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Drei Mal überdeckte von Skandinavien aus vordringendes Inlandeis das norddeutsche Tiefland. Das gesamte Eiszeital- ter, also die 3 Kaltzeiten und die beiden Warmzeiten, dauerte rund 600.000 Jahre. Bis mehrere 100 Meter dicke Eispanzer, ihre enormen Schmelzwasserströme und schließlich der Wind modellierten in Brandenburg aus mitgebrachtem Gesteins- schu eine vielgestalge Landschaſt. Die Uckermark verdankt ihre heuge Oberflächengestalt der letzten Kaltzeit, der Weichsel - Kaltzeit, die vor 115.000 Jahren begann und hier vor etwa 11.700 Jahren endete. Seine größte Ausdehnung erreichte das Eis jedoch erst vor etwa 24.000 Jahren – damals war Brandenburg zu zwei Driel vereist. Langsame Erwärmung führte bereits 5.000 Jahre später dazu, dass das Eis bis auf eine Resläche im Nordosten unseres Landes abtaute. Hier, in der Uckermark, begannen sich die Gletscher vor 15.000 Jahren phasenweise zurückzuziehen: das Pommersche und das Angermünder Stadium zeigen die Ruhe- pausen in den Gletscherbewegungen am Ende dieser Kaltzeit an. Die Uckermark ist somit die jüngste Landschaſt im Land Brandenburg mit einem gut erhaltenen Formenschatz der Glazialen Serie. Schemasche Darstellung der Glazialen Serie – Grundmoräne, Endmoräne, Sander, Urstromtal Rinnensee Gletscher Oser Toteis Sander Urstromtal Dünen Geschiebe- ablagerungen Grundmoräne Endmoräne Grundmoräne Die stark bewegten Endmoränen der Pommerschen Haupteis- randlage mit ihren Blockpackungen, ihrer Grundmoräne, dem Sander und Urstromtal ist hier bilderbuchhaſt ausgebildet, so dass das Gebiet bereits Ende des 19. Jahrhunderts Untersu- chungsgegenstand von Geologen war. Die hier gewonnenen Erkenntnisse dienten der weiteren Entwicklung der Theorie der Glazialen Serie, der Abfolge von Grundmoräne, Endmoräne, Sander, Urstromtal. Auf seinem Weg von Skandinavien nahm das Inlandeis gewal- ge Mengen an Gesteinsschu vom Sandkorn bis zu mehreren tonnenschweren Blöcken, sogenannte Geschiebe, auf. Die Abla- gerungen der Grundmoräne verdanken wir dem Vorschub des Eises. Die Endmoränen, Sander, Urstromtäler und die verschie- denargen kleinen und großen Seen sind Überreste des Eisrückzuges, des Abtauprozesses in Richtung Norden. Entlang der „Märkischen Eiszeitstraße“ und im Naonalen Geopark Eiszeitland am Oderrand mit seinem Informaonszen- trum in Groß-Ziethen werden die Hinterlassenschaſten der letzten Kaltzeit anschaulich erläutert bzw. kann man Interes- santes spielerisch erkunden. Flächen des Geoparks Eiszeitland am Oderrand und der Großschutzgebiete In jeweils einzelnen Flyern werden die Wirkungen des Glet- scherrückzuges und die Entstehung der Landschaſt um Angermünde, Brüssow, Kummerow, Landin, Rosow und Stolpe näher betrachtet. Literatur: Sonntag, A.: Geologische Übersichtskarte Uckermark, 1:100 000 mit Begleitheſt Herausgeber: LBGRB und LGB Brandenburg 2005 Autorenkollekv: Wasser und Landschaſt, Ein Exkursionsführer zum Wasserhaushalt an Welse und Randow Herausgeber: Büro für Landschaſtskommunikaon Crousllier 2012 Autorenkollekv: Atlas zur Geologie von Brandenburg, 4. aktualisierte Auflage Herausgeber: LBGR Brandenburg 2010 Schlaak, N.: Nordostbrandenburg – Entstehungsgeschichte einer Landschaſt Schriſtenreihe Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, Eberswalde Heſt 1/1999 Domnick, H.: Die Modelle der Landschaſt des Biosphärenre- servates Schoreide / Chorin: Gegenwart und am Ende der Weichselkaltzeit vor 14.700 Jahren Eberswalder Jahrbuch 2003/2004 Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. Eberswalde 2003 Domnick, H. Ebert, W. Lutze, G. Die Märkische Eiszeitstraße Findlindsverlag Neuenhagen 2003 Großer Felchowsee Großer Steben See Odr Großer Felchowsee Großer Steben See Odr Gehegeberg (52.2) Koppelberg (49.0) Linde Herren- hof Linde Herren- hof euhof ussow Felchow Schöneberg Flemsdorf Criewen Alt Galow Neu Galow Stützkow Landin Schönow Stendell Berkholz- Meyenburg Woltersdorf Jamikow Mey Zützen Ra Heinersdorf Kummerow Wendemark euhof ussow Felchow Schöneberg Flemsdorf Criewen Alt Galow Neu Galow Stützkow Landin Schönow Stendell Berkholz- Meyenburg Woltersdorf Jamikow Mey Zützen Ra Heinersdorf Kummerow Wendemark Passow Passow Schwedt/ Schwedt/ 2 166 166 Von eiszeitlichen Becken und Rinnen Wie der Mensch die von der Eiszeit in Tausenden von Jahren geschaffene Landschaſt um Landin umgestaltete. Weitere Informaonen und Angebote unter: www.eiszeitstrasse.de www.geopark-eiszeitland.de (Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung)

