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Das Magazin für Bauen und Wohnen Beilage Zentralschweiz am Sonntag
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LebensräumeDas Magazin für Bauen und Wohnen
Beilage in der «Zentralschweiz am Sonntag» vom 27. September 2015.
Ausgezeichnet Bauen mit HolzAufgewertet Wenn Wände Farbe zeigen
Angesagt Neue Leuchten mit LED
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Quelle: marty häuser ©
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LICHT GALERIE
27. September 2015 / Nr. 39 3EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser
Er war gar heiss, der vergangene Sommer.Darum lobe ich mir den Herbst. Die Roll-läden vor den Fenstern dürfen nun endlichoben bleiben, denn in diesen Tagen lasseich mir die milden Sonnenstrahlen gern ge-fallen. Herbst heisst auch: beginnender Rück-
zug in die eigenen vier Wände. Apropos:Haben Sie schon einmal daran gedacht, inIhrer Wohnung eine Wand farbig zu strei-chen? Was es dabei zu beachten gilt, lesenSie in der ersten Ausgabe von «Lebensräume».Wir blicken auf den folgenden Seiten auchin fremde Räume. Einmal in ein Schützen-haus, das zum Wohnhaus umgebaut wurde,und einmal in ein Fünfsternehotel am Vier-waldstättersee. Sie werden beim Lesen derBeiträge Augen machen.Balsam fürs Auge – und vielmehr noch
für die Seele – ist warmes Licht, wie esKerzen verströmen. Mittlerweile hat aberauch das Kunstlicht grosse Fortschritte ge-macht, was die Behaglichkeit betrifft. Er-fahren Sie in den Rubriken «Fokus Licht»
und «Trends», was es Neues auf dem LED-Markt gibt. Ein Material, das ebenfallsKarriere schreibt, ist Holz. Der Naturwerk-stoff ist universell einsetzbar und verströmtbehagliche Wärme. Im Artikel «HolznationSchweiz» berichten wir über die Bedeutungvon Holz und über die mit dem nationalenPrix Lignum 2015 ausgezeichneten Bautenaus der Zentralschweiz. Und was wäre einMagazin zu Bauen und Wohnen ohne eineBestandesaufnahme der aktuellen Küchen-Trends? Gut geraten, so schmeckt derBraten! Wenn Sie weiterlesen, gewinnen Sienicht nur neue Einsichten, sondern mitetwas Glück auch zwei verlockende Preise.Ich wünsche Ihnen eine gute Lektüre undeinen schönen Wohnherbst.
Beilage der «Zentralschweiz am Sonntag» vom Sonntag, 27. September 2015 | Herausgeberin: Neue Luzerner Zeitung AG | Verleger: Erwin Bachmann, Präsident desVerwaltungsrates LZ Medien, [email protected] | Verlag: Jürg Weber, Geschäfts- und Verlagsleiter, Ueli Kaltenrieder, Leiter Lesermarkt, Edi Lindegger, LeiterWerbemarkt, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, [email protected] | Konzept, Redaktion und Koordination: Antonio Russo, Verlagsredaktion NeueLuzerner Zeitung AG | Titelbild: Fotolia | Gestaltung, Bildbearbeitung und Produktion: Sandra Eggstein, LZ Print | Technische Herstellung: LZ Print, Neue LuzernerZeitung AG | Inserate: NZZ Media Solutions AG, Maihofstrasse 76, 6002 Luzern, Telefon 041 429 52 52, [email protected]
Impressum
Antonio RussoVerlagsredaktion Neue
Luzerner Zeitung.
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Raum für Arbeit, Kunst und Gäste: Innen erinnert dieHolzdecke im Obergeschoss an die Vergangenheit desumgebauten Schützenhauses. BILD DOMINIK WUNDERLI
27. September 2015 / Nr. 39 5WOHNPORTRÄT
Ins Schwarze getroffenMan braucht weder ein Waffensammler noch ein Vereinsmeier zu sein, um sich in ein Schützenhaus von 1912
zu verlieben. Dann aber die Mühen auf sich zu nehmen und aus einem alten «Gehütt» sein Kunstatelierund Eigenheim zu machen, spricht für die grosse Liebe.
Andrea Decker
Wir schreiben den 16. September2003 und somit den 40. Geburtstagvon Martin Sullivan, dem heutigenBesitzer des einzigen bewohntenSchützenhauses der Schweiz. Was erdamals nicht wusste: Seine FrauCornelia hatte für ihn eine Geburts-tagsparty in der Schützenstube imersten Stock des denkmalgeschütztenBaus in Sarnen geplant. Eine schick-salsträchtige Idee – und Zement fürdas Fundament eines Lebenstraums,wie sich schon bald herausstellte.
Durchzug und AufwindSchnell war also klar, dass Martin
Sullivan das leer stehende Haus fürsein künstlerisches Schaffen mietenwollte – dem Vorhaben standen dieSchützen nicht im Weg. «Einzig diekalte Jahreszeit ging dem kreativenSchaffer so richtig an die Nieren»,erzählt Cornelia Sullivan. «Es zogdurch alle Ritzen. Zwischen Wandund Einfachverglasung passte eineFingerbreite, und zwischen Innen-und Aussenmauer, wo eigentlich eineIsolation hingehörte, war gähnendeLeere.» Undenkbar also, sich dortunter diesen Umständen arbeitend,geschweige denn wohnend, nieder-zulassen. «Undenkbar vielleicht, je-
doch trotzdem geplant», lächeltCornelia Sullivan. Denn es war erneutder Chef-Schütze, der Martin Sullivandie Hand reichte und ihn fragte, ober das Haus nicht kaufen wolle. PerHandschlag wurde das besiegelt, wasspäter im Vorverkaufsvertrag nieder-geschrieben wurde. Das Haus durfteschlussendlich «umgenutzt» werden,ohne jedoch die denkmalgeschütztenEinzelheiten – und es waren viele –in Mitleidenschaft zu ziehen. «Dochbevor wir mit dem Umbau startenkonnten, musste die Baubewilligungher. Und diesem Moment haben wirwahrlich entgegengefiebert», so Sul-livan. Zu Recht, denn das Timinghätte knapper nicht sein können.Der Vorverkaufsvertrag war bis31. Dezember 2010 gültig, die Bau-bewilligung kam einen Tag vor Heilig-abend. «Ein schöneres Weihnachts-geschenk hätten wir uns nichtwünschen können», strahlt die Haus-besitzerin und fährt fort: «Am 27. De-zember fingen wir mit der Hilfe vonFamilie und Freunden an, bis auf dieknarrende Treppe fast das gesamteInnenleben des Hauses herauszu-reissen. Ausser den in die Wandeingearbeiteten Apotheker-Soda-flaschen aus dem Jahr 1912 undeinem versteinerten meterhohenWespennest kam glücklicherweisenichts Grusliges zum Vorschein.»
So haben die Sullivans fast jede freieMinute im Haus verbracht und soviel wie möglich selber Hand ange-legt. Nach knapp viermonatiger ner-ven- und kräftezehrender Bauzeitdurften das Ehepaar und seine bei-den Töchter das Eigenheim der be-sonderen Art beziehen.Im ersten Stock, wo früher bis in
die Morgenstunden gefeiert wurde,befinden sich nun Büro, Gästezimmerund Atelier der Sullivans. Im Erd-geschoss, wo damals WCs und Pis-soirs standen, wird heute gekochtund gegessen. Ebenfalls im Parterreliegen weitere Schlafzimmer sowiedas grosse Wohnzimmer. Innen er-innert nicht mehr viel an ein Schüt-zenhaus, ausser der Blick nachdraussen über das weite Grün, wosich auch mit wenig Fantasie amEnde der Wiese die Schiesstafelnvermuten lassen.
