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1 Lehren und Lernen mit Audience-Response-Systemen Klaus Quibeldey-Cirkel Abstract: Die Lernförderlichkeit des Fragenstellens mit mobilen Befragungstools, in der Didaktik Clicker oder Audience-Response-Systeme genannt, kurz ARS, wurde in den letzten zwanzig Jahren in zahlrei- chen Einzel- und Metastudien erforscht. Didaktisch eingesetzt, fördern Audience-Response-Systeme die Aufmerksamkeit, Interaktion und das aktive Mitdenken im Unterricht. Webbasierte Audience- Response-Systeme, die im Browser auf eigenen mobilen Endgeräten aufgerufen werden, erlauben ne- ben dem Fragenstellen seitens der Lehrkraft auch das anonyme Fragenstellen seitens der Studieren- den. Selbst ein Live-Feedback zum Tempo und zur Verständlichkeit des Vortrags ist technisch möglich, ohne Kosten und mit geringem Aufwand. Der Beitrag fasst die Ergebnisse der evidenzbasierten Lehr- und Lernforschung zu Audience-Response-Systemen zusammen, beschreibt die ARS-Technik und er- läutert die Einsatzoptionen in traditionellen und Blended-Learning-Szenarien. Schließlich werden Emp- fehlungen gegeben für den Umgang mit der ARS-Technik, deren didaktische Nutzung und die inhaltli- che Gestaltung der Fragen, zusammengetragen aus der Literatur und der Entwicklungs- und Lehrpraxis des Autors. Sie sollen als Handreichung den Einstieg in den ARS-gestützten fragengeleiteten Unterricht erleichtern. Keywords: Audience Response System, Clicker, Live Feedback, Blended Learning 1 Kontext: Digitalisierung der Präsenzlehre Die Metastudie von Schulmeister (2015) zur studentischen Anwesenheit belegt die große Bedeutung der Präsenzlehre für den Lernerfolg, siehe Abbildung 1. Die Optimierung der Präsenzlehre, und somit des Lernerfolgs, durch Einsatz digitaler Elemente wird zunehmend in der hochschuldidaktischen For- schung diskutiert (Schön et al. 2016). Die Diskussion fokussiert sich auf die digital vermittelte Interak- tion zwischen Lehrkraft und Lernenden im Hörsaal und auf ein formatives Assessment mit mobilen Befragungstools (Ebner 2015; Gröblinger et al. 2016; Peez und Camuka 2014, 2015). Soll das analoge Lehrformat beibehalten werden (Kreide-Vorlesung oder Folienvortrag), geht es um die digitale Anrei- cherung des Unterrichts, soll ein digitales Lehr- und Lernformat anstelle des bisherigen eingeführt wer- den, um Blended Learning. In Blended-Learning-Szenarien, wie Peer Instruction (Mazur 1997) und Just- in-Time Teaching (Mazur und Watkins 2009), verschmelzen analoge und digitale Elemente und For- mate. In der Präsenzphase dieser Szenarien ist die Befragung des Auditoriums zum Wissensstand und Verständnis essentiell. Die Schwierigkeiten bei analogen Befragungen großer Gruppen mit Abstim- mungskarten oder per Handzeichen verdeutlicht Abbildung 2: unsichere und zeitaufwändige Auszäh- lungen, gegenseitige Beeinflussung, keine direkte Rückmeldung oder Visualisierung der Ergebnisse, keine Anonymität während der Abstimmung. Abbildung 3 zeigt digitale Befragungstools, Clicker, bei deren Einsatz diese Schwierigkeiten nicht auftreten. Die Orientierung des Bologna-Prozesses an „Intended Learning Outcomes“ (Kompetenzorientierung) impliziert einen Perspektivenwechsel in der Gestaltung der Hochschullehre: „The Shift from Teaching to Learning“. Das Lehren muss vom Lernen her betrachtet werden (Berendt 2005; Wildt und Wildt 2011). Die Lehrkraft soll den Lernprozess als Coach begleiten und trotz steigender Studierendenzahlen individuell unterstützen. Lernendenorientierung, Individualisierung und Kompetenzorientierung statt frontaler Wissensvermittlung – wie soll das in Zeiten voller Hörsäle gelingen?

Lehren und Lernen mit Audience-Response-Systemen · test in der Fernsehspielshow „Wünsch Dir was“ von Dietmar Schönherr und Vivi Bach in den 1970er Jahren über den TED (Teledialogdienst)

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LehrenundLernenmitAudience-Response-SystemenKlausQuibeldey-Cirkel

Abstract:DieLernförderlichkeitdesFragenstellensmitmobilenBefragungstools,inderDidaktikClickeroderAudience-Response-Systemegenannt,kurzARS,wurdeindenletztenzwanzigJahreninzahlrei-chenEinzel-undMetastudienerforscht.Didaktischeingesetzt,fördernAudience-Response-Systemedie Aufmerksamkeit, Interaktion und das aktiveMitdenken im Unterricht.Webbasierte Audience-Response-Systeme,dieimBrowseraufeigenenmobilenEndgerätenaufgerufenwerden,erlaubenne-bendemFragenstellenseitensderLehrkraftauchdasanonymeFragenstellenseitensderStudieren-den.SelbsteinLive-FeedbackzumTempoundzurVerständlichkeitdesVortragsisttechnischmöglich,ohneKostenundmitgeringemAufwand.DerBeitragfasstdieErgebnissederevidenzbasiertenLehr-undLernforschungzuAudience-Response-Systemenzusammen,beschreibtdieARS-Technikunder-läutertdieEinsatzoptionenintraditionellenundBlended-Learning-Szenarien.SchließlichwerdenEmp-fehlungengegebenfürdenUmgangmitderARS-Technik,derendidaktischeNutzungunddieinhaltli-cheGestaltungderFragen,zusammengetragenausderLiteraturundderEntwicklungs-undLehrpraxisdesAutors.SiesollenalsHandreichungdenEinstiegindenARS-gestütztenfragengeleitetenUnterrichterleichtern.

Keywords:AudienceResponseSystem,Clicker,LiveFeedback,BlendedLearning

1 Kontext:DigitalisierungderPräsenzlehreDieMetastudievonSchulmeister(2015)zurstudentischenAnwesenheitbelegtdiegroßeBedeutungderPräsenzlehrefürdenLernerfolg,sieheAbbildung1.DieOptimierungderPräsenzlehre,undsomitdesLernerfolgs,durchEinsatzdigitalerElementewirdzunehmendinderhochschuldidaktischenFor-schungdiskutiert(Schönetal.2016).DieDiskussionfokussiertsichaufdiedigitalvermittelteInterak-tionzwischenLehrkraftundLernenden imHörsaalundaufein formativesAssessmentmitmobilenBefragungstools(Ebner2015;Gröblingeretal.2016;PeezundCamuka2014,2015).SolldasanalogeLehrformatbeibehaltenwerden(Kreide-VorlesungoderFolienvortrag),gehtesumdiedigitaleAnrei-cherungdesUnterrichts,solleindigitalesLehr-undLernformatanstelledesbisherigeneingeführtwer-den,umBlendedLearning.InBlended-Learning-Szenarien,wiePeerInstruction(Mazur1997)undJust-in-TimeTeaching(MazurundWatkins2009),verschmelzenanalogeunddigitaleElementeundFor-mate.InderPräsenzphasedieserSzenarienistdieBefragungdesAuditoriumszumWissensstandundVerständnis essentiell. Die Schwierigkeiten bei analogenBefragungen großerGruppenmit Abstim-mungskartenoderperHandzeichenverdeutlichtAbbildung2:unsichereundzeitaufwändigeAuszäh-lungen, gegenseitigeBeeinflussung, keinedirekteRückmeldungoderVisualisierungderErgebnisse,keineAnonymitätwährendderAbstimmung.Abbildung3zeigtdigitaleBefragungstools,Clicker,beiderenEinsatzdieseSchwierigkeitennichtauftreten.

DieOrientierungdesBologna-Prozessesan„IntendedLearningOutcomes“(Kompetenzorientierung)implizierteinenPerspektivenwechselinderGestaltungderHochschullehre:„TheShiftfromTeachingtoLearning“.DasLehrenmussvomLernenherbetrachtetwerden (Berendt2005;WildtundWildt2011).DieLehrkraftsolldenLernprozessalsCoachbegleitenundtrotzsteigenderStudierendenzahlenindividuellunterstützen.Lernendenorientierung,IndividualisierungundKompetenzorientierungstattfrontalerWissensvermittlung–wiesolldasinZeitenvollerHörsälegelingen?

