Legal illegal global:Wie Kleinwaffen in Krisen- und

Kriegsgebiete gelangen

Workshop mitAndrew Feinstein und Jürgen Grässlin

Zielscheibe Mensch.Internationaler Kongress zu den sozialen und

gesundheitlichen Folgen des globalen Kleinwaffenhandels

der IPPNW in Kooperation mit der KampagneAktion Aufschrei- Stoppt den Waffenhandel

31. Mai 2013

Beispiele für als kritisch einzustufendeEmpfängerländer deutscher Rüstungsexport

(GKKE-Bericht 2012)____________________________________________________Land Menschen- Interne

rechts- Gewalt-situation konflikte

____________________________________________________Ägypten sehr schlecht jaAlgerien sehr schlecht jaIndien sehr schlecht ja Indonesien sehr schlecht ja Irak sehr schlecht ja Israel sehr schlecht ja Kolumbien sehr schlecht jaLibyen sehr schlecht teilweiseMarokko schlecht teilweiseOman sehr schlecht teilweisePakistan sehr schlecht jaRussland sehr schlecht jaSaudi-Arabien sehr schlecht jaSingapur schlecht nein Türkei sehr schlecht ja Venezuela sehr schlecht jaVAE sehr schlecht teilweiseVietnam sehr schlecht teilweise ____________________________________________________

GKKE-Rüstungsexportbericht 2012, Fachgruppe Rüstungsexporte, S. 46

Kleinwaffen und Leichte Waffen(Small Arms and Light Weapons, SALW)

Kleinwaffen sind für die Verwendung durch Einzel-personen bestimmt und umfassen u.a. Revolver und Pistolen, Maschinenpistolen und Gewehre, Sturm-gewehre und leichte Maschinengewehre.

Leichte Waffen sind für die Verwendung durch mehrere Personen bestimmt, die als Mannschaft zusammen arbeiten. Als leichte Waffen erfasst werden schwere Maschinengewehre, tragbare, unter dem Lauf angebrachte und aufmontierte Granatwerfer, tragbare Flugabwehrkanonen, tragbare Panzerabwehrkanonen, tragbare Abschussgeräte für Panzerabwehrflugkörper und -raketen und Mörser mit einem Kaliber von unter 100 mm.

(http://de.wikipedia.org/wiki/SALW)

Die meistverbreiteten Handfeuerwaffen weltweit

________________________________________________________Rang- Waffen- Waffenlieferanten Verbreitungfolge typ in Millionen________________________________________________________1. AK-74-Familie IZHMASH (Russland) 70 - 1202. G3-Familie Heckler & Koch 15-20

(Deutschland)3. Uzi-Familie Israel Military Industries 104. M16-Familie Colts M. Comp. (USA) 8-105. FN FAL-Familie FN Herstal (Belgien) 7-10________________________________________________________Achtung: alle Zahlenangaben beruhen auf Schätzungen.

Quellen: Vereinte Nationen, Janes Infantry Weapons,RüstungsInformationsBüro (RIB e.V.)

Rund 95 Prozent also 19 von 20 der in Kriegen und Bürgerkriegen getöteten Menschen sterben durch den Einsatz so genannter Kleinwaffen. Die Firma Heckler & Koch GmbH ist Europas führender Produzent und Exporteur von Gewehren und Pistolen.

Anteil an Kriegsopfern

Übersicht der Lizenzvergaben von H&K-Waffen● Lizenzen für das Schnellfeuergewehr G3:Portugal (1961), Pakistan (1963), Schweden (1964), Norwegen (1967),Iran (1967), Türkei (1967), Saudi-Arabien (1969), Frankreich (1970),Thailand (1971), Brasilien (ca. 1976), Griechenland (1977), Mexiko(1979), Myanmar (1981), Philippinen und Malaysia; Nachbau zeitweiligauch in Großbritannien● Lizenzen für die Maschinenpistole MP5:Großbritannien (1972), Türkei (1983), Saudi-Arabien (1985), Pakistan(1999 und frühere), Griechenland, Mexiko, Portugal(Illegal sollen MP5 auch im Iran und in Myanmar nachgebaut werden.)● Lizenzen für das Maschinengewehr HK21:Griechenland, Mexiko, Portugal, Thailand● Lizenz für das Maschinengewehr HK23E: Mexiko● Lizenzen für das Gewehr HK33:Thailand, Türkei (1998); Hinweise auf Lizenz für Griechenland (1990)● Lizenz für das Gewehr G36: Spanien (1998), Saudi-Arabien (ca. 2008)● Lizenz für das Sturmgewehr G41: Italien● Lizenz für Maschinenpistole HK53: Griechenland (1990)● Lizenzen für die Pistole P7: Griechenland, Pakistan● Lizenzen für den Granatwerfer 40mm:Italien (Typ HK69), Türkei (Typ MOD 2000)__________________________________________Zusammenstellung: Jürgen GrässlinQuellen: RIB- und Privatarchiv, Omega Foundation, Militaria

Einzelgenehmigungen für Kleinwaffen _________________________________________________________________________________Jahr EU-Länder NATO oder NATO Drittländer Einzel-

in Mio. -gleichgestellte Länder genehmigungen(ohne EU) in Mio. gesamt in Mio.

_______________________________________________________________________1996 0,89 2,60 1,87 5,36 1997 5,60 4,11 6,24 15,95 _______________________________________________________________________1998 2,09 14,68 6,57 23,34 1999 10,14 6,38 4,74 21,262000 4,97 3,58 0,27 8,82 2001 24,57 6,62 7,43 38,62 2002 45,31 12,09 4,20 61,6 (4)2003 35,56 8,76 8,59 52,9 (5) 2004 12,64 15,46 8,17 36,27 2005 17,97 5,44 12,57 35,98 ______________________________________________________________________2006 11,45 10,23 15,6 (5) 37,28 2007 9,35 9,38 30,2 (1) 48,932008 22,72 28,94 17,18 (3) 68,85 (3) 2009 35,97 20,10 14,32 70,40 (2)________________________________________________________________________________2010 19,42 13,81 16,30 (4) 49,54 (6)2011 10,03 9,95 17,92 (2) 37,902012 [Saudi-Arabien: 6,5 Mio] 76,15 (1)

Wichtige Websiteswww.aufschrei-waffenhandel.de

Informationen zur Kampagne und zu Handlungsmöglichkeiten

www.rib-ev.deInformationen zu konkreten Rüstungsexportskandalen und

alle Rüstungsexportberichte der Bundesregierung, GKKE und SIPRI

www.dfg-vk.deInformationen zu Aktionen gegen Waffenhandel

www.juergengraesslin.comInformationen zu Heckler & Koch und Mercedes/Daimler/EADS