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Gemeinsam Zukunft gestalten Bilanz zur Halbzeit der Wahlperiode 2014 – 2020 Landkreis Haßberge

Landkreis Gemeinsam Zukunft gestalten · Im August 2015 hat die Regierung von Unterfranken auch den Landkreis Haßberge für den Notfallplan zur Unterbringung der Asylbewerber aktiviert

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GemeinsamZukunft gestalten

Bilanz zur Halbzeit der Wahlperiode 2014 – 2020

Landkreis Haßberge

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Herausgeber: Landratsamt HaßbergeAm Herrenhof 1 97437 Haßfurt

Redaktion: Moni Göhr, Pressestelle

Textbeiträge: Pressestelle und Fachbereiche

Gestaltung und DruckHaßfurter MedienpartnerGmbH & Co. KGAugsfelder Str. 1997437 Haßfurt

© Landratsamt Haßberge, alle Rechte vorbehalten

Vorwort

Vorwort von Landrat Wilhelm Schneider . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3

Bildung und Arbeit

Der Landkreis Haßberge lebt eine „Willkommenskultur“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4Sprache ist der Schlüssel für die Integration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5Integration von Flüchtlingen – Unterstützung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt. . . . . 6BAMF-Integrationskurse an der vhs Landkreis Haßberge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6Wichtige Lotsen für Kinder und Jugendliche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7Das Siegel Bildungsregion als Verpflichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8Nach dem Abi rein in die Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10IT-Fachkräfte sind Mangelware auf dem Arbeitsmarkt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11Willkommen im familienfreundlichen Landkreis. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12Kindertageseinrichtungen profitieren von Pädagogischer Qualitätsbegleitung . . . . . . 13Wirtschaftsportal verknüpft Unternehmen und Arbeitnehmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14Projekt „Zukunftscoach für den Landkreis Haßberge“. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

Leben

Umwelt schützen – Zukunft sichern. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16Hopfen und Malz im Abt-Degen-Weintal . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Landkreis Haßberge treibt Breitbandausbau voran. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .20Mobilität zukunftssicher machen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21Von der Ehrenamtsmesse bis zur Nachbarschaftshilfe. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Von der Gartenkultur bis zum Leerstandsmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24Der Landkreis Haßberge hat lebendige Partnerschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26„Wir halten unsere Straßen in Schuss“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29Genießen und entspannen zwischen Kultur und Natur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30

Gesundheit

Gesundheitsregionplus – Der Landkreis wirbt um junge Ärzte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32Medizinische Versorgung sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33

Finanzen

Finanzsituation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34

Innovation

Energienutzungsplan und Klimaschutzkonzept für den Landkreis Haßberge. . . . . . . . 35Energiewende kommt weiter voran . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

Bauprojekte

Ein großer Erfolg für den Landkreis Haßberge. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37Abriss und Neubau des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38Berufsschule wird zur Großbaustelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39Mutige Investition in die Zukunft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .40Hallenbad Hofheim braucht Generalsanierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41Energetische Sanierung der Infrastruktur und Abbau von baulichen Barrieren . . . . . . 42Mehr Platz für die Eberner Realschule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Realschule Hofheim wird barrierefrei . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43Zweckverband investiert kräftig ins Schulzentrum Haßfurt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .44Sanierung der Sporthalle Eltmann läuft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45Straßenverkehrsbehörde nimmt am neuen Standort ihren Betrieb auf . . . . . . . . . . . . . . 45Ein neues Heim für herrenlose Tiere. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .46Wallburg-Realschule erstrahlt in neuem Glanz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

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„Die Entscheidungen, die wir heute treffen, sind Weichenstellungen für die Zukunft“

A m 1. Mai 2014 habe ich das Amt als Landrat dieses wunderschönen Landkrei-ses Haß berge angetreten

– mit viel Tatendrang und Optimismus. Beides ist auch heute noch in sehr großem Maße vorhanden. Ich habe nicht einen Tag bereut, die Herausforderung ange-nommen zu haben, für unsere Bürgerin-nen und Bürger einen kleinen Beitrag zu einem starken zukunftsfähigen Landkreis leisten zu dürfen.

Mit der vorliegenden Broschüre zur Halb-zeit der Wahlperiode wollen wir Zwi-schenbilanz ziehen und einen Einblick in unsere Arbeit und in die große Bandbreite der Aufgaben geben.

Wir können nur erfolgreich sein, wenn wir gemeinsam an einem Strang ziehen. Deswegen möchte ich mich bei allen be-danken, die mich begleitet und unter-stützt haben – ganz besonders bei allen Mitgliedern des Kreistages sowie bei allen 26 Städten, Märkten und Gemeinden für die gute und konstruktive Zusammenar-beit. Herzlicher Dank gilt natürlich auch dem gesamten Team der Kreisverwaltung für die große Unterstützung. Wir haben es gemeinsam geschafft, große Projekte und Vorhaben voranzubringen.

Die Arbeit zum Wohle des Landkreises macht nach wie vor viel Freude. Jetzt geht es mit vollem Elan in die zweite Hälfte der „Spielzeit“. Vor uns liegen spannende und große Aufgaben.

Ich freue mich darauf, an ihrer Bewälti-gungwitarbeiten zu dürfen. Helfen auch Sie weiterhin mit, eine Heimat mit Zu-kunft und Perspektiven zu schaffen.

Ihr

Wilhelm SchneiderLandrat

Vorwort

Vorwort 3

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„…Die Gemeinschaftsunterkünfte im Regie-rungsbezirk Unterfranken sind praktisch voll ausgelastet, die beiden Aufnahmeeinrichtun-gen in München und Zirndorf verzeichnen eine anhaltende Überbelegung. …Wir werden nicht umhin können, bereits jetzt die ersten Direktzuweisungen in Anwendung des § 7 Abs. 2 Nr. 6 DVAsyl an die Landratsämter vorzunehmen“, so hat die Regierung von Un-terfranken am 24. April 2013 an die Landrats-ämter geschrieben.

Das Frühjahr 2013 markiert den Beginn einer Entwick-lung, die in der sogenannten Flüchtlingskrise im zweiten

Halbjahr 2015 ihren Höhepunkt erreich-te. Das Schreiben der Regierung enthielt noch den beruhigenden Hinweis, dass die Zuweisungen im jeweiligen Einzel-fall rechtzeitig angekündigt würden. Im Sommer 2014 war dann aber eine Situa-tion erreicht, die weitere Vorkehrungen erforderlich machte. Im Rahmen des Not-fallplans Asyl für Bayern nahm auch das Landratsamt Haßberge für seinen Zustän-digkeitsbereich die notwendigen Planun-gen in Angriff.Die Notunterbringung begann im August 2015. Waren ursprünglich 200 Notauf-nahmen vorgesehen, wurde diese Zahl von der Regierung im September über Nacht auf 300 angehoben. Dank des gu-ten Zusammenwirkens aller Beteiligten war der Landkreis Haßberge der erste in Unterfranken, der dieses Aufnahmeziel erreichte. Bis Januar 2016 wurden in Not-unterkünften dann insgesamt 694 Asyl-suchende beherbergt. Davon blieben 540 Personen im Landkreis, die übrigen wur-den im restlichen Bayern verteilt. Zeitweise wurden unter der Regie oder im Auftrag des Landratsamtes insge-samt fast 1.200 Wohn- bzw. Schlafplätze für Flüchtlinge bereitgestellt. Dazu ka-men noch einmal bis zu 83 unbegleitete minderjährige Asylsuchende, die vom Jugendamt unterzubringen waren. Einen

Der Landkreis Haßberge lebt eine „Willkommenskultur“Für die Integration der Flüchtlinge ziehen alle ziehen an einem Strang

unschätzbaren Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderung lieferten die Städte und Gemeinden sowie deren Bür-gerinnen und Bürger, die sich mit großem ehrenamtlichen Engagement in vielfälti-ger Weise einbrachten. Mittlerweile ist die Notunterbringung Geschichte. Auch die dezentralen Unter-künfte werden Zug um Zug abgebaut, weil immer mehr Flüchtlinge eigenen Wohnraum anmieten. Längst befassen sich das Landratsamt und viele andere Akteure mit dem vielfältigen Thema In-tegration. Im Vordergrund stehen dabei zunächst der Erwerb der deutschen Spra-che und die Vermittlung von Kenntnissen um sich in unserer Gesellschaft zurecht zu finden. „Der Nachzug der Angehörigen von Flüchtlingen wird für unsere Kom-munen eine weitere Herausforderung werden“, so Landrat Wilhelm Schneider. Vor allem werde es immer schwieriger, genügend Wohnraum zu finden.Im Runden Tisch Migration und dessen Arbeitsgruppen wird diskutiert, wie es gelingen kann, die Neuankömmlinge in den kommenden Jahren gut in unsere Gesellschaft zu integrieren. Gesucht wird aber auch der Austausch mit den Flücht-lingen, der auf verschiedene Art und

Weise schon recht gut funktioniert. Ein Beispiel von vielen sind die so genannten Willkommenscafes. Wichtig ist, dass alle Akteure an einem Strang ziehen. Deshalb wird der Landkreis in Haßfurt, Obere Vor-stadt 9, eine Anlaufstelle einrichten. Die Umsetzung des ursprünglich bereits für Mitte 2016 geplanten Projekts erfolgt nun bis Juli 2017. In der Anlaufstelle sollen das Landratsamt, die Fachberatungsstellen der Verbände und andere in der Flücht-lingsarbeit Tätige gut koordiniert zusam-menarbeiten. Trotz des Schattens, der wegen mehre-rer Anschläge in Deutschland über der Aufnahme von Flüchtlingen liegt, zieht Landrat Wilhelm Schneider eine positive Zwischenbilanz: „Wir haben gemeinsam die Aufnahme der Flüchtlinge bewältigt und eine große Übereinstimmung darin, wie wir den Menschen, die in Deutsch-land bleiben dürfen, eine gute Integration ermöglichen können. Ich bitte alle Bürgerinnen und Bürger in ihrer jeweiligen Position, z. B. als Vermie-ter von Wohnraum, als Arbeitskollege, als Nachbar oder im ehrenamtlichen Engage-ment einen Beitrag dazu zu leisten.“

Im August 2015 hat die Regierung von Unterfranken auch den Landkreis Haßberge für den Notfallplan zur Unterbringung der Asylbewerber aktiviert. Erste Durchgangsstation für die neu angekommenen Flüchtlinge waren die beiden Sporthallen West und Ost am Dürerweg in Haßfurt. Unser Bild entstand bei der Essensausgabe. Foto: Moni Göhr

Bildung und Arbeit4

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Die Beschulung von berufs-schulpflichtigen Asylbewer-bern und Flüchtlingen stellt für die Heinrich-Thein-Be-

rufsschule in Haßfurt eine äußerst an-spruchsvolle und zugleich neue Heraus-forderung dar. Die Bildungseinrichtung ist seit dem Schuljahr 2014/2015 einer der 52 Schulstandorte in Bayern für so ge-nannte Berufsintegrationsklassen.

Mittlerweile drücken hier rund 220 junge Flüchtlinge in elf Klassen die Schulbank. Im ersten Jahr lernen sie schwerpunkt-mäßig Deutsch; im darauf folgenden Be-rufsintegrationsjahr werden sie auf den Einstieg in die Berufsausbildung vor-bereitet. „Der Unterricht läuft gut, die Schülerinnen und Schüler sind sehr wiss-begierig, motiviert und engagiert“, freut sich Landrat Wilhelm Schneider über den Erfolg. Der Landkreis Haßberge ist Kooperationspartner und unterstützt die Berufsschule bei der Umsetzung des Un-terrichtskonzeptes. Über die Personalver-waltung des Landratsamtes wurden auf Grund steigender Flüchtlingszahlen be-reits elf Lehrkräfte, vier Sozialpädagogin-nen und drei Honorarkräfte eingestellt.

Sprache ist der Schlüssel für die IntegrationAktuell drücken 220 junge Flüchtlinge und Asylbewerber die Schulbank in der Heinrich-Thein-Berufsschule

Bereits beim Startschuss des vom Freistaat Bayern geförderten Projektes, hatte Land-rat Wilhelm Schneider bei einer Stippvi-site der ersten Asylbewerber-Klasse im Oktober 2014 die Notwendigkeit dieser Einrichtung betont. „Sprachförderung ist das A und O, denn ohne ausreichende Kenntnisse der deutschen Sprache ist eine Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt nicht möglich.“ Der Kreis-chef ist davon überzeugt, dass Migranten durchaus eine Chance sein können, dem Nachwuchs- und Fachkräftemangel zu begegnen, der sich auf Grund der demo-grafischen Entwicklung bereits in vielen Bereichen abzeichnet. Dem Landkreis Haßberge liege es deswegen sehr am Her-zen gerade auch jungen Flüchtlingen gute Bildungsangebote zu machen.

Aber nicht nur die Einrichtung der Klas-sen an sich, sondern auch der steigende Bedarf an Ausstattungsgegenständen für den Unterricht, wurde von den zustän-digen Stellen der Kreisverwaltung mit-getragen. Elf Klassen bedeuten auch elf Klassenzimmer, die alle mit einer zeitge-mäßen technischen Ausstattung versehen werden mussten. Dass sich der Aufwand

lohnt, hat der erste Absolventenjahrgang im Herbst 2016 bewiesen: Von den 15 Schülerinnen und Schülern des Berufs-integrationsjahrs haben fünf eine Ausbil-dung begonnen, vier sind an die Berufs-fachschule gewechselt, drei haben extern ihren Quali geschafft und eine Schülerin hat sich sogar für das Gymnasium quali-fiziert. „Wenn es uns gelingt diese jungen Men-schen durch gezielte Sprachförderung und berufliche Bildung fit für die Zukunft zu machen, profitieren nicht nur unsere Unternehmen, sondern unsere gesamte Gesellschaft“, so der Landrat.

„Der Unterricht in den Integrationsklassen läuft gut“, stellt Landrat Wilhelm Schneider nach einer Stippvisite in der Heinrich-Thein-Berufsschule fest. Foto: Sabine Weinbeer

Rund 220 Flüchtlinge drücken aktuell die Schulbank in der Heinrich-Thein-Berufsschule in Haßfurt und werden auf den Einstieg in die Berufsausbildung vorbereitet. Foto: Sabine Weinbeer

Bildung und Arbeit 5

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Es gibt viele Wege, Flüchtlingen zu helfen, sich in Deutschland einzuleben. Die größten Heraus-forderungen liegen dabei beim

Spracherwerb, der Kompetenzfeststel-lung, der Qualifizierung und der ganzheit-lichen Betreuung.

Das Jobcenter Haßberge nimmt eine Schlüsselstellung bei der Integration von Flüchtlingen ein, weil es die Menschen in-tensiv betreut und berät. Die Arbeitsver-mittler wissen, welche Maßnahmen not-wendig sind, um eine Integration in den Arbeitsmarkt langfristig zu erreichen. Zu Kunden des Jobcenters werden Flücht-linge, sobald ihr Asylantrag anerkannt wurde. Aktuell sind rund 380 erwerbsfä-hige Personen mit ausländischen Wurzeln im Alter zwischen 15 und 65 Jahren beim Jobcenter Haßberge im Leistungsbezug. Darüber hinaus werden von den Mitarbei-terinnen und Mitarbeitern auch die mit eingereisten und im Landkreis Haßberge

Seit Ende 2015 hat das allgegen-wärtige Thema der Migration und des Zuzugs von Flüchtlin-gen auch den Landkreis Haß-

berge geprägt. Die Volkshochschule des Landkreises war von Anfang an dabei, sich dieser Herausforderung zu stellen. So wurden von Ende 2015 bis Frühjahr 2016 im gesamten Landkreis insgesamt neun sogenannte „Einsteigerkurse“ für mehr als 150 Teilnehmer angeboten. Zeitgleich im Frühjahr 2016 erhielt die vhs vom Bun-desamt für Migration und Flüchtlinge

Integration von Flüchtlingen – Unterstützung auf dem Weg in den Arbeitsmarkt

geborenen Kinder in Bedarfsgemeinschaf-ten betreut.

Das Jobcenter hat unter anderem die Auf-gabe, die Menschen mit Migrationshinter-grund für den Arbeitsmarkt fit zu machen. Erster Schritt ist ein Integrations- und Sprachkurs. Das Jobcenter begleitet hier die Flüchtlinge bei der Anmeldung und überwacht die Teilnahme. Viele aner-kannte Flüchtlinge, die versuchen über Praktika oder durch Aufnahme einer Helfertätigkeit den Einstieg in das deut-sche Erwerbsleben zu meistern, merken schnell, dass eine Verständigung und ein Arbeiten nur möglich sind, wenn ausrei-chend Sprachkenntnisse vorhanden sind. Die Erfahrung zeigt: Wer nicht Deutsch lesen und schreiben kann, stößt schnell an seine Grenzen. Aus diesem Grund warten auch viele Arbeitgeber mit der Besetzung ihrer Stellen, bis die Flüchtlinge wirklich Deutsch in Wort und Schrift gut beherr-schen.

„Ich kann alle Frauen und Männer mit Mig-rationshintergrund nur ermuntern, an ihrer Qualifikation dranzubleiben und ihre Sprach-kenntnisse weiter zu verbessern“, rät Land-rat Wilhelm Schneider. Ganz wichtig für ein berufliches Fortkommen, sei die Integration. „Unser Ziel ist es, dass unsere Flüchtlinge möglichst bald auf eigenen Beinen stehen. Sie sollen selbst einen Beitrag zu ihrem Lebensun-terhalt leisten.“In diesem Zusammenhang bedankt sich der Landrat ganz herzlich bei allen ehren-amtlichen Helferinnen und Helfern, die Deutsch unterrichten und die Flüchtlin-ge im Alltag begleiten. „Mit ihrer Arbeit leisten Sie einen wesentlichen Beitrag zur Integration.“Beim Jobcenter Haßberge gibt es auch schon erste Erfolgsmeldungen: Mehr als 15 anerkannte Flüchtlinge haben bereits Ar-beit oder einen Ausbildungsplatz gefun-den. Diese motivierten Flüchtlinge sind Vorbild für alle anderen, die diesen Weg noch vor sich haben!

BAMF-Integrationskurse an der vhs Landkreis Haßberge

(BAMF) die Zulassung, auch die BAMF-Integrations- und Alphabetisierungskur-se anzubieten. So konnte das Angebot der vhs ab Sommer nahtlos erweitert werden. Mittlerweile werden seitdem drei Integra-tionskurse sowie ein Alphabetisierungs-kurs für insgesamt knapp 70 Teilnehmer, vorwiegend aus Syrien, durchgeführt. Zwei dieser Kurse endeten im März 2017 mit den Prüfungen „Deutschtest für Zu-wanderer“ sowie „Leben in Deutschland“. Zwei neue Integrationskurse werden di-rekt im Anschluss gestartet.

Auch die Volkshochschule Haßberge stellt sich der Herausforderung und bietet Integrations- und Sprachkurse für Flüchtlinge an. Foto: vhs

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Schon sehr früh hat der Land-kreis Haßberge die Notwen-digkeit von Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) erkannt und

bietet inzwischen flächendeckend ein entsprechendes Angebot. „Unser Land-kreis Haßberge nimmt bezüglich des Ausbaustandes eine Spitzenposition in Unterfranken und Bayern ein“, freut sich Landrat Wilhelm Schneider. Insgesamt sind im Landkreis Haßberge an 17 Schu-len (18 Schulstandorte) 21 Fachkräfte (11,5 Vollzeitstellen) im Einsatz.

Jugendsozialarbeit an Schulen (JaS) ist eine Leistung der Jugend-hilfe und die intensivste Form der Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule. Sie soll sozial benach-teiligte und problembehaftete junge Menschen in ihrer Persön-lichkeitsentwicklung unterstüt-zen und fördern. Dadurch sollen deren Chancen auf Teilhabe und eine eigenver-antwortliche sowie gemeinschaftsfähige Lebensgestaltung verbessert werden. Vie-le wissenschaftliche Studien und nicht zuletzt PISA zeigen: Der soziale und fami-liäre Hintergrund junger Menschen, so-wie eine positive Persönlichkeitsentwick-lung mit einem förderlichen Umfeld sind in hohem Maße mitentscheidend für den schulischen Erfolg. Deshalb sollen durch eine sinnvolle Ergänzung und enge Ver-knüpfung von Jugendhilfe und Schule die Chancen, das Wissen und Können junger Menschen verbessert werden.

