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I l ... M ITTEI LUNGEN DER ·1 N WIEN. H ERAUSGEGEBEN von PR OF. O R. RUDOLF MUCH, H OFRAT OR. RICIIARD LASCH, P ROF. OR . OSWALD MENGHIN , PRoF. DR. ROBERT STIGLER. SCHRI FTLEITER: MINI STERIALRAT 0 . LEO BOUCHAL. -- Llll. BAND . MIT 72 ABBI LD UNGEN IM 1 EXTE . W l EN. IM SELBSTVERLAGE DER GE S ELLSCHAFT. 1923.

Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

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Lebzelter, V., Mitteilungen der Anthropologischen Gesellschaft in Wien, vol. 53, 1923, pp. 1-48.

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M ITTEI LUNGEN DER

·1 N WIEN.

H ERAUSGEGEBEN von

PROF. OR. RUDOLF MUCH, HOFRAT OR. RICIIARD LASCH,

PROF. OR. OSWALD MENGHIN, PRoF. DR. ROBERT STIGLER.

SCHRIFTLEITER: MINISTERIALRAT 0 . LEO BOUCHAL.

--

Llll. BAND.

MIT 72 ABBILDUNGEN IM 1 EXTE .

W l EN. IM SELBSTVERLAGE DER GESELLSCHAFT.

1923.

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Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel.

I. T eil: Zur physischen Anthropologie der Südslawen.

V o r t r a g, g e h a I t e n i n d e r M o n a t s v e r s a m m I u n g d e r An t h r o p o I o g i s c h e n G e s e I I s c h a f t i n W i e n a m 8. F e b r u a r I 9 2 2.

Von Or. Viktor Lebzelter, Wien.

I. Einleitung. W ährend ei nes Au fenthaltes in Krakau im Jahre 1916 hatte i ch Gelegenheit,

an russischen und serbischen Kriegsgefangenen anth ropologische Untersuchungen anzustellen. Insgesamt konnten 440 Individuen untersucht werden, von denen 300 auf Vertreter von Balkanvölkern entfielt>n. Über diese Untersuchungen hat R. P ö c h 1)

berei ts kurz berichtet. Die Albaneraufnahmen fanden bereits in der Arbeit von A. H aber I an d t und mir Verwertung.2

) Die Untersuchungen an serbischen Zigeunern wurden ebenfalls schon früher publiziert.3)

Die vorliegende Untersuchung basiert auf ei ner Reihe von 196 Serben, teils Kriegsgefangenen der Drina-, D onau-, M orawa- und Schumadjadivision, teils Zivil­internierten aus den damals von Österreich-Ungarn verwalteten Gebieten Nordwest­serb iens. Der größere Teil der Untersuchten stammt aus Nordwestserbien und dem Morawatale, doch sind auch die östlichen und südlichen Bezirke, wenn auch schwach, vertreten. (Siehe T abelle S. 31.)

Bei der D urchführung der Untersuchungen wurde ich von meinen damaligen Kameraden Herrn Postverwalter j oh. Fried l aus Bregenz und Herrn j.jerosolimski aus Warschau in der selbstlosesten Weise unterstützt. Ohne die Hilfe dieser beiden Männer hätte ich die Arbeit überhaupt nicht ausführen können. Herr j e ro so I im sk i führte die Aufnahmslisten und fungierte als Dolmetsch. Von Herrn Fr i e d I stammt der größte Teil der photographischen Aufnahmen.

D as ehemalige Festungskommando Krakau und das Lagerkommando Dqbie gestatteten mir in zuvorkommender Weise die Vornahme der Untersuchungen. Leider konnte ich selbst nur an dienstfreien Sonntagen die gerade nicht auf Arbeit befindlichen Kriegsgefangenen untersuchen. Es wurde kein Zwang ausgeübt und so sei an dieser Stelle auch allen Männern gedankt, die sich in ihren Ruhestunden für ei ne wissen­schaft li che Untersuchu ng frei w i II i g zur Verfügung stellten.

Besonderen D ank schulde ich mei nem leider allzu früh dahingeschiedenen Lehrer R. P ö c h für vielfachen Rat und Unterstützung.

1) R. P ö c h, 111. Bericht über die von der Wiener Anthropologischen Gesellschaft in den k. u. k. Kriegsgefangenenlagern veranlaßten Studien. Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 47, 1917.

2) A. H abe r1 an d t und V. LebzeIt er, Zur physischen Anthropologie der Albaner. Archiv f . Anthrop., N. F., Bd. 17, 1919.

3) V. LebzeIt e r, Zur physischen Anthropologie der serbischen Zigeuner. Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien, N. F., Bd. 52, 1922.

Mitteilune:en d. Anthrop. Gesellsch. in Wien, Bd. LI II, 1923.

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., - VIKTOR LEBZELTER

II. Technische Bemerkungen. Die Aufnahmen wurden mit den R. Martinschen In strum en ten genau nach den

, on R. M a r t in gegebenen Vorschriften (Lehrbuch der Anthropologie, 1914) vor­

genommen. Ich würde jedes Abweichen davon als einen schweren Kunstfehler

betrachten. Auf der Einheitlichkeit der Untersuchungsmeth oden ruht die Entwicklungs­

möglichkeit unserer Wissenschaft. Die folgenden Bemerkungen treffen einige N euerungen und Ergänzungen , aber keine der mit Unrecht beliebten "Verbesserungen" ei ngelebten

und bewährten M ethoden.

1. Au g e n f a r b e.

Wässerige und gesättigte lr isfarben. Oie dunklen Irisfarben (schwarzbraun bis hellbraun) sind "Kürperfarben" ; die grauen und blauen Töne dagegen si nd "Farben trüber Medien". Diese entstehen, wenn Licht in ein sonst gut durchsichtiges Medium einfällt, in dem sehr viele und sehr feine undurchsichtige T eilchen verstreut sind. Oie Farben trüber Medien sind meist ziemlich unbestimmt; dasselbe gilt auch von den hellen lrisfarben. Diese sind unzweifelhaft auch bis zu einem gewissen Grade von der Art der Beleuchtung abhängig. Dies gilt besonders für die sogenannten "wasserblauen" Augen, wie wir sie häufig bei der nordischen Rasse und wohl auch bei der "Weichselrasse" j. 0 e n i k er s finden. Bei diesem Typus finden wir alle Abstufungen vom hellsten Blau und Blaugrau bis zum tiefsten Blau; bei blauem Himmel und warmer Beleuchtung erscheinen solche Augen dunkelblau und dunkelgrau, bei gelbem fahlen Licht dagegen heller ; hellgraue und hellblaue Augen erscheinen dann oft b I aß g r ün. Einen anderen T ypus stellen jene hellgrauen bis dunkelblaugrauen Augen dar, bei denen die Irisfarbe wie mit Deckfarbe au fgetragen erscheint; betrachtet man die Iris genauer, so scheint es, als ob die Farbe auf einem "gekörnten" Grund aufgetragen wäre. Diese "kompakteren" Irisfarben sind weit weniger von der augenblicklichen Belichtung abhängig wie die ., wässer igen"; wir finden sie besonders häufig bei der 0 s t ra s s e. Da es sich um einen wichtigen Rassenunterschied zu handeln scheint, schlage ich vor, die hellen Irisfarben noch durch Hinzufügen eines zweiten Buchstaben als "gesät ti g t " 1

) ( g) oder "wässerig" (w) zu charakterisieren.

So verschieden also die Farben heller Augen bei verschiedener Beleuchtung erscheinen k önnen, so weisen doch bei derseI b e n Beleuchtung keineswegs alle hellen Augen die gleiche Farbe auf. Wir finden auch dann alle Farben von hellgrau bis dunkel­blau, können also die individuellen U nterschiede bestimmen - freilich gi lt die Ein­schränkung, daß diese Bestimmung jeweils bei g I eic he r Be I euc htun g erfolgen sollte. Auf die braunen Irisfarben hat die Beleuchtungsart keinen ersichtlichen Einfluß.

Grüne und grün I ich e Augen. Helle Augen können unter bestimmter Beleuchtung blaßgrün erscheinen. Es gibt aber auch Augen, die bei gewöhnlichem diffusen Licht hell­grün oder grasgrün erscheinen. Ich fand sie öfter in Verbindung mit rotem Haar bei Juden. Sonst sind sie sehr selten.

v. Erker t2) erwähnt bei Kaukasusvölkern öfters ,,hellgrüne" und "gelbgrüne" Augen. Diese hellgrünen Augenfarben dürfen nicht mit den als "grünlich" (R. Martin, e)

bezeichneten zusammengeworfen werden. Wenn auf grauem Grunde braune oder gelbliche Pigmentflecken fein verteilt sind, entsteht unter Umständen der Eindruck einer unbestimmten .,grünlichen" Farbe. Sind die Farbflecken klein und schlägt der graue Farbton durch, dann sind die Augen "graugrün" (ef), ist hingegen der braune Farbton vorherrschend, dann nennen wir diese Augen .,grünlich braun" (de); als graubraun ( df) sind hingegen solche Augen zu bezeichnen, wo sich auf der Iris auf grauem Grunde größere braune oder gelbliche Pigmentflecken distinkt abheben. über die Art, die Irisfarbe zu bestimmen, sagt R. M a r t in (I. c. S. 192): "Diese (die Iris) ist in der Nachbarschaft der Pupille (Aureole) selten einheitlich gefärbt, da hier meist mannigfache Farbflecke eingestreut sind. Erst aus einiger Entfernung betrachtet, verschwinden diese mehr und mehr und man ist imstande, den Grundton des Auges, der gewöhnlich in der Peripherie am reinsten auftritt, zu beurte ilen." Ich habe in

') Dieser Terminus stammt von Dr. j. Weninger. -) R. v. Erk er t, Kopfmessungen an kaukasischen Völkern. Archiv f. Anthrop., Bd. 18, 19.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 3

Befolgung dieser Vorschrift viele Augen mit grauer Peripherie und grünlicher Aureole noch als "grau" bezeichnet, während z. B. A. Haber I an d t solche Augen schon als "grünlich" vermerkt hat. Ich glaube, daß durch die obligate Einschiebung von (ef) und (de) das subjektive Moment mehr eingeschränkt werden könnte. Unter Hinzufügung einer besonderen Bezeichnung für "hellgrüne" Augen möchte ich das R. M artinsehe Schema folgendermaßen erweitern: (a) schwarzbraun, (b) dunkelbraun, (c) braun, (d) hellbraun, (de) grünlichbraun [kleine distinkte braune Pigmentflecken oder braune Aureole], (e) grünlich, (ef) graugrün, (df) graubraun [große braune Pigmentflecke], (f) dunkelgrau, (g) hellgrau, (h) dunkelblau, (i) blau, (k) hellblau, (I) h e II grün, (m) albinotisch. Übrigens kommen auch gelbe Pigmentflecken nicht selten in der Iris vor. Be r t i II o n 1) hat sie auch besonders berücksichtigt. Wirklich gelbe Iris kommt wohl nur ganz vereinzelt vor.

Die vielfache Anwendung der R. M a r t in sehen Augenfarbentafel läßt es erwünscht erscheinen, die Nummern dieser Tafel mit den von R. M a r t in gegebenen Beziehungen in Einklang zu bringen. Herr Prof. M a r t in hatte die Liebenswürdigkeit mir diesbezüglich mitzuteilen: "Ein Vergleich der T ermini mit den Nummern der Farbentafeln läßt sich nur annähernd durchführen. Mir scheint der folgende am besten zu entsprechen":

Nr. der Augenfarbentafel

1 2, 3

4 5, 6 7, 8 9, 10

11 , I 2, I 3 14, 15

16

Terminus

schwarzbraun {a) dunkelbraun (b) braun (c) hellbraun (d) grünlich (e) dunkelgrau (f) hellgrau (g) blau (h + i) hellblau (k)

2. H a a r f a r b e. Die Nummern der E. Fischer sehen Haarproben können nach R. M artins Mit­

teilung den R. M a r t in sehen T erminis folgendermaßen gleichgesetzt werden: Nr. der Haarprobe

27 4 5 6 7 8

9 20 22 26

1 - 3

Terminus

reinschwarz (a) braunschwarz (b) dunkelbraun (c) rötlichbraun (d) hellbraun (e) dunkelblond (f) hellblond (g) aschblond (h) rot (i)

Die Anordnung der E. Fischerschen 2) Haarproben ist so gewählt, daß die gelbbraune und die grauschwarze Reihe mit ihren hellsten T önen zusammenstoßen. Die gelbbraune Reihe enthält eine Rotkomponente, die grauschwarze nicht. Das Vorhandensein der Rot­komponente, ist auch bei sehr dunklen Haaren im durchfallenden Licht unschwer fest­zustellen; sie sollte immer als "p'' vermerkt werden.3)

Ohne die Benützung von Haarproben ist es nach meinem Dafiirhalten unmöglich, in dem Übergangsgebiete zwischen Braun und Dunkelblond von verschiedenen Bearbeitern gleichartige Resultate zu erhalten. Ich möchte daher zumindest die Benützung einer Haarlocke, die die Grenze zwischen Braun und Blond angibt (etwa der Am m o n sehen), (R. M a r t in, I. c. S. 1 08), für unerläßlich halten.

1) B e r t i II o n A., Das anthropometrische Signalement. Von v. Sury. Leipzig 1895. - B e r t i II o n A., Tableau des nuances de l'iris humain. Bull. Soc. Anthrop., Ser. IV, T. 3. Pari s 1892.

2) Fischer E., Oie Bestimmung der menschlichen Haarfarben. Korr.-81. d. 0. Antbrop. Ges., Bd. 38, 1907, S. 141.

3) LebzeIt er V., Anleitung zu konstitutionsanthropologischen Untersuchungen. M itt. d. Volks­gesundheitsamtes im 8.-M. f. s. V., 1920. Nr. II , Wien.

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VIKTOR LEBZELTER

3. H a u t f a r b e. Oie Nummern der v. Lu s c h a nschen Hautfarbentafel können nach R. M artins Mit­

teilung den R. M a r t in sehen Terminis folgendermaßen gleichgesetzt werden :

Nr. der Hautfarbentafel

35 34 bis 33

31 32

29 bis 26 25 bis 22 und 6

5 bis 4 1 bis 2

9 bis 11 und 3 7 und 8

Terminus

grauschwarz (a) schwarzbraun (b) dunkelbraun (c) rötlichbraun (d) reinbraun (e) hellbräunlich (f) gelblich (g) gelblichweiß (h) karminweiß (i) fahlweiß (k)

Ohne Benützung von Hautfarbentafeln ist es nach meinen Erfahrungen unmögl ich, vergleichbare Resultate zu erhalten. Das Differenzierungsvermögen ist in der weißgelb­braunen Farbenreihe überhaupt individuell ziemlich verschieden. Für die Iris- und Haar­farben hat der europäische Forscher die ganze Farbskala in der Erinnerung vor sich; bei der Hautfarbe bezeichnet derjenige, der wirklich dunkle Völker noch nicht gesehen hat, aller Wahrscheinlichkeit nach die dunkleren Nuancen fälschlich z. B. als "hellbräunl ich ", weil ihm der Vergleich mit wirklich hellbraunen Individuen fehlt usw.

Hingegen läßt sich die Art der Reaktion der Haut auf Sonnenbestrahlung wohl ein­deutig nachweisen.1) Hier handelt es sich nicht nur um ein sehr wichtiges Konstitutions-, sondern auch um ein vielleicht grundlegendes Rassenmerkmal. E. Fischer 2) hat neuestens die folgenden Unterschiede hervorgehoben: Nordische Rasse: "Die H aut ist hell , in der Sonne sich kaum bräunend, vielmehr empfindlich gegen Sonnenwirkung." "Mediterrane" Rasse: " Die Haut hat einen deutlich bräunlicheren Ton, der sich unter Sonnenwirkung zu gleichmäßig lichtem Braun verstärkt." "Alpine" Rasse: "Hautfarbe nicht so hell wie bei der nordischen Rasse, aber heller wie bei der mediterranen, unter Sonnenwirkung sich gleichmäßig bräunend... E. Fischer ist in dieser für weitere Kreise bestimmten A rbeit auf dieses Problem nicht weiter eingegangen. Ich schlage vor, die folgenden Reaktions­typen der Haut auf die Einwirkung der Sonnenstrahlen bei Europäern zu unterscheiden:

Typ I: Sehr helle Haut, unter E. d. S. starke Rötung, oft Schädigung der Haut, hernach

Typ II: Typ III:

leichte Bräunung. Sehr helle Haut, unter E. d. S. "Sommersprossen" -Bildung (Epheliden). Mäßig pigmentierte Haut, unter E. d. S. starke Rötung, meist ohne Schädigung der Haut, hernach rötlichbräunliche Färbung.

Typ IV: M äßig pigmentierte Haut, unter E. d. S. ohne bedeutende Rötung allmähliche Ent­stehung gelblich-bräunlicher Farben.

Typ JVa: Relativ stark pigmentierte Haut, unter E. d. S. Vertiefung der Farbe, eventuell sehr weitgehend ohne nennenswerte sonstige Reaktion der Haut.

4. Kopf I ä n g e, K o p f b r e i t e u n d L ä n g e n b r e i t e n i n d e x.

Oie sogenannte "nichtmathematische" Statistik (Zizek) 3) füh rt seit alters Seriationen der zu untersuchenden Zahlenreihen durch. Während wir aber für viele Indices und die Körperlänge anerkannte Klasseneinteilungen besitzen, ist dies für die Kopf- und Gesichts­maße noch nicht der Fall. Eine allgemein gültige Ejnte il ung der absoluten Maße auf Grund der Seriation se hr großer Reihen der verschiedensten Rassen ist ~in dringendes Post u I a t. Ein so umfassendes Material steht mir nicht

1) Am m o n 0., Über die Einwirkunl! des Sonnenbades auf die Hautfarbe des Menschen.

Zeitschr. f. Morph. u. Anthrop., Bd. 9, 1905. ~) F isch er E., In "Grundriß der menschlichen Erb I ichkei tslehre und Rassenhygiene" von

E. Bauer, E. Fischer, F. L enz, Bd. I, S. 127, 1921. ') i i z e k R., Die Mittelwerte, 1908.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL

zur Verfügung. Die Einteilung, die ich gebe, ist eine vorläufige möge die Kritik, selbst auf breitester Basis arbeitend, an ihre Stelle etwas Besseres se tzen

Im Pr inzip den D arlegungen ] . S z o m bat h y s 1) folgend, teile ich die Klassengruppen für Länge und Breite des Kopfes in je drei Serien zu acht Klassen (Intervall 1 mm), woran sich nach oben und unten je eine Serie mit unbestimmter Klassenzahl anschließt. Ich unterscheide:

Kopfbreite Kopflänge

sehr breit 164 - x mm (B) sehr lang 194- x mnz (L) breit • • 156 - 163 ll

(b) lang • 186- 193 ll (I)

mittelbreit 148 - 155 ll (mb) mittellang 178- 185 ll

(ml) schmal 140 147

ll (s) kurz • 170-177 ll (k)

sehr schmal x - 139 "

(S) sehr kurz x - 169 ll (K)

Gegen die Verwertung der Indices ohne jede Berücksichtigung der ihnen zugrunde liegenden absoluten Werte haben ] o h an n s e n 2), I wan o w s k i und vor allem v. T ö rö k Stellung genommen. Ich halte es daher für zweckmäßig, neben den Ind ex immer die Abbreviaturen d e r Kl assenserien für L. und B. zu setzen; z. B.: " L.-B.-Index 86'52 (ml B)" wäre die Charakterisierung eines hyperbrachykephalen Kopfes von mittlerer Länge und sehr großer Breite.

Die Verwertung solcher Abbreviaturen würde auch die Anwendung der B. Aue r­b a c h sehen 3) Klassifikation der Kopfform en erleichtern (s. a. R. M a r t in, I. c. S. 680). Eine analoge Einteilung der absoluten Höhenmaße des Kopfes wäre eine unentbehrliche Ergänzung des von mir vorgeschlagenen Verfahrens. Man könnte dann mit ein oder zwei Indices und weniger Buchstaben eine Schädelform ausreichend charakterisieren.

5. Sc h ä d e I k a p a z i t ä t.

Ich habe in verschiedenen Reihen Schädelkapazität und Hirngewicht nach mehreren Methoden berechnet. Obwohl in der vorliegenden Arbeit auf diese Dinge nicht näher ein­gegangen wird, möchte ich die methodischen Resultate kurz wiedergeben. Die Werte, die wir gewinnen, können nur sehr annähernd der Wirklichkeit entsprechen. Daher verdient jenes Verfahren den Vorzug, das bei geringstem Zeitaufwand annähernd t ichtige Zahlen ergibt. Die Lee-Pearsensehen Formeln (Männer: 0'0337 [Länge- 11] X [Breite- tl] X [Ohrhöhe - 11] + 406'01), die R. Martin (I.c. S. 176) noch am ehesten empfehlen möchte, ergeben nach Wacke r 4

) etwas zu niedrige W erte. Ich habe in Anlehnung an W e I c k er und Lee-Pears o n von der größten Kopflänge und Kopfbreite je 11 mm abgezogen, zur Ohrhöhe jedoch 6 mm (Welcker 4- 8 mm) addiert, dann nach W e I c k e r 5) den Modulus berechnet und die Kapazitätsziffer aus der W e 1 c k er sehen Tafel abgelesen. Für Schädel unter 1200 cm3 ergibt das P e a r s o n sehe Verfahren höhere Werte; bei Schädel mit einer Kapazität von 1200- 1350 cm3 ergibt das von mir modifizierte W e I c k er sehe Ver­fahren etwas höhere Werte ; für Schädel höherer Kapazität erhalten wir nach W e I c k er höhere Werte. In den Mittelwerten ergibt sich j edoch kein n ennenswerter Unter­s c h i e d, ob man nun das eine oder andere Verfahren anwendet.

1) J. Szomb athy, Über relative Schädelmaße und ihre Anwendung. Mit!. d. Anthrop. Ges. in

Wien, Bd. 48, 1918. z) W. j o h an n s e n, Über Dolichokephalie und Brachykephalie. Archiv f. Rassenbiologie, Bd. 4,

1905. - A. v. T ö r ö k, Grundzüge einer systematischen Kraniometrie, 1890. Neue Untersuchungen über Dolichokephalie, I 906. Zeitschr. f. Morph. u. Anthrop., Bd. 8, 1905. Versuch einer systematischen Charakteristik des Kephalindex. Archiv f. Anthrop, N. F., Bd. 4. - S. a. 0. Reche, Längenbreitenindex und Schädellänge. Archiv f. Anthrop., N. F., Bd. 10, 191 J.

3) 8. Aue r b a c h, Zur Plastizität des Schädels mit Bemerkungen über den Schädelindex. Archiv

f. Rassenbiologie, 1912, Bd. 9. 4) R. Wacker, Zur Anthropologie der Walser des großen W alsertales in Vorarlberg. Zeitschr. f.

Ethnologie, Bd. 44, 1912. 5) H. W e I c k er, Die Kapazität und die drei Hauptdurchmesser der Schädelkapsel bei den ver­

schiedenen Nationen. Archiv f Anthrop., Bd. 16, 1886.

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6 VIKTOR LEBZELTER

6. G e h i r n g e w ich t. 1)

Oie Anwendung der R. GI a d s t o n e sehen 2) Formel (L ~.:0: H für Männer •

von 20-46 Jahren) ergibt scheinbar ganz befriedigende Resultate. Wenn man aber die nach W e 1 c k er gewonnenen Kapazitätswerte mit R. Weinberg 3) mit 0"954 multipliziert, erhält man ziemlich übereinstimmende Ergebnisse. Berücksichtigt man, daß nach Wacker durch die Schädeldicke, die beim Lebenden nicht festgestellt werden kann, Differenzen von mehr als 100 cm3 entstehen können und daß nach BoI k 4) das Verhältnis zwischen Hirngewicht und Schädelkapazität zwischen 73·7 und 94"0°/0 schwanken kann, daß also wirklich ver­läßliche Resultate nicht erreichbar sind, so glaube ich, wird man die einfacheren Ver­fahren nach W e I c k er und Weinberg den komplizierteren anderer Autoren vor­ziehen dürfen.

7. J o c h b o g e n b r e i t e, m o r p h o I o g i s c h c G e s i c h t s h ö h e u 11 d m o r p h o I o g i s c h e r G es i c h t s i 11 d e x.

Analog wie bei Breite und Länge des Kopfes möchte ich auch für die absoluten Werte von jochbogenbreite und morphologischer Gesichtshöhe eine vorläufige Einteilung vorschlagen, und zwar:

j ochbogenbreite morph. Gesichtshöhe

sehr breit 152 xmm (B) sehr hoch • 130 x mm (H) breit . • 144- 15 1

" (br) hoch . • 124 129

" (h)

mittelbreit 136 143 "

(mbr) mittelhoch 11 8 123 "

(mh) schmal . 128- 135

" (s) niedrig • 11 2 117

" (n)

sehr schmal X 127 "

(S) sehr niedrig X I 1 I "

(N)

ln ähnlicher Weise wie der Längenbreitenindex kann auch der morphologische Gesichtsindex durch Beifügen der Abbreviaturen charakterisiert werden.

8. B r e i t e d e r J o c h b o g e n ü b e r d e n K o n d y I e n d e s U n t e r k i e f e r s (" K o n d y I e 11 breite").

Wir betrachten die größte Breite zwischen den Jochbogen als ein Maß für die größte Breite des Gesichtsschädels. Nun haben aber die Jochbogen selbst eine ziemlich selb­ständige Variabilität - individuell und rassenhaft. Der Augenschein lehrt ja auch, daß es schmale Gesichter mit wenig ausladenden Jochbogen, breite Gesichter mit breit ausladen­den Jochbogen, aber auch Gesichter gibt, die an und für sich nicht sehr breit gebaut sind, bei denen aber die Jochbogen sehr breit ausladen. Um diese Tatsache irgendwie zahlen­mäßig am Lebenden zu fixieren, habe ich die Breite der Jochbogen über den Kondylen auf folgende Weise gemessen: Beim Öffnen des Mundes gleitet der Unterkiefer zunächst nach vor- und dann erst nach abwärts. Dabei gelangt der Gelenkkopf des Unterkiefers an den vorderen Rand der Fossa glenoidalis. Beim Auf- und Abwärtsbewegen . des Unter­kiefers kann man die schmale Furche zwischen dem Rande der Fossa glenoidalis und dem Kondylus palpieren. Unmittelbar über dieser Furche messe ich die Breite zwischen den Jochbogen. Man findet die Stelle am besten so, daß man mit dem Zeigefinger beider­seits in die seichte Höhlung, die beim Vorgleiten des Kondylus unterhalb des Jochbogen-

1) Th Ziehen, Das Gehirn, Maßverhältnisse. Bardelebens Handbuch der Anatomie des Menschen

Bd IV, 1899. ~) R. Gladstonc, A Study of the Relations of the Brain to the Size of the Head. Biometrica IV,

1905- 1906. - R. Pearl, Variation and Correlation in Brain-Weight. (Biometrical Studies). Ebenda. J. Blak e man, A Study of the Biometrie Constants of English Brain-Weights and their Relationship to the external physical Measurements. Ebenda

3) R. Weinberg, Die Gehirnform der Polen. Zei tschr. f. ~orph. u. Anthrop., Bd. 8, 1905. 4) L. BoI k, Beziehungen zwischen Hirnvotum und Schädelkapazität. nebst Bemerkungen über das

Hirngewicht der Holländer. Petru~ Camper, D. 2, 1904.

