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Mittwoch, 24. Juni 2015 IMC Fachhochschule Krems, Trakt G1, Campus Krems NACHBERICHT LEBEN MIT DEMENZ SELBSTBESTIMMT IN DIE ZUKUNFT Zuhören. Mitreden. Diskutieren.

LEBEN MIT dEMENz - Kommunalnet · univ.-prof. Dr. stefanie Auer Donau-universität Krems, Department für Klinische Neurowissenschaften und räventionsmedizin, p MAs Alzheimerhilfe

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Mittwoch, 24. Juni 2015IMC Fachhochschule Krems, Trakt G1, Campus Krems

NACHBERICHT

LEBEN MIT dEMENzselbstbestimmt in die zukunft

zuhören. Mitreden. diskutieren.

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IMpREssuM

Herausgeber Amt der NÖ Landesregierung, Abteilung Wohnungsförderung,

3109 St. Pölten, Haus 7A, E-Mail: [email protected], Internet: www.noe-betreuteswohnen.at

Konzept, Grafik & projektabwicklung Fichtinger Werbeagentur GmbH

Veranstaltungsbetreuung Media Contacta Ges.m.b.H.

Fotos Philipp Monihart, Christoph Reiter-Havlicek

August 2015

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sehr geehrte Teilnehmerin, sehr geehrter Teilnehmer!

Wir freuen uns, dass Sie am heurigen Symposium des Landes Niederösterreich zum Thema „Leben mit demenz! Selbstbestimmt in die zukunft?“ teilgenommen haben. Sie und rund 200 Interessierte waren aber nicht nur als zuhörer, sondern auch als aktive „Mitarbeiter“ gefragt. Und so haben Sie sich im World-Café in drei Arbeitsgruppen dem Thema demenz gestellt, miteinander diskutiert und Visionen erschaffen. denn ziel war es, zukunftsbotschaften zu entwickeln.

Mit diesem Nachbericht können Sie den interessanten und sehr informativen Nachmittag Revue passieren lassen. Wir haben für Sie alle Impulsreferate sowie Ihre Beiträge und zukunftsbotschaften zusammengefasst.

Herzlichen dank, dass Sie Teil dieser gelungenen Veranstaltung waren und mit uns einen gemeinsamen Schritt in die zukunft gesetzt haben.

Kontakt:

Büro LH-stv. Mag. Wolfgang sobotka: Mag. Günther Haslauer, Pressesprecher • 0676/81212221 • [email protected]

Büro LR Mag. Barbara schwarz: Mag. (FH) Dieter Kraus, Pressesprecher • 0676/81212655 • [email protected]

Büro LR Mag. Karl Wilfing: Florian Liehr, Pressesprecher • 02742/9005-12324 • [email protected]

LEBEN MIT dEMENzselbstbestimmt in die zukunft

Mag. Barbara SchwarzLandesrätin

Mag. Karl WilfingLandesrat

Mag. Wolfgang SobotkaLandeshauptmann-Stellvertreter

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prim. univ.-prof. Dr. Josef MarksteinerÄrztlicher Leiter psychiatrie und psychotherapie A am Landeskrankenhaus Hall

demenz ist ein Oberbegriff und umfasst verschie-dene neurodegenerative Erkrankungen des Ge-hirns. die häufigste demenzform ist die Alzheimer- krankheit, etwa die Hälfte der an demenz Erkrank-ten sind Alz-heimerpatienten (Harvey et.al, 2003).

demenzformen, die zu etwa 10 % gleich häufig vor-kommen sind: vaskuläre demenz (gefäßbedingte demenz), demenz in Verbindung mit der Parkinson-krankheit und demenz mit Lewy-Körperchen sowie die Stirnhirndemenz (frontotemporale lobäre dege-neration).

die demenziellen Erkrankungen nehmen mit dem Alter zu. ln Österreich beläuft sich die hochgerechnete zahl an Demenzerkrankten auf ca. 140.000, davon sind ca. 90.000 an Alzheimerdemenz erkrankt.

Die Krankheitsdauer ab Diagnosestellung geht von 4 – 12 Jahren, je jünger der Erkrankte, desto schneller ist der Verlauf. Ein Leitsymptom der Alzheimerkrankheit ist Vergesslichkeit, die über das altersgemäße Ni-veau hinausgeht. Die Alzheimerkrankheit ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung. Je nach Stadium treten unterschiedliche Symptome auf: zu Beginn steht besonders die Gedächtnisstörung im Vordergrund, im mittleren Stadium zeigt sich, dass es bereits schwerwiegende Probleme gibt, den Alltag zu bewäl- tigen und im fortgeschrittenen Stadium kommt es zum vollständigen Verlust kognitiver Fähigkeiten mit zum Schluss schwerer Pflegebedürftigkeit.

demenzielle Erkrankungen und somit auch die Alzheimerkrankheit sind chronisch fortschreitende Erkran-kungen, durch medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien können Symptome gemildert werden und der Krankheitsverlauf kann verzögert werden. Für die Behandlung der Alzheimerkrankheit gibt es zwei etablierte Medikamentengruppen: Cholinesterasehemmer und Glutamatrezeptorantagonisten. ln nationalen und internationalen Richtlinien wird ein Behandlungsalgorithmus vorgeschlagen. Medikamen-te verzögern das Fortschreiten der Erkrankung, bewirken allerdings nicht, dass die Erkrankung gestoppt werden kann.

die Grundlagenforschung hat zu vielen neuen Erkenntnisse geführt. daraus abgeleitete Therapieprinzipien wurden in den letzten Jahren in klinischen Studien untersucht. Die Beeinflussung der pathologischen intra- und extrazellulären Amyloidablagerungen steht derzeit im Fokus klinischer Studien. Leider war kein therapeu-tischer Ansatz bisher klinisch ausreichend wirksam, mindestens 11 Phase-3-zulassungsstudien mit unter-schiedlichen Therapieansätzen waren negativ.