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Abbildung1:KorrelationzwischenAnwesenheitundLernerfolg(AistBestnote)(Schulmeister2015,S.18)

Abbildung2:AbstimmungskartenundHandzeichenalsanalogeBefragungstools(WikimediaCommons2007,2011)

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Abbildung3:DigitaleBefragungstools:Clicker(FrengerundBernhardt2015,S.9)

2 EmpirischeLehr-undLernforschungzuARS

Lehrendesindherausgefordert,ihreStudierendenzubefähigen,dasssieWissennichtnuraufnehmenundzurPrüfungparathaben,sonderndasGelernteauchspäternochimBerufabrufenundanwendenkönnen.DieBologna-ReformbezeichnetdiesalsKompetenzorientierungderLehremitdemBildungs-zielEmployability,Beschäftigungsfähigkeit(SchubarthundSpeck2014).MansollteabernichtnurdieZeitnachdemStudiumbeiderCurriculumsplanungundGestaltungderLehreimVisierhaben,denndieStudiengängesindinderRegelkonsekutivaufgebaut:DasWissenausdemBachelormussimMas-terverfügbarsein,umhöhereKompetenzzielezuerreichen.AuchinnerhalbeinesStudiengangsbauendieModuleinderRegelaufeinanderauf.IndenModulbeschreibungenwerdensiealsvorausgesetzteModuleaufgeführt.Tabelle1gibteinkonkretesBeispiel.

Die in der Tabelle aufgeführtenModule bildendas Fundament in der Informatikausbildung anderTechnischenHochschuleMittelhessen,THM.DasFach-undMethodenwissen,das indenprogram-mier-undsoftwaretechnischenModulenvermitteltwird,mussimviertenSemesterimgroßenSoft-waretechnikprojekt(9CreditPoints)zurVerfügungstehen,undzwargrößtenteilsalspraktischeHand-lungs-undAnwendungskompetenz.Die20-jährigeLehrpraxisdesAutorsistindiesemAspekternüch-ternd:DaserforderlicheWissenistinallerRegelimProjektnichtabrufbarundmussbeiBedarfgegoo-geltoderindenVorlesungsskriptenrecherchiert,gelesenundwiederverstandenwerden.NachderCurriculums-Theoriemüsste eigentlich dasWissen aus rund 2.700 Stunden Lernzeit verfügbar sein(1CreditPointentspricht30Stunden),aberinderPraxisobsiegtdasVergessen.ImMasterstudium–zweiJahrespäter–isterfahrungsgemäßvondenVorlesungsinhaltenderBachelor-Modulewenigprä-sent,aufdasdirektaufgebautwerdenkönnte.ImBeispielgibtesauchdorteinSoftware-Entwicklungs-projektmitsogar15CreditPoints,diewohlzumgroßenTeilzumWiederholenrelevantervergessenerInhalteeingesetztwerdenmüssen.FachlicheKompetenznachdemerstenberufsqualifizierendenAb-schluss(Bachelor)siehtandersaus.

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Tabelle1:Basis-CurriculumdesBachelorstudiumsInformatikanderTHM

DieKernfragedesLehrensundLernenslautetalso:WiekönnenFach-undMethodenwisseneffizientvermittelt,effektivangeeignetundlangfristigüberdaseinzelneModulundüberdasStudiumhinausmemoriertundabgerufenwerden?DieempirischeLehr-undLernforschunggibtAntwortenaufBasiskognitionswissenschaftlicher, lern- und gedächtnispsychologischer Theorien und Erkenntnisse (Am-broseetal.2010;Dunloskyetal.2013;Pashleretal.2007).FürdieBehaltensleistungvonausschlag-gebenderBedeutungsindzweiseitüberhundertJahrenerforschtelernförderlicheEffekte:

• TestingEffect:höhereBehaltensleistungdurchaktivesAbrufenvonGedächtnisinhalten(Agarwaletal.2008;RoedigerundKarpicke2006)

• SpacingEffect:höhereBehaltensleistungdurchzeitlichverteilteswiederholtesAbrufenvonGedächtnisinhalten(Branwen2017)

SeitEbbinghaus(1885)istdieVergessenskurveundderenKompensationbekannt,sieheAbbildung4.UmdenTesteffektunddenEffektdesVerteiltenLernensfüreinnachhaltigesLehrenundLernenzunutzen,wirddermethodischeEinsatzvonBefragungstools(Quizzing)empfohlen(Pashleretal.2007,S.19ff.).AlleindiesemBeitragreferenziertenMetastudienzumEinsatzvonAudience-Response-Sys-temensindevidenzbasiert,dasheißt,siesindingroßemMaßstabinverschiedenenKontexten(Fach-disziplinen,Hochschulen)aufihreEffektivitätwissenschaftlichüberprüftworden:Hunsuetal.2016;Chienetal.2016;KayundLeSage2009a,2009b;Caldwell2007;FiesundMarshall2006.Darüberhin-aushatdieumfangreichsteallerMetastudien,dieHattie-Studie(Hattie2009),mitmehrals800Meta-Analysenzu50.000Einzelstudienund200MillionenLernenden,eineRanglistederLernförderlichkeitunterallenerforschtenFaktorenermittelt.Unterden138lernförderlichenFaktorenwurdenalsbe-sonderseffektivdie formativeEvaluationdesUnterrichts (Rang3)undFeedback (Rang10)eruiert.DiesebeidenFaktorenkönnenprimärdurchBefragungstoolsimplementiertwerden;siehelfen,dasLernensichtbarzumachen(Hattie2013;Quibeldey-Cirkel2016).

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Abbildung4:VergessenskurvenachEbbinghausmitWiederholungendesGelernten(Wolf2008)

WerdieEbbinghaus-Vergessenskurvekennt,wundertsichnicht,dass„Practicetesting“und„Distribu-tedpractice“diebestenLerntechnikensind.Tabelle2zeigtdieTop10dereffektivstenLerntechniken.

Tabelle2:RangfolgedereffektivstenLerntechnikennachDunlosky(2013)

Rang Lerntechnik Beschreibung Effektivität

#1 Practicetesting Self-testingortakingpracticetestsonto-be-learnedmaterial

Veryeffectiveunderawidear-rayofsituations

#2 Distributedpractice

Implementingascheduleofpracticethatspreadsoutstudyactivitiesovertime

Veryeffectiveunderawidear-rayofsituations

#3 Interleavedpractice

Implementingascheduleofpracticethatmixesdifferentkindsofproblems,orascheduleofstudythatmixesdifferentkindsofmaterial,withinasinglestudysession

Promisingformathandconceptlearning,butneedsmorere-search

#4 Elaborativeinterrogation

Generatinganexplanationforwhyanex-plicitlystatedfactorconceptistrue

Promising,butneedsmorere-search

#5 Self-explanationExplaininghownewinformationisrelatedtoknowninformation,orexplainingstepstakenduringproblemsolving

Promising,butneedsmorere-search

#6 Rereading Restudyingtextmaterialagainafteranini-tialreading

Distributedrereadingcanbehelpful,buttimecouldbebet-terspentusinganotherstrategy

#7 Highlightingandunderlining

Markingpotentiallyimportantportionsofto-be-learnedmaterialswhilereading.

Notparticularlyhelpful,butcanbeusedasafirststeptowardfurtherstudy

#8 Summarization Writingsummaries(ofvariouslengths)ofto-be-learnedtexts

Helpfulonlywithtrainingonhowtosummarize

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DieVielzahlanPflichtprüfungen,gehäuftinderPrüfungswoche,wenigZeitfürsregelmäßigeStudierenaufgrundvonAblenkungenundNebenjobs(Schulmeister2015)undeinegeringeLernkompetenzha-bendasBulimie-Lernenhervorgebracht:geballtesPaukeninderWochevorderKlausurstattkontinu-ierlichesLernenwährenddesSemesters.NachwenigenWochen isteinGroßteildesPrüfungsstoffswiedervergessen.VerteiltesLernenistdasprobateMittelgegenAufschieberitis(Prokrastination)undBulimie-Lernen.LehrendekönnenverteiltesLernenin ihrerUnterrichtsplanungorganisieren, indemsiebereits gelerntesFakten-undMethodenwissenüber längerwerdendeZeitabschnitte jeweils zuBeginndesUnterrichtswiederholtabfragenoderinneueAufgabenmitaktuellerworbenemWissenundVerständniseinbauen.AuchdassummativeAssessment,dieAbschlussklausur,kannindasKon-zeptdesVerteiltenLernensübernommenwerden,indemdieKlausurerstdeutlichspäteralsdieletzteVorlesungstattfindet,ambestenzumEndederSemesterferien,undKlausurenalsTeildesLernprozes-sesbegriffenwerden,quasialsLerngelegenheit,alsweitereIterationimVerteiltenLernen.