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BtiTRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE OEI~ B/\LK/\NIIALBINSEL. 7

fortsatzes entsteht, eingeht und dem Kondylus mit den fingern folgt. Läßt man das zu messende Individuum den Unterkiefer etwas auf- und abbewcgen, so findet man leicht die gesuchte Stelle (T asterz i r k e 1).

Die Differenz größte j ochbogenbreite- Breite über den Kondylen ist ein Maß für das Ausladen des Jochbogens. Ich habe die folgende Einteilung versucht:

nicht ausladende Jochbogen . . Differenz 0 4 mm (I) mäßig ausladende Jochbogen . " 5 9 " (II) stark ausladende Jochbogen . " I 0 14 " ( 111) sehr stark ausladende Jochbogen . " 15- 20 " (IV)

Den "Kondylenbreiten "-Index berechne ich nach der Formel: morph. Gesichtshöhe X 1 00

Breite über den Kondylen.

9. Ast höhe. Die Asthöhe des Unterkiefers habe ich nach der seinerzeit von A. W eisbach 1)

geübten Methode genommen. R. M a r t in führt dieses Maß, das nicht sehr exakt zu nehmen ist, nicht an.

10. Gesichts l ängenindex. Um die Höhenentwicklung der einzelnen Teile des Gesichtsschädels in ihrem Ver­

hältnis zueinander zu charakterisieren, habe ich den folgenden Index berechnet: Untergesichtshöhe X 100

Obergesichtshöhe.

111. Methodologische Bemerkungen.

Während wir in R. M artins Lehrbuch einheitl iche Richtlinien für die Methodik der Untersuchungen selbst fi nden, nach denen sich wohl alle neuen deutschen Unter­sucher richten, fehlt es an allgemein angenommenen Grundsätzen für den modus procedendi bei der Bearbeitung der durch Messen und Zählen gefundenen Resultate. A. Q u e t e I e t 2), der Begründer der neueren Statistik (1 8 3 8), war auch der erste, der größere anth ropometrische Reihen nach statistischen Gesichtspunkten bearbeitete. Die Gedankengänge A. Q u e t e I e t s beh errschten in den folgenden Jahrzehnten die Statistik - an sie schloß sich auch di e Anthropologie an, wo immer sie ihre Resultate statistisch verwertete. In der Berechnung der Mittelwerte und einiger Indices erschöpfte sich die Bearbeitu ng anthropometrischer Reihen. Der "mittlere M ensch" A. Q u e t e I e ts erstand als "mit tlerer" Bayer, japaner3) usw. in der Anthropologie und führt in ihr vielfach noch heute ei n anerkanntes Dasein , obwoh I die wissenschaftliche Statistik schon längst mit dem "homme moyen" gebrochen hat:') D ie Polemik, die der uner­müdliche A. v. T ö r ö k 5) gegen diese M ethoden gerichtet hat, sind, obwohl A. v. T ö r ö k

1) A. Weis b a c h, Die Zigeuner. M itt. d. An throp. Ges. in Wien , Bd. 19, 1889.

2) A. Q u e t e I e t, Über den Menschen und die Entwicklung ::.einer Fähigkeiten oder Versuch einer Physik der Gesellschaft, deutsche Ausgabe, Riecke, Stuttgar t 1838. Knapp, Quetelet als Theoretiker. j ahrb. f. Nationalökonomie und St., N. F., Bd. 18. A. Q u e t e I e t, Physique sociale. 2. Aufl. 1869

3) Die Beispiele sind fiktiv; es soll damit nicht auf bestimmte Arbeiten Bezug genommen werden . 4

) Siehe die bezüglichen Ausführungen bei : F. Z i z e k, Die statbt ischen Mittelwerte. Leipzig I 908. K. Kaufm ann. Theorie und Methoden der Statistik. 191 3 - A. Westergaard, Die Grundzüge

der Theorie der Statistik, S. 276, 1890. - J. Be r t i II o n, Cours elementaire de Statistique administrative, S. 117, 1896. - A. de F o v i II e, Homo medius. Bull. de !'Institut International de Statistique, Bd. XVII, 1907.

5) /\ . v. Török, Über den YezoE' r Ainoschädel. Archiv f. Anthrop., Bd. 19, 23, 24 und 26.- Grund­züge einer systematischen Kraniometri e, 1896. - Neue Untersuchungen über DolichokE'phalie. Zeitschr. f. Morph. u. Anthrop., Bd. 8, 1905. Versuch einer systematischen Charakteristik des Kephalindex. Archiv f. Anthrop., N F., Bd. 4. 1906.

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V IKTOR LEBZELTER

vieles richtig gesehen hat, ohne Erfolg geblieben, nicht zuletzt deshalb, w eil er keinen Kontakt mit den Ergebnissen der allgemein statistischen Forschung nahm, die damals unter dem Einflusse der höheren M athematik (Wah rscheinl ichkeitsrechnung) neue Bahnen einschlug. Diese neuen Methoden, hauptsäch l ich i n En glan d (K. P e a r so n) ausgebildet, wurden in der deutschen Biologie erfolgreich von j. J o h a n n s e n 1)

propagiert. Ihre Vorkäm pfer auf anthropologischem Gebiete waren zunächst L. S t i e da 2)

und K. E. Ra n k e.3) Durch die Arbeiten der Schüler R. M a r t i n s, besonders j. C z e k a n o w s k i s 4), St. P o n i a t o w s k i s 5) und T h. M o I I i s o n s 6

) wurden sie w ei ter ausgebaut und dem Verständnisse nicht mathematisch geschulter Forscher nahe gebracht. Viele der grundlegenden Publikationen der M a r t i n sehen Schule sind nach diesen M ethoden ausgearbeitet und die Darstellung der stat is t ischen Methoden, die j. C z e k a n o w s k i und St. P o n i a t o w s k i f ür das R. M a rtin sehe Lehrbuch gegeben haben, gipfelt in dem Schlußsatze, daß in j edem Falle der Mitte I wert oder das arithmetische Mittel, die s t e tig e Ab w e i c h u n g, der V a r i a t i o n s k o e f f i z i e n t sowie die w a h r s c h e i n I i c h e n Fe h I e r

dieser drei Parameter zu berechnen seien (1. c. S. 1 03). Demgegenüber hat F. v. Lu sc h an·) an Hand seiner in Kleinasien gew onnenen

Ergebnisse an der Verwendung der Mittelwerte schon vor einem Menschenalter schärfste Kritik geübt. Er und seine Schule halten an diesem ablehnenden Standpunkte im allgemeinen fest (0 r o m t s c h i l o w tt. a.).

Bei diesem Stande der D inge - i n anderen L ändern l iegen, mutatis mutandi s, die Verhältnisse äh nlich wie in der deutschen Anthropologie mach t sich v ielfach

ein Tasten und Suchen nach anderen Wegen bemerkbar. R. P ö c h8) hat die Probleme in einem lichtvollen Aufsatz, "Neue anthropologische Fragestellungen", dargestellt.

Die Resultate der oft langwierigen statistischen Untersuchungen haben vielfach enttäuscht, in erster Linie wohl geshalb, weil man von ihnen mehr und anderes erwartete, als sie ihrer Natur nach bieten kön nen; und w ei l man den Begriff des "Durchschnittstypus", also einen k o II e k t i v e n Begr i f f, zur morphologischen Analyse des Materials heranzog, als ob er ein gene r e ll e r Begri ff w äre. Das Wort "Typus" wird für eine ganze Reihe verschiedener Begri ffe gebrauch t ; daraus sind viele Miß­verständnisse entstanden. Wenn man in der Biologie statisti sche M ethoden verwendet, sollte man immer der Worte W. J o h an n s e n s9

) eingedenk sein, der sagt: " Immer und immer sehen wir ein, daß ei ne biologische A na l yse de r s t a t is ti sc h en

1) J. J o h an n s e n, Elemente der exakten Erblichkeitslehre. 2. Aufl. 1913.

2) L. S t i e d a, Anwendung der Wahrscheinlichkeitsrechnung in der anthropologischen Statistik . 2. Auf!. 1892. - S. a. Archiv f. Anthrop., Bd. 18, 1883.

3) K. E. Ranke, Anthropologische Beobachtungen aus Zentralbrasi lien. Abhandl. der königl. bayr. Akad. d. Wissensch., 2. Klasse, I. Abt., Bd. 24, 1906. - K. E. R a n k e und Gr e in er, D as Fehler­gesetz und seine Verallgemeinerung durch Fechner und Pearson in ihrer T ragweite fUr die Anthropologie. Archiv f. Anthrop., N. F., Bd. 2, 1904. - Die Theorie der Korrelation. Archiv f. Anthrop., N. F., Bd. 4, 1906.

4) J C z e k an o w s k i, Untersuchung über das Verhältnis der Kopfmaße zu den Schädel maßen.

Archiv f. Anthrop., Bd 34. 1907. - Zur Differentialdiagno~e der Neandertalgruppe. Korr.-BI. d. D . Anthrop. Ges .• Bd. 40, 1909

' ) St. Po n i a t o w s k i, Über den Wert der lndexklassifikation. Archiv f. Anthrop., N. F., Bd. I 0, 1911. - Über den Einfluß der Beobachtungsfehler auf die anthropologischen Indices. Ebenda.

6) Th. Mollison, Beitrag zur Kraniologie und Osteologie der M aor i. Zei tschr. f. M orph. und

Anthrop., Bd. 11 , 1908. ·) F v. Lu s c h an, Die Tachtadschy. Archiv f. Anthrop., Bd. XVI. H) R. P ö c h, Neue an thropologische Fragestellungen. M i tt. d. Geogr. Gesellsch. in Wien, Bd. 62, 191 9. 9) W. johannsen, Elemente der exakten Erblichkeitslehre. 2 Auf!. 1913.

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BEITRAGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 9

8 eh a n d 1 u n g vorausgehen muß. Sonst könnte man nur allzu leicht der in Amerika populären Unwahrheitsgradation bestimmen: " Lüge, verdammte Lüge und Statistik", ei ne Gradation, die wegen der Gefährlichkeit der "formellen Richtigkeit" vieler rein

statistischer Behauptungen nicht immer unberechtigt gewesen ist" (S. 364). Wir stehen leider erst in den Anfängen der biologischen Analysis menschlicher

Populationen. Das Werk E. Fischers 1) war der erste große Schritt auf diesem Wege

und J o h an 11 s e n s Unterscheidu ng in~ Phänotypen und Genotypen schuf hier die Grundlagen ei ner klaren T ermi nologie. Man hat auch bereits versucht, die bio­

logische Analyse in Kenntnis der Vererbungsregeln durch statistische Methoden

zu unterstützen - nicht oh ne Erfolg. Die folgenden D arlegungen bezwecken zwar in erster Lini e, das von mir bei

der Analyse des Materials eingeschlagene Verfahren zu begründen; ich glaube, ihnen jedoch auch einige prinzipielle Bemerkungen anschließen zu sol len, zumal als eine schärfere Präzisierung der Typusbegriffe notwendig erscheint und auch die Ergebnisse

der theoretischen Statistik, sofern sie nicht angewandte W ahrschein l ichkeitsrechnung ist, in der anthropologischen Li teratur der letzten Jahrzehnte keine Berücksichtigung

gefu nden haben.

1. Er h e b u n g s m e t h o d e n.

D ie Erhebungsmethoden, nach denen das Urmaterial für di e statistische Auf­bereitung ei nes Gegenstandes gewonnen wird, sind entweder erschöpfende oder nicht erschöpfende. ·wir unterscheiden demnach:

1. Die erschöpfende Erhebungsmethode. Nach dieser werden sämtliche in der zu untersuchenden Masse befin dlichen Einzelindividuen untersucht. Nach G. v. M a y r 2) ist diese Methode die einzige, die wirklich wertvolle Resultate liefert. Bei anthropologischen Untersuchungen ist sie aus technischen Gründ en nur in den seltensten Fällen anwendbar.

2. D ie p a r t i e II e n Erhebungsmethoden. a) Einfache p a rti e ll e Erhebungsm ethode. Di ese ist w oh l nur bei der U n­

mögl ichkeit, eine andere Methode zu wählen, zu verantworten. Es wird einfach der zur Verfügung stehende T ei l der zu untersuchenden Population aufgenommen. Oie allermeisten anthropologischen Erhebungen sind auf diese Art zustande gekommen.

E s f e h I t d a n n a p r i o r i j e d e 8 e r e c h t i g u n g, d i e d u r c h d i e r e i n s t a t i s t i s c h e B ear b eitung ge w o nn enen R esu lt ate auf die Gesamtpopulation zu ü b er tr age n.

b) Re präsentat i v e M ethode. Bei ihr werden die statistischen Erhebungen an vielen, ganz willkürl ich ausgewählten T eilen der M asse, deren Verhältnis zu dieser Masse bekannt ist, vorgenommen und weiterhin die Zustände dieser Teile als Zu­stände der ganzen Masse hingestellt. (f. j ur a s c h e k) 3) und A. N. K i ä r 4), einer ihrer Begründer, meint sogar, "theoretisch gesprochen, sollte ein vollständig genaues Miniaturbild dem ganzen Bilde in allen T eilen genau entsprechen. Das Ideal ein er Repräsentation im verkleinerten Maßstabe des Ganzen , z. 8 . 1

10 oder 1/ 20, ist das mittels Division der vollständigen Ziffern durch die genannten Nenner hervor-

1) E. Fischer, Die Rehoboter Bastards und das Bastardierungsproblem beim Menschen, 191 3

~) G. v. M a y r, Statistik und Gesellschaftslehre, Bd. J- 111. 3

) F. Juras c h e k, Oie IX. Session des internationalen Statistischen Instituts in Berlin. Statistische Monatsschri ft, N. F., Bd. IX, 1904.

4) A. N. K i ä r : Die repräsentative Untersuchungsmethode. Allg. statist. Archiv, Bd V. 1899

\\itteilungen d. Anthro p. Gesellsch in Wien, Bd. Llll, 1923. 2

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10 VIKTOR LEBZELTER

tretenden Miniaturbild". Das Kriterium der Brauchbarkeit eines repräsentat i ven Materials liegt einmal in der Zahl der untersuchten Fälle im Verhältnis zur Gesamt­zahl der Fäl le. B o wIe y 1) findet die ses Kriterium in dem Gaußsehen Fehlergesetze, kraft dessen "der wahrscheinliche Fehler eines Mittelwertes mit dem An w achsen der Zahl der in Betracht gezogenen Fälle im umgekehrten Verhältnis zur Quadratwurzel dieser Zahl abnimmt". Diese repräsentative Methode wird auch als "Stichproben­methode" bezeichnet (s. u. a. E. Altschul). 2) Kaufma n n 3) hebt jedoch hervor, daß die bisherige mathematische Kritik der Repräsentativerhebungen nur eine Seite der Frage, nämlich die Z a h I berücksichtigt und die andere, nämlich die Zweckmäßig­keit oder Unzweckmäßigkeit des bei der Aus I es e gebrauchten Verfahrens völlig unberücksichtigt lasse (1. c. S. 368). Die Auslese ist in der Tat ein Faktor von aus­sch !aggebender Bedeutung. Wie erfolgt sie nun meist bei anthropologischen Reihen? Entweder sie wird notgedrungen dem Zufall überlassen oder d er Beobachter wählt n ac h subjektivem Empfinden die ihm "ty p isc h" erscheinende n Indi viduen aus ...

Als repräsentati ve Reihen können, vorausgesetzt, daß die re lative Zahl der Fälle eine entsprechend große ist, angesehen werden:

1. Reihen, in denen die t> inzelnen territorialen Bezirke (Stadt, Land, Alter, Geschlechter getrennt!) durch einen Prozentsatz von Fällen vertreten sind, der dem Anteile dieses Bezi rkes an der Gesamtzahl der zu untersuchenden Bevölkerung entspricht, vorausgesetz t, daß bei der Auswahl nur das geographische Moment maß­crebend war (Verfahren von R. P ö c h 4) bei den Kriegsgefangenenuntersuchungen).

2. Reihen, die, zusammengesetzt sind aus erschöpfenden Erhebungen ei nzelner " repräsentativer " Bezirke. (Dieser Vorgang stell t ein Mittelding dar zwischen der " monographischen" und der " repräsentativen" Methode.)

3. Reihen, in denen die Angehörigen einer oder einiger bestimmter Altersklassen (eines Geschlechtes!) erschöpfend zur Untersuchung herangezogen sind (z. B. Stellungs­pflichtige). Freilich bedürfen die auf diese Weise gewonnenen Resultate gewisser Korrekturen, um auf die Gesamtbevölkerung (des gleichen Geschlechtes), Anwendung finden zu können.

Außer der " typologischen" Auslese (s. u.), die der Beobachter nach seinem subjek­tiven Empfinden trifft, gibt es noch eine ganze Reihe von Ausl esemethoden, deren Charakterisierung wir, sow eit die Familienforschung in Frage kommt, Weinberg c;) verdanken. Wieweit di ese T erminologie auf rassenanthropologisches Untersuchungs­material anzuwenden ist, muß die Zukunft lehren ; wir ken nen sowohl beschränkt repräsentative Reihen, wi e Reihen, die durch ei n seitige I n d i v i du a I a u s l ese zustande gekommen si nd ; zu letzteren gehören z. B. alle aus tauglich befundenen Rekruten resp. aus aktiven Soldaten zusammengesetzten Reihen.

c) Die "ty pi sche" (besser typologische) Erhebungsmet h ode. Sie beruht darauf, daß an einem für eine M asse typischen Einzel- oder K ollektivwesen

1) M A. B o wIe y, Elements of Statistics. London I 901. 2) E. AI t s c h u I, Studie über die Methode der Stichprohenerhebung. Archiv f. Rassenbiologie,

ßd x. 1913. ) A Ka ufmann, Theor ie und Methoden der Statistik . Tübingen I 91 3.

4) R P ö c h, I. Bericht uber die von der Anthropologischen Gesellschaft veranlaßtcn Studien in

den k. u. k. Knegsgefangenenlagern. Mitt. d. An throp. Ges. in Wien, Bd. 45, 1915. 5) W. W c in b e r g, Auslesewirkungen bei biologisch-statistischen Problemen. Archiv f. R. 11. G.

Bio! , Bd X, I 9 I 3; ßd. XI, I 9 I 4 I 5. - G. Ju s t, Der Nachweis der Mendelzahlen bei Formen mit niedriger "lachkommenzaht. Archiv f mikrosk. Anatomie, ßd. 94, 1920. Dort Literatur.

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BEITI~1\Gt:: ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGII::. OER BALKANHALBINSEL II

statistische Erhebungen vorgenommen und hierüber Aussagen abgegeben werden, welche das Wesen der ganzen Masse zu charakteris ieren haben. Von ihr sagt F. Jur as c h e k 1):

"Die Schwierigkeit liegt hier in der Auffindung des Typus, der charakteri stisch für di e Masse, aber ein Durchschnittsbild der Masse sei n soll. Was aber charakteristisch für die Masse ist, erkannt man erst aus der Durchforschung der Masse, die durch das Studium des Typus charakterisiert werden sol l. So bewegt man sich bei dieser Methode in einem fehlerhaften Zirkel, aus dem man nur durch oft recht willkürliche Annahmen herauskommt." Diese restlose Verurteilung der typologischen Methode mag für die Behandlung sozialstatistischer Probleme gelten, für biostatistische also auch anthropologische Probleme gilt sie nur insoweit, als man sich darau f beschränkt, mit den auf errechneten Mittelwerten basierenden "Durch schnittstypen" zu operieren. Oie "typologische" Methode ist im Wesen identisch mit der mono g r a p h i s c h e n. Diese besteht nach G. v. M a y r in "einer auf Erzielung eingehender monographischer Darstellung des Falles abzielenden Be ob achtun g ausgeIe s e n er ver ein z e I t er EIe m e n t e, welche seitens des Beobachters nach dessen gewissenhafter Überzeugung als Typen der konkreten Elem ente anzusehen sind" (s. a. K auf mann, I. c. S. 379, C h e y s so n e t T o q u e2).

Bei partiellen Erhebungen - sie sind, wie gesagt, in der anthropologischen Forschung die Regel, halte ich es für unerläßlich, daß außer dem Zahlenmoment auch eine restlose Charakterisierung der Aus I es e - sei sie nun gewollt oder ungewollt -der unt ersuchten Fälle gegeben w ird. Davon hängen Wert und Vergleichbarkeit der Resultate nicht minder ab wie von der Zahl der Fäll e.

Di e von mir an se rbischen Kri egsge fang enen und Zivilinter­nierten gemachten Untersuchungen beruhen auf einer partiellen, n i c h t r e p r ä s e n t a t i v e n E r h e b u n g b e i 196 I n d i v i d u e n m ä n n I i c h e n G e­s c h I e c h t e s h a u p t s ä c h I i c h d e r A I t e r s k l a s s e n 20 39 j a h r e u n d u m f a ß t rund 0'02°/0 der gesamten männlichen B evö lk e rung dieser Altersklassen (rund 790.000 lnd.3)

D i e Au s I es e b I i e b dem Zu f a II ü b e r I a s s e n. Die in dieser Reihe gefundenen statistischen Werte können daher nicht ohne

weiteres für die gesamte männliche Bevölkerung Serbiens verallgemeinert werden. Die Art der Erhebung würde hiezu nicht berechtigen. Dies könnte erst der Fall sein, wenn Untersuchungen paralleler Reihen4

), w elche in der gleichen Weise der gleichen Population entnommen wurden, eine deutliche Parallelität der einzelnen Merkmalsreih en in bezug auf ihre innere Zusammensetzung und ihre Parameter ergeben würde. Oie Ursache der Parallelität läge dann darin, daß die parallelen Reihen aus den gleichen Elementen in den gleichen Prozentsätzen zusammengesetzt sind, was den Schluß recht­fertigen würde, daß wir bei der Masse, der die Reihen entnommen sind, dieselbe Zusammensetzung annehmen dürfen. D er Gesamtheit der parallelen Reihen wie jeder einzelnen dieser Reihen ist dann - freilich a posteriori - r e präsentat i ver Charakt er zuzubilligen.

1) F. j ur a s c h e k, I c., Statistische Monatsschrift, N. f .. Bd. IX, I 904, S. 163. :!) Chesson et Toque, Les budgets compan~s dc 100 monographies de famille. Bull. dc

l'lnstit u t ln terna tional de Sta t., Bd. V. 3) 191 0. 4

) Ein sich in parallelen Reihe offenbarender, genügend deutlicher Parallelismus bzw. Antagonismus darf als Beweis angesehen werden, daß zwischen den betreffenden Erscheinungen irgend ein Kausal­zusammenhang besteht; dieser kann in Erscheinungen liegen, die in den Reihen selbst dargestellt sind, aber auch außerhalb derselben zu finden sein (s. K aufmann, I. c. S. 125) .

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12 VIKTOR LEBZELTER

Zwischen meiner Serbenreihe und den Reihen Pi t t a r d s und W i a z e m s k y s besteht nur teilweise Parallelität in manchen Belangen sogar teilweise Antagonismus.

Reihen, wie die von mir aufgenommene, ermöglichen zunächst nur a) einen Ver­gleich mit parallelen Reihen auf Grund der Parameter, b) eine Analyse auf Grund des Studiums der Kombination vieler Merkmale bei den Einzelindividuen, ein Vorgang, der jedoch seinem W esen nach nicht statistischer, sondern vergleichend deskriptiver Natur ist.

2. K o I I e k t i v i s t i s c h e u n d i n d i v i d u a I i s t i s c h e B e t r a c h t u n g s w e i s e i n d er A n t h r o p o 1 o g i e.

"Die Anthropologie ist die Naturgeschichte der Hominiden ... Damit ist fest­gelegt, daß die Anthropologie eine Gruppenwissenschaft ist und daß daher menschliche Anatomie, Physiologie usw. als Individualwissenschaften aus ihrem Rahmen aus­geschlossen sind ... " (Martin, I. c. S. 1, s. a. E. Fischer. 1

)

Insofern die Anthropologie die einzelnen Populationen, Unterrassen, Rassen, ja die ganze M enschheit als K o II e k t i v gegen stände betrachtet, bedarf sie zu ihrem Betriebe der statistischen Methoden. Die Anwendbarkeit der statistischen Methoden wird nicht durch die Eigenart des Untersuchungsobjektes, sondern durch den Charakter unseres Interesses an demselben, durch die Art der Fr ageste II u n g bestimmt. Nun lassen sich in der Statistik selbst deutlich, wenn auch nicht scharf, zwei Richtungen, beziehungsweise Betrachtungsweisen, unterscheiden, die K. Pr i b r a m 2) als die kollektivistisch e und individualistische bezeichnet.

"Die k o II e k t i v ist i s c h e Richtung faßt die Verbände, die sich im Leben des Menschen erkennen lassen, als Sonderpersönlichkeiten (Kollektivgegenstände, Anm. d. V.) auf und ist geneigt, überall dort neue Kollektiveinheiten anzunehmen, wo sich Gruppen von Individuen unter gemeinsamen Merkmalen zusammenfassen lassen. Als Forschungs­objekt gilt dieser Richtung die Gruppe selbst. Die statistischen Regelmäßigkeiten, die sie ermittelt, bezieht sie auf die soziale Masse als solche, nicht auf die Individuen."

Die in d i v i du a I ist i s c h e Richtung kennt im Grunde nur Individuen, die ihr als einzig berechtigtes Objekt ihrer Forschung erscheinen. Alle Gruppen, die sie bildet, sind ihr bloß Kombinationen der durch gleiche M erkmale charakterisierten Individuen; diese Kombinationen sind lediglich Hilfsmittel der Forschung, dazu bestimmt, die Individuen mit gleichen Merkmalen von den übrigen zu isolieren.

So w enig wie in der Statistik, läßt sich auch in der Anthropologie eine scharfe Grenze zwischen kollektivistischer und individualistischer Anschauungsweise finden. Immerhin läßt sich folgendes hervorheben:

Di e kollektivistische Betrachtungsweise geht von der ·unter-s u c h u n g s r e i h e a I s e i n e m K o II e k t i v g e g e n s t a n d a u s, d e n s i e n a c h s tatisti s ch e n Meth o den durch di e Parameter der Reihe und durch d i e V e rteilung der einzelnen Merkmale innerhalb der Reihe mit besond e r e r H e rv o rh e bung der "typischen" Mittelwerte cha rakterisiert.

Di e individualistische Betrachtungsweise sieht in der Unter­s u c hung s reih e e in Aggregat von In dividuen. Sie studiert die Merkmal­k o mbin a ti o n b e i d e n Einzelindividuen und vereinigt Individuen mit

1) E. f isc h e r, "Anthropologie'' in Handwörterbuch der Naturwissenschaften, Bd. I.

