann laufen.“ Bedeutungen undFunktionen von Wallfahrt in der Gegenwart(111). Chr. Schönebeck: Der „Heldentod“ imErsten Weltkrieg in der lokalen Öffentlich-keit einer Bergarbeiterstadt. Ein Beitrag zurkulturellen Verarbeitung von Verlust-erfahrungen (131). B.-W. Linnemeier: Früh-neuzeitlicher Obstbau im Wesergebiet imSpannungsfeld von ländlicher Ökonomie,adligem Zeitvertreib und obrigkeitlichemDirigismus (157). H. J. Warnecke: Lumpen-sammler aus Ochtrup. Quellen zu einemWandergewerbe im Westmünsterland undin der Grafschaft Bentheim (17.-19. Jh.)(203). P. A. Heuser: Magische Krankheits-deutung im 16. Jahrhundert. Eine Fallstu-die zum Arenbergische[n] prothocollumund anzeignus, was den underthanen dero

graveschafft Arenberg ahn schaden wederf-hare, darin [sie] vermutung tragen, etwandurch unholden beschehen sein soll (1593)(229). D. P. J. Wynands: Irmundus vomHahnerhof. Anmerkungen zu Vita und Kulteines Heiligen des Jülicher Landes (257). Th.Spohn: „Technische Innovation auf demDorf“. Bericht über die dritte Tagung der„Arbeitsgemeinschaft Dorfgeschichte“ am3. und 4. Oktober 2003 in Schlangen (KreisLippe) (269). Chr. Cantauw: „Reisen zwi-schen Verortung und Entgrenzung“. Berichtüber die 7. Arbeitstagung der KommissionTourismusforschung in der Deutschen Ge-sellschaft für Volkskunde vom 14. bis 16.November 2003 in Berlin (273). Chr. Can-tauw: Zu Risiken und Chancen einer inter-disziplinären Medialkultur – MethodischeAnnäherungen. Bericht über das 7. Arbeits-treffen des „Netzwerks Gesundheit und Kul-tur in der volkskundlichen Forschung“ vom31. März bis 2. April 2004 in Würzburg(276). W. Schmid: Vom Mythos der geplan-ten Stadt. Kritische Lektüre als Neuerschei-nung (280). * Rezensionen (287). Y. Brandt:Museumsaktivitäten (383).

Der Holznagel. Mitteilungsblatt der Inter-essengemeinschaft Bauernhaus e. V., Post-fach 12 44, 28859 Lilienthal.1/2005. D. Fröhlich: 30 Jahre „Der Holzna-gel“. D. Maschmeyer: Geckpfahl – Husbrant– Brantstang. Ein rätselhafter Dach-Schmuck (?) W. Weise: Musterbeispieleregional bekannt machen. D. Maschmeyer:Ältestes Dachwerk in Westfalen entdeckt.Margarethenkirche in Kamne-Methler ist„Denkmal des Monats Januar 2005“. K.Bracke: Restaurieren mit Strohwickeln. U.Klages: Eine Sodwippe.

Mitteilungen. Hrsg.: Friedrich-Kiel-Gesell-schaft e.V., 57344 Bad Laasphe. Red.: PeterPfeil, Ithstraße 20, 31863 Coppenbrügge,Tel./Fax: 05156/1637.29/2004: E. Neupert: Albumblatt (Titelsei-te). P. Pfeil: Editorial. P. Pfeil: Jahresbericht2003/2004. * 25 Jahre FKG. Programmeund Berichte. O. Marburger: Kiel-Scheffel-Festival Bad Berleburg 2004. Ausstellungs-eröffnung am 10.09.2004. P. Pfeil: Werk-aufführungen 2004. * CD-Rezensionen (DasKlavierwerk, Vol. 1 u. 2). * WeitereKonzertprogramme 2004. * Mitteilungen. *Leseecho. * Von Personen. H.-D. Klaus: JostMichaels (1922-2004). Ein Nachruf. Ch.Stolte: „Kiel ist zu Unrecht in Vergessenheit

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Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 37

geraten“. * Programm des Jubiläums-Ab-schlusskonzertes in Coppenbrügge. In letz-ter Minute. Konzertvorschau 2005.

III Naturkunde und Naturschutz

Abhandlungen aus dem WestfälischenMuseum für Naturkunde. WestfälischesMuseum für Naturkunde, Sentruper Straße285, 48161 Münster.4/2004. S. Walter: Die Vegetation der Wäl-der des Rothaargebirges und ihre Verände-rungen im 20. Jahrhundert.

Aktuelles aus NRW. SchutzgemeinschaftDeutscher Wald, Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V., Ripshorster Straße 306,46117 Oberhausen, Tel. 0208/8831881, E-Mail: [email protected] 6/2004. * Waldjugendspiele hoch im Kurs.Premiere in Hamm war ein voller Erfolg. *Münster holt Gold in Kanada. Münsteranersind glückliche Menschen. * NRW-Waldzu-stand 2004: Deutliche Schäden nehmen zu.* Bodenschutzkalkung stark vernachlässigt.R. Jansen: Besuch im Nationalpark Eifel. *Wald-Zentrum in Münster feierlich eröff-net. D. Dahmen: Erfolgreiche Öffentlich-keitsarbeit für nachhaltige Forstwirtschaft. *Baum des Jahres 2005: Die Rosskastanie. 1/2005. * Natur erleben. Waldjugendspielebegeisterten Kinder auf der „Jagd & Hund“.* Wald und Gesellschaft im Ruhrgebiet.Interdisziplinärer Vortragstag in Essen. *Neue Chance für einen Nationalpark Senne.Nationalpark mit Truppenübungsplatz istkein Widerspruch.