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Demenz – zwischen etablierten und neuen Therapiekonzepten

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zusammenfassend ergibt sich, dass die etablierten Antidementiva wie Cholinesterasehemmer und Memantin nach wie vor Standardpräparate sind. die intensive klinische Forschung hat viel dazu beigetragen, neue patho-genetische Mechanismen zu verstehen, führte allerdings bisher nicht zu neuen zugelassenen medikamentö-sen Therapien. der Schwerpunkt neuer therapeutischer Ansätze liegt in der Prävention bzw. einem sehr frühen Erkennen der demenz und frühem Behandlungsbeginn.

Vita

Primar Univ.-Prof. Dr. Josef Marksteiner leitet seit Anfang April 2011 die Abteilung für Psychiatrie und Psycho-therapie A am Landeskrankenhaus Hall. Josef Marksteiner ist dort für die allgemeinpsychiatrische Vollversor-gung der Tiroler Bezirke Innsbruck-Land und Schwaz sowie überregional für die Bereiche Gerontopsychiatrie sowie forensische und tagesklinische Psychiatrie verantwortlich.

Primar Dr. Josef Marksteiner (Jahrgang 1960) wurde in Brandenberg/Tirol geboren. Er studierte in Innsbruck Medizin. Nach zweifacher Facharztausbildung – Pharmakologie und Toxikologie sowie Psychiatrie und Neuro-logie bzw. Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin – war er als Fach- und Oberarzt in der Abteilung für Allgemeine Psychiatrie an der Klinik Innsbruck tätig, wo er 2001 habilitierte und 2003 zum stellvertretenden Leiter aufstieg. danach leitete er die Abteilungen für Psychiatrie und Psychotherapie an den Kliniken Rankweil und Klagenfurt.

LEBEN MIT dEMENzselbstbestimmt in die zukunft

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Dr. iur. Christian Bürger, MscLeiter der Bewohnervertretung des NÖ Landesverein für sachwalterschaft und Bewohnervertretung

Seit 1.7.2005 ist das Heimaufenthaltsgesetz (im folgenden HeimAufG) in Kraft und regelt die Voraus-setzungen und die Überprüfung von Beschränkun-gen der Bewegungsfreiheit in Pflege- und Betreu-ungsinstitutionen sowie in Krankenanstalten. das HeimAufG gilt für Krankenanstalten (ausgenommen psychiatrischen Abteilungen), soweit dort Patienten, die aufgrund einer geistigen Behinderung oder psychischen Erkrankung ständiger Pflege oder Betreuung bedürfen, Freiheitsbeschränkungen unterworfen werden.

Hauptsächlich von freiheitsbeschränkenden Maßnahmen im Akutkrankenhaus betroffen sind demenziell er-krankte Menschen. 27,9 % dieser Patientengruppe werden durchschnittlich 77,1 Stunden fixiert. Häufige Gründe für Fixierungen sind neben Sturzgefahr und fordernden Verhaltensweisen das Legen von Magensonden, Harn-kathetern und zentralvenösen zugängen sowie die Unterbringung in Mehrbettzimmern und die Behandlung auf Intensivstationen (Krüger et.al., Use of physical restraints in acute hospitals in Germany, Int J Nurs Stud 2013).

Der Anteil demenzkranker Patienten im Krankenhaus beträgt bereits mehr als 10 % (vgl. Schäffer/Wingenfeld, 2008). Diese Patienten berühren Routinen im Krankenhausalltag und stören das System. Sie befinden sich in einer fremden Situation und reagieren entsprechend verwirrt und ängstlich. Krankenhäuser fallen aus den vielen Innovationen zur Verbesserung der Versorgungssituation demenzkranker Menschen heraus. (Kleina/Wingenfeld, 2007).

Seit Inkrafttreten des HeimAufG wurden bereits 95.000 freiheitsbe- und einschränkende Maßnahmen an die Bewohnervertretung des NÖ Landesvereins für Sachwalterschaft und Bewohnervertretung gemeldet. Mehr als 2/3 aller Meldungen (65.300) wurden von den NÖ Landeskliniken abgesetzt. Im Jahr 2014 betrug der Anteil der Meldungen aus den Krankenanstalten bereits 84 % (9.677 Meldungen von insgesamt 11.504). Dafür verantwortlich ist einerseits die vermehrte Aufnahme desorientierter, demenziell erkrankter Menschen und andererseits die hohe Fluktuation bzw. kurze Aufenthaltsdauer der Patienten.

Will man – angesichts der prognostizierten Verdoppelung der Demenzerkrankungen bis 2050 – diese Patien-tengruppe in den Akutspitälern professionell und würdevoll behandeln, so ist evident, dass sich die Kranken-anstalten zunehmend „geriatrisieren“ müssen und ihre Versorgungsstruktur auf die Bedürfnisse hochaltriger, multimorbider und demenziell erkrankter Menschen einrichten.