2) K. Pr i b r a m, Die Statistik als Wissenschaft in Österreich im 19. Jahrhundert. Statistische V

M onatsschrift, 191 3, N. F., Bd. XVlll, S. 698. - F. Z i z e k, Individualistische und kollektivistische Statistik. Stati stische Monatsschrift, Bd. XIX, 1914.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE OEf~ BALKANHALBINSEL 1J

g I e i c h e n M e r k m a I k o m p I e x e n 1) z u G r u p p e n g I e i c h e r K o m b i n a t i o n ( K o m b i n a t i o n s t y p e n 2), d i e e r b I i c h r e I a t i v " k o n s t a n t e n M e r k m a I k o m p I e x e 11 ((,

a I s o " R a s s e n t y p e n 11

e 11 t s p r e c h e n k ö n n e n, a b e r n i c h t m ü s s e n . Bei dem heutigen Stande unserer Methodik sollte jede Reihe sowohl von

kollektivistischen wie von individualistischen Gesichtspunkten beurtei lt werden.

3. D i e M i t t e I w e r t e u n d d e r D u r c h s c h n i t t s t y p u s . .

B ei der statistischen Analyse einer Reihe können wir die Berechnung von Mittelwerten wohl nicht unterlassen. "Statistics may nightly be ca lled the sciencc of averageS

11 (Bowley).3) Ich habe für die von mir untersuchte Individuenreihe den

Zentralwert (Z), den dichtesten Wert (D) und das arithmetische Mittel (M), die Standard­abweichung (cr) und den V ariationskoeffizienten (V) berechnet.4

)

Das arithmetische Mittel wird in der Anthropologie derzeit fast als ei nziger Mittelwert verwendet, wohl, weil es nach der Theorie den wahrscheinlichsten W ert der typischen G röße darstellt. Es sei aber darauf hingewiesen, daß H. Rautmann 5)

den Standpunkt vertritt, daß dem dichtesten Wert in der Biostatistik der Vorzug zu geben sei, "da er allein einen natürlichen Ausgangswert bei asymmetrischer (schiefer) Verteilung um die es sich in der Biologie und klinischen Medizin jedenfalls stets handelt - darstellt

11• Er zieht auch das von Fe c h n e r aufgestellte zweiseitige G auß­

sehe Gesetz dem ursprünglichen Gaußsehen Gesetz für biostatistische Arbeiten vor.

"Typische Größen sind solche, die sich in der Wirklichkeit, wenn auch nicht in völliger Gleichheit, so doch nur mit zufälligen Abweichungen von einem Norma lwerte wiederholen" (Lexis6). Als typische Reihen im Sinne der "mathema fi schen

11 Statistik

(Z i z e k) werden solche angesehen, die dem Gaußsehen Fehlergesetze folgen. D eren Mitte I werte sind "typische(( Mittelwerte, "typische~~ Größen. Die elementare Statistik

1) Zur Erkenntnis der Merkmalkomplexe kann man bei größeren Reihen allerdings auch durch Berechnung der Korrelationskoeffizienten auf stat istischem Wege gelangen.

~) A Haber I an d t und L c b z e I t er, Zur physischen Anthropologie der Albanesen. Archiv f. Anthrop. N. F., Bd. XIX, 1919.

3) B o wIe y, Elements of Statistics, 1902. 4

) Für die Bedeutung von Zentralwert und Mittelwert siehe F. Z i z e k, Oie statisti schen Mittel­werte. Das arithmetische Mittel wurde nach den bei R. M a r t in (1. c. S. 70) gegebenen abgekürzten Verfahren berechnet. Der Mittelwert wird durch die willkürliche Festsetzung der Klassengrenzen wenig, aber doch beeinflußt. j. Cze k an o w sk igibt folgendes Beispiel für den L.-B.-Index: durch direkte Addition 83·627; bei verschiedenen Klasseneinteilungen 83·615, 83·671, 83·560(Archiv f.Anthr., N. F., Bd. 6,1907, S 55). Es sollte grundsätzlich als Kl assenintervall immer I genommen werd en. Fur die Berechnung der

Librigen Werte gelten folgende Formeln (nach R. Martin): .,. = J / '!. (V~V0)2 (M - V0f - 1~1.2 ;

100 :; :; " V V = - ; E (M) = + 0•67449 ;-- ; E (-:;) = + 0•67449 , / ; E (V) = T 0•67449 ;- . -

M I n v 2n 1 2n

Für größere Reihen wäre wohl auch die Berechnung der Schiefheitsziffer n --

,, ~

3 b .... pa - + 2 b 3

n

und der Exzeßziffer [( '!.~a•: 'J 4) - 3] notwendig;diesebeidenWertehabeninderAnthropo­

logie bisher keine Berücksichtigung gefunden (W. johannsen, Elemente. S. 259 und S. 229). 5) H. Rautmann, Untersuchungen über die Norm, ihre Bedeutung und ihre Bestimmung, 1921.

Hiezu J. Kau p. Untersuchungen über die Norm. Münchener medizinische Wochenschrift, 1922, Nr. 6. 6) W. Lex i s, Artikel "Anthropologie" in Lex i s, Handwörterbuch der Staatswissenschafien, Bd. I.

L e x i s, Abhandlungen zur Theorie der Bevölkerungs- und Moralstatistik VIII. Über d1e Theorie der Stabilität statisti, eher Reihen.

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14 VIKTOR LEBZELTER

versteht unter einem " typischen" Mittelwert einen solchen, "welcher einer erheblich en Anzahl von Einzelwerten entspricht und um welchen sich die ganze Reihe möglichst symmetrisch und ohne allzu große Abweichungen gruppi ert " (Z i z e k, I. c. S. 222). Aus dieser Vorstellung vom "typischen" Mittelwert ist de r T ypusbegriff der Statistik erwachsen. Typus ist nach A. Q u e t e 1 e t dasjenige Maß, dessen Abweichung den Wert Null hat. Auch R. V i r c h o w faßte den Typusbegriff im Queteletschen Sinne, gab ihm jedoch die konkretere Fassung: " Für mich ist typisch, was die Regel ist." A. v. Török (1. c. S. 99) sieht nur jene Schädelformen als typisch an, " die bei der ·betreffenden i\1\enschengruppe in der überwiegenden M ehrzah l der Fälle vertreten sind". Den "Typus" im Queteletschen Sinne "den statisti sch beziehungsweise rein deskriptiv hervortretenden" Typus nennt Johannsen " Phaen oty pus". 1

) Er sagt weiter: "Solche Phaenotypen sind an und für sich meßbare Realitäten, eben was als typisch beobachtet werden kann; also bei Variationsreihen die Zentren, um welche die Varianten sich gruppieren." J o h an n s e n unterscheidet Einfach(phaeno)typen, K omplex(phaeno)typen und den Gesamtphaenotypus. " Indem für alle Einzeleigenschaften der betreffenden Individuen­serie je ein Einfachlypus gefunden wird, hat man für die T otalität sämtlicher Eigen­schaften einen " Gesam tphaenotypus" der betreffenden Individuenserie (1. c. S. 383). Da wir aber nicht all e Einzelphaenotypen zur Bearbeitung heran ziehen können, erhalten wir immer nur einen aus einer Reihe von Einzelphaenotypen gewonnenen Komplex­phaenotypus.

Alle durch die rein statistische Bearbeitung des Materials gewonnenen anthropo­logischen "T ypen" si nd K om plexphaenotypen. Diese aus Mittelwerten konstruierten "Typen " sind Abstraktionen ; platonische Ideen, wenn man will, wenn anders -"Zahlengespenster". Die Aufstel lung des Komplexphaenotypus jeder Reihe halte ich fü r unerläßlich zu ihrer statistischen Charakter isierung. Biologische Bedeutung hat dieser " T ypus" nur bei nachgewiesen reinen Rassen. " Denn selbst die schönste binomiale Verteilung beweist gar nichts in bezug auf die Einheitlichkei t des derart in Erscheinung tretenden statistischen Typus." " Gerade bei Populationen gemengter Natur sind die Variationsreihen häufig am besten in Übereinstimmung mit der binomialen Verteilung" (W. J o h an n s e n).

D e r Ph ae n ot ypusbegriff i st e in K o llekti vbeg r iff.

4. Die biologischen Typen.

Der Typusbegriff, wie ihn die Bi ologie kennt, i st auch der Statistik nicht fremd. Die älteren Statistiker verstanden unter "typischen" Erscheinungen solche, die durch ein bestimmtes Naturgesetz beherrscht werden. Die in einem Falle konstatierte Gesetzmäßigkeit gilt ausnahmslos für alle analogen Fälle (Zizek, I. c. S. 226). Der­artige "typi sche" Erscheinungen gibt es freilich in reinster Form nur auf dem physi­kalisch-chemischen Gebiete. Bei den biologischen Erscheinungen kommt das im Sinne des Naturgesetzlichen "Typische " in folge der Koinzidenz vieler verschiedener Faktoren selten rein zum Ausdruck und so ist eigentlich in der Bi ologie der Typus begriff mit dem Begriff der Norm mehr weniger gleichbedeutend geworden. Für das Genus Homo ist eine Summe von M erkmalen charakteristisch. In ihrer n o r m a I e n Ausbildung

1) J-1. W. Siem e n s hat (Archiv f. Rassen- und Gesellschaftsbiologie, 1917 ; Einführung in die

allgemeine Konstituti ons- und Vererbungspathologie, 1921; Münchner med. Wochenschr. 1922, Nr. 8) als "Kondition , reiner Phaenotypus, Konstellation" die " Gesamtheit der durch Außeneinflüsse bedingten

• .Merkmale" und als " Soma, Phaenotypus" die ~Gesamtheit der realisierten (idiotypischen und para-typischen) Merkmale" berechnet.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 15

charakterisieren sie den T ypus " Mensch". " Typu s" nennt im Anschluß an Broca P. T o p in a r d die Gesamtheit der unterscheidbaren Merkmale. 1

) Rassen sind nach ihm erbliche Typen. "Ces types hen!ditaires sont d'ordre physique, physi ologique ou pathologique ... obeissan t I es uns et I es autres aux memes loi s generales d'heredite." Dieser Definition stimmt E. Fi sc h er 2) bei. Damit ist aber w ohl gesagt, daß dem Merkmalkomplex, der als "Typus" bezeichnet wird, zu nächst der Charakter der Erb­lichkeit nicht zukommt.

M erkmalkomple xe (Merkmalkombinationen), die wir innerhalb einer Unter­suchungsreihe oder einer Populat ion bei einer erhebl ichen Anzahl von Ind ividuen vorfinden, können wir im Sinne der Topinardschen Definition als "Typen" bezeichnen ; ich habe sie zum Unterschied von an deren B egriffen, für die man ebenfalls das W ort "Typus" gebraucht, "Kombinationstypen" genannt. Ich halte es aber für besser, in Hinkunft in Anlehn ung an B. Struck 3) statt " K ombinationstypus" bloß " Merkmalk o mbination" zu sagen.

Ist eine M erkmalkombination erblich, dann charakterisiert sie im Sinne P. Topinards ei ne R asse. 4)

J. C z e k an o w s k i und P o n i a t o w s k i fassen den Typusbegriff ähnlich wie T o p in a r d. Sie sagen (Martin, I. c. S. 98) bei Besprechung des Korrelationskoeffi­zienten: " Die vorhandenen Gipfel und K orrelationen weisen deutlich darauf hin, daß es zwei Kombinationen von M erkm alen gibt, die sich re lativ häufiger als andere zu reali sieren pflegen. Di ese M erkma lk om pl exe kann man als anthro p o­log i sche Elemente (Type n) a uffa sse n." R. Martin aber führt den Typus­begriff in die anthropologische Systematik ein : "Neben diesen Hauptvarietäten oder als Unterabtei lungen derselben finden sich aber auch Indi viduengruppen mit weniger deutlich unterscheidbaren oder w eniger stark ausgeprägten M erkmalen - die wir im zoologischen Sinne wohl eher als wohlcharakterisierte "g e o g r a p h i s c h e L ok a 1-f o r m e n" oder "Typ en" aufzufassen haben (S. 8). W enn man in der Anthropologie also von relativ "reinen" Typen oder Formen spricht, so darf dies nur in dem Sinne verstanden werden, daß man darunter "konstante M erkmalkomplexe" begreift." Hier bezeichnet " Typus " eine Kategorie des Systems. Wir charakterisieren in der Biologie systematische Einh ei ten durch erblich e M erkmalkomplexe.

In di esem Sinne bezeichnet das W ort " T y p us'' einen g enerellen Begriff R. P ö c h5) bringt in klarer W eise diese "Typen" mit den Einheiten höherer

Kategorie, den "Rassen ", in Beziehung: " Diese Typen, in welchen sich die ursprüng­lichen Elemente wiederspiegeln, aus denen sich die jetzt einheitlich erscheinenden

1) P. Topina r d, L'Anthropologie, 1876: " Par type humain il faut en sommc entendre Ia moyenne des caracteres que presente une racc humaine supposee pure. Dans Ies races homogenes, s'i l en existe, il se constate a Ia simple inspection des sujets dans Ia generalite des cas il faut Je degager; c'est alors un ideal physique, dont se rapprochent plus ou moins Ia plupart des individues du groupe, mais qui est mieux exprime dans certains. Souvent, dans une serie, il s'associera a quel­que autre type ... 11 va sans dire, que Ia communaute de type implique une parante. II y a des types generaux, dans ceux-ci des types, sous-types, et dans chacun de ces derniers d'autres distinctions. Une fois fi xes par Ia sciencc, ils formeront en effet les degres memes de Ia classification." S. 471.

2) E. Fi sche r, "Rassenmorphologie" in Handwörterbuch der Naturwissenschaften, Bd. VIII. 3) B. S t r u c k, Somatische Typen und Sprachgruppen in Kordofa n. Zei tsch r. f. Eth n., Bd. 52, 1920 21. 4

) E. F ische r spr icht auch neuestens von den sog. " Rassen" als von "Rassen typen". (Bauer-Fischer-Lenz, Menschliche Erbl ichkeitslehre, Bd. I, S 127.)

5) R. P ö c h, 111. Bericht über die von der Wiener Anthropologischen Gesellschaft in den k. u. k. Kriegsgefangenenlagern veranlaßten Studien. Mitt. der Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 47, 1917, S. 78.

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16 \'IKTOI~ LEBZELTER

Bevölkerungsgruppen zusammengesetzt haben, können aber durchaus nicht mehr mit jenen Rassenelementen, aus denen sie einst hervorgegangen sind, identi fiziert werden, denn diese ursprünglich en Rassen werden sich durch alle Mischungen hindurch nicht mehr rein erhalten haben, sie können auch nicht ein mal mehr in dem ei nen oder anderen Individuum in reiner Ausprägung wieder erscheinen, die heutigen Typen sind nur Annäherungen an die ursprünglichen!" In ähnlicher W eise fassen un ter anderen E. T s c h e p o ur k o f s k i 1) und neuerdings F I e 11 r e 2) den Typusbegriff auf. Diese Fassung des Typusbegriffes stimmt nun aber einigermaßen mit dem überein, was johannsen als Biotypus bezeichnet. "Bi o t y pus" ist ein Wort für "isogene Organismen, d. h. Organismen mit identischer, genotypischer Kon stitution" (1 . c. S. 207).

"Genotypus" ist der Inbegriff aller Gene, also die "grundlegende Konstitution des Organismus" (1. c. S. 146). Auf die Verwertung der Termini J o h a n n s e n s in der anthropologischen Rasseforschung hat auch R. P öc h hingewiesen. Ganz neuerdings hat B. Struck diese beiden Termini, aber, wie mir schein t, einer von J o h an n s e n teilweise abweichenden W eise verwertet. Nach ihm treten bei unvermischten Popu­lationen die Genotypen noch als Biotypen in Erscheinung, doch kann in einem Typen­gemisch aucl1 durch Vermischung verschiedener Genotypen ein neuer Biotypus ent­stehen (1. c. S. 168). "Genotypus" ist nach ihm also bloß der konstante Merkmal-k I d . " T " ~ R " omp ex er "remen " ypen octer " assen .

Wenn ich im vorhergehenden die verschiedenen Begri ffe, die man mit dem Worte ., Typus" verbindet, etwas näher besprochen habe, so geschah dies in der Hoffnung, damit ein iges zur Klärung dieser wichtigen terminologischen Frage beitragen zu können. Ich schlage nun die folgenden Bezeichnungen vor:

P h a e not y p u s. D ieser bezeichnet den statistischen Begriff des durchschnittlichen Typus, ist also ein K o ll ektivbegriff.

Bi 0 t y p u s.

Typus.

Als Biotypen innerhalb einer Population sind die Gesamtheiten j ener Individuen zu bezeichnen, die durch einen Komplex gemein­samer Merkmale charakterisiert sind, von welchen Merkmalen wir annehmen dürfen, daß sie eine identische, genotypische Konstitution dieser Individuen zum Ausdruck bringen. Biotypen werden ent­weder nach dem unmittelbaren Eindruck ("phy s i o gnomische Type n ") auf statistischem Wege unter Benützung der Korrelations­koeffizienten (Kor r e I a t i o n s typen) oder endlich dadurch gefunden , daß man die durch Individualuntersuchung oder durch Anl age von Korrelationstabellen ("Kombin ationstafeln", 8. St ru c k) festge­stellten, bei einer erhebl ichen Zahl von Individuen ver·k om menden Merkmalkombinationen als " typische" Kombinationen ("K o mbi­n a t ionstypen ") auffaßt.

Das Wort " Typus" selbst möchte ich nur als Bezeichnung der niedersten systemati schen Kategorie im Sinne R. M a r t 1 n s auffassen. Es bezeichn et dann eine systematische Einheit, den "Genotypus" B. S trucks, den relativ konstanten erblichen Merkmal kom plex, der "Varietäten zweiter Ordnung" (Unterrassen). Das Wort bezeichnet damit ein en durch Induktion gewonnenen generellen Begriff.

1) E. Tschepourko f ski, Anthropologische Studien. Archiv f. Anthrop, N. F., Bd. X, 1911.

2) F I e ur c H. j. and Ja m es T. C., Geographical Distribution of An thropological Types in Wales. Journal of the Royal Anthropological Institute of Great Britain and l reland, Bd. 46, 1916.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 17

4. ü b er Typ e n a n a I y s e.

Der "Phaenotypus" einer Reihe ist durch die Berechnung der Parameter charak­terisierbar. Um aber die "Biotypen" einer Reihe zu erkennen, dazu bedarf es verschiedener Methoden. Ich unterscheide, je nachdem in einer Population oder Reihe ein, zwei oder mehrere Biotypen vertreten sind, monotypi sc he, duotypische und poly­typisch e Populationen bzw. Reihen.

Bei monotypischen Reihen entspricht der Phaen otypus dem Biotypus und ist seine bestE> Charakterisierung.

0 u o typis che Reihen werden am besten - sofern die Individuenzahl einiger-maßen ausreicht durch Berechnung der Korrelationskoeffizienten ana lysiert.

Polytypis ch.e Reihen können auch als "Typengemenge" (Haberlandt und L ebzelter, Struck) bezeichnet werden. Ihre Analyse ist ein noch nicht ganz gelöstes Problem. Oie Analyse der " physiognomischen Typen" ist der einE> W eg, der der "Merkmalskombinationen" der andere.

x) " Physiogn o misch e Typen." Oie Konstitution (biologisch im Sinne j. Ta n dIe r s verstanden!) 1) eines Individuums äußert sich nicht nur in den wenigen Merkmalen, die wir bisher zur anthropologischen Untersuchung heranziehen, sondern auch in vielen morphologischen und physiologischen Details, die sich teils nicht messen , teils aber auch nicht in Worten beschreiben lassen. Am schärfsten prägen sich diese im Gesicht aus, vielleicht auch deshalb, weil wir in der Beobachtung des Gesichtes von Kindheit auf geübt sind. Im Gesamteindruck, den wir von einem Individuum gewinnen, beobachten wir die Summe aller dieser Details. Die Summe der Einzelmerkmale des Ge­sichtes bezeichnen wir als " Physiognomie". Die Gesamtheit der Individuen mit ähnlicher Physiognomie wird als "p h y s i o gnomischer Typus" bezeichnet. Es ist klar, daß jedem "physiognomischen Typus" ein " Bi o typu s" entsprechen soll - was natürlich nicht ausschließt, daß einige dominante Merkmale einer ganzen polytypischen Popula­tion, oder wenigsten s deren erdrückenden M ehrheit, einige gemeinsame physiognomische Merkmale aufprägen2

). Am besten wird der "physiognomische Typus" wohl von ganz unvoreingenommenen Beobachtern bestimmt, denen diese Typen neu entgegentreten. Jn diesem Sinne sollten die Beschreibungen nicht anthropologisch geschulter Reisender nicht vernachlässigt, sondern - mit entsprechender Kritik- verwertet wE-rden. Wie der Anthropologe vorzugehen hat, das schildert am besten R. P ö c h3): "Neben einem <Jefühl für die Zusammengehörigkeit für den in sich geschlossenen Typus wird die häufige Wiederholung eines bestimmten Bildes die endgültige Fixierung des Typus ermöglichen. Wenn das abschließende Urteil über die Zusammensetzung der Be­völkerungsgruppe gewiß erst an den Schluß der Untersuchungen gehört, so empfiehlt es sich doch, mit einer wenigstens pro visorischen Typenaufstellung gleich zu beginnen, denn die Haupttypen eines Volkes kommen dem Beobachter im Anfange besser zur Abhebung. j e länger man sich mit einer Menschheitsgruppe beschäftigt, desto mehr wird der Blick für ihre einzelnen lv\erkmale geschärft; darunter leidet aber auch die unbefangene Erfassung des Wichtigen! Es empfiehlt sich daher, mit der Feststellung der Haupttypen gleich in den ersten Tagen zu beginnen."

1) V. LebzeIt er, Konstitution und Kondition in der allgemeinen Biologie. Zeitschr. f . d. ges. Anatomie, Bd. VII I, 1922.

2) A. H aberlandt und V. Lebzelter, I. c. S. 132. 3) R. P ö c h, li I. Bericht i.Jber die von der Wiener Anthropologischen Gesellschaft in den k. u. k. Kriegs­

gefangenenlagern veranstalteten Studien. Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 47, 1917, S. 79. Mitteilungen d. Anthrop. Gesellsch. in Wien, Bd. Llll, 1923. 3

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18 VIKTOR LEBZELTER

~) Merkma Isk ombinatione n (Kombinationstypen); diese werden entweder von der Gesamtreihe ausgehend mit Hilfe von Kombinationstafeln (Korrelationstafeln) und deren Vergleich ermittelt (Verfahren bei größeren Reihen) oder durch Be­schreibung der Merkmalkomplexe bei den Einzelindividuen (Verfahren bei k I einen Reihen) gefunden. Di e Ü bereinstimmung der physiognomischen Typen und der K ombinat i onsty p en ist ei n Beweis fü r die Richtigkeit de s Ver fahren s.1

) Die Prüfung auf diese Übereinstimmung sollte in jedem Falle vor­genommen werden. Es ist möglich, daß bei geringer Individuenzah l und starker Polytypie das Kombinationsverfahren keine absolut sicheren Ergebnisse liefert - die einma l gefundenen phy s i ognomische n Typ en bleiben deswegen doch Re a I i t ä t en. Man wird sie dann eben durch die Analyse der individuellen Merkmal­komplexe im Material wieder finden.

I n w i e w e i t d i e g e f u n d e n e n "B i o t y p e n" (M e r k m a I k o m b i n a t i o n e n) ur s p r ü n g I ich e n "Typ e n" (Rassen typen) e n t s prechen, kann n ur a uf dem W ege d es Vergleiches mit a nd e ren Reihen gefu n den w erde n, die P op u I a t i o n e n en t s t am me n, die mit der Pop u I a t i o n, der die u n ter­s u c h t e R e i h e e n t n o m m e n w u r d e, i n Z u s a m m e n h a n g g e b r a c h t w e r d e n könn en 2).

IV. Der Komplexphaenotypus der Serbenreihe und Vergleich mit anderen Reihen aus dem jugoslawischen Gebiete. 3)

I. K ö r p e r m a ß e u n d P ro p o r t i o n e n. 1. Körperlänge (1)4); Zentralwert (Z): 167 cm; dichtester Wert (D): 166, 168;

Spannung: 149 - 185cm; Mittelwert(M): 1670'42 ± 0'33; cr= 674 + 0'23; v = 4'04 ± 0'14. Einen weiteren Einblick in den Aufbau der Reihe gewährt die Seriation in vier

Gruppen: I. Vier tel der Reihe (149 - 162 cm) 48 lnd. M = 158 cm

II. Viertel der Reihe (163 - 167 cm) 49 lnd. M = 165'6 cm III . Viertel der Reihe (167- 172 cm) 49 Ind. M = 169cm IV. Viertel der Reihe (1 72-185 cm) 48 Ind. M = 175 cm

Der Größenstufe nach sind nach

sehr klein klein untermittelgroß mittelgroß übermittelgroß groß sehr groß

R. M a r t in (allgemeine Einteilung)

( 130'0 - 149'9) (150'0- 159'9) ( 160'0- 163'9) (164'0 - 166'9) (167'0 - 169'9) (170'0 - 179'9) (180'0 - 199'9)

E. Sc h m i d fS) (mittlere Größe 167 cm)

1 = 0'5 °lo ( - 151) 2 = 1'2 °lo 30= 15'4°10 (152 - 161) 39 = 20"1 °10

21 = 10'5°10 (162-165) 29 = 14'9°/0

34 = 17'4 °/0 (166- 168) 47 = 24"2 °10

41 = 21 ·o o I o ( t69 - 171) 21 = 13'8 o I o 61 = 31'3 °10 (172 - 181) 45 = 23"2 °10

7 = 3'6°10 (182 - ) 5 = 2·5 °/0 1) A H aberland t und V. L eb zelter, I. c. S. 136. 2) Haberlandt und V. Lebzelt er, I. c. S. 137. 3) S. hiezu: V. L ebzelter, Unsere Kenntnisse von der physischen Beschaffenheit der Völker.

Österreichs Zeitschr. f. österr. Volkskunde, Bd. 20, 1914. - V. G o eh I e r t, Über Anthropometrie im all­gemeinen und insbesondere über die Körperlänge nach der ethnographi.schen Verschiedenheit der Völker der österr.-ung. Monarchie. Mitt. d. k. k. geogr. Ges., Wien, Bd. 24, 1881. - J. D eni ker, Les Races de I'Europe 11. La T aille en Europe, 1907. - ]. Deniker: Les Races de I'Europe I. L'indice cepha­lique en Europe. Eine vollständige Übersicht der bisherigen Untersuchungen auf jugoslawischem Gebiete soll später gegeben werden. .

4) Die in Klammer angeführte Ziffer bedeutet die Nummer des Maßes im R. Martinschen Lehrbuch ( 1 914). 5) E. Sc h m i d t. Nach R. Martin, I. c. S. 209.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 19

Würde man diese Verhältnisse graphisch darstellen, so ergäbe sich eine drei­gipfelige Kurve 1).