Dorfgezwitscherund «Kafi-Schänke»Die Sullivans waren damals in
aller Munde. Und egal, wann siedraussen am Werken, Jäten undMähen waren: Die vorbeispazie-renden Leute fragten stets, ob siedas Haus fotografieren dürften. Un-
gewöhnliche Begegnungen gab eszuhauf. «Ich erinnere mich an einenHerrn, der zwar nicht mutwillig, abergedankenlos und ohne zu klingeln,das Haus betrat und mir plötzlichim Eingangsbereich gegenüberstand.Er war dermassen perplex, als ichihm sagte, wir würden hier wohnen,dass er auf dem Absatz kehrt- undsich wortlos aus dem Staub machte.Scheinbar halten noch immer mancheunser Haus für ein Schützenhausoder Restaurant. Wie der sympathi-sche Wanderer, der vor dem Hausseinen Rucksack ablegte und michdurchs offene Küchenfenster um eineTasse Kaffee bat. Belustigt und er-staunt zugleich reichte ich ihm dieTasse. Als er bezahlen wollte, sagteich ihm, es würde hier nichts kosten,wir seien keine Beiz – wir lachtenbeide lauthals.»Apropos Schützenhaus: Die Sulli-
vans durften ihre Postadresse selbstwählen. Sie lautet – wie könnte esanders sein – «Schützenhaus 1». Voreinigen Jahren, als die Familie füreine begrenzte Zeit in den USAlebte (und noch überhaupt nichtsvon einem Schützenhaus wusste),wohnte sie an der Rifle Range Road,was so viel heisst wie Schützenhaus-strasse. Ob das mehr als ein schönerZufall ist?
Wahr gewordener Lebens(t)raum: Damit aus dem alten Schützenhaus in Sarnenein Wohnhaus werden konnte, brauchten die Sullivans viel Ausdauer. BILD PD
Wo früher die Toiletten untergebracht waren, flutet das Licht den komplett neuenWohn- und Essbereich. BILD DOMINIK WUNDERLI
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27. September 2015 / Nr. 39 7INTERVIEW
Wunsch und WirklichkeitWer baut, braucht einen langen Atem und muss lernen, zwischen Wünschenswertemund Machbarem zu unterscheiden. Im Gespräch mit dem Architekten Marc Steger.
Er lebt zwar in einem Haus, dasnach seinen Plänen gebaut wordenist, und kann durchaus von den«eigenen vier Wänden» sprechen –doch der Architekt Marc Stegerbewohnt diese mit seiner Frau undden beiden Kindern in einer Über-bauung im Krienser Lauerzring.Warum er nicht der Einfamilien-haus-Typ ist und was beim Bauenalles zu bedenken ist, sagt er imInterview.
Ein Architekt, der nicht in einemEigenheim wohnt – das überrascht.Marc Steger: Ja, das mag über-raschen. Doch für uns stimmt die-se Wohnform absolut. Wir fühlen
uns wohl in einem grösseren Gan-zen, wie es ein Mehrfamilienhausist. Trotz der Nähe zu den Nach-barn, die viele Vorteile und Kon-takte mit sich bringt, geniessenwir in unserer Eigentumswohnungauch unsere Privatsphäre.
Träumt nicht jeder davon, seineigenes Haus zu bauen?Natürlich ist das bei vielen Leutenein latenter Wunsch. Doch er lässtsich immer seltener realisieren. Die«grüne Wiese», auf der man bau-en kann, wird immer kleiner, dieBodenpreise sind in urbanem Ge-biet sehr hoch. Ein Eigenheim lässtsich heute mit einem «normalen»Budget nur noch auf dem Landbauen.
Gehen wir vom Idealfall aus:Mittel und Land sind vorhanden.Wie finde ich den richtigen Archi-tekten, und wie gehe ich dasBauprojekt an?
Oft findet sich im Bekanntenkreisein Architekt, oder man hört vonFreunden, dass sie mit diesem oderjenem Architekten gute Erfahrun-gen gemacht haben. Vom Bauplanbis zur Schlüsselübergabe könnengut zwei Jahre verstreichen; da istes wichtig, dass Bauherrschaft undArchitekt eine gute Beziehung zu-einander haben.
Planen ist also auch Vertrauens-sache?Absolut. Bei uns ist es so, dasswir die Kunden zu Hause besuchen,ihre aktuelle Umgebung sowie ihreBedürfnisse in Bezug auf dasWunschhaus kennen lernen.
Apropos Wünsche: Soll man sichWohnmagazine anschauen, oderwecken diese nur unerfüllbareWünsche?Wer baut, setzt sich intensiv mitdem Thema auseinander. Da istes völlig berechtigt, wenn sich dieAuftraggeber auch an Magazinenoder an bereits gebauten Häusernorientieren. So erfährt der Archi-tekt, in welche Richtung Ge-schmack und Bedürfnisse gehen.
Nicht alles, was wünschenswertist, ist auch machbar. Wo liegendie Grenzen?Gehen wir von einer durchschnitt-lichen Parzelle von 600 bis 700 m2aus, ist das mögliche Volumen desHauses beschränkt. Hinzu kommendie baugesetzlichen Vorgaben derGemeinde, in der man baut. BeiParzellen in Gestaltungsplan-gebieten sind oft die Lage desHauses, die Dachform oder diePalette der Farben für die Fassadebereits definiert. Das Volumen,also die Anzahl Zimmer und derenGrösse, hängt zudem stark vomGesamtbudget ab. Darin sind alleinrund 10 Prozent der Gebäude-kosten für Nebenkosten einzu-rechnen: etwa für diverse An-schlussgebühren wie Kanalisation,Wasser, Strom und anderes, Be-arbeitungskosten des Baugesu-ches, Finanzierungskosten sowieKosten für das Drucken von Plan-unterlagen.
Also doch in eine Miet- oderEigentumswohnung ziehen?Als Architekt bin ich auch einStück weit Raumplaner. Es gilt,mit der Ressource Boden haus-hälterisch umzugehen. Wir kom-men bei der steigenden Einwoh-nerzahl in der Schweiz nicht umeine Verdichtung beim Bauenherum. Das muss aber nicht be-deuten, dass die Wohnqualität
darunter leiden muss. Aufgabe derArchitektur ist es, Häuser so zubauen, dass Familien, Singles, Jun-ge und Alte sich unter dem glei-chen Dach wohl fühlen können.Dazu gehören etwa Begegnungs-wie auch Rückzugsmöglichkeiten.Eine gute Überbauung ist danngelungen, wenn keiner der Be-wohner etwas vermissen muss.
Interview: Antonio Russo
MARC STEGERARCHITEKT
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Zurzeit orientieren sich Designer wieder bewusst an natürlichen und roh belassenen Materialien.
Antonio Russo
Langsam, aber sicher sehnt sichder Menschund Natürliceigenen viegestern KücWohnzimmemit buntemmobiliar beheisst eswieder:Platz für NDabei spielt
mer mehr auch die Herkunft derMaterialien eine Rolle. «Der Trendweist deutlich in Richtung Nach
bewusster ein und achten besondersbei Kleidern und Einrichtung aufnatürliche Materialien und deren
is Kupfernststoff werdenaus Materialienher vorwiegendendung fanden.Beton entstehenur Mauern unddern immer häu-
figer auch Alltagsobjekte wie Ker-zenständer, Schalen oder gar Stühle.Hersteller und Designer in den USAoder in Dänemark setzen zuneh-mend auch auf Kupfer. Auffallendist, dass die genannten Materialienhäufig naturbelassen bleiben. «Dasverleiht den Objekten einen rohenCharme», so Chantal Uebersax, dieam 12. Oktober mit einem Online-Design-Shop ins Netz geht. Unterwww.mollyandaves.ch werden dortausgesuchte und erschwinglicheWohnaccessoires zu kaufen sein.
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27. September 2015 / Nr. 3910 FOKUS FARBE
Darf es ein warmes Blau sein?In den meisten Wohnungen herrschen weisse Wände vor. Wer hingegen Mut zur Farbe beweist und einige Tipps
bei der Auswahl beherzigt, schafft sich ein individuelles und anregendes Wohnumfeld.