Jugendsozialarbeit an Schulen bringt in der Arbeit mit der Zielgruppe nicht nur sozialpädagogische Kompetenz ein, son-dern agiert mit dem gesamten System der Jugendhilfe. Dies geschieht durch Beratung und sozialpädagogische Hil-fen, sozialer Gruppenarbeit zur Stärkung sozialer Kompetenzen (insbesondere der Kommunikations- und Konfliktfähig-

keit), Elternarbeit, Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und den Einrichtungen und Diensten der Jugendhilfe (z.B. Erzie-hungsberatungsstellen) sowie anderen sozialen Einrichtungen, dem Gesund-heitswesen (z.B. Drogenberatungsstellen) sowie mit der Polizei. Im Zusammenhang mit dem Übergang von der Schule in den Beruf ist die Kooperation mit der Agentur für Arbeit unverzichtbar. Zunehmend wichtig ist die Beanspruchung des Ge-sundheitswesens (Fachärzte) auf Grund psychischer Problemlagen.

Die Sozialarbeiter organisieren unter an-derem Projekte zu Themen wie Mobbing oder Rechtsradikalismus und Gewalt. Sie haben stets ein offenes Ohr für die Proble-me der Schüler und leisten vor allem Hilfe in Einzelfällen. Dazu gehört etwa das Ab-bauen von Ängsten, wenn es darum geht, Kontakt zu weiteren Beratungsstellen aufzunehmen. „Die Jugendsozialarbei-ter sind das Bindeglied zwischen Schule, Eltern, Kind und anderen Institutionen“, fasst Christoph Schramm, der Leiter des Kreisjugendamtes, zusammen.

Die Jugendsozialarbeit ist an den Schu-len im Landkreis nicht mehr wegzuden-ken. In gemeinsamer Verantwortung für den Schulerfolg ermöglichen die Schule und die Jugendhilfe den Schülerinnen und Schülern, ihre Stärken zu erkennen und die Überzeugung zu gewinnen, dass sie auf ihren Stärken aufbauend ihre Schwierigkeiten angehen und bewältigen können. Die gezielte Integration von so-zial benachteiligten Kindern und Jugend-

lichen durch Angebote der Jugendsozial-arbeit hat einen hohen Stellenwert.

Jugendsozialarbeit gibt es mittlerweile nicht nur an fast allen Mittelschulen im Landkreis, sondern auch an beiden Gym-nasien, an der Realschule Haßfurt, an der Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt, an der Förderschule Theres sowie an vier Grundschulen (fünf Standorte). An der Dominikus-Savio-Schule Pfaffendorf startet die Jugendsozialarbeit im Septem-ber 2017. Gefördert werden diese Maßnah-

men nach den Richtlinien des Baye-rischen Sozialministeriums mit ca. 1/3 des Personalaufwandes. Die rest-lichen Kosten teilen sich die Jugend-hilfe, der jeweilige Sachaufwands-träger der Schulen (Kommune oder Landkreis) und der Träger – das Bay-erische Rote Kreuz. Die Stellen an den beiden Gymnasien Haßfurt und

Ebern, an der Realschule Haßfurt und an der Grundschule Eltmann werden ohne staatliche Förderung finanziert.

„Die Jugendsozialarbeit ist eine ganz wichtige Einrichtung“, ist sich Landrat Wilhelm Schneider überzeugt.

Die Erfahrungen der letzten Jahre hätten gezeigt, dass die Schule tatsächlich der geeignete Ort ist, an dem Jugendsozial-arbeit frühzeitig und nachhaltig junge Menschen erreicht und auch deren Eltern einbezogen werden können.

Wichtige Lotsen für Kinder und JugendlicheDer Landkreis Haßberge bietet flächendeckend ein Netz an Jugendsozialarbeit an Schulen

„Die Jugendsozialarbeiter übernehmen in den Schulen eine wichtige Lotsenfunktion“, betont Landrat Wilhelm Schneider.

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Bildung wird im Landkreis Haßberge ganz groß geschrie-ben. Dies hat auch schon die Bertelsmann Stiftung in ih-

rem Deutschen Lernatlas 2011 anschau-lich dokumentiert. „Wir gehören zur Spitzengruppe der Bildungsregionen in Deutschland und belegen im Bereich des sozialen Lernens deutschlandweit sogar den 1. Rang“, freut sich Landrat Wilhelm Schneider noch heute über die guten Noten im regionalen Vergleich. Natürlich hat sich der Landkreis Haß-berge auf diese beachtlichen Leistun-gen nicht ausgeruht – ganz im Gegen-teil: in einem breiten Bündnis wurde der damals noch von Altlandrat Rudolf Handwerker eingeschlagene Weg zur „Bildungsregion in Bayern“ weiter be-

schritten. Diese Anstrengungen hat Bil-dungsstaatssekretär Georg Eisenreich im Juni 2015 mit der Verleihung des Gütesie-gels honoriert.

Die Bildungsregion Haßberge basiert da-bei auf fünf Säulen (Übergänge begleiten, Vernetzung schulischer und außerschu-lischer Bildungsangebote, Kein Talent darf verloren gehen, Bürgergesellschaft stärken, demografischer Wandel), die garantieren, dass ein regelmäßiger Aus-tausch zwischen den Kooperationspart-nern wie Städte und Gemeinden, Schulen und Schulamt, Jugendhilfe, Bildungs-management, Arbeitsverwaltung und Wirtschaft stattfindet. Vernetzung und Beteiligung der Bildungsakteure werden groß geschrieben, um Parallelstrukturen

zu vermeiden. Dem Landkreis Haßberge ist es wichtig, die vorhandene Bildungs-landschaft zu gestalten und gezielt weiter zu entwickeln. Ehrgeiziges Ziel ist es, Bil-dungs- und Teilhabechancen für alle zu ermöglichen und die Zukunft der jungen Menschen zu sichern.

„Wir verschließen die Augen nicht davor, dass der demographische Wandel auch den Landkreis Haßberge in den nächsten Jahren fordern wird. Wir werden älter, bunter und weniger. Wir wollen die hohe Qualität unserer Bildungslandschaft auf-recht erhalten und noch individueller ge-stalten“, so Landrat Wilhelm Schneider. Mit den beiden Projektstellen „Bildung integriert“ und „Kommunale Koordinie-rung der Bildungsangebote für Neuzuge-

Das Siegel Bildungsregion als Verpflichtung

Seit Juni 2015 ist der Landkreis Haßberge Bildungsregion. Bei einem Festakt im Landratsamt übergab Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich das Gütesiegel an Landrat Wilhelm Schneider. Über solch eine Auszeichnung freuten sich auch die Kinder. Foto: Moni Göhr

Der Landkreis Haßberge gestaltet die Bildungslandschaft und entwickelt sie gezielt weiter

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wanderte“ wurde das Thema Bildung in den vergangenen zwei Jahren im Landrat-samt fest verankert und aufgewertet – der Landkreis Haßberge verfügt nun über ein effizientes Bildungsmanagement, sowohl für Menschen, die hier schon lange leben, aber auch für Neuzugewanderte.Um den Bürgerinnen und Bürgern pass-genaue Angebote unterbreiten zu kön-nen und der heimischen Wirtschaft auch zukünftig Fachkräfte zu sichern, bedarf es einer genauen Beobachtung. Durch die Etablierung eines Bildungsmonito-rings, also der Sammlung und Erfassung bildungsrelevanter Daten, gelingt es, wichtige Entwicklungen frühzeitig zu er-kennen und die Bildungslandschaft noch besser zu steuern.

In Kürze erscheint der zweite Fakten-check, der Aussagen darüber liefert, wie sich der Landkreis Haßberge im Bildungsbereich weiter entwickelt. Das landkreiseigene Bildungsportal (www.bildungsportal-hassberge.de) gibt einen Überblick über die verschiedenen Bil-dungsmöglichkeiten im Landkreis. Ganz gleich, ob jemand Abitur machen möch-te, nach einem passenden Sprachkurs sucht oder über eine berufliche Weiterbil-dung nachdenkt – das Online-Portal hält umfassende Informationen bereit und unterstützt bei der Planung des individu-ellen Bildungsweges.

Der Freistaat Bayern honoriert die bildungspolitischen Bemühungen des Landkreises Haßberge und hat ihn zur Bildungsregion ernannt. Unser Bild zeigt (v. l.): Altlandrat Rudolf Handwerker, Landrat Wilhelm Schneider und Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich. Foto: Moni Göhr

Die Bildung bleibt außerdem ein Inves-titionsschwerpunkt im Landkreis Haß-berge. Über 60 Millionen Euro werden in den nächsten Jahren in den Aus- und Neubau der Schulgebäude gesteckt. „Mit der anstehenden Generalsanierung der Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt und dem Neubau des Friedrich-Rückert-

Gymnasiums Ebern sichern wir die Zu-kunftsfähigkeit unserer Heimat, steigern die Attraktivität der Region und geben unserem Nachwuchs hervorragende Bildungsmöglichkeiten nahe ihres Zu-hauses“, unterstreicht Landrat Wilhelm Schneider.

Stolz ist der Landrat auch darauf, dass es dem Landkreis Haßberge – neben Aschaf-fenburg als einziger Landkreis in Unter-franken – gelungen ist, die Flüchtlings-kinder ausschließlich in Regelklassen von Grund- und Mittelschulen zu integrieren, ohne gesonderte Übergangsklassen ein-zurichten. Es zeichnet sich außerdem ab, dass Neu-zugewanderte im Landkreis Haßberge die Integrationskurse deutlich erfolgreicher bestehen als im bundesweiten Durch-schnitt. „Dies verdanken wir unseren engagierten Lehrkräften und natürlich unseren zahlreichen ehrenamtlich enga-gierten Bürgerinnen und Bürgern“, so der Landrat. „Wir wollen, dass alle Menschen in unserer Region beste Entwicklungs-möglichkeiten erhalten.“ Vor diesem Hintergrund wird im Herbst dieses Jahres eine große Bildungskonferenz stattfin-den. Zentrales Thema wird der Übergang Schule- Beruf sein.

Julia Hünemörder leitet das Projekt „Bildung integriert“. Ihre Aufgabe ist es, die Bildungsland-schaft für alle Bürgerinnen und Bürger transparenter und zugänglicher zu gestalten. Foto: Isolde Klimach

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Seit dem Schuljahr 2013/14 ist die Heinrich-Thein-Schule in Haßfurt die Sprengel-schule in ganz Nord-

bayern für „Abi + Auto“ – das Karriereprogramm im Kfz-Handwerk. Dieses Ange-bot richtet sich speziell an Abi turienten und ermöglicht eine auf zweieinhalb Jahren ver kürzte Ausbil-dung zum Kfz-Me-chatroniker in Kom-bination mit der Weiterbildung zum Meister. Wer möchte, kann auch direkt den Meistertitel anstreben oder sogar in einer wei-teren Stufe den Abschluss als Geprüfter Betriebswirt (HwO) erreichen. Im Rahmen der Qualifizierungsphase und der Überbetrieblichen Ausbildung der Kfz-Mechatroniker-Lehrlinge kooperiert die Heinrich-Thein-Schule mit dem Aus-bildungszentrum der Handwerkskam-mer für Unterfranken und der Fahrzeug-akademie in Schweinfurt.

„Abi + Auto“ ist eine attraktive Alternati-ve für alle, die nach dem Abitur nicht stu-dieren, sondern in der Praxis durchstarten wollen“, so Landrat Wilhelm Schneider. Seiner Ansicht nach seien Abiturienten oftmals auf ein Studium fixiert und ver-passen dabei die Chance auf Berufe, in de-nen sie möglicherweise mehr Erfüllung finden.“ Das Kfz-Handwerk sei High Tech pur und biete sehr interessante berufliche Perspektiven. Als Sachaufwandsträger der Heinrich-Thein-Schule unterstützt der Landkreis Haßberge dieses zu-

Nach dem Abi rein in die Praxis Es geht auch ohne Studium: Mit dem Karriereprogramm „Abi+Auto“ im Turbogang zum Meister

kunftsweisende Karriere programm best-möglich.

Seit Projektstart vor vier Jahren stößt „Abi + Auto“ auf großes Interesse. Jähr-lich starten zwischen 18 und 20 Teilneh-mer in das Karriereprogramm; die ers-ten Absolventen sind bereits erfolgreich durch die Meisterprüfung gegangen oder befinden sich in der Vorbereitung zum Geprüften Betriebswirt (HwO).

Mittlerweile hat sich „Abi + Auto“ auch als schneller und effektiver Weg zur be-triebsinternen Nachfolge-Qualifizierung etabliert. Aber natürlich nutzen nicht nur Söhne oder Töchter von Betriebsinhabern

diese verkürzte Ausbildung, sondern auch Abiturienten, die vor einem

technischen Studium prak-tische Erfahrungen sam-

meln möchten. Genau-so bietet Abi + Auto

Studien abbrechern die Möglichkeit in

einem technisch anspruchsvollen Beruf neu durch-zustarten und schnell auch in verantwortliche Positionen in der Kfz-Branche auf-

zurücken.

„In dem hart um-kämpften Markt für

qualifizierte Nach-wuchskräfte, ist das

Karriereprogramm Abi + Auto ein Baustein, der den

Betrieben im Kfz-Handwerk eine Möglichkeit eröffnet, Abiturienten

als Fachkräfte an sich zu ziehen und bei entsprechenden Aufstiegschancen auch längerfristig zu binden“, so Landrat Wil-helm Schneider. Dies nützt letztlich dem gesamten Gefüge der Bildungsregion Haßberge, da jungen qualifizierten Kräf-ten eine interessante Perspektive auf dem regionalen Arbeitsmarkt geboten wird. Die Beschulung an der Heinrich-Thein-Schule leistet dazu einen wertvollen Bei-trag.

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Unter dem Motto „IT-Quali-fiziert3“ wird im September 2017 an der Heinrich-Thein-Schule Haßfurt ein zweites

Karriereprogramm für Abiturienten ge-startet. Das bayernweite Pilotprojekt, das in Kooperation mit der IHK Würzburg-Schweinfurt läuft, kombiniert die Aus-bildung zum Fachinformatiker Anwen-dungsentwicklung mit der Weiterbildung zum IT-Professional – Fachrichtung Pro-jektleiter, einem dem Bachelor entspre-chenden Abschluss. Innerhalb von drei Jahren absolvieren die leistungsstarken Teilnehmer zwei anerkannte Ausbildun-gen und erlernen wirtschaftsnahe SAP-Kenntnisse. Diese erstrecken sich von der Grundbedienung der SAP-Module bis hin zur ABAP-Programmierung. Haßfurt ist bayernweit der einzige Schul-standort, der dieses Ausbildungsprojekt

IT-Fachkräfte sind Mangelware auf dem ArbeitsmarktBayernweites Pilotprojekt „IT-Qualifiziert³“ macht Abiturienten den Weg frei zu einer beruflichen Karriere

anbieten wird. Im August 2016 erhielt die Heinrich-Thein-Schule die Zusage für IT-Qualifiziert³ durch das Kultusmi-nisterium. Maßgeblich dafür waren das innovative Konzept: die Verzahnung von Aus- und Weiterbildung kombiniert mit wirtschaftsnahen Zusatzqualifikationen. Für Landrat Wilhelm Schneider war es gar keine Frage, das Vorhaben eines zweiten Abiturienten-Bildungsgangs im Land-kreis Haßberge zu unterstützen. „Wir ha-ben der beruflichen Qualifikation schon immer höchste Priorität eingeräumt“, so der Kreischef. Schließlich seien die Schu-len die Basis der wirtschaftlichen Ent-wicklung in der Region.

Die Heinrich-Thein-Schule ist seit 2002 IT-Kompetenzzentrum. Dadurch verfügt die Schule die für das Projekt benötigte Ausstattung, die der Landkreis Haßber-

ge als Schulaufwandsträger durch konti-nuierliche Investitionen immer auf dem modernsten Stand hält. Aktuell werden Verträge zwischen der Schule, SAP „Uni-versity Alliances“ und dem SAP-Hoch-schulkompetenzzentrum der TU Mün-chen für IT-Qualifiziert³ abgeschlossen.Für junge Menschen mit allgemeiner, fachgebundener Hochschulreife, bzw. Fachhochschulreife, ist IT-Qualifiziert eine attraktive Alternative zum Hoch-schulstudium.

Und auch die Berufs- und Karrierechan-cen sehen gut aus: Laut Pressemitteilung der Bitkom vom 17. Januar 2017 wächst der IT-Mittelstand (Firmen bis zu 499 Mit-arbeiter); aktuell gibt es in Deutschland rund 51.000 offene Stellen für IT-Fach-kräfte.

Startschuss für das Abiturientenmodell „IT-Qualifiziert3“ an der Berufsschule Haßfurt (von links): Der Leiter des Fachbereichs IT an der Berufs-schule Stefan Langer, Lukas Kuchelbauer von der IHK Würzburg-Schweinfurt, Christiane Bauer von der Firma SAP, der Leitende Ministerialrat Werner Lucha vom Kultusministerium, Schulleiterin Heidrun Görtler, Landrat Wilhelm Schneider und stellvertretender Schul-leiter Jochen Brüggemann. Foto: Sabine Weinbeer

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Der Landkreis Haßberge ist im Bereich Kindertageseinrich-tungen gut aufgestellt. So gibt es mittlerweile in allen

Städten und Gemeinden Krippenplätze für Kinder unter drei Jahren. Der Ausbau die-ser Plätze war bei Amtsantritt von Land-rat Schneider 2014 noch in vollem Gange. Auch Anfang 2016 erschien der Ausbau der Betreuungsplätze für unter drei jäh-rige noch vermeintlich abgeschlossen. Doch die steigenden Geburtenzahlen und die zunehmende Zahl von Zuzügen erfordern – erfreulicherweise – Nachbes-serungen. Die Akzeptanz, aber auch die Notwendigkeit Kinderbetreuung ab dem ersten Lebensjahr in Anspruch nehmen zu

Willkommen im familienfreundlichen LandkreisDie Kommunen sind in Sachen Kinderbetreuung sehr gut aufgestellt, die Angebote sind vielfältig und bunt

wollen oder zu müssen macht eine stetige Anpassung der Angebote erforderlich. „Wir stehen hier in engem Kontakt mit den Bürgermeistern und unterstützen bei der notwendigen Bedarfsplanung“, so Landrat Wilhelm Schneider, dem der Landkreis als familienfreundliche Region sehr am Herzen liegt.

Eine Herausforderung – nicht nur in der Kindertagesbetreuung – kam mit den asylsuchenden Familien aus dem arabi-schen Sprachraum. Mit der Aufnahme von Flüchtlingskindern in unsere Kinder-tagestätten werden diese noch ein biss-chen bunter. „Dem hohen Engagement

der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist es zu verdanken, dass die Integration der Kinder gelingt“, so der Kreischef.

Nicht erst mit der großen Welle Ende Au-gust 2015, sondern bereits ab Herbst 2014 als sich die Zahl der Asylsuchenden, die nach Deutschland kamen, noch langsam steigerte, erhielten die Kindertagesstätten bereits Unterstützung durch das Jugend-amt. Waren es bis dahin noch vereinzelte Kinder, die in Kindertageseinrichtunge aufgenommen wurden, stieg der Bedarf mit der Aktivierung des Notfallplanes deutlich an. Auf Initiative von Landrat Schneider wurden daher im September 2015 alle im Landkreis untergebrachten Familien mit Fluchthintergrund zu einer Informationsveranstaltung zum Thema Schule und Kindergarten ins Rudolf-Winkler-Haus nach Zeil eingeladen. „Die-se Veranstaltung war ein schöner Aus-druck der bei uns im Landkreis gelebten Willkommenskultur“, freut sich Landrat Schneider, der die Teilnehmer persönlich begrüßte.

Durch die dezentrale Verteilung der Fa-milien erfolgte auch die Aufnahme der Kinder in die Kindertagesstätten dezent-ral, was ein wichtiger Faktor für die gelin-gende Integration war. Seither wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch Fortbildungsangebote durch das Jugend-amt unterstützt und können Dolmet-scher für Elterngespräche in Anspruch nehmen. „Zudem konnte ich, aus Förder-mitteln der bayerischen Staatsregierung mitfinanziert, eine Tasche voller Bilder-bücher und Sprachfördermaterialien an jede der 62 Kindertageseinrichtungen übergeben“, so Wilhelm Schneider.