E. Pi t t a r d 2) fand bei 60 Serben (aus der Umgebung von Pi rot) 169'9 cm (143 - 187).

La z a r e v i c3) gibt 1720 mm an (Soldaten!). Au sführliche Daten über die Körper­länge der Bosnier, Dalmatiner, Kroaten und Slowenen geben die Arbeiten A. W ei sbach s4

).

2. Die H öhe des o ber en Brustbeinrandes über dem B oden (4) beträgt absolut bei einer Spannung von 124- 153 cm im Mittel 137 cm (63 Ind.) und relativ bei einer Spannung von 79'8- 86'2°/0 im Mittel 81'3°/0•

3. Die H ö h e des r e c h t e n A k r o m i o n ü b er dem B o d e n (8) beträgt absolut bei einer Spannung von 122- 155 cm im Mittel 137 cm (63 l nd.) und relativ bei einer Spannung von 78'8-85'6°/0 im Mittel 81'6°/0•

4. Die Beziehungen zwischen A k r o m i o n und Sterna I e gestalten sich bei meinem Materiale folgendermaßen:

A. höher als St.

+3 +2 n 3 7

In Prozenten der Körper länge .

+ I 14

• . . •

Höhe des oberen Brustbeinrandes ü. d. B. Höhe des r. Akromion ü. d. B .. • • • •

0 18

78 -

I

A. tiefer als St. I I_ 2 1_ 3-

10 9 2

79 80 81 82 83 84 85 86 1 12 25 20 3 1 - I

12 23 20 4 2 1 _I

Diesen Beziehungen kommt wohl vom rassenanthropologischen Standpunkt nur eine geringe Bedeutung zu, anders vom kon s titutions a nthr o pol ogische n. Der Hypotoniker trägt die Schultern gewöhnlich hoch, der asthenische Hypotoniker läßt sie hängen. Hier wären größere Reihenuntersuchungen sehr erwünscht.

5. D i e H ö h e d es o b e r e n S y m p h y s e n r an d e s ü b e r d e m B o d e n (6) beträgt absolut bei einer Spannung von 75- 100 cm im Mittel 87 cm (63 lnd.), rel ativ bei ei ner Spannung von 49'9- 55'2°/0 im Mittel 51'8°/0 [Engländer 49'9, Polen 50'7, Kosaken 51'4, Franzosen 52'2 (Martin, l.c. S. 256)].

6. D i e H ö h e der rechten M i t t e I f i n g er s p i t z e ü b er dem Boden ( 11) beträgt absolut bei einer Spannung von 54-72 cm im Mittel 62 cm (63 l nd.), relativ bei einer Spannung von 32'6- 39'7°/0 im Mittel 36'5°/0•

7. Die ganze Armlänge rechts (45) beträgt bei einer Spannung von 60- 83 cm im Mittel 74 cm, relativ bei einer Spannung von 41'7- 48'0°/0 im M ittel 44'2°/0 [Herzegowiner 44'1 5), Franzosen 44'8, Armenier 45'8, Magyaren 46'7, Litauer 47'1 (M a r t i n, I. c. S. 293)].

8. Die L änge der vorderen Rumpfwand (27) beträgt bei einer Spannung von 43-57 cm im Mittel 49 cm (63 lnd.), relativ bei einer Spannung von 27'0- 31'5°/0

1) Die wenigen nicht ausgewachsenen Individuen können die große Zahl Kleinwüchsiger nicht erklären. 2) E. Pittard, Les Serbes du Royaume de Serbie. Revue mens. d'Ecole d'Anthrop., Bd. 20, 1910. l) R. Laz a r e v i c, Conditions hygieniques de notre armee .. en 1884. Archives serbes de medecine.

2° sect. Bd. 24, 1890 (serbisch), cit. nach J. D en i k er. •) A. Weis b a c h, Die Bosn ier. Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 25, 1895. - A. \V e i s b a c h,

Oie Serbokroaten Kroatiens und Slawoniens. Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 35, I 905. -A. Weis b a c h, Die Serbokroaten der Österreichischen Küsten Iänder. Zeitschr. f. Ethn., Bd. 16, 1884, Supplement. - A. Weis b a c h, Oie Slowenen. Mitt. der Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 33, 1903.

5) H. H im m e I, Das Rekrutenmaterial der Herzegowina. Suppl. zu den Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien , Bd. 16, 1886.

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20 VIKTOR LEBZELTER

im Mittel 29'8°/0• Der dichteste Wert ist 30°/ 0 [Schweizer 29·3, Bad ener 30·3, Engländer 31"8, Kleinrussen 33·3 (Martin, l.c. S. 262)].

9. Die ganze Beinläng e rechts (53) beträgt bei einer Spannung von 78- 104 cm im Mittel91 cm (63 l nd.), relativ bei einer Spannung von 52'1-57'4°/ 0 im Mittel 54°/ 0 ; Z: 53'7°/0 ; D : 53°/0 [Litauer 50'7, Großrussen 51' 1, Schaffhauser 53'3°/0

(M a r t in, I. c. S. 31 1 )]. Der Mittelwert meiner Reihe ist also vergleichsweise seh r hoch. Leider sind die Berechnungsmethoden sehr verschieden. Ich habe die ganze Beinlänge nach R. P ö c h 1) best immt.

K o p f m a ß e u n d I n d i c e s. 1. Die Kopf I ä n g e beträgt bei einer Variat ionsbreite von 163- 201 mm im

Mittel 182 mm. Bei der Seriation des Materials in vier Gruppen ergeben sich folgende Mittelwerte: I. (163- 178):172mm ; II. ( 178-182): 180mm ; Ill. (182- 187): 185mm ; IV. (187-201): 191 mm. Sehr kurz (x- 169 mm) ist der Kopf bei 45°/0, kurz (170-177) bei 19'4°/0, mittellang (178- 185) bei 47°/0, lang ( 186- 193) bei 23'4°/0, sehr lang (194- x) bei 5'6°/0 •

2. Die K opfbrei t e beträgt bei einer Variationsbreite von 140-168 mm im Mittel 154 mm. Sehr schmale (x - 139 mm) K öpfe finden wir in unserer Reihe über­haupt nicht, schmal (140 - 147) ist der Kopf bei 11'2°/0, mittelbreit (148- 155) bei 43'3°/0, breit (156- 163) bei 41"3°/0 und sehr breit (164- x) bei 3'6°/0• Ich möchte gleich hier auf den großenUnterschied hinweisen, der in dieserHinsichtzwischen der Serbenreihe und der Albanerreihe A. H aber I an d t s besteht. Von 140 Albanern haben 0'7°/0 sehr schmale, 5'7°/0 schmale, 27'1 °/0 mittelbreite, 50'7°/0 breite und 15'7°/0 sehr breite Köpfe.

Di e ab so I u t e n Kopfmaße i n a nder e n j u g o s I a wi sche n Gebi e t e n.

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I K opflänge

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• 182 187 184 183 183 182 179 183 185 Kopfbrei te . 156 160 157 155 157 156 154 157 156

1683 I Körperlänge - 1733 1732 1742 1738 1726 1708 1695 •

Die größte Länge des Kop fes schwankt bei Bosniern von 156- 213, bei Serbe­kroaten aus Kroatien-Slawonien von 160- 2 10, bei Slowenen von 160-210 mm. Die Kopfbreite schwankt bei Bosniern von 137- 180, bei Serbekroaten aus Kroatien­Slawonien von 128- 176, bei Slowenen von 132- 179.

II

3. Kopflänge und Kopfbreite in ihrem Verhältnis zueinander.

. 0> <0 -I ><

x- 139 -140- 147 2 148- 155 3 156-163 I 4 164-x -

n I 9

196 S e r b e n. 140 A I b a n e r .

I t- ~ ...., ... 0> >< - - - I

I I I ..... 0 00 <0 0> t- "... 00 -- - -- I - - -5 7 6 2

19 45 18 I 13 37 20 7 I 3 2 I

38 92 46 I I

n

-

22

I 86 81 7

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II $ -I X

n f::: I ~ ~ - - -I I I

~ ~ ~ 11=-~~==~-=~==-===-=*==-~==~=== 1 X 139

11 140- 147 148- 155 156- 163 164-x

n

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I .2

I 7

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3 10 19 6

38

1

3 6 3

13

I

8 38 71 22

140 1) R. P ö c h, II. Bericht über die von der Wiener Anthropologischen Gese llschaft in den k. u. k. Kriegs­

gefangenenlagern veranlaßten Studien. Mitt. d. Anthrop. Ges. in Wien, Bd. 46, 1916. Anmerkung. Bei 23 Individuen wurden alle Körpermaße des R. M a rt in sehen Meßblattes

genommen. Aus dieser kleinen Reihe lassen sich keine Schlüsse ziehen. Das Material steht Interessent en zur Verfügung.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 21

4. D er Läng en breiten i n d e x des Kopfes beträgt bei einer Variationsbreite von 71'79- 95'78 im Mittel 84'6. E. Pi t t a rd fand bei 60 Serben aus dem Raume von Pirat einen mittleren L.-B.-lndex von 78' 1 bei einer Spannung von 70'59- 86'34. A. Wei sbach fand bei Bosniern im Mittel 85'7 (72- 1 00). D och bestehen kleine regio­nale Unterschiede: Sarajevo 84'6, Bihac 85'2, Travnik 85'3, Mostar 85'5, Banjaluka 85'7, Tuzla 86; "freilich sind die Unterschiede gering und das ganze Land sozusagen gleich­mäßig brachykephal" (A. Weisba~h). Bei den Serbokroaten Kroatien-Slawoniens fand A. W e isb ach einen L.-8.- lndex von 85'7 (70- 100). Die Sluwenen haben bei einer V ariationsbreite von 69'2- 1 0 1'2 ein en mittleren Index von 84·3. Von den von mir untersuchten Individuen sind 3 dolichokephal (x 75'9), mesokephal 30 (76'0-80'9) brachykephal 68 (81'0- 85'4), hyperbrachykephal (85'5- x) 95. In der folgenden Tabell e ist die Grenze zwischen Brachykephalie und Hyperbrachykephalie mit 86'0 angesetzt, weil in A. Weisbachs Angaben die Dezimalen der Indexzahlen nicht an­gegeben sind.

x-75·9 76'0-80 9 81·0-85 9 86·0-x

- I

Serben aus Serbien . . . . . . t· so I o I 5 3° 0 34"6°/0 48" so' 0

Bosnier . • . . • • . . • . . . 0"7°/0 9"5% 42'7% 47"1 % Kroaten aus Kroatien-Siawonien . 0"9% 9•2% 45"2% 44•70fo Serben aus Kroatien-Siawonien . 0'1% 6"40fo I 42•90 0 50·6% Slowenen • • • • • . . . . . • t· 50fo !7•80fo 47·0°/0 33"7°/0

Albaner . 2·8°10 12"1 0 /0 34·9°/0 49•9% I

• . . . . . • . . . . I

I A. W eisbach ordnete in seinen Reih en di e L.-B.-Indices in drei Gruppen und

bezeichnete als "dolichoide" Individuen solche mit L.-B.-Indices b is 79, als ,,Meso­kephali" bis 81, als "Brachykeph ali" die übrigen. Nach dieser Einteilung wären 13'2°/0

meiner Reihe "dolichoid", 7'6°/0 "mesokephal" und 79"2°/0 "brachykephal". D ie "Dolichoiden" sind im slowenischen Sprachgebiete seltener wie in den deut­

schen Alpenländern, immer aber noch häufiger als im südlich anschließenden serbe­kroatischen Gebiete. In Steiermark (Slow.) finden wir 14'7°/0 , in K ärnten (Slow.) 19'7°/0

D olichoide, in Krain nur 6'9°/0 , im Küstenlande hingegen wieder 12'9°/0 • In Kroatien­Slawonien fand A. W eisbach nur 5'2°/o Dolichoide. In Bosnien-Herzegowina weisen die westl ichen Kreise Bihac (4'56%), Mostar (5'48°/0) und Travn ik (5'34% ) die wenigsten " Dolichoiden", die östlichen an Serbien angrenzenden G ebiete die meisten "Dolichoiden" auf (Sarajevo 7'51 °/0 , Tuzla 7"70°/0 ). Banjaluka steht mit 6'25°/0 Dolichoider in der Mitte. Die Verbreitung der "Mesokephali" entspricht im ganzen der der "Doli-

h 'd " c 01 en . Aus den gegebenen Daten geht hervor, daß sich die wenigsten D o I ich o i d en

im Südwesten des jugoslawischen Gebiete 's find e n und daß deren Zahl in de r Richtung nach Osten und Nordwesten zunimmt. Damit stimmen auch die Angaben E. Pi t t a r d s 1) überein; er fand unter 60 Serben aus der Gegend von Pirat 4 Hyperdolichokephale, 7 Dolichokephale, 10 Sub­dolichokephale, 23 Mesokephale, 10 Sub brachykephale, 5 Brachykephale und 1 Hyper­brachykephale.

1) Pi tt a r d, Les Serbes du Royaume de Serbie. Revue mens. d'Ecole d'Anthrop., 20, 1920.

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22 VIKTOR LEBZELTER

Zum Schlusse gebe ich noch die absoluten Frequenzzahlen für die einzelnen L.-B.-Indices der Serbenserie:

71-1 77- 8 83- 22 89-12 72- 0 78-10 84- 14 90-10 73- 0 79- 5 85 - 17 91-5 74-1 80-7 86- 23 92-3 75- 1 81-8 87- 14 93-6 76-0 82-18 88- 9 94-0

95- 2

5. Die 0 h r höhe konnte ich mit den mir zur Verfügung stehenden Instrumenten nicht hinlänglich exakt messen. Sie liegt aber im Mittel, jedenfalls über 127 mm, woraus hervorgeht, daß die Köpfe in der Mehrzahl hypsikephal und stark hypsi­kephal sind.

6. Die kleinste Stirnbreite beträgt im Mittel 109mm. Die Verteilung der Einzelwerte zeigt die folgende Tabelle.

- "" 10 r- 8 I - M 10 r- 0> -0> 0 0 0 0 ' - - - - - N Cl - - - - - - - - - - -rum ' I I I ' I I I I • ' I CO 0 N .... 8 CO 0 N .... <0 CO 0 0> 0 0 0 0 - - - - - N

I - - - - - - - - - - -lnd . 1 6 I 8 19 20 I 18 144 18 I 6 6 2 4 I

7. Der transv ersal e Fr onto pari e talindex beträgt im Mittel 70'7. Der Index sagt nicht viel, da er von der Kopfbreite in hohem Maße abhängig ist und zwischen kleinster Stirnbreite und größter Kopfbreite eine starke positive Korrelation besteht.

8. Der j ochbogenb r eite nk opfb r ei t en index (6)X 100

(3) beträgt bei einer

Variationsbreite von 82'78- 101'36 im Mittel91' 13. Die j ochbogenbreite ist sohin um etwa 10°/o kleiner wie die größte Kopfbreite. Dieser bisher wenig gebrauchte Index würde es wohl verdienen, daß seine Brauchbarkeit an einem größeren heterogenen Material überprüft würde.

* * *

G e s i c h t s m a ß e u n d I n d i c e s.

1. Die j oc hbogenb r eit e beträgt bei einer Spannung von 120- 150mm im Mittel 141 mm. Bei der Seriation des M aterials in vier Gruppen ergeben sich folgende Mittelwerte : I ( 120 - 137): 132 mm, II (137-141): 140 mm, III ( 141-145): 143 mm, IV (145- 155): 149 mm. Von den von mir untersuchten Serben haben 3 eine sehr schmale Uochbogen-) Gesichtsbrei te, 28 eine schmale, 100 eine mittelbreite, 58 eine breite und 7 eine sehr breite Gesichtsbreite.

2. Die Br e it e übe r den K o n d y I e n beträgt bei einer Variationsbreite von 115 - 149 mm im Mittel 134 mm.

Die Differenz zwischen j ochbogenbreite und Kondylenbreite schwankt bei !52 Indi­viduen von 0-18 mm und beträgt im Mittel 6'7 mm. Bei 41 Individuen si nd die Joch-

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL. 23

bogen nicht ausladend, bei 78 mäßig ausladend, bei 27 Individuen stark ausladend

und bei 6 sehr stark ausladend.

3. Die physiognomische G es icht s höhe konnte nur bei 98 1ndividuen vermerkt werden. Sie beträgt bei einer Spannung von 162 196 mm im Mittel 180 mm. Der p h y s i o gnomische G esic htsindex schwankt von 69.3 - 89. 1 und beträgt im Mittel 78.52.

4. Die morphologische Gesichtshöhe schwanktzwischen98und 139mm; sie beträgt im Mittel 121 mm. Bei 12 Individuen (6. 1°/0) ist das Gesicht sehr niedrig, bei 44 (22.4°/0) niedrig, bei 65 (33.1 °/0) mittel lang, bei 55 (28.1 °/0) lang und bei 20

( 1 o·2°/o) sehr lang.

5. D ie morpho l ogische Oberg es ichtshöh e schwankt von 58-80mm und beträgt im Mittel67mm. Die Unterge s i chtshöhe schwankt von 43- 69mm und beträgt im M ittel 54 mm. Die A sthöhe des Unterkiefers (links) schwankt bei 152 Indi­viduen von 45 - 79 mm und beträgt im Mittel 62 mm. Zwischen Asthöhe und morpho­logischer Gesichtshöhe besteht eine starke positive Korrelation. Dagegen läßt sich eine K orrelation zwischen Asthöhe und Untergesichtshöhe nicht deutlich nach-

• wetsen. . .. . (Untergesichtshöhe ,;<. 1 00) .

6. D er Gestchtslangentndex hOb . ht h .. 1

schwanktzwtschen morp . ergestc s o 1e

55·07 und 112.96 und beträgt im Mittel 80.5. Unter allen G esichtsmaßen hat dieser den höchsten Variationskoeffizienten beim Mittelwert. Das Verhältnis zwischen Ober- und Untergesichtslänge ist wohl neben den so verschiedenen Nasenformen eine der Haupt­ursachen für die großen individuellen Verschiedenheiten in der Physiognomie ; die Verteilung der Einzelwerte zeigt die folgende Tabelle:

II 01 $ ~ 01 Ol l ~ ;; 8 .... ..,. .... ~ -10 <0 r- r- Q) J~ 01 - - -I I I I I I .). I I I I 0 0 :8 0 \() 0 g \() 0 10 0

11

10 <0 ,_ r- CXl Q) 0> 0 0 -- - --Serben • • • • • . • • . . I 1 6 20 1 24 14s I 42 ! 1 9 1 13 10 9 3 I 1

7. Der morph ologisc he Gesichtsindex schwankt von 73 - 100 und be­trägt im Mittel 86.38; die Serben meines Materials sind also "durchschnittlich meso­prosop". Die Wertlosigkeit dieser Bezeichnung zeigt die folgende Übersicht. Es sind:

hypereuryprosop (73·o - 78.9) 16 3·2 °/o } 34·2 °/0 euryprosop (79·o - 83.9) 5 1 25·o o o mesoprosop (84.0 - 8T9) 50 25·5 °/o leptoprosop (88·o - 92·9) 63 32.1 ° 0 }

40·3 °/0 hyperleptoprosop (93·o - X ) 16 3·2 °/o

Relativ am häufigsten sind also die L e p top r o so p e n. Die Verteilung der Einzel­w erte gestaltet sich folgendermaßen:

73 3 74 2 75 - 1 76 - 1

77 -3 78 - 6 79 -6 80 - 7

81 - 10 82-16 83-12 84- 9

85 - 9 86- 17 87- 15 88 - 12

89 - 15 90 - 15 91 13 92 8

93-7 94-3 95- 1 96-0

97 - 1 98 - 0 99-0

100- 1

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24 VIKTOR LEBZELTER

8. Der morpho log ische Oberg es ichtsindex sch wankt von 35.81 - 56.93 und beträgt im Mittel 4T84. Es sind:

hypereuryen ( X - 42.9) 24 · euryen (43·o - 4T9) 75

mesen ( 43·o - s2·9) 75 • lepten (s3·o 56.9) 20

hyperlepten (5TO - X ) 0

Oie Verteilung der Einzelwerte ges taltet sich folgendermaßen: 38 - 1 42 - 7 46 - 17 50 - 23 54 - 9

35 - 1 39 - 2 43 9 4 7 - 28 51 - 12 55 - 3 36 - 0 40 - 7 44 - 12 48 - 17 52 - 8 56 - 1 37 - 0 41 - 6 45 - 9 49 - 15 53 - 7

9 0 K d I b . t . d Jmorphol. Gesichtshöhe X 1001 schwankt · er 0 n Y e 11 r e 1 e n 1 n e x \ Breite über den Kondylen f

zwischen 75 und 103 und beträgt im Mittel 90.67. 10. Die Unterkieferwinkelbreite schwankt von 91 - 129mm und beträgt

im Mitte I 1 08 m m. 11. Der Frontomandibul a rindex beträgt imMittel99.74 bei ei nerSpannung

von 83.33 - 11 T37. 12. Der ju gofronta li ndex schwankt von 69- 85 und beträgt im Mittel7TI4. 13. Der jugomandibularindex schwankt von 65- 90 und beträgt im Mittel76.85.

Mal~e u nd In dices der Nasenregi o n.

I. Oie größt e B re it e der N ase schwankt zwischen 20 und40mm und be­trägt im Mittel 32 mm.

2. Oie H ö h e d e r Nase schwankt zwischen 39 und 65 mm und beträgt im Mittel 51 rnm.

3. Die Läng e d es Nasenbodens schwankt zwischen 15 und 29mm und beträgt im Mittel 21 mrn .

4. Oie Br e it e zwischen d en inner en Augenwinkeln schwankt bei 154 Individuen von 21 35 und beträgt im Mittel 27 mm.

5. Der Nas e ninde x schwankt zwischen 40·0 und 95·24 und beträgt im Mittel 6379. Hyperleptorrhin (x - 54.9) sind 31 ( 15.9°/0), leptorrhin (ss·o- 69.9) 124 (63.7°/0)

' mesorrhin (7o·o - 84.9) 37 (19.0°/0) und chamärrhin (ss·o 99·9) 3 (1"5°'0).

Im einzelnen vertei len sich die W erte fo lgendermaßen:

(40 - 41) - 1 (54 - 55)-12 (68 - 69) -- 14 (42 - 43) - 0 (56 - 57) - 16 (70 - 71) - 11 (44-45) - 2 (58 - 59) - 11 (72 - 73) - 11 (46 - 47) - 2 (60 - 61 ) - 28 (74 - 75) - 6 (48-49) 5 (62-63) - 22 (76- 77) - 4 (50 - 5 1) - 6 (64 - 65) 14 (78-79)- 5 (52 - 53) - 9 (66 - 67) 13 (80 - 81) - 0

(82 - 83)~ 1 (84 - 85) - 1 (86 - 87) - 1 (88 89) - 0 (90 - 91) -- 1 (92 - 93) - 0 (94 - 95) - 1

6. Der Nasenbodenindex schwankt bei 146lndividuen zwischen 43 und 107 und beträgt im Mittel 66.51.

7 0 1 d }Brei te zwischen den Augenwinkeln X 100} schwankt zwischen · er n ex l Nasenbrei te

62 und 125 und beträgt im Mittel 8T42.

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BEITHÄGE ZUH PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DEH BALKANIIALBINSEL 25

c ·­-... "' :E .c .... "' = ... z

Art d~s Maßes c

:>.C c :> c c "' Q.

tJ)

1 Größte Länge des Kopfes . 3 Größte Breite des Kopfes .

1961

163 201 196 140- 168 196 71 - 95 Längenbreitenindex . .

.t Kleinste Stirnbreite . Transversaler

Fron toparictalindex Jochbogenkopfbreitenindex

(6) 100

. 152 98 121

. 152 64-78

{3) . . . . . . . 196 82- 101

120- 155 115 - 149 91 - 129

6 Größte j ochbogenbreite . . 196 152 196

Breite über den Kondylen . 8 Unterkieferwinkelbreite

17 Physiogn. Gesichtshöhe . 18 Morph. Gesichtshöhe . . 20 Morph. Obergesichtshöhe

Untergesichtshöhe . . . Asthöhe . . . . . . . . Physiogn. Gesichtsindex Morph. Gesichtsindex . Morph. Obergesichtsindex

- Kondylenbrettenindex . . Gesichtslängenindex jugofrontalindex . . . jugomandibularindex .

- 1 Frontomandibularindex 13 Größte Breite der Nase . 21 Höhe der Nase . . . . . 22 9

Länge des Nasenbodens Breite zwischen den

Augenwinkeln

98 196

. 196

. 1 196 1 152 98

196 . I 96

152 . I I 96 . 152

196 152 195 195 I 46 1

Nasenindex ...... . 154 195

162- 196 98- 139 58- 80 38-69 45 - 79 69- 9 73- 100 35-56 75- 103 55- I 12 1 69-84 65-90 83- 117 20-40 39-65 15- 29

21 - 35 41 95

:::; -

181"91 +0·35 154 ·43 + o·3o 84·58 t- 0·20

10902+0·24

10·12 +- 0·16

91 ·13 + O· 17

140"93+0 28 I 33·95 + 0·42 1 08•00 + 0•35 179"83+0 53 121 •52+0·34 67•45+0•45 54•39 t- 0·20 61"62-+ 0·37 78•52+0·29 86•38+0·25 47•85+0·21 90•67 +0·3 1 80·44 ·f- o·5o 77•06+ 0·25 76•85+0·22 99·74 + 0·36 3 I ·90+0·20 50·8o+o 20 20"9 1 + 0"17

21·21 + O· t5 63•79 + 0·90

-"' ... -c ... N

182 155 85 II 0

... CU -rn-cu'--"' .c~ ......... -0

1 ~0

160 86 II 0

70 70

91 91

140 140 134 130 108 I 05 180 121 119,120

67 I 65 54 53,54 60 60 78 86 86 47 47 91 92

79·7 I 78 78 76 78

99•06 31 3 I 51 49,55 21 21

20 20 61

V. Deskriptive Merkmale. 1. I r i s f a r b e. 1) '

....... ,, ~

7 33 + 0·26 5 68 + 0•20 4·21 +o· ts 4"3 1-l- 0•17

2·94 +0· 11

3"61 ± 0· 13

5·st + o·2o 7 79 -t- 0 30 7•26+0·25 7"80+ 0•38 7 04 + 0·25 5·09+o·l8 ;,· 19 + o·ts 6·t:H ± 0·26 4"30 + 0•21 5· t4 + o·t8 4·29 + o·15 5•70 + 0·22

10"29 + 0·36 3·00+0·26 4 60+0·16 6"60+0·25 3·38+ 0·t2 1 4•09 + 0·14 2•99 + 0·12

-=I

4"03 f-0 14 3•68+0 13 4·98 +- o·1s 3·96 + 0·15

4"15 r0" 16

3•96+0• 14 I

4 ·12 I 0·20 s·t2+o·21 6•72+0·45 4·39+0·14 5·80 r O 20 7 55 t- 0·26 1 9•56 f-0•33

t 1·05 + o·5o 4•38 + 0"21 5•95+021 7•54 + 0·26 3•59 + 0·2t

12"79+0•44 3•89+0·27 600+ 0"31 6•61 +0·25

10•58+0·37 8•05 +0·28 I . 43 t- 0 •06 II

3 18 + 0·12 8·65 + 0·49 8·52 +0·30 I 13·36 + 0•44

BI a u e Augen finden wir im jugoslawischen Gebiet in einer nördlichen und einer südlichen Zone. Die n ö r d I ich e Zone umfaßt Kärnten (slow.), Steiermark (slow.), Krain, das Küstenland mit Triest, l strien, das kroatische Küstenlan d und Kroatien mit etwa 1

3 Blauäugiger; daran schließen sich einerseits die nörd lichen dalmatinischen Inseln mit 24"69°/0 und wahrscheinlich auch Serbien (L e bz e I t er) 21"5°/0 . Oie s ü d I ich e Zone um faßt das Gebiet von Ragusa, die süddalmatinischen Inseln, den Kreis Sarajevo und setzt sich wahrscheinlich in das Gebirgsland von Ucice fort (22 24°/0 Blauäugige).