DastechnischeMittelfürdasaktiveLernendurchAbrufenundzeitlichversetztesWiederholensindBefragungstools in Form von Clickern, webbasierten Audience-Response-Systemen, spielbasiertenQuiz-AppsunddigitalenLernkarteien.

3 MobileBefragungstools

DiePublikumsbefragunghateinelangeTradition,nichtnurimBildungskontext:VomlegendärenLicht-testinderFernsehspielshow„WünschDirwas“vonDietmarSchönherrundViviBachinden1970erJahrenüberdenTED(Teledialogdienst)inThomasGottschalks„Wetten,dass...?“biszumPublikums-jokerinGüntherJauchsQuizshow„WerwirdMillionär?“–immerschonfasziniertedasLive-FeedbackeinesgroßenPublikums.ÜbertragenaufdenHörsaalundseinAuditoriumisteineaufwändigeFeed-back-Technikheutenichtmehrerforderlich:DieStudierendenbringen ihreeigeneninternetfähigenGerätemit(„BringYourOwnDevice“,BYOD)undeinekostenloseBrowser-AppersetztdenTED.FürdenEinsatzeinesFeedback-undAbstimmungssystemsinderLehrehatsichdieBezeichnung„Audi-enceResponseSystem“(ARS)alsdidaktischerFachbegriffetabliert(SchmidtundHinderer2016;Kibler2015;Ebner2015;Klingeretal.2015).„Clicker“bezeichnetüblicherweiseeinhardwarebasiertesARS.

3.1 Clicker

Die Entwicklung hardwarebasierter Audience-Response-Systeme geht zurück auf die 1950er Jahre.EineausführlicheDarstellunggebenKundischetal.(2012,S.391)sowieKayundLeSage(2009,S.235).BegonnenhatdieEntwicklungmitstationären,indenSitzreihenfesteingebautenSystemenmitsehrkomplexertechnischerAusstattung.AlskomfortablekleineHandsender(Abbildungen3und5)sindsieseitderJahrtausendwendeanUS-amerikanischenHigh-Schools,CollegesundUniversitätenweitver-breitet,seitetwa2010werdenClickerauchandeutschenHochschulenzunehmendeingesetzt.ImVer-gleich zu den softwarebasierten Audience-Response-Systemen, die in den letzten Jahren auf denMarktdrängten(Schwartzetal.2014),weisenClickertechnischeunddidaktischeUnterschiedeauf.Tabelle3nenntdiewichtigstenVor-undNachteile.

#9 Keywordmnemonic

Usingkeywordsandmentalimaginarytoas-sociateverbalmaterials

Somewhathelpfulforlearninglanguages,butbenefitsareshortlived

#10 Imageryfortext Attemptingtoformmentalimagesoftextmaterialswhilerereadingorlistening

Benefitslimitedtoimagery-friendlytext,andneedsmoreresearch

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Abbildung5:ClickerversusBrowser-App(Quelle:eigeneAufnahme)

Tabelle3:Vor-undNachteilevonClickernimVergleichzuwebbasiertenAudience-Response-Systemen

Clicker-Vorteile Clicker-Nachteile

ü technischzuverlässigundrobustü garantierteÜbertragungszeitender

Antworten,daeigenesFunknetzü TechnikundFormatderAbstim-

mungbekanntausQuizshows,des-halbnichterklärungsbedürftig

ü keineRückfragenzurBedienungsei-tensderStudierenden,danurwe-nigeBedienoptionen:ABCD-Buttons

ü keinerleiAblenkung,danuralsCli-ckernutzbar

• FragetextundAntwortoptionenwer-dennichtaufdemClickerangezeigt

• keinRückkanal,nurunidirektionalesFragenstellenseitensderLehrkraft

• hoheAnschaffungskosten:30-50€proClicker

• logistischerundadministrativerAuf-wand:Aufbewahren,Transportieren,VerteilenundEinsammeln,Batterie-wechsel

3.2 WebbasierteResponse-Systeme

MitderflächendeckendenVerbreitungmobilerEndgeräteinFormvonSmartphonesundTabletsundderzunehmendenWLAN-AbdeckungderHörsäleundSeminarräumekamauchdieIdeevonFeedback-undAbstimmungs-AppsinderLehreauf.DiemeistenheutefreiverfügbarensoftwarebasiertenARSstammenaushochschuleigenenEntwicklungen,meistausInformatik-Fachbereichen.MehrereMas-terarbeitenundDissertationenandeutschenUniversitätenzuKonzeption,EntwicklungundEinsatzvonARSgingenausForschungs-undEvaluationsprojektenhervor(KraussLeón2016;vanKoll2015;Pohl2015;Gehlen-Baum2016;Hara2016).

DieanfänglicheEntwicklungalsnativeApps,spezifischprogrammiertfürdieSmartphone-Betriebssys-temeiOSundAndroidundseparatverteiltindieAppStoresvonAppleundGoogle,wurdewegendes

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Programmier-, Aktualisierungs- und Verteilungsaufwands bald aufgegeben (Schwartz et al. 2014).HeutesindsoftwarebasierteARSwebbasiert(HTML5),dasheißt,siebenötigenkeineInstallation,wer-den imBrowserdesSmartphonesaufgerufen, sindalsounabhängig vomBetriebssystem.Browser-AppsbringendieNotwendigkeitderSession-Verwaltungmitsich.ClickerdagegenbenötigenkeinSes-sionkonzept,keineSession-PINalsZugangscode.DerBesitzdesClickersunddessenFunkkopplungmitdemEmpfangssystemaufdemLaptopderLehrkraftberechtigenzurTeilnahmeanderBefragung.

Aus Kostengründenwird auf die Ausstattungsstrategie BYOD gesetzt, was aber in einem uneinge-schränktenWLANRisikenmit sichbringt, sieheTabelle4.AlsGegenmaßnahmekönntederWLAN-BetreiberdenAdressraumeinschränkenoderdieLehrkraftbringteinenmobilenARS-Routermit(Qui-beldey-Cirkeletal.2017b).

Tabelle4:VorteilehochentwickelterBrowser-ARSundihreRisiken

Vorteile Risiken

ü elaborierteTextauszeichnungundFrageformate,besondersgeeignetfürMINT-Fächer:Medieneinbin-dung,mathematischerFormelsatz,Syntax-HighlightingfürProgramm-code,rasterbasierteBildfrage:„WostecktderFehler?“

ü Online-Rückkanal:auchStudierendekönnenFragenstellenoderVer-ständnisproblemeliveperSmileys(Abbildung5),„Panik-Button“oder„Stopp-Schild“digitalrückmelden

• AblenkungderStudierendendurchNutzungvorlesungsfremderOnline-DienstewieWhatsAppundYouTube(Gehlen-Baum2016)

• VerunsicherungderLehrkraftdurchtechnischeÜberforderungbeiinsta-bilemWLAN

3.3 GamifiziertewebbasierteResponse-Systeme

UmdieintrinsischeMotivationzurTeilnahmeanAbstimmungenzusteigern,wurdenineinigenAudi-ence-Response-Apps Spielelemente eingebaut.UnterGamifizierung (Gamification, Kapp 2012) ver-stehtmandieÜbernahmevonElementen,dieoriginärausSpielanwendungenstammen,wieWettbe-werb,einzelnoderinTeams,Hintergrundmusik,Soundeffekte,Countdown,PunkteundRanglisten,innichtspielbasierteKontexte.AuchinderHörsaallehrewerdenbereitsgamifizierteResponse-SystemewieKahoot!undarsnova.clickdidaktischerprobt(FallmannundWala2016;Wangetal.2015;Quibel-dey-Cirkeletal.2017a).Kahoot!istanUS-amerikanischenGrundschulenweitverbreitet.Quizze,so-genannteKahoots,zudenLernzielenderSchulfächerindenverschiedenenJahrgangsstufenwerdenaufderKahoot!-PlattformalsOpenEducationalResources(OER)angeboten.