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Der vom Bayerischen Staats-ministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Inte-gration (StMAS) geförderte

Modellversuch „Pädagogische Qualitäts-begleitung in Kindertageseinrichtungen“ (PQB) läuft seit 1. Januar 2016 erfolgreich als Angebot des Landratsamtes in aktuell 29 Kindertageseinrichtungen, weitere 12 von insgesamt 62 Einrichtungen werden von PBQ in privater Trägerschaft versorgt.

Kindertageseinrichtungen profitieren von Pädagogischer Qualitätsbegleitung

Bis Ende 2018 werden die Kita-Teams in-novativ in Form von Coaching begleitet, um die tägliche Praxis fortlaufend zu ver-bessern. Erste Rückmeldungen der Kita-Teams sind sehr positiv, denn PQB ermög-licht vor allem, die eigene Arbeit fachlich in den Blick zu nehmen und im Detail zu reflektieren, was bereits gut läuft und was evtl. verbessert werden kann. Basis ist eine sehr wertschätzende, respektvolle Zusammenarbeit mit hohem gegenseiti-

gem Vertrauen. Landrat Wilhelm Schnei-der freut sich, dass alle an einem Strang ziehen und die Perspektiven wechseln. „Das ist das die beste Grundlage für das, was uns allen am wichtigsten ist: Das Wohl der Kinder.“

Die Aufgabe des Pädagogischen Qualitätsbegleiters für den Landkreis Haßberge hat Diplom-Pädagoge Mathias Tuffentsammer (hinten, 2. von links) übernommen. Mit Landrat Wilhelm Schneider (links), Landtagsabgeordneten Steffen Vogel, Kita-Leiterin Heidi Behrendt und Kindergar-ten-Fachaufsicht Katharina Tschischka freuen sich auch die Mädchen und Buben der Kindertagesstätte Obertheres über den neuen Mitarbeiter des Landratsamtes. Foto: Moni Göhr

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Ein neues Wirtschaftsportal ist seit März 2017 im Internet unter www.wirtschaftsraum-hassberge.de freigeschaltet. In

Zusammenarbeit mit der Firma Ludwig & Höhne wurde ein attraktives Angebot geschaffen, das Informationen aus Wirt-schaft, Region und Politik bündelt. Ziel der Initiative ist es, so Landrat Wilhelm Schneider, die Vernetzung der im Land-kreis angesiedelten Unternehmen und Kunden weiter auszubauen. Gleichzeitig soll das Projekt das Standortmarketing der Region flankieren und den Wirt-schaftsstandort Haßberge präsentieren. Das neue Portal zeigt, was die Unterneh-men und Betriebe aus dem Landkreis

Wirtschaftsportal verknüpft Unternehmen und ArbeitnehmerDie neue Internetseite zeigt: Der Landkreis Haßberge ist eine starke Region und bietet vor allem auch für junge Menschen eine Fülle an beruflichen Möglichkeiten

Haßberge zu bieten haben. Der Nutzer der Internetseite kann sich nicht nur über die Angebots- und Leistungsvielfalt der ansässigen Unternehmen informieren, sondern er erhält auch einen Überblick, wer Fachkräfte sucht oder einen freien Ausbildungsplatz oder ein Praktikum zur Verfügung stellt.

„Wir wollen vor allem unsere heimischen Jugendlichen dafür sensibilisieren, dieses Portal zu nutzen, denn: Man muss nicht in die Ferne schweifen, um eine gute Aus-bildung oder einen qualifizierten Arbeits-platz zu finden“, so Landrat Schneider. Der Landkreis Haßberge biete eine Fülle an Möglichkeiten.

Durch Druck auf den roten Knopf wurde das neue Wirtschaftsportal www.wirtschafts-raum-hassberge.de freigeschaltet. Unser Bild zeigt (von links): Kreishandwerksmeister Hans-Georg Häfner, IHK-Präsident Otto Kirchner, Landrat Wilhelm Schneider, Wilfried Höhne und Wirtschaftsförderer Michael Brehm. Foto: Moni Göhr

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Das Projekt Zukunftscoach wurde im Dezember 2012 ins Leben gerufen, um den Landkreis Haßberge fit für

die Auswirkungen des demografischen Wandels zu machen. Das ESF-geförderte Projekt legt dabei den Fokus auf die The-men „Übergang von Schule zu Beruf“, „Sicherung von Fachkräften“ und „Aus-tausch zwischen Schule und Wirtschaft“. Um diese Themen praktisch umzusetzen, werden Teilprojekte pilothaft initiiert – das Projekt Zukunftscoach fungiert somit als Ideenschmiede für den Landkreis Haß-berge.Es ist angesiedelt bei der vhs Landkreis Haßberge e.V. und befindet sich außerdem in engem Austausch mit der Abteilung Kreisentwicklung des Landkreises Haß-berge. Zur Umsetzung der Teilprojekte findet darüber hinaus eine enge Verzah-

Projekt „Zukunftscoach für den Landkreis Haßberge“

Die beiden Zukunftscoaches Tina Büdel (links) und Julia Grimmer haben bereits viele Ideen und Projekte entwickelt, um mehr junge Erwachsene im Landkreis Haßberge zu halten. Damit will man dem demografischen Wandel entgegenwirken. Foto: Katja Müller

nung und Absprache mit weiteren regio-nalen Netzwerkpartnern statt.

Umgesetzt werden unter anderem folgen-de Teilprojekte und Aktivitäten:

■ Haßberg-Newsletter „Hast scho g’hörd..?“ (erscheint dreimal jährlich per E-Mail)

■ „Pflege on Tour“ (in Zusammenarbeit mit dem Pflegestützpunkt des Land-kreises Haßberge)

■ Workshops & Trainings (u.a. zu Mit-arbeitergewinnung, Vereinbarkeit von Beruf und Familie)

■ Infogespräche „Duales Studium für mein Unternehmen“

■ Unternehmensumfragen (u.a. zum Angebot von Praktikumsstellen)

■ Vorträge und moderierte Gesprächs-kreise an Schulen

Kontakt zur Projektleitung: Tina Büdel und Julia GrimmerE-Mail: [email protected] Telefon 0152 22932160Hofheimer Straße 20 · 97437 Haßfurtwww.vhs-hassberge.de.

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Umweltschutz ist nicht nur Anspruch an unsere heuti-ge Gesellschaft, er ist auch unausgesprochener Bedarf

unserer Kinder und nachfolgender Gene-rationen. Hierzu leistet der Abfallwirt-schaftsbetrieb des Landkreises Haßberge einen wichtigen Beitrag.

Der persönliche AbfallkalenderAbfallkalender, Internetauftritt www.awhas.de, Lokalzeitung, der Blick zum Nachbargrundstück – es gibt viele Mög-lichkeiten, sich über die Abfuhrtermine der Müllgefäße zu informieren. Im Zeit-alter der Internetnutzung hat der Abfall-wirtschaftsbetrieb eine weitere Alterna-tive geschaffen – die Erinnerungsmail als persönlicher Abfallkalender: Einmal unter www.awhas.de registriert, ist er auf die individuellen Bedürfnisse einstellbar und informiert auf den entsprechenden Wunsch hin über die Abholtermine von Restmüll, Biomüll oder Altpapier recht-zeitig per E-Mail. Hiermit sind die Müll-abfuhrtermine zeitgerecht präsent, egal ob am Computer, Laptop, Tablet oder auf dem Smartphone. Es wird kein Abholter-min mehr verpasst.

Nachhaltige Politik „Ich strebe an, Nachhaltigkeit in meiner Politik fest zu verankern“. Dieses Bekennt-nis hat Landrat Wilhelm Schneider in dem Grußwort der Broschüre „Nachhal-tigkeit im Landkreis Haßberge – Feiern mit Zukunft“ formuliert. Der Abfallwirt-schaftsbetrieb hat sich an der Erstellung dieser Broschüre mit Empfehlungen zur Abfallvermeidung und Wertstofferfas-sung sowie der Organisation der Abfal-lentsorgung maßgeblich beteiligt.

Neue Zufahrt für das Kreisabfallzent-rum WonfurtDurch die Umgestaltung der Zufahrt zum Kreisabfallzentrum Wonfurt im Jahr 2015 hat der Landkreis Haßberge eine Gefah-renstelle entschärft. In der Vergangenheit kam es immer wieder zu kritischen Situ-ationen, wenn sich aufgrund der hohen Besucherfrequenz die aufs Wiegen war-tenden Lkw, Autos mit Anhängern oder Traktoren bis auf die Staatsstraße zurück

stauten .Die Zufahrt wurde zweispurig, parallel zur Staatsstraße, angelegt. Somit wurde, im Bedarfsfall, ein Wartebereich für bis zu zwanzig zeitgleich stehende Fahrzeuge geschaffen. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf rund 220.000 Euro.

Rückübertragung von abfallwirt-schaftlichen Aufgaben auf den Land-kreis „Gleiche Leistung bei gleicher Gebühr“. Dieses Ziel strebt der Abfallwirtschafts-betrieb an. Zum 1. Januar 2016 haben fünf weitere Gemeinden ihre abfallwirt-schaftlichen Aufgaben an den Landkreis Haßberge rückübertragen. Der Abfall-wirtschaftsbetrieb ist seitdem für die Hausmüllgebührenabrechnung und Ton-nenverwaltung (Rest- u. Biomüllbehälter) von 20 der 26 Gemeinden im Landkreis zuständig. Gemeinden mit Rückübertra-gung im Einzelnen:

zum 01. 07. 2009■ Gemeinde Breitbrunn■ Gemeinde Bundorf■ Markt Burgpreppach■ Gemeinde Ebelsbach■ Stadt Ebern■ Gemeinde Ermershausen■ Gemeinde Gädheim

Umwelt schützen – Zukunft sichernDer Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge ist gut aufgestellt

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stauten .Die Zufahrt wurde zweispurig, parallel zur Staatsstraße, angelegt. Somit wurde, im Bedarfsfall, ein Wartebereich für bis zu zwanzig zeitgleich stehende Fahrzeuge geschaffen. Insgesamt beliefen sich die Baukosten auf rund 220.000 Euro.

Rückübertragung von abfallwirt-schaftlichen Aufgaben auf den Land-kreis „Gleiche Leistung bei gleicher Gebühr“. Dieses Ziel strebt der Abfallwirtschafts-betrieb an. Zum 1. Januar 2016 haben fünf weitere Gemeinden ihre abfallwirt-schaftlichen Aufgaben an den Landkreis Haßberge rückübertragen. Der Abfall-wirtschaftsbetrieb ist seitdem für die Hausmüllgebührenabrechnung und Ton-nenverwaltung (Rest- u. Biomüllbehälter) von 20 der 26 Gemeinden im Landkreis zuständig. Gemeinden mit Rückübertra-gung im Einzelnen:

zum 01. 07. 2009■ Gemeinde Breitbrunn■ Gemeinde Bundorf■ Markt Burgpreppach■ Gemeinde Ebelsbach■ Stadt Ebern■ Gemeinde Ermershausen■ Gemeinde Gädheim

■ Stadt Hofheim i. UFr.■ Gemeinde Kirchlauter■ Stadt Königsberg i. Bay.■ Markt Maroldsweisach■ Gemeinde Pfarrweisach■ Markt Rentweinsdorf■ Gemeinde Riedbach

zum 01.01.2016■ Stadt Eltmann■ Gemeinde Knetzgau■ Gemeinde Oberaurach■ Gemeinde Rauhenebrach■ Gemeinde Theres

Umzug der Wühlkiste in HofheimDas Projekt „Wühlkiste, der Trödel – La-den des Landkreises Haßberge“ mit sei-nen Verkaufsstellen in Haßfurt, Hofheim, Ebern und Eltmann hat sich im Landkreis etabliert. Neben der Maßnahme der Ab-fallvermeidung und der Schaffung von Arbeitsplätzen im Landkreis leisten die Läden ihren Beitrag zur Belebung der In-nenstädte und sind ein beliebtes Ziel, so-wohl für ihre Stammkunden als auch für Touristen.

Die Wühlkiste in Hofheim musste ihren Standort in der Hauptstraße aufgeben. Es war jedoch der ausdrückliche Wunsch der Hofheimer Bevölkerung und der Kommu-nalpolitik, dass der Hofheimer Innenstadt die Wühlkiste erhalten bleibt. So erwies es sich als Glücksfall, dass mit der neuen Räumlichkeit in der Landgerichtsstraße ein entsprechender Standort gefunden werden konnte.

Die Eröffnung im „neuen Gewand“ fand am 30. Oktober 2016 statt.

Ausstellung „Restlos gut essen“Wann ist ein Essen restlos gut? Eine Wan-derausstellung der Ämter für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten mit dem Titel „RESTLOS GUT ESSEN“ wurde in dem Zeitraum 12. April bis 29. April 2016 in den Ausstellungsräumen der Sparkasse Ostunterfranken in Haßfurt präsentiert.

Antwort auf diese Frage aus seiner Sicht gab der Abfallwirtschaftsbetrieb anhand von drei Plakaten.

Einführung der Windeltonne für KleinkinderEbenfalls seit 2016 bietet der Abfallwirt-schaftsbetrieb eine neue Dienstleistung, die Windeltonne für Kleinkinder, an. Fa-milien, die Einwegwindeln statt einem Mehrweg-Wickelsystem nutzen, machen die Erfahrung, dass der Bedarf an Rest-müllvolumen während der Wickelzeit einen bedeutenden Sprung nach oben macht. Die sogenannte kostenpflichtige Windeltonne erleichtert den Umgang mit diesen Abfällen. Die Kosten liegen bei 60 Euro pro Jahr.

Die Wühlkisten in Ebern, Haßfurt, Eltmann und Hofheim haben sich im Landkreis Haßberge etabliert. Ende Oktober 2016 wurde die Wühlkiste Hofheim durch Landrat Wilhelm Schneider an neuem Standort eröffnet. Foto: Wolfgang Aull

Aktionstag zur Erfassung holzartiger GartenabfälleDas Verbrennen von holzigen Gartenab-fällen innerhalb geschlossener Ortschaft ist seit Jahresbeginn 2017 nicht mehr zulässig! Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Haßberge reagierte auf diese Änderung mit einer umfassenden Sammelaktion am 25. März, die es dem Bürger ermöglichte, ohne Kosten und ohne Mengenbegrenzung das Schnittgut in zumutbarer Entfernung zu entsorgen. Neben den bestehenden Annahmeplät-zen für größere Grüngutmengen wurden in den Städten/Gemeinden Ebelsbach, Oberaurach, Rauhenebrach und Eltmann eigens für diesen Tag Annahmeplätze eingerichtet. Da sich auch die Gemeinden im Landkreis, die selbst für die Grüngut-entsorgung zuständig sind, an der Sam-melaktion beteiligten, konnte eine flä-chendeckende Entsorgungsmöglichkeit angeboten werden. Darüber hinaus sollte die Aktion ein Versuch sein, inwieweit sich diese Art der Erfassung holziger Gar-tenabfälle im Rahmen von Aktionstagen im eignet und bewährt.

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Erneuerung Sozialgebäude am KAZ Wonfurt Das Kassen- und Sozialgebäude im Kreis-abfallzentrum, 1994 für sieben Mitarbei-ter konzipiert, wurde für die zwischen-zeitlich auf 15 Mitarbeiter angewachsene Belegschaft erweitert und modernisiert. Das Investitionsvolumen betrug 150.000 Euro.

Deponie WonfurtBereits im Jahre 2014 wurde ein Deponie-bauabschnitt stillgelegt. Es wurden Wei-chen gestellt, um die Nachsorgekosten, die im Zusammenhang mit der Entsor-gung von anfallendem Sickerwasser und dem Entstehen von Luftverunreinigun-gen stehen, so gering wie möglich zu hal-ten, indem im Laufe des Jahres 2017 eine Endabdeckung aufgebracht werden soll. Der Kostenrahmen bewegt sich bei 1,2 Millionen Euro.

Einführung Identsystem für MüllgefäßeDer Landkreis Haßberge führt im Be-reich der Abfallwirtschaft ein Behälter-Identsystem ein. Seit dem 1. Januar 2016 ist der Abfallwirtschaftsbetrieb für die Hausmüllgebührenabrechnung und Tonnenverwaltung (Rest- u. Biomüllbe-hälter) bei zirka 21.400 Grundstücken (mit 25.300 Restmülltonnen) zuständig. Darüber hinaus obliegt dem Abfallwirt-schaftsbetrieb das Behältermanagement für die ausgelieferten Altpapiertonnen im gesamten Landkreis Haßberge – aktuell ca. 33.000 Altpapiertonnen und -contai-ner. Bis dato fehlt es allerdings an einem konkreten gefäßbezogenem Nachweis, dass das am Grundstück zur Leerung be-reitgestellte Müllgefäß auch tatsächlich gebührenveranlagt ist. Ein Identsystem stellt eine zeitgemäße, nicht manipulier-bare Alternative zu den Müllmarken-/Banderolensystemen mit einer Vielzahl von Vorteilen dar. Mit der Einführung eines Behälter-Identsystems verfolgt der Abfallwirtschaftsbetrieb das Ziel einer Optimierung der Gebührenveranlagung und des Behältermanagements. In der Sitzung des zuständigen Gremiums am 16. März 2017 wurde die Beschaffung und Einführung dieses digitalen Systems zur Identifizierung der Restmüll-, Biomüll- und Altpapiertonnen beschlossen.

Können Zunge und Gaumen den Charakter einer Land-schaft erschmecken? JA! Im Landkreis Haßberge fließen

Weinfranken und Bierfranken zusam-men. Dabei gehen Genuss und Geschichte im „kleinen Grenzverkehr“ eine harmoni-sche Verbindung ein wie kaum anderswo. An den Hängen der Haßberge und des nördlichen Steigerwalds – zum Maintal hin – gedeihen charaktervolle Weine im Abt-Degen-Weintal. Die Keuper- und Gipskeuperböden sowie die Erfahrung und Leidenschaft der Winzer machen den Wein unverwechselbar. Das schätzen auch die Gäste der vielen Weinfeste. Im östlichen Landkreis dominiert mehr das Bier, das in kleinen und größeren Privat-brauereien gebraut wird. Da findet man noch urige Biergärten. Der 2015 zum ers-ten Mal gewählte Bierprinz des Landkrei-ses Haßberge und die Weinprinzessin des Abt-Degen-Weintals symbolisieren hier in harmonischer Weise die „fließende“ Grenze zwischen Wein- und Bierfranken, die sich durch den Landkreis zieht.

Hopfen und Malz im Abt-Degen-WeintalDer Landkreis Haßberge ist ein Schatzkästchen für Genießer. Adlige Hoheiten repräsentieren hier Bier und Wein

„Unser Landkreis Haßberge ist der einzige in Deutschland, in dem sowohl der Wein als auch das Bier, von adligen Hoheiten repräsentiert wird“, freut sich Landrat Wilhelm Schneider über das besondere Alleinstellungsmerkmal.

Wein-, Biergenuss und Kulinarik sind in den Haßbergen untrennbar miteinander verbunden. Alle Bewohner und Besucher haben die Wahl, ob bei einem Besuch auf einem Weinfest, in einer Heckenwirt-schaft oder der Kirchweih. Im Abt-Degen-Weintal ist Weinfestzeit das ganze Jahr! Zertifiziert von „Franken – Wein.Schöner.Land!“ gibt es höchste Qualität und bes-ten Service bei unseren Winzern. Nach der Freiluft-Saison sind die Weinlokale geöffnet, es gibt festliche Wein-Menüs und so manch einen Weihnachtsmarkt mit der „Heißen Domina“. Oder man er-lebt und genießt unverfälschte Genüsse in den Vinotheken der heimischen Winzer, bei Brauern und Gastronomen von „Na-türlich von hier – frisch auf den Tisch“.

Sebastian Gocker ist der erste Bierprinz des Landkreises Haßberge. Fotos: Moni Göhr

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Die KulineaDie Direktvermarktermesse bietet alle zwei Jahre einen Marktplatz regionaler Köstlichkeiten mit einer beeindrucken-den Vielfalt von im Landkreis erzeugten Produkten. Initator und verantwortlich für diese Genussmesse zeichnet sich die Stabsstelle Kreisentwicklung des Land-ratsamtes Haßberge.

Die nächste Kulinea steht Ende Februar 2018 an. „Es lohnt sich, unsere Heimat als genussvolles Schatzkästchen zu ent-decken“, ist Landrat Wilhelm Schneider überzeugt.

Die Kulinea bietet die Möglichkeit, die Heimat als genussvolles Schatzkästchen zu entdecken. Die Direktver-marktermesse findet alle zwei Jahre statt und wird von der Stabsstelle Kreisentwicklung organisiert.