LÖBF-Mitteilungen. Landesanstalt fürÖkologie, Bodenordnung und Forsten NRW,Castroper Straße 30, 45665 Recklinghausen,Tel. 02361/305-0, Internet: www.loebf.nrw.de, E-Mail: [email protected] 4/2004. L. Falkenried: Monitoring derBaumkronen im Wald von Nordrhein-West-falen. 20 Jahre Waldzustandserfassung.Chr. Ziegler: Die Waldzustandserhebungzeigt nicht alles. Ergänzende Untersuchun-gen zum Kronenzustand von Buchen undEichen aus Sicht der Dauerbeobachtungs-flächen. J. Chr. Heyder: Tagung der Ar-beitsgruppe „Landzeitlagerung“ des ADIVK.J. H. Eylert: Nationalpark Eifel – Luchs –Wildkatze. Aktuelle Themen aus Nordrhein-Westfalen auf dem Bonner Jägertag 2004.H. Klinger: 3. Nordrhein-WestfälischerFischereitag in Olpe. Eine Kooperationsver-

anstaltung von Landesfischereiverband undLÖBF. E. I. Meyer/D. Ingendahl/O. Niepa-genkemper: Reproduktion des AtlantischenLachses und Kiessubstratqualität. Interna-tionaler Workshop an der Universität Mün-ster zur Konzeption eines multinationalenForschungsprogramms. Chr. Frenz/M. Pa-ster/S. Darschnik/Kl. Engelberg/H. Klinger:Fischbestände der Forellenregion in Nord-rhein-Westfalen. Routinedurchgang derrhithralen Gewässerabschnitte 2003. A.Hoffmann/H. Klinger: Biomonitoring FischeNRW. Fischartenkataster: Von der Verbrei-tungsdokumentation zum Überwachungs-instrument zur Beurteilung der Ent-wicklung von Fließgewässern anhand derFischfauna. A. Pardey/H. Rauers/Kl. van deWeyer/B. Thomas: Gräben in Nordrhein-Westfalen. Empfehlungen zur Unterhaltungaus naturschutzfachlicher Sicht. T. Garske:„Naturprofi“ – ein Weg für Kinder zurückzur Natur. Ein Projekt der Stadt Hamm mitSpiel, Spaß und Spannung für Kinder.

Mitteilungen. Hrsg.: Naturwissenschaft-licher Verein Paderborn e.V. (in Zusammen-arbeit mit dem Naturkundemuseum Mar-stall), Wilfried Sticht (Geschäftsführer), Lud-wigstraße 68, 33098 Paderborn, Tel.:05251/74439.2004. W. Sticht: Nachruf zum Tode vonJohanna Nitsche. H. K. Barth: Der Karstfor-menschatz der Paderborner Hochfläche. G.Lakmann: Dramatischer Rückgang der Kü-chenschelle (Pulsatilla vulgaris) in der Sen-ne und Maßnahmen zu ihrem Schutz. G.Steinborn: Fledermäuse im Kreis Paderbornhier speziell die FFH-Arten Teichfledermaus,Mausohr und Bechsteinfledermaus. F. Groß-mann: Eisregen 1987 und 1988. H. H. Sam-braus: Als das Kotelett noch lebte. Kl. Woll-mann: Sonderausstellung: Als das Kotelettnoch lebte. P. Gülle: Vogel des Jahres 2005:Der Uhu. W. Sticht: Fisch des Jahres 2005:Die Bachforelle (Salmo trutta fario). J. Wy-gasch: Blume des Jahres 2005: Der GroßeKlappertopf (Rhinanthus angustifolius). S.Berndt: Pilz des Jahres 2005: Der Wetter-stern (Astraeus hygrometricus (Pers.) Morg.).* Natur des Jahres – Übersicht 2004 und2005.

Natur und Heimat. Floristische, faunisti-sche und ökologische Berichte. Hrsg: West-fälisches Museum für Naturkunde, Sentru-per Straße 285, 48161 Münster. 3/2004. E. Möller u.a.: Nachweise der Do-

nau-Assel Jaera istri (VEUILLE 1979) auchin der westfälischen Wester (Isopoda: Jani-ridae). Kl. van de Weyer/Th. Korte/A. Schul-te Bocholt: Der Erstbefund von Braun’sArmleuchteralge (Chara braunii GMEL) inNordrhein-Westfalen. H. Lienenbecker/H.-O. Rehage/F. Kessner: Über die frühere unddie aktuelle Verbreitung der Krähenbeere(Empetrum nigrum L., Ericaceae) im Natur-schutzgebiet „Heiliges Meer“. H. Büssis:Bruterfolg baumbrütender Nilgänse (Alo-pochen aegyptiacus) in Fuestrup, Stadt Gre-ven. R. Feldmann: Zum Gedenken an PaterDr. Sigbert Wagener (1919-2004).4/2004. M. Bußmann: Die Heuschrecken-fauna (Insecta: Ensifera et Caelifera) desNaturschutzgebietes Heiliges Meer undseiner unmittelbaren Umgebung. R. Feld-mann: Die Einwanderung der Neuseeländi-schen Deckelschnecke, Potamopyrgus anti-podarum (GRAY, 1843), in Gewässern desRuhrtals. F. Pfeifer: Die Rückkehr des Gro-ßen Kolbenwasserkäfers (Hydrophilius pi-ceus L., 1758) – Reproduktionsnachweise inWestfalen. H. Lienenbecker/E. Möller: Einbemerkenswertes Vorkommen des Kali-Salzkrautes (Salsola kali ssp. Rutenica) inLöhne (Kreis Herford).