Grau e Augen sind am häufigsten im Kreise Tuzla t26"53°/0) und wahrscheinlich im angrenzenden Serbien (27"0°/0); auch in Kärnten (slow.), Steiermark (slow.) und Krain sind mehr als 1

/ ., grauäugig, ebenso im Kreise Mostar. Noch weniger wie 1) BezUg I. Pigmentierung s. a : G. A. Schimmer, Erhebungen uber die Farbe der Augen, der

Haare und der Haut bei den Schulkindern Österreichs. Mitt. d. Anthrop. Oes. in Wien, Supplement I, 1884.

Mitteilungen d. Antbrop. Gesellsch. 111 \\ ten, Bd LI II , 1923. 4

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26 VIKTOR LEBZELTER

bei den Grauäugigen läßt sich bei der Verbreitung der grünlichen Augen eine Zonen­bildung nachweisen. Faßt man graue und blaue Augen als "helle" Augen zusammen und stellt sie den dunklen Augen gegenüber, so ergibt sich folgendes:

Nördliche hel l e Zone

hell dunkel in Prozenten

Kärnten . . . . . 58'2 29"8 Steiermark . . . . . 53·3 30"6 Krain . . . . . . . 52"1 31"2 Küstenland. . . . . 51"8 38'4 Kroatien-Klistenland . 44·7 49·0 Kroatien· . . . . 49·2 31"1 Serbien ......... 48"5 47"9

Zentrale dunkle Zone

dunkel in Prozenten

Bihac ... 55·55 Banjaluka 52"67 Dalmatien

(Fest-land) . 63'0

Mostar . ss·o

Südliche helle Zone

hell dunkel in Prozenten

Sarajevo. 41 ·9 41'3 Südliche

Inseln. 35"92 Ragusa . 32'38

Innerhalb meiner Reihe habe ich schwarzbraune Iris (a) niemals gefunden. v. Lu s c h an betont auch, daß diese intensive Pigmentierung der Iris wohl nur bei farbigen Rassen vorkommt. Dunkelbraune Iris fand ich in 23 Fällen (1 1 '7°/0), braune (c) in 66 Fällen (33'6°/0). Ausgesprochen dunkle Augen hatten sohin 89 Indi viduen oder 45'3°/ 0. " Hellgrüne" Augen habe ich nie gefunden. " Gelbe" Augen beschreibt A. W eisbach ein einzigesmal bei einem Kroaten. Dunkelgraue Augen habe ich 38mal ( 19"3°/0) und hellgraue 1 5mal (7"7°/0); graue Augen also in 53 Fällen (27°/0) gefunden. Das ist der höchste Prozentsatz an grauen Augen, der bisher bei einem jugoslawischen Material zu r Beobachtung kam. Hiebei muß jedoch berücksichtigt werden, daß ich entsprechend der R. Martinschen Vorschrift in erster Linie die Färbung der Peripherie berücksichtigte (s. o. S. 2). Die Zahl der Grauäugigen nimmt in der Richtung nach Osten scheinbar zu. Dunkel blaue Augen fand ich 2 mal (1"1 °/0), blaue Augen 39 mal (19"8°/0) und hellblaue Augen einmal (0"6°/0); blaue Augen also insgesamt in 42 Fällen (21"5°/0).

Es stehe n also -!5"3°/0 dunkler Augen 48"5°/0 hel l er Augen gegen­ü b e r.

Hellbraune Iris habe ich 5 mal gefunden; rechnet man die hellbraunen Augen noch zu den dunklen Augen, so würde deren Prozentsatz auf 47"9°/0 steigen, wäre also dem der hellen Augen gleich.

"Grünliche" Augen fand ich 7 mal.

Es sei darauf verwiesen, daß A. Weisbach wohl viele Augen als "graugelb " und "graubraun " bezeichnet, die man auch "grünlich" nennen könnte. Er selbst gibt dies zu.

2. Haarfarbe (Kopfhaar). Reinschwarzes Haar habe ich 15 mal (7"7°/0 ) , braun­schwarzes Haar 75 mal (38"3%), dunkelbraunes (braunes) H aar (c) in 34 Fällen festgestellt (17"3°/0 ), dunkles, braunes Haar also insgesamt bei 109 Individuen (56"6°/0 ) ,

hellbraunes und rötlichbraunes Haar habe ich in 12 Fällen (6'2°/0 ) konstatiert. Dunkel­blondes Haar fand ich in 47 Fällen (23"9'/0), hellblondes in 13 Fällen (6"6°/0 ), blondes H aar überhaupt in 30"5°/0 , also fast ei nem Dritt e l der F ä ll e.

Eine Rot k o m p o n e n t e habe ich in der überwiegenden Mehrzah l der Fälle gefunden.

Page 28: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRAGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 27

W i a z e m s k y hat bei serbischen Knaben in 25°/0 schwarzes, in 34°/0 dunkel­braunes und in 7°/0 braunes, insgesamt in 66°/0 dunkles Haar gefunden. Die ent­sprechenden Zahlen für Mädchen sind: schwarz 17°/0 , dunkelbraun 29°/0 , braun (15°/0 ).

Blondes Haar fand er bei Knaben in 15°/0 (hellbraun+ blond 33°/0 ), bei Mädchen in 18°/0 {hellbraun + blond 39°/0 ). Bei meinem Mater ial: Dunkelblonde + Hellbraune 30' 1 °/0 ,

Blonde + Hellbraune 36'7°/0 •

W i a z e m s k y konstatierte auch ein deutliches Nachdunkeln der Haare bei der

serbischen Jugend. Unter Zugrundelegung der A. Weisbachsehen Daten lassen sich wi e bei der

Verbreitung der hellen Augen auch bei der Verbreitung der hellen H aare ei ne nördliche und eine südliche Zone mit großer Deutlichkeit unterscheiden. Die n ö r d I ich e Zone umfaßt Slowenien, das kroatische Istrien, das kroatische Küstenland, die nördlichen dalmatinischen Inseln, Kroatien, Slawonien, Nord- und Ostserbien.2) Die s ü d I ich e Zone umfaßt die bosnischen Kreise Travnik und Sarajevo und setzt sich wahr­scheinlich in das Bergland Südwestserbiens fort. Freilich haben die Blonden auch in diesen Gebieten niemals die Mehrheit, sie erreichen nirgends 40°/0 • Die verschiedenen dunklen Haarfarben sind keineswegs gleichmäßig verteilt. Die meisten reinschwarzen + dunkelbraunen H aare finden wir in Cattaro, Ragusa und auf den südlichen dalma­tinischen Inseln. Dann aber auch in Gebieten, die ansehnliche blonde Minderheiten enthalten (Serbien, kroatisches Küsten land, nördliche dalmati n i sehe Inseln, Kreis Travnik ). A. Weisbach macht auf interessante U nterschiede in der geographischen Verteilung aufmerksam. Das Fest1and Dalmatien und die dalmatinischen Inseln sind der Hauptsitz der Braunen, von wo aus ihre Dichtigkeit nach Norden weniger wie nach Süden abnimmt. Dunkelbraune Haare finden wir am dichtesten im Süden, dann in den nördlichen Küsten­ländern. Auch die Schwarzhaarigen sind im Süden und in Istrien relativ häufiger wie auf den Inseln und in Dalmatien.

3. Haarfarb e (8 arthaar f a r b e). Das Barthaar ist oder scheint im Durch­schnitt heller als das Kopfhaar. Von 190 Individuen, bei denen die Barthaarfarbe

I r i s f a r b e u n d H a a r f a r b e d e r S e r b e n r e i h e. •

I N IN I "gc l , "Cl "Cl I - ~ = = I - ~ c

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I :c

I Iri sfarbe a b (.: (d} e f g h I I -

I Schwarzbraun a - - - - - - - - -. . . Dunkelbraun • b I 7 15 - I - - - 23 11 '7 • • •

Braun • • . . . . • c 4 42 16 3 I - - - 66 33'6 Hellbraun d - 1 I - 3 - - - 5 2•6 . . . . •

Grünlich . e - 3 1 - 2 1 - - 7 36 • . • • •

Dunkelgrau . . . • f 3 I 13 9 I I 1 1 - - 38 19'3 Hellgrau . g - - 3 I 4 7 1 - 15 7•7 . . . . •

Dunkelblau . . . h - I - - - 1 - - 2 I · 1 . Blau

. I 1 4 6 25 3 39 19 8 . . . . • • • I -

Hellblau k I- - 1 - - - - I 0'6 . • . . . . Summe . . 1 15 75 1 34 12 47 13 I - 196 100 Prozent . • 7·7 38•3 17•3 6•2 23•9 6·6 - - 100

I

I 2) Parallelismus zwischen den Reihen Wiazemskys, Pittards und meiner Reihe (s. o. S. II ).

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28 VIKTOR LEBZELTER

bestimmt werden konnte, hatte sie bei 94 (49'5°/o) die gleiche Farbe wie das Kopfhaar, bei 8 war der Bart dunkler (4'2°/0 ), bei 83 (437°/o) dagegen heller; roten oder fast roten Bart hatten 5 Leute, bei hellblonder (1), dunkelblonder (3) und hellbrauner (1) Kopfhaarfarbe. Oie übrigen Kombinationen verteilen sich folgendermaßen: (Kopfhaar­Barthaar) b c (30), f-g (14), a- b (1), b-d, de (3), b-f (3), c-f (7), f- h (2). In Prozenten verteilen sich die einzelnen Farben von Kopf- und Barthaar bei 190 Individuen auf folgende Weise:

Barthaar Kopfhaar . .

a b f

5•3 21'5 237 12'6 195 13•6 7·9 38·4 t7·4 s·s 23·7 6·8

h

I ·J 26

4. Oie physiognomische Gesichtsform wurde nach von R. P öch und j. Wen in g e r I 916 gegebenen Schema bestimmt. Das Gesicht war 42 mal ellipti sch (E), 44 mal oval (0), 2 mal verkehrt oval (VO), I mal trapezförmig (T ), 42 mal recht­eckig (R), 8 mal rhombisch (RH), 18 mal quadratisch (Q), 20 mal rund (U), 15 mal verkehr t trapezförmig (VT), 2 mal eckig (X).

5. Oie physiognomische Nasen form. Das Rückenpr ofil ist in 20 Fällen konkav, in 11 3 Fällen geradlinig und in 40 Fällen konvex. Der Rücke n ist nur !mal kurz, 91mal mittellang und 81mallang. Oie Wurzel ist lmal tief, 107mal mäßig hoch, I 8 mal hoch und 47 mal sehr hoch. Oie Spitze ist 124 mal nach vorwärts, 42 mal nach abwärts und 7 mal nach aufwärts gerichtet. Oie Basis ist in 84 Fällen horizontal, in 57 Fällen leicht nach vorn oben, in 15 Fällen nach vorn oben und in 17 Fällen nach hinten oben gerichtet. Oie Aufnahmen wurden unter Zuhi lfenahme des von R. M a r t in (1. c. S. 456) gegebenen Schemas gemacht. Bezeichnet man die dort gegebenen Nasenformen mit den Ziffern I XV, so finden wir die einzelnen Formen annähernd in folgender Weise vertreten:

IV. Rückenprofil konkav, Rücken: mittellang, W urzel mäßig hoch, Spitze nach vorwärts, Basis nach vorn oben 8

V. Rückenprofil konkav, Rücken: mittellang, Wurzel hoch, Spitze nach vor wärts, Basis horizontal ...... 12

VII. Rückenprofil geradlinig, Rücken: mittellang, Wurzel hoch, Spitze nach aufwärts, Basis nach vorn oben . . . . 6

VII I. Rückenprofil geradlinig, Rücken: mittellang, Wurzel mäßig hoch, Spitze nach vorwärts, Basis leicht nach vorn oben 52

IX. Rückenprofil geradlinig, Rücken: lang, Wurzel sehr hoch, Spitze nach vorwärts, Basis leicht horizontal . . . . 47

X. Rückenprofil geradlinig, Rücken: mittellang,Wurzel mäßig hoch, Spitze nach abwärts, Basis nach hinten oben . 8

XI. Rückenprofil konvex, Rücken: kurz, Wurzel tief, Spi tze nach aufwärts Basis nach vorn oben . . . . . I

XII. Rückenprofil konvex, Rücken: mittellang, Wurzel mäßig hoch, Spitze nach vorwärts, Basis leicht nach vorn oben 5

XIII. Rückenprofil konvex, Rücken: lang, Wurzel mäßig hoch, Spitze nach abwärts, Basis nach hinten oben . . . 9

XIV. Rückenprofil konvex, Rücken: lang, Wurzel mäßig hoch, Spitze nach abwärts, Basis horizontal . . . . . . 25

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 29

Es kommen sowohl Adler- wie Geiernasen unter den Nasen mit konvexem Rückenprovil vor.

6. D ie Augen I i d form wurde ebenfalls nach dem von R. P ö c h ge­gebenen Schema bestimmt. Detaildaten sind aus den Kombinationstafeln zu ersehen. In 61 Fällen fehlt die Randfalte oder ist rudimentär.

VI. Die individualistische Analyse der Se rbenreihe.

K. D r o m t s c h i I o w hat die von 0 e t t e k in g u. a. in der Kraniologie angewendete " Punktiermethode" ausgebaut und auf die Analyse anthropometrischer Reihen an­gewen det. Die Betrachtungsweise ist auch bei i hm eine kollektivistische. Bei sehr großen Reihen, in denen eine genügende Anzahl "entmischter" Individuen vorhanden ist, wird dieses Verfahren auch nicht enttäuschen. Es ist auf diesem Wege - der freilich sehr mühsam ist - möglich, die "typischen" Kombi nationen herauszufinden. K. D r o m ts c h i I o w hat dann die von ihm gefundenen Kombinationen mit anderwärts aufgestell ten "Rassentypen" in Beziehung gesetzt. Die " physiognomischen" Typen hat er überhaupt nicht berücksichtigt. Auf ihre Bedeutung hat, wie oben bemerkt, R. P ö c h bereits 1917 hingewiesen.

Ich habe 1918 bei einer kleinen Reihe - 140 Albaner- die "Punktiermethode" zur Analyse herangezogen. Ich faßte die - wie ich heute sage - "polytypische" Reihe als ein "Typengemenge" auf und habe damals die auf analytischem Wege ge­wonnenen " Korn binationstypen" den "Rassen typen" gegen übergestellt Da in der kleinen Reihe zu wenig "entmischte" Individuen waren, um aus ihrer Analyse allein schon die Komponenten, aus denen die Reihe zusammengestellt ist, zu erfassen, habe ich die von anderen festgestellten "physiognomischen" T ypen in den Vordergrund gestellt und versucht, mit Hi l fe verschiedener analytischer Methoden die Vertreter dieser "physiognomischen" Typen wiederzufinden. ·

W ährend wir - A. Haber I an d t und ich - der Lösung des Problems der Analyse kleiner Reihen durch Heranziehung der "physiognomischen Typen" näher­zukommen suchten, haben neuerdings B. Struck und E. v. E i c k s t ä d t durch Modifikationen der graphisch-heurist ischen Methoden (wohin auch K. D r o m t s c h i I o w s "Punktiermethode" gehört) dieses Ziel zu erreichen getrachtet. Speziell 8. Struck scheidet die gefundenen "Kombinationen" von den angenommenen Rassen und faßt ebenso wie wir die Reihe als ein T ypengemenge auf. Er verwies (1. c. S. 150) sehr richtig auf di e Notwendigkeit auch der "in d i v i du e I I e n An a I yse", deren Berechtigung in der biometrischen Statistik noch kaum zur Geltung gekommen sei. Das wesentlich Neue seiner Methode besteht darin, daß er das "Variationsfeld" für jeden der (Sprach-) T ypen als Ellipse - "zunächst nach den visuell en Eindruck" in die "Kombinations­tafel" (gewöhnlich: Korre lationstabelle)- einzeichnete. 8. Strucks Versuch kann als durchaus gelungen angesehen werden, wobei freilich zu berücksie htigen ist, daß B. Struck bei seiner Analyse von linguistisch und geographisch wohl charakterisierten Einheiten (Sprachtypen) ausgehen konnte - Kriterien, welche bei der Analyse europäischer Mischpopulationen meist nicht in dieser Weise zur Verfügung stehen. Solche standen übrigens auch E. v. Ei c k s t ä d t1

) bei Einzeichnung seiner Ellipsen nicht zur Verfügung, dessen Ausführungen hauptsächlich durch die Daten über die geographische Verteilung der Merkmale gestützt werden können.

Langwierige Versuche haben mich zur Erkenntnis geführt, daß die kollektivistische Betrachtungsweise bei der Analyse polytypischer kleinerer Reihen in der Regel zu keinen

1) E. v. Ei c k s t ä d t, Zur Anthropologie der Shik. Zeitschr. f. Ethnologie, 1920.

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JO VIKTOR LEBZELTER

zwingenden Ergebnissen führt. Ich habe daher in Fortführung meinerfrüheren Überlegungen diese Betrachtungsweise verlassen. Mein Gesichtspunkt bei der Analyse des vor­liegenden Materials ist ein durchaus in d i v i du a I ist i scher. Die Kombination möglichst vieler Merkmale an ei n em Indi viduum wird studiert, Individuen mit gleicher oder ähnlicher Kombination der Merkmale wurden zu Kombinationsklassen zusammen­gestellt. Ich unterscheide für europäische Reihen zehn Kombinationsklassen zu je drei Gruppen, also insgesamt 30 Kombinationen. Die zehn Kombinationsklassen sind:

I. Dunkles Haar, dunkle Augen, Körperlänge bis 1659 mm. II. D unkles Haar, dunkle Augen, Körperlänge 1660 - 1689 mm. lll. D unkles Haar, dunkle Augen, Körperlänge über 1690 mm. IV. Helles Haar, helle Augen, Körperl änge bis 1659 rnm. V. Helles Haar, helle Augen, Körperlänge 1660 1689 mm.

VI. Helles Haar, helle Augen, Körperlänge über 1690 mm. VII. Dunkl es Haar, helle Augen, Körperlänge bis 1659 mm.

VIII. Dunkles Haar, helle Augen, Körperlänge 1660 - 1689 mm IX. Dunkles Haar, helle Augen, Körperlänge über 1690 mm. X. Helles Haar, dunkle Augen, alle Körperl ängen.

j ede Kombinationsklasse zerfällt nun wieder in drei Gruppen: Hyperbrachy­kephale, Brachykephale, Dolichoide.

Als dunkle Haare gelten schwarz bis hellbraun, als helle Augen grünliche bis hellblaue. Mittelklassen für die Mittelgrößen mußten gewählt werden, weil sonst die Extrem fälle zu wenig zur Geltung kommen. Innerhalb jeder Klasse werden die dahin gehörigen Individuen nach sinkendem Längenbreitenindex geordnet. Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß es gar nichts präjudiziert, weder in bezug auf die Bewertung der Merkmale an und für sich, noch in bezug auf die anzunehmenden Typen. W elche K ombin ationen (Komplexion, Körperlänge, Kopfindex) in dieser Reihe nun als " typische" Kombinationen auftreten, zeigt ei n Blick auf die zahlenmäßige Verteilung der Individuen in den einzelnen Kombinationsgruppen. Individuen gleicher "typischer" Kombination werden nun untereinander auch bezügli ch der Verteilung anderer Merkmal­kombinationen (Gesichts- und Nasenmaße und Indices, deskriptive Merkmale des Gesichtes und der Nasenaugenregion) miteinander verglichen. Finden wir z. B., daß eine Kombination bestimmte Gesichts- und Nasenmerkmale, die wir häufig bei der Gruppe I (hyp.) finden, in Gruppe II (hyp.) und VII (hyp.) wiederkehrt, so läßt sich schon sagen, daß da ein typischer Merkmalkomplex, ei n Kombinationstypus vorliegt, dessen Vertreter wir rein in Gruppe I (hyp.) und in einigem modifiziert in Gruppe li (hyp.) und VII (hyp.) finden. Die Kombinationsklassen sind lediglich ein schematischer Rahmen für die Bearbeitung. Kombinationstypen können mit Kombinationsgruppen dieses Systems zusammenfallen, sind aber miteinander weder sachlich noch begrifflich identisch.

Bei kleineren Reihen kann es freilich vorkomm en, daß man aus der Reihe allein die typischen Kombinati onen nicht mit Sicherheit bestimmen kann. Dann sind einersei ts die nach dem Augenschein erkannten "physiognomischen" Typen, ander­seits die in benachbarten Gebieten oder in anderen Reihen aus demselben Gebiete sichergestellten " typischen" Kombination en zur Analyse heranzuziehen. Den letzteren Weg habe ich zunächst eingeschlagen. D en i k e r hat seine "Rassen" durch das geo­graphi sche Zusammenvorkommen bestimmter Merkmale bestimmt. Seine " dinarische" Rasse z. B. ist ausgezeichnet durch Hoch wuchs, Brachykephal ie und dunkle Komplexion. Die "entmischten" Vertreter dieser Rasse müssen sich in den Kombinationsgruppen 111

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANI IALBINSEL 31

(hyp.) und IIl (brach.) wiederfinden. Desgleichen müssen reine Vertreter der nordischen Rasse in der K ombinationsgruppe VI (dol.) aufscheinen. Anderseits braucht ein Individuum, das in die Gruppe VI (dol.) gehört, noch lange nicht ein "entmischter" Vertreter der nordischen Rasse zu sein. Unter lll (hyp.) kann auch ein Alpiner fallen, dessen Körperlänge durch konditionelle Einflüsse über dem Durchschnitt der "alpinen Rasse" li egt. Er wird aber durch die geringere Schädelhöhe allein schon als nicht "typisch" dinarisch auffallen. Es genügt absolut nicht, die Individuen lediglich nach ihrer Zugehörigkeit zu irgendeiner Kombin ationsgruppe zu klassifizieren. Die bereits durch vier wichtige gemeinsame Merkmale verbundenen Individuen sind weiter bezügl ich der Maße und Proportionen des Gesichtes, der Nasenregion, des Rumpfes und der Extremitäten usw. miteinander zu vergleichen. Da zeigt sich dann bald, daß gewisse dieser Maße und Proportionen in der einen oder anderen Kombinations­gruppe häufiger sind als in den übrigen. Haben wir ·aber eine auch nur kleine Gruppe von Individuen, bei denen sagen wir 12 wichtige Merkmale in der gleichen Kombination vorkommen, und macht überdies diese Kombinati on den harmonischen

Eindruck eines "entmischten" Typus (Beschreibung physi ognomischer Typen, Ph oto-graphien), dann haben wir einen " Rassentypus" ("Typus") vor uns; sind diese Kriterien nicht beizubringen, dann fassen wir diese von I n d i v i du um zu In d i v i­du um festgestellte Kombination vorläufig bloß als "Kombinations t y p u s" auf.

Reihen von Individuen mit gleicher "typischer" Kombination können als mono­typische Reihen aufgefaßt werden, zu deren Charakterisierung der Komplexphaeno­typus dieser Reihe bestimmt werden kann. Auf diesem Wege wird es mögl ich sein, Durchschni ttswerte und Vari ationsbreiten für jeden Typu s auch zahlenmäßig fest­zulegen.

Geographische Ver t e i I u n g nach K omb ination s kIass e n.