Ein Prost auf Wein und Bier: Im Landkreis Haßberge fließen Bier- und Weinfranken zusammen. Deswegen gibt es hier nicht nur Weinprinzessinnen, sondern auch einen Bierprinzen. Unser Bild entstand im Schloss Oberschwappach bei der ersten Bierprinz-Wahl im Schloss Oberschwappach, von links: Johanna Berninger, Sebastian Gocker, Landrat Wilhelm Schneider und Theresa Pfister.

Warum Abt-Degen-Weintal?Die international bekannteste Rebsorte aus Franken ist der Silvaner. 1665 bringt Abt Alberich Degen vom Zisterzienser-kloster im nahen Ebrach die Silvaner-rebe von Österreich nach Franken und baut die widerstandsfähige Rebe erfolg-reich an. Abt Degen ist in Zeil am Main im Landkreis Haßberge geboren. Da liegt es nahe, die Vermarktergemeinschaft an den Ausläufern des Steigerwaldes und der Haßberge nach dem Vater des Silvaners in Franken zu benennen.

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Hopfen & Malz Im Landkreis Haßberge gibt es insgesamt acht Privatbrauereien und eine Vielzahl ehrenamtlicher Kommunen-Brauhäuser. Um die vielfältige Bier- und Braukultur im Landkreis zu stärken, haben sich sechs Privatbrauer (Raab Hofheim, Hartleb Maroldsweisach, Göller Zeil, Bayer Thei-nheim, Roppelt Trossenfurt und Schloss-brauerei Zeitlos Oberschwappach) unter dem Dach des Vereins „Natürlich von hier“ zusammengeschlossen. Gemein-schaftlich werden Aktionen geplant, wie zum Beispiel das „Genussfestival rund ums heimische Bier“, das jedes Jahr in ei-ner anderen Kommune stattfindet.

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Das Surfen im Internet im Schneckentempo hat im Landkreis Haßberge ein vorläufiges Ende gefunden.

„Unsere Kommunen haben ihre Haus-aufgaben in Sachen Breitbandförderung zuverlässig erledigt“, stellt Landrat Wil-helm Schneider fest und freut sich darü-ber, dass der Breitbandausbau durch die finanzielle Förderung des Freistaates Bay-ern ein großes Stück vorangekommen ist. Mit Bekanntgabe der bayerischen För-derrichtlinien griff der Landkreis den 26 Städten, Märkten und Gemeinden unter die Arme, indem er ihnen eine Beratungs-firma zur Seite gestellt hat, die den Kom-munen den Weg durch die zahlreichen Verfahrensschritte wies und auch gleich die technische Beratung mit übernahm. Zusätzlich betreibt der Landkreis für die Gemeinden bis heute das kommunale Breitbandportal (www.breitband.hass-berge.de), auf dem alle Verfahrensschritte veröffentlicht werden.Dem Landkreis ging es von Anfang an nicht nur darum, die einzelne Gemein-de zu unterstützen. Sein Anliegen war

Landkreis Haßberge treibt Breitbandausbau voranSchnelles Internet ist Daseinsvorsorge im 21. Jahrhundert

es vielmehr, durch geschickte Definition von so genannten „weißen Flecken“ (= un-terversorgte Gebiete im Sinne der Förder-richtlinie) dafür zu sorgen, dass die Netz-betreiber kein Rosinenpicken betreiben und sich nur auf die lukrativen Gebiete stürzen. Möglichst alle Anschlussneh-mer sollten in den Genuss von schnellem Internet kommen. Dies war jedoch nur möglich, weil die Beraterfirma den ge-samten Landkreis im Auge behielt.

Doch bis alle Haushalte mit Glasfaserka-bel versorgt sind, die den Anforderungen für „schnelles Internet“ wirklich gerecht werden, gibt es noch einiges zu tun.

Anfang des Jahres 2017 haben der Land-kreis Haßberge und mehrere Gemeinden vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur Fördermittelbe-scheide über jeweils bis zu 50.000 Euro für Beratungsleistungen erhalten. Mit dieser 100-Prozent-Förderung werden sich die Kommunen Konzepte entwickeln lassen, damit „schnelles Internet“ das wird, was es sein soll: schnell!

Zahlen und Fakten: ■ Alle 26 Gemeinden des Landkreises

Haßberge sind in das bayerische Förderverfahren eingestiegen

■ Eine Gemeinde (Sand) hat wegen eigenwirtschaftlichem Ausbau eines Netzbetreibers das Förderverfahren beendet

Insgesamt wurden 43 Förderan- träge im bayerischen Förderverfahren gestellt:

Aidhausen 1Breitbrunn 2Bundorf 1 Burgpreppach 1Ebelsbach 2 Ebern 3 Eltmann 2 Ermershausen 1Gädheim 2Haßfurt 1Hofheim 3Kirchlauter 2Knetzgau 1Königsberg 2Maroldsweisach 1Oberaurach 2 Pfarrweisach 2 Rauhenebrach 1 Rentweinsdorf 2Riedbach 2 Sand - Stettfeld 1 Theres 2Untermerzbach 2 Wonfurt 3Zeil a. Main 1

Parlamentarische Staatssekretärin Dorothee Bär bei der Fördermittelbescheidübergabe an stellvertretenden Landrat Michael Ziegler. Foto: Wahlkreisbüro Dorothee Bär

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Mobilität ist ein Zukunfts-thema des Landkreises. Gerade in einem Flächen-landkreis, der zentral

zwischen den Städten Schweinfurt und Würzburg einerseits sowie Bamberg und Nürnberg andererseits liegt, kommt dem Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) besondere Bedeutung zu.Der Schülerverkehr ist dabei natürlich das „Standbein“ des ÖPNV. Doch immer wich-tiger ist es, dass Berufstätige, die außer-halb des Landkreises arbeiten, den ÖPNV gut nutzen können, um weiterhin hier bei uns zu wohnen und zu leben.Aus den Gemeinden des Landkreises Haß-berge fahren rund 5.710 Arbeitnehmer zu ihrem Arbeitsort in das Gebiet des Ver-kehrsverbundes Großraum Nürnberg (VGN). Umgekehrt kommen zirka 2.140 Beschäftigte aus dem VGN-Raum in unse-ren Landkreis.Deshalb hat der Kreistag Haßberge bereits am 09.03.2009 als Mitglied der Metro-polregion Nürnberg beschlossen, zum nächstmöglichen Zeitpunkt dem Ver-kehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) beizutreten. Eine Teilintegration erfolg-te bereits zum 1. Januar 2010 für das Ge-biet Ebern (mit der Bahn- und Busstrecke Ebern – Bamberg), sowie dem Busverkehr im Bereich Oberaurach und Rauhenebrach Richtung Bamberg.Einer der wichtigsten Vorteile eines Bei-tritts zum VGN ist die Schaffung eines einheitlichen Tarifsystems. Landrat Wil-helm Schneider meint hierzu: „Dieses ist wesentlich kundenfreundlicher, insbeson-dere für Umsteiger, da nur eine Fahrkarte gelöst werden muss, die dann im gesam-ten Verbundgebiet gilt. Vor allem längere Strecken werden dadurch günstiger. Ein weiterer Vorteil ist, dass mit dieser Fahr-karte eine kostenlose Weiterfahrt in den Städten Bamberg, Fürth, Erlangen und Nürnberg möglich ist.“Nach zahlreichen Sitzungen und Bespre-chungen mit sämtlichen Beteiligten wur-den die Voraussetzungen geschaffen, dass die Vollintegration des Landkreises Haß-berge in dem VGN zum 1. Januar 2018 um-gesetzt werden kann. Aber auch in Rich-

tung Würzburg wird ein Anschluss an den Verkehrsunterneh-mens-Verbund Main-franken (VVM) weiter verfolgt. Dies wird aber noch einige Jahre in Anspruch nehmen.

Schaffung von Barrierefreiheit – Herausforderung und ChanceDie zum 1. Januar 2013 in Kraft getretene No-velle des Personen-beförderungsgesetzes (PBefG) enthält auch neue Regelungen zur Barrierefreiheit. In Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention soll die Barrierefreiheit im Öffentlichen Perso-nennahverkehr in Deutschland bis zum 1. Januar 2022 vollständig erreicht sein. „Dieses Ziel ist inhaltlich zu begrüßen. Ein barrierefreier ÖPNV bietet mehr Komfort und Zugänglichkeit für alle Fahrgäste, unabhängig von besonderen Bedürfnis-sen, temporären oder dauerhaften Behin-derungen; ältere Menschen profitieren ebenso wie Personen mit Gehhilfen oder Kinderwagen“, unterstreicht Landrat Wil-helm Schneider. „Aber es wird sehr hohe Kosten nach sich ziehen und muss deshalb vernünftig umgesetzt werden.“Dieser politischen Zielbestimmung stellt sich auch der Landkreis Haßberge. So sind örtliche Standards zur Barrierefreiheit zu definieren in Abstimmung mit den Ver-kehrsunternehmen, Baulastträgern sowie den Verbänden, Beauftragten und Beiräten der Betroffenen. Handlungsfelder gibt es viele: z. B. die Infrastruktur (Haltestellen und Umfeld), die Fahrzeuge, Informati-on und Kommunikation mit den Kunden, sowie Betrieb und Dienstleistungen (War-tung, Winterdienst).Derzeit gibt es im Landkreis Haßberge fast 300 Bushaltestellen an öffentlichen Lini-en mit zirka . 540 Bussteigen. Diese wur-den inzwischen alle erfasst. Im nächsten Schritt geht es darum Prioritäten anhand bestimmter Kriterien zu setzen, wie zum

Beispiel wichtiger Einrichtungen im Um-feld der Haltestellen, Fahrtenhäufigkeit und Fahrgastzahlen. Die Berücksichti-gung der Barrierefreiheit fand auch Ein-gang in die Nahverkehrsplanung.

Ausarbeitung eines NahverkehrsplansDer Nahverkehrsplan bildet den Rahmen für die Entwicklung des allgemeinen Personennahverkehrs und ist ein uner-lässliches Instrument zur Gestaltung des allgemeinen öffentlichen Personennah-verkehrs (ÖPNV).

Der Nahverkehrsplan für den Landkreis Haßberge wird derzeit ausgearbeitet und beinhaltet folgende Themen:

■ Ziele des Nahverkehrsplans■ Bestandsaufnahme■ Festlegung der Ausreichenden

Verkehrsbedienung■ Schwachstellenanalyse■ Entwicklung von Verbesserungsmaß-

nahmen■ Potenzial- und Kostenschätzung

„Der demografische Wandel hat starke Aus-wirkungen auf das Angebot der Verkehrsun-ternehmen im ÖPNV“, stellt Landrat Wilhelm Schneider fest. „Deswegen ist die Einbeziehung von alternativen Bedienformen und gemeindli-chen Bürgerbussen in das vorhandene-Linien-angebot unumgänglich und eine Herausforde-rung für die Zukunft.“

Mobilität zukunftssicher machen Beitritt zum Verkehrsbund Großraum Nürnberg soll zum 1. Januar 2018 erfolgen

Seit dem 1. August 2016 vertritt Christopher Alm als ÖPNV-Koordinator auch die Interessen des Landkreises Haßberge. Landrat Wilhelm Schneider und Susanne Lutz, Leiterin des Sachgebietes ÖPNV/Schülerbeförderung wünschten ihm für die bevorstehenden Aufgaben viel Erfolg. Foto: Moni Göhr

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Seit April 2012 gibt es das Ko-ordinierungszentrum Bürger-schaftliches Engagement am Landratsamt Haßberge. „Wir

sind eine neutrale Beratungsstelle für alle Fragen rund ums Ehrenamt“ erläu-tert die Leiterin, Monika Strätz-Stopfer. „Wir wollen Ehrenamtliche beraten, hel-fen das passende Engagement zu finden und bei der Umsetzung von Ideen unter-stützen. Weitere wichtige Ziele sind die gegenseitige Vernetzung und der Erfah-rungsaustausch“. Die Möglichkeiten sich in unserem Landkreis ehrenamtlich zu engagieren sind vielseitig; sei es im sozia-len Bereich, im Kirchenchor, im Sportver-ein oder in der Kirchengemeinde. Einen Überblick über das breit gefächerte Ange-bot und Informationen rund ums Ehren-amt finden interessierte Bürger auf der Internetseite www.ehrenamt-hassberge.de oder www.kobe-hassberge.de.

Die EhrenamtsbörseSeit 15. Juli 2015 ist auch die Ehrenamts-börse für den Landkreis Haßberge auf der Internetseite www.ehrenamt-hassberge.de freigeschaltet. Die Ehrenamtsbörse bringt Menschen, die sich ehrenamtliche engagieren möchten mit denjenigen Per-sonen zusammen, die jemanden suchen. So kann ein Sportverein für eine Veran-staltung noch Helfer suchen oder ein Chor weitere Sängerinnen und Sänger.

Über das Kontaktformular der Engage-mentdatenbank können sich Interessierte und Anbieter an die KoBE wenden und sich beraten lassen. Nur „einen Mausklick entfernt“ sind auch Angebote anderer institutioneller Anbieter, wie der Wohl-fahrtsverbände zu finden. Dieses Ange-bot wird ständig aktualisiert und weiter ausgebaut. So ist auch eine Vernetzung in diesem Bereich mit den Städten und Ge-meinden geplant. „Wer sich in der Jugend

Von der Ehrenamtsmesse bis zur NachbarschaftshilfeDas Koordinierungszentrum Bürgerschaftliches Engagement berät und unterstützt die Bürgerinnen und Bürger rund ums Ehrenamt

engagiert, engagiert sich auch später“ – auf der Grundlage dieser Erkenntnis, entsteht eine eigene Seite mit dem Titel „Jugendliche im Ehrenamt“. Video-Clips sollen Einsatzbereiche aufzeigen z.B. in den Jugendverbänden der Vereine wie Ju-gendfeuerwehr, Jungbauern usw.

Die Bayerische EhrenamtskarteAls Anerkennung für das bürgerschaft-liche Engagement hat das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Sozi-alordnung, Familie und Frauen die Bay-erische Ehrenamtskarte initiiert. Seit November 2014 hat sich der Landkreis Haßberge dieser Initiative angeschlos-sen. Mit der Verleihung der Bayerischen Ehrenamtskarte dankt Landrat Wilhelm

Schneider stellvertretend für den Land-kreis Haßberge seinen Ehrenamtlichen für die Zeit und Kraft, die sie dem Allge-meinwohl in vielfältiger Weise zur Verfü-gung stellen. Sie ist bayernweit einsetzbar und gewährt Vergünstigungen bei den sogenannten Akzeptanzpartnern, wie Fir-men, Freibäder, Geschäften, Restaurants. Besonders attraktiv ist seit Januar 2017, dass diese Karteninhaber freien Eintritt zu allen Schlössern und Burgen der Bay-erischen Schlösser- und Seenverwaltung haben.

Bislang wurden rund 800 so genannte Blaue Ehrenamtskarten ausgegeben. Die-se sind drei Jahre gültig. Ab 25-jährigem Engagement können Aktive die „goldene

Einmal im Jahr findet ein Ehrungsabend statt, bei der sich Landrat Wilhelm Schneider bei den Inhabern der goldenen Bayerischen Ehrenamtskarte für das langjährige Engagement zum Woh-le der Allgemeinheit bedankt. Foto: Monika Strätz-Stopfer

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Ehrenamtskarte“ beantragen. Hier konn-ten bereits zirka 450 Karten ausgestellt werden. Als besonderes Dankeschön ver-anstaltet das KoBE für diese langjährig Aktiven jährlich im Dezember einen eige-nen Ehrungsabend, bei dem Landrat Wil-helm Schneider jeweils Dankurkunden überreicht.

Am 25. Oktober 2015 veranstalteten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des KoBE die erste Ehrenamtsmesse im Land-kreis am Schulzentrum Haßfurt, im Sil-berfisch. Vereine, Organisationen und Einrichtungen des Landkreises Haßberge stellten sich dort vor. Bei Gesprächen mit den Ausstellern und in Vorträgen konn-ten sich die Besucherinnen und Besucher über die vielfältigen Einsatzmöglichkei-ten informieren. Es ist geplant, die Eh-renamtsmesse alle zwei Jahre zu wieder-holen.

In Kooperation mit der 11. Klasse fand am 10. November 2016 die erste Ehrenamts-messe von Jugendlichen für Jugendliche in der Aula des Friedrich-Rückert-Gym-nasiums in Ebern statt. Über 14 Vereine und Organisationen beteiligten sich dar-an. Besucher diese Messe waren die Schü-lerinnen und Schüler des Gymnasiums sowie der Realschule Ebern. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion führten die Schülerinnen und Schüler auch Inter-views mit Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Jürgen Hennemann. Sie schilderten dabei auch ihre eigenen ehrenamtlichen Aktivitäten.

Auch der Dorfladen Riedbach präsentierte sich bei der 1. Ehrenamtsmesse 2015 in Haßfurt. Foto: Monika Strätz-Stopfer

Auf- und Ausbau von Bürgerdiensten/Nachbarschaftshilfen„Wir werden immer älter“ – hier drängen sich Fragen auf: Wie werde ich im Alter versorgt, wie kann ich noch am Gemein-schaftsleben teilhaben, unter welchen Voraussetzungen kann ich möglichst lan-ge zuhause wohnen bleiben? Diesem de-mografischen Wandel versuchen die Mit-arbeiterinnen und Mitarbeiter der KoBE unter anderem mit den sogenannten Bür-gerdiensten, bzw. Nachbarschaftshilfen zu begegnen. Die KoBE unterstützt hier-bei. Hier übernehmen Ehrenamtliche auf Anfrage Besorgungen, machen Besuche, führen Arztfahrten durch oder tauschen

mal eine defekte Glühbirne aus. Jährlich finden zwei Austauschtreffen und Fort-bildung für die Ehrenamtlichen statt. Inzwischen verfügen 19 der 26 Gemeinden über einen solchen Dienst. Dazu zählen: Zeil, Oberaurach, Riedbach, Aidhausen, Burgpreppach, Goßmannsdorf, Hofheim, Breitbrunn, Theres, Untermerzbach, Markt Maroldsweisach, Sand und Knetz-gau. Im Aufbau befinden sich derzeit Haßfurt, Königsberg, Ebern, Gädheim, Kirchlauter und Bundorf.

Ehrenamt im Bereich Asyl Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KoBE organsierten die ersten Runden Tische zur Bewältigung der Flüchtlings-krise. Im Mittelpunkt standen damals die ersten Sprachkurse für Asylsuchende. Bis heute können ehrenamtliche Sprachleh-rer hier Gelder für Sachmittel für diese er-gänzenden, individuellen Angebote über die KoBE abrufen. Unter anderem sind hier neue Stellen entstanden, eine davon ist der hauptamtliche Ehrenamtskoordi-nator im Bereich Asyl; dieser ist bei der Caritas angesiedelt; Träger dieser Maß-nahme ist aber der Landkreis.