„so viel Freiheit wie möglich. so viel sicherheit wie notwendig.“

Freiheitsbeschränkungen bei demenziell erkrankten Menschen10 Jahre Heimaufenthaltsgesetz im Akutkrankenhaus

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Vita

Promovierter Jurist, seit 2000 beim NÖ Landesverein für Sachwalterschaft und Bewohnervertretung angestellt• 2000 bis 2005: hauptamtlicher Sachwalter in der Geschäftsstelle Mödling• 2005 bis dato: Aufbau und Leitung des Fachbereiches Bewohnervertretung

1997 bis 1999 juristisches Mitglied der Ethikkommission des Wilhelminenspitals

2006 bis 2009 Lehrer für „Politische Bildung und Recht“ an der Caritas Schule für Sozialbetreuungsberufe in Wien

2009 bis 2011 Masterlehrgang „demenzstudien“ an der donau-Universität KremsMasterthese „Medikamentöse Freiheitsbeschränkungen in Pflegeheimen und Krankenanstalten“

Laufende Vortragstätigkeit an der donau-Universität Krems, der Medizinischen Universität Wien, in Krankenpflegeschulen, beim Fonds Soziales Wien, bei der NÖ Landesakademie und der Akademie für Recht und Steuern.

Vorsitz in der Arbeitsgruppe zum „Manual Heimaufenthaltsgesetz. Erläuterungen zur medikamentösen Freiheitsbeschränkung (2011)“

zahlreiche Publikationen zum Heimaufenthaltsgesetz u.a. im Handbuch Medizinrecht, in der Österreichi-schen zeitschrift für Pflegerecht (ÖzPR) und in der interdisziplinären zeitschrift für Familienrecht (iFamz)

LEBEN MIT dEMENzselbstbestimmt in die zukunft

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univ.-prof. Dr. stefanie AuerDonau-universität Krems, Department für Klinische Neurowissenschaften und präventionsmedizin, MAs Alzheimerhilfe

Eine demenzstrategie enthält den Plan einer Regie-rung, wie diese beabsichtigt, in zukunft dem Phäno-men demenz in unserer Gesellschaft zu begegnen. diese politische Strategie ist nötig, damit schnell ge-zielte Hilfe bei den Betroffenen und Angehörigen an-kommt. Menschen haben heute weltweit die Chan-ce, älter zu werden als je zuvor. Mit dieser Chance ist allerdings das Risiko verbunden, an einer demenz zu erkranken.

demenzielle Erkrankungen werden in den nächsten Jahren in einer Dimension zunehmen, die unsere Gesundheitssysteme und deren Finanzierung ge-fährden. damit sind demenzielle Erkrankungen nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein gesamt-ge-sellschaftliches und somit politisches Thema. Stigmatisierung, Verleugnung und unzureichende finanzielle Ressourcen sind einige der Gründe dafür, dass Personen mit Demenz und auch ihre Angehörigen nicht jene Unterstützung bekommen, die sie benötigen – und dies trotz der erzielten Fortschritte in der Wissenschaft.

Alle relevanten Gesundheitsorganisationen (z.B. Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Alzheimer’s disease International (AdI) und Alzheimer Europe) fordern die Regierungen aller Länder auf, nationale demenzstrategien zu entwickeln, um auf diese große Herausforderung zu reagieren. die erfolgreichsten und kosteneffektivsten Projekte müssen miteinander verknüpft werden. In diesem Zusammenhang wird auch die Einbeziehung der Standpunkte von Betroffenen und Angehörigen gefordert. das ziel einer demenzstrategie, die in Kooperation mit Experten erstellt wird ist, Pläne und Leitlinien zur Umsetzung an die ausführenden Organisationen in den Ländern weiterzugeben und dort an die speziellen Bedürfnisse anzupassen.

die Österreichische Bundesregierung hat 2015 beschlossen, diesem internationalen Trend zu folgen und eine Österreichische demenzstrategie („Gut leben mit demenz“) nach dem Modell „health in all policies“ zu ent-wickeln. die Bündelung aller maßgeblichen Kräfte zur optimalen Nutzung der Ressourcen wird angestrebt, die in der Folge an bundesländerspezifische Bedürfnisse angepasst werden müssen. die Enttabuisierung und die Früherkennung bilden dabei zentrale Anliegen. Neben der medizinischen Perspektive soll zunehmend eine Kultur interdisziplinärer zusammenarbeit entstehen, die die Entwicklung integrierter Versorgungsstrukturen zur optimalen Begleitung betroffener Familien ermöglicht. Ein Teil der Strategie ist ein klares Bekenntnis zur Evidenz-Basierung der Versorgungsmodelle. damit ist die spezielle Förderung der Grundlagen- und Ver-sorgungsforschung auch ein Bestandteil der Österreichischen demenzstrategie. Um die ziele der Öster- reichischen demenzstrategie zu erreichen, ist es nötig, dass berufspolitische ziele und ziele einzelner Organi-sationen der Problemlösung untergeordnet sind.

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Wozu eine Demenzstrategie für Österreich und Niederösterreich? Univ.-Prof. dr. Stefanie Auer in zusammenarbeit mit Mag. (FH) Edith Span

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Vita

h-Index: 18i10 Index: 24

Klinische und Gesundheitspsychologin, doktorats-Studium an der Karl Franzens Universität Graz:

• Seit 2015 Professorin für Demenzstudien an der Donau Universität Krems, Department für Klinische Neurowissenschaften und Präventionsmedizin.• Seit 2009 Leiterin des Lehrgangs für „Demenzstudien an der Donau Universität Krems (www.donau-uni.ac.at/Demenzstudien)• Seit 2001 Wissenschaftliche Leitung der MAS Alzheimerhilfe (www.alzheimerhilfe.at), Bad Ischl, Oberösterreich• 1991- 2001 Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Assistenzprofessorin am NYU Medical Center, department für Psychiatrie

In den letzten Jahren hat Prof. Auer ihren Arbeitsfokus auf die Entwicklung evidenzbasierter innovativer und ökonomisch vertretbarer Lösungen zur Begleitung und Behandlung von Menschen mit demenz und deren An-gehörigen gelegt und gemeinsam mit ihrem oberösterreichischen Team das Modell der demenzservicestelle entwickelt. dieses Modell ist ein niederschwellig angelegtes Versorgungsmodell zur Förderung der Früherken-nung und zur Verhinderung der frühzeitigen Institutionalisierung von Menschen mit demenz. Ein weiteres ziel des Modells ist die Reduktion der Belastung der Angehörigen. Dieses Projekt ist von einer Langzeitdatenbank begleitet, die bereits wichtige Erkenntnisse und Ergebnisse liefern konnte. Ein weiteres Forschungsinteresse bildet die Pflegeheimforschung.