"' 1- - E Ok r u,:t - > - IX - - -- - > > E - - > -::3

1/l

--- L ßeograd • • • • 3 5 I I I 2 4 1 1 2 19 Smederevo 2 2 ? 2 2 2 I 2 I 16 -Kragujevac • 1 1 I I 2 1 1 I I 1 10 Rudnik • • • • • • • 1 1 2

II Valjevo I 5 2 I 3 3 14 -• • • • • • • • •

Podrin • • • • 3 8 3 2 2 1 1 I I 22 Ucice . I 3 I 2 8 I I I 17 . • • • • • • Cacak • • 2 - 2 1 5 Krusevac • • 2 I I 4 Aleksinac . - -Knjasevac . Pi rot . • • I I I 3 Nis • • • • 2 2 2 1 I 8 Vranje • • • 12 3 ? - 1 1 2 I I Krajna • • • • • 4 4 1 1 I II Posarevac • • • • 5 2 5 3 5 5 4 I ? - I 33 Timok • • • • 2 I I I - 5 Cuprija . • • • •

Toplica . I I 2 3 -• • •

Morava • - I- I 1 3 5 Kosovo • 1 I 2 Skoplje . • • 2 1 3 Prizren • • • • - 1 - I Prijepolje . • • . I -1-1- 1 - - I

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32 VIKTOR LEBZELTER

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I. Kombination: Dunkles Haar,

I 14 Aleksinac Aleksinac Nis 172 159 103 64'78 84'28 134 130 108 2 45 Sremcica Posavina Beograd 174 160 I 1 I 69•38 87•50 140 I 124 100 3 30 Beozi Studenica

V

Cacak 179 160 11 3 70'63 90"63 145 135 102 4 28 Dobropolje Vlassotince Vranje 179 160 110 68'75 87•50 140 130 98 5 23 Oblacina Trstenik Krusevac 177 156 110 70'5 1 92'31 144 135 111

6 28 Cernabara Podrinje 179 160 110 68•75 83•75 134 130 11 0 7 26 Cernabara Podrinje 183 163 88·96 145 I 1o5 I

I V

8 34 Aten ica Dragacevo Cacak 173 154 87•66 135 99 9 22 Sip Klut Krajna 180 160 11 I 69'38 86•88 139 131 95

10 50 Sarbanovac Bulevac Zajezar 170 150 11 0 73•33 90·- 135 130 106 I I 52 1 Vlk. Plana jasenica Kra~ujevac 185 160 I 1 I 69•38 86•88 139 135 114 12 25 Poboski Skop!Je Skoplje 180 155 II 0 70'97 93' 16 149 137 104 13 33 Bcograd Beograd Beograd 176 151 106 70•20 82'78 125 122 105 14 28 Oobropolje Vlassotince Vranje 187 160 110 68•75 85·- 136 130 99 15 27 Vlk. Selo Stig Posarevac 183 156 I I I 71 •15 90•38 141 135 100 16 19 Kticevac Ram Posarevac 183 153 106 69•28 90·85 139 133 105 17 55 Trnovce Mlawa Posarevac 187 156 116 74'36 89'74 140 131 11 0 I 26 Stalac Raca Krusevac 185 154 110 71'43 92·21 142 130 105 19 19 Brezani Pomoravlje Posarevac 183 151 105 69•54 86•75 131 125 102 20 36 Vencani Kolubara Beograd 185 152 105 69'08 84•21 128 121 106 21 41 Sumrakovac Bulevac Zajezar 179 144 98 68•06 87'50 1 ~6 124 95 ')') -- 36 Bucor Podrinje 185 148 97'30 144 II 0 23 30 Negotin Negotin Krajna 186 148 11 5 77•70 94'59 140 130 100 24 25 Sikota Krajna 190 150 11 0 73'33 97•33 146 140 114 25 32 Luka Negotin Krajna 185 144 108 75·- 95'83 138 134 103 26 52 Petrovac Mlawa Posarevac 192 148 : 11 0 74•32 I 95•95 142 I 137 110 27 34 Gnilanj Pi rot Nis 195 147 109 74' 15 88•44 130 128 104 2d 22 Teo Veles Skoplje 187 140 109 77•86 95· - 133 133 106

II. Kombination: Dunkles Haar, I 22 j adrinje I Podrinje 168 156 105 67•31 87•82 I 137 I t34 1 lU3 2 29 Sacha j asenica Smederevo 173 157 108 68•79 89•81 141 137 106 3 50 Blace Prokuplje Toplica 180 163 10 66•26 90• 18 147 140 11 8

• • 4 27 Sabac Sabac Podrinje 176 157 87•26 137 113 5 28 Tarbanovac Podrinje 184 164 91'46 150 112

6 24 Boljari I Vlassotince Vranje 170 150 102 68· - 89'33 134 130 100 7 24 Robaj Valjevo 180 155 11 I 71 61 90'32 .J40 133 107 Kolubara 8 26 lzvor I Svrlj ig Nis 187 160 I 13 70"63 91'88 1-!7 140 106 9 22 11 Sarbanovac Bulevac Zajezar 174 144 107 74•3 1 95• 14 137 126 104

10 31 Sulkovac Pozera Podrinje 181 153 102 66•67 92'16 141 137 105 1 1 29 Owladina Valjevo 179 150 I I 0 73•33 92"67 139 130 110 12 26 II Raca Raca Ucice 182 152 92' 11 140 11 5 13 36 Vukicevica Posavina Vatjevo 175 146 90•4 1 132 105 14 36 Nocaj Macwa Podrinje 187 156 106 67•95 89'74 140 132 II 0 15 25 Voluc Zvisd Posarevac 185 154 II 0 71'43 88•31 136 1 136 105 16 39 Sabac

• Sabac Podrinje 190 158 84'81 13! I 97

17 30 Music Kolubara Val jevo 184 153 89•54 137 105 18 35 Zabrcz Posavina Valjevo 179 148 107 72'30 94"58 140 133 120 19 25 Novo Selo Vlassotince Vranje 187 154 1 ' 120 77•92 93'51 144 138 I 11 6 20 39 jaworskibar Nischawa Pi rot 180 148 112 75"98 94'59 140 133 I I I 21 36 Plusina Svrljig Nis 190 153 11 3 73'86 94•77 145 136 120 22 30 Banopolo Macwa Podrinje 186 148 105 70'95 90'54 134 134 107 23 31 Malo Krsna Podunava Smederevo 195 154 11 2 72'73 93•4 1 144 140 124

Page 34: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL. 33

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dunkle Augen, Körperlänge bis 1659 mm.

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- 98 55 43 66 32 39 1S 2S at S7·50 78•18 104'S5 76•87 so·60

+ t1 176 lOS 59 49 56 32 50 25 30 a • 93'75 83•05 9009 79•29 71'43 •

+ l i 176 121 66 55 63 32 46 IS 35 al I09·3S S3•33 90•27 77•93 70•34

+ t2 - 131 77 54 60 37 53 21 29 a, 7S'37 70' 13 S9•09 78•57 70·-

- 1 179 117 64 53 62 35 50 20 31 az 8S'57 82•S 1 100·Yt 76•39 77'0S

0 171 115 64 51 55 28 50 19 24 az 85'71 79•69 100·- 82•09 82•09

114 68 46 I 30 52 az 67•65 72•41 - - I - - - - - -- - 117 66 51 - 29 48 - - az - 77•27 - - 73•33

+ 16 - 120 59 61 I 54 35 47 20 26 at- z 74•29 103'39 85•59 79•86 68'35

+ 6 - 112 64 48 59 31 48 23 24 az- 3 77•42 75·- 96•36 81'48 78•52

- 3 189 I 127 69 58 71 32 49 20 32 az 100·- 84•06 102•70 79'86 82'01

+ 6 t74 I 124 69 55 62 30 52 19 23 az 76'67 1 19·11 94•55 73•83 69•80

+ 1 176 114 I 6S 46 60 24 54 22 28 a2 J 116'67 I 67·65 99•06 84•80 84·-

115 I + 11 - 64 51 53 26 45 21 26 a. wo·- 79•69 90· - 80•88 72'79

+ 1t 177 110 61 49 55 24 46 20 26 aJ- z 10S·33 80•33 90•09 7S•72 70'92

+ t - 117 66 51 65 36 50 22 31 a, 86·11 77•27 99•06 76•26 75•54

+ 6 181 117 65 52 60 39 50 24 25 az 64'10 so·- 94·83 82•62 78'57

+ 5 179 124 70 54 61 35 50 - 28 az so·- 77'14 95•45 77•46 73•94

+ 3 185 118 64 54 64 29 I 49 22 28 a, _ z 96•55 84'38 97•14 80'15 77•86

- I 182 117 67 50 56 35 48 21 21 a, so·- 74•63 100•95 82•03 82'8 1

+3 - 115 65 I 50 58 37 51 20 23 aJ 62•1 6 76•92 96•94 77•78 76·-

- - 111 60 51 - 32 53 - - a~ - 85'- - - 76'39 -+ t5 I - 11 6 63 53 71 30 49 17 30 az- J IQO· - 84' 13 86•96 82' 14 71 '43

- 4 190 130 76 I 66 62 37 56 20 34 az 91 89 86•84 wo·- 75•34 78•08

+ 5 - 112 64 48 65 33 45 21 28 a. 84'85 75·- 95•37 78•26 74'64

0 192 129 67 62 66 32 51 21 27 az 84•38 92'54 100'- 77•46 77'46

+ 5 - 130 66 I 64 65 35 46 17 23 a. 65•71 96•97 95'41 83'85 so·-

+ 3 - 126 74 52 62 32 48 23 28 at - z 87 50 70'27 97•25 81 '95 79•70

dunkle Augen, Körperlänge 1660- 1689 mm. + 2 171 116 65 51 53 20 50 - 25 az 125· - 78•46 93· 10 76•64 75•18

+ 2 187 134 67 67 57 30 I 52 16 29 a, 96•67 100·- 98' 15 76•60 75 1S

- 10 171 117 I 64 53 64 34 48 19 28 <Ia- 3 82•85 82·St 109•26 73'47 80•27

- I - 122 66 56 - 31 47 - - az - 84'85 - - 82•48

- - 123 67 56 - 36 52 - - a2 - 83•58 - - 74•67 I

+ 2 . - 120 62 58 53 27 49 19 23 a2-J I 85' 19 93•55 98'04 76• 12 74•63

+ 5 193 127 71 56 69 31 41 25 29 a:?-J 93•55 85'51 93•81 76•87 72•! 1

+ 7 177 12S 69 59 67 35 4S 19 35 a. wo·- 90•77 97·20 78•10 75•91 -+ 3 IS7 124 65 59 65 31 51 26 26 a, 83•S7 62•82 102'94 72'34 74•47

- 3 - 127 7S 49 60 27 57 20 26 aJ 96'30 69•74 100·- 79' 14 79• 14

0 189 129 76 53 61 30 56 25 27 a3 90· - 77 46 - - 82' 14

- - 126 71 55 - 31 53 - - a2 - 71•07 - - 79•55

- - 118 69 49 - 32 55 - - a,_ , - 81•82 W3•77 75•71 78'57 '

- 4 - 120 66 54 55 33 56 24 21 aa 63•64 78•3S 95'45 80•88 77•21

+ 5 - 132 74 58 57 31 52 - 35 a, 11 2'90 83·S2 - - 72•39 - - 125 68 57 - 33 54 - I - az - 100·- - - 76•64

- - I 120 60 60 - 33 49 - - a2-s - 75'- 112•15 76•43 85•71

- 13 - 119 68 51 65 31 50 20 I 27 at-z 87•W 75•38 96•67 83•33 80'56

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- I 114 65 49 57 39 45 29 28 a. 71•79 84'06 99'11 so·- 79•29 -+ 1 - 127 69 I 58 61 31 49 21 27 a3 S7· tO 76' 12 106' 19 1 77•93 82•76

- 7 118 67 I 51 67 I 32 48 19 35 109·3S 79•85 - al 7S·8 t 101'90 7S•36 • - 2 195 I 122 69 53 63 29 46 21 27 az- a 93•W so·- 11 0·71 77•78 86'11

l - 12 _ I 126 70 56 62 35 50 I 20 25 az 71'43 94•92 101'85 so·- 81'48

Mitteilungen d. Anthrop. Gesellsch. in Wien, Bd. Llll , 1923. 5

Page 35: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

34 VJKTOR LEBZELTER

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2-l 23 Komiric Radjevo Podrinje 189 148 108 72•97 91·22 135 128 ttO 25 48 Posarevac Posarevac Posarevac 190 148 116 78•38 10 1'35 150 141 105 26 32 Sejanica Vlassotince Vranje 192 148 109 I 73•65 97•97 145 134 102

111. Kombination: Dunkle Haare,

I 23 Mionica I Crnagora Ucice 166 159 tt 2 70•44 84'91 135 1 124 105 2 45 Smrdl i jkO\•ac Kolubara Beograd 177 166 110 66•27 87•95 146 139 109 3 39 Drenovac i\\acwa Podrinje 180 168 110 65•4 84'52 142 133 110

II • 174 I 13o I 4 39 Uscc Studenica Cacak 160 110 I 68•75 88' 13 141 112 5 38 Sabac Valjevo 181 164 120 73'17 91'46 150 137 115 6 40 Barajevo Posavina Beograd 180 159 107 67•30 84'9 1 135 132 110 7 33

• Cumic Lepcnica Kragujevac 180 159 11 5 n·33 91' 19 145 140 11 6

8 50 Prugirovac Kolubara Beograd 186 163 11 2 68•71 90•80 148 140 117 9 22 T rnovce Vlk . Orasje Smederevo 165 144 105 72•92 90•28 130 1 19 I I 0

10 28 Tabanovac Podrinje 180 157 91'72 144 110 I 1 21 Baljevac Posavina Beograd 178 155 89'68 139 109 12 30 Togocevac j ablanica Vranjc 176 153 100 65'36 93•46 143 133 1 99 13 29 Kalanjevici Kaca Rudmk 180 156 106 67•95 91'03 142 137 120 14 52 Oucalovice Dragacevo Cacak 180 156 11 2 71'79 92'31 144 137 106 15 28 Prizrend Prizrend Prizrend 182 157 101 64•33 ~7·26 137 132 116 16 22 Popovac Paraein J\\orawa 188 161 113 70• 19 88•20 142 135 105 17 37 Swiniarevo Pomoravlje Posarevac 187 160 113 70•63 96•88 155 142 11 5 18 42 Radjevac Posavina Beograd 180 152 94'08 143 101 19 190 160 91•57 152 117 20 32 Bajnabasta Razeka?? Skopljc 190 160 110 68•75 87•50 140 132 115 21 21 Murgas Valjevo Valjevo 190 160 91'25 146 11 o I 22 34 Makci Ram Posarevac 185 155 I 93'59 146 115 23 23 Dobro Golubac Posarevac 178 149 91•95 137 102 24 50 jagnij1o j asenica Smederevo 183 151 I I I 73'51 96•03 145 135 104 25 26 Kobilje Mlawa Posarevac 191 157 110 70•06 96·18 151 142 113 26 55 Porodin bei Mlawa Posarevac 190 156 112 71•79 91'03 142 135 110 sv.tajnac 27 30 Kmietovce Gilanj Kossovo 190 155 108 69'68 92·90 144 140 108 28 40 T au Ucice 200 163 87•73 143 117 29 I 26 j asenica Pozega Ucice 186 t5o I 103 69•33 93'33 140 129 107 30 I 46 Soderce j ablanica Vranje 195 157 1 15 73•25 96•82 152 142 112 31

I 30 Drenovac Podrinje 188 147 93•20 137 99 32 23 Mirkovac Nischawa Pi rot 186 145 104 71'72 93•79 136 120 105

IV. Kombination: Helle Haare,

I 25 Swesdan Timok Zajezar 172 160 106 66·25 85 - 136 133 105 2 34 Shar j adrinje Podrinje 167 151 I 102 67•55 91'39 138 131 108 3 42 Alexandrowo Morawa Posarevac 179 160 110 68'75 137 132 105 4 50 Drugovac Podunavlje Smederevo 182 161 110 68•32 86•96 140 123 104 5 23 Svrlijg Svrl ijg Nis 173 152 103 67•76 86· 18 131 125 96 6 22 Amoje Radjevo Podrinje 180 158 107 67•72 91•77 145 137 108 7 29 Gilanj Gilanj Kossovo 178 154 114 74•03 93•51 144 135 95 8 27 Kusice Ram Posarevac 180 155 105 67 74 91'61 142 139 113 9 36 Dobroevac Alexinac Nis 180 155 II 0 70•97 92•96 144 137 100

10 36 Smederevo Smederevo Smederevo 182 156 109 69•87 89•74 140 136 I I I 11 50 KaragJOrgjevac Leskovac Krajna 175 148 I 107 72•30 90•54 134 124 100 12 44 Cibutkovica Kolubara Beograd 180 152 92'76 141 105 13 30 Ucice Ucice Ucice 190 160 108 67•08 93'75 150 142 110 14 42 Despotovac I Resava Morawa 184 145 114 78•62 96'55 140 128 100

Page 36: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL. 35

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72 33 55 I 24

+ t1 184 125 71 54 66 32 50 20

+ 7 134 78 56 61 33 56 24

dunkle Augen, Körperlänge über 1690 mm.

+ 7 t89 1 125 70 55 61 23 52 I 24

+ I 191 130 66 64 55 31 51 26 0 185 t 23 1 74 49 66 33 53 -

-2 170 115 54 61 65 I - - 20

+5 183 120 73 47 60 36 53 24 - 3 181 131 72 59 65 37 54 23 - I 187 126 73 53 60 26 53 28 - 5 - 128 I 75 53 67 37 62 22 - 5 178 I 16 67 49 62 29 48 23 - - 121 64 57 - 32 54 -

I 115 63 - - 52 - 37 49 -

+t - 116 62 54 60 33 45 17 - 14 184 I I 9 68 51 59 36 46 21

+6 168 125 69 56 54 33 50 21 - 15 189 129 74 55 73 34 56 20

+ 8 - 134 69 65 60 30 62 20 -2 185 123 73 50 65 31 54 21 - - 115 63 52 - 37 49 -- - 126 64 62 - 36 46 22

- 5 ~5 1 124 66 58 58 31 49 19 - 128 71 57 - 30 56 -- - 116 60 56 - 37 47 -- - 125 70 55 - 30 55 -

+ 7 178 123 70 53 56 30 57 26 -3 180 123 64 59 66 31 55 23 +2 194 139 73 66 72 29 48 23

0 - 120 65 55 65 26 49 24 - 139 74 65 - 37 57 --

- 4 t86 I 132 65 67 65 28 54 27 -3 - 124 66 58 75 34 47 25 -

~2 I 119 68 51 - 38 50 -

-I 121 69 52 65 32 52 23

helle Augen, Körperlänge bis 1659 mm. + t 169 118 65 51 53 48 30 -- 6 182 123 72 51 57 51 29 19

1 +5 172 128 74 54 65 52 33 22 +6 179 122 75 47 60 57 36 20 +6 166 107 56 51 64 I 48 27 17

0

- I I - 121 65 56 61 43 34 16 •

+ 19 178 119 64 55 67 I 45 31 19 1- 8 177 126 72 54 57 52 31 20

+ tO - 11 9 68 51 56 53 31 18 - 2 - 106 57 49 61 42 I 33 15 + 7 I - 11 9 67 52 59 55 30 28

-I - 124 60 64 - 52 32 -- 2 192 129 70 59 70 54 34 19 + 14 173 115 62 53 64 50 34 19

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28 a. - 84"85 30 a2 3 93"75 33 a, 3 t oo·

25 a, 108•70 I 30 I a. 96•77

28 I a2 3 84"85 34 a. -28 a. 77•78 27 a. 72·97 25 I a3 96• 15 35 a, 3 94"59 28 I a2 3 96•55

I a2 -- a~ --30 a. 2 90 91 28 a2 3 77•78 25 a2 3 75"76 27 a2 79"41 32 az 106"67 29 a~ 3 93"55 - a~ --35 - 97"22 29 a2 93"55 - al 2 -

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' a~ 96" 15 - al -27 a, 3 96•43 29 a3 85"29 - a, -27 a. I 0()"83

27 a3 88"72 I 22 a. 93·89

30 I a, -27 a. 2 99• 19 24 a. - 85•60 28 az 88•32 I I 30 a, J 88"15 26 a. 90·65 25 a2 I 86•86 26 al 77•94 26 a. I 86•67 - a, -24 a, 7059 30 a, 88"24

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76"06 90"52 77"33 70· -71•79 93•58 75" 17 70"34 78•87 96·4o I 79·29 76"43

78"57 93"75 96•97 99·09 66"22 100·-

112"96 10 I· 82 64"38 95•83 81"94 102"88 72•60 100•87 70"67 104"46 73" 13 95•24 89"06 -

82"54 -85•48 99·-75"- 11 3"20 81"16 94•64 74"32 114 85 94"20 92•92 68•49 10 t ·77

I 82·54 -96·88 -87•88 104"55

I so·2s -93•33 -73"33 -75"71 93"69 92"19 102·73 90•41 98"21 84"62 1()0·-87"84 -

103"08 10288 87"88 97·39 75·- -75"36 10()"96

81 "54 99"06 1o·s3 1 o5·ss 72•97 95"45 62•67 94•55 91•07 93"20 86" 15 100"93 85"94 83•33 75"- 107"62 75· - 90"91 85"96 1 01"83 77"61 93"46

106"67 -84•29 101"85 85•48 87•72

•• 0

82"96 77"78 75•35 74•66 77•46 77"46 78"01 79"43 so·- 76•67 79•26 81•88 79"31 80-75"68 79"05 80"77 76•92

- 76"39 - 75"34

69"93 69•23 74"65 84"51 77"78 73"61 73•72 84"67 79"58 73•94 72·90 74"19 - 70·63 - 76•97

78"57 82•14 - 75"34 - 78•77 - 74•45

76"55 71•72 72•85 74"83 78•87 77•46 75·- 75·-- 81·82

74"29 76"43 75"66 73•68 -- 72"26

7t5"47 77•21

77•94 77•21 73"91 78•26 80•29 76"64 78"57 1 74"29 78·63 I 73·2s 73•79 74"48 79"17 65"97 73•94 79•58 76"39 69•44 77•86 79•22 79"85 74•63 - 74'47

n·- 73"33 81"43 71"43

Page 37: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

36 VIKTOR LEBZELTER

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II 178 140 95•7 1 15 - - - I - - 134 - 9t 1

16 24 Konopnica Vlassotince 11 Vranjc II 183 144 105 72•92 JOO·- t44 I 131 109 17 46 Vince Golubac Posarevac 185 145 106 73•10 99•31 144 126 118 18 37 Toponica Negotin Krajna 192 I 149 II 0 73•83 95•97 143 137 129 19 23 Karagjorgjevac Leskovac - 187 145 109 75•17 96•55 140 132 107 20 27 jasenica Negotin Krajna 183 141 104 73•76 92•9 1 131 128 105

V. Kombination: Helle Haare,

I 25 Pricinovac - Podrinje 173 161 - - 90•68 146 - 98 2 26 Belosevac Kolubara Valjevo 172 157 108 68•79 87•90 138 122 108 3 52 Vlk. Mostanica Posavina Beograd 172 155 104 61· 10 91•61 142 136 107

r 4 22 Toponica Pomoravlje Posarevac 180 162 105 64 81 87•65 142 139 109 5 54 Gorobi1ij jasenica Ucice 178 159 - - I 91•82 t46 - 106 6 40 Kostolac Branicevo Posarevac 182 160 112 70· - 90•63 145 139 114

7 25 Bucor M1awa Posarevac 167 146 105 71'92 97 95 143 137 108

8 25 Monasterica K1u~ Krajna 180 156 107 68•59 94•23 147 142 11 5

9 39 Batovac Pomorav1je Posarevac 180 1 154 102 66•23 88•96 137 135 95 10 30 Crnabara Macwa Podrinje 182 I 155 104 67•10 92•90 144 140 11 5 1 I 26

• Sapina Stig Posarevac 174 147 105 71•43 95•24 140 137 98

12 40 Bainabasta Ucice 188 156 - - 89·74 140 - 110 13 25 Arangje1ovac j asenica Kragujevac 193 157 119 75•80 95•54 150 141 117

VI. Kombination: Helle Haare,

1 18 Kostola~ Branicevo l Posarevac 170 156 110 70•5 1 83•33 130 130 104 2 20 Kasidol Stig Posarevac 168 153 I 100 65•36 88•89 136 125 105

• -3 19 Usada j asenica Smederevo 173 157 112 71•39 89•8 1 141 137 110 4 45 Drenovac - Ucice 181 163 - - 88•34 ' 144 - 124

5 26 Vlaska Kosmaj Beograd 180 160 116 12·so 88•13 141 136 III

6 28 Lozovik Vlk. Orasje Smederevo 179 159 110 69• 18 88•68 141 134 I I 1

7 21 Kamenica Pozega Ucice 171 149 103 69•13 87•25 130 120 110

8 36 Bacevac Crnagora I Valjevo 185 161 - - 87•58 141 - 109 9 30 Drasan bei Kosmaj? Beograd 177 154 94•81 146 110 Umcari - - -

10 50 I Dobrosica Zlatibor Uci~e 190 165 119 72•12 93 94 155 138 112 II 26 Tarbanovac - Podrinje 180 156 - - 89•74 140 - 110 12 42 Desina Ram Posarevac 176 152 107 70•39 92•11 140 132 105 13 25 Merovac Prokuplje Toplica 172 147 105 71•43 89•80 132 125 96 14 52 Sechareka?? Ucice 183 156 - - 93•59 146 - I 15 15 23 Kalmovac Posavina Valjevo 183 156 - - 92•31 144 - 1 I 1

I 16 32 Mionica Kolubara Valjevo 189 161 116 72•05 95•65 154 145 124 17 35 Cernagovic Priboj Prijepolje 183 155 II 0 70•97 96•77 150 145 102 18 29 Bozevac Stig Posarevac 184 155 II 0 70•97 90•32 140 130 107 19 21 Ribare Trstrnik Krusevac 195 163 108 66•26 92•02 150 145 112 20 30 Maskar j asenica Kragujevac 189 157 107 68•15 90•45 142 I 138 107

I 21 38 Krema Zlatibor Uci~e 183 152 110 72·37 92•76 141 140 109 22 45 Ucice Ucice Ucice 188 155 - - 91•61 142 - 103 23 21 Kraljevo Kraljevo Uci~e 185 152 106 69•74 88•82 135 130 103 24 40 Beoze Studenica

• Cacak 195 160 106 66•25 87•55 140 132 114

25 32 Nova Bozurija Dobric Toplica 189 155 110 70•97 90•32 140 137 108 26 42 Rupeljevo 7 I Ucice 185 150 - 93•33 140 - 115 I 27 37 Orasje Vlassotince Vranjc 195 157 107 68•15 89'81 141 140 105

28 33 Ardec Brashan Kragujevac 201 160 113 70•63 96•88 155 148 122

29 27 Majilovac Ram I Posarevac 187 147 111 75•5 1 98•64 145 139 124

30 46 Polska Pi rot Nis 195 140 101 72•14 85'71 I 120 11s I 107

Page 38: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTIIROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 37

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I - 107 59 48 48 33 25 26 a, 7879 81 36 - 67·91 I

- 4 - 11 5 59 56 54 I

45 35 19 26 a! I 74'29 94'92 1 03'81 12 175 129 71 58 52 49 31 24 29 a, 93"55 81'69 II I ·32

72•92 75•69 1 73'61 81'94

- 19 182 120 67 53 67 49 30 21 26 a, - 86"67 79'10 117•37 76'92 90"21 + 2 191 127 65 62 60 55 27 24 25 a, 2 - 95'38 98' 17 77•86 76"43 - I 117 63 54 58 45 34 18 30 82 48 85·71 I 0()'96 7939 80• 15

helle Augen, Körperlänge 1660- 1689 mm. 121 64 57 31 50 az 8906 67'12

0 182 126 75 51 74 38 54 19 26 a2 68'42 68· - 100'- 78'26 78•26 - 3 182 127 63 64 56 34 51 15 25 a~ - 73•53 101 "59 102•88 73"24 75"35 - 4 192 129 77 52 61 31 55 30 a! 96•77 67"53 103'81 73•94 7676

119 65 54 29 53 a2 J 83•08 72"60 - 2 127 77 50 67 39 56 20 25 a. 88·57 64'94 101•79 77•24 78"62 -

73"43 1 75"52 3 167 119 69 50 59 29 49 17 25 a2 , 86'21 71 "43 102•86 - 8 129 75 54 64 31 56 21 22 a. 70•79 72·- 107'48 12·19 I 78·23 -+ 7 179 117 69 48 69 28 55 26 28 a4 100·- 69'57 93'14 74•45 69•39 - II 195 127 68 59 57 30 50 19 25 a~ 83•33 86·76 11 o·5s 72•22 79'86 + 7 162 117 69 48 65 33 46 20 30 aJ 90'91 55•07 93 33 75· - 70·-

121 66 55 34 51 a~ 83'33 78"57 -+2 188 125 71 54 57 34 56 18 34 a2 100' - 76"06 98'32 79·33 78·-

helle Augen, Körperlänge über 1690 mm.