Landin, Rosow und Stolpe Bis mehrere 100 Meter dicke Bis ... · PDF fileBis mehrere 100 Meter dicke Eispanzer, ... Ausdehnung erreichte das Eis jedoch erst vor etwa 20 000 ... Glazialen

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Page 1: Landin, Rosow und Stolpe Bis mehrere 100 Meter dicke Bis ... · PDF fileBis mehrere 100 Meter dicke Eispanzer, ... Ausdehnung erreichte das Eis jedoch erst vor etwa 20 000 ... Glazialen

Drei Mal überdeckte von Skandinavien aus vordringendes In-landeis das norddeutsche Tiefland. Das gesamte Eiszeitalter, also die 3 Kaltzeiten und die beiden Warmzeiten, dauerte rund 600 000 Jahre. Bis mehrere 100 Meter dicke Eispanzer, ihre enormen Schmelzwasserströme und schließlich der Wind modellierten aus mitgebrachtem Gesteinsschutt eine vielge-staltige Landschaft.Die Uckermark verdankt ihre heutige Oberflächengestalt der letzten Kaltzeit, der Weichsel- Kaltzeit. Sie dauerte rund 105 000 Jahre und endete vor etwa 10 000 Jahren. Seine größte Ausdehnung erreichte das Eis jedoch erst vor etwa 20 000 Jahre – damals war Brandenburg zu zwei Drittel vereist.

Langsame Erwärmung führte bereits 5 000 Jahren später dazu, dass das Eis bis auf eine Restfläche im Nordosten unseres Lan-des abtaute. Hier, in der Uckermark, begannen sich die Glet-scher vor 15 000 Jahren phasenweise zurückzuziehen; das Pommersche und das Angermünder Stadium zeigen die Ruhe-pausen in den Gletscherbewegungen am Ende dieser Eiszeit an. Die Uckermark ist somit die jüngste Landschaft im Land Bran-denburg mit einem gut erhaltenen Formenschatz der Glazialen Serie.

Schematische Darstellung der Glazialen Serie – Grundmoräne, Endmoräne, Sander Urstromtal

Die stark bewegten Endmoränen der Pommerschen Haupteis-randlage mit ihren Blockpackungen, den Grundmoränen, San-dern und Urstromtälern ist so bilderbuchhaft ausgebildet, dass das Gebiet bereits Ende des 19. Jh. Untersuchungsgegenstand von Geologen war. Nicht zuletzt unterfütterten die hier gewon-nenen Erkenntnisse die Theorie der Glazialen Serie; Der Abfolge von Grundmoräne, Endmoräne, Sander, Urstromtal. Das Inlandeis nahm auf seinem Weg von Skandinavien gewal-tige Mengen an Gesteinsschutt vom Sandkorn bis zu mehreren tonnenschweren Blöcken auf. Die Ablagerungen der Grund-moräne verdanken wir dem Vorschub des Eises, die Endmorä-

nen, Sander, Urstromtäler und die verschiedenartigen Seen sind Überreste des Eisrückzuges, des Abtauprozesses in Rich-tung Norden.

