HORNER GEEST
LANDSCHAFTSACHSELEITSYSTEM
Ein Leitsystem, das sowohl lenkt als auch informiert, führt
durch die Landschaftsachse.
MEILENSTEINE und Bodenmarkierungen markieren den Weg.
WEGWEISERSTELEN geben an unübersichtlichen Kreuzungspunkten die
Richtung an.
ORIENTIERUNGSSTEINE bilden die Gesamtachse ab und erklären die
Hintergründe.
INFORMATIONSSTEINE geben Auskünfte zu den Bürgerprojekten und
besonderen Orten in der Landschaftsachse.
GRÜNES NETZ HAMBURG
Das Grüne Netz gliedert die Stadt, schafft Verbindungen in die
Landschaft und macht Hamburg attraktiv und lebenswert. Zentrale
Bestandteile sind die zahlreichen Parkanlagen, Spiel- und
Sportflächen, Kleingärten, Friedhö-fe und die zwei Grünen
Ringe.
Der Erste Grüne Ring verläuft auf dem ehema-ligen Wallring in
etwa einem Kilometer Entfer-nung um das Rathaus herum. Der Zweite
Grü-ne Ring verbindet die großen Parkanlagen und Parkfriedhöfe
Hamburgs miteinander und hat eine Länge von knapp 100
Kilometern.
Ausgehend vom Ersten Grünen Ring führen die zwölf
Landschaftsachsen auf grünen Wegen von der Innenstadt in die
Landschaften am Stadtrand.
Die LANDSCHAFTSACHSE HORNER GEEST ist die erste grüne Achse, die
in einem vielschich-tigen Planungs- und Mitwirkungsprozess
ge-staltet und als „Hamburgs längster Park“ ge-baut worden ist.
STADTNATUR ERLEBEN Prägend und namensgebend ist der Geesthang,
der zwischen Borgfelde und Horn mit Höhen von bis zu 14 Meter über
Normalhöhennull deutlich erkennbar ist. Er kennzeichnet den
nördlichen Rand des eiszeitlichen Elbe-Urstromtals, das vor ca.
12.000 Jahren durch Schmelzwasser entstand. Mit Treppen, Podesten,
Aus- sichtspunkten und Hangbepflanzungen sowie der Mar-kierung der
Höhenlinie 14 betont die Landschaftsachse die verbliebenen Relikte
der Ursprungslandschaft und ruft die Entstehungsgeschichte der
Geest in Erinnerung. Die „HOHE 14“ findet sich z. B. an der
Geestschaukel, auf Treppen oder an „NISTKÄSTEN“.
150 Nistkästen begleiten die Landschaftsachse Horner Geest und
bieten Vögeln und Fledermäu-sen ein neues Zuhause. Besonderes
Augenmerk gilt dem STAR, dem Leitvogel der Landschaft-
sachse, für den Kästen mit extragroßem Einflugloch aufgehängt
wurden. Der Singvogel war Vogel des Jahres 2018, da er immer
seltener in unseren heimischen Gehöl-zen zu finden ist.
Naturerfahrung mitten in der Stadt: abwechs-lungsreiche
Wiesenflächen bieten Tieren und Pflanzen neuen Lebensraum.
Unterschiedli-ches Saatgut aus der Region sorgt für vielfältige
Blühaspekte und ein großes Angebot an Nahrungs- und Brutstätten
für Insekten, Bienen und Schmetterlinge. Diese „WILDEN WIESEN“
dürfen betreten werden, Sitzmöglich-keiten bieten Raum zum
Beobachten und Entspannen. Geesttypische Bäume wie Birken, Kiefern
und Eichen begleiten den Weg durch die Landschaftsachse. In der
Nachbarschaft zu Kleingärten und Urban Gardening Pro-jekten
gepflanzte Obstbäume laden zum Naschen ein.
BÜRGERPROJEKTE
Eine Million Euro für Bürgerprojekte! So startete 2016 der
Mitwirkungsprozess „DEINE GEEST“. Aus einer Vielzahl von
eingereichten Ideen wurden Bürgerprojekte zur Weiter-entwicklung
und Realisierung gewählt. Zehn unterschied- liche Projekte wurden
entlang der Achse gebaut und setzen besondere Akzente:
Entlang der Landschaftsachse wandert die „OPEN KÖÖK“, eine
mobile Freiluft-Küche, die an unterschiedlichen Orten in der Horner
Geest zum Einsatz kommt.