ImVergleichzuKahoot!bietetarsnova.clickaußerMultiple-ChoiceundUmfrageauchdienumerischeSchätzfrageundKurzantwortalsFrageformatean.Biszu26Antwortoptionensindmöglich,solangwiedasAlphabet.EskönnenEmojis,Bilder,VideosundmathematischeFormelninTeX-NotationindenFragetext und in die Antwortoptionen eingebundenwerden. Zusätzlich gibt es eineQuelltext-Syn-taxhervorhebung.DamiteignetsichdieAppbesondersfürMINT-Fächer,sieheAbbildung6.QuizfrageundAntwortoptionenwerdenauchaufdenSmartphonesderTeilnehmendenangezeigt.BeimAbstim-menkannaufeinerProzentskaladiesubjektiveAntwortsicherheitmitgeteiltwerden:von0%„gera-ten“bis100%„absolutsicher“.DerMittelwertwirdimErgebnisdiagrammangezeigt(ARSnova2017b).

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Abbildung6:MINT-QuizfragemitMedienundFormelninarsnova.click(Quelle:eigeneAufnahme)

Abbildung7:Quiz-LobbymitNicknamendereintreffendenPlayersinarsnova.click(Quelle:eigeneAufnahme)

DiemotivationaleBesonderheitvonarsnova.click istdieOptionderBonusvergabe.ExtrinsischeAn-reizeinFormvonBonuspunkten,anrechenbaraufdieAbschlussprüfungeinesModuls,sindweitver-breitetanHochschulen.DieBonusvergabeerfolgt imLive-WettbewerbamAnfangeinerVorlesung,umdieVorbereitungzuprüfen,undamEndederVorlesung,umdieAufmerksamkeitundMotivationderStudierendenhochzuhalten.EinWissensquizmitBonusvergabeamAnfangundEndeeinerVorle-sungführtzumehrundüberdasSemesteranhaltendePräsenzundfördertdasinteraktiveLernenim

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Hörsaal(Quibeldey-Cirkeletal.2017a).UmdieAnonymitätbeiderProjektionderRanglistezugewähr-leisten(durchselbstgewählteoderinKategorienvorgegebeneNicknamen,Abbildung7)undgleich-zeitigdieRealnamenderTeilnehmendenderLehrkraftmitzuteilen,bietetarsnova.clickeineAuthen-tifizierungan.DiesgeschiehtüberdenAuthentifizierungsdienst(LDAP)derBildungseinrichtung.

3.4 Papier-Clicker:Plickers

EinekostenloseundtechnischeinfacheAlternative,besondersgeeignetfürGrundschulklassen,istPli-ckers:plickers.com(FrengerundBernhardt2015,S.18f.).HierkommenstattSmartphonesundTabletsseitensderSchülerinnenundSchülerHandzetteloderKartenmiteinemQR-ähnlichenCodealsAb-stimmungstoolzumEinsatz.DieAbstimmungskartenkönneninverschiedenenGrößenheruntergela-denundausgedrucktwerden.DieLehrkraftistdieeinzigePerson,dieZugangzumWebhabenmussundeinSmartphoneinderKlassebenutzt.SiescanntmitderSmartphone-KameradiehochgezeigtenKarten,wobeidieCodesinEchtzeitdecodiert,ausgewertet(dienachobengehalteneKartenkanteent-hältdiegewählteAntwortoptionausABCD)unddieErgebnisseamBeamerangezeigtwerden.JedeKarteistgenaueinerPersonzugeordnet.DieAbstimmungkannpersonalisiert,demSitzplatzzugeord-netoderanonymerfolgen.Eskönnenmaximal63PersonenanderAbstimmungteilnehmen.FürdenHörsaal istdieseARS-Varianteeherungeeignet,damit zunehmenderEntfernungzwischenKameraundKartendieZuverlässigkeitderScanner-Softwarenachlässt(FrengerundBernhardt2015,S.19).

3.5 Lernkartei-Systeme

Lernkarten sind ein altbewährtes analogesBefragungstool.Hierwird nicht einAuditoriumbefragt,sonderndielernendePersonbefragtsichselbst.DiedigitaleFormderLernkarteibietetnebendemmobilenLernenimQuizformatvieleweitereVorteile:multimedialeLernkartenmiteingebettetenVi-deo-undAudiodateien,mathematischerFormelsatz,BerechnungdesLernstandsundmehr.Lernkar-ten-AppsgibteszuhaufindenAppStores,abernurwenigeunterstützendasKonzeptdesVerteiltenLernens.InderRegelwerdenLernkartennurnach„gewusst“oder„nichtgewusst“imdigitalenKartei-kasteneinsortiert. EineWiedervorlageder LernkartennachWiederholungsalgorithmenvonLeitner(2011)oderWoźniakundGorzelańczyk1994istnurinwenigenLernkartei-Systemenimplementiert.Mnemosyne,AnkiundSuperMemosinddiebekanntestenAusnahmen(Branwen2017).DasLernkartei-Projektarsnova.cardsbietetdarüberhinausauchautomatischverschickteErinnerungen:WannundwelcheLernkartenwiederholtwerdenmüssen,wirdzurberechnetenZeitperSmartphone-oderE-Mail-Benachrichtigungmitgeteilt(ARSnova2017c).

Abbildung8:WiederholungsalgorithmusnachLeitner:5-Fächer-Lernsystem(WikimediaCommons2012)

DerFünf-Fächer-AlgorithmusnachLeitner(Abbildung8)siehtvor,gelernteInhalteinbestimmtenZeit-intervallenzuwiederholen:NeueLernkartenliegenimvorderstenFachdesKarteikastensundwandernbeirichtigerBeantwortunginszweiteFach.DieLernkartendortwerdenallezweibisdreiTagezumwiederholtenLernenvorgelegt.BeirichtigerBeantwortungwandertdieLernkarteinsdritteFach,des-senKartenallezehnTagewiederholtwerden.LernfragenimviertenFachwerdenmonatlichwieder-holtund im fünftenFachnachdreiMonaten.Danachbleiben sienachhaltig imLangzeitgedächtnis

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haften.BeifalscherBeantwortungwandertjedeLernkarte,egalauswelchemFach,zurückinserste.DerFünf-Fächer-AlgorithmuskompensiertdenVerlaufderVergessenskurvenachEbbinghaus,sieheAbbildung4.

3.6 FunktionalerVergleich

WegenderVielzahldigitalerAudience-Response-SystemewurdeinletzterZeitversucht,diefreiver-fügbarenwebbasiertenSystemefunktionalzuvergleichen(Hara2016;KraussLeón2016;Brandhofer2016;ELANe.V.2016;FrengerundBernhardt2015).DieVergleichsstudienverwendenunterschiedli-cheKriterien,imAllgemeinendieunterstütztenFrageformate.DieTabelleinAbbildung9ausderDis-sertationvonHara(2016)berücksichtigtmit„teamchallenge“auchdasKriteriumGamificationundmit„livefeedback“,obeinRückkanalangebotenwird.EsfehlenallerdingsKriterien,obdieFragenundAntwortoptionenaufdemEndgerätangezeigtwerdenundauchnochspäterzurVerfügungstehen.OderobdieBewertungenalsLernstandskontrollefürdieLehrkraftundalsLerntagebuchfürdieStu-dentinunddenStudentenkursbegleitendmitgeführtwerden.IstdasderFall,kommtauchderDaten-schutzinsSpiel:WowerdendiepersonenbezogenenDatengespeichert?WirdeinVerfahrensverzeich-nisgeführt?GibteseineDatenschutzerklärung?

Abbildung9:FunktionalerVergleichwebbasierterARS(Hara2016,S.50)

DiederzeiteinzigenOpen-Source-ProjekteunterallenAudience-Response-SystemensindPINGO,ent-wickeltanderUniversitätPaderborn(PINGO2017;Kundischetal.2013)undARSnova,entwickeltander TechnischenHochschuleMittelhessen (ARSnova2017a;Quibeldey-Cirkel 2016).Beide Systemewerdenbereitsseit2012zurallgemeinenNutzungananderenHochschulenundBildungseinrichtun-genangebotenundzählenzudenbekanntesteninderdeutschsprachigenHochschuldidaktik.