Susanne Schmid
Weisse Räume passen immer, sodie weit verbreitete Meinung. KeinWunder, tendieren viele Menschenzu weissen Wänden – im Glauben,durch Weiss auch hellere Räume zuschaffen. Doch Oberflächen lebenvom Licht, sei es vom Tages- odervom Kunstlicht. Wände in einemstandardisierten Weisston haben dieEigenschaft, in der Verschattung zuergrauen und wirken deshalb oftblass und kühl. Fein abgetönte Wän-de hingegen erstrahlen durch ihreFarbigkeit in den unterschiedlichenLichtverhältnissen und Schattenbil-dern, was die Räume lebendigerund reizvoller macht. Farbtöne mitwenig Ultramarin etwa wirken anverschatteten Orten freundlicher undheller als ein Standardweiss. Dieshat schon der Schweizer ArchitektLe Corbusier erforscht und deshalbje nach Lichtverhältnis passendeBlautöne eingesetzt, die unter-schiedlich warm wirken. Denn Blauist keineswegs nur eine kühle Farbe.
Wer trotzdem helle Räume bevor-zugt, kann sich die Eigenschaft vonUltramarin zunutze machen und dieRaumfarbe um farbige Weisstöneergänzen. Denn Weiss muss ja nichtzwingend neutral sein, sondern darfruhig in farbigen Nuancen auftreten.
Was Farbe bewirktFarben in Räumen setzen die
nötigen Akzente und sind Ausdruckder Persönlichkeit. Sie beeinflussennicht nur die räumliche Dimensionder Architektur, sondern wirken sichauch auf unsere Empfindungen aus.Ein gezielter Einsatz von Farbe kannZonen auszeichnen, einen Raumumhüllen oder abgrenzen und zumLicht hin öffnen. Farben verändernProportionen. Sie helfen, die Räumezu definieren. Und: Farben öffneneine weitere Ebene des Räumlichenund sprechen eine eigene Sprache.Farben in der Architektur werden
unmittelbar und intuitiv wahrgenom-men. Doch zufällig wählen sollteman sie nicht. Um ausdrucksvolle
und farblich abgestimmte Räume zuschaffen, bedarf es einer Auseinan-dersetzung mit dem Kontext.Die räumliche Situation und der
Tageslichteinfall sind für die Auswahldes Farbtons enorm wichtig. Alsweitere Faktoren kommen die per-sönlichen Bedürfnisse sowie dieFunktionen der Räume hinzu. Zuwelcher Tageszeit halte ich mich indiesem oder jenem Raum auf? Wel-che Tätigkeit übe ich darin aus?Solche Fragen tragen dazu bei, einFarbkonzept zu definieren, damitFarben eine räumliche Abfolge stär-ken und zum Begleiter der Bewoh-ner werden.
Das Farbmaterialist tonangebendFarben werden oft nur über den
Farbton definiert. Farbe ist aberimmer auch Material. Dieser wesent-liche Punkt wird zu wenig beachtet.Das Farbmaterial hat nicht nur einensubstanziellen Anteil an der Wirkung
der Farbe, sondern ist auch vonhoher bauphysikalischer Relevanz.Es sind letztlich die Pigmente, diefarbgebend sind. Je nach Qualitätund Einbettung der Pigmente in denFarbträger kommt die Wirkung desFarbtons mehr zum Tragen. Deshalbist ein Rot nicht gleich Rot. EinZinnoberrot kann je nach Farbma-terial flach und fad oder aber wär-mend und tief wirken.Natürliche Farbmaterialien wie
Mineral- oder Kalkfarben sind sobeschaffen, dass die wertvollen an-organischen Pigmente optimal ein-gebettet sind. Die Leuchtkraft wirderhöht und der Anstrich wirkt drei-dimensional, während die Ober-fläche samtig matt erscheint. Zu-sätzlich verbessern anorganische,hochalkalische Farbmaterialien unteranderem durch ihre Laugenwirkungdas Raumklima. Denn die immerdichter werdenden Gebäudehüllenverändern die Feuchtigkeitshaushalteder Innenräume. Ein mineralischerFarbaufbau hat den bauphysikali-schen Vorteil, dass seine Oberfläche
Natürliche Mineral- und Kalkfarben mit anorganischen Pigmenten verfügen über besonders grosse Leuchtkraft. BILD HAGA /D. PARZINGER
diffusionsoffen ist und dadurchFeuchtigkeit aufnehmen und ab-geben kann. Diese zusätzliche Funk-tion der Wandoberfläche verhindertSchimmelbildungim Innenraumund Algenbildungim Aussenraum.Diese überauspositive Wirkungbetrifft übrigensnicht nur Altbau-ten.
Räume mitIdentitätFarbe ist ein
kostengünstigesGestaltungsmittel,mit dem sich Räu-me rasch verän-dern lassen. All-gemeingültigeRichtlinien für denFarbeinsatz gibt
ben farbige Decken in feinen Nu-ancen oft ein spannendes Raum-erlebnis, da der Betrachter diesenicht auf Anhieb erkennt. Weiter
kann der Farbauf-trag das Raum-gefühl verändern.Ob die Farbehochglänzend,strukturiert oderaber fein lasie-rend in durch-schimmerndenSchichten aufge-tragen wird, be-einflusst die Iden-tität der Farbe.Und als letzterHinweis nochdies: Farbe defi-niert immer eineForm. Ob der ge-samte Raum, nureine Wand odereine Nische ineinen Farbton ge-taucht werden
«Die räumlicheSituation und der
Tageslichteinfall sindfür die Auswahl desFarbtons enorm
wichtig.»SUSANNE SCHMID
INNENARCHITEKTIN BA FHZ,FARBGESTALTERIN HF
Wände streichen ist mit wenigAufwand verbunden. Umsogrösser ist die Wirkung.
BILD INGO BARTUSSEKBILD HAGA /D. PARZINGER
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27. September 2015 / Nr. 39 13FOKUS HOLZ
Sein Herz schlägt für HolzBeim Fensterbau stehen nicht nur Glas und Aluminium im Mittelpunkt.
Eine wichtige Rolle spielt auch Holz. Von diesem lebendigenWerkstoff ist der angehende SchreinerTobias Uttinger aus Hochdorf begeistert.
Antonio Russo
Wer in Hochdorf aufgewachsenist und vor Ablauf der obligatori-schen Schulzeit auf Lehrstellensucheist, klopft bestimmt auch bei 4Ban, dem Schweizer Hersteller vonFenstern und Fassaden. Auch Tobi-as Uttinger (17) hat vor über zweiJahren dort angefragt – und arbei-tet heute als einer von insgesamtfünfzehn Lernenden am Hauptsitzder 4B. «Ich finde Holz ein wunder-bares und schönes Produkt, mitdem ich gern arbeite», sagt Tobias,der nach einer zweijährigen Lehreals Schreinerpraktiker nun drei wei-tere Lehrjahre zum Schreiner EFZim Betrieb absolviert.In den 119 Jahren, in denen das
von der Familie Bachmann in dervierten Generation geführte Unter-nehmen besteht, und das heuterund 600 Mitarbeitende zählt, hatsich in der Technik des Fensterbausviel getan. «Die Fenster im Hausmeiner Grossmutter waren nur auseinem Holzrahmen, Kitt und Glasgebaut. Und auch die Fenstergriffewaren ganz einfach gestaltet», er-innert sich Tobias.
PräzisesZusammenspielModerne Fenster, wie sie 4B
heute baut, entstehen aus einempräzisen Zusammenspiel von Holz,Glas und Aluminium. «Der Holz-rahmen ziert die Innenseite desFensters. Nach aussen hin schützteine Aluminiumumrahmung gegennasses Wetter», so Tobias.Ob runde, quadratische, recht-
oder sogar dreieckige Fensterrah-men – bei 4B wird alles nach Massund Wunsch ausgeführt. Dazu erhältTobias von der Planungsabteilungam Computer erstellte Pläne, nachdenen er die Holzteile mithilfe vonWerkzeugen und Maschinen mass-genau herstellt. «Das Wichtigstedabei ist die Präzision. Alles mussauf den Millimeter genau stimmen»,betont er.