Entlang der „Märkischen Eiszeitstraße“ und im Nationalen Geo-park Eiszeitland am Oderrand mit seinem Informationszentrum in Groß Ziethen werden die Hinterlassenschaften der letzten Eiszeit anschaulich erläutert bzw. kann man viel Interessantes spielerisch erleben.

Fläche des Geopark Eiszeitland am Oderrand und der Groß-schutzgebiete

Weitere Informationen und Angebote unter:www.eizeitstraße.de

www.geopark-eiszeitland.de

Drei Mal überdeckte von Skandinavien aus vordringendes Inlandeis das norddeutsche Tiefland. Das gesamte Eiszeital-ter, also die 3 Kaltzeiten und die beiden Warmzeiten, dauerte rund 600.000 Jahre. Bis mehrere 100 Meter dicke Eispanzer, ihre enormen Schmelzwasserströme und schließlich der Wind modellierten in Brandenburg aus mitgebrachtem Gesteins-schutt eine vielgestaltige Landschaft.

Die Uckermark verdankt ihre heutige Oberflächengestalt der letzten Kaltzeit, der Weichsel - Kaltzeit, die vor 115.000 Jahren begann und hier vor etwa 11.700 Jahren endete. Seine größte Ausdehnung erreichte das Eis jedoch erst vor etwa 24.000 Jahren – damals war Brandenburg zu zwei Drittel vereist.

Langsame Erwärmung führte bereits 5.000 Jahre später dazu, dass das Eis bis auf eine Restfläche im Nordosten unseres Landes abtaute. Hier, in der Uckermark, begannen sich die Gletscher vor 15.000 Jahren phasenweise zurückzuziehen: das Pommersche und das Angermünder Stadium zeigen die Ruhe-pausen in den Gletscherbewegungen am Ende dieser Kaltzeit an. Die Uckermark ist somit die jüngste Landschaft im Land Brandenburg mit einem gut erhaltenen Formenschatz der Glazialen Serie.

Schematische Darstellung der Glazialen Serie – Grundmoräne, Endmoräne, Sander, Urstromtal

Rinnensee

Gletscher

Oser

Toteis

Sander

UrstromtalDünen

Geschiebe-ablagerungen

GrundmoräneEndmoräne

Grundmoräne

Die stark bewegten Endmoränen der Pommerschen Haupteis-randlage mit ihren Blockpackungen, ihrer Grundmoräne, dem Sander und Urstromtal ist hier bilderbuchhaft ausgebildet, so dass das Gebiet bereits Ende des 19. Jahrhunderts Untersu-chungsgegenstand von Geologen war. Die hier gewonnenen Erkenntnisse dienten der weiteren Entwicklung der Theorie der Glazialen Serie, der Abfolge von Grundmoräne, Endmoräne, Sander, Urstromtal.

Auf seinem Weg von Skandinavien nahm das Inlandeis gewal-tige Mengen an Gesteinsschutt vom Sandkorn bis zu mehreren tonnenschweren Blöcken, sogenannte Geschiebe, auf. Die Abla-gerungen der Grundmoräne verdanken wir dem Vorschub des Eises. Die Endmoränen, Sander, Urstromtäler und die verschie-denartigen kleinen und großen Seen sind Überreste des Eisrückzuges, des Abtauprozesses in Richtung Norden.

Entlang der „Märkischen Eiszeitstraße“ und im Nationalen Geopark Eiszeitland am Oderrand mit seinem Informationszen-trum in Groß-Ziethen werden die Hinterlassenschaften der letzten Kaltzeit anschaulich erläutert bzw. kann man Interes-santes spielerisch erkunden.

Flächen des Geoparks Eiszeitland am Oderrand und der Großschutzgebiete

In jeweils einzelnen Flyern werden die Wirkungen des Glet-scherrückzuges und die Entstehung der Landschaft um Angermünde, Brüssow, Kummerow, Landin, Rosow und Stolpe näher betrachtet.