Junge Flüchtlinge aus Pfaffendorf bedanken sich bei der ersten Ehrenamtsmesse in Haß-furt bei Landrat Wilhelm Schneider für die gute Aufnahme und Betreuung. Foto: Monika Strätz-Stopfer

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2014 war nicht nur das Jahr des Landrats-wechsels, sondern auch der Start einer neuen EU-Förderperiode. 14 Jahre erfolg-reiche Regionalentwicklung bildeten die Grundlage für die Erarbeitung der LEA-DER-Entwicklungsstrategie 2014 – 2020.LEADER ist ein Förderprogramm der Europäischen Union und steht für „Li-aison entre actions de développement de L´économie rurale“ (Verknüpfung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft) und hat das Ziel die ländlichen Räume der EU zu stärken und in ausgewählten Regionen eine nach-haltige Entwicklung in Gang zu setzen. Prägende Elemente von LEADER sind Ver-netzung, Nachhaltigkeit, Wertschöpfung und Bürgerbeteiligung – ganz nach dem Motto: Bürger gestalten ihre Heimat! Eine zentrale Rolle bei LEADER spielen die Lo-kalen Aktionsgruppen (LAGs). Die Lokale Aktionsgruppe (LAG) Haßberge e.V. ver-steht sich als Initiator und Träger des ge-samten LEADER-Prozesses innerhalb der Region. Ihre Aufgabe besteht darin, vor-handene Kompetenzen, Interessen und

Von der Gartenkultur bis zum LeerstandsmanagementNeue Förderperiode: LEADER-Projekte gestalten die Zukunft der Heimat mit

Potentiale im Sinne einer erfolgreichen Entwicklung der Region zu bündeln. Sie ist die Plattform der regionalen Akteure und trägt zum Aufbau von Netzwerken bei. Die Vorbereitungen zur neuen För-derperiode liefen schon seit Herbst 2013. Zusammen mit regionalen Akteuren, Bür-gerinnen und Bürgern, Interessensträgern sowie zahlreichen Kommunalvertretern wurde ein Fahrplan für die individuelle Regionalentwicklung für die kommenden sechs Jahre aufgestellt. „Das Engagement und die Ideen aller Beteiligten haben we-sentlich zum Erfolg des Konzeptes beige-tragen“, betont Landrat Wilhelm Schnei-der. Und auch Landwirtschaftsminister Hel-mut Brunner war bei der Feierstunde am 12. März 2015 in München voll des Lobes, als er an Landrat Wilhelm Schneider die Anerkennungsurkunde für die LEADER-Region Haßberge übergab: „Mit ihrem Konzept haben Sie erfolgversprechende Ideen zur zukunftsfähigen und nachhalti-gen Entwicklung Ihrer Heimat vorgelegt.“ Auch für das IRE hat sich die Arbeit im Vor-

feld gelohnt, das Konzept zu „Integrierten räumlichen Entwicklungsmaßnahmen“ wurde ebenfalls als förderwürdig aner-kannt und der Landkreis Haßberge wird neue Förderregion des EFRE-Programms. Die Fördergelder konnten beantragt und die ersten Projekte umgesetzt werden.Der Landkreis hat in dieser Förderperiode erstmalig eigene Projekte beantragt und für insgesamt sechs Projekte die Projekt-trägerschaft übernommen! Es wurden bereits in der LAG Projekte definiert, wie zum Beispiel das Bildungsportal/Na-vigator, das Projekt Innenentwicklung, Leerstandsmanagement und Flächenre-vitalisierung oder auch das Projekt Gar-tenkultur im Landkreis Haßberge, die der Landkreis als Träger umsetzt.Ein Vorzeige-Projekt ist die Haßberge-Tracht. Auch hier fungierte der Landkreis als Projektträger. Im Rahmen dieses Pro-jektes wurde erstmals eine gemeinsame Kleidung für den Landkreis designt. Ins-gesamt 40 Frauen haben sich in mühevol-ler Handarbeit eine Festtags- oder Werk-tragstracht genäht und diese bestickt. Die HaßbergeTracht wurde im Schloss Ober-schwappach von den stolzen Trägerinnen vorgestellt. Folgende Projekte wurden vom Landkreis auf den Weg gebracht und umgesetzt:■ Projekt „Gartenkultur“: Der Landkreis möchte mit dem Projekt die vorhandenen

Am 12. März hat Landwirtschaftsminister Helmut Brunner bei einem Festakt in München den Aktionsgruppen die offizielle Urkunde überreicht. Unser Bild zeigt (von links) LEADER- Koordinator Wolfgang Fuchs, Landrat Wilhelm Schneider, Geschäftsführerin Karin Gadamer und Landwirtschaftsminister Helmut Brunner. Foto: Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten

Die Haßberge-Tracht ist ein Vorzeigeprojekt des Landkreises Haßberge. Foto: Melanie Lurz

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Von der Gartenkultur bis zum Leerstandsmanagement

gartenkulturellen Highlights, aber auch die (noch) versteckten „Schätze“ präsen-tieren und für Einheimische und Gäste erlebbar machen. Ziel ist es unser reiches Angebot an historischen Park- und Gar-tenanlagen sowie neuzeitlichen Gärten zu nutzen, um das Thema Gartenkultur nachhaltig als touristisches Zusatzange-bot der Region zu etablieren. Das Kon-zept wurde im Januar 2017 offiziell an den Landrat übergeben und der Öffentlichkeit vorgestellt. Auf der Grundlage dieses Kon-zepts sollen erste Maßnahme umgesetzt und die Inwertsetzung der historisch be-deutsamen Gärten und Parks erfolgen.■ Projekt „Bildungsportal für den Land-kreis Haßberge“: Am 30. November .2016 wurde im Umweltbildungszentrum in Oberaurach (UBIZ) das Projekt „Bildungs-portal für den Landkreis Haßberge“ frei-geschaltet. Die Idee hierzu entstand schon 2012 in der 2. Säule der Bildungsregion, die den Titel „Schulische und außerschu-lische Bildungsangebote vernetzen“ trug. Am 26.06.2015 wurde dem Landkreis Haßberge das offizielle Zertifikat „Bil-dungsregion in Bayern“ überreicht. Die Strukturen, welche während des Bewer-bungsprozesses entstanden sind, werden in dem ESF Projekt „Bildung integriert“ weitergeführt. Ziel des Portals ist, eine Plattform für Schüler/innen, Eltern, Schu-len, Bildungsträgern und Unternehmen zu schaffen, auf der möglichst alle Bil-dungsangebote gebündelt und übersicht-lich dargestellt sind. Die Angebotspalette erstreckt sich von den Ansprechpartnern für ein Praktikum, über ehrenamtliches Engagement, beruflichen Wiedereinstieg bis hin zur Vereinsarbeit. Von der Früh-kindlichen Bildung, über die schulische Bildung, die berufliche Aus- und Weiter-bildung bis hin zur nonformalen Bildung. (www.bildungsportal-hassberge.de)■ Projekt „Innenentwicklung, Leer-standsmanagement und Flächenrevita-lisierung“: Eine Maßnahme im Rahmen des LEADER-Projektes war die Erstel-lung eines Immobilienportals für den Landkreis Haßberge, das Leerstände und Brachflächen in den Ortszentren einer neuen Nutzung zuführt. Sowohl dem Aussterben der Ortskerne als auch einem weiteren unnötigen Flächenverbrauch durch Neubaugebiete soll entgegenwirkt und die Innenentwicklung gefördert wer-den. Durch den Zuzug neuer Bewohner

können Ortszentren wieder belebt, kom-munales Leben gestärkt und die Nahver-sorgung aufrechterhalten werden. Durch Sanierungsmaßnahmen wird das Erschei-nungsbild der Orte aufgewertet. Insge-samt nimmt die Attraktivität der Gemein-den und Städte zu. Das Immobilienportal www.wohnraum-hassberge.de wurde am 13. Dezember 2016 in einer offiziellen Ver-anstaltung in Hofheim freigeschaltet. Es kann von Eigentümern und Interessenten kostenfrei genutzt werden und beinhaltet eine Suchfunktion für Häuser, Baugrund-stücke und Gewerbeimmobilien, auch eine Suche nach Gemeindeteilen kann erfolgen. Eine Detailansicht des Objektes enthält tiefer gehende Informationen u.a. über Sanierungszustand und Lage. Auch Bilder, Dokumente und Karten können hier eingestellt werden. Das Immobilien-portal ist aber nicht nur eine Börse für den Verkauf von Immobilien, sondern bietet weitere Zusatzfunktionen hinsichtlich der Innenentwicklung. So enthält das Por-tal Listen mit Sanierungsexperten und den Ansprechpartnern der Kommunen, informiert über Finanzierungs- und För-dermöglichkeiten sowie das Baurecht und nennt Sanierungsbeispiele. Weiterhin enthalten ist eine Baustoffbörse, über die historische Baustoffe angeboten und ge-sucht werden können. (www.wohnraum-hassberge.de)■ Projekt „Natur.Aktiv.Balance-Portal Haßberge auf Kartenbasis“: Mit dem Pro-jekt werden die Angebote im Naturtouris-mus zum Rad fahren, Wandern und Lau-fen zusammengefasst. Die Entwicklung eines Corporate Designs für die Online-Darstellung wird auf der Grundlage der bereits entwickelten Markenarchitektur umgesetzt. Die bisherige kartenbasierte Darstellung der Rad-, Wander- und Lauf-routen wird nun zu einem Natur.Aktiv.Ba-lanceportal auf Kartenbasis zusammenge-führt, so dass der Nutzer über eine Domain Informationen zu den Lauf-, Wander- und Radstrecken sowie den Gesundheitsange-boten, Sehenswürdigkeiten, Gastgebern an der Route erhalten kann. Weiter sollen Hinweise zu Gesundheitsanbietern und -angeboten wie Gesundheitswanderfüh-rer, Lauflabor, MTBGuides, Bewegungsp-arcours, Veranstaltungen u. w. aufgeführt werden und in einem Workshop Angebote entwickelt werden. Es besteht die Mög-lichkeit, dass der Nutzer die GPS-Tracks

der Routen auf gängigen Datenformaten herunterladen kann und auch eine Dar-stellung auf mobilen Endgeräten nutzen kann. Die bisherigen Informationen zum Rad fahren, Laufen und Wandern werden komplett übernommen und dienen als Inhalte. Die Daten der herausragenden Se-henswürdigkeiten, der Gastgeber an den Strecken, der Gesundheitsanbieter sollen über zu entwickelnde Datenbanken und die Einrichtung von Schnittstellen von www.hassbergetourismus.de überspielt werden.Ein Projekt aus der vergangenen Förderpe-riode 2007 – 2013 ist Projekt „Laufparadies Haßberge-Maintal-Steigerwald – Laufend zu besonderen Orten“. Das „Laufparadies“ bietet 68 Laufstrecken in 25 Städten und Gemeinden des Landkreises Haßberge mit einer Gesamtlänge von 845 Kilometern – das ist derzeit einmalig in ganz Bayern und nicht nur für Läufer geeignet! Das Routennetz hilft Ortskundigen, die Orien-tierung zu behalten und führt Ortsfremde sicher durch die Landschaft. Jedes Rou-tenangebot ist mit einen eigenen QR-Code versehen. Wenn gewünscht, kann der Läufer per Smartphone und GPS-Daten durch die gewünschte Route navigieren und wird mit allen streckenrelevanten Informationen versorgt. Interessenten werden ausführlich durch Broschüren und im Internet über alle Distanzen und ihre besonderen Merkmale informiert. Dieser mobile Service ist ein einzigartiges System und soll dabei helfen, sich gegen-über anderen Regionen zu profilieren. (www.laufparadies.info).

Laufend zu besonderen Orten: Das Laufpara-dies Haßberge-Maintal-Steigerwald bietet 68 Laufstrecken in 25 Städten und Gemeinden mit einer Gesamtlänge von 845 Kilometern. Foto: Jennifer Knipping

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Der Landkreis Haßberge pflegt seit Jahrzehnten intensive und lebendige Partnerschaf-ten, um den Kontakt zu Men-

schen anderer Länder zu intensivieren und somit einen Beitrag zum Frieden und Zusammenwachsen der Länder und Kontinente zu leisten. „Mir liegt es sehr am Herzen, dass sich unsere vielfältigen Beziehungen und Freundschaften auch in Zukunft weiter entwickeln können“, be-tont Landrat Wilhelm Schneider. Dazu sei es wichtig, vor allem auch die Jugend mit ins Boot zu holen. Die Partnerschaft des Landkreises Haß-berge mit dem südfranzösischen Distrikt Tricastin im Departement Drome ist die älteste der offiziellen Kommunalpart-nerschaften. Sie besteht seit 43 Jahren. Zahlreiche gegenseitige Besuche halten die Freundschaft nach wie vor lebendig und gestalten die Partnerschaft immer wieder mit neuen Impulsen. Vor allem der deutsch-französische Freundeskreis hilft tatkräftig bei der Organisation von Austauschbegegnungen mit und stellt Dolmetscher zur Verfügung. Ein besonderer Höhepunkt war 2014 der große Partnerschaftslauf von Haßfurt bis nach Saint-Paul-Trois Chateux im Rah-

Der Landkreis Haßberge hat lebendige PartnerschaftenLandrat Schneider: Die vielfältigen Freundschaften sollen auch in Zukunft gefestigt werden

men des Jubiläums „40 Jahre deutsch-französische Partnerschaft“. Die Idee dazu hatte der Freundeskreis Haßberge-Tricastin, der in die Organisation viel Zeit, Arbeit und auch Training hineingesteckt hat. Landrat Wilhelm Schneider schaffte es zwar nicht, die ganze 1267-Kilometer-lange Strecke mitzulaufen, doch ließ er es sich nicht nehmen, die Läufergruppe aus den Haßbergen zeitweise zu begleiten. In Haßfurt fand dann punktgenau zum Jahrestag der Unterzeichnung der Part-nerschaftsurkunden vor 40 Jahren am 15. November 2014 die offizielle Jubiläums-feier statt. Im Dezember 2015 hat nun auch die Stadt Haßfurt offiziell ihre Part-nerschaft mit Pierrelatte besiegelt: dieses Ereignis wurde in Pierrelatte groß gefei-ert. Auf Einladung von Bürgermeisterin Marie-Pierre Mouton nahm im Rahmen dieses Festes das erste Mal eine Delegati-on aus den Haßbergen am französischen Weihnachtsmarkt teil. Im Oktober 2016 kam es zum Gegenbe-such einer französischen Delegation in Haßfurt. Es wurde die Ausweitung der Kontakte zwischen Haßfurt und Pierre-latte vereinbart. In Haßfurt wurde eine zentral gelegene Fläche als Pierrelatter Platz benannt – ein sichtbares Zeichen der langjährigen Freundschaft.

Mit den direkten Verbindungen von Kö-nigsberg nach Donzere, von Eltmann nach St. Paul-trois-Chateaux und von Haßfurt nach Pierrelatte sind alle betei-ligten Kommunen aus dem Landkreis und dem Tricastin in eigene Städtepartner-schaften eingetreten. Der Landkreis Haß-berge bietet weiterhin übergreifend die Plattform für gemeinsame Vorhaben mit dem Tricastin und unterstützt vor allem den Austausch der Schulen und junger Menschen.

Am Schulzentrum in Haßfurt wurde das im Jahr 2013 begonnene Projekt „Deutsch-Französischer Garten“ fortgesetzt. Hier arbeiten junge Leute aus allen weiterfüh-renden Schulen gemeinsam mit Jugendli-chen aus St. Paul-trois-Chateaux an einem Gartenbauprojekt. Der Bezirk Unterfran-ken hat dieses Projekt mit einem Preis für

Feierliche Eröffnung des Weihnachtsmarktes in Pierrelatte. Fotos: Moni Göhr

Mit der Unterzeichnung einer neuen Part-nerschaftserklärung bekundeten die beiden Bürgermeister aus Eltmann und St. Paul Trois Châteaux, dass ihre Städte auch in Zukunft weiterhin eng und kooperativ zusammenarbei-ten und damit einen Beitrag zu einer Welt des Friedens und der Verständigung zwischen den Völkern in Europa und der Welt leisten wollen. Unser Bild zeigt (von links): Landrat Wilhelm Schneider, Amelie Kerschensteiner, Bürger-meister Michael Ziegler, Agathe Maviel und Bürgermeister Jean-Michel Catelinois.

Frankreich: Im Dezember 2015 besiegelte auch die Stadt Haßfurt offiziell ihre Partner-schaft mit Pierrelatte. Unser Bild zeigt einen Blick auf die Ehrengäste.

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Landrat Wilhelm Schneider (rechts) und Bürgermeister Haim Zuri wollen die vielfäl-tigen Beziehungen zwischen dem Landkreis Haßberge und der israelischen Stadt Kiryat Motzkin weiter vertiefen.

Landrat Wilhelm Schneider (links) mit Dele-gation und Reiseleiterin vor der Grabeskirche in Jerusalem.

Beim Spaziergang durch Jerusalem (von links): Altlandrat Rudolf Handwerker, Michael Ziegler, Landrat Wilhelm Schneider und Oskar Ebert.

Landrat Wilhelm Schneider unter den Ehrengästen beim Erntdedankfest in Klobuck.

Der Besuch des Erntedankfestes in Klobuck war ein besonderes Erlebnis. Brot und farbenfrohe Trachten dürfen dabei natürlich nicht fehlen.

Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft ausgezeichnet. Mit Israel und mit Schweden gibt es un-verändert Begegnungen, die die Jugend, Berufschüler, Musiker, Sozialinitiativen und viele weitere Gruppen einbeziehen. „Wir lernen immer wieder voneinander“, stellt der Landrat fest. Mit drei skandina-vischen Ländern betreibt der Landkreis seit Februar 2016 einen mehrjährigen Austausch im Sozial- und Bildungssektor.

Die seit zehn Jahren bestehenden Ver-bindungen zu dem polnischen Landkreis Klobuck in Schlesien entwickeln sich gut. „Ein verlässliches, dauerhaft gutes Ver-hältnis zu unserem Nachbarland ist alle

Anstrengung wert“, so der Landrat. Des-wegen soll die Verbindung nach Schlesien zum Landkreis Klobuck ausgeweitet wer-den. Im Laufe der Jahre habe man beim Austausch von Erfahrungen gemerkt, wie eng verwandt Deutschland und Polen

sind. Polen sind großzügig, gastfreund-lich und aufgeschlossen. Wer das noch nicht weiß, der sollte unbedingt nach Po-len fahren und sich überzeugen. Die größ-te europäische Minderheit im Kreis Haß-berge sind übrigens Menschen aus Polen.

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Der Landkreis Haßberge inves-tiert viel Geld und Fachver-stand in seine Straßen, um den gestiegenen Anforderun-

gen an die Verkehrsführung und an die Verkehrssicherheit gerecht zu werden. „Eine Investition, die sich auf alle Fäl-le lohnt, denn Straßen sind die Lebens-adern unserer Städte und Gemeinden“, betont Landrat Wilhelm Schneider. „Eine gute Verkehrsanbindung und eine opti-male Verkehrsführung sind in unserem Landkreis wichtige Grundpfeiler für eine positive Entwicklung.“ Davon können nicht nur die Bevölkerung, sondern auch alle Gäste und Touristen profitieren. Ein Landkreis sei nur attraktiv, wenn auch alle Dörfer und Städte gut erreichbar seien. Deswegen legt Landrat Wilhelm Schnei-der großen Wert darauf, die Straßen im Landkreis in Schuss zu halten. Damit wer-den beste Voraussetzungen geschaffen für eine intakte Infrastruktur. Unter der Regie von Herrn Landrat Wilhelm Schneider konnten seit seinem Amtsantritt zahlreiche Maßnahmen reali-siert und wieder dem Verkehr übergeben werden. So wurden folgende Freistrecken mit einer Gesamtlänge von 7,4 Kilometern und einer Gesamt-Investition von 4,5 Mil-lionen Euro voll ausgebaut:

„Wir halten unsere Straßen in Schuss“Von einer guten Infrastruktur profitieren nicht nur die Bürgerinnen und Bürger, sondern auch Gäste und Touristen

■ Kreisstraße HAS 46, Burgpreppach-Leuzendorf

■ Kreisstraße HAS 10, Haßfurt-Weidenmühle

■ Kreisstraße HAS 52, Untermerzbach-Memmelsdorf

■ Kreisstraße HAS 39, Stöckach-Neuses■ Kreisstraße HAS 24,

Hummelmarter-TrossenfurtAuf diese Weise werden die Verkehrsver-hältnisse sowie die Sicherheit verbessert und gleichzeitig der jährliche Unterhalts-aufwand reduziert.

Der Spatenstich für den Ausbau der Kreisstraße zwischen Trossenfurt und Hummelmarter erfolgte im August 2016. Foto: Sabine Weinbeer

Neubau der Kreisstraße HAS 24 von Hummelmarter nach Trossenfurt. Fotos: Alfons Schanz

Ebenso wurden in den vergangenen drei Jahren folgende Ortsdurchfahrten erneu-ert:■ Kreisstraße HAS 62/43, OD Dürrenried■ Kreisstraße HAS 56, OD

Losbergsgereuth■ Kreisstraße HAS 40, OD Ueschersdorf

Dabei wurden rund 2,1 Millionen Euro in Zusammenarbeit mit den zuständi-gen Kommunen investiert. Auch bei diesen Maßnahmen stand die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer, besonders der

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„Wir halten unsere Straßen in Schuss“

Die Ortsdurchfahrt in Dürrenried wurde erneuert.

