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elektrieeher Ladungen beeprochen, ferner daa photochemisehe Xquivalenzgwtz und die Kettenreaktionee Dabei wird gezeigt, da9 bei der chemischen Reaktion der a-Strahlen Kettenreak- tionen im allgemeinen keine Rolle zu spielen ocheinen, und daB rim gro6ere Ausbeute, ale sie das E i n e t e i n ache Geaetz vor- +chreibt,durch einen ProzeD bedingt werden kann, den der Ver- lamer als ,,ionenclueterbiIdung" bemichnet. Ee sollen danach Mo- lektilanhaulungen an eineni Ion stattfinden, und die ehemischen Heaktionen innerhalb dieser angehluften Molekllle verlaufen. Der letzte Abechnitt gibt eine kurze Obersicht Uber die bieher erzielte Zertrilmmerung der Atomkerne. Das Werk ist die einzige bisher vorliegende zusammen- laseende Daretellung der durch Korpuekularstrahlen hervor- gerufenen chemischen Promse und verdient schon darum eine besondere Reachtung. Dall der Verfasser selbst einen erheb- liehell Teil der einschlllgigen Arbeiten ausgefiihrt hat und daher einer der beeten Kenner des ganzen Fragenkoniplexes ist, erhoht nattlrlich den Wert des Buches bedeutend. Jeder an den1 (iebiet Interessierte wird den1 Verfasser Dank wiseen fUr die Iklehrung und Anregung, die ihin durch diese Monographie ge- boteii wird. Meilner. [BB. 131.1 Alkoholometrisehe Tafeln zur einheitlicheii Liisung VOD Auf- gaben der Alkoholometrie. 1)ruc-k und Verlag der Oster- reichischen Staatsdruckerei. Wien. 1927. Die von dem Buiidesamt fur Eich- und Vermmsuugsweseii iii Wien hernusgegebenen Alkoholometrischen Tafeln zur ein- heitlirhen Lasung von Aufgaben der Alkoholometrie whliefien aich eng an die von der Heichsanstalt ftir MaB und Gewicht veroffentlichten 'I'afeln der Dichte von Alkohol-Wassermischun- gen fiir Gewichtsprozente uiitl Temperature11 nach Gruden der Internntionulen Waseerstolfskala (Celsiusgrade) an. Den eigent- lic-heii Tafelii ist eine Einleitung vorangeslellt, welche Zweck, Vornussetzung unit Herechnung tler einaelnen Tafeln, Anleitung zum Gebraurhe derselben und siimtliche Vorschriften fiir den (iebrauch eiiizelner Tafeln enthiilt. Die eigentlichen Zahlen- tafelri enthalten ausfiihrlich alle die fur die Alkoholometrie erforderlichen Angaben. Das Bundesamt fllr Eich- und Ver- messungswesen in Wien hat mi: der Neuhermsgabe der Alko- holometrischen Tafeln eiii verdienstvolles Werk nach ver- whiedenen Richtungen hin getan, nicht zuletzt in der Richtung tler Angleichung der osterreichischen Tafeln an die im Deut- schen Iteiche in Anwendung befindlichen. bar Vorkoninien, der Iireialauf und der Stollweehsal deH Jodeb. Von Theodor v o II F e 1 1 e II b e r g, C'hemiker am eidgenhsi- echen (iesundheitsaint Bern. Sonderausgabe aus ,,Ergebuisse der Physiologie", herausgeg. von L. A 8 h e r und K. S p i r o. Ud. XXV. Verlag J. F. krgriiann, Mllnchen 1926. Vor sechs Jahren habe ich d s erster die phyeiologische I%edeutunx des Jodes Iilr den pllenzlichen, tierischen und iiienschliclicw Organisinus in Diskussion geworfen. Seit dieeer %eit ist