Literatur:• Sonntag, A.: Geologische Übersichtskarte Uckermark,

1:100 000 mit Begleitheft Herausgeber: LBGRB und LGB Brandenburg 2005

• Autorenkollektiv: Wasser und Landschaft, Ein Exkursionsführer zum Wasserhaushalt an Welse und Randow Herausgeber: Büro für Landschaftskommunikation Croustillier 2012

• Autorenkollektiv: Atlas zur Geologie von Brandenburg, 4. aktualisierte Auflage Herausgeber: LBGR Brandenburg 2010

• Schlaak, N.: Nordostbrandenburg – Entstehungsgeschichte einer Landschaft Schriftenreihe Entdeckungen entlang der Märkischen Eiszeitstraße, Eberswalde Heft 1/1999

• Domnick, H.: Die Modelle der Landschaft des Biosphärenre-servates Schorfheide / Chorin: Gegenwart und am Ende der Weichselkaltzeit vor 14.700 Jahren Eberswalder Jahrbuch 2003/2004 Verein für Heimatkunde zu Eberswalde e.V. Eberswalde 2003

• Domnick, H. Ebert, W. Lutze, G. Die Märkische Eiszeitstraße Findlindsverlag Neuenhagen 2003

GroßerFelchowsee

GroßerSteben See

Odra/Oder

GroßerFelchowsee

GroßerSteben See

Odra/Oder

Gehegeberg(52.2) Koppelberg

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Henriettenhof

Mürower Oberdorf

Herren-hof

Linde

Henriettenhof

Mürower Oberdorf

Herren-hof

Dobberzin Neuhof

Crussow

Felchow

Schöneberg

Flemsdorf

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Alt GalowNeu Galow

Stützkow

Mürow

Grünow

Schönermark

Biesendahlshof

Landin

Groß PinnowSchönow

Zichow

Frauenhagen

Stendell

Berkholz-Meyenburg

Woltersdorf

Jamikow

Meyenburg

Zützen

Raduń

Heinersdorf

KunowKummerowBriestGolm

Fredersdorf

Hohenfelde

Wendemark

Dobberzin Neuhof

Crussow

Felchow

Schöneberg

Flemsdorf

Criewen

Alt GalowNeu Galow

Stützkow

Mürow

Grünow

Schönermark

Biesendahlshof

Landin

Groß PinnowSchönow

Zichow

Frauenhagen

Stendell

Berkholz-Meyenburg

Woltersdorf

Jamikow

Meyenburg

Zützen

Raduń

Heinersdorf

KunowKummerowBriestGolm

Fredersdorf

Hohenfelde

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Pinnow

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Von eiszeitlichen Becken und Rinnen

Wie der Mensch die von der Eiszeit in Tausenden von Jahren geschaffene Landschaft um Landin umgestaltete.

Weitere Informationen und Angebote unter:www.eiszeitstrasse.de

www.geopark-eiszeitland.de

(Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung)

Page 2: Landin, Rosow und Stolpe Bis mehrere 100 Meter dicke Bis ... · PDF fileBis mehrere 100 Meter dicke Eispanzer, ... Ausdehnung erreichte das Eis jedoch erst vor etwa 20 000 ... Glazialen

Die flach wellige Grundmoränenplatte im Südosten der Ucker-mark, auf der die Gemeinde Mark Landin liegt, bildete sich in der Phase der Angermünder Staffel der Weichsel - Kaltzeit vor ca. 14.700 Jahren.

Grundmoränenlandschaft nordöstlich Frauenhagen

Grundmoränenlandschaft westlich Landin

Der Verlauf der dazugehörigen Endmoräne ist nicht als geschlos-sene Hügelkette nachweisbar, wie etwa die des Choriner Endmoränenbogens. Ein längerer Halt in der Rückzugsphase der Inlandvereisung und die witterungsbedingten mehrfachen allerdings weniger kraftvollen Vor- und Rückbewegungen des Gletschers werden als Ursache für die weniger markante Ausbil-dung der Angermünder Endmoräne angenommen.

Gut nachvollziehbar ist jedoch der kleine Gletscherstausee im Rückland der Angermünder Endmoräne - eine flache schüs-selartige Geländesenke rund um den Felchowsee, auch als Felchower Becken bezeichnet. Gletscherstauseen entstehen unter dem Inlandeis durch die Wirkung des Gletschers selbst sowie durch die seiner Schmelzwässer. In der Abschmelzphase blieben oftmals isolierte Eisreste, sogenanntes Toteis, in den Becken erhalten, das von Sedimenten überschüttet, langsamer als das umgebende Eis zurück schmolz. Nach dem Abtauen füllten sich die zurückgebliebenen Becken mit Wasser, Flachbe-reiche vermoorten in der Nacheiszeit.