Schwächeren, im Vordergrund. „Mit die-sen Investitionen soll auch die Attraktivi-tät unserer Dörfer und damit die Lebens-qualität unserer Bürgerinnen und Bürger erhöht werden“, so der Landrat. Auf Grund der guten Kontakte ins Staatli-che Bauamt Schweinfurt, zur Regierung von Unterfranken als auch in die Baye-rische Staatskanzlei, von der aus Innen-staatssekretär Gerhard Eck den Landkreis Haßberge immer wieder nach Kräften unterstützt und dadurch Spitzenförder-sätze für die vergangenen Maßnahmen erzielt werden konnten. Aufgrund der günstigen Bedingungen und nicht zu-letzt durch mutiges und entschiedenes Handeln des Landrats konnten einige der Maßnahmen, früher als im Ausbauplan vorgesehen, realisiert werden. Trotz des guten Voranschreitens bei der Abarbei-tung des IX. Ausbauplans werden die Un-terhaltsmaßnahmen an dem kreiseigenen Straßennetz, welches eine Länge von 321 Kilometern aufweist, nicht vernachläs-sigt. So wurden in den Jahren 2014 bis 2016 32,6 Kilometer Kreisstraßen mit ei-ner neuen Fahrbahndecke oder Oberflä-chenbehandlung versehen. Durch dieses nachhaltige Handeln wird sichergestellt, dass die kreiseigene Infrastruktur stetig verbessert wird. Gleichzeitig reduzieren sich die Reparaturarbeiten.

Neben der stetigen Verbesserung des Straßennetzes liegt Landrat Wilhelm

Schneider aber auch die Förderung und Verdichtung des Radwegenetzes im Land-kreis am Herzen. Ziel ist es, auch die entlegeneren Regionen des Landkreises mit sicheren und gut befahrbaren Rad-wegen zu erschließen. Durch optimale Förderung, als auch der kreiseigenen Unterstützung konnte den Kommunen so viel Unterstützung gegeben werden, dass diese seit seinem Amtsantritt wieder 16,5 Kilometer Radwege hergestellt und in Betrieb genommen haben. Für weite-re 14,7 Kilometer Radwege entlang von Staats- und Bundesstraßen liegt jeweils eine Bauzusage vom Freistaat Bayern bzw.

dem Bund vor. Neben den klassischen Aufgaben kommen der Tiefbauverwal-tung mit ihren beiden Bauhöfen bei den kreiseigenen Einrichtungen noch weitere, wichtige Aufgaben zu. So wurde zum Bei-spiel die Zufahrt zum Kreisabfallzentrum leistungsfähiger gestaltet, die Jugendver-kehrsschule erneuert als auch das Tier-heim mit erschlossen.

Durch die Weiterentwicklung dieser Strukturen und stetiger Erneuerung der Gerätschaften und Wirtschaftsgebäude werde die Schlagkraft des Landkreises auch in diesem Geschäftsfeld erhalten.

Die Kreisstraße HAS 39 zwischen Stöckach und Neuses wurde im Juni 2016 offiziell ihrer Bestimmung übergeben. Foto: Beate Dahinten

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Die Ferienregion Haßberge hat vieles zu bieten. Egal ob Sehenswürdigkeiten, Kultur, Natur, Veranstaltungen, Gas-

tronomie, Wanderrouten und Radtouren – für jeden Geschmack ist das richtige dabei. Dies wissen auch die Gäste, die hier Urlaub machen, sehr zu schätzen.

Mit Stand zum 31. Dezember 2016 konn-ten insgesamt 337.310 Übernachtungen und 145.823 Ankünfte in der Tourismus-region Naturpark Haßberge verzeichnet werden. Im Landkreis Haßberge – von den Haßbergen, über das Maintal bis in den Steigerwald – stiegen die Übernach-tungszahlen auf 226.911. Die Steigerung der Übernachtungszahlen in Betrieben mit 10 Betten und mehr bedeuten eine Fortsetzung der positiven touristischen Entwicklung der vergangenen Jahre und zugleich eine Erhöhung der touristischen Wertschöpfung.

Genießen und entspannen zwischen Kultur und NaturTourismusverband Haßberge verzeichnet steigende Übernachtungszahlen und Gästeankünfte.

Zur Bündelung der touristischen Angebo-te wurde das Marken- und Kommunikati-onskonzept der Ferienregion Haßberge überarbeitet. Das Corporate Design (Dar-stellung) wurde im Print- und Onlinebe-reich weiter verfeinert. Im Mittelpunkt

steht ein neues Logo. Die Haßberge wol-len sich weiterhin als Natur-, Kultur- und Genussregion präsentieren. So galt es mit der überarbeiteten touristischen Dachmarke das Alleinstellungsmerkmal der Dichte an Schlössern, Burgen und Burgruinen zu unterstreichen und die Stärken darüber zu transportieren. Zur zielgruppenorientierten Kommunikation wurden die Themenwelten Zeit & Muße, Aktiv entdecken, Romantik und Mittelal-ter aufgebaut. Die Website „www.hassber-ge-tourismus.de“, der Ferienkatalog und weitere Broschüren wurden überarbeitet und die Zusammenarbeit mit Gastrono-men, Gastgebern, Kulturschaffenden und Direktvermarktern wie Winzer und Brau-er auch im Landkreis Haßberge verstärkt.

Seit der Entwicklung zum „Deutschen Burgenwinkel“ konnten bis heute das Burgeninformationszentrum in Alten-stein mit seinen Außenstationen, Wer-bemittel wie ein Abenteuerbuch, eine Imagebroschüre, eine Internetseite www.deutscher-burgenwinkel.de sowie eine Smartphone-APP umgesetzt werden. Es folgte eine Angebotsentwicklung (didak-tisches Konzept), um Schulklassen und Gruppen ansprechen zu können. Ebenso

Das neue Logo für die Tourismusregion Haßberge präsentieren Anfang des Jahres 2017 (von links): Wilhelm Schneider (Landrat Haßberge, Vorsitzender des Tourismusverbands Haßberge), Susanne Volkheimer (Geschäftsführerin des Tourismusverbands Haßberge), Thomas Haber-mann (Landrat Rhön-Grabfeld, zweiter Vorsitzender des Tourismusverbands Haßberge) und Udo Rippstein (Inhaber der werbeagentur factum adp). Foto: Moni Göhr

Das Burgeninformationszentrum in Altenstein ist Herzstück des Deutsche Burgenwinkels. Foto: Andreas Hub

Leben30

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wurde die neue Veranstaltungsreihe „Er-lebbares Mittelalter“ fest etabliert. Auf-bauend konnte eine neue Burgenkoope-ration mit den Initiatoren des „Deutschen Burgenmuseums“ auf der Veste Heldburg in Südthüringen und der Veste Coburg zur Vernetzung und Nutzung von Syner-gien zur gemeinsamen Gästeansprache angeregt werden.

Neu eröffnet wurde in 2014 eine „Rad- und Wanderroute auf dem historischen Renn-weg“ und das „Laufparadies Haßberge-Maintal-Steigerwald“ mit 68 Laufstrecken und 845 Kilometern. Genauso dominieren bis heute das „Radwanderland Haßberge bis in den Steigerwald“, der „MainRad-weg“, das „Wasserwandern auf dem Main“ sowie der „Burgen- und Schlösserwan-derweg“. Dieser wurde zwischenzeitlich zum 3. Mal vom Deutschen Wanderver-band ausgezeichnet und darf bis 2020 das Qualitätssiegel tragen. Ebenso wurde der „Friedrich Rückert Wanderweg“ gut ange-nommen und zu Ehren des Dichters und Denkers im Themenjahr 2015 zahlreiche Veranstaltungen, ob Führungen, Lesun-gen und Ausstellungen durchgeführt.

Die Entwicklungen im „Abt-Degen-Weintal – Frankens junger Stern“ wurden

Landrat Wilhelm Schneider, die Geschäfts-führerin des Tourismus-Verbands Haßberge, Susanne Volkheimer, und Bierprinz Sebastian Gocker rührten auf der Freizeitmesse in Nürn-berg im März 2017 kräftig die Werbetrommel für Urlaub in den Haßbergen. Foto: Moni Göhr

Das Abt-Degen-Weintal ist ein beliebtes Ziel für Wanderer und Genießer. Fotos: Florian Trykowski

Schlossberg Königsberg/Herren-schenke: Die Ferienregion Haßberge hat vieles zu bieten. Egal ob Sehenswürdigkeiten, Kultur, Natur, Veranstaltun-gen, Gastronomie, Wanderrou-ten und Radtouren – für jeden Geschmack ist das richtige dabei. Fotos: Andreas Hub

in den vergangenen Jahren auch mit der Wahl einer Abt-Degen-Weintalprinzessin erfolgreich weitergeführt. Hervorzuhe-ben ist, dass sich der Zusammenschluss der Winzer, der Gastgeber und der Gäs-teführer gefestigt haben und gemeinsa-me Werbeaktivitäten im Weintourismus einen sichtlichen Erfolg verzeichnen. So wurden auch weitere Gastgeber und Win-zer von Wein.Schöner.Land zertifiziert.Die Haßberge setzten in 2016 erste Zei-chen für eine barrierefreie Zukunft. Als eine von zehn Pilotregionen in Bayern wurden 15 touristische Betriebe nach dem neuen deutschlandweit einheitlichen Kennzeichnungssystem „Reisen für Alle“ zertifiziert und vom Deutschen Seminar für Tourismus mit einer Urkunde ausge-zeichnet. Ein Schwerpunkt der Arbeit war wieder die Umsetzung von Qualifizierungs- und Schulungsmaßnahmen. Es wurden Bera-tungsgespräche für Vermieter zur Zerti-fizierung von Ferienwohnungen intensi-viert und Seminare angeboten. Rund 65 Prozent der angebotenen Ferienwohnun-gen sind zertifiziert, davon ein hoher An-teil im 4- und im 5- Sterne Bereich. In der Vermarktung nach Außen setzte der Tourismusverband Haßberge auf ei-nen Mix aus Presse- und Öffentlichkeits-

arbeit, Internet, Social Media, Broschüren und Anzeigenwerbung in den Werbege-bieten. Ebenso waren die Haßberge auf Tourismus- und Fachmessen in Stuttgart (2), München (2), Berlin, Leipzig, Ham-burg, Nürnberg (2), Würzburg, Bamberg sowie auf den Tourismusbörsen der Me-tropolregion Nürnberg erfolgreich ver-treten. Damit sich der Wirtschaftsfaktor Tourismus im Landkreis Haßberge wei-terhin positiv entwickelt, wird in 2017 ein touristisches Handlungs- und Entwick-lungskonzept in Auftrag gegeben.

Leben 31

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Der Landkreis Haßberge ist seit 1. September 2015 Gesund-heitsregionplus und war damit Teil der ersten Förderwelle des

Bayerischen Staatsministeriums für Ge-sundheit und Pflege. Aktuell ebnet Staats-ministerin Melanie Huml den Weg für 17 weitere bayerische Landkreise, damit sich zukünftig 50 Landkreise in Bayern Ge-sundheitsregionplus nennen dürfen. Das Augenmerk liegt bei diesem Struk-turprojekt vor allem in den Bereichen Gesundheitsversorgung sowie Gesund-heitsförderung/Prävention. Für beide Handlungsfelder haben sich Arbeitsgrup-pen installiert, in denen gemeinsam An-sätze erarbeitet werden, die den Landkreis Haßberge zukunftssicher aufstellen. Ins-besondere die Gewinnung und Bindung von Nachwuchsmedizinern hat sich als großes Thema heraus kristallisiert. Ein wichtiges Ereignis war im Oktober 2016 das Zukunftsforum, bei dem sich Staatsministerin Melanie Huml mit Bür-germeistern, Kreisräten, Ärzten und wei-teren Netzwerkpartnern unter anderem zur Nachwuchsfrage ausgetauscht hat. Die Veranstaltung gab den Anstoß für eine Gruppe von Medizinern, gemeinsam ein Famulaturprogramm für Medizinstudie-rende zu entwickeln. Erstmalig im Spät-sommer 2017 erhalten damit Studierende während ihres Pflichtpraktikums in einer unserer Hausarztpraxen gemeinsame Schulungs- und Freizeitangebote. Ganz nebenbei lernen sie die Region und wichti-ge Netzwerkpartner im Landkreis kennen. Damit soll ein Grundstein gelegt werden, um angehenden Medizinern sowohl die Tätigkeit als Landarzt als auch die Regi-on „schmackhaft“ zu machen. „Damit sind wir auf dem richtigen Weg“, stellt Landrat Wilhelm Schneider fest. Denn im Gespräch mit Medizinstudierenden aus unserem Landkreis habe sich gezeigt, dass die meisten jungen Nachwuchsme-diziner später in der Heimat tätig werden möchten. Im Bereich Gesundheitsförde-

Gesundheitsregionplus – Landkreis wirbt um junge ÄrzteGute medizinische Versorgung auch in Zukunft sicherstellen

rung und Prävention werden in der Ge-sundheitsregionplus die Weichen gestellt, um „Gesundheit für alle“ im Landkreis zu ermöglichen. Hier geht es um die ge-sundheitliche Chancengleichheit un-abhängig von Geschlecht, Einkommen, Bildungsgrad, Alter oder Nationalität. Da als Grundlage für alle Präventionsprojekte ein Bedarf festgestellt werden muss, wer-den aktuell die Rahmenbedingungen in Form einer landkreisweiten Bedarfserhe-bung gesteckt. Der Gesundheitsbericht, der erstmalig im Jahr 2016 veröffentlicht wurde, stellt dabei einen Baustein in der Bedarfs- und Bestandsermittlung dar. Gute Finanzierungsmöglichkeiten bieten sich für alle qualitätsgesicherten Präven-tionsprojekte über das Präventionsgesetz (PrävG), das 2015 erlassen wurde. Darin wurde festgelegt, dass die Krankenkassen

Präventionsprojekte maßgelblich finan-ziell unterstützen müssen. Ein konkretes Projekt, das 2017 mit unterschiedlichen Netzwerkpartnern umgesetzt wird, stellt die Volkskrankheit Diabetes in den Mit-telpunkt. Unter dem Titel „Der Landkreis bewegt sich“ sind innerhalb eines Jahres vielfältige Aktionen geplant, um das Be-wusstsein für die Erkrankung zu schärfen und Hilfeangebote vorzustellen. Neben diesen länger angelegten Projekten gibt es aber auch zahlreiche Aktionen, die zusätz-lich fest im Kalender der Gesundheitsregi-on eingeplant sind. Hierzu zählt beispiels-weise der Fachtag „Psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen“, der im Juni 2016 stattfand oder Einzelaktionen zu den Jahresschwerpunktthemen des Baye-rischen Staatsministeriums für Gesund-heit und Pflege.

Bayerns Gesundheits-ministerin Melanie Huml überreichte im Landratsamt den Förderbescheid an Landrat Wilhelm Schneider (links). Über das Qualitätssiegel freute sich auch Landtags-abgeordneter Steffen Vogel (rechts). Foto: Moni Göhr

Aus dem Zukunftsforum bildete sich eine Projektgruppe, die ein Farmulaturprogramm für Medizinstudierende entwickelt. Von links: Tina Lenhart, Manuela Vetter, Dr. Heinrich Goschenhofer, Stefan Büttner, Christina Bendig, Dr. Heike Mohler-Riegel. Es fehlen Dr. Anton Aumüller, Dr. Arman Behdjati-Lindner und Roland Meisch. Foto: Karin Kramer

Gesundheit32

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Die stationäre und die ambu-lante fachärztliche medizi-nische Versorgung für die Zukunft zu sichern, ist eine

zentrale Aufgabe des Landkreises Haßber-ge. Dabei gilt es vor allem auch im Blick auf den Demografischen Wandel die Wei-chen zu stellen. Das ansteigende Alter der Menschen und der damit erhöhte Hilfebe-darf führen dazu, dass die medizinische Versorgung an diese neuen Herausforde-rungen angepasst werden muss. Hinzu kommt, dass immer mehr Arztpraxen aus Altersgründen schließen und keine Nach-folge gefunden werden kann.

Eine älter werdende Bevölkerung darf eine medizinische Grundversorgung wohn-ortnah erwarten. Dabei ist zu beachten, dass immer mehr Untersuchungen und Behandlungen ambulant möglich sind. Andererseits haben sich für komplexe Krankheitsbilder Krankenhausabteilun-gen in überregional agierenden Kliniken gebildet, die ein Zusammenwirken von Spezialisten ermöglichen.

Im Landkreis Haßberge wurde eine Dis-kussion angeschoben, die die Krankenhäu-ser im Landkreis, die Haßberg-Kliniken, und ihnen angeschlossenen Medizini-schen Versorgungszentren fit machen sol-len für die anstehenden Aufgaben. Dabei wird stark auf die Altersmedizin gesetzt. Die am Krankenhaus Haßfurt angesiedelte Akutgeriatrie hat gemeinsam mit der Un-

Medizinische Versorgung sichernVeränderungen durch den demografischen Wandel stellen eine große Herausforderung dar

fallchirurgie ein zertifiziertes Alterstrau-mazentrum gebildet.

Am Krankenhaus Ebern wurde mit der Wachstation der Grundstein gelegt, dass das Krankenhaus seiner Rolle als Rückgrat der hausärztlichen Versorgung qualitativ hochwertig gerecht werden kann. Eine große Herausforderung ist die zukünftige Internistische Versorgung. Wird es hier in Zukunft zu Konzentrationsprozessen kommen oder bleibt Raum für eine de-zentrale niederschwellige stationäre Be-treuung in der Inneren Medizin? Bei der Beantwortung der Frage spielen die Um-feldbedingungen eine entscheidende Rol-le. Die übergeordnete Gesundheitspolitik begünstigt aktuell eine kleinteilige Kran-kenhauslandschaft nicht, sondern setzt eher auf Zentralisierung. Das spüren die Haßberg-Kliniken wirtschaftlich. Bislang konnte der Trend zu defizitären Jahreser-gebnissen allenfalls gebremst werden. So haben die Verantwortlichen vieles auf den Prüfstand stellen müssen. Am schmerz-lichsten sicherlich die Diskussion über den Bestand der Geburtshilfe am Kran-kenhaus Haßfurt, die einen über die Land-kreisgrenzen hinweg guten Ruf genießt.

Neben der stationären medizinischen Ver-sorgung liegt Landrat Wilhelm Schnei-der die Sicherung der wohnortnahen ambulanten Versorgung am Herzen. Die hausärztliche Versorgung ist zwar noch sehr gut; allerdings ist ein Großteil der Hausärzte älter als 63. Hier wird durch die „Gesundheitsregion plus“ versucht, Nach-wuchs für den Landkreis zu gewinnen. In den anderen fachärztlichen Bereichen hat

der Landkreis über sein Kommunalunter-nehmen Haßberg-Kliniken mit der Toch-ter „Medizinische Versorgungszentren Ebern-Haßfurt GmbH“ Versorgungslü-cken schließen können. Das ist insbeson-dere im Bereich Chirurgie/Orthopädie, HNO und Radiologie beispielhaft gelun-gen. Erstmals wurde mit Übernahme der Praxisklinik Eltmann auch ein ambulantes Angebot an einem Standort ohne Kran-kenhaus aufgelegt. Ab April 2017 hat der langjährige niedergelassene Internist Dr. Hubert Amend, Hofheim, seinen Kassen-arztsitz in das MVZ eingebracht, sodass nun auch im Haßgau die kardiologische Betreuung in der Verantwortung des Toch-terunternehmens der kreiseigenen Haß-berg-Kliniken steht.

Mit dem Pilotprojekt einer Bereitschaft-spraxis der Vertragsärzte am Krankenhaus in Haßfurt wurde ein Kooperationsmodell zwischen niedergelassenen Ärzten und Krankenhäusern auf den Weg gebracht, das die Notfallversorgung qualitativ ver-bessern und dabei die Belastung des ein-zelnen Arztes reduzieren soll. Die Erfah-rungen des ersten Jahres sind insgesamt positiv. Das zeigen die Reaktionen der Pa-tienten. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Bereitschaftspraxis und Kran-kenhausteam wird gelobt.

Insgesamt übernimmt der Landkreis da-mit Verantwortung für die medizinische Infrastruktur im stationären, aber auch, sofern Versorgungslücken drohen, die nicht durch niedergelassene Ärzte oder Kooperationen abwendbar sind, im ambu-lanten fachärztlichen Bereich.Foto: Michael Wagenhäuser

Fotos: Sybille Thomé

Gesundheit 33

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Der Landkreis Haßberge gilt als Raum mit besonderem Handlungsbedarf. „Diese Einstufung ist zwar mit kei-

nem eigenständigen Förderprogramm verbunden, aber bei verschiedenen Pro-jekten ist die Aussicht auf höhere Förder-sätze gegeben“, stellt Landrat Wilhelm Schneider fest. Damit habe man die Chan-ce, den Landkreis mit höheren staatlichen Fördermitteln noch besser zu entwickeln und unseren Haushalt und den der Kom-munen zu entlasten. Lag die Förderung bisher zwischen 50 und 55 Prozent, so sind jetzt bis zu 70 Prozent Zuschuss zu erwarten.