Natur und Landschaft. Zeitschrift für Na-turschutz und Landschaftspflege. Hrsg.:Bundesamt für Naturschutz, Konstantin-straße 110, 53179 Bonn, Tel.: 0228/8491-0.11/2004. M. Harthun: Der NationalparkKellerwald-Edersee. Hessens schwierigerWeg zum Buchenwald-Nationalpark. I.Ring: Naturschutz in der föderalen Aufga-benteilung: Zur Notwendigkeit einerBundeskompetenz aus ökonomischer Per-spektive. D. Hayn: Gender Mainstreamingim Naturschutz. Neue Herausforderungenund Potenziale für die Naturschutzpraxis. G.Gabel: Beeinträchtigungen des Land-schaftsbilds durch Windenergieanlagen –Kompensation durch Ersatzzahlung? R. Pie-chocki: In „Natur und Landschaft“ zu-rückgeblättert. 23. – Vor 25 Jahren: Flur-bereinigung und Landschaftspflege.12/2004. R. Piechocki/U. Eisel/W. Haber/K.Ott: Vilmer Thesen zum Natur- und Um-weltschutz. J. Blab: Bundesweiter Biotop-verbund. Konzeptansatz und Strategien derUmsetzung. L. Eggenschwiler/K. A. Jacot/P.J. Edwards: Bedeutung von Samenmi-schungen und Schnitt für Bunt- und Rota-tionsbrachen. K.-H. Erdmann/K. Kunz-mann: Die Bedeutung von Freilichtmuseen

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für den Naturschutz. R. Piechocki: In „Na-tur- und Landschaft“ zurückgeblättert ...24. – Vor 25 Jahren: Wanderfalken – Starteiner Erfolgsstory. 1/2005. K. Steinmetzer: Der Borjomi-Kha-ragauli-Nationalpark in Georgien. Imple-mentierung und Perspektiven im regionalenKontext. M. Jentzsch/Th. Katthöver: ZumManagement von Traubeneichen-Hainbu-chenwäldern auf potenziellen Buchen-standorten am Beispiel des Naturschutzge-biets „Othaler Wald“ in Sachsen-Anhalt. H.Koenies u.a.: Biotopverbund – eine sinnvol-le Naturschutzstrategie in der Agrarland-schaft? Erfahrungen mit einem E + E-Vor-haben in Nordhessen. A. Vössing/Th. Berg:Vertragsnaturschutz und Flächenerwerb –zwei Seiten einer Medaille? K. Ullrich/U.Riecken/B. Engels/A. Terry: EuropäischesGrünes Band – eine Vision soll Wirklichkeitwerden. R. Piechocki: In „Natur und Land-schaft“ zurückgeblättert... 25.- Vor 40 Jah-ren: Klarheit der Begriffe! 2/2005. G. Brunner/W. Nezadal/W. Weiß:Die Potenzielle Natürliche Vegetation alsnaturschutzorientiertes Planungsinstru-ment im Bereich des Forsts. Dargelegt amBeispiel des Eibacher Forsts im NürnbergerReichswald. E. Wittrock u.a.: Die computer-gestützte, multimediale Präsentation einesNaturschutzprojekts als Mittel zur Akzep-tanzförderung. M. Diemer/R. Billeter/D. A.P. Hooftman/K. Oetiker/J. Lienert: Die lang-fristigen Auswirkungen von Nutzungsände-rungen auf häufige Pflanzenarten monta-ner Kalkflachmoore in der Schweiz. Th. Eh-lert: Typologie und Leitbilder für Flussauenin Deutschland. Workshop auf Vilm vom18. bis 21. Oktober 2004. R. Piechocki: In„Natur und Landschaft“ zurückgeblättert...26. – Vor 80 Jahren: Naturschutz im 15.Jahrhundert? U. Eisel: Widersprüche unbe-liebt, Aufklärung unerwünscht. Über Au-genwischerei als politische Strategie auf un-sicherem Boden.

Unser Wald. Zeitschrift der Schutzgemein-schaft Deutscher Wald. Hrsg.: Bundesver-band der Schutzgemeinschaft DeutscherWald e.V., Meckenheimer Allee 79, 53115Bonn. Tel.: 0228/9459830, E-Mail: [email protected], Internet: www.sdw.de 5/2004. A. Bach: Wald + Kinder = Zukunft.R. Migende: Ohne Patenförster keine Wald-jugend, ohne Waldjugend keine Patenförs-ter. A. Bach: Waldjugendarbeit aktiv unter-stützen. U. Tiemann: Sind Enten gelb?