Manchmal erhalte er bloss dieMasse ohne einen grafischen Plandazu, nach denen er einen Rahmenzusägen muss. Mittlerweile könneer aus den Zahlen sofort heraus-lesen, was für ein Fenster am Endeentstehen soll, freut sich der Jung-schreiner.Drei Monate im Jahr verbringen
die Lernenden von 4B bei derSchreinerei Arpagaus, ebenfalls inHochdorf, wo sie ihre Fähigkeitenan anderen Objekten weiterentwi-ckeln. «Das ist wichtig, damit wirspäter auch ausserhalb des Fenster-baus als Schreiner arbeiten können»,sagt Tobias.Noch bildet aber die Arbeit an
Fenstern den Mittelpunkt in Tobias’Schreineralltag. Bei der breiten Pro-duktpalette, die das Unternehmenbietet, wird dabei bestimmt keineLangeweile aufkommen.
Renovieren, ohnezu demolierenAuf dem Weg zur Produktions-
halle kommen wir im Empfangs-bereich des 4B-Hauptgebäudes ander Ausstellung vorbei, die unter-schiedliche Fenstertypen zeigt.«Wir bauen nicht nur neue Fens-
ter in neue Häuser ein», erklärtTobias. «In älteren Gebäuden er-setzen wir alte Fenster durch neueRenovationsfenster, ohne dass esMaurer, Gipser oder braucht, weildas Mauerwerk bei der sanftenMontage nicht beschädigt wird.»An der Herstellung eines Fens-
ters sind viele Hände und zahl-reiche Maschinen beteiligt. MitOhrenstöpseln ausgestattet, be-treten wir die grosse Schreinerei-halle.Hier wird in zwei Tagesschichten
gearbeitet. Den Wänden entlangstehen auf Rollwagen fertig ge-schreinerte und geschliffene Fens-terrahmen bereit. Sie werden spä-ter bemalt, lackiert und dann zurGlasmontage gefahren. Und tat-sächlich: Auch eine Gruppe drei-eckiger Holzrahmen ist dabei.
«Ich finde Holz ein wunderbares und schönes Produkt, mit dem ich gern arbeite»,sagt Tobias Uttinger. BILD AR
Aktuell bildet 4B 15 Lernende aus und plant ab nächsten Sommer eineErhöhung der Anzahl Lehrstellen. Das Produktangebot von 4B wird zuhundert Prozent in der Schweiz produziert. Mit dem RenovationsfensterRF1 hat das Unternehmen das schweizweit erste Renovationsfenstermit der Energieetikette Effizienzklasse A entwickelt.
Holznation SchweizBauen mit Holz liegt im Trend. Der Naturrohstoff ist vielseitig
einsetzbar, ökologisch, ökonomisch und – preiswürdig.
Prix Lignum 2015: Die Erweiterung der Schul-anlage im luzernischen Ballwil belegt den3. Rang der Region Zentrum. BILD LUCAS PETERS
27. September 2015 / Nr. 39 15FOKUS HOLZ
Daniel Schriber
Vergangenen Donnerstag war esso weit: Unter dem Patronat vonBundesrat Johann Schneider-Am-mann fand in Bern die nationalePreisverleihung des Prix Lignum 2015statt. Der Preis zeichnet den inno-vativen, hochwertigen und zukunfts-weisenden Einsatz von Holz in Bau-werken, im Innenausbau, bei Möbelnund künstlerischen Arbeiten aus.Aus über 400 Bewerbungen hateine Fachjury insgesamt 50 Projekteausgezeichnet – darunter mehrereProjekte aus der Zentralschweiz(siehe Box).Der Prix Lignum wird alle drei
Jahre vergeben – und noch niewurden so viele Projekte eingereichtwie dieses Jahr. Das freut besondersauch Melanie Brunner, Projektleite-rin des Prix Lignum und Geschäfts-führerin von Proholz Lignum Luzern,der Dachorganisation der LuzernerWald- und Holzwirtschaft. «Das istein klares Zeichen dafür, dass der
Werkstoff Holz immer wichtigerwird», so Brunner. Die Vielzahl derEinsendungen zeige ausserdem, dass«die Hölzigen» mit sehr viel Herzblutbei der Arbeit seien. «Das stecktan, motiviert und bringt Freude»,so die Projektleiterin, die den PrixLignum bereits seit 2008 betreut.
Moderne BaumethodenDas Wort «Freude» erwähnt im
Zusammenhang mit dem WerkstoffHolz auch Ivan Tschopp, Inhaberund Geschäftsführer des HochdorferTraditionsunternehmens TschoppHolzbau AG. «Holz ist unsere Pas-sion», so Tschopp, dessen BetriebDachkonstruktionen, Aufstockun-gen, Holzsystembauten, landwirt-schaftliche Bauten und viele weitereServiceleistungen anbietet. Dass dasUnternehmen ausgerechnet auf dennatürlichen Rohstoff Holz setzt, hatlaut Tschopp verschiedene Gründe:«Holz ist ein einmaliger Baustoff. Erist vielseitig einsetzbar, lässt sichleicht verarbeiten und steht gleich-zeitig für ein gesundes und ange-nehmes Raumklima.»Besonders interessant sei zudem
das Thema Vorfertigung – der so-genannte «Holzsystembau». Bei die-ser modernen Baumethode werdenindividuelle Wand-, Decken- undBodenelemente im Produktionswerkzuerst am Computer konstruiert,dann Stück für Stück hergestellt undanschliessend auf der Baustelle zu-sammengesetzt. Der grosse Vorteildieser Methode: Die eigentlicheMontage vor Ort nimmt letztendlichnur wenige Tage in Anspruch. «Dasist wesentlich effizienter und schnel-ler als die herkömmliche Bauweise»,so der diplomierte ZimmermeisterIvan Tschopp. Der Fachmann betontaber auch, dass Bauen mit HolzFachwissen und Erfahrung verlangt –
hier habe die Schweiz einen Wett-bewerbsvorteil. «Im Bereich derHolzbautechnologie ist die Schweizführend.»
Gelockerte Brand-schutzvorschriftenDer einheimische Rohstoff Holz ist
aber nicht nur hochwertig und viel-seitig einsetzbar, sondern auch öko-logisch sinnvoll. Mit über 365 Kubik-metern pro Hektare Wald hat dieSchweiz die höchsten HolzvorräteEuropas – und jedes Jahr wachsenin unseren Wäldern fast zehn Mil-lionen Kubikmeter Holz nach. «Holzeignet sich zudem in besonderemMasse zur Realisierung energieeffizi-enter Gebäude», sagt Tschopp. Unddank den neuen Brandschutzvor-schriften, die dieses Jahr eingeführtwurden, sind richtig konstruierteHolzbauteile der nicht brennbarenBauweise gleichgestellt. Bereits 2005erlauben durch Versuche nachgewie-sene erneuerte Brandschutzvorschrif-ten den Bau von Holzbauten bis zueiner Höhe von sechs Stockwerken –
heute sind in Holz konstruierte Ge-bäude bis 30 Meter Höhe somit ohneSonderregelungen realisierbar. IvanTschopp ist deshalb überzeugt: «DerHolzbau-Anteil wird künftig weiterzunehmen.» Heute liegt dieser beizirka 15 Prozent – was im Vergleichzum Nachbarland Österreich (ca.30 Prozent) nach wie vor wenig ist.Fakt ist: Holzbau wird längst nicht
mehr nur im traditionellen Chaletbauverwendet. Branchenvertreter sindsich einig: Wer mit der Zeit geht,setzt auf Holz. Das zeigen zahlreichePrestigeobjekte in verschiedenenSchweizer Städten – und das be-stätigt auch der Verband HolzbauSchweiz: Gemäss aktuellen statisti-schen Erhebungen nimmt die Be-deutung des Baustoffs Holz weiterzu. Und dies unabhängig davon, obes sich um individuelle Lösungen,Standardprodukte, Halbfertigteileoder den innovativen Hybridbau han-delt. Das habe auch emotionaleGründe, glaubt Ivan Tschopp, derselber in einem Holzbau lebt: «Holzist schön, Holz atmet, Holz ist warm –der Rohstoff bietet ganz einfach vielNatur im Raum.»