In St. Georg ist der „KLETTEORIT“ eingeschla-gen und bietet mit
vier Meter Höhe Boulder-Sport für Profis und Unerfahrene.
In Borgfelde kommt die Landschaftsachse in Bewegung. „FIT FOR
GEEST“ kombiniert ent-lang des Borgfelder Grünzugs Fitness-Pfad und
Parkour.
Für Schaukelerlebnisse von gemütlich bis Ner-venkitzel sorgt das
Siegerprojekt des Mitwir-kungsprozesses – die „GEESTSCHAUKEL“.
In der „FLEDERMAUSGEEST“ bieten Holzlie-gen Platz zum Entspannen
und Beobachten der Flugakrobaten, die durch insektenfreundliche
Pflanzungen angelockt werden.
Kletterpfade mit schwankenden Stegen und Ba-lancier-Routen
führen im „AKTIVEN THÖRLS PARK“ durch das Gehölz und verbinden den
süd-lichen mit dem nördlichen Parkabschnitt.
In Horn hat „SPRAY AND DANCE“ einen Seiten-arm der
Landschaftsachse erobert. Hier kann Musik gehört, getanzt, gesprayt
oder einfach nur entspannt werden.
Gartenliebhabende kommen in den „HORNER PARADIESEN“ in Horn und
im „GRÜNEN FA-DEN“ in Billstedt auf ihre Kosten. Diese Urban
Gardening Projekte bieten Raum für Naturerfah-rung und gemeinsames
Gärtnern.
Der selbst organisierte Markt „HORNER.MARKT.FREIHEIT.“ bietet
monatlich Kunst und Kultur aus der Region. Zusammen mit Bühne und
Spie-lecontainer schafft er einen offenen lebendigen Ort mitten in
Horn.
BESONDERE ORTE
Die Landschaftsachse führt an Orten entlang, die sich mit ihren
ganz besonderen Atmosphä-ren von der Umgebung abheben. Dazu
gehören
vor allem die Friedhöfe. In Hamm lohnt sich ein Abstecher in den
seit 1923 unter Denkmalschutz stehenden verwun-schenen ALTEN HAMMER
FRIEDHOF an der DREIFAL-TIGKEITSKIRCHE. Die Landschaftsachse
durchquert die beschaulichen FRIEDHÖFE VON SCHIFFBEK UND ÖJEN-
DORF. Eingebettet zwischen imposanten Großbäumen erstrecken sich
die Grabstätten auf dem Parkfriedhof Öjendorf. Daneben bietet der
Schleemer Bach mit seiner naturnahen Gestaltung einen idyllischen
Rückzugsort, für Trauernde genauso wie für Erholungssuchende.
Auch Parkanlagen entlang der Achse haben ihre Besonderheiten. So
weist das HORNER MOOR einen kleinen Teich auf, der in der
Vergangenheit als Fischteich, später als Badeplatz genutzt wurde
und mittlerweile ein geschütztes Biotop ist.
Im ÖJENDORFER PARK liegt der ÖJENDORFER SEE, Endpunkt der
Landschaftsachse. Er ist mit seinen 46 Hektar mehr als zweimal so
groß wie
die Binnenalster und bietet neben einem artenreichen
Vogelschutzgebiet Sandbuchten und Badeerlebnis.
IMPRESSUMHERAUSGEBERIN
Freie und Hansestadt Hamburg Behörde für Umwelt, Klima, Energie
und AgrarwirtschaftNeuenfelder Straße 1921109 Hamburg
V.I.S.D.P.
Jan Dube
AUFLAGE
5.000 Stück
STAND
Juni 2020
WEBSITE
www.deinegeest.hamburg
REDAKTION & TEXT
Cordula RasuliMarie Hliwa
GESTALTUNG UND KARTOGRAPHIE
Studio Käfig Jan Vismann
BILDQUELLEN
Wilde Wiesen, BUKEA Friedhof Schiffbek und Öjendorfer See,
Isadora Tast