Prof. Auer ist Autorin zahlreicher Publikationen und Mitglied nationaler und internationaler Arbeitsgruppen.

publikationen

Auer, s., Span E, zehetner, F. Stadiengerechte psychosoziale Begleitung von Menschen mit demenz das Behandlungskonzept der M.A.S Alzheimerhilfe für Betroffene und Angehörige. Psychopraxis, 2013 DOI 10.1007/s00739-013-0069-x.

Auer, s., Span , E. demenzservicestellen der M.A.S Alzheimerhilfe: Psychosoziale Langzeitbehandlung für Personen mit demenz und deren Familien. Buchbeitrag Tirol, 2013 in press.

Auer, s. Span E. Reisberg B. dementia service centres in Austria: A comprehensive support and early detection model for persons with dementia and their caregivers-theoretical foundations and model description. dementia, 2013 open access. DOI:10.1177/1471301213502214. Auer, s., Gräßel E, Viereckl C, Kienberger U, Span E, Luttenberger K. Professional care team burden (PCTB) scale- reliability, validity and factor analysis. Health and Quality of Life Outcomes 2015, 13:17 doi:10.1186/s12955-014-0199-8.

Eine vollständige Publikationsliste befindet sich im Internet unter: http://www.alzheimer-hilfe.at/unser_beitrag.html#h8

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Ao. univ.-prof. Mag. Dr. Franz KollandAußerordentlicher professor an der Fakultät für sozialwissenschaften in Wien und Leiter der Forschungsgruppe Alter(n)

Die Lebenswelten von Jung und Alt sind oft weit voneinander entfernt. Während viele Jugendliche in einer Welt des technischen Fortschritts zu Hause und über weite räumliche distanzen vernetzt sind, verbringen manche Senioren ihre zeit allein oder in Heimen – fernab vom Rest der Gesellschaft. Offen ist, ob die neuen Formen der sozialen Beziehungen über Facebook, Twitter oder Snapchat als günstig oder belastend für die Beziehungen zwischen Jung und Alt einzustufen sind.

Alternde Eltern leben für mehr als ein halbes Jahr-hundert gleichzeitig mit ihren Kindern und etwa fünfundzwanzig Jahre gleichzeitig mit ihren Enkelkindern. Die Älteren sind, weil sie gleichzeitig mit Kindern und Enkelkindern leben, ein Teil des Lebens der erwachsenen Kinder und Enkelkinder. dabei sind die großen kulturellen Abstände zwischen den gleichzeitig lebenden Generationen eine Herausforderung im täglichen Umgang. Festgestellt werden konnte bisher, dass die entfernter liegenden Generationen, d.h. Großeltern und Enkelkinder, sich über weite Strecken besser verstehen als die nahe beieinander liegenden Generationen, d.h. erwachsene Personen und ihre Eltern.

Wie sehen die Beziehungen zwischen den Generationen außerhalb der Familie aus? Forschungen zeigen, dass die Kommunikation hauptsächlich innerhalb der eigenen Generation abgewickelt wird. die Generationenspan-ne beträgt lediglich 15 Jahre, d.h. soziale Kontakte werden hauptsächlich mit jenen Personen gepflogen, die nicht mehr als sieben, acht Jahre älter bzw. jünger sind. Es sinkt also die Kontakthäufigkeit mit wachsender Altersdistanz der Kontaktpartner. So hat etwa die Mehrheit der österreichischen Bevölkerung keinen Kontakt zu deutlich älteren Menschen als sie selbst.

Die Generationenbeziehungen sind jedenfalls durch die demografischen Verschiebungen und durch den Struk-turwandel der Familie zu einem zentralen Thema der öffentlichen diskussion geworden. Einerseits bestehen ge-sellschaftliche Verteilungskonflikte im Hinblick auf materielle Ressourcen, deren Höhepunkt auf uns zukommt, wenn die jetzt erwerbstätige, geburtenstarke Generation ins Pensionsalter kommt. Andererseits sind innerfami-liär Veränderungen zu erwarten, weil die Ansprüche steigen, eine bessere Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Freizeit zu erzielen. zu den Beziehungen zwischen den Generationen werden aber auch weiterhin dinge gehören wie „Sich-reiben-Können“, „Gebraucht-Werden“, „Weitergeben“ und vor allem Lernen und Reifen. Verlangt ist eine neue Kultur der Beziehungen zwischen den Generationen. dies gilt für den Bereich des Arbeitsmarktes, für die Nutzung neuer Technologien, für den Bereich der Familie. der Prozess der Kulturüberlieferung, der Weiter-gabe von Erfahrung und Wissen von einer Generation an die nächste wird immer weniger selbstverständlich. die Weitergabe von Wissen geschieht zunehmend weniger auf der Basis von überlieferter Erfahrung, sie geschieht auf der Basis gegenseitiger Akzeptanz und von Kompetenzen, die es ständig zu prüfen gilt.