iiber diese Frage eine reichliche Literatur entstnnden, und d:is Interease Iiir dieses Probleni ist stilndig gewachsen. Ganr uiiabliiingig von iiiir. hnt Theodor v o n F e 11 e n b e r g im selben Jahre schone und kluesische Arbeiten Uber den Kreis- hut des Jodes ausgefiihrt und dieselbeii irn Jahre 1925 in der Si-hweizerisrhen niedizinischen Wochenschrift, in den Jahren 1W4 Ibis 1926 in der Biocheniischen Zeitschrift publiziert. Als I;rucht seiner eingehenden Studien entstand das ausfUhrliche Werk ,,Das Vorkoninien, der Kreislauf und der Stoffwecbsel des .lodes", und wir niiissen diesem rastlosen und weitblicken- den Forscher dankbar dafiir sein, dall diese wertvolle Mono- graphic erschienen ist, die uiis einen Einhlick in die niodernen 1:orschungen gewiihrt. Die einzeliien Knpitel behandeln: 1. Jod- bestimntungsiiielhoden; 2. Jod und Uniwelt ; 3. Beziehungen zwischen tleiu Auftreten des Kropfes und dem Jodgehalte der Umwelt ; 4. llntersuchungeii uber den Jodstoffwechsel; 5. Jod- diingung und Jodfutterung; 6. Jodiertes Kochsalz. Aus dieser Inhaltsangabe ist zu ersehen, dafj in dem h c h e der gesatnte Stand der niodernen Forschungen auf diesem Gebiete in niuster- hafter Weise erschopfend wiedergegebeu ist. Dem Jod ist eine wichtige physiologische Funktion beiin Aufbau neuer lebender Pflanzen- und Tiermasse sowie bei den ganzen Kraft- und Stoff- wechselprozessen zugewiesen. Das Jod ist ein unentbehrlicher Aschenbestandteil der pflanzlichen eund lierischen Zelle. Es ist tleninnrh erforderlic-h, die Dosierungen, iii welchen das Jod vom Berl. [BB. 26.1 tierischen und menschliclien Organismw aufgenommen werden 8011, genau zu kennen. Unsere Forschuogen haben gezeigt, da9 das Jod in organi8cher Form vom menschliehen Organismus am beeten verwertet wird. Die geeignetete D a i s oind 10-17 mg Jod in organiecher Form pro Tag und 100 kg Lebendgewicht. Den groDen Fortschritt der Jodforschung, den die bahnbrechen- den Arbeiten von F e 11 e n b e r g inauguriert haben, sieht man deutlich in der neuesten Publikation von Dr. Karl S c h a r r e r : ,.Chemie und Biochemie des Jodes" (Verlag Enke, Stuttgart 1928). Wir hotfen bestimmt, daU uns der unermiidliche F e 11 e n b e r g noch zahlreiche schiitzenswerte Entdeckungen beziiglich des Jodproblems, das eine so eminente Bedeutung filr die Physiologie der Erniihruiig und die gesamten Kraft- und Stoff- wechselprozesee im tierischen und nienachlichen Organismus besitzt, bringen wird. Die Fabrlkation der Kopal-, Terpentinol- und Spirituslaeke. Von L. E. A n d 6 8 und Erich S t o c k. 4. vollst. umgearb. u. verm. Auflage. Mit 1 Tafel uncl 113 Abb.; 28 Bogen Oktav. Chem.-techn. Bibl. Bd. 102. A. Hartleberis Verlag, Wien und Leipzig 1928. 