Prix Lignum 2015:1. Rang geht nach ObwaldenAlle drei Jahre zeichnet der Prix Lignum die besten Schweizer Leistungenmit Holz aus. In der Preisregion Zentrum (Kantone LU, NW, OW, SZ, TI,UR, ZG) vergab die Jury aus 87 eingereichten Projekten den 1. Rang desPrix Lignum der Werkhalle Walter Küng in Alpnach neben dem Mi-litärflugplatz. Bei dem Projekt setzen sich «traditionelle und neue Elementezu einem spannenden Ganzen» zusammen, heisst es in der Würdigungder Jury. Dass das verwendete Tannen- und Fichtenholz zudem komplettaus dem Kanton Obwalden stamme, sei ein weiteres Plus. «Das Resultatist ein konsequenter Holzbau, der aus dem Zweck heraus eine überzeu-gende Architektur entwickelt.»Der 2. Rang geht an ein Ferienhaus in Campo Blenio im Tessin. Undauch die Erweiterung der Schulanlage Ballwil, die mit dem dritten Rangausgezeichnet wurde, überzeugte die Prix-Lignum-Jury. So setze etwa dieHolzfassade im Quartier ein klares Zeichen, das für eine ökologischeBauweise und für eine geschichtsbewusste Architektur stehe. FolgendeWerke aus der Region Zentrum wurden zudem mit einer Anerkennunggewürdigt: Einfamilienhaus Kapfweg, Emmenbrücke; Stabile Amministra-tivo 3, Bellinzona; Zielturm Rotsee, Luzern; Neubau MedicoPlus, Einsiedeln.
Ausstellung Prix Lignum 2015: 1. bis 4. Oktober, Bauen+Wohnen,Messe Luzern; 16. bis 21. November, Länderpark Stans. Weitere Infos undalle Preisträger: www.prixlignum.ch
Tradition und Moderne: Die Werkhalle von WalterKüng in Alpnach wurde aus Obwaldner Holz erbaut.
BILD RASMUS NORLANDER
Holz ist im Trend: Dieses Einfamilienhaus in Emmenbrücke hat die Jury des PrixLignum mit einer Anerkennung gewürdigt. BILD BEAT BRECHBÜHL
Der Zielturm am Rotsee: Auch er erhielteine Anerkennung. BILD VALENTIN JECK
27. September 2015 / Nr. 3916 FOKUS LICHT
Ein Licht macht KarriereMehr Licht erzeugen und weniger Energie verbrauchen: Das wird vom Leuchtmittel LED in Zukunft erwartet.
Wenn das Licht dann noch dekoraktiv – zum Beispiel in kupferfarbenen Leuchten – verpackt wird, umso besser.
Natalie Ehrenzweig
Wenn der Herbst Einzug hält,breitet sich die Dunkelheit aus. Ob-wohl Licht natürlich das ganze Jahrwichtig ist, kommt ihm jetzt einegrössere Wichtigkeit zu. Dieses Jahrsogar auf internationaler Ebene, hatdoch die UNO das Jahr 2015 zumJahr des Lichts erklärt. Es soll an dieBedeutung von Licht als elementareLebensvoraussetzung für Menschen,Tiere und Pflanzen erinnern. Vorallem in Deutschland haben zahl-reiche Veranstaltungen und Ausstel-lungen stattgefunden, die sich demThema aus wissenschaftlicher Sichtannehmen.
Länger, wärmer,sparsamerSeit der Erfindung der Glühbirne
haben sich unsere Leuchtmittel ext-rem entwickelt – von der Glühbirne,die etwa 1000 Stunden brannte,dabei aber sehr viel Energie ver-brauchte, hin zur «Licht emittieren-den Diode» – kurz: LED. «Dieses Lichtfunktioniert nicht mehr mit einerWendel, die glüht, weil Strom durchsie fliesst. Bei der LED bewegen sichElektronen zwischen Halbleiterschich-ten und geben dabei – sehr einfachgesagt – Energie in Form von Lichtab», erklärt Björn Schrader, Leiterder Themenplattform Licht@hslu ander Hochschule Luzern. Der grosseVorteil von LED ist, dass sie vielweniger Energie braucht und eineviel längere Lebensdauer aufweist.«LED braucht etwa sechsmal wenigerStrom als Halogen, das eine Lebens-dauer von ca. 2500 Stunden hat.Bei LED sind es bis zu 50 000 Stun-den. Die Energie- und Unterhalts-kosten sind daher viel günstiger,wobei die Investitionskosten etwashöher sind. Früher war das LED-Lichteher kalt und nicht unbedingt fürden Wohnbereich geeignet, heutegilt das nicht mehr. Die Lichtfarbeder LED hat sich sehr entwickelt,und man bekommt mittlerweile auchwarmes und angenehmes Licht»,betont Martin Garn, Lichtplaner undGeschäftsleiter der Licht Galerie AG
in Rothenburg. Die Lichtfarbe unddie Lichtmenge bestimmen, wie wohlwir uns mit Licht fühlen. «JederMensch hat andere Bedürfnisse. Gu-tes Licht heisst deshalb, die Bedürf-nisse zu kennen und gut abzudecken.Je nach Raum sind die Anforderun-gen an Licht natürlich auch unter-
schiedlich», so Garn weiter. «Einegelungene Leuchte soll angenehmesund blendfreies Licht erzeugen,dimmbar sein und ein ansprechendesDesign haben. Wobei Geschmackimmer relativ und individuell ist.Trotzdem kann man sagen, dass dieTrends hin zu Kupfer- und Erdtönen
gehen. Die Materialien werden wär-mer und wohnlicher.» Garn ist auchüberzeugt, dass LED die Zukunftgehört: «LED wird immer wenigerEnergie verbrauchen und immer mehrLicht erzeugen.» Das warme weisseLicht für den Wohnbereich hat eineFarbtemperatur von 2700 Kelvin. «Jeweisser das Licht ist, umso heller istes», erläutert Martin Garn. ZumArbeiten in einem Büro brauche maneher 3000 bis 4000 Kelvin, in derMedizinaltechnik etwa seien es biszu 6000 Kelvin.
Lichtblicke im GartenEin Ort, der beleuchtungstechnisch
oft vergessen geht, ist der Garten.Doch auch hier kann der Einsatzvon Leuchtmitteln sinnvoll sein. «Mankann damit den Garten schön inSzene setzen. Ausserdem gibt esden Sicherheitsaspekt: Wege sindbeleuchtet, und der Garten ist bes-ser einsehbar», erklärt Lukas Heini,Geschäftsführer Heini Gärtnerei. Füreine schöne Gartenbeleuchtung, soLukas Heini, sei weniger mehr: «DerGarten soll ja kein Helikopterlande-platz werden. Man sollte sich fürzwei, drei Schwerpunkte entschei-den. Tiefenwirkung wird ausserdemerzielt, indem das Licht vorne undauch weiter hinten im Garten plat-ziert wird. Beleuchtet werden zumBeispiel schöne Solitärpflanzen, span-nende Hintergründe – oder wirerzeugen etwa Schattenspiele miteiner Palme oder einem Bambus.»Weder Fauna noch Flora im Gartenwürden durch das zusätzliche Lichtgestört, so der Fachmann: «Da istvor allem der Einsatz von LED gut,denn diese Leuchten werden nichtso heiss.»Licht ist aber nicht nur Technik.