Blick über Pinnow auf den westlichen Teil des Felchower Beckens

Nördlich an das Felchower Becken schließt eine Schmelzwas-serrinne an, deren Verlauf bis hinter Augustenhof als teilweise breit ausufernde flache Senke verfolgbar ist. Vermutlich entstand sie durch Schmelzwassererosion unter dem Gletscher. In dieser Rinne liegen mehrere kleine Seen.

Während sich der Landiner Haussee nur 30 Meter ü. NN erhebt, steigt das Gelände ringsum sanft, beim Kappenberg zwischen Nieder- und Hohenlandin bis auf 55 Meter ü. NN, an.

Blick über ein Teil der flachen Schmelzwasserrinne bei Landin

Felchower Becken und Schmelzwasserrinne sind umgeben von der Grundmoräne der Angermünder Eisrandlage. Kennzeichen von Grundmoränen sind ihre schweren fruchtbaren Böden. Sie entstanden aus einem Gemenge aus Ton, Schluff, Sand, Kies, Steinen und teilweise auch aus großen Blöcken, das im und unter dem Gletscher transportiert und auch unter dem Gletscher ungeschichtet und unsortiert abgelagert wurde. Der gewaltige Druck des Eispanzers und seine Bewegung zermalm-ten und zerrieben die meisten dieser Sedimente zu kalkhaltigem Geschiebemergel, der in oberflächennahen Bodenschichten im Laufe der Zeit zu kalkfreiem Geschiebelehm verwitterte. Diese Böden sind der Grund für die produktive Agrarlandschaft, für die der Nordosten der Uckermark bekannt ist.

Unsere Landschaft ist jedoch nicht nur das Ergebnis natürlicher Prozesse, sondern auch Ergebnis jahrhundertelanger Land-nutzung. Schon frühzeitig erkannten Menschen, wie vorteilhaft sich hier Landwirtschaft betreiben lässt. Deshalb rodeten sie Wälder, entwässerten ausgedehnte Moore und selbst vor Seen machten sie nicht Halt. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts wurde, um die flachen Seen und die angrenzenden nassen Wiesen bei Pinnow und Landin trocken zu legen, der Landiner Abzugsgraben gebaut. Er leitete das Wasser aus der ehemals abflusslosen Senke in die Welse westlich von Schönermark ab. Ein Blick auf die Landkarte zeigt, wie viele größere und kleine Seen an diese Entwässerung angeschlossen wurden. Nicht alle Seen fielen vollständig trocken, aber ihre Wasserflächen verkleinerten sich und die ehemals nassen Wiesen ließen sich erfolgreicher bewirtschaften.

Auf seinem etwa 10 km langen Weg von Landin bis zur Mündung schneidet der Landiner Abzugsgraben stellenweise bis zu gut 3 Meter ins Gelände ein.

Landiner Abzugsgraben bei Hohenlandin

In jüngerer Zeit einsetzendes Umdenken führte durch Wasser-rückhaltung zur Wiedervernässung des Landiner Haussees. Dieser ist inzwischen ein strukturreiches Wasservogelrevier.

Wiedervernässter Landiner Haussee

Eiszeitliche Spuren in und um Landin

Bei der Verlegung der Gasleitung geborgener Findling an der Straße Landin - Pinnow

Blick auf den 53 Meter hohen Eichberg bei Schönermark

Der Aufschluss am Eichberg zeigt einen feinen fast weißen Sand unter einer dünnen Auflage Geschiebelehm.

Feldsteinkirchen gibt es in allen umliegenden Dörfern.

Feldsteinmauer und Kirche Hohenlandin, Saalbau mit eingezogenem Rechteckchor aus dem 13. Jahrhundert

Schachbrettstein ein Steinmetzzeichen an der Kirche in Schönermark

Herausgeber: Initiative „Zukunft Unteres Odertal“Karte: OpenStreetMap_contributors/punkt3Fotos: Dr. Hans Domnick, Christine BreskGestaltung: Marktfotografen GmbH