9,- RM, in Leiiien geb. 10,- RM. Dns vorliegende Werk erfreut sic-h schon seit Jahrzehnteii eiiier grollen Beliebtheit in lacktechnischeii Kreisen, welche es uls brauchbaren Ratgeber in zahlreicheii Fragen zu benutzen pflegen. Auch die jetzt erschieneiie 1. Auflage kann durchaus deii Aiispruch erheben, den Anforderungeti der Praktiker zu enlsprechen. Insbesondere ist zu lobeu, daD der jetzige Hearbeiter des Werkes sich bemiiht hat, moderne Laborato- I iunisapparaturen und technische Neuerungen in zahlreic-hen itistruktiven Abbildungen zu veralischaulichen. Wenn nuch schon der urspriingliche Verfasser den An- spruvh erhob, nicht iiur eiiie Summo rein empirischer Kennt- nisse gegeben zu haben, sondern auch Ergebnisse theoretisch wis~~er~s~liaftlicher Untersudiungen, so muD doch gesagt werden, dnD die Empirie durchaus im Vordergrund stand. Dies gilt auch fur die neue Bearbeitung, obwohl cler Herausgeber in] Vorwort ausdrucklich das (iegenteil versichert. Zweifellos sind gerade auf lncktechnkheni Gebiete noch zahlreiche Fragen un- gekliirt. Trotzdem hlltten bei einer wiwenschaftlichen Dar- stellung Ausfuhrungen iiber den Trockenprozef3 fetter Ole, uber den kolloitialen Charakter von Lacken und Filmen usw. eine Beriicksichtigung erfahren miissen. Auch beztiglich des Wertes der aus den frtlheren Auflageii iibernommeneri Itezepte kanii man vielfach berechtigte %weifel hegen. AuDerdem Itllnnen iiuch die neuen Rezepturen durrhnus nirht immer als ghicklieh bezeichnet werden. Trotzdem diirfte unter Berticksichtigung dieser Umstande insbesondere auch der Neuling auf lackteclinischem (iebiete aus deni Studium des Buches befrikhtliche Vorteile ziehen. Johs. Scheiber. [IW. 13.5.1 Lehrbuch der Celluloseehemie. Von Dr.-Iug. Emil H e u s e r. 3. Auflage. Borntriiger 1927. In dritter Auflage ersrheint das H e u 5 e r sche Lehrbuch tler Cellulosechemie. Es revhtfertigt die Wiinsche und Hoff- iiungen seines Verfassers - der im ersten Vorwort ange- kllndigte Versuch kann uls restlos gegliickt gelten -, und es erfiillt aueh die Wiinsche und Hoffnungen seiner Leser. Wie gut haben es unsere jungen Studenten, daD sie an der Hand eines so vorsichtigen und anregenden Wegweisers in jenes schiver zugangliche Hochgebirge der ('henlie hinein- wendern konneii, das so lange unbekniint und unerschlossen dalag und lieute - Zuni Teil noch riitselvoll - der Schauplatz lebhafter wissenschaftlicher Auseinandersetzungen ist. Von all den1 aber, von den noch uiiergrundeten Geheimnissen und von den Wogeii des wissenschaftlichen Streites wird der Lernende sorgfiiltig behiitet. Die fundamentalen Tatsachen werden an die einfachsten Grundlagen der organischen ('henlie angekniipft und in gerader Linie aufgebaut. ,,Wenn man metallisches Natriuni ciuf Alkohol einwirken lilf3t . . .", so fangt das erste Kapitel iiber die Alkoholatbildung der ('ellulose im Stile der klassischen Lehrbticher der Chemie an. Dieses Kapitel fiihrt geradewegs zur Mercerisation, berichtet iiber ihre physikalischen Begleiterscheinungen, begriindet den Glauben an die chemische Natur der Bindung zwischen dem Alkali und der Cellulose durch reiches Tatsachenmaterial, kommt auf die anderen Alkali- inetalle zu sprechen und verweilt ausfiihrlich bei dem neuen Stoff, der nach der Regenerierung entsteht, bei der merceri- J. Sloklnsa. [BB. 31.1