Licht hat viel mit Emotionen zu tun.«Es muss nicht nur optimal aussehen,man muss sich mit dem Licht auchwohl fühlen», betont Björn Schrader.Gerade das in den Anfängen derLED zu bläuliche Licht sei da nichtzuträglich gewesen. Heute ist dasaber längst Geschichte. «Das erkenntman am besten daran, dass es beiIkea nur noch LED und Halogen zukaufen gibt», sagt der Dozent.
In der dunklen Jahreszeit spielt eine gute Beleuchtung drinnen wie draussen einewichtige Rolle. LED-Leuchten kommen auch im Garten zum Einsatz. BILDER PD
27. September 2015 / Nr. 39 17FOKUS LICHT
Auch nach dem Aus der Glühbirne muss nicht auf gemütliches Licht verzichtet werden.LED und Halogen sorgen heute genauso für eine warme Ambiance. BILD PD
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foto:
leonardofinotti
architektur:halterc
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Heizöl wird in der Schweiz in zwei Standard-qualitäten angeboten: Heizöl extraleicht (EL)EURO-Qualität und Ökoheizöl schwefelarm.Immer mehr Konsumenten entscheiden sichfür den Wechsel zur umweltfreundlicherenVariante. Einerseits, weil viele neue Brenn-wertkessel (Kondensation) nur nochmit Öko-heizöl betrieben werden können. Aber auchwenn die Stickoxid-(NOx-)Werte nicht mehreingehalten werden, kann der Umstieg Abhil-fe schaffen.
In älteren Immobilien aus den Sechziger- undSiebzigerjahren sind oft Ölheizungen unter-schiedlichsten Alters installiert, die mit derStandardqualität Heizöl extraleicht EURO be-trieben werden. Die Eigentümer solcher Lie-genschaften stellen sich natürlich genausowie andere Hausbesitzer die Frage, wie dieBeheizung mit einem verträglichen finanziel-len Aufwand auf den neuesten Stand gebrachtwerden kann.Eine genaue Prüfung der Varianten Gas,
Holzpellets oder Wärmepumpe zeigt häufig,dass der Umstieg auf ein anderes Heizsystemin der Regel teuer ist und sowohl umwelttech-nisch als auch hinsichtlich Energieeffizienznicht wirklich entscheidende Vorteile gegen-über einer modernen, kondensierenden Ölhei-heizung bringt.
Viele Fragen, eine wesentliche Antwort:Umstieg auf Ökoheizöl schwefelarmEine einfache, in einemerstenSchritt aber sehrlohnenswerte Massnahme ist der Wechsel auf
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region mittelland/nordwestschweiz:Markus SagerTelefon 062 842 85 [email protected]
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Umstieg auf Ökoheizöl schwefelarm
Der Heizung, der Umwelt und demPortemonnaie zuliebe
Heizöl ist ein Qualitätsprodukt.
In den Raffinerien entstehen Produkte, die höchste Qualitätsanforderungen erfüllen.
Ökoheizöl schwefelarm. Der Schwefelgehalt ist20 Mal geringer als bei der EURO-Qualität.Dadurch werden die Schwefelemissionen prak-tisch auf null gesenkt. Weiter sind die Schwe-felablagerungen im Kessel vernachlässigbar,was die bereits lange Lebensdauer einer Ölhei-zung zusätzlich verlängert.Bei älteren Ölheizungen kann es durchaus
passieren, dass imRahmen der regelmässigenFeuerungskontrolle ein zu hoher Stickoxid-(NOx-)Wert festgestellt wird. In den allermeis-ten dieser Fälle können selbst in die Jahre ge-kommene Heizungen durch eine Umstellungauf Ökoheizöl schwefelarm lufthygienisch wie-der korrekt betrieben werden. Damit kann derEigentümer natürlich Kosten sparen, weil ersich nicht umgehend einen neuen Kessel an-schaffen muss. Eine einwandfrei funktionie-rende Ölheizung zu verschrotten, ist zudemalles andere als umweltfreundlich und eineVerschwendung unserer Ressourcen.
Restmenge möglichst aufbrauchen,Tankrevision durchführen, dann neu auffüllenVor einem Wechsel der Heizölqualität ist dasnoch vorhandene Heizöl möglichst vollständigaufzubrauchen. Eine allfällige Restmenge desÖls wird fachmännisch abgepumpt und wie-derverwendet. Anschliessend wird der Tankgereinigt und mit Ökoheizöl schwefelarm neubefüllt.
PUBLIREPORTAGE
27. September 2015 / Nr. 3920 FOKUS KÜCHE
Gutbürgerlich war gesternSie ist das Herzstück im Haus: die Küche. Hier wird gekocht, gegessen, gelebt.
Die einfache Küche war einmal. Heute soll sie funktional und auch ein bisschen Statussymbol sein.
Yvonne Imbach
«Wer einen guten Braten macht,hat auch ein gutes Herz», diessagte schon Wilhelm Busch. Damitder Braten gelingt und mit ihm dasAnsehen des Kochs wächst, brauchtes eine Küche, die strukturiert auf-gebaut ist. Dabei gilt heute «weni-ger ist mehr», wie Xaver Schuler,Innenarchitekt FH bei der Stuber
Team AG in Rotkreuz, weiss: «ImTrend liegt eine eher ruhig organi-sierte Küche. Von einem üppigenFarb- oder Materialmix wird abge-sehen, vielmehr ist eine Kombinationaus Weiss mit Erdfarben gefragt.Eine Insel für die Rüstarbeiten undeine Nische in den Hochschränkenfür die Kaffeemaschine etwa bildenein strukturiertes Bild.»Weisse Küchenfronten, gerne
kombiniert mit natürlichen Farbenund Materialien wie Holz und Stein,sind auch bei der Orea AG in Rootseit Jahren auf dem Vormarsch, wieDiana Dudas, Leiterin Marketing undKommunikation, bilanziert: «Einer-seits liegt dies an der Zeitlosigkeit,andererseits sicher auch an der‹clean› und gepflegt wirkenden An-mutung. Schlichte, gerade Linien,ruhige Farben und ein reduziertes,
harmonisches Erscheinungsbild wer-den als schön empfunden.» DieBandbreite für individuelle Wünschebleibt bei den Küchenherstellerntrotzdem gross. Orea setzt etwa auf6 Millimeter dünne Fronten in Alu-minium. Dieses zeitlose, schlichte,aber auch pflegeleichte Materialspreche vor allem Bauherren an, diesich mit einer einzigartigen Küchevon der Masse abheben wollen.
Kochen liegt im Trend.Und Küchen spielen inmodernen Haushaltenhäufig eine prestige-trächtige Rolle.
BILD FOTOLIA
27. September 2015 / Nr. 39 21FOKUS KÜCHE
Wer ist die Schönste im ganzen Land?Unter dem Patronat des Branchenverbandes Küche Schweiz wird am10. November 2015 zum zweiten Mal der Swiss Kitchen Award ver-liehen. Neu wird der Preis in zwei Kategorien vergeben: einmal für die«schönste Küche der Schweiz» und einmal für den «besten Küchen-umbau». Aus den 82 eingereichten Konzepten hat die Fachjury proKategorie acht Konzepte nominiert. In einem öffentlichen Online-Votingwerden pro Kategorie die Ränge Gold, Silber und Bronze ermittelt.Man kann immer noch mitvoten unter www.swiss-kitchen-award.ch.Die 16 nominierten Küchenkonzepte werden übrigens auch an derMesse «Bauen & Wohnen» in Luzern vom 1. bis 4. Oktober in derHalle 3 präsentiert. Wer am Voting teilnimmt, kann mit etwas Glückeinen edlen «Frxsh»-Mixer im Wert von 660 Franken gewinnen.
Zentralschweizer FinalistenAuch zwei Zentralschweizer Küchenbauer sind nominiert. Finalist fürden «besten Küchenumbau» ist die Firma Orea AG, Root. Und für die«schönste Küche» sind ebenfalls die Firma Orea sowie gleich mit zweiProjekten die Firma Stuber Team AG, Rotkreuz, nominiert.