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4 DidaktischeEinsatz-SzenarienEntscheidend für die studentische Akzeptanz des ARS-Einsatzes ist die Anonymität der Teilnahme.Riegler(2012)unterstreicht,dassesdenStudierendendabeiwenigerumdieAnonymitätgegenüberderLehrkraftgehealsvielmehrgegenüberdenPeersimPlenum.DesWeiterenistdieTransparenzderErgebnissebeiWissensabfragen–LernstandderGruppeversuseigenerLernstand–vongroßerBe-deutungfürdieBeteiligung:ErgebnissesolltenstetsunmittelbardurchProjektionamBeameroderAnzeigeaufdenEndgerätenderTeilnehmendenfürallesichtbarsein.FürdieAkzeptanzkontrapro-duktivistes,wennnurdieLehrkraftalleErgebnisseeinsehenkann.DieMeta-AnalysevonHunsu,A-desopeundBayly(2016)bestätigtdensignifikantpositivenEinflussvonAbstimmungundsofortigerErgebnisauswertungaufdieSelbstwirksamkeitserwartungderLernenden(perceivedself-efficacynachBandura1997).DieStudentinoderderStudentistüberzeugt,durchdieBeteiligunganAbstimmungendieAufmerksamkeitderLehrkraftgewinnenundsichindenLehr-undLernprozessaktiveinbringenzukönnen.

WeiteresignifikantpositivemotivationaleundaffektiveEffektedesARS-Einsatzessind(Kibler2015;KayundLeSage2009;Caldwell2007):

• FörderungdersozialenInteraktionunterdenStudierenden(Eisbrecher-Effekt)• FokussierungderAufmerksamkeitaufdieLernzieleundhöhereBeteiligungamUnterricht• SpaßamUnterrichtundgrößereZufriedenheit• FörderungderregelmäßigenAnwesenheitüberdengesamtenKursverlauf

AlsErklärungsansätze fürdie Lernförderlichkeit vonAbstimmungssystemendiskutierenChienetal.(2016)verschiedeneEffekte:

• Neuheitseffekt:DieNeuheitvonARSinLehrveranstaltungenfördertAufmerksamkeit,An-strengungundAusdauerderStudierendenunddadurchauchdieLernleistung.

• Testeffekt:DieÜberprüfungderLerninhaltefördertdenInformationsabrufunddamitdieBe-haltensleistung.

• Feedbackeffekt:DieRückmeldungdersummiertenAntwortenunddieErklärungenderLehr-kraftwirkenlernförderlich(Butleretal.2013).

VordiesemHintergrundpositiverEffekteaufdasLernverhaltenspanntsicheinbreitesSpektrumfürdenspontanenundinBlended-Learning-SzenarienintegriertenARS-Einsatzauf.Diezahlreichendidak-tischen Einsatzoptionen werden größtenteils durch innovative, von Hardware-Clickern nicht abge-deckte Funktionen implementiert, was aber in der Summe die Bedienung derart elaborierterResponse-Systemekomplexerwerden lässt.UmdieBenutzungskomplexität spürbar zu reduzieren,wurdenimARSnova-ProjektUseCasesalsFiltereingeführt,sieheAbbildung10.

4.1 Umfragen

Audience-Response-SystemeeignensichvorallemfürUmfragenzumVorwissen,zuMeinungen,Ein-stellungenundErwartungenderStudierendeninBezugzudenLernzielenderVeranstaltung.DerAuf-rufzurBeteiligunganeinerUmfragefördertpersedieAufmerksamkeitundKonzentrationderAnwe-senden,wasineinemgroßenAuditoriumdenangenehmenNebeneffektderReduktionallgemeinerUnruheimSaalmitsichbringt.InhaltlichgehtesbeiUmfragenmeistumfachspezifischeErkenntnis-gewinneundEvaluationenderLehr-undLernprozesse.WenndasBefragungstoolnurgeschlosseneFragenzulässt(Antwort-Wahl-VerfahrenwieMultipleundSingleChoice),solltestetsaucheineOptionfürEnthaltungangebotenwerden.OffeneFragen(FreitextalsAntwort)ermöglicheneinestärkereDif-ferenzierung und Individualisierung der Rückmeldungen. In kleineren Settings wie Seminaren und

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ÜbungenistdieAuswertungundDiskussionderErgebnisseausoffenenFragendirektmöglich.ImHör-saalwärezumindesteinespätereAuswertungundRückmeldungdurchdieLehrkraftdringendgebo-ten,umdenStudierendenWertschätzungfürihreBeteiligunganderUmfrageentgegenzubringen.

BeispielefürUmfragenmitARSgibtesjenachFachdisziplinviele.HiereinpaarBeispielefürUmfragen,überdieinderLiteraturhäufigberichtetwird(Bruff2009;Witt2015):

• UmfragenzumerwartetenAusgangvonHörsaalexperimenteninderPhysikundChemie• AbfragenvonDiagnosenundTherapievorschlägeninMedizinvorlesungen• ExperimentederPsychologieundWahrnehmungsphysiologiemitdemAuditorium• Demografische Befragungen zum Alter, Geschlecht, Sprachkompetenz, Stand im Studium,

Kurswiederholungetc.,umdieHeterogenitätderLernendenbeiderLehrplanungundUnter-richtsgestaltungzuberücksichtigen(SchmuckerundHäseler2016)

• EvaluationvonstudentischenReferatendurchdieSeminarteilnehmenden(PeerAssessment)• FormativeLehrevaluationamEndederVorlesungsstundemitwenigenFragen,zumBeispiel:

WashatIhnenheutebesondersgutgefallen?WasnehmenSiemit?WashabenSieheutenichtverstanden?

4.2 Live-Feedback

AnonymesLive-FeedbackzumVerständnisdesgeradestattfindendenLehrvortragshilft sowohlderLehrkraftalsauchdenZuhörenden:DieLehrkraftkannspontanaufrückgemeldeteDefiziteinihremVortrag reagieren, zumBeispiel,wennsieFachbegriffeoderAbkürzungenverwendet,diesiezuvornichteinführte,unddeshalbeinigeStudierendeinhaltlichnichtmehrfolgenkönnen.DerEinzelneimAuditoriumkannunmittelbarsehen,wievielederAnwesendengleichfallsSchwierigkeitenbeimFolgenderVorlesunghaben.

ImGegensatzzueinemHardware-ClickerorganisierteinwebbasiertesARSmitLive-FeedbackeinenRückkanal(Abbildung5),derzwartheoretischinallenLehr-undLernsettingsinanalogerFormexis-

Abbildung10:AuswählbareEinsatz-SzenarienmitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

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tiert,aberausunterschiedlichenGründenmeistungenutztbleibt.Sonimmtbeispielsweisemitzuneh-menderGrößedesAuditoriumsderMutderStudierenden,FragenperHandaufhebenzustellen,deut-lichab.

4.3 FormativesAssessment

EinformativesAssessmentermöglichteinesituativeEntscheidungüberdieAusgestaltungdesFort-gangseinerLehrveranstaltungaufgrunddesaktuellenLernstandsderGruppe.ImGegensatzdazuistdieAbschlussklausureinsummativesAssessmentundbietetkeineOptionzurVerbesserungderPrä-senzlehre.

Die sofortige Rückmeldung der Abstimmergebnisse zuWissens- undVerständnisfragen erlaubt einSelbst-MonitoringundeineSelbstbewertung.DerARS-EinsatzkannsomitalsKatalysatorwirken,umdieMetakognitionderLernendenzuerhöhenundumdieLernendenzuermutigen,Verantwortungfürden eigenen Lernprozess zu übernehmen, im Sinne von self-regulated learning (Bjork et al. 2013).Durchdasanonyme,aberdennochindividuelleFeedbackzumaktuellenLernstandwirdfürdieLernen-deneinesichereLernumgebunggeschaffen.

Ein formativesAssessment,differenziertnachVorbereitungaufdieLehrveranstaltungundLernleis-tunginderVeranstaltung(inAbbildung11umsetzbarmittelsVorbereitungsfragenundHörsaalfragenundderenBewertung),identifiziertimLernprozessProblemeoderNachholbedarfundhilft,dieLehreanzupassenunddenLernprozesszusteuern.