Oder: Was wird außerhalb der Schule ge-lernt? N. Lagoni: Gesund und schön durchdie Tanne. * Eine Türkin namens Baum-Hasel.6/2004. Th. Weiß: Das Reinheitsgebot aufden Acker „vorverlegt“. UnternehmerportraitDr. Franz Ehrnsperger. R. Schindler: „DieNatur habe ich schon immer geliebt“. Bril-len-König Günther Fielmann pflanzt Bäu-me und betreibt ökologische Landwirt-schaft. B. Bauske: Ökomanager des Jahres:Wegebereiter nachhaltigen Wirtschaftens.A. Deilmann: Der Deutsche Umweltpreis:Auszeichnung für Umweltpioniere. M. Ol-deland: Auszeichnung für herausragendeLeistungen im Umweltschutz. * Besorgnisüber die neuen Waldschäden. * Stechpalme,Hüle, Ilex und mehr. 1/2005. R. Gwinner: Ferien ohne Auto:manchmal problematisch – aber machbar. *VCD-Projekt „Reiselust – neue Wege in denUrlaub“. * Radurlaub weiter mit starken Zu-wachsraten. * Öko-Tourismus: eine Chancefür Mensch und Umwelt. * Waldschäden sohoch wie noch nie. * Deutscher Wald imStress. * Die Vielseitigkeit des Walnuss-baums.

IV Nachbargebiete

Bentheimer Jahrbuch. 2005. Schriftlei-tung: Dr. Heinrich Voort. Hrsg.: Heimatver-ein Grafschaft Bentheim, c/o Gerolf Küpers,Sieringhoeker Weg 7, 48455 Bad Bentheim.G. Küpers: Geleitwort (3). H. Voort: Zur Ein-führung: Vorbemerkungen des Schriftlei-ters (4). H. Voort: Der Nordhorner Hafen (5).M. Kliegel: Zepter oder Zauberstab. DerHochzeitsfächer der Fürstin Pauline zuBentheim-Steinfurt (17). H. Piepenpott: Einseltenes Truhendekor (27). G. Aschermann:Brauchtumspflege auf dem Lande: Back-haus. Backen von Bauernbroten im altenSteinofen auf dem Hofe Weusmann in He-strup (31). H. Voort: Von Vierteln, Rottenund Hausnummern in Nordhorn (37). L.Schmidt: Bentheimer Sandstein und einSchiffswrack im Indischen Ozean (63). H.Voort: Die Grenzen des Osterwaldes undder Gemeinde Osterwald (75). E. Gövert:Gegen eine Aufteilung der Bauernerbenund die Absicherung gegen Armut in einerLandgemeinde vor 150 Jahren (87). H.Voort: Die Bildung des Wegeverbandes fürdas Amt Neuenhaus (91). Z. Kolks: Kirchenim (romanisch-gotischen) Übergangsstil inder Grafschaft Bentheim (III). Querhäuser

(107). G. Plasger: Gewölbeschlusssteine inder Alten Kirche in Nordhorn (115). R.Harmsen: Vom Baudenkmal zum Touri-stenmagneten. Die neue Treppe im Schüt-torfer Riesen (129). Z. Kolks: Die katholi-schen Kirchen in Nordhorn (VII.) B. Zur St.-Josefskirche: der Einfluss frühchristlicherBaukunst auf die Kirchenarchitektur in derNachkriegszeit am Beispiel von Kirchen inEnschede und Knokke (141). H.-J. Schmidt:Veränderungen der Bentheimer Kirchenord-nung im 19. Jahrhundert. Ein Spiegel desLebens und Denkens in den reformiertenGemeinden der Grafschaft Bentheim (149).H. Müller: Über die Diakonie (185). H.-J.Schmidt: Der Katerberger Katechismus(199). G. Plasger: Freikauf vom Militärdienst(223). H. Lensing: Der Ausbruch des ErstenWeltkriegs in der Grafschaft Bentheim(237). H. Müller: Mahnmale öffentlichenTotengedenkens in den Gemeinden desKirchspiels Gildehaus. (253). H. Titz:Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in derGrafschaft Bentheim (267). R. Harmsen: DerGrabstein einer Schüttorfer Scharfrichterfa-milie. Fund bei der Umgestaltung desSchüttorfer Kirchplatzes (275). G. A. B. Nij-huis: Der Kostenvoranschlag für den(Wiederauf-)Bau des Flügels oberhalb desPferdestalles im Binnenhof der Burg Bent-heim aus dem Jahre 1772 (279). M. Krüger-Brinkmann: Sandstein (288). G. C. Santel:Konstruktion und Funktionsweise einerFugbank. Ein seltenes Böttcher-Werkzeugin der volkskundlichen Sammlung des Hei-matvereins Weitmarschen (289). E. Gövert:Der Leinenhändler Frederik Smit als Kom-munalpolitiker (299). W. Zander: Lehrer-werdung. Prüfungsregularien aus alter undneuer Zeit (307). J. Mülstegen: Was Groß-vater noch wusste (313). A. Rötterink: Kata-strophale Wasserverhältnisse an der Grenzaavor der Regulierung (335). H.-W. Schwarz:Natura-2000-Gebiete. Der Grafschafter Bei-trag zum europäischen Naturschutz (357).L. Kremer: Niederdeutsch als Kulturdialekt?Zur jüngeren Entwicklung des Dialektge-brauchs im Westmünsterland, im südlichenEmsland und in der Grafschaft Bentheim(363). H. Wiggers: Wer spricht Platt? Er-gebnisse einer Feldstudie zur aktuellen Si-tuation der plattdeutschen Sprache in derGrafschaft Bentheim (375). J. Mülstegen:Met Inka in ´n Bäimpschen Busch (387). B.Bramer: Cölljan in Gilhus (395). A. Röt-terink: Tied te kott (400). H. Kuiper: Mieneherinneringen an Ludwig Sager (401). G.