+ 6 120 65 55 60 32 52 28 29 az 3 90'63 77 '61 98'21 79"43 78"01 -5 120 68 52 60 29 55 20 25 a~ 3 8626 76 47 105'- 73"53 77"21 + 2 174 119 67 52 62 28 55 21 23 a, 82•14 84'62 94"55 84•62 so·-

119 68 51 34 56 a, 75· - 86' 1 1 +5 180 126 70 56 56 37 54 25 27 a2 - 3 72•97 so·- 95"69 82'27 78•72 - I 121 71 50 63 31 55 25 27 a. - 87'10 70"42 100'91 78•01 78"72 - 7 117 64 53 64 32 49 27 26 a, 81"25 82'81 106 80 79•23 84•62

124 72 52 I 29 55 a. 72"20 77"30 -1 19 72 47 35 55 a2 65"28 75'30

+7 174 130 77 53 77 32 47 21 30 a2 3 93•75 68'83 94'12 76"77 72•26 116 69 47 33 I 47 a, 68' 12 78"57 1

+2 192 124 70 54 GO 26 51 19 24 aJ 92·31 77"14 , 98'13 76•43 75' -+ 9 115 63 52 60 30 49 18 22 a, 73•33 82"54 91 '43 79'55 72"73

124 67 57 33 53 a. 85"07 78"77 I -124 63 61 31 51 a~ 96•83 n·os -

-8 131 74 57 57 32 53 15 29 a2 3 90•63 I 11·03 to6·9o 75"32 80"52 1 +8 121 70 51 70 28 59 20 22 a: • 78•57 72•86 92•73 73•33 68·-I -

76•43 1 +3 177 129 74 55 31 55 19 26 a, 83•87 74'32 97•27 78•57 - 4 133 71 62 71 30 62 21 28 a2 93•33 87•32 103•70 72· - 74'67

0 196 129 80 49 62 28 55 15 33 al 117•86 61"25 JOO·- 75•35 75•35 + t 183 129 71 58 66 31 53 24 23 al 74'19 81"69 99•09 78"01 77"30

126 62 64 36 49 a, I 03·23 72"54 +3 175 123 68 55 53 32 49 19 25 a. 78•13 80"88 97'17 78•52 76·30 I <

- 8 170 125 65 60 58 33 50 24 25 al 75•76 92'31 1 07"55 75"71 81'43 +2 122 71 51 69 32 52 23 28 ~ 3 87•50 71 "83 98'18 78"57 77•14

123 63 60 29 52 aJ 95'24 82•14 +2 119 66 53 57 32 49 18 23 az 3 71'88 80•30 98• 13 75•89 74'47 -- 9 181 11 5 65 50 65 39 46 21 27 az 69"23 76"92 107•96 72•90 78'71 - 13 186 136 69 67 70 33 55 25 30 al 90'91 97·10 ,111·71 76"55 85"52 1 - 6 I 170 120 I 64 48 55 29 51 18 25 86•21 75·- 105•94 84"17 I az J 89"17

Page 39: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

1 2 3 4

• 38

52 23 24 27

5 6

31 22

t I 35 8 50 9

11 29

10 I I 12 13

38 28 42 53 50

Dvoriste Gloriti

Cirikovac Guberevci

Bosuta Trnovic

V rein Rudovei Svilajnac Smoljinac Malinovik

Desma Dragosevac

V

Sume 14 15 16 17 18

27 1

j agodina

I 2 3 4 5 6 7 8 9

56 Sarbanovac 37 Vucak 27

30 44 62 60 53 40 31 32 31

Negotin

Prigorica D obro

jasenica Vlk. Krasna

Ucite Vencani

Junkovac Sejan ica bei

Tuvalovac Sejanica

1 II 45 Jagusice 2 36 Lazarevac 3 24 I K alinovac

52 Bosdarevac 38 Lu sei

4 5 6 29 Drenova

7 II 26 Zabrega 8 35 Berkovac 9 22 Wrane bei

Arilje 10 35 Stepanje 1 1 12 13

42 1 Skobalj a. d. Ralja

29 Sirakovo 32 Dubona

1 22 2 27 3 20 4 32 5 43 6 22

7 'I 49

Majlovac Nocaj

Lapovo Glibovac M okliste Boi mir bei Zitkovac

Koserica

Golubac

Pomoravlj e Kosmaj Kacer

Vlk. Orasje Vraca

Kolubara Resava

Stig Beograd

Rarn Belica

Lepenica Belica

Bulevac Podunava Negotin

VII:<TOR LEBZELTER

Posarevac Podrinje

Posarevac Beograd Rudnik

Smederevo Beograd Beograd Morawa

Posarevac Beograd

Posarevac Morawa

Kragujevac M orawa Zajezar

Smederevo Krajna

163 166 179 184 1

184 181

179 I 175 178 176 180 179 185 185 184 190 192 190

156 153 160 160 160 157 155 151 153 148 151 160 154 153 152 154 152 150

I I

-- I I ... _ I

41"' >( 41 -- = ' 41 41":: <U41 41<;:~

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41 C .0.0 41 _ ... (() .B ·- ---~·= S::c o.--

V> "' o 0(.)41 ::oc: o ... ...... -..o 1-u..

VII. Kombination : I 08 I 69•23 88•46

- I 108 117 1 16 103

109 108

105

1 12 107

1 10 I 11 1 110 I 1 I

67·08 73• 13 72•50 65•61

72•19 70•59

69•54

72•73 69•93 72•37 n·o8 72•37 74'-

89•54 93•75 88'75 87•50 84•08 91'6 1 91'39 88'89 91 •28 90'73 92•50 92•21 89•54 95•39 94'81 92·76 95•33

. I ' 41

' I ... _

c = 41·-:(!~ 4141 - 41

41 ... -- ·- .0 o ·- >.·-.0~ ~"'

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c'" '"41 .c.o 0 .0 "' -"~ (.) -0 ::oc: es::

:::;, ·~ -.

Dunkles Haar, 138 134 105 137 100 150 145 101 142 136 103 140 130 105 132 130 99 142 102 138 129 110 136 125 110 136 108 137 133 100 148 116 142 136 110 137 131 105 145 140 98 146 140 104 141 137 110 143 135 105

VIII. Kombination : 87"74 90"79

Dunkles Haar, Domova Goluhac Negotin j asenica

Ucice Kolubara L epenica

Vlassotince Vlassotince

Posarevac Krajna

Smederevo Ucice

Beograd Kragujevac

Vranje Vranj e

jasenica Kolubara Posavina Posavina

11 Kragujevac 1

I Beograd

M acwa T emnic

Stig Kolubara

Valjevo Beograd

11 Podrinje

Tamnava I Podunavlje 1

Ram Podunavlje

Ram Macwa

Lepenica jasenica

Beta Palatska Alexinac

Utice

I Krusevac Posarevac Valjevo Ucice

Valjevo Smederevo Posarevac

I Smederevo

Posarevac Podrinje

Kragujevac Smederevo

Pi rot Nisch Ut ice

178 175 175 178 184 183 189 195 175

175 187 170 175 185 183 I 177 182 ~00

183 185 187 185

166 176 180 175 187 192 182

155 152 150 150 153 152 156 160 141

163 167 149 152 160 158 152 152 166 151 151 152 150

156 160 162 150 156 152 160

100 II 0 108

66•67 73•33 70•59

91•33 90•67 92•81 91'45

110 70•51 86•54 I 06 66•25 I 90•63 101 71 •63 97•87

IX. Kombination:

121

1 14 I 112 I 105

120

72'46

71 •25 70·89 69•08

72•28

92•64 91 •62 91•28 90• 13 93•75 94'94 92•11 94•08 87•35 91 •39 93•38 96'71

136 13o I 1 oo 138 - 115 137 135 115 136 131 110 142 140 120 139 104 135 130 106 145 137 102 138 130 ' 108

Dunkles Haar, 151 102 153 149 112 136 118 137 108

. 150 137 121 I 150 140 105

140 130 122 143 111 1

145 139 108 138 115 141 147

I 1 I 1 13 106

73 51 74'34 70·67 I 87·33 1 131

139 140 128

!II 115 1o4 I

11 1 105 113 110 1 1 1 1 10

X. 71•15 65•63 69•75 73'33 71 '15 72·37

Kombination : Helles 95'51 87•50 89'51 86•67 92•95 92•96 85•63

149 140 145 130 145 141 137

145 138 140 125 140 137

11 5 105 113 100 I 13 110 110

.

Page 40: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALI<ANHALBINSEL. 39

helle

+3

+ 7 + 14

Augen, Körperlänge 176 109 56 53

181 173

118 64 54 120 66 54 11 5 58 57

+ 11 180 + 4 I 176

123 68 55 119 65 54 118 64 54

I - 2

+ 5

+2 +2 + t2 + 7

0 + 6

170 11 2 65 47 120 67 67 122 67 55

191 126 75 51 109 53 56

169 118 7 1 47 173 120 67 53 17-l 114 67 47 170 115 58 57

116 69 47 - I J23 70 53

bis 1659 mm.

56

62 69 58 49

45 60

63

57 70 68 58 61 67

3 1 29 3 1 26 33 29 3 1 33 32 28 31 40 37 31 33 32 33 34

42 51 46 47 52 47 47 5 1 47 52 55 42 49 -!7 51 45 52 49

helle Augen, Körperlänge 1660- 1689 mm. _ , -

1-5 0

- 12

+ 4 + 4

I - 7

165 185 172

188

106 I 60 120 68 121 66 126 67 121 72 120 58 123 75 135 77 114 65

46 52 55 59 49 62 48 58 49

helle Augen, Körperlänge

60

50 .. 71 61

65 60 47

31 32 33 27 29 34 28 36 28

52 46 55 51 55 -!7 58 65 5 1

über 1690 mm. 33 51 - I - I 116 I 66 45 I

+ 9 123 69 54 59 37 41

0 -2 + 2

186 190

124 69 55 117 68 49 127 71 56 133 75 58 130 71 69 126 65 61 131 69 62 126 73 53

186 129 76 53 175 168

118 59 59 119 65 54

Haar, dunkle Augen. - 4 III 65 46

0 125 75 50 0 180 122 68 54

+ 1 0 166 I 17 6 1 56 2 181 114 57 57

0 116 69 47 - 1 11 8 10 48

58 64 65

78

79 67 56

55 5 1

59 54 61

33 48 30 53 28 55 35 56 33 54 31 5 1 33 50 33 52 30 47 34 49 31 50

29 30 35 31 30 33 37

47 55 47 46 47 52 51

17

17 17 17 21

18 19

21

16 23 21 21 20 21

18 17 28

21 20 23

21

22 18 24

21

22 19 18 19 19 20

29

34 26 24 23

28 26

29

26 29 28 32 24 2H

26 22 23

26 27 23

28

29 29 24

33

28 31 29

27 25 30 26 25 24

al a, a. a2 J

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93•55 94•64 97·22 78•26 84•38

93•75 8 1 82 93•52 72· -1 oo· - 98·28 88·03 82·39 68'57 80•88 90•52 82'86 79•3 1 83•08 96'12 78·03

84·38 84 ·85 . 72·3 1 I 00·92 78·99

1oo· -=-l tot ·s5 79·40 82'09

93'55 68·- 95'24 76•64 105'66

70•27 66•20 96•21 78•87 93'55 79' 1 0 98 13 78'1 0 . - . 84•85 70' 15 89•09 75•86

1 oo· - 98·28 93.69 76·03 72·73 68·12 100·- 78·0 1 82•35 75'71 94'59 77•62

7609 72•99 67•33 72•54 75'-75'-71 '83 79•71 80'88 79·41 72'99 78•38 1

77 '46 76.64 67 59 7 1'23 . 78'01 73•43

76'67 76'47

- 73•53

78•79 83•33 115'-8 1•48 88·06 I ()()·-

102'81 68•06 111 ' 11

83'33 72•99 83 94 80·88 80'88 76 06 84'51

- 1106'90 -92'86 64: - 96•36 75·- 75'32 96•23 H2'1 4 75·38 106·93

74'81 8 1'48 78•52 73· t o I 7o·34 73. 19 78•26

68'18 75'68 78•26 92•56

79•71

I 67·55 79'08 73'20

72'06 I 03·57 78·87 I 06'14 76· 82•86 77·33 1 93•75 74'67 72'73 97' 18 116'19 1 75•

93'85 100·- 89·86 90·- 82·76

72·60 I -

93· 33 69·7 4 100·- 78·72 96'15 100 - 101•77 76'87 93·55 83'08 98' 1 1 80 92

93·t 0 70·77 11 03·60 7 4· 50

83·33 66·67 t oo·- 75· 85·7t 79·4t 100·- 77·93 83'87 85'96 90•9 1 84 62 83·33 100· - 10 1'80 7655 72'73 68' 12 t ()()·- 78'01

75'71

86'76 78·83 80•67 70·-87• 14 77 62 74'48 83•33 78•72 78·23 79•39

77'18 75·-77·93 76•92 77•93 78 01 R0·29

Page 41: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

40 VIKTOR LEBZELTER

-- ' -I I I -~ I ' E

)( ' )( ' .. ... .... .. I . )( = c ' o E .... 1>1; CUG> 0 ._ c c-o .. .., .. .. "' ..... .... 0 .0 c c 41 .... ~ c ttD ·- .D c CJ- "' >< bt ~= 0 - bD.c 0

.., .., )( CO ... Ulngenbreiten- Morphologischer ~ c I t:.D .c (ft - "' 0 V> c

0 "' - V> - 0 ou- ;......, V> o..,- ·- .o-o Nr - -- .... .0 .0 41 · - "' .c ·- ..... . - -."= c - .... "' .., c "'.c .c.C ~n- G> c c Q. - index Gesichtsindex .c .c~ cn-u c ·- :....., "' 0 Q. u ... .., »e;; 0 .c ·- c.~ »e "' • .. -

ls:: .... 0 0 c .c .. ls:: Q.. :J ... .. .s:: CO

"' "' ~ -. --.0 Q.. 0 0 41 Q.. z z "' ls:: ls:: I 0 :Eill: z

-I. Kombination: Dunkles Haar, dunkle Augen, Körperlänge bis 1659 mm.

I c c 1530 92'44 (k b) 73'13 (s N) I 4 1 Q 75'38 - 41 '04 IV 82•05 56•25 2 b b 1580 91'43 (k b) 77·14 (mb N) IV 16 VT 87•10 79·55 42'14 VII 64· - 78·13 3 b c 1550 89'40 (mb b) 82·76 (b mh) 111 10 VT 89'63 82·39 45'52 IV 69•57 56'28 4 b b 1650 89·40 (ml b) 93·57 (mb H) 111 10 0 • -100'77 - "55·()() IX 69 81 56•76 • ----5 b c 1602 89'40 (ml b) 85·82 (S n) I ~ I E 88•46 78•36 47'76 IX 56· - 67·86 6 c c 1587 89·07 (ml b) 78·62 (b n) - R - - 46•90 IX 57'69 -7 b c 1595 89·02 (k ml) 86·67 (S n) - - E - - 48'89 IX 60'42 -8 b c 1570 88·89 (ml b) 86·33 (mb mh) II 8 u 9t·60 - 42'45 VIII 74•47 57'14 9 c c 1594 88·24 (k mb) 82·96 (s n) II 5 Q 86'15 - 47'41 VIII 64•58 74'19

10 b c 1620 88'14 (k b) 8t·25 (b n) II ~ I u 86"67 80'45 44'45 VIII 70·- -

11 b c 1659 86·49 (ml b) 92·09 (mb h) I R 94'8 1 73'54 49'64 VII 65'3 I 62'50 12 b c 1650 86· 1 I (mt mb) 83'22 (b h) IV 12 u 90·5 t 85•63 46'31 VIII 57•69 63·33 13 b c 1502 85·80 (k mb) 91·20 (S n) I 3 RH 0 93·44 71 •02 54"40 VIII 44'44 91'67 14 a c 1635 85'56 (I b) 84·56 (mb n) I Jl 6 u 88'46 - 47•06 VIII 57•78 80'77

15 b b 1570 85'25 (ml b) 78·01 (mb N) I II 6 u 81'48 79'66 43'26 VIII 52•17 83'33 16 c c 1581 83·6t (ml mb) 84'17 (mb n) II 6 u I 87•97 - 47'48 IX n·- 6f·t I 17 b b 1587 83·42 (I b) 83"57 (mb n) II 9 R 89•31 77'35 46'43 X 78' - 61'54

49·29 I 18 a b 1625 83·24 (ml mb) 87·32 (mb h) IV 12 RH 95'38 79•33 IX 70· - _, ~~ II ~

c 1642 82'5 1 (ml mb) 90·08 (s mh) II 6 0 94'40 70•81 48•85 IX 59'18 75•86 b 1597 82·16 (ml mb) 91 ·41 {s n} II 7 E 96'69 70•33 52•34 VIII 7292 60· -.

21 b b 1602 80·45 (ml s) 9t·27 (S n) I _: I 0 92'74 - 51•59 Vlll I 12·55 54'1 Ü I 22 b c 1 1588 so·- (ml mb) 77·08 (b N) - u - - 41'67 IX 60· - -23 b b 1582 79·57 (I mb) 82·86 (mb n) lll 10 E 89·23 - 45'- - 61'22 56•67 '

24 b c 1654 78·95 (I mb) 89·04 (b H) II 6 Q 92•86 76'84 5205 IX 66•07 54'05 , 1 25 b I b 1567 77·84 (ml s) 81'1 6 (mb n) I 4 u 83'58 - 46'38 - 73'33 67•74

26 b c 1604 77·08 (I mb) 90·85 (mb h) II 5 R 94•16 73•96 47' 19 XIV 62•75 65•63 27 b l c 1581 75'38 (L s) 100· - (s H) I I 2 0 10 1'56 - 50•77 VII 76•09 48'57 28 ab b 1630 7 4'87 (I s) 94'74 (s h) I 0 0 94'74 1 - 55"64 IX 66·67 1 11 ·88

II. Kombination: Dunkles Haar, dunkle Augen, Körperlänge 1660- 1689 mm. I c I c 1677 92·86 (K b) 84·67 (mb n) I I 3 0 86·57 I 80·22 47·45 I IX 1 40·- I -

1670 1 90·75 (k b > 95'04 (mb H) I

I 57•69 53•33 2 c c 4 0 97'81 75•40 47•52 Vlll 3 b b 1689 90'56 (kl b) 79·59 (b n) II 7 R 83•57 85'96 43•54 IX 70'83 55•88 4 b c 1687 89'20 (k b) 89·05 (mb mh) - - T - - 48'18 VIII 65'96 -5 b b 1667 89·13 (ml B) 82·- (b mh) - - E 44•67 XIV 69•23 - I -6 b c 1666 8S·24 (k mb) 89·55 (s mh) I 4 0 92•31 - 46'27 IX 55·10 70•37 7 b b 1670 86·tt (ml mb) 9Q·7t (mb h) II 7 0 95 49 72'54 50'72 VIII 75•61 80•65 8 b c 1670 85·56 (I b) 87'07 (b h) II - 7 0 91'43 83•05 46•94 XIV 72•92 54•29 9 b c 1667 84·7t (k s) 90·51 (mb h) 111 11 0 98•41 73'26 47•45 VIII 60•78 83"87

10 b c 1670 84·53 (ml mb) 9()·07 (mb h) I 4 X 92"70 - 56·93 VIII 47•37 74'07 1 I c c 1676 83·80 (ml mb) 92·81 (mb h) I II 9 R 99"23 73'54 54'68 VIII 53'57 83•33 12 b c 1676 83'52 (ml mb) 90·- (mb h) I - ,- E - - 50'71 Xlll 55'36 -13 b c 1667 83·43 (k s) 89·39 (s mh) - - E - - 52'27 XIII 60'38 -14 b c 1680 83"42 (I b) 85"71 (mb mh) II

I 8 E 90'9 1 - 47"14 XIV 60· - 72•73

15 c c 1682 83·24 (ml mb) 97·06 (mb H) I 0 0 97•06 - 54'81 XII 59•62 -16 c c 1666 83' 16 (1 b) 93·28 (s h) - - R - I - 50•78 IX 61 ·tt -17 b c I 1681 1 83'15 (mt mb) 87·59 (mb mh) - VT - - 43•80 IV 67•35 -18 b b 1665 82'68 (ml mb) 85·- (mb mh) II 7 E 89'47 - 48•57 Vll 62·- 64'52 19 b c 1682 82·35 (I mb) 79' 17 (b n) II 6 u 82'61 - 45'14 IV 86'67 74'36 20 b c 1670 82·22 (mt mb) _ 90·71 (mb h} II 7 - VT 95'49 - I 49·29 VIII 63•27 67•74 21 b c 1675 80·53 (I mb) 81·38 (b mh) II 9 u 86•79 - 46'2 1 VIII 66•67 59·38 22 c d 1681 79'57 (I mb) I 9t ·04 (s mh) I - E 91 04 - I 51-49 Vlll 63•04 72'41 23 b b 1665 78·97 (L mb) 87•50 (b h) I 4 VT 90·- - 48'61 IX 70'- I 57' 14

Page 42: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 41

Lttngenbreiten­index

24 a b 1683 78·3 1 (1 mb) 25 a b 1670 77·89 (I mb) 26 b c 1686 77·08 (I mb)

!

Morphot. Gesichtsindex

89·63 (s mh) 83•33 (b h) 92·41 (b H)

4>11> --c I ·a; ·a; .. .. .. ~ DD o cc ~ .... - t>.t-.<: o>-. u D'tl 0 .<:C -. <.>0

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j

94·53 75·42 54·07 IX 60· 88·65 81·52 47·33 IX 64· - - . 100· - 53·78 V 111

111. Kombination : Dunkle Haare, dunkle Augen, Körperlänge übr 1690 mm.

I c .. 'tl )( 0 ... .a'tl c c ... ·­rn

"' z

72"73 62'50

I b b 1701 95'78(Kb) 92'59(Sh) 1 111 II E 100·811 71·43 , 51'85 VII 44·23 104'35 2 b c 1794 I 93·79 (k B) 89 04 (b H) II 7 R 93·53 76·44 45·20 - 60·78 8387 3 b c 1710 93·33 (ml B) 86·62 (mb mh) 11 9 0 92·48 76·76 52·11 - 62·~6

4 b

1

c 1769 91·59 (k b) 81·56 (mb n) II 9 R 88·46 82·94 38·30 - -5 b c 1821 90·61 (ml B) 80·00 (b mh) lll 13 VT 87·59 81·97 48·67 VIII 67·92 1 6 b b 1724 I 88·33 (ml b) 97·04 (s H) I 3 0 99·24 74·59 53·33 68·52 7 a b 1759 88·33 (ml b) I 86'90 (b h) II 5 R 90·- 77'54 50·35 VII 49·06 8 b c 1754 87·63 (1 b) 86·49 (b h) II 8 R 91·43 - 50·68 XII 59·68 9 b c 1732 87 27 (K s) 89·23 (s n) I II II 0 97·48 73·03 51"54 VIII 59·t8

10 b c 1720 87·22 (ml b) 84·03 (b mh) - - R - I - 44·44 1 IX 59·26 I I a b 1773 87·08 (ml mb) 82·73 (mb n) - - R - - 43·17 VIII 72·34 12 b c 1766 86·93 (k mb) 81·12 (mb n) 111 10 0 87·22 - 43·36 VIII 73·33 13 c c 1701 86·67 (ml b) 83·80 (mb mh) II 5 R 86·86 77·17 47·89 - 76'11 14 b c 1690 86·67 (ml b) 86·81 (b h) II 7 0 91·24 85"71 47·92 XIV 66· -15 c c 1700 86·26 (ml b) 94·16 (mb h) II 5 0 97·73 72·49 54·01 - 60·71 16 b d 1740 85·64 (1 b) 94·37 (mb H) 11 7 0 99·26 - 48·59 IX 48·39 I 7 a c 1722 1 85'56 (I b) 79·39 (8 mh) 111 I 3 U 86·62 83·78 47·09 1 IX 57·41 I 18 b I c 1842 84·44 (ml mb) 80'42 (mb n) - j - E - 1 44·06 - I 75·5-1 19 c c 1720 84·21 (1 b) 82·89 (B h) - - 0 - - 42'11 XIII 78·26 20 b c 171 I 84·21 (I b) 88·57 (mb h) II 8 0 93·94 75·68 47' 15 - 63·27 21 c c 1851 84·21 (I b) 87·07 (b h) - - E - - 48·63 IX 53·57 22 b c 1696 83·78 (ml mb) 79·45 (b n) - - Q - - 41 ·10 XIV 78 72 23 c 1 c 1717 83·71 (ml mb) 91·24 (mb h) - - E - - 51'10 XIII 54' 15 24 a c 1710 82"51 (ml mb) 84·83 (b mh) 111 10 RH 91·11 81·46 48·27 XIII 70· 25 b c 1740 82·20 (I b) 81·46 (b mh) II 9 U 86·62 83·89 1 42·39 IX 56·36 26 b c 1720 82· 1t (I b) 97·89 (mb H) II 7 E 102·96 73·20 51'41 IX 60·42 27 c c 1716 81·58 (I mb) 83·33 (b mh) I _4

1

R 85·71 - 45"14 Vlll 53·06 28 b ~~ 1735 1 81·50 (L b) 97·90 (mb H) . - _ E - 1 - 1 51·75 I XIII I 64·9 1

29 II a c~ 80"65 (I mb) 1 93•62 (mb H) 111 rt1 0 1102•33 75•27 50•35 Vlll I 51"58 30 a b I 1690 80"5 1 (L b) 81"58 (B h) 111 I io R 87·32 - 43"42 VIII 72•34 31 b c 1715 78·19 (I s) 1 86·86 (mb mh) - - RH - - 49'64 IX 76·-32 c c 1772 77·96 (I s) 88·97 (mb mh) IV 16 0 100'83 79·07 50·74 IX 61·54

IV. Kombination : Helles Haar, helle Augen, Körperlänge bis 1659 mm. I f i 1588 93·02 (k b) 86·76 (mb n) I 1 3

1 Q 88·72 80·47 1 47·80 - 62·50

23 I f i 1641 90·42 (K mb) 89· t3 (mb mh) II 7 U 93·89 ! 75·82 l 52· 18 Xlll 56·68

e i 1581 1 89·39 (ml b) 93·43 (mb h) II 5 - 96·97 79·65 l 54'02 IX 63'46 4 f f 1534 1 88·46 (ml b) 87' 14 (mb mh) II 7 E 99·19 1 78·21 53·37 VIII 63·16 5 f g 1555 87·86 (k mb) 81·68 (s N) II 6 Q 85·60 78·92 42·75 V 56'25 6 g g 1631 87·78 (ml b) 83·45 (b mh) II 8 0 88·32 - 44·83 IV 79·04 7 f g 1588 86·52 (k mb) 82·64 (b n) II 9 E 88·15 80·90 44·45 V 68·89 8 f I g 1657 86· 11 (ml mb) 88·73 (mb h) I 3 Q 90·65 80·23 50'7 1 59·62 9 f i 1654 86·11 (ml mb) I 82·64 (b mh) II 7

4 I 0 86·86 - 47 22 XII 1 58·49

10 f i 1492 85'71 (ml b) I 75·71 (mb N) I U 77·94 - 40'72 IV 78·57

l 1 llf f 1 1577 I 84·57 (k mb) 88·81 (s mh) 111 10 RH 95·97 - 50·- XIY 54·55 12 f ef 1622 1 84"44 (ml mb) 87·94 (mb h) - - E - - 42·55 X 61 ·54 13 g~ f 1653 . 84·2 I (I b) 86·00 (b h) II 8 VT 90·85 78·13 46·67 IX 62·96

14 f · f 1 1561 78·80 (ml s) 82·14 (mb n) I lll 12 E 89·40 80·92 44·28 V ' 68·- 1 t5 l f i 1 1566 1 78"65 (ml s) 79·85 (sN) -, R

1

- -

1 44·03 V 1 68·75 1

Mitteilungen d. Antbrop. Gesellsch. io Wien, Bd. Llll, 1923. 6

66•67 62' 16

107•69 59•46 79"31

51"52 53•33 63•64

66•67 66•74

61"11 61 ·29

86"67 74' 19 79·31 92"31

96'43 73"53

71 "88

65•52 66'67 55"56 62'96 47"06 61'29 64"52 58"06 45"45

93•33

55'88

55"88 75"76

Page 43: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

42 VIKTOR LBEZELTER

I ~ 41 I E I )( 41 ·--- 41·-4.1 CD .. ~ .. c ...