Abbildung11:LernstandsanzeigemitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

„Just-in-TimeTeaching“isteineweithinpropagierteLehrstrategie(MazurundWatkins2009),dieaufeinformativesAssessmentundderRückmeldungderLernendenzudenHausaufgabenbasiert,sodassdieLehrkraftdienächsteVorlesunginhaltlichangepasstvorbereitenkann.DasamVorabendderVor-lesungviaARSausgewerteteanonymeFeedback(BeantwortungderLernkontrollfragenzudenLehr-videos,RückfragenzudenÜbungsaufgaben)erlaubtesLehrenden,ihrenUnterrichtaufdietatsächli-

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chenBedürfnissederLernendenauszurichten.DasARSnova-Projektunterstützt„Just-in-TimeTeach-ing“,indemeszwischenVorbereitungsaufgabenundHörsaalfragen(Abbildung11)unterscheidetundjeweilseineLernstandsanzeigeanbietet.

4.4 PeerInstruction

PeerInstructionnachMazur(1997)zähltzudenwirksamstenLehr-undLernmethoden.SieermöglichtauchingroßenVorlesungenInteraktionundPartizipation.SieergänztdenFrontalunterrichtdurchDis-kussionenmitdenSitznachbarnübereinekonzeptionelleFragedesFaches.AndiePartner-oderKlein-gruppenarbeitschließtsichbeiBedarfeineDiskussionimPlenuman.

MitPeerInstructionwirddieklassische90-Minuten-VorlesungdurchdreibisvierKonzeptfragen, inderLiteraturClicker-Fragengenannt(Riegler2012),strukturellaufgebrochen.DieStudierendenden-kenzunächstüberdieineinemImpulsvortragerläuterteFragenachundbeantwortensieanonymperClickeroderSmartphone.AnschließenddiskutierensiemitihrenSitznachbarn,warumsiesichfüreinebestimmteAntwortoptionentschiedenhabenundversuchengegebenenfalls,anderevonihrenArgu-mentenzuüberzeugen.HierfürstehtderBegriffPeerInstruction:DieStudierendenunterrichtensichgegenseitig.DieLehrkraftgehtaußenentlangderSitzreihendurchdenHörsaalundversuchtheraus-zuhören,obdieKonzepteunddieTerminologiedesFachesbeimArgumentierenkorrektangewendetwerden,und leistetbeiBedarfHilfestellung.NachderPeer-Instruction-Phasewirdein zweitesMalüberdieFrageabgestimmt.DieLehrkraftschaltetjetzterstdieStatistikderbeidenAbstimmungsrun-denmitderhervorgehobenenrichtigenAntwortfrei,sieheAbbildung12.Abschließenderläutertje-mandausdemPlenumoderdieLehrkraftdierichtigeAntwortundnenntArgumentegegendieirre-führendenAntworten(Distraktoren).

Abbildung12:VisualisierungeinerZwei-Runden-AbstimmungmitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

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4.5 InteraktivePräsentation

EsgibtverschiedeneARS-Techniken,umdasFeedbackderStudierendensituativundunmittelbarzuvisualisieren,zumBeispielmitGoogleSlidesodereinerTwitterwall(MaltePersike,zitiertinSchneiderundMustafić2015,S.29).ImARSnova-ProjektwurdederUseCase„InteraktivePräsentation“imple-mentiert.MitdessenFunktionsumfangkanndieLehrkraftmitdemAuditoriuminteragieren,währendsievorträgt,sieheAbbildung13.DieStudierendenkönnenaufdemSmartphoneFragenundKommen-tarezurgezeigtenFolieschreiben.EinauffälligesSprechblasen-IconweistaufneueKommentarehin.AuchwerdendasLive-FeedbackzuTempoundVerständlichkeitdesVortrags(TypdesSmileysreprä-sentiertdenMittelwert)unddieAnzahlderZwischenfragenaufderFolieangezeigt.EinKlickaufdasKommentar-IconoderFragezeichengenügtunddieRückmeldungenderStudierendenwerdenange-zeigt.WirddieFoliemitWissens-undVerständnisfragenkombiniert,kanndieLehrkraftamEndeihresVortragsanderLernstandsanzeigedesKursesablesen,obdieLernzielederVorlesungerreichtwurden.

WirdeinebestimmteSchwellevon„Abgehängt“-bzw.„You`velostme“-Rückmeldungenüberschritten(Abbildung5),sozeigtsicheinWarndreieckanstelledesSmileysaufallenFolien.Dieseskannnurma-nuellzurückgesetztwerden,wasGelegenheitbietet,einaktuellesStimmungs-oderVerständnisbildüberdenUseCase„Live-Feedback“einzuholen.

Abbildung13:interaktivePräsentationmitARSnova(Quelle:eigeneAufnahme)

4.6 Aufwandsbetrachtung

DerEinsatzvonTechnikistmitAufwandverbunden.DieDigitalisierungderLehrebringtzusätzlicheinedidaktischeLernkurvemitsich.InderSummehandeltessichumAufwände,dienebendemregulärenLehrdeputataufzubringensind(anFachhochschulen18SWS).Auchhierhilftes,NutzenundAufwandgegenüberzustellenunddieEinstiegsschwelleindieTechnikniedrigzuhalten.DaswurdeimARSnova-ProjektinmehrerenwissenschaftlichenUsability-Testreihenerforschtundumgesetzt:DieNutzungdesAudience-Response-Systemswird inUseCases angebotenmit unterschiedlichenAufwänden, sieheAbbildung 10. Die niedrigste Einstiegsschwelle wurdemit ABCD-Fragen als Einfachauswahl (SingleChoice)implementiert.WiebeiderPublikumsfragein„WerwirdMillionär?“werdendieStudierenden

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aufgerufen,untervierOptionenabzustimmen,wobeidieFrageaufderFolie,alsTafelanschrieboderverbalzukommunizierenist.

AlleanderenUseCasessetzenvoraus,dasssichdieLehrkraftmitderGesamtfunktionalitätdesSystemsvertrautgemachthat.DerAufwandfürdieARS-NutzungunddieentsprechendeAnpassungvonLehr-konzeptenkannmitzusätzlichzumLehrdeputatzuerbringendenSemesterwochenstunden(SWS)ab-geschätztwerden:

• 0bis0,5SWS:EswirdeinARSmitRückkanalalsdigitaler„Kummerkasten“eingesetzt,wobeinebenKummervorallemauchFragenzudenInhaltenderaktuellenVorlesunggeäußertwer-densollen.AufdieFragenwirdzuBeginndernächstenVorlesungoderimKursforumderLern-plattformeingegangen.

• 0,5bis2SWS:DieVorlesungwirdmitdreibisfünfVerständnisfragennacheinzelnenLehrab-schnittenangereichert.

• 2bis3SWS:DieVorlesungwirdgemäßdenLehrmethodenJust-in-TimeTeachingundPeerInstructiondidaktischneukonzeptioniertundumfasstdreibisvierClicker-FragenproDoppel-stunde.DieNeukonzeptioneinerVorlesungistaufwändig.DerAufwandwirdaberinfolgen-denSemesterndeutlichgeringer.

FürLehrende,diedenEinsatzeinesAudience-Response-Systemserlernenwollen,werdenderzeitdi-daktischeBausteineentwickelt,dieaufdasMusterkonzept(DesignPatterns)ausderInformatikrekur-rieren (Wedekind 2015). Das renommierte Informations- und Qualifizierungsportal e-teaching.orggehtdiesenWeg.EinBeispielfürdieVermittlungvondidaktischemErfahrungswisseninPattern-FormgibtWitt(2015)mitderDarstellungdesThemas„Abstimmungssysteme(Didaktik)“.DerAufwandfürdas Recherchieren und Studieren der einschlägigen ARS-Literatur, die Auswahl eines geeignetenResponse-ToolsunddasdidaktischeEinbettenindenUnterrichtkanndurchARS-Patternsdeutlichre-duziertwerden(Klingeretal.2015).Didaktik-PatternswerdenineinemeinheitlichenTextformatbe-schrieben:NamedesPatterns,Rahmenbedingungen,Problemstellung,Lösung,Details,Stolpersteine,Vorteile,Nachteile,Beispiele,Werkzeugeundweiterführende Informationen.SowurdebereitsdasErfahrungswissenvonHochschullehrenden,dieARS-TechnikimUnterrichteinsetzen,eineARS-Didak-tikseitmehrerenJahrenpraktizierenundEvaluationendesEinsatzespublizierthaben,imPattern-For-matdokumentiert,zumBeispieldasARS-Pattern„Wissens-oderMeinungsabfrageinderGroßvorle-sung“(Klingeretal.2015,S.78-80).