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Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005 39

Reinink-Schipper: Herwst (404). E. Gövert:Buckjagd (405). J. Künnen: Denn grönenGoldparmän (407). H. Kuiper: Påschen(409). G. Plasger: Van Nordhorn naar Dene-kamp – 175 jaaar geschiedenis. Buchbe-sprechung (410). W. Horstmeyer: Bevölke-rungszahlen und Größen der Städte undGemeinden (412). S. Thiesing: Der Lebens-baum der Grafschafter Bevölkerung (413). *Zusammensetzung des Kreistages (413). S.Thiesing: Mitglieder des Kreistages (414). H.Bentje: Schulstandorte in der GrafschaftBentheim, Schulen und deren Leiterinnenund Leiter sowie die zuständige Schulauf-sicht (415). H. Lange: Berufsbildende Schu-len des Landkreises Grafschaft Bentheim(417). H. Bentje: Schulaufsicht (418). * Hei-matverein der Grafschaft Bentheim e.V.(419). * Mitteilungen (420). * Mitarbeiter andiesem Jahrbuch (421).

Jahrbuch des Emsländischen Heimatbun-des. Bd. 51 (2005). Red.: Horst H. Bechtluft,Werner Franke u.a. Hrsg.: EmsländischerHeimatbund e.V., Schloss Clemenswerth,49751 Sögel.H. Bröring: Zwischen Tradition und Innova-tion (7). D. Hasse: Die Linksemsische Kanal-genossenschaft (LKG) – Ein Rückblick (9). A.Kreienbrink: Kirchliche Archive in Lingen –Zur Bedeutung von Pfarrarchiven für dieOrts- und Regionalforschung (33). A. Ei-ynck: Meisterwerke münsterischer Gold-schmiedekunst im Emsland – Ein Beitragzum 1200-jährigen Bestehen des BistumsMünster (61). E. Wagner: Der heilige Jo-hannes von Nepomuk im Emsland – Ge-danken zur 275. Wiederkehr seiner Kanoni-sierung (89). H. Spiekermann: Typische Fa-miliennamen des Emslandes (111). A. San-ders: De Hochtiedsreise (134). H. Kleene:Das Kriegervereinswesen im Emsland zurZeit des Kaiserreiches (1871-1918) (137). H.H. Bechtluft: 25 Jahre Emsländische Land-schaft e.V. für die Landkreise Emsland undGrafschaft Bentheim (163). N. Raderma-cher: Kulturelle Jugendbildung als Investi-tion in die Zukunft der Region – Ein Plä-doyer (185). E. Tondera: Die kreative Kraftder Kinder als ein Element der Zukunftsge-staltung – Kinder- und Jugendkulturarbeitin den Landkreisen Emsland und GrafschaftBentheim unter besonderer Berücksichti-gung der Wirkung der Emsländischen Land-schaft (191). M. Kruse: „Eine dunkle Ange-legenheit“ – Die Verhaftung von PastorWalter Kruse in Lingen am 14. September

1945 durch die polnische Militärpolizei(209). J. Grave: In Raum und Zeit gesetzt –Zum Buch von Helmut Lensing über denHeimat- und Verkehrsverein Lingen (225).D. Simon: Die Bauern von Hofe und der alteKirchweg nach Aschendorf (233). D. Rei-chelt: Zur Wiedereinbürgerung von Lachsenin die Ohe (245). T. Brinker: KULTOURsam-mer in Waohn (254). G. Rentrop: „Jägerund Sammler“ – Zur Ausstellung „75 JahreSammlung Tegeder“ im EmslandmuseumLingen (257). St. Kapke: Umgebaut undübermalt – Untersuchungen an zwei Mö-beln des Emslandmuseums Lingen (271). M.Haverkamp: Das Emsland Moormuseum(287). D. Ostendorf: Die Bückelter St. Anto-niuskapelle (311). * Bücherecke (333).

Osnabrücker Mitteilungen. Bd. 109(2004). Mitteilungen des Vereins für Ge-schichte und Landeskunde von Osnabrück(Historischer Verein), Schloßstraße 29,49074 Osnabrück, Tel.: 0541/33162-14.N. Rügge: „854-2004“: Ortsjubiläen imEmsland, J. B. Diepenbrock und die Corvey-er Traditionen (11). K. Igel: Von der vor-kommunalen zur kommunalen Stadt. Zurfrühen Stadtentwicklung Osnabrücks vom11. bis zum 13. Jahrhundert (27). K. Igel:Möglichkeiten einer Sozialtopographie desspätmittelalterlichen Osnabrücks (69). J. L.Schipmann: Osnabrück und die Hanse im16. und 17. Jahrhundert (87). A. Schöne:Die Osnabrücker Bischofswahlen des Jahres1585 (107). D. Pleiss: Wie kam der Sifridus-Kelch in finnische Hände? Der Krieg zwi-schen Rhein und Weser 1633/34, Kommis-sar Trana aus Karelien und die BesteuerungOsnabrücks (159). A. Hanschmidt: Herr-scherkult und Herrscherfest – oder wie Na-poleon an Ems, Hase und Hunte kam. Na-poleon-Feiern im Ober-Ems-Departement1811 bis 1813 (201). M. Siemsen: Zur Ge-schichte der Bibliothek des OsnabrückerRatsgymnasiums (223). H. Lensing: DerAufbau einer zentralen Zentrumsorganisa-tion für die Provinz Hannover 1909/1910aus Sicht der emsländischen Parteipresse(251). W. Delbanco: Karrierebruch im „Dritten Reich“. Ein biographischer Abrissüber den Regierungspräsidenten WilhelmRodenberg (267). E. Berger/Th. Heese: DasKulturgeschichtliche Museum in Osnabrückund seine neuen Abteilungen (277). T.Schröder/H. Meyer: Osnabrücker Biblio-graphie zur historischen Landeskunde.Berichtszeit: Juli 2003 bis Juni 2004.