Der Landkreis Haßberge profitiert auch von einem besonderen Instrument des kommunalen Finanzausgleichs: Für das Jahr 2017 erhielt der Landkreis 400.000 Euro Bedarfszuweisung (2016: 250.000 Euro; 2015: 100.000 Euro) und 500.000 Euro Stabilisierungshilfe (2016: 300.000 Euro; 2015: 200.000 Euro). Die Stabilisie-rungshilfen sollen besonders struktur-schwachen Kommunen bei der Konso-lidierung ihrer Haushalte unterstützen und Handlungsspielräume eröffnen.

Trotz der angespannten finanziellen Situation tätigt der Landkreis hohe Investitionen – insbesondere bei den Schulbauten (Friedrich-Rückert-Gym-nasium Ebern, Heinrich-Thein-Berufs-schule, Schulzweckverband Haßfurt, Realschule Ebern). Zudem sind die wirt-schaftliche Lage und die Entwicklung der Haßberg-Kliniken eine besondere Her-ausforderung für den Landkreis.

FinanzsituationTrotz angespannter Haus-haltslage hohe Investitionen

Der Landkreis Haßberge in-vestiert seit einigen Jahren viel Geld in die Infrastruktur sowie in Gebäude und Aus-

stattung der Realschulen und Gymnasi-en, wie die Tabelle zeigt. „Die wirklich „großen Brocken“ liegen aber erst noch vor uns“, macht Landrat Wilhelm Schnei-der deutlich. „Deswegen ist eine solide und wirtschaftliche Haushaltsführung gerade mit Blick auf die bereits jetzt vor-handene Verschuldung im Kreishaushalt von rund 24,3 Millionen Euro äußerst

7,20  Mio.  €;  10%

2,60  Mio.  €;  4%

10,60  Mio.  €;  15%

10,80  Mio.  €;  15%

9,50  Mio.  €;  13%5,40  Mio.  €;  7%

4,90  Mio.  €;  7%

1,30  Mio.  €;  2%

14,60  Mio.  €;  20%

4,90  Mio.  €;  7%

Jährliche  Aufwendungen  2017                                                                            Gesamtbetrag:  71,7  Mio  €

Innere  Verwaltung

Sicherheit  und  Ordnung

Schulträgeraufgaben  

Soziale  Hilfen

Kinder-­‐,  Jugend-­‐ und  FamilienhilfeGesundheitsdienste

Verkehrsflächen  und  -­‐anlagen,  ÖPNVNatur-­‐ und  Landschaftspflege

Bezirksumlage

Sonstiges

Investitionsschwerpunkte

Haushaltskonsolidierung hat hohe Priorität

wichtig.“ Zwar seien durch niedriges Zinsniveau und zuletzt hohe Fördersätze für Baumaßnahmen durch den Freistaat Bayern die Rahmenbedingungen für die anstehenden Herausforderungen denk-bar günstig gewesen. Letzteres sei aber insbesondere der geringen Steuerkraft im Landkreis Haßberge und dem Bezug von Stabilisierungshilfen geschuldet, welche nur für Landkreise in finanzieller Notlage gewährt werden. „Die Konsolidierung des Kreishaushaltes hat daher hohe Priorität“, betont Landrat Wilhelm Schneider.

Auszahlungen für Investitionen/Investitionszuweisungen

Ist 2012 – 2016 Planung 2017 – 2021

Schulen inkl. Zweckverband Schulzentrum Haßfurt

19.555.816,15 € 48.678.400,00 €

Hallenbäder 5.241.583,69 € 6.294.300,00 €

Infrastruktur 10.482.689,06 € 19.012.500,00 €

Finanzen34

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7,20  Mio.  €;  10%

2,60  Mio.  €;  4%

10,60  Mio.  €;  15%

10,80  Mio.  €;  15%

9,50  Mio.  €;  13%5,40  Mio.  €;  7%

4,90  Mio.  €;  7%

1,30  Mio.  €;  2%

14,60  Mio.  €;  20%

4,90  Mio.  €;  7%

Jährliche  Aufwendungen  2017                                                                            Gesamtbetrag:  71,7  Mio  €

Innere  Verwaltung

Sicherheit  und  Ordnung

Schulträgeraufgaben  

Soziale  Hilfen

Kinder-­‐,  Jugend-­‐ und  FamilienhilfeGesundheitsdienste

Verkehrsflächen  und  -­‐anlagen,  ÖPNVNatur-­‐ und  Landschaftspflege

Bezirksumlage

Sonstiges

Der Landkreis Haßberge hat im Juli 2013 das Institut für Energietechnik (IfE) an der Ostbayerischen Technischen

Fachhochschule Amberg-Weiden beauf-tragt, einen umfassenden Energienut-zungsplan für das gesamte Landkreisge-biet zu erstellen. Dies aus zwei Gründen:

1. Einen wirksamen Beitrag zur Energie-einsparung und Energieeffizienzsteige-rung können wir nur leisten, wenn wir die Energie- und CO2- Emissionsbilanz im Ist-Zustand kennen und

2. einen Beitrag zur Erzeugung erneuer-barer Energien können wir nur leisten, wenn wir das Angebots- und Ausbau-potential für die Nutzung regionaler er-neuerbarer Energien kennen.

Die Datenerhebung des Status Quo er-folgte für jede einzelne Kommune in den Bereichen Stromverbrauch und Wärme, wobei der Bereich der Mobilität für den ganzen Landkreis summarisch ermittelt wurde. Aufgelistet wurde weiterhin die Erzeugung aus den verschiedenen erneu-erbaren Energien, deren Anteile in den Bereichen Strom und Wärme, sowie die Potentiale die technisch machbar und un-ter derzeitigen Bedingungen wirtschaft-lich nutzbar im Landkreis vorhanden sind. Wichtiger weiterer Bereich der Un-tersuchungen war die Abschätzung der möglichen Einsparungen, die durch Nut-zung vorhandener Effizienztechnologien möglich wären. Jede Kommune erhielt durch diese Untersuchung einen „Ener-giesteckbrief“, in dem die Gesamtver-bräuche im Gemeinde- oder Stadtgebiet ausgewiesen sind. Wichtige Zusatzinfor-mationen betrafen die ca. 500 kommuna-len Gebäude im Landkreis mit relevantem Energieverbrauch. Diese wurden anhand

Energienutzungsplan und Klimaschutzkonzept für den Landkreis Haßberge

von bundesweiten Vergleichsverbräuchen energetisch klassifiziert und den Kom-munalgremien so Hinweise gegeben, wo akuter Handlungsbedarf für Sanierungen besteht.Die Ergebnisse des Energienutzungspla-nes wurden auf breiter Ebene unter ande-rem in mehreren Bürgerversammlungen vorgestellt und diskutiert. Als Ergebnis wurden über 40 Projekte identifiziert, deren Umsetzung die Energiewende im Landkreis voranbringen würde.

Basierend auf dem Energienutzungsplan, der dem Kreistag im Juni 2015 vorgestellt wurde, beschloss der Umwelt- und Werk-ausschuss bereits im Februar 2015 die Beauftragung eines integrierten Klima-schutzkonzepts (iKSK), das ausgehend vom aktuellen Stand, den Weg hin zur Er-füllung der zu beschließenden Klimaziele des Landkreises beschreibt. Im Oktober 2015 beschloss der Kreistag als Ziele beim Klimaschutz, die iKSK aufgezeigten CO2-Minderungen von rund 21 Prozent durch Effizienzmaßnahmen und weitere zirka 45 Prozent durch den Ausbau der Erneu-erbaren Energien bis zum Jahr 2030 anzu-streben.

Der ebenfalls beschlossene Förderantrag für ein Klimaschutzmanagement befin-det sich aktuell im Genehmigungsverfah-ren beim Projektträger Forschungszent-rum Jülich. Wenn grünes Licht gegeben wird, soll ein zukünftiger Klimaschutz-manager an der Umsetzung der im Klima-schutzkonzept dargestellten Maßnahmen arbeiten.

Der Landkreis Haßberge ist seit 2016 auch aktives Mitglied beim „Energieeffizienz-Netzwerk für Kommunen“, dessen Ziel es ist, mittels Steigerung der Energieeffizi-enz eine Reduzierung der Energiekosten

und der CO2-Emissionen zu erreichen. Aktuell ist hier der Landkreis beim The-ma Klärschlammentsorgung eng einge-bunden.

Auf Initiative der GUT Haßberge, die un-ter anderem auch die Finanzierung des iKSK sowie die nicht durch Förderung gedeckten Kosten für den Energienut-zungsplan trägt, wurde nach Fertigstel-lung des Energienutzungsplanes auch das Netzwerk der Energiebeauftragten für den Landkreis ins Leben gerufen. Alle 26 Städte, Märkte und Gemeinden des Land-kreises haben hierzu mindestens einen Energiebeauftragten benannt um den Austausch von Informationen zum The-ma Energiesparen und Energieerzeugung zu fördern. Beim Treffen im Januar 2017 ging es vorrangig um die Chancen und Möglichkeiten der Photovoltaik für die Deckung des Stromverbrauchs von Kom-munen.

Innovation 35

Page 36: Landkreis Gemeinsam Zukunft gestalten · Im August 2015 hat die Regierung von Unterfranken auch den Landkreis Haßberge für den Notfallplan zur Unterbringung der Asylbewerber aktiviert

Nach der Atomkatastro-phe in Fukushima wurde in Deutschland 2011 der schrittweise Ausstieg aus

der Kernenergie beschlossen und die Energiewende eingeleitet. Der Landkreis Haßberge gründete in 2011 gemeinsam mit allen Städten/Märkten/Gemeinden des Landkreises, der Städtischen Betriebe Haßfurt GmbH und der bbv-LandSied-lung GmbH, einem Tochterunternehmen des Bauernverbandes die Gesellschaft zur Umsetzung Erneuerbarer Technologie-projekte im Landkreis Haßberge – kurz GUT Haßberge -, um sich um den anste-henden Ausbau der Erneuerbaren Energi-en im Landkreis zu kümmern, damit die sich bietenden Chancen für die Region optimal genutzt werden können.

Von dieser Ideenschmiede wird seither die Förderung der Umstellung der Ener-gieversorgung im Landkreis Haßberge auf Erneuerbare Energien, insbesonde-re durch Initiierung und Koordinierung von Projekten zur Nutzung Erneuerbarer Energien aktiv vorangetrieben. Auch für die Förderung der Energieberatung von Bürgern, Kommunen und Unternehmen, sowie die Umweltbildung der Bürger des Landkreises zeichnet sich die GUT Haß-berge mitverantwortlich und unterstützt hierbei zum Beispiel auch finanziell das UBIZ.

Sichtbarstes Zeichen der Tätigkeit der GUT Haßberge sind die zehn Windener-gieanlagen auf dem Höhenrücken des Sailershäuser Waldes. Die Genehmigung dieses Großprojektes erfolgte wenige Mo-nate nach dem Amtsantritt im August 2014 und wurde wie geplant an die Bür-gerwindpark Sailershäuser Wald GmbH & Co.KG, an der unter anderem auch der

Die Energiewende kommt weiter voran Ziel: Weniger Energie verbrauchen und Strom regenerativ erzeugen

Landkreis Haßberge und zehn Kommu-nen des Landkreises beteiligt sind, zur Er-richtung und zum Betrieb des Windparks verkauft. Die letzte Anlage wurde Ende 2015 ans Netz angeschlossen. Der Wind-park deckt gemeinsam mit den Anlagen bei Ebern und den drei Anlagen bei Buch und Baierhof aktuell zirka 15 Prozent des Stromverbrauchs im Landkreis. Nach den Ergebnissen der Prüfungen und Untersu-chungen von über 20 möglichen Stand-orten können im Landkreis Haßberge aktuell keine neuen Windenergieanlagen mehr errichtet werden. Ende 2016 muss-te auch der letzte mögliche Standort, aufgrund der dort festgestellten arten-schutzrechtlichen Probleme aufgegeben werden.

Im Bereich Photovoltaik liegt der Schwer-punkt nunmehr bei der Hilfestellung zur Planung und Realisierung von PV-Anla-gen auf privaten Dächern. Hierzu ist auf der Webseite der GUT Haßberge unter www.gut-hassberge.de auch ein Solar-Planer eingerichtet.

Zur Förderung der Elektromobilität un-terstützt der Landkreis seine Städte und Gemeinden auch bei der Umsetzung des Bundesprogramms Ladeinfrastruktur. Der Landkreis Haßberge unterstützt den Betrieb und den Unterhalt einer von Städten und Gemeinden des Landkreises errichteten Ladestation mit jeweils 3.000 Euro. Die Unterstützung ist aktuell auf 15 Ladestationen beschränkt.

Alle Erneuerbaren Energien decken im Jahr 2016 gut zwei Drittel des Stromver-

brauchs im Landkreis, allerdings ohne den mit Abstand größten Stromverbrau-cher – die Papierfabrik Palm in Eltmann, die vom eigenen Gaskraftwerk versorgt wird. Die drei Mainwasserkraftwerke erzeugen zirka 17 Prozent des Stromver-brauchs, die Biogasanlagen rund 11 Pro-zent. Den größten Anteil am Strom-Mix hat der Solarstrom. Weit mehr als 1.000 große und kleine Anlagen erzeugen im Landkreis rund ein Viertel des Stromver-brauchs und sorgen dafür dass der Land-kreis beim Erneuerbaren Stromanteil sei-ner Zeit weit voraus ist. Bundesweit soll der aktuelle Anteil im Landkreis erst im Jahre 2035 erreicht werden.

Zur Erreichung des Klimaschutzziels des Landkreises müssen jedoch noch vie-le Anlagen gebaut werden. Das in Paris verabschiedete Klimaziel bedeutet auf den Landkreis heruntergebrochen, dass nicht nur der Stromverbrauch der Bürger und Unternehmen – einschließlich der Papierfabrik Palm – erneuerbar erzeugt wird, sondern auch der zusätzliche Bedarf durch die zukünftig elektrisch angetrie-bene Mobilität und die durch elektrische Wärmepumpen geheizten Häuser. „Hier-für ist erforderlich, dass einerseits die Kommunen und der Landkreis, aber auch die Bürger und die Unternehmen konse-quent am weiteren Ausbau der Erneuer-baren Energien arbeiten“, so Landrat Wil-helm Schneider.

Innovation36

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Der Erfolg hat viele Väter und Mütter – diese altbekannte Redewendung trifft auch auf die gemeinsamen Bemühun-

gen im Zuge der von Heimatminister Markus Söder initiierten Behördenverla-gerung zu. „Die Verlagerung der Landes-baudirektion mit rund 100 qualifizierten Arbeitsplätzen von Nürnberg nach Ebern ist eine wirksame Maßnahme, um unse-ren gesamten Landkreis zu stärken“, so Landrat Wilhelm Schneider. „Wir haben besonders mit der demografischen Ent-wicklung zu kämpfen, deswegen bin ich froh über jeden krisensicheren und hoch qualifizierten Arbeitsplatz, der bei uns neu entsteht. Ich habe die Hoffnung, mit guten Ausbildungsangeboten, unse-re Jugendlichen in der Region halten zu

Ein großer Erfolg für den Landkreis HaßbergeErste Etappe des Umzugs der Landesbaudirektion von Nürnberg nach Ebern ist geschafft

können. Die neue Landesbaudirektion in Ebern wird neue Zukunftsperspektiven bieten.“

Bevor die Würfel gefallen sind, welcher Landkreis Behördenstandort wird, hat-te die Hauptverwaltung und die Kreis-entwicklung eine ansprechende Bewer-bungsmappe für das Heimatministerium zusammengestellt – die Farbbroschüre ist gut angekommen. In dem Exposè hatte der Landkreis verschiedene Kommunen positiv herausgestellt und als mögliche Behördenstandorte vorgeschlagen und ei-nen Vergleich mit den Nachbar-Landkrei-sen angestellt und auf strukturelle Nach-teile verwiesen. „Wertvolle Unterstützung bekamen wir von Staatssekretär Gerhard Eck und unserem Landtagsabgeordneten

Steffen Vogel“, so der Landrat dankbar. Im Januar 2017 hat die Landesbaudirekti-on an der Autobahndirektion Nordbayern ihre Arbeit im alten Rathaus in Ebern vor-läufig aufgenommen. Ende 2020 will die Behörde in einem eigenen Gebäude ein-ziehen. Ebern selbst partizipiert nicht nur von der Behörde unmittelbar, sondern auch davon, dass die Landesbaudirektion eine Elektrotankstelle einrichtet.

Immer und immer wieder haben Landrat Wilhelm Schneider (rechts) und Landtags-abgeordneter Steffen Vogel (links) bei Finanz-minister Markus Söder (mitte) für die Region geworben. Die Hartnäckigkeit hat sich gelohnt: Nach Ebern kommt die Landesbau-direktion. Foto: Moni Göhr

Bauprojekte 37

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Zusammen mit der Generalsa-nierung der Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt ist der Abriss und der Neubau des

Friedrich-Rückert-Gymnasiums in Ebern für den Landkreis Haßberge finanziell eine große Herausforderung.

Die schlechte Bausubstanz des Hauptge-bäudes, die erheblichen Baumängel und auch die zu geringe Fläche des bestehen-den Gebäudes führten immer wieder zu Überlegungen, ob nicht ein Abriss des Gebäudes und die Errichtung eines Kom-plettneubaus ein besseres und wirtschaft-licheres Ergebnis ergeben würde. „Eine Generalsanierung würde zu keiner dauer-haft zufriedenstellenden Lösung führen, weil die Sanierung nahezu die Kosten ei-nes vollständigen Neubaus erreicht und Schwachstellen des Bestandsbaus nicht nachhaltig beseitigt werden könnten“, betont Landrat Wilhelm Schneider. Der Förderantrag soll im Herbst 2017 bei der Regierung von Unterfranken ein-gereicht werden, die Möglichkeit eines 70-prozentigen Fördersatzes wurde in

Abriss und Neubau des Eberner Friedrich-Rückert-GymnasiumsDie Kosten liegen bei 25,9 Mio. Euro. Ein finanzieller Kraftakt für den Landkreis Haßberge

Das Gebäude des Friedrich-Rückert-Gymnasiums Ebern ist marode. Der Kreistag hat im März 2017 grünes Licht für einen Neubau gegeben.

Aussicht gestellt. Der geplante Neu-bau wird ein Kostenvolumen von rund 25,9 Millionen Euro beanspruchen

Die Umsetzung der Maßnahme soll 2019 begonnen und zirka 2023 abgeschlossen werden. In dem Neubau steht den Schü-lern und Lehrern nach Fertigstellung dann eine Hauptnutzfläche von zirka 5.047 m2 zur Verfügung. Durch die Wie-dereinführung des G9 wird der Raumbe-darf um drei Klassenzimmer steigen.

Bauprojekte38

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Die Generalsanierung der Heinrich-Thein-Berufsschu-le Haßfurt ist eine der größ-ten Maßnahmen, die der

Landkreis Haßberge in den nächsten Jah-ren zu stemmen hat.

Bestandteil der Sanierung sind weitestge-hend die „Kernbauteile“, also die Gebäu-de, die Ende der 1960er Jahre entstanden sind.

Nach einer langen Vorlaufphase mit vie-len Abstimmungsprozessen, kann nun im ersten Halbjahr 2017 der Förderan-trag bei der Regierung von Unterfranken eingereicht werden. Die Regierung hat dem Landkreis einen möglichen Förder-satz von 70 Prozent in Aussicht gestellt. Die Kosten der Generalsanierung werden rund 25 Millionen Euro betragen.

Berufsschule wird zur GroßbaustelleGeneralsanierung macht das Gebäude fit für die Zukunft. Baubeginn ist für Sommer 2018 vorgesehen

Die Planungen für die Generalsanierung der Heinrich-Thein-Berufsschule Haßfurt laufen auf vollen Touren. Die Baumaßnahme kostet rund 25 Millionen Euro.

Die Sanierung der Berufsschule ermög-licht der Schule auf rund 5.165 m2 die Umsetzung neuer Unterrichtsinhalte und wird über den Landkreis hinaus für Schü-ler eine moderne und attraktive Ausbil-dungsstelle sein.

