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© Du Cane Medical Imaging LTD / SPL / Agentur Focus Kurz notiert Jetzt für SilverStar 2014 bewer- ben! 2014 wird der SilverStar-För- derpreis bereits zum 4. Mal ausge- schrieben. Der Förderpreis soll Bewer- ber und Projekte unterstützen, die sich die praktische Betreuung von äl- teren Menschen mit Diabetes zur Auf- gabe gemacht haben. Ob Gesund- heitsprofis, wie Ärzte, Pflegekräfte, Apotheker, oder engagierte Angehö- rige, Freunde, Nachbarn oder auch Be- troffene: Sowohl Einzelpersonen, als auch Gruppen oder Organisationen können sich um den vom Unterneh- men Berlin-Chemie ausgelobten Sil- verStar 2014 bewerben. Die Bewer- bungsfrist endet am 30. Juni 2014 Dr. Michael Hubert Nach Informationen von Berlin-Chemie Hypertonie Die Therapietreue verbessern - Wenn ein Antihypertensium allein den Blutdruck nicht ausreichend senkt, sollte laut neuen ESH/ESC-Leitlinien in Betracht gezo- gen werden, die Medikation zunächst auf zwei, wenn nötig auf drei Antihypertensiva zu erhöhen. Das führt aber meist zu einer ge- ringeren Therapietreue. Eine fixe Medika- mentenkombination könnte Abhilfe bringen: eine Tablette, bestehend aus antihypertensi- ven Substanzen mehrerer Wirkstoffklassen. Dass sich damit die Zielwerte besser errei- chen lassen, haben die Studien BP-CRUSH und TRINITY bereits zeigen. Nun belegte die nicht interventionelle multizentrische SEVI- HEART-Studie auch für Praxisbedingungen (nicht vorselektionierte Patienten), dass die Dreifachkombination Sevikar HCT® aus Ol- mesartan (Angiotensin-II-Rezeptorblocker), Amlodipin (Kalziumkanalblocker) und Hyd- rochlorothiazid (Diuretikum) auch die Thera- pietreue verbessern kann. Insgesamt 14 979 Patienten mit einer es- sentiellen Hypertonie aus fünf europäischen Ländern und ihre Ärzte sollten ihre Thera- pietreue vier Wochen vor der Umstellung von freien Kombinationen auf die Fixkombi- nation und am Studienende einschätzen. Die Blutdruckkontrolle war mit den Wer- ten aus klinischen Studien vergleichbar, die Nebenwirkungsrate gering. Außerdem stieg der Anteil der Patienten, die eine optimale Therapieadhärenz hatten, von 44,3 auf 68,9%. Veronika Schlimpert Moderne Hypertoniebehandlung mit Fixkombina- tionen: effektive Zielwerterreichung im Praxisalltag – Kongress der DHL und der Deutschen Gesellschaft für Hypertonie und Prävention; Münster, Dezember 2013 (Veranstalter: Daiichi-Sankyo) Lungenembolie Lebensbedrohliche Erkrankung wird oft übersehen - Die Lungenembolie (LE) ist eine der wich- tigsten unerkannten Komplikationen in der Klinik. Sie ist die Todesursache bei 12–15% der im Krankenhaus obduzierten Patienten. Aufgrund der vielfältigen Symptomatik ist die LE wohl „das größte Chamäleon der klini- schen Diagnostik“, so Prof. Andreas Zeiher, Frankfurt/Main. Die Symptome Dyspnoe, Thoraxschmerz, Synkopen oder Hämoptyse besäßen nur eine geringe diagnostische Trennschärfe, daher sei als Basisdiagnostik die Erfassung von Vitalparametern, EKG, eine Blutgasanalyse und ggf. ein Röntgenthorax erforderlich. Die weiterführende Diagnostik mit D-Dimer-Test, Spiral-CT und/oder trans- thorakale Echokardiografie sei dann Sache des Krankenhauses. Eine bestätigte LE mit hohem Mortali- tätsrisiko (bei Schock/Hypotension, rechts- ventrikulärer Dysfunktion oder Myokard- schaden) sollte eine systemische Thrombo- lyse bzw. Embolektomie zur Folge haben. Fehlen klinische Risikomarker, ist meist eine Antikoagulation ausreichend. Nur sel- ten sei eine systemische Thrombolyse er- forderlich. In jedem Fall, so Zeiher, folge auf die Akutbehandlung eine Rezidivpro- phylaxe. Halbiertes Risiko für schwere Blutungen Eine bei tiefen Beinvenenthrombosen (TVT) und Lungenembolie zugelassene Option zur Antikoagulation ist der Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto®). Die oral gut biover- fügbare Substanz wirkt schnell und mit kur- zer Halbwertzeit. Als Teil des Studienpro- gramms EINSTEIN erwies sich Rivaroxaban bei symptomatischer Lungenembolie mit oder ohne TVT der Standardtherapie mit Enoxaparin plus Vitamin-K-Antagonisten hinsichtlich der Verhinderung symptomati- scher rezidivierender venöser Thromboem- bolien (VTE) als primärem Wirksamkeits-End- punkt als nicht unterlegen. Gleiches galt für die Rate aller klinisch re- levanten Blutungen als primärem Sicher- heits-Endpunkt. Insbesondere die Rate der gefürchteten schweren, vor allem zerebralen Blutungen wurde jedoch durch Rivaroxaban praktisch halbiert (HR = 0,49; p = 0,003), wie Zeiher hervorhob. Andreas Häckel Journalisten-Workshop „Im Fokus: Die Lungenem- bolie“; Frankfurt, Dezember 2013 (Veranstalter Bay- er HealthCare) Lungenembolie: großer Embolus (orange) in der A. pulmonalis. MMW-Fortschr. Med. 2014; 156 (5) 55 PHARMAFORUM