5 GoodPracticesDererfolgreicheEinsatzeinesAudience-Response-SystemssetzteinebestimmteEinstellungzuLehreundTechnikvoraus:

• DieLehrkraftmussdidaktischaufgeschlossenundamLernerfolgderStudierendenglaubhaftinteressiertsein.DazumusssiediePerspektivederLernendeneinnehmenkönnen,Empathieaufbringenundlernendenorientiertunterrichtenwollen.

• EinetechnikaffineEinstellung istBedingung,dieBereitschaftzur intensivenMediennutzungjenseitsvonPowerPointundBeamer.SolleinwebbasiertesAudience-Response-Systemein-gesetztwerden,soistaucheinallgemeinesVerständnis,wiedasWebfunktioniert,wichtig.DerBrowseraufdemSmartphonesolltekeineunbekannteGrößesein.

• DidaktischesStehvermögen:WerTempoundInhaltseinesUnterrichtsaufgrundvonLive-Feed-backausdemStehgreifanpassenwill,mussagilunterrichtenkönnen.EinmitARS-Technikun-terstützterfragengeleiteterVortragkenntkeinerhetorischenFragen;dasAuditoriumantwor-tetimmer.

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AberesgibtGoodPractices,einenumfangreichenFundusanErfahrungenimEinsatzvonAudience-Response-Systemen in der Lehre: Bruff 2009; Burgess et al. 2016; Caldwell 2007; Kay und LeSage2009b;PeezundCamuka2014,2015;SchmidtundHinderer2016;Witt2015.WennmandieseErfah-rungen,wieimFolgendenfürdenEinsatzeineswebbasiertenARSskizziert,inderVorbereitungundDurchführungseinesUnterrichtsberücksichtigt,werdensichdiegewünschtenlernförderlichenEffekteauchzeigen.

5.1 ARS-Technik

NadelöhrAccessPoint:DerInternetzugangimHörsaalerweistsichoftalsNadelöhr,verstopftdurchFacebook,WhatsApp&Co.Das liegthäufigander InstallationvonAccessPoints,dieeigentlich fürHeimnetzwerkebestimmtundnurfüretwa50gleichzeitigeVerbindungenausgelegtsind.Esseidenn,dieIT-VerantwortlichenwissenumdieseEinschränkungundinvestierenindieEnterprise-VersionderAccessPoints,die500bis1.000gleichzeitigeVerbindungenermöglichen,aberauch10bis20Malteu-rersind.EineNachfrageinderIT-Abteilungdürfteaufschlussreichsein.OftstehtaberauchdasMobil-funknetzimHörsaalzurVerfügung.DieLehrkraftsollteindiesemFalldieStudierendendaraufhinwei-sen,beiVerbindungsproblemendasWLANaufdemSmartphoneabzuschalten.Zumindestsolltege-währleistet sein,dassdieLehrkraftwährenddesARS-Einsatzes störungsfreionline ist.Es istgut zuwissen,wiemaneinenmobilenHotspotaufseinemSmartphoneeinrichtet.VieleichtgibtesjaaucheinenLAN-AnschlussfürdieLehrkraftamRednerpult.

AbstimmeninGruppen:SolltennichtalleaufdenARS-Servergelangen,sogibteseineeinfacheorga-nisatorischeLösungmitdidaktischemPotenzial:dasAbstimmendurchSitzgruppenimHörsaal.DreibisfünfStudierendestimmendabeigemeinsamübereinSmartphoneab.DasfördertganznebenbeidaskollaborativesozialeLerneninderGruppe.SchließlichgehtesindenARS-SzenarienkeineswegsumeinevollzähligeBeteiligungderAnwesenden, sondernumStimmungsbilderund repräsentativeUmfragen.

KeinÜberraschungseffekt:KündigenSieIhrenStudierendendengeplantenARS-EinsatzaufderLern-plattforman.ErklärenSie,warumSieeinAudience-Response-Systemeinsetzenwollen(HinweisaufStudienzurLernförderlichkeit),dassdieUmfragenanonymerfolgenundkeinePrüfungdarstellen.Ne-beneineranhaltendenNutzungsakzeptanzsorgenSiesodafür,dassesbeimerstenEinsatznichtzueinemmassivengleichzeitigenDownloadderWeb-AppunddamitzueinerWLAN-Überlastungkommt.WenndieStudierendenbereitsvorderVorlesungdieWeb-AppaufdemGerätaufgerufenhaben,dassiemitindenHörsaalbringen,dannistdieAnwendung(zumindestbeiHTML5-Apps)bereitsimBrow-servorhanden.WennIhreStudierendendasSystemzuhauseundinallerRuhekennengelernthaben,könnenSie imHörsaalohneweitereErklärungenzurTechnikundBedienungdieersteAbstimmungstarten.IdealerweisehabenSievordererstenVorlesungeineARS-BefragungzumVorwissenundzudenErwartungenerstelltundpräsentierendieErgebnissezuBeginnderVorlesungamBeamer.AufdieseWeisesinddasBefragungstoolundseineBedeutungfürIhrenUnterrichtbestenseingeführt.

Medienwechsel:EinwebbasierteARSläuftineinemBrowser;MicrosoftPowerPoint,AppleKeynoteoderAdobeReadersindDesktop-Anwendungen.WechselnSieausderFolienansichtIhrerPräsenta-tionstetsüberdieTastatur–TastenkombinationausALTundTaboderaufeinerMac-TastaturausCMD⌘undTab–zurARS-AnsichtimBrowserundzurück,sieheAbbildung14.EinSuchennachdemBrowsermitderMausinderTaskleistewirktunbeholfenundwirdalsMedienbruchempfunden.Er-fahrendeVortragendewissen,dassmandemAuditoriumkeineFolieimEditiermoduspräsentiert.DasgiltauchfüreinARS:JederBrowserhateineVollbildansichtodereinenPräsentationsmodus.MitdemTastengriff STRGbzw.CMD⌘ und+könnenSiedieARS-Ansichtbeliebigvergrößern,bis auchdiehintersteSitzreiheimAudimaxdieFrageundAntwortoptionengutsehenkann.

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Abbildung14:MedienwechselzwischenPräsentationundARSperTastenkombination(Quelle:eigeneAufnahme)

Rollenwechsel:SpielenSieIhrQuizoderdiegeplanteAbstimmunginbeidenRolleneinmalvollständigdurch,bevorSieindenHörsaalgehen.DazubrauchenSieentwedereinenzweitenBrowseraufIhremLaptopoderSiebeantwortendieFragenaufIhremSmartphone.LetztereserlaubtIhnenzuprüfen,obderFragetextunddieAntwortoptionenmiteventuelleingebundenenBildern,VideosoderFormelngutlesbaraufeinemkleinenDisplayangezeigtwerden.

5.2 ARS-Didaktik

TastenSiesichandieFunktionalitäteineswebbasiertenARSschrittweiseheran.BeginnenSiemitderFunktion.diedereinessimplenHardware-Clickersentspricht,undstellenSienurABCD-Fragen.WennesfürIhrUnterrichtsfachzweckmäßigscheint,erkundenSieauchdieelaboriertenFrageformatekom-plexererResponse-Systeme,siehedieKriterienderVergleichstabelleinAbbildung9.ErstwennSiedieTechnikbeherrschen(nichtumgekehrt),testenSiedieRückkanal-Optionen–Live-FeedbackundZwi-schenfragen–zurAnpassungIhresUnterrichtsandasVerständnisIhrerStudierenden.

Wenigeristmeistmehr:StellenSienichtzuvieleUmfrageninden90MinutenIhrerVorlesung.Dasführtdazu,dasssichdieStudierendenfortwährendmitihrenSmartphonesbeschäftigen.NebendemRisikoderAblenkungführenständigeUmfragenauchzurAbnutzungdesAudience-Response-Effekts.Besseristes,erstamEndeeinerLerneinheitzweibisdreiVerständnisfragenzustellenoderSiestellendieVorlesungnachderLehr-undLernmethodePeerInstructionaufwenigeKonzeptfragenum.

DieAntwortnichtzuwissenistaucheineAntwort:StellenSiekeineFrageohneeineOptionfürEnt-haltung(„weißnicht“),sonstverfälschengerateneAntwortendieRepräsentativitätallerAntworten.DaskönnteSieüberdentatsächlichenWissensstandIhresAuditoriumstäuschen.