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Altern und Generationenbeziehungen im demographischen Wandel

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Vita

Seit 1997 außerordentlicher Professor für Soziologie an der Fakultät für Sozialwissenschaften der Universität Wien und Leiter der Forschungsgruppe Alter(n).

2000 bis 2005 Wissenschaftlicher Leiter des Ludwig Boltzmann-Instituts für Sozialgerontologie und Lebens-laufforschung.

Editor des International Journal of Education and Ageing (Lancaster, UK) und der Zeitschrift für Gerontologieund Geriatrie (Heidelberg, dE).

Vorstandsmitglied der Österreichischen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie;

Mitglied des Beirats für Altersmedizin des Bundesministeriums für Gesundheit, Familie und Jugend.

Leiter des postgradualen Studiengangs „Gerontologie und soziale Innovation“ an der Universität Wien.

Sprecher des Arbeitskreises Geragogik der deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Mitbegründer derakademischen Ausbildung in Geragogik in Österreich.

Österreichischer Staatspreis für Erwachsenenbildung (Kategorie: Wissenschaft).

Neuere publikationen:

Gem. m. A. Amann: das erzwungene Paradies des Alters? Fragen an eine kritische Gerontologie. Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2014.

Gem. m. K. Baumgartner und A. Wanka: Altern im ländlichen Raum. Stuttgart: Kohlhammer, 2013.

Gem. m. P. Ahmadi: Bildung und aktives Altern. Bewegung im Ruhestand. Bielefeld: Bertelsmann, 2010.

Forschungsprojekte:

Modulare Informations- und Kollaborationsplattform zur Unterstützung des selbstbestimmten Lebens älterer Menschen (SMART CARE BASE) (2013 – 2015).

Cool towns for the elderly – protecting the health of elderly residents against urban heat (STO PHOT) (2011 – 2014).

Ältere ArbeitnehmerInnen in Handelsunternehmen (2010 – 2011).

Länger arbeiten in der geriatrischen Pflege und Betreuung (LAP) (2010 – 2012).

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01 Weitere Einrichtungen in Holland ? – neinGeplante Einrichtungen weltweit:- Australien- USA/Dallas- Norwegen/Oslo 4x- Südafrika/Kapstadt- England- Frankreich/Bordeaux

02 Anfänge und erste Überlegungen:- An der Stelle ursprünglich Altenheim/1992 Start; bezogen August 2008- Pflegemanager+Projektleiter: wollten etwas anderes für Eltern und sich selbst- Benötigt wird eine Umwelt, die die Bewohner verstehen!- Angebot sah aus wie Spital!- Es braucht professionelle Mitarbeiter- Normale Häuser – normaler Haushalt- 23 Wohnungen mit 6 – 7 Bewohnern- „Normale“ Gruppengröße – damals 8, heute 6 Personen! (8 wäre besser für Finanzen …)- Jeder stirbt im eigenen Bett … - Soziale Kontakte sind wichtig, z.B. im Restaurant, als Mitglied eines Vereins, im Café, in der Kirche, beim Friseur, beim Einkauf- Entstehungsprozess: a) Ursprünglich im Altbau begonnen. Es gab einen Bauernhof. b) Ausgesucht, wie groß die Gruppe sein soll, gemeinsam mit Psychologe, der 7 Lebensstile entwickelte. c) Mit Angehörigen besprochen d) Evaluiert > passt! - 8. Lebensstil durch Migrationshintergrund- Es gibt Liste zum Ausfüllen; wird analysiert; daraus ergeben sich verschiedene, meist 2 dominante Lebensstile!- Warteliste! 9 – 12 Monate- Bewohner kommen aus Umkreis von 30 km- Lebensstilumgebungen haben sich geändert … werden weiterentwickelt

03 Finanzierung:- Wie normales Pflegeheim- Indikation Demenz unabhängige Entscheidung/abgesicherte Diagnose- 5.000,- Euro/Monat staatlich finanziert- Bis max. 2.500,- Euro Refundierung seitens Bewohner an den Staat- Plus Paket je Wohnung (15,– bis 60,– Euro) verschieden- Mitgliedsbeiträge für Clubs verschieden

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ReiseberichtDemenzdorf De Hogeweykaufgenommen am: 25.03.2015 aufgenommen durch: Architektin Mautner Markhof Ort: Niederlande, Demenzdorf De Hogeweyk

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04 Personal:- Einbeziehung der Angehörigen und Ehrenamtlichen- Ausbildung: auf Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter wird großen Wert gelegt - 150 Ehrenamtliche und 260 bis 270 Mitarbeiter entspricht 170 Vollzeitäquivalente

Diplomierte pflegekraft- Team 7.00 – 22.30 Uhr (Nachtteam 5 Personen)- Nachts ist niemand in der Wohnung! Akustische Überwachung; es gibt theoretisch Möglichkeit für Videoüberwachung- 8.00 – 13.00 Uhr + Assistenz (Haushalt wie Tagesmutter)- Extraunterstützung 1,5 Std./Tag

Wichtig: Selbe Gesichter! Gibt Sicherheit! (daher keine Praktikanten möglich)

Zusätzlich- Sozialarbeiter- Krankenschwestern- Physiotherapie- 4 Ärzte (1 Geriater, 3 Hausärzte) extern, werden bei Bedarf gerufen- Psychologe (halbe Stelle)- Restaurantmitarbeiter- Verkäufer

05 Altersgrenze: ab 65 Jahren! - Durchschnittsalter 84 Jahre- Es gibt 2 Heime für Jüngere- In 22 Jahren gab es nur 3 Personen, die sich im System nicht wohlfühlten; abhängig von Charakter und demenz bzw. Weltkrieg

06 Supermarkt:- Teams kaufen dort für den Alltag ein- Pluspaket 15,– bis 65,– Euro/Monat von den Angehörigen für Blumen, Wein … wird mit den Angehörigen je Gruppe besprochen. Produkte sind gekennzeichnet.