D 41 c ... .0'- 0 ... "t:l .0 "' -.. = Längenbrc1lcn- Morphol. c.O - c "' .. 0 II) >. ·-Nr. - QJC - "' .. .0 - "t:l c .. t>.Q41 .<: - G> indcx Gesichtsindex .<: c 41 "' <J> c. o - u

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"' 0 41 z z "' 0 :iE~>D z

16 f • 1659,601 78·69 (mt s) 79·86 (b n) lJl 13 xo 87•79 I

I 17 I f g 1550 78·38 (ml s) 89•59 (b h) IV 18 VT 102•33 18

. 1644 77·60 (I mb) 83·92 (mb mh) II 6 vo 87•59 e I

- ,_ 40•97,. XIII- XIVI 77·78 54•29 82·29 49·31 IV 63·27 77•42 78•57 .. 46•85'" VIII I 6!•22 70·-

19 f • 1649 77·54 (I s) 90·71 (mb h) II 8 E 96'2 1 I

20 g g 1640 I 77 05 (ml s) R9·31(sn) I 3 R 91'41 73·30 46"43 VII I 4909 72•73

I - I 48'09 V 1 75·561 52·94

• V. Kombination: Helle Haare, helle Augen, Körperla nge 1660- 1689 mm. I

I f cf 1672 93•06 (k b) 82·88 (b mh) VT - 43•84 - 62·- -2

. 1660 9!•28 (k b) 91·30 (mb h) IV 16 VT 1103•28 g I •

3 f .

1667 90·12 (k mb) 89·44 (mb h) II 6 R 93'38 I

75•82 54 35 X 70•37 50·- i 78·02 44•37 XIV 66•67 1 44"12

4 f .

1681 90·00 (ml b) 90·85 (mb h) I 3 I E 92'81 73•96 54•22 VIII 56•36 -5 f f 1665 89·33 (ml b) 81·51 (b mh) Q - 44"52 IX 54•72 -6 c k 1670 87·9 1 (ml b) 87'59 (b h) II 6 0 91'34 7 f

. 1682 87·43 (K s) 83·22 (mb mh) II 6 RH 86•86 I

- 53' 10 XII 69•64 51•28 1 85•63 48'25 VIII 59•18 58•62

8 f 1688 86·67 (ml b) 87•76 (b h) II 5 0 90•85 9 f 1670 85·56 (ml mb) I 85"40 (mb n) I 2 VT 86•67

- 51'02 IX 55•36 67•74 76'54 1 50•37 IX 50'91 92•86

1665 I 85•!6 (ml mb) 1 88•19 (b h) T l -10 g g I 4 1 - 90•7 1 1 I

. 1671 8-!"48 (k s) 76·43 (mb n) I 3 78•10 g I

73•85 1 47•22 1 - .. ....

I VIII 54'55 63•33 86•42 49'29 - 71•74 60•61

12 f .

1674 82·98 (I b) 86·43 (mb mh) R I - 47'15 X 66•67 -13 f r 1 1685 81'35(1b) 83·33 (b h) II 9 E 88'65 79•79 47•33 IX 60•71 52•94

VI. Kombination: 1 g g l 1690 1 90•75(kb)

Helles Haar, helle 84·40 (mb mh) I

Augen, Körperla ·nge über 1690 mm.

2 g g 1696 91·07 (K mb) 3 f f 1705 91 ·23 (k mb) 4 f g 1720 90·06 (ml b) 5 f f 1735 88·89 (ml b) 6 f b:::~· 1704 88·83 (ml b) 7 f f 1716 87·13 (k mb) 8 f i 1770 87·03 (ml b) 9 f i 1734 87·01 (k mb)

10 f f 1736 86·84 (I B) 11 e i 1700 86·67 (ml b)

88·24 (mb mh) II 92·31 (s mh) I 82·64 (b mh) 89·36 (mb h) 85·82 (mb mh) 90·- (s n) 87'94 (mb h) 82· 19 (b mh) 83·87 (B H) 82·86 (mb n)

II 11 lll

IV

4 1 Q 88· 1s 9 R 96·-0 E 92·31

Q 5 E 7

10 r:: 0

VT E

92•65 90•30 97·50

17 xo 94•20

1 12 11 f i _l1705 j 86·36 (k mb) 88·57 (mb h) II I 8 I ='"-==

R 0 93•94

13 I f- i -~ 1705 I 85·47 (k s)- I 87· 12 (s n) 14 f i 1693 85·25 (ml b) 85·62 (b h) 15 f i 1822 85·25 (mt b) 86·81 (b h) 16 f 1822 85·19 (I b) 85·06 (BH) 17 e i 1756 84·70 (mlmb) 80·67 (b mh) 18 g h 1727 84·24 (ml mb) 92· 14 (mb h) 19 g g 1785 83·59 (L b) 88·67 (b H) 20 f i 1720 83·07 (I b) 90·85 (mb h) 21 f i 1736 83·06 (ml mb) 91·49 (mb h) 22 e 1696 82 55 {I mb) 88·73 (mb h) 23 f i 1701 82·16 (ml mb) 91'11 (s mh) 24 f i 1786 82·05 (L b) 89·29 (mb h) 25 g g 1762 82·01 (I mb) 87·14 (mb mh)

II

II lJ 111 II

II II

26 f ef 1785 81·08 (ml mb) 87·86 (mb mh) ============~,~==

27 e f 1751 80·5 1 (L b) 1 84·04 (mb mh) 28 f i 1814 79·60 (L b) 74·19 (B n) 29 g i 1801 78·61 (I s) 93·79 (b H) 30 e 1720 71·79 (L s) 93·33 (S mh)

l II II II

8 I R Q

9 5

10 5 4 I

5 8 3

R R R E 0 R R E R R 0 R

-i==i== I 7 6 5

R Q u E

92· -

90•34 83'45 99·23 91 '72 93'48 92•14

.

94•62 94•70 89•05

85·-77•70 97• 14 97•39

8!•03 47'52 VIII 50•9! 75·-- so·-, IX 52•73 68'97 - 50'- IX 61'54 87•50 - 47•08 - 60'71 -

78•33 I 49'65 I VIII ! 66·52 67•57 - 50•36 VIII 56•36 80•65 - 50·- VIII 65•31 84•38 - 51 •06 X 52'73 1 -- 49•32 XIII 63'64 -

68·o9 I 65·63 89'08 49•67 IX - 42' 14 Vlll 70•2!

72•92 50·- XIV 1 so·98 . 73·o8 -

- 47'73 - 61'22 60· -. - 45'89 XIV 62'26 -- 43•75 XIV 60•78 -- 48•05 XIV 60•38 46•88 - 46'67 XII 47•46 71 •43 - 52•68 IX 56•36 61•29 - 47•33 - 48·39 70· -

72•45 51'43 IX 50'91 53•57 77•05 50•35 IX 58•49 77'42 - 43•80 VIII 73•47 -

77• 14 50•37 IX 65•31 59·38 82•35 46•43 V 72·73 75•76 - 50•72 X 61•54 71 '88 - 45'-1 XIV 55'77 -

-- 1 40'43 - 65·31 I 56·25

85'64 41 •93 IX I 8~·78 s3·s8 77•96 47'59 I VIII 60·- 75•76

. • 79 50 53 33 VIII • 2· 7 56 86 1 6 0

Page 44: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 43

I ~ ~ bD .0 ~ c ... &> -CU ._ ;!!

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L ängenbreiten­index

Morphol. Gesichtsindex

I

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- --~~ I 0 &> 0 ~ ~ I ~- ~-======~==========·===== ~======II

I ::.::

VII. Kombination: Dunkles Haar, helle Augen, Körperlänge bis 1659 mm. I 1 b f 163 1 95·71 (K b) 78·99 (mb N) II 8 VT 83·85 78'41 40·58 Vlll 73·81 54·84 2 c de 1553 92·17 (K mb) 86·13 (mb n) - - R - - 46·72 XIV 56·89 1 -3 c j 1609 I 89•39 (ml b) so·- (b mh) ll 5 u 82•76 82•87 44·- Vlll 67•39 54'84 4 b h 1618 86·96 (ml b) 80·99 (mb n) II 6 E 84·56 82·08 40·85 XI 55'32 65·38 5 b ~·::~· 1617 86·96 (ml b) 87·86 (mb mh) 111 10 E 94·62 77·78 48·57 XIV 63·46 51·52 6 c f 1650 86·74 (ml b) 90·15 (s mh) I 2 0 91'54 75·- 49'24 Vlll 61'70 72·41 7 , a i 1616 1 86·59 (ml mb) 83·10 (mb mh) - - Q - - I 45'07 XIV 65 96 -8 c f I 1658 86·29 (k mb) 81 ·16 (mb n) II 9 E 86·82 81·18 47·10 1 XIV 64'71 54·55 9 c f I 1602 I 85·96 (ml mb) 88·24 (mb mh) 111 11 Q 96·- - 49·27 VIII 68·09 59·38

10 c I f \619 84·66 (k mb) I 89·7 1 (mb mh) - - E I - I - 49·27 1 XIV 1 53·85 -11 b I f 1628 83·89 (ml mb) 1 91·97 (mb h) I 4 OX 94·74 1 71 ·73 54·75 l VITI 56·36 67·74 12 I b e 1653 83·24 (ml mb) 83·10 (mb mh) II 6 U 86·76 84·02 VIJJ 1 75·51 43'24 13 c i 1622 89·39 (I mb) 73·65 (b N) - -

6 [ Q - - 35·84 - 95·24 -

14 c i 1550 82·70 (ml mb) 87·50 (mb mh) II R , 92'31 79·1 9 48·9 1 IX I 65·96 74·19 15 c i 1566 82'6 1 (ml mb) 78·62 (b n) II 5 0 81·43 83·33 46·21 V 64'71 63·64 16 b

1 f 1652 8 1·05 (I mb) 78·77 (b n) II 6 VT 82· 14 1 85·88 39·37 V 1 11·11 65·63

- -- - -17 1 c g I 1640 79·17 (I mb) I 82·27 (mb n) I 4 U 84·67 1 - 48'94 V 63·46 60·61 18 c g 1573 78·95 (I mb) 86'01 (mb mh) II 8 1 Q I 91·11 - 48·96 V 6939 6 1·76

VIII. Kombination: Dunkle Haare, helle Augen, Körperlänge 1660- 1689 mm. I b f 1662 ! 87·08 (k mb) I 77·94 (mb N) II 6 Q 1 81·54 1 - 44' 12 IX 59·62 1 -

2 '1 b ce - 86·86 (k mb) 86·96 (mb mh) - 1 - R - - I 41 ·10 XIV

1

69·57 -3 c f 1669 85·71 (k mb) I 8R·32 (mb mh) _ I _ 2 I R 89·63 83·03 48'18 1 IX 60· - 1 54·55

4 b f 1681 I 84·27 (ml mb) I 92·65 (mb h) II 5 RH 96'18 73'51 49·27 1 IX 52·94 1 62·96 5 b f 1684 83' 15 (ml mb) 85·21 (mb mh) I 2 VO 86·43 82·56 51 ·43 l XIV 52·73 I 95·55 6 a f 1686 83·06 (ml s) 86·33 (mb mh) - - R - - 1 41'75 X 72·34 -7 b f 1660 82·54 (I b) 91'11 (s mh) ll J

85 0 94·62 71·81 55·56 1 Vlll 75·- 92·86

8 II c f 1667 82'05 (~) I 93' 10 ~) I II EO I 98•54 - I 40' - I XIV I 55•38 55 56

I 9 c f 1686 80·57 (k s) - 82·61 (mb n) ll 8 ; E 87·69 ' - ' 47·10 XIV ' 54·90 I 82· 14

IX. Kombination: Dunkles Haar, helle Augen, Körperlänge über 1690 mm. I b f 1720 93• 14 (k b) I 73'51 (b N) I - - X I - I - 43•47 X I 64'71 I -2 b I f I 723 89·30 (I B) 80·39 (B mh) I 4 R 82'55 1 - 45·1 0 V 90·24 56·76 3 b f 1721 87"65 (k mb) 91'08 (mb h) - - E - - 50'74 VIII I 68'75 -

1 4 b 1 f 1725 86·86 (k mb) 85·40 (mb n) - 1 R - - 49·64 IX 56·60 -1

5 b f 1765 86·49 (ml b) 84·67 (b h) lli ~ R 92·70 80·65 47·33 VIII 50'91 78·57 6 c g 1696 86·34 (mt b) 86·34 (b H) 1 111 10 1 E 95·- 78·95 so·- I xrv 62·51 51·43 7 c 1 f 1722 85·88 (k mb) 92'86 (mb H) ; 111 10_ 0 100·- - 50·72 VIII

1

61·11 72'73 - -

8 b ef 1778 83·52 (ml mb) · 88·1 1 (mb h) - - 1 R - - 1 52·27 XIII 60·78 - \ 83·- (L B) I 90'34 (b H) II 6 R 94•24 - 47•59 - 66· - -9 c f 1741 82·51 (ml mb) 91·30 (mb h) - - 0 - - 52·90 IX 63·46 -10 c e 1790

1l l b f l l741 81·62 (ml mb) 1 91 ·49 (mb h) I 1 2 E 92'81 75·8 1 53·90 XIV 63·83 70·-12 a f 1692 81·28 (I mb) 80·27 (b mh) II 7 R 84·29 1 84·- 1 40·14 IX 69·39 73·53 13 I a I f 1 1726 81'08 (ml mb) 1 90·84 (s mh) I I 3 0 92·97 t 77·98 49·62 VIII 62·- 61·29

I II e c 2 e c 3 f d I

1 4 t c 5 f d 6 f b

I 7 f d

X. Kombination: Helle Haare, dunkle Augen. 1566 93•98 (K b) ' 74'50 (b N) I I 4 I u 76•55 - 43'62 IX 61•70 1601 90·91 (k b) 89 29 (mb h) I 2 E 1 90·58 - 1 53·57 - 54·55 1767 90· - (ml b) 84'14 (b mh) II 5 R 87 14 80·56 1 46·90 1624 85·71 (k mb) 90·- (s n) Il 5 : E 93 60 78·31 46'92

V IV

1710 83·42 (I b) 78·62 (b n) , II 5 , Q 81'43 80· 11 39·31 1 VIII 1640 79·17 (1mb) I 82·27 (mb n) I 4 - 84·67 - 48'94 -1620 87·91 (ml b) ! 86'13 (mb n) - - E - - 51·10 -

74'47 67•39 63'83 63•46 72•55

75•86 63·33 51'43 61'29 63'33 60'61

Page 45: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923
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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 45

tafel.

Morphologischer Obergesichtsindex

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c ... -Q. ... -2 2 2 --2- 242 - 5

- ' I "' .,

Nasenindex

c c "'I :a :=;

I \.o \.o N '-""" \.o ., ... 0 0

Q. - -• c. Q. ,.., ~ QJ QJ "" :::- -

4 4 3 5 7 2 I 10 3

Nasen­rücken

2 12

I 3 17 3 8 - 3 I I - ,- I 1 - 2 -1- 5 16 1 6 1 4 I 3 21 I I I 4 6

---:;- 3 1 -~ - 3 =- - i 1 -, 1 2 -= -:- 6 1 ~ 5 !-1 I 3 31 2 - 5 3 -ll---4 2

6 2 -1 1151

-1

I 11----1

- 1- ~ 1_=7.'---_-5 1-- 53- I 4 3-1- 5 2

' 4 12 5 9 3 5 4 2 - - 2 - - I 2 I 6 4

2

8

2

7

2 . 2

1 2 ---- I I I I 4 - 1 2 4 -

5 II I 6 8 5 5 7 3 I 0 3 9 2

6 15 5 15

I 7 -- 7 -u--:-· -=-I --~-

- 2 5! 2 - 1 I I I - --=--- --

-,-----'--11 - - -

4 14 1 I 9 -1-,,....---'---11

- 4 4 7 3 3 3 4 ___ , __ I

6 2 2

2 13 I 5 -

- 2 -- I I ---- -1 I 3 1 -j- 3 I 11 2 1 I 2 - - 4 I ...:;:;:="--:-----,- ;=#==- -

2 21-1- --. -1 3 2l 1 - 101 1- _:~_3-:--4~3-11 -1 8 _2 =- ~ 2 2

2 I - I _ I -I - tl -1 - I - 1 14 1 4 _ I I I I I I I 21- - 3 _, _ I - 2 1

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3

2 - 2 11

I -1- 2 -1- 1l - 3 31 ~====~ -

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1 1 3 4 3 -- I 4 2 - 4 2 I -=::::;===:;= - :::=:j;====;:====- --=,.-

3 3 I 21 -j-;\_~ II-' 3· - 6 I - 2 51- 8 1l 2 6 I - - 6 2

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II - - - - - , - - I -1- - - - -- 5 311 3 4 5 41 1 1 - ~I 9 2

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46 VIKTOR LEBZELTER

Es soll nun versucht werden, ei nige Kombinationstypen aus der Reihe an Hand der obigen Eintei lung zu isolieren und soweit möglich in eine vorläufige Parallele zu den auf der Bal kanhalbinsel bereits festgestellten typischen Kombinationen zu bringen. Nicht alle Maße und nicht all e deskriptiven D aten konnte ich zu dieser Untersuchung heranziehen. Bei vielen M erkmal en ist die individuelle Variabilität zu groß, als dal~ man bei dieser relati v kleinen Reihe schon erkennen könnte, w as "typisch" ist. Solche M erkmale werden dann ei nen - wenn ich so sagen darf - klassifikatorischen W ert bekommen, wenn wir über größere Serien von Untersuchungen verfügen werden, als dies bisher der Fall ist.

Den im fo lgenden gegebenen Ergebnissen kommt kein größerer Wert zu, als man ihnen eben bei ei ner auf 196 Individuen basierten Untersuchung zubilligen darf. Ich habe unterschieden:

I. K I e i n e r d u n k I er b r a c h y k e p h a I e r K o m b i n a t i o n s t y p u s. In Kombinationsklasse I fallen 20 Individuen, die diesen Merkmalkomplex auf­

w eisen. D er morphologische Gesichtsi ndex läßt nichts Charakteristisch es erkennen. Hingegen ist bei 13 Individuen das Gesicht niedrig. D er Obergesichtsindex ist bei 13 Individuen euryen und bei 5 mesen. Auch physiognomisch macht das Gesicht bei 10 Individuen (relativ haufiger als bei anderen Kombin ationsgruppen) einen niedrigen Eindruck. D er Jochbogen ist speziell bei den Hyperbrachykeph alen öfter ausladend. Oie Differenz zwischen jochbogenbreite und Kondylenbreite beträgt im Mittel fast 9 mm (12 lnd.). Dagegen ist das Untergesicht bei 5 Individuen schmal, bei 8 mittel­breit und nur bei 4 breit (ei n Verhältnis, das sich sonst bei keiner Gruppe wieder­findet). Bei 17 Individuen ist die D eckfalte des oberen Augenlides gut entwickelt (a, a2).

Der Nasenrücken ist in 18 Fällen gerade (zweimal konkav) und lang oder mittellang, die Wurzel hoch oder mäßig hoch, die Spitze nach vorwärts oder leicht nach aufwärts gerichtet. Oie Nasen breite ist entsprech end der breiten Entwicklung des Mittelgesichtes öfter bedeutend. Neben 13 Leptorrhinen finden wir daher 7 Mesorrhine.

Der von mir gefundene Kombinat ionstypus I erinnert in seinen Gesichts- und Nasenmerkmalen sehr an den (physiognomischen) Kthelatypus P. T rägers und ist mit dem Kombinationstypus B unserer Albanerreihe identisch. Es ist seh r wahrschein lich, daß dieser Kombinationstypus auch ein Rassentypus ist. Sich erheit könnte uns vielleicht ein e Untersuchung rumänischer Reihen, wo kleine dunkle Brachykeph ale schein­bar in großer Zahl vorkommen, gewähren. Oie anthropologische Erforschung der Rum änen ist ei ne der dringendsten Aufgaben der eu ropäischen Rassenforschung.

Aus der Kom binationsklasse VII dürften in allen herangezogenen M erkmalen mit alleiniger Ausnahme der lri sfärbung1) die folgenden Individuen diesem Typus angehören: VII (1), VII (3), VII (9), VII (12), VII (13) ?; aus der Kombinationsklasse ·VIl l: VIII (1), ferner X (1) und X (5).

II. Kl einer dunkl er dolichoider K ombinat i onstypus (typis c h e K o m b i n a t i o n d e r m e d i t e r r a n e n Ra s s e).

In di e Kombinationsgruppe I (dol) gehören 8 Individuen, von denen 3 aus der Krajna, 1 aus Zajezar, 1 aus Nis, 1 aus Podrinje, 1 aus Posarevac und 1 aus Skoplje stammen. D avon sind I (28) aus Skoplje und I (27) aus Nis wohl die reinsten Vertreter des mediterranen Typus. Wir finden den Einfluß der mediterranen Rasse hauptsächlich im Süden.

Ill. Großer dun k I er brach y k e p h a I e r K o m bin a t i o n s t y p u s (typische K o m b i n a t i o n d e r d i n a r i s c h e n R a s s e).

1) bzw. bei X der Kopfhaarfarbe.

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BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL 47

In die Kombinationsklasse lll fallen 28 Individuen, die diesen M erkmalkomplex aufweisen. Der Kopf i st bei 20 Indi viduen und das Gesicht bei 13 Individuen aus­gesprochen breit; das Gesicht ist II mal euryprosop und 7 mal mesoprosop; in 10 Fäl len leptoprosop; mittelhoch und hoch ist das Gesicht in 25 Fäll en; das Obergesicht i st in 26 Fällen euryen und mesen. Das Gesicht macht auch physiognomisch 24 mal einen länglichen Eindruck (1 5 elliptisch-oval, 8 rechteckig). Der Jochbogen i st 9 mal stark und 14 mal ni cht oder mäßig ausladend. Das Untergesicht ist 10 mal breit und nur 1 mal schmal, 12 mal fehlt die Deckfalte oder ist nur schwach entwickelt. Der N asen­rücken ist 17 mal gerade, 7 mal finden wir Geier- oder Adlernasen. 21 sind leptorrhin. Wir wissen heute noch nicht, wi e die für di e dinarische Rasse ch arakteristischen Merkmale des Gesichtes aussehen. E. Fi sc her 1) hält die konvexen Adl er- und Geier­nasen für charakteristiscl1. j edenfalls kommen auch in der Südherzegowina sowohl gerade Nasen wie Geier- und Adl ernasen vor. Di e D eckfalte des oberen Augenlides ist bei dunklen Individuen relativ öfter minderentwickelt oder feh lt überhaupt. I. W en in g er 2) sieht darin ein Merkmal der vorderasiatisch en Rasse.

Auch der größere Teil der Brachykephalen und Hyperbrachykeph alen der Korn bina­tionsklasse Il dürfte im wesentlichen dem dinarischen Typus zuzuzähl en sein.

Inwieweit freilich die kleinasiatische (armenische) Variante der vorderasiatischen Rasse sowie di e alpine Rasse in der Reihe etwa vertreten sind, läßt sich nicht feststellen.

IV. Groß er dunkler dolichoider K ombinationstypus (typi sche K ombination der a t I an t o m e d i t er r an e n Rass e, Kur gant y p u s).

Di eser Typus ist aller Wahrscheinlichkeit nach im Südosten und Süden des Landes am Aufbau der Bevölkerung beteiligt. Hieher wären viellei cht zu zählen: II (26) Vranje, 111 (32) Pirot, III (30J Vranje, lii (31) Podrinje?

V. Kleiner h eller subb rachyk ephal e r K o mbinationstypu s (ty pi sche K o m b i n a t i o n d er W e i c h se Ira s s e (?), k I e i n er h e II er s ü d s I a w i sc h er Typus A. W e i s b a c h s).

In der K ombinationsklasse IV finden wir 7 Doli choide und 13 Brachykephale. 6 mal ist der K opf schmal, 6 mal breit. Unter den 7 Dolichoiden sind 4 euryprosop und 3 leptoprosop. 8 mal macht das Gesicht auch physiogn omi sch einen niederen Eindruck. Am auffal lendsten ist die Nasenbildung. Der Nasenrücken ist 8m al konkav 6 mal gerade und 4 mal konvex. 4 Individuen mit konkavem Nasenrücken finden wir auch bei VII (b) und VII (dol.). Die Mehrzahl der diesem Kombinati onstypu s zuzuzählen­den Individuen stammt aus dem M orawatale und Ostserbi en.

VI. Groß e r heller dolich o k ephaler K o mbinationstypus (t y pi sche Kombination der n o rdisch e n Rasse).

Als gute Vertreter dieses Typu s können ein einziges Individuum (VI, 30) aus Nis und vielleicht auch noch VI (29) gelten.

VII. Gr oße r heller brachykephaler K o mbin at i o n s t ypus. In der K ombinationskl asse VI finden wir 25 Ind ividuen, die diesen Merkmal­

komplex aufweisen. Auch aus den Kombinationsklassen V, Vlll und IX dürfte eine erhebliche Anzahl von Individuen hieherzuzählen sein. Bezüglich der M aße und deskriptiven Daten des Gesichtes und der Nasenregion läßt sich in der Vertei lung gegenüber dem Kombinationstypus 111 nicht nur kein charakteristischer Unterschied, sondern ein e weitgehende Übereinstimmung erweise n. Daraus ist zu schließen, daß

1) E. Fi scher, s. o. in Bauer, Fischer, Lenz. 2) I. Wen in g er, Die physisch-anthropologischen Merkmale der vorderasiatischen Rasse. Mitt.

d. Geogr. Ges., Wien, 1920.

Page 49: Lebzelter, Viktor, ''Beiträge zur physischen Anthropologie der Balkanhalbinsel I (Südslawen)'', 1923

48 V. LEBZELTER, BEITRÄGE ZUR PHYSISCHEN ANTHROPOLOGIE DER BALKANHALBINSEL

ein großer heller Typus mit dem dinarischen Typus schon seit seh r langer Zeit in inniger Vermischung steht. Ob dieser helle Typus nun der Ostrasse, der nordischen Rasse oder einem noch nicht näher bekannt en Rassenelement, das vielleicht bei den Thrakern eine Rolle spielte, zuzuzählen ist, müssen weitere Forschungen erweisen. Jedenfalls stellen die großen hellen Brachykephalen auch einen wohlcharakterisierten physiognomischen Typus dar, der sich von der Ostrasse durch die Rotkomponentr seiner Kopfhaarfarbe, von der nordischen Rasse durch die Kurzköpfigkeit unter­scheidet.

Ein näherer Vergleich meiner Serie mit anderen bisher aus Südosteuropa unter­suchten Serien sol l im zweiten Teile dieser Arbeit gegeben werden. Dort soll auch auf die Frage nach der Herkunft der das heutige Typengemenge zusammensetzenden Elemente eingegangen werden.

W i e n, am l. März 1922.