Kochen ist inDie Küche hat ihr verstecktes
Dasein in einem geschlossenenRaum verlassen und einen hohenStellenwert erreicht. Kochen ist in,wie zahlreiche Fernsehsendungen,Foodblogs und Menüfotos in densozialen Medien beweisen. Die Küche ist heute nicht nur im Wohnraum integriert, oft bildet sie dessenHerzstück und soll gerne auch einenrepräsentativen Ort, gar ein Statussymbol, darstellen. Trotz allen ästhetischen und modischen Ansprüchen steht auch bei der Küche dieFunktionalität im Zentrum. Schliesslich soll in ihr erfolgreich gearbeitetwerden, der Braten schmecken, umbei Wilhelm Buschs Gedanken zubleiben. «Zwingend sind Backofen,Steamer, Dunstabzug und Geschirr
spüler. Auch die Mikrowelle kommtwieder vermehrt zum Einsatz.Grundsätzlich wünscht sich der Bauherr nicht zu viele automatischeProgramme, viel mehr möchte erselbst ausprobieren und herausfinden, wie er zum perfektenKochergebnis kommt», sagt XaverSchuler.«Den stärksten Wandel gab es
einerseits in der technologischenWeiterentwicklung funktionaler Elemente wie gedämpfte Vollauszügeund neue Frontmaterialien, beidenen man keine Fingerabdrückemehr sieht», so Diana Dudas. «Nichtzu vergessen ist auch die Weiterentwicklung beim Thema Lüftungund Dampfabzug. Zum einen imZusammenhang mit Minergie undder Frage nach Abluft beziehungsweise Umluft. Zum anderen hatdieses Thema durch die Etablierungder offenen Küche an Dynamik undInteresse gewonnen. Manche empfinden die Kochgerüche als störendund legen Wert auf einen effizienten Abzug, zudem spielt die Optikeine wichtige Rolle: Wo man frühervon einer Wand oder Deckenhaubegesprochen hat, gibt es heute eineVielzahl zusätzlicher Varianten undDesigns.» Wichtig seien zudem einevernünftige Beleuchtung und optimale ergonomische Bedingungen,damit das Bücken und Strecken nichtlästig werden und Arbeitswege zuSchränken und Schubladen möglichst kurz bleiben.
Wenn aus der alten eineneue Küche wirdKüchenhersteller bauen nicht nur
neue Küchen; sehr oft werden siemit einem kompletten Umbau beauftragt. «Grundsätzlich unterscheidet sich ein Neubau vom Umbauim Wesentlichen darin, dass einerhöhter Planungs und Koordinationsaufwand zwischen den unterschiedlichen Handwerkern besteht,da im Gegensatz zum Neubau allesschneller und parallel gehen muss.Es gibt mehr bestehende Gegebenheiten wie Fenster und Anschlüssezu beachten», so Diana Dudas.Und: «Am wichtigsten ist es, die
Bedürfnisse des Kunden zu kennen,ihn zu verstehen und genau zuinformieren, wie der Ablauf stattfindet», ergänzt Xaver Schuler. «Erdarf sich zu keinem Zeitpunkt alleingelassen fühlen.» Ein schöner Gedanke, denn in der Küche sollteman doch eigentlich nie allein gelassen werden – in ihr sollte manzusammen kochen, essen und essich gut gehen lassen.
Diese umgebaute Küche steht in einer Villa mit Baujahr 1908. Design und Planungstammen von der Orea AG. BILD PD
Klare Linien, helle Farben, zurückhaltende Ausführung: So präsentiert sich eineneue Büroküche, die von der Stuber Team AG realisiert wurde. BILD PD
27. September 2015 / Nr. 3922 ZIMMER MIT AUSSICHT
In höheren SphärenDen Niederungen des Alltags entfliehen und in eine andere Welt eintauchen –
im Park Hotel Vitznau gelingt das besonders gut.Nicht nur der spektakulären Aussicht wegen.
Blick in den Wohnbereich einer Suite mit Seesicht im Park Hotel Vitznau: WarmeFarben und edle Materialien sorgen für höchsten Komfort. BILD BEAT BRECHBÜHL
Antonio Russo
Einen Augenblick lang wähnt mansich in einem geheimen Aufzug, dereinen zu den Fresken der SixtinischenKapelle hinaufbefördert. Denn wäh-rend der lautlosen Fahrt in dergläsernen Liftkabine blickt der Gastauf meterhohe Malereien, die denhell beleuchteten Schacht zieren.Goldmünzen fallen aus den Händender abgebildeten Figuren, die hier –Michelangelos Kunst zitierend – alsAllegorien auf den Reichtum zubegreifen sind. Solcher ist in diesemmodernen «Palazzo» am Vierwald-stättersee in allen Facetten spür- undsichtbar.Das 1903 im Stil der Belle Époque
erbaute schlossähnliche Hotel hat inden über hundert Jahren seines Be-stehens mehrere Erweiterungen,Renovierungen und Besitzerwechselerfahren. 2009 ging es in die Händeder österreichischen Pühringer-Grup-pe über, die es in einer dreieinhalb-jährigen Bauzeit mit viel materiellemAufwand und ebenso viel Sinn fürs
Detail komplett saniert und erweiterthat. Das im März 2013 neu eröff-nete 5-Sterne-Haus wurde bereitsein Jahr später von Gault MillauSchweiz zum Hotel des Jahres er-koren. Unter dem Dach der mäch-tigen Anlage finden sich heute 47individuell gestaltete Residenzen,Suiten und Junior-Suiten, zwei aus-gezeichnete Restaurants, eine weit-läufige Spa-Landschaft sowie eineneurologische Reha-Klinik.
Paradiesisch gelegenIn der vierten Etage angelangt,
stehen die Türen zu unserer Suitebereits offen. Der Blick fällt auf dasgrosszügige Entree und den freund-lichen, in warmem Blau gehaltenenWohnbereich. Links davon derDurchgang zum Bad, rechts jenerzum Schlafzimmer. Doch das Lichtder strahlenden Septembersonnezieht an diesem späten Nachmittagvorerst noch mehr Aufmerksamkeitauf sich als die noblen Räume. Vomromantischen kleinen Balkon aus
gleitet der Blick auf die Parkanlagemit Brunnen, Pavillon und Liege-wiese, dann weiter auf die umwer-fende Kulisse, die See und Bergebilden. Deutlich zeichnet sich die
Silhouette des Bürgenstocks ab, des-sen buckliger Grat im Gegenlichtdunkel aus dem wellenlosen Wasserragt und von hier aus an einenDrachenrücken erinnert.
27. September 2015 / Nr. 39
Keine Frage: Die Immobilienregel«Lage, Lage, Lage», die den Werteines Hauses in höhere Sphärenhievt, trifft auf das Park Hotel inganz besonderem Mass zu. Dochwas wäre die Lage ohne den exzel-lenten Service und Komfort, denman von einem Haus auf diesemNiveau erwartet? Eben.Und damit geizt das Park Hotel
nun überhaupt nicht. Nebst den zuerwartenden Annehmlichkeiten wiefrischem Obst, Naschereien, Geträn-ken und Zeitungen auf dem Zimmerist auch der Zugang zum Spa-Bereichim Aufenthalt inbegriffen.Nach einigen frühherbstlichen
Schwimmzügen im kühlen See wär-men wir uns erst im beheiztenAussen-Pool auf und beschliessenden Wellnessteil mit einem Gang indie finnische Sauna.Danach ist es Zeit, das Hotel
weiter zu erkunden. In Staunen ver-setzt uns der raffiniert beleuchteteund wie ein Museum inszenierteWeinkeller, in dem nicht weniger als32 000 Flaschen Wein aus der gan-
zen Welt lagern. Mit einem schwin-delerregenden Gesamtwert von über26 Millionen Franken muss hier voneinem eigentlichen Schatz im «Bauch»des Hotels gesprochen werden.