Lehrbuch der Cellulosechemie. Von Dr.-Ing. Emil Heuser. 3. Auflage. Bornträger 1927

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elektrieeher Ladungen beeprochen, ferner daa photochemisehe Xquivalenzgwtz und die Kettenreaktionee Dabei wird gezeigt, da9 bei der chemischen Reaktion der a-Strahlen Kettenreak- tionen im allgemeinen keine Rolle zu spielen ocheinen, und daB rim gro6ere Ausbeute, ale sie das E i n e t e i n ache Geaetz vor- +chreibt, durch einen ProzeD bedingt werden kann, den der Ver- lamer als ,,ionenclueterbiIdung" bemichnet. Ee sollen danach Mo- lektilanhaulungen an eineni Ion stattfinden, und die ehemischen Heaktionen innerhalb dieser angehluften Molekllle verlaufen.

Der letzte Abechnitt gibt eine kurze Obersicht Uber die bieher erzielte Zertrilmmerung der Atomkerne.

Das Werk ist die einzige bisher vorliegende zusammen- laseende Daretellung der durch Korpuekularstrahlen hervor- gerufenen chemischen P r o m s e und verdient schon darum eine besondere Reachtung. Dall der Verfasser selbst einen erheb- liehell Teil der einschlllgigen Arbeiten ausgefiihrt hat und daher einer der beeten Kenner des ganzen Fragenkoniplexes ist, erhoht nattlrlich den Wert des Buches bedeutend. Jeder an den1 (iebiet Interessierte wird den1 Verfasser Dank wiseen fUr die Iklehrung und Anregung, die ihin durch diese Monographie ge- boteii wird. Meilner. [BB. 131.1

Alkoholometrisehe Tafeln zur einheitlicheii Liisung VOD Auf- gaben der Alkoholometrie. 1)ruc-k und Verlag der Oster- reichischen Staatsdruckerei. Wien. 1927.

Die von dem Buiidesamt fur Eich- und Vermmsuugsweseii i i i Wien hernusgegebenen Alkoholometrischen Tafeln zur ein- heitlirhen Lasung von Aufgaben der Alkoholometrie whliefien aich eng an die von der Heichsanstalt ftir MaB und Gewicht veroffentlichten 'I'afeln der Dichte von Alkohol-Wassermischun- gen fiir Gewichtsprozente uiitl Temperature11 nach Gruden der Internntionulen Waseerstolfskala (Celsiusgrade) an. Den eigent- lic-heii Tafelii ist eine Einleitung vorangeslellt, welche Zweck, Vornussetzung unit Herechnung tler einaelnen Tafeln, Anleitung zum Gebraurhe derselben und siimtliche Vorschriften fiir den (iebrauch eiiizelner Tafeln enthiilt. Die eigentlichen Zahlen- tafelri enthalten ausfiihrlich alle die fur die Alkoholometrie erforderlichen Angaben. Das Bundesamt fllr Eich- und Ver- messungswesen in Wien hat mi: der Neuhermsgabe der Alko- holometrischen Tafeln eiii verdienstvolles Werk nach ver- whiedenen Richtungen hin getan, nicht zuletzt in der Richtung tler Angleichung der osterreichischen Tafeln an die im Deut- schen Iteiche in Anwendung befindlichen. bar Vorkoninien, der Iireialauf und der Stollweehsal deH Jodeb.

Von Theodor v o I I F e 1 1 e II b e r g, C'hemiker am eidgenhsi- echen (iesundheitsaint Bern. Sonderausgabe aus ,,Ergebuisse der Physiologie", herausgeg. von L. A 8 h e r und K. S p i r o. Ud. XXV. Verlag J. F. krgriiann, Mllnchen 1926.

Vor sechs Jahren habe ich d s erster die phyeiologische I%edeutunx des Jodes Iilr den pllenzlichen, tierischen und iiienschliclicw Organisinus in Diskussion geworfen. Seit dieeer %eit ist iiber diese Frage eine reichliche Literatur entstnnden, und d:is Interease Iiir dieses Probleni ist stilndig gewachsen. Ganr uiiabliiingig von iiiir. hnt Theodor v o n F e 1 1 e n b e r g im selben Jahre schone und kluesische Arbeiten Uber den Kreis- h u t des Jodes ausgefiihrt und dieselbeii irn Jahre 1925 in der Si-hweizerisrhen niedizinischen Wochenschrift, in den Jahren 1W4 Ibis 1926 in der Biocheniischen Zeitschrift publiziert. Als I;rucht seiner eingehenden Studien entstand das ausfUhrliche Werk ,,Das Vorkoninien, der Kreislauf und der Stoffwecbsel des .lodes", und wir niiissen diesem rastlosen und weitblicken- den Forscher dankbar dafiir sein, dall diese wertvolle Mono- graphic erschienen ist, die uiis einen Einhlick in die niodernen 1:orschungen gewiihrt. Die einzeliien Knpitel behandeln: 1. Jod- bestimntungsiiielhoden; 2. Jod und Uniwelt ; 3. Beziehungen zwischen tleiu Auftreten des Kropfes und dem Jodgehalte der Umwelt ; 4. llntersuchungeii uber den Jodstoffwechsel; 5. Jod- diingung und Jodfutterung; 6. Jodiertes Kochsalz. Aus dieser Inhaltsangabe ist zu ersehen, dafj in dem h c h e der gesatnte Stand der niodernen Forschungen auf diesem Gebiete in niuster- hafter Weise erschopfend wiedergegebeu ist. Dem Jod ist eine wichtige physiologische Funktion beiin Aufbau neuer lebender Pflanzen- und Tiermasse sowie bei den ganzen Kraft- und Stoff- wechselprozessen zugewiesen. Das Jod ist ein unentbehrlicher Aschenbestandteil der pflanzlichen eund lierischen Zelle. Es ist tleninnrh erforderlic-h, die Dosierungen, i i i welchen das Jod vom