Beginn der Generalsanierung ist für Som-mer 2018 vorgesehen. Die Gesamtfertig-stellung soll voraussichtlich 2024 erfol-gen. Die Durchführung der Maßnahme erfolgt bei laufendem Schulbetrieb und wird in mehreren Bauabschnitten um-gesetzt. Um die Kosten im Rahmen zu halten, wird auf eine Containerlösung verzichtet.

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Mit einem Freudensprung ins Wasser eröffneten Landrat Wilhelm Schnei-der und Bürgermeister

Jürgen Hennemann am Mittwoch, 14. September 2016 das neue Hallenbad in Ebern. Fünf Jahre haben die Bürgerinnen und Bürger, vor allem auch die Schülerin-nen und Schüler aus Ebern und der Nach-bargemeinden auf diesen Augenblick gewartet. „Eine lange Zeit“, wie Landrat Wilhelm Schneider in seiner Festanspra-che zugab, „aber es ist nicht einfach, ein Schwimmbad zu planen und zu bauen“. Bis zur Einweihung musste eine steinige Wegstrecke mit vielen Hürden überwun-den werden. Allein im Vorfeld gab es vie-le Fragen zu klären – vom Standort über die Finanzierung bis hin zur Ausstattung und zur Namensgebung. Gleich von An-fang an hat der Landkreis Haßberge viele Beteiligte mit ins Boot geholt, die bei der Planung mitwirkten: Neben dem Archi-tekturbüro – die Arge k-plan/BAURCON-SULT aus Sylbach – die Stadt Ebern, die

Mutige Investition in die Zukunft Freudensprung ins Wasser: Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Jürgen Hennemann eröffneten im September 2016 das neue Hallenbad in Ebern

Schulen, die Vereine und die benachbar-ten Kommunen. „Wir haben alles in Be-wegung gesetzt, damit die Baumaßnahme zügig abgewickelt werden konnte, weil wir wissen wie wichtig unser Hallenbad in Ebern ist“, so der Landrat.

Geschaffen wurde in Ebern in der Georg-Nadler-Straße 11 ein modernes und groß-zügiges Schulschwimmbad auf insgesamt 1.300 m3, das viele Zielgruppen anspricht und damit möglichst viele Wünsche er-füllt: Schwimmer mit sportlichen Ambi-tionen kommen ebenso auf ihre Kosten wie die Schulen und Vereine, die hier ih-ren Unterricht abhalten und trainieren oder Senioren, die sich fit halten möch-ten. Auch Familien mit kleinen Kindern können problemlos ihre Bahnen ziehen. Das Bad ist außerdem behindertengerecht gestaltet und wurde mit einer umwelt-

Mit einem Kopfsprung ins Badevergnügen: Landrat Wilhelm Schneider und Bürgermeister Jürgen Hennemann freuen sich über die Fertigstellung des Eberner Hallenbades. Foto: Moni Göhr

Schlüsselübergabe (von links): Eberns Bürgermeister Jürgen Hennemann, die Architekten Peter Kuhn und Christian Lanzinger sowie Landrat Wilhelm Schneider. Foto: Moni Göhr

Foto: Peter Wankerl

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An der Georg-Nadler-Straße in Ebern wurde das neue Hallenbad errichtet. Im lichtdurch-fluteten Innenraum macht das Schwimmen richtig Spaß. Foto: Peter Wankerl Architekturfotografie

Auf Grund des Allgemeinzu-standes des Hallenbades in Hofheim wurde im Jahr 2014 ein Sanierungsgutachten in

Auftrag gegeben. Das Ergebnis hat die Vermutung bestätigt, dass eine Generalsa-nierung des Hallenbades unumgänglich ist. Die schulaufsichtliche Genehmigung wurde bei der Regierung von Unterfran-ken beantragt und erteilt. Eine Förderung für eine Generalsanierung wurde in Aus-sicht gestellt.

Die Stadt Hofheim hat eine gemeinschaft-liche Nutzung des Hallenbades mit dem Freibad als ein so genanntes Kombibad angeregt. Zurzeit klärt die Verwaltungs-gemeinschaft Hofheim, ob eine Möglich-keit der Förderung für die neu zu erstel-lenden Flächen für den außerschulischen Betrieb besteht.

Hallenbad Hofheim braucht Generalsanierung

Die Sanierung des Hallenbades in Hofheim ist dringend notwendig.

schonenden Haustechnik- und Wasser-aufbereitungsanlage ausgestattet. Das im Dachbereich des Schwimmbades un-tergebrachte Blockheizkraftwerk (Kosten zirka 440.000 Euro) versorgt das Hallen-bad und die angrenzende Realschule mit Wärme und Strom zum Eigenverbrauch.

Der Landkreis Haßberge und die Stadt Ebern haben mit dem neuen Bad auch ein neues Betreibermodell geschaffen: Der Landkreis kümmert sich ausschließlich um den technischen Dienst sowie um das Schulschwimmen, die Stadt Ebern ist für die Organisation des öffentlichen Badebe-

triebes sowie für das Schwimmen der Ver-eine zuständig. „Das neue Hallenbad ist eine gute Investition in die Zukunft und ein echter Gewinn für die gesamte Regi-on“, ist sich Landrat Wilhelm Schneider sicher. Das Schwimmbad trage zur Stei-gerung der Attraktivität von Ebern und Umgebung bei und verbessere gleich-zeitig auch die Lebensqualität. Vor allem aber seien es die Schülerinnen und Schü-ler, die von der neuen Doppelübungsstät-te profitieren.

Trotz mancher Probleme (Mängel am Putz, Firmeninsolvenz), die während der Baumaßnahme aufgetreten sind und mit höheren Kosten verbunden waren, konn-te nach derzeitigem Abrechnungsstand der Kostenrahmen in Höhe von 7 Millio-nen Euro eingehalten werden. Der Land-kreis Haßberge erhält für den Neubau des Schwimmbades eine pauschale Förde-rung in Höhe von 1.923.000 Euro, zusätz-lich beteiligen sich die Stadt Ebern mit 880.000 Euro und der Schulzweckverband mit rund 1.170.000 Euro.

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Der Landkreis Haßberge hat sich im Februar 2016 mit einigen Projek-ten um eine Aufnahme in das Kom-munale Investitionsprogramm KIP beworben. Bestandteil dieses Programmes ist die energetische Sanierung kommunaler Gebäude und Einrichtungen, sowie Maßnah-men des Barriereabbaus. Im Mai 2016 wurden die beiden Projekte „Dienstgebäude Landratsamt“ und „VHS-Verwaltungsgebäude“ zur Förderung im Rahmen dieses Pro-gramms ausgewählt. Die beantrag-ten Kosten für beide Maßnahmen belaufen sich auf rund 1,55 Milli-onen Euro. Die Höchstförderung beträgt 90 Prozent; für beide Maß-nahmen beträgt die etwaige Förder-summe rund 1.306.800 Euro.

Energetische Sanierung der Infrastruktur und Abbau von baulichen Barrieren

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Auf Hochtouren läuft die Er-weiterung und Generalsanie-rung der Dr. Ernst-Schmidt-Realschule in Ebern. Die

Baumaßnahme war auf Grund der Raum-not und fehlender Fach- und Unterrichts-räumen notwendig geworden.

Nachdem der vorhandene Stauraumka-nal umgelegt wurde, konnte im Frühjahr 2016 mit der Errichtung des Anbaus an das bestehende Schulgebäude begonnen werden. Mit einer Hauptnutzfläche von rund 1.430 m2 können die neuen Räu-me voraussichtlich ab dem Schuljahr 2017/2018 genutzt werden. Sie bilden zu-gleich die Ausweichräume für die Ausla-gerungen von Schülern im Rahmen der sich anschließenden Generalsanierung des Hauptgebäudes. Da die Generalsanie-rung bei laufendem Schulbetrieb erfolgen muss, wird sie in mehreren Bauabschnit-ten umgesetzt. Eine Fertigstellung der Ge-samtmaßnahme ist für 2020 vorgesehen. Nach Fertigstellung des Hauptgebäudes

Mehr Platz für die Eberner RealschuleDie Erweiterung und Generalsanierung des Schulgebäudes wird rund 7,8 Mio. Euro kosten

Der neue Anbau an der Eberner Realschule kann voraussichtlich ab dem Schuljahr 2017/2018 genutzt werden.

Die Erneuerung des Brand-schutzes, sowie die Erstellung neuer Flucht- und Rettungs-wege wurden für die Jacob-

Curio-Realschule in Hofheim zwingend erforderlich. Im gleichen Zug war die Überlegung, notwendige Umbauten zur Inklusion und Barrierefreiheit zu tätigen Im Mai 2016 wurde mit der Maßnahme begonnen, die Bauarbeiten sollen zirka im August 2017 fertiggestellt sein. Die Ge-samtkosten der geförderten Maßnahme betragen rund 808.000 Euro. Die Höhe der Förderung ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekannt.

stehen Lehrern und Schülern Räumlich-keiten mit einer Hauptnutzfläche von rund 5.470 m2 zur Verfügung.

Die Kosten der Gesamtmaßnahme be-tragen rund 7,8 Millionen Euro. Die vor-veranschlagten Kosten der Erweiterung betragen zirka 3,1 Millionen Euro. Die För-

Realschule Hofheim wird barrierefrei

Zur Sicherung des Brandschutzes und der Barrierefreiheit investiert der Landkreis rund 808.000 Euro in die Jacob-Curio-Realschule Hofheim.

derung beträgt bei einer 70-prozentigen Förderquote rund 2.046.000 Euro.

Die vorveranschlagten Kosten der Ge-neralsanierung betragen rund 4,7 Mil-lionen Euro. Die Förderung beträgt bei einer 70-prozentigen Förderquote rund 2.880.000 Euro.

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Die Generalsanierung des Schulzentrums Haßfurt mit über 30 Millionen Euro ist aktuell die größte Maßnah-

me, die im Bereich des Schulbaus im Landkreis Haßberge durchgeführt wird. Das Bauprojekt erfolgt über den Zweck-verband Schulzentrum, an dem die Stadt Haßfurt mit zirka 30 Prozent und der Landkreis Haßberge mit rund 70 Prozent der Baukosten beteiligt sind.

Nach Fertigstellung des Neubaus für na-turwissenschaftliche Räume im Jahr 2012 wurde 2013 mit der Generalsanierung des Schulhauptgebäudes begonnen.Diese Sanierung erfolgt – bei laufendem Schulbetrieb – in vier Bauabschnitten, wovon zwei bereits abgeschlossen sind, der dritte Bauabschnitt wird derzeit durchgeführt; der letzte Abschnitt soll im Jahr 2018 in Angriff genommen wer-den. Die Maßnahme einschließlich des Abbruchs des ehemaligen naturwissen-schaftlichen Trakts und der Erneuerung der Außenanlagen wird voraussichtlich 2019 abgeschlossen sein. Viel Geld fließt in die Sanierung des Schul-

zentrums Haßfurt. Der letzte Bauabschnitt soll im Jahr 2018 in Angriff genommen werden.

Zweckverband investiert kräftig ins Schulzentrum Haßfurt Mit dem vierten und letzten Bauabschnitt soll im Jahr 2018 begonnen werden

Nach Fertigstellung der Maßnahme wer-den der Realschule und dem Gymnasi-um attraktive Räume für die Umsetzung moderner Unterrichtsformen mit einer Hauptnutzfläche von 13.529 m2 zur Verfü-gung stehen.

Die Kosten der Gesamtmaßnahmen betra-gen zirka 30.885.000 Euro, die Förderung beträgt insgesamt rund 13.512.000 Euro; der Anteil der Stadt Haßfurt beläuft sich auf rund 5.200.000 Euro, so dass sich die Eigenmittel des Landkreises bei etwa 12.173.000 Euro bewegen.

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Die Generalsanierung der Vier-fachsporthalle in Eltmann läuft seit Dezember 2015. Im ersten Bauabschnitt wurden

die Dusch- und Umkleideräume mit den zugehörigen Fluren modernisiert. Die Fertigstellung erfolgt in Kürze. „Den Vol-leyballern, auswärtigen und ansässigen Vereinen, sowie den Schulen steht dann wieder ein modernisierter und anspre-chender Umkleide- und Duschbereich zur Verfügung“, freut sich Landrat Wilhelm Schneider.Der zweite Bauabschnitt wird sich im Jahr 2018 anschließen und beinhaltet neben

Sporthallen-Sanierung in Eltmann geht voran

den Flucht- und Rettungswegen auch die Sanierung größere Bauteile, wie zum Bei-spiel den Austausch der Verglasung und des Sportbodens. Die Gesamtkosten der Maßnahme betragen rund 2,1 Millionen Euro, darauf entfallen auf den Bauab-schnitt I rund 1,2 Millionen Euro und auf den Bauabschnitt II zirka 900.000 Euro. Insgesamt beträgt die von der Regierung von Unterfranken in Aussicht gestellte Förderung 917.000 Euro. Die Stadt Elt-mann beteiligt sich mit einem Gesamtbe-trag von 582.000 Euro, bleiben also etwa 571.000 Euro Eigenmittel für den Land-kreis.

Seit 2015 läuft die Sanierung der Sporthalle in Eltmann. Die Dusch- und Umkleideräume erstrahlen bereits in neuem Glanz.

Die Straßenverkehrsbehörde und damit auch die Zulas-sungsstelle und die Führer-scheinstelle haben im März

an ihrem neuen Standort im ehemaligen Distra-Gebäude in Haßfurt Am Ziegel-brunn 36, wieder eröffnet.

Mit dem Umzug der Straßenverkehrs-behörde konnten auch eine Reihe von Verbesserungen für die Bürgerinnen und Bürger erreicht werden: bessere Anfahrt, mehr Parkplätze, barrierefreier Zugang. Außerdem gibt es eine helle, großzügige Wartezone. Landrat Wilhelm Schneider dankte allen Kunden der Straßenver-kehrsbehörde für ihre Geduld während der vorübergehenden Schließung der Zulassungsstelle am Freitag und Montag. Darüber hinaus galt sein großer Dank al-len elf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zulassungs- und Führerscheinstelle für den reibungslosen Umzug und die pünktliche Wiederöffnung.

Straßenverkehrsbehörde am neuen Standort am Ziegelbrunn

Ab sofort ist die Straßenverkehrsbehörde des Landratsamtes Haßberge wieder zu den gewohnten Öffnungszeiten erreich-bar: Montag bis Freitag von 8.30 bis 12.30 Uhr sowie Montag und Dienstag von 14 bis 16 Uhr und am Donnerstag von 14 bis 17 Uhr; Telefon 09521/27-132.

Die Staßenverkehrsbehörde des Landrats-amtes Haßberge ist umgezogen. Seit Mitte März 2017 läuft der Betrieb der Zulassungs- und Führerscheinstelle am neuen Standort, Am Ziegelbrunn 36, in Haßfurt. Unser Bild zeigt von (rechts): Personalratsvorsitzenden Edwin Oppelt, Regierungsdirektor Thomas Albert, Landrat Wilhelm Schneider, die Teamleiterin der Zulassungsstelle Karin Göpfert, Geschäftsleiter Horst Hofmann und den Leiter der Straßenverkehrsbehörde Mathias Ullrich. Foto: Moni Göhr

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Für herrrenlose Tiere gibt es im Landkreis Haßberge bald eine neue Anlaufstelle: die Bauarbei-ten am neuen Tierheim in Zell

am Ebersberg schreiten voran und wer-den im September 2017 beendet sein.

Die Vorgeschichte ist lang und schwierig: Seit Schließung des Tierheims in Haßfurt im Jahr 2011 hatte die Tierschutzinitiative interimsmäßig die Betreuung der Fundtie-re übernommen. Auf Grund der beengten Verhältnisse in Oberschwappach konnte dies allerdings nur eine vorübergehende Lösung sein. Schnell hat sich abgezeich-net, dass die Gemeinden des Landkreises dringend wieder ein Tierheim brauchen, um die Fundtierbetreuung sicherzustel-len. Doch dazu musste zunächst ein ge-eignetes Grundstück an einem geeignet Standort gefunden werden. Nach einer langen und beschwerlichen Suche konn-te 2014 endlich ein Grundstück in Zell am Ebersberg an der Zellerstraße 1 erworben werden. Dieser Standort – der zentral an dem Autobahnzubringer zwischen Haß-furt und Zell liegt, konnte allen Anforde-rungen gerecht werden, so dass der Spa-tenstich am 7. April 2016 erfolgen konnte.

„Mit dem Neubau des Tierheims schlie-ßen wir eine Versorgungslücke und ent-lasten die umliegenden Tierheime“, so Landrat Wilhelm Schneider. „Wir wollen in Zell einen Ort schaffen, an dem Fund-tiere bis zu ihrer Vermittlung ein würdi-ges und sicheres Leben führen können.“

Ein neues Heim für herrenlose Tiere

Die Bauarbeiten am neuen Tierheim in Zell am Ebersberg gehen voran. Im Herbst soll die Einrichtung eröffnet werden.

Der Spatenstich am 7. April 2016 markiert das Ende einer langen Geschichte

Das neue Tierheim wird in seiner Größe auf die im Landkreis anfallenden Fund-tierzahlen ausgelegt. Es besteht aus zwei Hallen, die über einen Flachdachbau mit einander verbunden sind. Die erste Halle, der Straße zugewandt, dient der Unter-bringung der Kranken- und Quarantä-nestation für Hunde und Katzen einschl. einem Arztzimmer und der Räume für die Verwaltung und dem Empfang. In der zweiten Halle erfolgt die Unterbringung der Fundtiere einschl. dem dazugehöri-gen Versorgungsbereich. Die Halle 2 ist für die Aufnahme von rund 30 bis 45 Katzen und zirka 10 bis 12 Hun-de ausgelegt. Zusätzlich kann noch eine kleinere Anzahl an Kleintieren aufgenom-men werden. Die gesamte Nutzfläche ein-schließlich der Tierausläufe beträgt rund 1.150 m2.

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Nach fünfjähriger Bauzeit konnte die Wallburg-Real-schule Eltmann am 7. Mai 2016 offiziell eingeweiht

werden. „Entstanden ist eine völlig neue und moderne Schule, in der das Lehren und sicher auch das Lernen noch mehr Spaß machen“, stellt Landrat Wilhelm Schneider zufrieden fest.

Bereits im Sommer 2012 war mit dem ers-ten Bauabschnitt der Generalsanierung begonnen worden. Nach der energeti-schen Sanierung der Außenhülle folgte bei laufendem Schulbetrieb die Innensa-nierung in mehreren Abschnitten.

Ein neues Heim für herrenlose Tiere Wallburg-Realschule in neuem GlanzGeneralsanierung des Gebäudes wurde im Mai 2016 abgeschlossen

Nach umfassender Sanierung und Erweiterung präsentiert sich die Wallburg-Realschule Eltmann hell, freundlich und modern.

Die Städte und Gemeinden sind zwar für die Fundtierbetreuung zustän-dig, konnten aber die Bausummen in Höhe von rund 1,6 Millionen Euro alleine nicht schultern. Deswegen errichtet der Landkreis Haßberge das Tierheim; die 26 Städte, Märkte und Gemeinden beteiligen sich mit einem Investitionszuschuss in Höhe von 1 Million Euro. Die darüberhi-nausgehenden Baukosten trägt der Landkreis. Eigentümer des Tierheims sind die beteiligten Kommunen, die sich mittlerweile im „Zweckverband Fundtier Haßberge“ organisiert ha-ben und künftig den laufenden Be-trieb des Tierheims steuern werden. Die Verwaltung übernimmt die Stadt Haßfurt. Der Zweckverband entschei-det dann auch letztendlich darüber, wer das Tierheim künftig betreibt.

Insgesamt hat die Schule nicht nur ihr äu-ßeres Erscheinungsbild grundlegend ge-ändert, sondern präsentiert sich auch im Innenbereich auf einer Hauptnutzfläche von rund 4.500 m2 hell, freundlich und modern. Das generalsanierte Schulge-bäude bildet mit dem, im November 2011 fertiggestellten Neubau mit den natur-wissenschaftlichen Räumen eine optische Einheit.Die vorveranschlagten Kosten der Gene-ralsanierung mit 6.675.928 Euro werden voraussichtlich gehalten. Die bewilligte Förderung beträgt 3.055.000 Euro, so dass mit einem Eigenanteil des Landkreises von rund 3,62 Mio. Euro zu rechnen ist.

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Landratsamt HaßbergeAm Herrenhof 197437 Haßfurt Telefon 09521/27-0Fax 09521/27-101E-Mail: [email protected] Internet: www.hassberge.de

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