Funkelnde Sterneam Gastro-HimmelWo Wein liegt, ist auch das
Essen nicht weit. «Focus oder Pris-ma?», lautet nun die Frage, die derAutor an seine Begleitung stellt.Beide Hotelrestaurants bieten Gas-tronomie auf höchstem Niveau.Ersteres ist mit 17 Gault-Millau-
Punkten und zwei Michelin-Sternenausgezeichnet und sorgt mit einerstrikt auf lokale und regionale In-gredienzien fokussierten Küche na-tional für Aufsehen.Das zweite Restaurant verspricht
«Casual dining à la carte» undpflegt sowohl die ursprünglicheKüche mit lokalen Produkten alsauch den Blick über den nationalenTellerrand hinaus.
Weil wir es casual mögen undder Sonnenuntergang über dem Seenoch besser zu bewundern ist, ent-scheiden wir uns fürs «Prisma». DenZwei-Sterne-Genuss heben wir unsfür ein andermal auf.Das fünfgängige Überraschungs-
menü – sehr empfehlenswert fürMenschen mit Entscheidungsschwie-
rigkeiten – übertrifft alle Erwartun-gen. Die sympathische Crew servierteine Reihe kulinarischer Gaumen-freuden, die uns buchstäblich inhöhere Sphären katapultieren.Wir kommen deshalb ganz gut
ohne Lift wieder zurück in unsereSuite, die nun zu später Stunde ihreBehaglichkeit voll entfalten kann.
23ZIMMER MIT AUSSICHT
VerlosungVielleicht haben Sie etwas zufeiern, möchten jemandem dan-ken oder Sie wollen einfach malden Alltag mit einem besonderenErlebnis unterbrechen?Dann nehmen Sie an unsererVerlosung teil. Mit etwas Glückkommen auch Sie in den Genusseines Aufenthalts im Park HotelVitznau.Zu gewinnen gibt es einen Gut-schein für eine Übernachtung ineiner Junior-Suite mit Seesicht,inkl. Frühstück für 2 Personen.Senden Sie eine E-Mail mit demBetreff «Verlosung PHV» an:[email protected] schreiben Sie eine Post-karte an: Neue Luzerner Zeitung,Antonio Russo, Maihofstrasse 76,6002 Luzern. Bitte vergessen Sienicht, Ihre vollständige Adressemit Telefonnummer anzugeben.Einsendeschluss: 15. Oktober 2015.
Essen im Park Hotel Vitznau: Gaumen-freude und Augenweide. BILD M. MEIER
Im Restaurant Prisma kann auch mit-tags gegessen werden. BILD BB
BILD KLAUS LORKE
27. September 2015 / Nr. 3924 FOKUS KINDERZIMMER
Chaos hier, Oase dortWas gehört eigentlich in ein Kinderzimmer?
Und wie lässt sich Unordnung in Wohligkeit verwandeln?Ein paar Tipps aus psychologischer Sicht.
Laut, bunt, wild – so geht es wohlin den meisten Kinderzimmern zuund her. Mit wenigen, aber wir-kungsvollen Massnahmen lässt sichdas Chaos im Kinderzimmer zumW hl d l bdz
s
A
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sicht.» Je älter das Kind ist, destostärker soll es mitentscheiden dürfen,was ins Zimmer kommt, findet Jans-sen: «Das kann zu Beginn eine Wandoder eine Ecke sein, die das Kindlb l d f l h
rückziehen kann. Auch Spielzelte,wie sie viele Möbelhäuser anbieten,eignen sich dazu ausgezeichnet.Und was gilt bei Farben? «Das
Kinderzimmer soll nicht extrem ge-staltet sein, also weder klinisch kahlnoch hyperbunt. Meist reicht es,eine Wand farbig zu streichen, umeine angenehme Ambiance zuschaffen. Viele Möbel und Spiel-sachen sind sowieso schon bunt,
da muss man es mit zusätzlicherFarbe nicht übertreiben.» Bleibtnoch die Sache mit dem Aufräumen.Was rät hier die Psychologin undzweifache Mutter? «Es gibt einegrosse Auswahl an Kistenmöbeln,in denen sich Spielsachen thema-tisch verstauen lassen. Hier etwadie Legosteine, dort die Puppen. Inden Kisten selbst darf dann getrostdas Chaos herrschen.» AR
Statt Unruhe und Chaos im Kinderzimmer: nur eine bunte Wand, ein Möbel mitviel Stauraum, ein Pult mit Stühlen und viel Platz zum Spielen. BILDER FOTOLIA
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Mützen zum Sitzen
27. September 2015 / Nr. 3930 FOKUS GLAS
Glas? Klar!Längst wird das transparente Material nicht nur für den Fassadenbau eingesetzt.
Immer häufiger und vielseitiger wird Glas im Innenausbau verwendet. Etwa in Küche und Bad.
Antonio Russo
Es gehört zu den ältesten Werk-stoffen der Menschheit: Glas. Wegender breiten Palette an Anwendungs-möglichkeiten ist Glas ein Material,das nahezu in allen Lebensbereichenverwendet wird. Eine wichtige Rol-le spielt es im Bau. Nebst derFenster- und Fassadengestaltung vonGebäuden erfüllt Glas auch im In-nenbereich vielfältige Funktionen, inprivaten Gebäuden genauso wie inöffentlichen.Hergestellt wird Glas allerdings
nicht in der Schweiz. «Zu etwa 95Prozent stammt das Glas, das wirhier verarbeiten, aus Deutschland»,so Urs Kaufmann von Glas Reinhard.Das habe mit dem hohen Energie-
aufwand bei der Produktion vonGlas zu tun, so Kaufmann weiter,denn Glas wird aus verschiedenenSilikaten geschmolzen. «Um dieSchmelztemperaturen konstant zuhalten, braucht es extrem viel Ener-gie. Die Glasproduktion wäre in derSchweiz deshalb viel zu teuer.» Soist auch das Unternehmen Reinhardeines, das Glas ausschliesslich ver-arbeitet und veredelt.
Vielfalt von Glas inKüche und BadDie Glas Reinhard AG beschäftigt
sich seit über 50 Jahren mit Glas.In dieser Zeit hat sich in der Glas-verarbeitung vieles getan. «Neue
computergesteuerte Maschinen er-möglichen eine präzisere und schnel-lere Fertigung von massgeschneider-tem Glas. Das kommt den Kundenwiederum zugute, können wir dochsehr individuell auf ihre Wünscheeingehen», sagt Urs Kaufmann. Be-sonders in Küche und Bad sind dieWünsche vielfältig. Farbig beschich-tete Glasflächen, wie sie auch GlasReinhard in Rothenburg anbietet,sind als Abdeckung von Küchenrück-wänden aktuell besonders gefragt.Im Bad kommt Glas als Dusch-
abtrennung zum Einsatz. Besondersinteressant sind hier Veredelungenmit einer Nanobeschichtung. «Die-se sorgt dafür, dass sich Kalkfleckenvon der Duschkabine mühelos ab-wischen lassen», erklärt Kaufmann.
Im Wohnbereich tritt Glas ebenfallsals Raumtrenner auf. Die heutigeTechnologie macht es möglich,Treppengeländer aus Glas in be-liebigen Formen herzustellen, egal,wie geschwungen das Geländer indie obere Etage führt. Und dankmodernen Klebetechniken ist essogar möglich, Glasflächen unsicht-bar zu verbinden. Nebst neuartigenSilikonklebern sind hochtransparen-te Klebemittel im Einsatz, die durcheine kurze Bestrahlung mit ultra-violettem Licht innert weniger Se-kunden trocknen. Und wer seinGlas lieber extraweiss, also ohneden typischen Grünschimmer anden Schleifkanten, haben möchte,bekommt es beim Glasspezialistenselbstverständlich auch.
Eine klassische Verwen-dung von Glas: die Dusch-kabine. Dank modernerNanobeschichtungen las-sen sich Kalkflecken, diesich mit der Zeit an denTüren bilden, heute vielleichter abwischen. PD
27. September 2015 / Nr. 39 31LEBENSRÄUME
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