Berl. [BB. 26.1

tierischen und menschliclien Organismw aufgenommen werden 8011, genau zu kennen. Unsere Forschuogen haben gezeigt, da9 das Jod in organi8cher Form vom menschliehen Organismus am beeten verwertet wird. Die geeignetete D a i s oind 10-17 mg Jod in organiecher Form pro Tag und 100 kg Lebendgewicht. Den groDen Fortschritt der Jodforschung, den die bahnbrechen- den Arbeiten von F e 11 e n b e r g inauguriert haben, sieht man deutlich in der neuesten Publikation von Dr. Karl S c h a r r e r : ,.Chemie und Biochemie des Jodes" (Verlag Enke, Stuttgart 1928). Wir hotfen bestimmt, daU uns der unermiidliche F e 11 e n b e r g noch zahlreiche schiitzenswerte Entdeckungen beziiglich des Jodproblems, das eine so eminente Bedeutung filr die Physiologie der Erniihruiig und die gesamten Kraft- und Stoff- wechselprozesee im tierischen und nienachlichen Organismus besitzt, bringen wird. Die Fabrlkation der Kopal-, Terpentinol- und Spirituslaeke.

Von L. E. A n d 6 8 und Erich S t o c k. 4. vollst. umgearb. u. verm. Auflage. Mit 1 Tafel uncl 113 Abb.; 28 Bogen Oktav. Chem.-techn. Bibl. Bd. 102. A. Hartleberis Verlag, Wien und Leipzig 1928. 9,- RM, in Leiiien geb. 10,- RM.

Dns vorliegende Werk erfreut sic-h schon seit Jahrzehnteii eiiier grollen Beliebtheit in lacktechnischeii Kreisen, welche es uls brauchbaren Ratgeber in zahlreicheii Fragen zu benutzen pflegen. Auch die jetzt erschieneiie 1. Auflage kann durchaus deii Aiispruch erheben, den Anforderungeti der Praktiker zu enlsprechen. Insbesondere ist zu lobeu, daD der jetzige Hearbeiter des Werkes sich bemiiht hat, moderne Laborato- I iunisapparaturen und technische Neuerungen in zahlreic-hen itistruktiven Abbildungen zu veralischaulichen.

Wenn nuch schon der urspriingliche Verfasser den An- spruvh erhob, nicht iiur eiiie Summo rein empirischer Kennt- nisse gegeben zu haben, sondern auch Ergebnisse theoretisch wis~~er~s~l iaf t l icher Untersudiungen, so muD doch gesagt werden, dnD die Empirie durchaus im Vordergrund stand. Dies gilt auch fur die neue Bearbeitung, obwohl cler Herausgeber in] Vorwort ausdrucklich das (iegenteil versichert. Zweifellos sind gerade auf lncktechnkheni Gebiete noch zahlreiche Fragen un- gekliirt. Trotzdem hlltten bei einer wiwenschaftlichen Dar- stellung Ausfuhrungen iiber den Trockenprozef3 fetter Ole, uber den kolloitialen Charakter von Lacken und Filmen usw. eine Beriicksichtigung erfahren miissen. Auch beztiglich des Wertes der aus den frtlheren Auflageii iibernommeneri Itezepte kanii man vielfach berechtigte %weifel hegen. AuDerdem Itllnnen iiuch die neuen Rezepturen durrhnus nirht immer als ghicklieh bezeichnet werden.

Trotzdem diirfte unter Berticksichtigung dieser Umstande insbesondere auch der Neuling auf lackteclinischem (iebiete aus deni Studium des Buches befrikhtliche Vorteile ziehen.

Johs. Scheiber. [ IW. 13.5.1 Lehrbuch der Celluloseehemie. Von Dr.-Iug. Emil H e u s e r.