07 Clubs = Vereinsleben:- 25 % kein Club- 75 % ein oder mehrere Clubs - Es wird Mitgliedsbeitrag bezahlt- z.B. Backverein (2 Ehrenamtliche + Profi) – Clubraum- Schwimmverein - es wird zum Schwimmen gefahren- Malverein- Musikverein – Mozartraum etc.

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08 Unterschiedliche Lebensstile:- Indonesisch (sehr viele Besucher) - indonesische Gruppen leben in einer Inselküche und großen Wohnräumen, weil viele Besucher- Handwerker/christlich – jeweils nur 1 Gruppe- Häuslich (Haushalt ist wichtig; laden sich gegenseitig zum Kaffeetrinken ein)- Urban (Treffen in Kneipe, man lebt mit Nachbarn)- Gehoben (später aufstehen, später zu Bett, Besucher gehen ins Café, französische Küche)- Kulturell (Künstler, Maler, Individuelle, moderne Einrichtung (Ikea-like), Couscous …)

- Sozialarbeiterin begleitet die Angehörigen die ersten 6 Wochen: macht Lebensplan, sonst gibt es auch Pflegeplan

09 Veranstaltungsbüro: - DVDs/CDs zum Ausborgen - Kurse für Ehrenamtliche + Mitarbeiter- „altes“ Plakat, damit Angehörige mit den Bewohnern über dieses Thema sprechen können

- Theater: Wird für Veranstaltungen und Seminare genützt. durch Sponsoren finanziert.

- Kneipe: Café/Bar

10 Baulich: - Insgesamt 1,5 ha Areal; nach außen schützt sich Gebäude selbst = kein zaun!- Fenster und Fenstertüren nur kippbar- Anzahl der Bäder im Verhältnis 1:3 bzw. 1:4- Zimmergröße 15 – 20 m2²- Max. 2-geschossig: jede Whg. hat Außenbezug - Je 2 Gruppen haben Verbindung/Fluchtweg, sonst über außen erreichbar - Garten, Restaurant und Café/Bar wurden jeweils von Profis gestaltet!

11 Außenraum: - Speziell gestaltet- Jeder Wohneinheit ist ein eigener Gartenbereich zugeordnet - Häuschen für den einen Bauern, der dort seinen Nachmittagskaffee trinkt - dorfplatz

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12 Haushalt: In jeder Gruppe: - Audit für Mahlzeit + Audit Menü: wird professionell wöchentlich besprochen - HCCP: backstage- Onstage: wie zu Hause … Küche integriert im Wohnraum - Evaluierung: jährlich; Statistik backstage - „Wo wird gebügelt?“ Im Wohnzimmer, wie im normalen Leben …

13 Liebe: - Ein Bewohner und 2 Freundinnen; verliebt sein gibt es- Ein Bewohner und eine Bewohnerin, die ursprünglich in unterschiedlichen Gruppen lebten, wurden mit dem Einverständnis der Angehörigen in eine Gruppe zusammengeführt

14 Menschen ...... der Umgebung dürfen in das Haus z.B. Veranstaltungen besuchen/Essen gehen im Restaurant

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ständige Öffentlichkeitsarbeit über Erkrankung für Ehrenamt, für Angehörige• Ängste nehmen • Generationen zusammenbringen • positive Beispiele vor den Vorhang

Ihre persönlichen Botschaften und Beiträge am Symposium:

Arbeitsgruppe Wohnformen, Betreuung von dementen Menschen zuhause und selbsthilfegruppen

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für NÖ Planer, Baumeister, Professionisten zusammenfassen

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regionale Spezialambulanzen für demenzerkrankte Personenen;Kompetenzzentrum für Diagnostik, Therapie, Betreuungsmöglichkeiten

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Solange Demenz vordergründig medizinisch-pathologisch betrachtet wird, wird das Damoklesschwert „Demenz“ über uns schweben > die Defizitbetrachtung führt zur Verunsicherung, zu Kosten etc.

SORGE > negative Berichterstattung

Medikamentöse Versorgung der BewohnerInnen

in den Heimen

Vertrauen auf professionellen Umgang

der Pflege- und Ärzteschaft im Hinblick

auf BewohnerInnen

Wünsche mir Tageszentrum im Sinne eines Demenzkompetenz-Zentrums

PolypragmasiePflegewissenschaftliche Forschung

fix angestellte, speziell fortgebildete MTDErgotherapeutInnen / PhysiotherapeutInnen / LogopädInnen / DiätologInnenauch in Langzeitgeriatrie und Heimenstadiengerechte Rehabilitationtertiäre Prävention

Ihre persönlichen Botschaften und Beiträge am Symposium:

Arbeitsgruppe Betreuung von dementen Menschen in Institutionen

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Ich wünsche mir Bildungsmaßnahmen der Bevölkerung für mehr Verständnis zur Demenz

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Modellhaus entwickeln > Vervielfältigen

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fachärztliche Betreuung in Heimen

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GuKG (Gesundheits- und Kranken-pflegegesetz)-NovelleBerücksichtigung Geriatrie & GerontologiePsych. Themen

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Betreuung von dementen Menschen

in kleinstrukturierten Wohneinheiten im

Umfeld der gewohnten Umgebung

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Plattform für Experten

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Demenzbeauftragte für Krankenhäuser (analog Hygienebeauftragte)

Geriatrie in KH

Aktivieren und schulen von ehrenamtlichen MitarbeiterInnen

Warum sollte man in Akutkrankenhäusern eigene

Geriatrische Abteilungen (Stationen) errichten?