Mit Nachträgen aus 2000 bis 2002 (285). * Besprechungen (321). * Jahresbe-richt 2003/2004 (379). * Justus-Möser-Ge-sellschaft. Sektion im Verein für Geschichteund Landeskunde von Osnabrück e.V. Be-richt der Justus-Möser-Gesellschaft (JMG)Oktober 2003 – September 2004 (389).

Der Grafschafter. Zwischen Burg und Bohr-turm. Heimatbeilage der Grafschafter Nach-richten. Verantwortlich: Hubert Titz.1/2004. * Auf Spuren jüdischen Lebens inder Grafschaft Bentheim. K. Seemann: Win-termorgen in Blau. H. Kuiper: Vertrau upem. * 50 Bände im Überblick. Emsländi-scher Heimatbund veröffentlichte Gesamt-register seines Jahrbuchs. K. Seemann: Ja-nuar. R. Harmsen: Die alten Schulgebäudein Schüttorf. Unterricht in über 100 Jahrenalten Gebäuden. K.-H. Elskamp: Dee naieTrappe in dee ref. Kerke in Schüttrup... * DieGrafschaft vor hundert Jahren ... nachgele-sen in alten Zeitungen, Ausgabe 30. Janu-ar 1904. W. Herrgott: Visite to Nijjoär. 2/2004. E. Gövert: Beim Bau der Benthei-mer Kreisbahn blieb Wilsum in Abseitslage.Ein Beitrag zur Grafschafter Eisenbahnge-schichte. H. Titz: Neuerscheinung: Platt-deutsche Gedichte von Georg Bonke. L. Sa-ger: „Sie gaben Feuer aus ihren Flinten undriefen: ‚Es lebe Graf Ernst’“ Ein Beitrag zurNeuenhauser Geschichte des 17. Jahrhun-derts. * Die Grafschaft vor hundert Jahren ...nachgelesen in alten Zeitungen, Ausgabe 6.Februar 1904. H. Specht: Neuenhaus.3/2004. * Bildende Künstler in der Graf-schaft: Friedrich Hartmann. G. J. Zager:Backhäuser in Sieringhoek. H. ten Hagen:„Uns geht die Sonne nicht unter“. Erinne-rungen an meine russische Kriegsgefangen-schaft. K. Seemann: Frühling. M. Kip: DasGeheimnis der „Wannen“ gelüftet. Johann-Georg Raben aus Veldhausen fand eineinteressante Erklärung. G. Butke: Bourtan-ger Moor. * Die Grafschaft vor hundert Jah-ren ... nachgelesen in alten Zeitungen, Aus-gabe 18. März 1904. 4/2004. * Heute noch erzählt – morgenschon vergessen. VHS-Geschichtswerkstattveröffentlicht „Erinnerungen an Schüttorfnach 1945“. H. Kuiper: April. H. el Shoura:Wat kann dat bloß ween? S. Brayer: Zur Ge-schichte des evangelisch-reformierten Kran-kenhauses in Hilten. Bericht aus der An-fangszeit vom 25. Januar 1910 bis ein-schließlich November 1922 (Teil I). * DieGrafschaft vor hundert Jahren ... nachgele-

Zeitschriftenschau

40 Heimatpflege in Westfalen – 18. Jg., 2/2005

sen in alten Zeitungen, Ausgabe 12. April1904. 5/2004. * Bildende Künstler in der Graf-schaft: Wilhelm Frantzen. J. Mülstegen:Kinner. M. Farwig: Unerreicht. C. van derLinde: Acht`t up de Jungs! J. Mülstegen: EtOllershuus. S. Brayer: Zur Geschichte desevangelisch-reformierten Krankenhauses inHilten. Bericht aus der Anfangszeit vom 25.Januar 1910 bis einschließlich November1922 (Teil 2). * Die Grafschaft vor hundertJahren ... nachgelesen in alten Zeitungen,Ausgabe 7. Mai 1904. 6/2004. H. Abel: Die Sportvereine in Gilde-haus und Bentheim im Jahre 1933. Ein Bei-trag zur nationalsozialistischen Gleichschal-tungspolitik. G. Butke: Tellt vandage. S.Brayer: Zur Geschichte des evangelisch-re-formierten Krankenhauses in Hilten. Berichtaus der Anfangszeit vom 25. Januar 1910bis einschließlich November 1922 (Teil 3).M. Farwig: Abendsonne.7/2004. W. Hoon: Vor 10 Jahren: Die erstePankok-Ausstellung in Gildehaus. Werkefanden auch überregional große Resonanz.H. Lensing: Zwei verschollene Zeitungenaufgetaucht. „Grafschafter Wochen-Rund-schau“ und „Emsländischer Bauer“ stehender regionalen Forschung zur Verfügung. K.Seemann: Zeit. * Die Grafschaft vor hundertJahren ... nachgelesen in alten Zeitungen,Ausgabe 16. Juli 1904. 8/2004. D. Wiarda: Eine ungewöhnlicheFrau aus Neuenhaus. Geesjen Pamans –geistliche Mutter des reformierten Pietismusin der Grafschaft Bentheim. R. Laing: DieGrafschaft vor fast 60 Jahren. Ein Berichtaus Jagd und Natur – gesehen mit den Au-gen eines britischen Offiziers (Teil 1). * DieGrafschaft von hundert Jahren ... nachgele-sen in alten Zeitungen, Ausgabe 6. August1904. J. Mülstegen: Toafel en Stöle. 9/2004. H. Titz: 750 Jahre Itterbeck. Um-fangreicher Jubiläumsband erschienen. R.Laing: Die Grafschaft vor fast 60 Jahren. EinBericht aus Jagd und Natur – gesehen mitden Augen eines britischen Offiziers (Teil 2).H. Kuiper: Aule Wiewesommer. * Die Graf-schaft vor hundert Jahren ... nachgelesen inalten Zeitungen, Ausgabe 8. September1904. M. Kip: „Ick sup di to...“ Alte undneue Bräuche um die Zinnlöffel. 10/2004. H. Titz: Kritische Grafik in derWeimarer Zeit. Otto-Pankok-Museum inGildehaus zeigt 100 Werke renommierterKünstler. * Abschied der Archäologen? * Ausalten Quellen berichtet: „Mit dem Heimat-