3. Auflage. Borntriiger 1927. In dritter Auflage ersrheint das H e u 5 e r sche Lehrbuch

tler Cellulosechemie. Es revhtfertigt die Wiinsche und Hoff- iiungen seines Verfassers - d e r im ersten Vorwort ange- kllndigte Versuch kann uls restlos gegliickt gelten -, und es erfiillt aueh die Wiinsche und Hoffnungen seiner Leser.

Wie gut haben es unsere jungen Studenten, daD sie an der Hand eines so vorsichtigen und anregenden Wegweisers in jenes schiver zugangliche Hochgebirge der ('henlie hinein- wendern konneii, das so lange unbekniint und unerschlossen dalag und lieute - Zuni Teil noch riitselvoll - der Schauplatz lebhafter wissenschaftlicher Auseinandersetzungen ist. Von all den1 aber, von den noch uiiergrundeten Geheimnissen und von den Wogeii des wissenschaftlichen Streites wird der Lernende sorgfiiltig behiitet. Die fundamentalen Tatsachen werden an die einfachsten Grundlagen der organischen ('henlie angekniipft und in gerader Linie aufgebaut. ,,Wenn man metallisches Natriuni ciuf Alkohol einwirken lilf3t . . .", so fangt das erste Kapitel iiber die Alkoholatbildung der ('ellulose im Stile der klassischen Lehrbticher der Chemie an. Dieses Kapitel fiihrt geradewegs zur Mercerisation, berichtet iiber ihre physikalischen Begleiterscheinungen, begriindet den Glauben an die chemische Natur der Bindung zwischen dem Alkali und der Cellulose durch reiches Tatsachenmaterial, kommt auf die anderen Alkali- inetalle zu sprechen und verweilt ausfiihrlich bei dem neuen Stoff, der nach der Regenerierung entsteht, bei der merceri-

J . Sloklnsa. [BB. 31.1

A u s den Fachgruppen - V e r b deutscher Chemiker 1251 &ilbChr. fur angew. cbsmb, 41. J. 102U1 _- sierten oder Hydrat-Cellulose. Dem aufmerksamen jungen Leser, der init Neugierde und Wissensdurst dieses Gebiet be- tritt, erscheineii auf jeder Seite neue, reizvolle und interessante lalsxchen. I n ahulicher Weise sind die niichsten Kapitel auf- gebaut, die von der Verevterung und der Veratherung der Cellulose handeln. Im Text ist sorgflltig Bedacht genonimen, was i d s grundlegende Tatsache groU gedruckt erscheinen mu9, i ~ n t l was fur den besonders interessierlen Schiiler als weiter- leilende Notiz oder Uemerkung klein angeftihrt werden kann. Sehr zahlreich und gut ausgewahlt sind die Hinweise auf die Originalliteratur. Die beiden nachsten Abschnitte behandeln die Oxydation und den Abbau der C'ellulose und leiten hier- durch organisch iiber zuni secbten Kapitel, dessen Thema die Konstitutionsfrage bildet. Hier wird rein historisch und unkritisch vorgegaugen: die wichtigsten Celluloseformeln sind aufgeziihll, daniit der Studierende sehen miige, wie hiiufig sich die Meiiiungen gewandelt haben, und wie eine bestimnite herausgegriffene Formel nur wenige von den vielen Tatsachen zu erkliiren vertiiag, aelche den liauptteil dieses Buches erfullen.

Diis letzle Kapitel bring1 eine kurze, klare Darstellung der roiitgeriographischett Unlersuchung der Cellulose nus der be- rufenen Feder von R. 0. H e r z o g.

Den1 l h c h sitid vier Seiten Sachregister und sechs Seiten Nailleuregister angefugt, welch letzteres der Anfanger vielleicht tiiit wcuiger, der auf dieseni Gebiete arbeitende Fachniann aber init utii so iiiehr Uetriedigung aus der Hand legen wird.