Architektonische Planung bei Neubauten und

Umbauten > „dementengerecht“ (Beleuchtung/

Beschriftung)

nach Akuterkrankung kaum Rehab-Möglichkeit für Demente oder Pflegebedürftige Kleiner Ansatz RNS (Remobilisation und Nachsorge) > Erweiterung Geriatrie

Räumlichkeiten für demente Tagespflege sollen gegeben werden (z.B. Platz zum Ruhen)

Ihre persönlichen Botschaften und Beiträge am Symposium:

Arbeitsgruppe Betreuung von dementen Menschen in Institutionen

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Geriatrie in KH

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„Bessere Personalbesetzung im dementen Bereich“

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Spezielle Ausbildung für DGKP (Pflegepersonal)

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Personalschlüssel auf einer

Demenzstation soll höher berechnet sein

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Geriatrisch geschultes Personal für den Akut-Bereich auch Validation

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Berücksichtigung der speziellen Anforderungen einer qualitativ hochstehenden Versorgung bei der Personalberechnung

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Sensibilisierung/Information> Hausarzt Schlüsselrolle > weitervermitteln? v.a. Selbsthilfegruppenideal: eine zentrale Anlaufstelle > z.B. 1 Gemeindeschwester > Vernetzung!!!

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Prävention: Definition?

Patient Vernetzungsstelle Angehörige

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SensibilisierungFamilienverband > Rollenverteilung innerhalb der Familie > Unterschiedliche Wahrnehmung > Konflikte/Unterstützung

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Bewusstseinsbildung > über verschiedene Lebensweltenz.B. auch in den Gemeinden/Schulen (auch junge Menschen)/Betrieben usw. schaffen> viele direkt und indirekt Betroffene

Ihre persönlichen Botschaften und Beiträge am Symposium:

Arbeitsgruppe prävention und Gesundheit

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Praktische Ärzte mit ins Boot holen> Demenz im Rahmen der Gesundenuntersuchung

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Junge Betroffene!!

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Service zu spät – wenn überhaupt

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Länger zu Hause?

Wie?

> Sekundäre Prävention

24h-Pflege: 1000 Anrufe

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✔ strukturierte, zielgruppenorientierte Öffentlichkeitsarbeit + konkrete Angebote von verschiedenen professionellen dienstleistern

✔ in die bestehende Gesundheits- und Sozialversorgung eingebundene regionale Kompetenzzentren für medizinische und nicht-medizinische dienstleistungen (u.a. diagnose) „demenz-fit“ machen Klärung der Finanzierung alternativer Wohnformen wie z.B. Wohngemeinschafts- modell

✔ 24h-Betreuung – Festlegung von Arbeitskriterien für Anbieter alternative Betreuungsmodelle (Mehrstunden Betreuung) Finanzierung?

Wohnformen, Betreuung von dementen Menschen zuhause und

selbsthilfegruppen

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Zukunftsbotschaft der Gruppe

Tischleiter: Mag. Christoph Gleirscher (Geschäftsführer NÖ Hilfswerk), Mag. Barbara Marschnig (NÖ Hilfswerk, Fachbereich Hilfe & Pflege), Mag. Wolfgang scharmitzer (Bereichsleiter SeniorInnenangebote NÖ Volkshilfe), Margarete sitz (Selbsthilfegruppe Stadtheim Wr. Neustadt)

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Betreuung von dementen Menschen in Institutionen

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Zukunftsbotschaft der Gruppe

✔ PERSONAL > Ressourcen > Ausbildung (GuKG) > Forschung > Fachkompetenz > Schnittstelle KH – PH (Anlaufstelle für Angehörige)

✔ GERIATRIE > Polypragmasie > Kleinteilige Wohneinheiten

✔ EHRENAMT

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Tischleiter: Dir. Ing. Dietmar stockinger (Obmann der ARGE NÖ Heime), Dr. Christian Bürger (NÖ Landesverein für sachwalterschaft und Bewohnerschaft)

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Tischleiter: Dr. stefanie Auer (Universitätsprofessorin für demenzforschung an der donau-Universität Krems),Mag. petra Braun (Leiterin der Initiative „Tut gut“ des NÖGUS)

prävention und Gesundheit. Demenz entstigmatisieren und früh

behandeln

In naher Zukunft wird jede Familie in Österreich direkt oder indirekt von Demenz be-troffen sein. Koordinierte Konzepte zur Prävention und frühzeitiger Behandlung sind dringend nötig. Neue Studien zeigen, dass eine frühzeitige Behandlung mit medizini-schen und psychosozialen Methoden wesentlich zur Verbesserung der Lebensquali-tät der betroffenen Familien beiträgt. derzeit stellt die Stigmatisierung von Menschen mit demenz und deren Familien eine der größten Hürden für eine frühzeitige Behand-lung dar. 8 von 10 Betroffenen werden zu Hause von ihren Angehörigen unterstützt. Auch Angehörige sind aufgrund der Belastung großen Gesundheitsrisiken ausgesetzt und brauchen dringend wirkungsvolle Konzepte zur Erhaltung ihrer Gesundheit. die Gruppe diskutierte über Möglichkeiten, wie evidenzbasierte Methoden im Bereich der primären und sekundären Prävention für Menschen mit demenz und deren Familien möglichst rasch und effizient in die Praxis gebracht werden können.