verein in die Gölenkamper Berge. G. J. Za-ger: Zwei Urkunden aus dem Dreißigjähri-gen Krieg. A. Rötterink: Ginn Tied. M. Kip:„Schanzen für das Vaterland“. Vor 60 Jah-ren: Halbwüchsige sollten vom Kloster Bar-del aus die deutsche Grenze schützen. 11/2004. L. Schmidt: Bentheimer Sandsteinin den Bildern des Jacob van Ruisdael.Sandsteinmuseum Bad Bentheim zeigtGrafschafter Motive des niederländischenLandschaftsmalers. K. Franke: „Chirurg amlinken Ufer der Pauke“. Ein Arzt berichtetüber seine Erlebnisse in den letzten Kriegs-tagen in Dänemark und seinen Aufenthaltin Nordhorn. G. Stegemerten: Härwst. M.Farwig: Zauberschön. * Die Grafschaft vorhundert Jahren ... nachgelesen in alten Zei-tungen, Ausgabe 26. November 1904. 12/2004. W. Heukamp: „Strandgut“ –Wiehnachten up ne Insel. F. Geerds: „Jupp“aus Hilten erzählt: Vom Hamstern. H. Titz:Ein Nähkörbchen „erzählt“ Geschichte. Voneinem russischen Kriegsgefangenen 1944 inAlexisdorf geflochten. H. Schulze-Berndt:Der widerspenstige Weihnachtsbaum. E.Gövert: Erinnerungen an eine schwere Zeit.E. Gövert: Jan-Lüks oaver „Oahm ien Huus“.K. Seemann: Wintermorgen.

Heimatland. Zeitschrift für Heimatkunde,Naturschutz, Kulturpflege. Hrsg.: Heimat-bund Niedersachsen e.V., Georgswall 5,30159 Hannover, Tel.: 0511/323490, Fax:0511/3632932, Internet: www.heimat-bund-niedersachsen.de, E-Mail: [email protected]/2004. * Vorstand des Heimatbundes undVorstände der Heimatbundgruppen. * Sat-zung des Heimatbundes. N. Heutger: Hein-rich Heine und Niedersachsen. Göttingen –Lüneburg – Norderney. H.-S. Strelow: DieHeldenburg bei Salzderhelden. Wo dasSachsenross ins Welfensiegel kam. * Hierkönnen verletzte Greifvögel trainieren.Rundflugvolieren für NABU-Artenschutz-zentrum Leiferde bei Gifhorn. * Ein ganzbesonderer „Berggarten“ für die RegionHannover. Heimatbund unterstützt Bewer-bung der Stadt Sehnde zur Landesgarten-schau. 6/2004. A. Fahl: „Fotos müssen intelligentsein und beredt...“ Fotografien von WilhelmHauschild, 29.9.2004 bis 9.1.2005. H.-S.Strelow: Das untergegangene Dorf Delm.Erinnerung durch Naturdenkmal und le-bendige Dorfgemeinschaft. H. Görsmann:800 Entdecker besuchten das Tourenziel

des Heimatbundes. * Ein zeitloser Schrift-steller und Naturschützer. Zum 90. To-destag von Hermann Löns Festakt in Wals-rode. * Unser Dorf soll schöner werden – un-ser Dorf hat Zukunft. Der erste Platz ging anSchillerslage. * Kostbarkeiten der ehemali-gen Wehrbereichsbibliothek an Niedersäch-sische Landesbibliothek übergeben. B. Beß-ler: Der Weihnachtsstern – eine „junge“Topfpflanze. Tipps für die Produktion be-kommen die Gärtner aus Ahlem. 1/2005. H.-S. Strelow: Georg Friedrich Kon-rich – Leben und Werk. Erinnerungen an ei-ne prägende Persönlichkeit des Heimatbun-des Niedersachsen. L. Greife: Börries Freiherrvon Münchhausen. Zum 60. Todestag am16. März 2005. H.-R. Marten: Die HerrinGhese von Hemmingen in „Nieder-Hem-mingen“. Eine Ortswüstung vor den TorenHannovers. U. Weiß: „Nachts – Wege in an-dere Welten“. Zur Sonderausstellung im Hi-storischen Museum Hannover (bis 10. April).U. Baum: 100 Jahre Heimat- und Natur-schutz – Ernst Rudorff. Zur Jubiläumsver-anstaltung am 29. Oktober 2004 in Lauen-stein. H.-S. Strelow: Erdbeben in Nieder-sachsen. Historischer Rückblick aus aktuel-lem Anlass. * 25 Jahre „OtterzentrumHankensbüttel“.