Der Wunsch des Autors,.daU auch diese dritte Auflage eine freuudliche Aufnahnie finden rniige, wird wohl sirher in Erl'iillung gehen, und insbesondere diejenigen jungeren ('heniiker, die nach Volleri lung ihrrs Ilochschulstudiums beim Krgreifeti des praktisrhen Berufes sich dieseni Gebiet zuwenden, werden dem Verfiisser dafiir dankbar sein, da9 er sie so leicht, so grundlicli und so anregend in dieses srhwierige Gebiet ein- riihrl.

Ernst Beckntann (1853-1923), sein Leben und Wirken, dar- gestellt von Georg L o c li e m a n n. Verlag Cheniie G. 111. b. I{., Berlin 1927.

Ausfuhrlichere 1)iirstellungen voni Leben und Wirken be- deutender Fachgenossen werden seltener. Die schiine Ge- pflogenheit der 1)eutschen ('hemischen Gesellschaft, in ihreu Bericliten Zuni Andenken an verstorbene Meister der C'heiiiie berufeneri Jiingern Raiini zu gewahren, scheint nicht iiiehr i:i deni IJmfange \vie in frUheren Jahren durchfhhrbar 711 seiti. Wir verniissen die biogrnphische Wurdigung ~natirhes ver- storbenen C'hemikers, drssen Lebenswerk wohl eine hervor- tretende Zusaninienfassung verdient hiitte.

Mil uni so graaerer Dankbarkeit begriiOen wir diese Er- irinerungsbliitler an Ernst R e e k ni a n n RUS der berufenen Feder seines Schulers (ieorg L o c k e IU a n n. Sie gelten in crster I h i e deni Menschen 13 e c k m a n n , nachderii seine wissenschaftlichen Leistungen von demselben Autor in den Re- richlen der Deutschen Cheinischen Gesellschaft dargestellt worden sind. Alle, die 1% e c k m a n n personlich gekannt haben, werden mi1 lebhafter Genugtuung der mit aarmem Herzen irnd aufrichtiger Verehrung fiir den Lehrer geschriebenen Dar- ste!lung folgen. Denjenigen, die ihn nicht kannten, verniitteln die Aufzeichnungen ein getreues Bild dieses ausgezeichneten Xlannes. Wohl gibt es manehe, die ebenso mit groBeni F l e a iind reiner Wisseiischaftlichkeit hohen Zielen zustreben, hier :iber erfahren wir das Lebensbild eines Mannes, dessen Per- .4nlichkcit von Idealismus und selbslloser Menschenliebe erfiillt \var a i e nur sellen. Wir empfehlen dns Biichlein besonders titiserer ;ikatleniischen Jugend.

..

Mark. [ Dl3. 332. J

Kurt Hep. [BB. l'L(i.]

AUS DEN FACHORUPPEN

Paehgruppe fiir Chemie der Korpertarben und Anetrieh-

Vortragsabend der Fachgruppe fur Chemie der Kiirper- Lirbeu utrd Anstrichstoffe ini Verein deutscher Cheniiker in K o l n a. Rh. ani Freitag, dem 23. November 1928, 8 Uhr itbends ini cheiiiischen Hiirsaal der Universitiit. Dr. B o 1 t e , Dlisseldorf: ,,Eisensdiulz durck Anstrich." - Dr. H. R a s q u in , Kiiln : ,, Wesen und Bedeulung des farbigen J'aasadennnslricha." - I)r. I ) e c k e r t , Koln: ,,Reklnmalionaicrsachen." - Die Ver- iinsttlltunp ist i)ffentlirh, die Trilnahtne kostenlos.

8 t O f b .

VRREIN MUTSCHIR

60. Oeburtstag von Prof. Dr. A. Binz. Herrn Prof. Dr. A. B i n z wurde zu seineni 60. Geburts-

tage ani 12. November natnens des Vorstirndes durch die Herren K 1 R g e B , U r b a n und S e b a r f folgende (iltickwunschadresse tiberreicht :