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Zukunftsbotschaft der Gruppe

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In der diskussion wurde klar, dass niederschwellige und gemeindenahe, konsequent an den Bedürfnissen der Betroffenen orientierte, interdisziplinär angelegte Koordi-nations- und Informationsangebote zur Verfügung stehen müssen, die es Betroffe-nen ermöglichen, ein neues und positives Lebenskonzept trotz demenz entwickeln zu können. Um das Stigma, das dieser Krankheit anhaftet zu verringern, muss Auf-klärung und Information konstant und niederschwellig angeboten werden. Ange- bote müssen auf die individuellen Bedürfnisse der Familien eingehen. Ebenso ist ein wertschätzender, kundenorientierter zugang nötig, damit die Angebote auch von den Familien rechtzeitig angenommen werden. In zeiten knapper Budgets ist klar, dass Angebote auch tatsächlich wirkungsvoll und effizient sein müssen. Aus diesem Grund ist Begleitforschung bei der Implementierung verschiedener Maßnahmen von größter Bedeutung.

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Mag. Wolfgang SobotkaLandeshauptmann-Stellvertreter

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Dialog und Vernetzung der Key player sind Grundlage für eine zukünftige Demenzstrategie

die Pflege und Betreuung von Menschen mit demenz bringt große Herausforderungen für die zukunft.

Niederösterreich hat einmal mehr eine Vorreiterrolle übernommen, wenn es darum geht, eine bundesweit noch fehlende demenzstrategie zu erarbeiten und umzusetzen. Unter der Federführung des NÖ Gesundheits- und Sozialfonds wird ein Umsetzungsplan für die demenzversorgung der zukunft erarbeitet.

das Symposium hat für mich deutlich gemacht, dass wir eine bessere Vernetzung bestehender Strukturen im ambulanten, stationären und mobilen Bereich benötigen. Gesundheitsvorsorge, Frühdiagnose, Behandlung und Betreuung müssen nahtlos zusammenspielen.

Ich lade alle Verantwortlichen im Gesundheitswesen ein: Setzen wir jetzt gemeinsam die richtigen Schritte, damit Betroffene und ihre Angehörigen auch in zukunft eine optimale Betreuung und Unterstützung erhalten, für eine größtmögliche Lebensqualität!

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Mag. Barbara SchwarzLandesrätin

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Demenzerkrankung als Herausforderung für die Zukunft

Wir wünschen uns, gesund und geistig rege möglichst alt zu werden. Aktuelle Statistiken belegen, dass das Alter dank bester Gesundheitsversorgung und eines hervorragenden Sozialsystems tatsächlich stetig am Steigen ist. Ein noch größerer Wunsch, als möglichst alt zu werden, ist aber sicherlich, im Alter selbstbestimmt zu leben.

demenz ist ein Thema, das nicht geleugnet werden darf. Sicherlich ist es für die Betroffenen und deren Angehörige ein schwieriger Schritt, demenz zu akzeptieren und damit umzugehen. Unser Gesundheits- und Sozialsystem bietet zahlreiche zugangsmethoden, Versorgungssysteme sowie Betreuungs- und Wohn-formen bei demenz. Trotzdem liegt hier in der optimalen Versorgung bei stets wachsenden Anforderungen noch ein langer Weg vor uns. die Sozialpolitik sieht es als ihre Pflicht, hier optimale Lösungen zu erarbeiten; Lösungen, die ganzheitlich beste Betreuung für die Betroffenen bieten, aber auch deren Angehörige und Familien miteinbeziehen. Alltagsnormalität und vertraute Tagesrhythmen sind bei demenz von größter Be-deutung. daher setzen wir auf verschiedene Wohnformen, in denen auf die individuellen Bedürfnisse der jeweiligen Person eingegangen wird. Heute können wir bereits auf großartige Konzepte und reiche Erfahrungen der NÖ Landespflegeheime zurückgreifen. Wichtig ist es jedoch, den Blick in die Zukunft zu richten, um gemeinsam für die Herausforderungen gerüstet zu sein.

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Zentrale Zukunftsfragen beantworten und Versorgung über systemgrenzen hinweg sicherstellen

Glücklicherweise steigt die Lebenserwartung immer weiter und damit auch die zeit, die wir mit unserer Familie verbringen können. Zugleich stellt uns diese Entwicklung jedoch auch vor eine gemeinsame Herausforderung im Gesundheitswesen. Das gilt nicht nur für Österreich, sondern für ganz Europa: bis 2050 werden etwa jede und jeder Dritte über 65 Jahre alt sein. Eine der ganz zentralen Zukunftsfragen lautet daher: Wie können wir unsere älteren Menschen dabei unterstützen, lange selbständig und aktiv zu bleiben. Welche Angebote müs-sen wir forcieren und neu schaffen, um bestmöglich für die zukunft gerüstet zu sein.

Auch in Niederösterreichs Landeskliniken merken wir, dass immer mehr Menschen in Behandlung sind, die Symptome einer demenzerkrankung aufweisen. Ein für mich wesentliches Ergebnis des demenz-Symposiums ist daher, dass wir die verschiedenen Angebote stärker vernetzen und zugleich dem Entlassungsmanagement in den Landeskliniken größeres Augenmerk schenken müssen. So können wir im Rahmen der Entlassung aus den Spitälern mit speziell geschulten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern besser auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten eingehen und deren Anschlussversorgung über die Systemgrenzen hinweg sicherstellen. Je umfangreicher wir schon heute die notwendigen Schritte setzen, desto besser sind wir in zukunft dafür aufgestellt.

Mag. Karl WilfingLandesrat

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zuhören. Mitreden. diskutieren.Vielen dank für Ihr