Lebensbedrohliche Erkrankung wird oft übersehen

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Jetzt für SilverStar 2014 bewer-ben! ▶ 2014 wird der SilverStar-För-derpreis bereits zum 4. Mal ausge-schrieben. Der Förderpreis soll Bewer-ber und Projekte unterstützen, die sich die praktische Betreuung von äl-teren Menschen mit Diabetes zur Auf-gabe gemacht haben. Ob Gesund-heitspro� s, wie Ärzte, P� egekräfte, Apotheker, oder engagierte Angehö-rige, Freunde, Nachbarn oder auch Be-tro� ene: Sowohl Einzelpersonen, als auch Gruppen oder Organisationen können sich um den vom Unterneh-men Berlin-Chemie ausgelobten Sil-verStar 2014 bewerben. Die Bewer-bungsfrist endet am 30. Juni 2014

Dr. Michael Hubert ■Nach Informationen von Berlin-Chemie

Hypertonie

Die Therapietreue verbessern

− Wenn ein Antihypertensium allein den Blutdruck nicht ausreichend senkt, sollte laut neuen ESH/ESC-Leitlinien in Betracht gezo-gen werden, die Medikation zunächst auf zwei, wenn nötig auf drei Antihypertensiva zu erhöhen. Das führt aber meist zu einer ge-ringeren Therapietreue. Eine � xe Medika-mentenkombination könnte Abhilfe bringen: eine Tablette, bestehend aus antihypertensi-ven Substanzen mehrerer Wirksto� klassen.

Dass sich damit die Zielwerte besser errei-chen lassen, haben die Studien BP-CRUSH und TRINITY bereits zeigen. Nun belegte die nicht interventionelle multizentrische SEVI-HEART-Studie auch für Praxisbedingungen (nicht vorselektionierte Patienten), dass die Dreifachkombination Sevikar HCT® aus Ol-mesartan (Angiotensin-II-Rezeptorblocker), Amlodipin (Kalziumkanalblocker) und Hyd-

rochlorothiazid (Diuretikum) auch die Thera-pietreue verbessern kann.