Das Land Oldenburg. Mitteilungsblatt derOldenburgischen Landschaft. Hrsg.: Olden-burgische Landschaft, Gartenstraße 7, 26122Oldenburg (Oldb.), Tel.: 0441/779180, E-Mail: [email protected],Internet: www.oldenburgische-landschaft.de121/2004. D. Riccardi: „Ernst Willers imUmfeld der nordischen Künstler in Olevanound benachbarten Orten“. R. Rößner: DieErbhuldigungen für Graf Anton Günther1604/1606. H. Naundorf: In memoriam Er-na Schlüter. Persönliche Anmerkungen zueiner ungewöhnlichen Opernsängerin. 122/2004. A. Wiese: „Michel horch, derSeewind pfeifft...“ Chr. Prignitz: „abendlichpickte die Uhr“ – Johann Heinrich Voß unddie Zeit. M. Th. Haschke: Die zerstörtenFenster der St.-Willehad-Kirche in Wil-helmshaven. B. Bokern: UngewöhnlichesEngagement für Kunst am Deich. Ein Inter-view mit Vertretern des II. und III. Olden-burgischen Deichbandes sowie des Nieder-sächsischen Landesbetriebs für Wasserwirt-schaft und Küstenschutz. U. Aljets: DasKunstprojekt „Sachsenspiegel“ in Reppichau.M. W. Brandt: Neue Wege der Kulturförde-rung in Niedersachsen im Jahr 2005.

Termine

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Westfälischer Heimatbund e.V. · 48133 Münster · Tel.: 0251/203810-0 · Fax: 0251/203810-29 · E-Mail: [email protected]

12. April 2005 · ArnsbergTagung der Fachstelle BaupflegeEberhard Eickhoff · Tel.: 0251/591-3572

13. April 2005 · LüdenscheidDas Ende des Zweiten Weltkrieges in LüdenscheidStefan Frenz · Tel.: 02351/17-1645

16. – 17. April 2005 · AhlenWestfalentag und Mitgliederversammlung des Westfälischen HeimatbundesDr. Edeltraud Klueting · Tel.: 0251/203810-12

23. April 2005 · SchöppingenKreisheimattag BorkenGeschäftsstelle · Tel.: 02861/821345

23. April 2005 · Münster Tagung der Fachstelle Geographische Landeskunde und Lehrerfortbildung zur Stadtrandentwicklung von MünsterProf. Dr. Wolfgang Feige · Tel.: 0251/614114

29. April 2005 · HerzebrockKreisheimattag GüterslohMartin Maschke · Tel.: 05204/3708

30. April 2005 · Tecklenburg / LengerichExkursion zu den Kalkhalbtrockenrasen des Teutoburger Waldesmit Besuch der Bentheimer LandschafeAnmeldung: Geschäftsstelle LNU · Tel.: 02932/4201Werner Gessner-Krone · Tel.: 0251/203810-13

30. April 2005 · PlettenbergTagung der Fachstelle Naturkunde und Naturschutz zum Naturschutzgebiet BommecketalDr. Henning Vierhaus · Tel.: 02921/55623

27. Mai 2005 · AhlenSchnadegang in DolbergHeinrich Kemper · Tel.: 02382/60286

21. – 22. Mai 2005 · TecklenburgHeimatvereine kümmern sich um StreuobstwiesenNaturschutzseminar des Westfälischen HeimatbundesWerner Gessner-Krone · Tel.: 0251/203810-13

2. Juli 2005 · Balve u. NeuenradeKreisheimattag des Kreisheimatbundes Märkischer KreisKreisgeschäftsstelle · Tel.: 02352/966-7041

4. Juni 2005 · Wadersloh-LiesbornHeimatgebietstag MünsterlandProf. Dr. Paul Leidinger · Tel.: 02581/1301

26. – 28. August 2005 · VlothoJugendseminar des Westfälischen HeimatbundesWerner Gessner-Krone · Tel.: 0251/203810-13

27. August 2005 · NetphenTagung der Fachstelle Geschichte zum Thema„Kelten und Römer in Westfalen“Dr. Peter Kracht · Tel.: 02303/53503

15. – 16. Oktober 2005 · Recke/ElteErhaltung und Pflege von Sanddünen und TrockenstandortenPraktisches Naturschutzseminar des Westfälischen HeimatbundesWerner Gessner-Krone · Tel.: 0251/203810-13

5. November 2005 · Freckenhorst„Mittelalter in Westfalen“ in der Landvolkshochschule FreckenhorstDr. Peter Kracht · Tel.: 02303/53503

Die Redaktion bittet um Mitteilung weiterer Termine

Heimatpflegein WestfalenHerausgeber:Westfälischer HeimatbundKaiser-Wilhelm-Ring 3 · 48145 MünsterISSN 0933-6346