-4 r t h u r B i n 2 , dpni bervorragenden Lehrer, detii ziel- bewufjten Forscher auf dem Gebiete der Farbstoffe und 'I iiera- peutica,

der durch seine Arbeiten tiber orgnnische Arsenverbin- dungen und substituierte Pyridine der Huninn- und Veterindr- iiiedizin neue Grbiete erschlol.3,

der riiit kilhneni Wurf Paul E h r I i c h s Lehren auf die ('heinotherapie der l'flanzenkrankheiteii iibertrug und hier ordnende Arbeit eruiiiglichte,

der aber auch von hoher Warte Uber Buch und Ketorte Iiinaus als ein Meister der Rede und der E'eder g r o k n Ge- danken fortnvollendeten Ausdruck verlieh und fur den Iioch- stand wissenschaftlicher Arbeit und Ausbildung eintrat, -

ihtn, dent verdienstvollen, schriftgewatidten Leiter unserer ZeitschriIt, deni liebenswurdiyen, hilfsbereiten Mitarbeiter und Freunde,

wunscht zuni sechzigsteu Cieburtstage norh viele Jahre irohen Sehallens der V e r e i n d e u t s c h e r C h e in i k e r.

50 jahriges Doktorjubildum. 1111 Chetnisehen Laboratoriuni F r P s e n i u s , Wiesbaden,

hind nus AnlnU der Erneuerung d r r Doklordiplonie, welche die Universitdt StraUburg vor fiinfzig Jiihren an Prof. Dr. W. F r e s e n i u s und Prof. Dr. I:. H i ti t z verliehen hatte, cine eindrucksvolle Feier statt. Die Univeniitat Frankfurt a. Main, als HUterin der Tradition der verlorengegangenen Universitiit StraUburg, uberreirhte durch ihren Dekan, Prof. Dr. L i n k c , den .lubilarcri die Urkunden ihrw erneuerten Dipionis.

Dr. H. F r e s e n i u s schilderte die TItigkeit des Labora- loriunts i n deli letzten fiinfzig Jahren, Prof. Dr. G. 1'0 p p , I'rankfurt a. M., als Vertreter des V r r b a II d e s s FL I b - s I ii n d i g ii f f e n t I i c h e r C h e nt i k e r . die lledeutung der beiden Jubilare fur den Verband, der sie zu seinen Ehren- iiiitgliedern ernannt hat.

Die GlUckwilnsche des V e r e i n s d e u t s c h e r ( : h e - ni i k e r iiberbrachte Prof. Dr. A. K I a g e s , Berlin. Er fiihrte ungefiihr Iolgendes aus: Die TBtigkeit der .Jubilare is1 fur die Wertung analytischer Arbeit und die Wertung des Clieniikers ini oflentlichen Leben von gmkr Redeutung geweaen. Dies erkennt niemand mehr an als die Gesanithrit der deutschen Cheniiker - als der Verein deutscher Chentiker -, deni beide Jubilare fast w i t seiner Ciriindunq angch6ren. Wilhelm F r e s e II i u s hat den Verband selbstiindig offentlicher Cheniiker tnit begrilndet, ihnt ist auch das Zustandekomrnrn des ,,All- getneincn deutschen Oebdhretiven~ichiiisst,s" zu verdanken. Als Vorsitzender der ,,Fachgruppe fur analytische Chemie" des Vereins deutscher Cheniiker und als Herausgeber d r r .,%eit- schrift fur analytische Cheniie", die sich unter aeiner Leitung wohl eur bedeutendsten ihres Farhgebietes entwickelt hat, hnt er (irofks Releistet. Das hhoratoriuni F r e s e n i u s hat zabl- reichen Chernikern eine hervorrngende analytische Schulung gegeben und hat, neben den dazu berufenen Stellen, die Aus- hildung der Cheniiker in erheblicher Weise gefdrdert. DaMr sind den Juhilaren Stand, Wissensehaft und Industrie zu dauerndam Dank verpflichtet.

AUS DCN BUIAKSVIREIWU Bezirksverein GroB-Berlin und Mark. Ikrichl iiber die

Sitzung am Montag, dem 8. Oktober, 7 Uhr abends, ini Technisch- chemischen Institut der Technischen Hochschule. Teilnehmer- zahl: iiber 200. Vorsitzender: Dr. H. A 1 e x a n d e r. Schrift- fuhrer: Dr. A. BuB. Der Vorsitzende kiindigte an, daO far diesen Winter eine Vortragsreihe: ,,Baustoffe der cheiiiischen Hetriebe" in Aussicht genomnien sei, in der uber die wichtig- sten Stoffe, wie Zement, Ponellan, Steinzeup. Magnesit, Glas,