Insgesamt 14 979 Patienten mit einer es-sentiellen Hypertonie aus fünf europäischen Ländern und ihre Ärzte sollten ihre Thera-pietreue vier Wochen vor der Umstellung von freien Kombinationen auf die Fixkombi-nation und am Studienende einschätzen.

Die Blutdruckkontrolle war mit den Wer-ten aus klinischen Studien vergleichbar, die Nebenwirkungsrate gering. Außerdem stieg der Anteil der Patienten, die eine optimale Therapieadhärenz hatten, von 44,3 auf 68,9%.

Veronika Schlimpert ■■ Moderne Hypertoniebehandlung mit Fixkombina-

tionen: e� ektive Zielwerterreichung im Praxisalltag – Kongress der DHL und der Deutschen Gesellschaft

für Hypertonie und Prävention; Münster, Dezember 2013 (Veranstalter: Daiichi-Sankyo)

Lungenembolie

Lebensbedrohliche Erkrankung wird oft übersehen

− Die Lungenembolie (LE) ist eine der wich-tigsten unerkannten Komplikationen in der Klinik. Sie ist die Todesursache bei 12–15% der im Krankenhaus obduzierten Patienten. Aufgrund der vielfältigen Symptomatik ist die LE wohl „das größte Chamäleon der klini-schen Diagnostik“, so Prof. Andreas Zeiher, Frankfurt/Main. Die Symptome Dyspnoe, Thoraxschmerz, Synkopen oder Hämoptyse besäßen nur eine geringe diagnostische Trennschärfe, daher sei als Basisdiagnostik die Erfassung von Vitalparametern, EKG, eine Blutgasanalyse und ggf. ein Röntgenthorax erforderlich. Die weiterführende Diagnostik mit D-Dimer-Test, Spiral-CT und/oder trans-thorakale Echokardiogra� e sei dann Sache des Krankenhauses.

Eine bestätigte LE mit hohem Mortali-tätsrisiko (bei Schock/Hypotension, rechts-ventrikulärer Dysfunktion oder Myokard-schaden) sollte eine systemische Thrombo-lyse bzw. Embolektomie zur Folge haben. Fehlen klinische Risikomarker, ist meist eine Antikoagulation ausreichend. Nur sel-ten sei eine systemische Thrombolyse er-

forderlich. In jedem Fall, so Zeiher, folge auf die Akutbehandlung eine Rezidivpro-phylaxe.

Halbiertes Risiko für schwere BlutungenEine bei tiefen Beinvenenthrombosen (TVT) und Lungenembolie zugelassene Option zur Antikoagulation ist der Faktor-Xa-Inhibitor Rivaroxaban (Xarelto®). Die oral gut biover-fügbare Substanz wirkt schnell und mit kur-zer Halbwertzeit. Als Teil des Studienpro-gramms EINSTEIN erwies sich Rivaroxaban bei symptomatischer Lungenembolie mit oder ohne TVT der Standardtherapie mit Enoxaparin plus Vitamin-K-Antagonisten hinsichtlich der Verhinderung symptomati-scher rezidivierender venöser Thromboem-bolien (VTE) als primärem Wirksamkeits-End-punkt als nicht unterlegen.

Gleiches galt für die Rate aller klinisch re-levanten Blutungen als primärem Sicher-heits-Endpunkt. Insbesondere die Rate der gefürchteten schweren, vor allem zerebralen Blutungen wurde jedoch durch Rivaroxaban

praktisch halbiert (HR = 0,49; p = 0,003), wie Zeiher hervorhob.

Andreas Häckel ■

■ Journalisten-Workshop „Im Fokus: Die Lungenem-bolie“; Frankfurt, Dezember 2013 (Veranstalter Bay-er HealthCare)

Lungenembolie: großer Embolus (orange) in der A. pulmonalis.

MMW-Fortschr. Med. 2014; 156 (5) 55

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