ZeitfürsAbstimmen:SetzenSiedenCountdownfüreineAbstimmungoderMC-Fragenichtzukurzan;zwanzigSekundenproAntwortoptionisteinguterErfahrungswert.BesondersineinerQuizrundeun-terWettbewerbsbedingungenmiteinemspielbasiertenARSwieKahoot!,Socrativeoderarsnova.clicksolltejederdieChancezurakzeptiertenAbstimmunghabenundseinenNicknamenimRankingsehen,auchbeieinerschlechtenPlatzierung.DieintrinsischeMotivationdesSpieltriebsbleibtsoerhalten.

Erlemann et al. (2014) haben ihre Empfehlungen für den didaktischen Einsatz eines Audience-Re-sponse-Systemsprägnantzusammengefasst.DieEmpfehlungendeckensichmitdenErfahrungendesAutors:

„IntegrationindasdidaktischeKonzept:DerEinsatzvonMobileResponseSystemensollnichtzueiner‚Gag-Didaktik’führen,sondernüberlegtundbegründeterfolgen.Essollzueinergeschickteninhaltli-chenundmethodischenRhythmisierungbeitragen.DiesewiederumorientiertsichvorallemandenLernzielen, den Lerninhalten und der Zielgruppe. Sonst wird aus einem lernfördernden MediumschließlicheinStrohfeuer,dasschnellseineWirkungverliertundeherzueinemÄrgerniswird.

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InteressezeigenfürdieResultate:Selbstwennesnureinekleine,kurzeUmfrageist:VondenStudie-rendenwerdenBeiträgeerwartet.Diesesindentsprechendzuwürdigen,indemsieanalysiert,zurDis-kussiongestelltundkommentiertwerden.SolcheWertschätzungisteinwichtigerLernmotivatorundstelltzudemsicher,dasssichdieStudierendenauchbeinachfolgendenUmfragenbeteiligen.DerEin-satzeinesMobileResponseSystemsistalsoimmerauchvomEnde,demResultat,herzuplanen.

Dramaturgie:Teilnehmendeneugierigmachen:BevordieLernendendurchdenEinsatzdesClickersaufdenInhaltneugieriggemachtwerdenkönnen,mussdieGruppeaufdenGebrauchdesToolsein-gestimmtwerden.AuchwenndasSystemeinfachzubedienenistundaufjedemPultmindestenseinLaptopstehtodereinSmartphoneliegt,brauchteseingewissesMaßanÜberwindung,mitzumachen.MiteineranimierendenAnmoderationsollendieStudierendendeshalbneugieriggemachtwerdenaufdiefolgendenResultate,zudenensieselbsteinensubstantiellenAnteilliefernkönnen.

EsgehtumeineStandortbestimmung,nichtumeinerepräsentativeStudie:AuchwenndasTooleinehoheErreichbarkeit aufweist,werdennoch langenichtalleanwesendenStudierendenmitmachen.Hiergilt:Werdabeiist,istrichtigundwichtig.ZulangesWartenodergarZwangvernichteteinenderVorzügediesesInstruments,nämlichquasi inEchtzeiteinBildderGruppezuerhalten.DasResultateiner Befragungmit demMobile Response System ist in jedem Fall eine Standortbestimmung derGruppeundalssolchezubetrachten.DamitgibtsieeinerseitsaucheineRückmeldungandieStudie-renden,dienichtteilnahmen,undlässtandererseitsfürDozierendeRückschlüsseüberdieGruppezu.

SichnichtvontechnischenSchwierigkeitenablenkenlassen:AllenfallsbehindernauchtechnischeHür-den einzelne StudierendebeimMitmachen.Hier jeweils alle technischen Schwierigkeiten aus demWegräumenzuwollen,wärenichtzielführend,weilschlichtzuzeitaufwendig.ImEinzelfallkanndenBetroffenenSupportinderPauseangebotenwerden.WichtigistzudemderHinweis,dassderEinsatzdesSystemswiederholterfolgtunddassauchausderReflexionderResultate,zudenenmannichtselbstbeitrug,gelerntwerdenkann.(...)

ZeitfürDiskussionundReflexioneinplanen:ZuguterLetzt:WersichfürdieErgebnisseinteressiertunddiesealsGruppenbildzurDiskussionstellt,mussdafürgenügendZeiteinplanen.DerSpiegelinFormderpräsentiertenResultatewirdeinigesauslösen–unabhängigvondengestelltenFragen.InsolchenMomentengeschehenwichtigeLernprozesseundeslohntsichdeshalb,hierZeitzuinvestieren.“(Er-lemannetal.2014,S.8ff.,dieReferenzenimZitatwurdenausgelassen)

5.3 Fragendesign

DielernförderlicheNutzungeinesResponse-SystemsstehtundfälltmitderQualitätderFragen.DerMehrwertliegtnichtinderTechnologieselbst,sonderninderMethodedesFragenstellens.Daser-warteteLernergebniskannnursogutseinwiediegestellteFrage.Deshalbsolltenlieberwenige,aberdafür qualitativ hochwertige Fragen gestellt werden. Insbesondere tiefgründige VerständnisfragenundFragenzurTransferförderungdeserworbenenWissenshabensichals lernförderlicherwiesen,selbstredend,dassderenFormulierungsehraufwändigist(Pashleretal.2007,S.29ff.;SchneiderundMustafić2015,S.125ff.;Caldwell2007).

WieMultiple-Choice-Fragenformalgestaltetwerdensollten,beschreibtausführlichdasE-Assessment-ZentrumderUniversitätBremenineinemOnline-Leitfaden(Bücking2017).WennesdasARSerlaubt,sindLückentextundKurzantworteinerMultiple-Choice-Fragevorzuziehen,weilsieinderRegeleinegrößerekognitiveAnstrengungerfordern.NachderAbstimmungsolltendiekorrekteunddieabgege-beneAntwortalspersönlichesFeedbackzumLernprozessaufdemmobilenEndgerätmarkiertsein.

DiewichtigsteninhaltlichenGestaltungsprinzipiensindschnellzusammengefasst:

• JedeFrageadressiertnureinbestimmtesLernzielundistklausurrelevant.

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• DieFragesolltemöglichsteine„wünschenswerteErschwernis“(desirabledifficulty,BjorkundBjork2014)beinhalten,umderVerstehensillusionentgegenzuwirkenunddieLösungdurchkognitiveAnstrengungimLangzeitgedächtniszuhalten(Bjorketal.2013).

• EineneueLerneinheitsolltemitTestfrageneingeführtwerden,umrelevantesVorwissenderStudierendenzuaktivierenundihreAufmerksamkeitaufdasneueThemazulenken(Pashleretal.2007,S.19f.).

• FragenkatalogefürfachspezifischeKonzeptfragen(Clicker-FragenfürPeerInstruction)sindalsOpenEducationalResources imNetzverfügbarundsolltenwegen ihrererprobtenQualitätgenutztwerden(Riegler2012).

• NachMöglichkeitsolltenauthentischepraxisnaheFragenausdemBerufslebengestelltwer-den:Fallbeispiele,Fallvignetten,berufstypischeSituationen,Experimente.

6 FazitLernen isteinaktiverundsozialerProzess. Lehrende,diedenLernprozess imHörsaalunterstützenwollen,sindherausgefordert,AnreizezuraktivenAuseinandersetzungmitdenLerninhaltenzugeben.SeitSokrateswirdalsErkenntnismethodedasFragenstellenimUnterrichtpraktiziert(SokratischeMe-thode).DieLernförderlichkeitdesfragend-entwickelndenUnterrichtensgiltheutealsempirischgesi-chert.AktivesLernendurchAbfragenundBewertendesWissensstandsmitAudience-Response-Sys-temenruftdenTestingEffecthervor,wiederholtesAbfragendesGelernteninlängerwerdendenAb-ständendenSpacingEffect.BeideLerneffektetragenentscheidendzurVerfestigungundNachhaltig-keitdesWissensbei.

MitAudience-Response-SystemenlassensichzweizentraleGestaltungskriterienguterLehreerfüllen:erstensindividuellesFeedbackzumLernstandrelativzumLernzielundzweitensReflexiondereigenenLehrpraxisdurchformativesAssessment.DieARS-Technikalleinbewirktwenig;ihrEinsatzmusswiejedeandereLerntechnologiedidaktischgeplantwerden,umlernförderlichzusein.DabeiistdasAuf-wand-Nutzen-Verhältniszubedenken:DiedigitaleAnreicherungeinertraditionellenVorlesungerfor-derteinengeringenAufwand,die Integration inLehr-undLernmethodenwiePeer InstructionundJust-in-TimeTeachingeinenhohenwegenderNeukonzeptionderVeranstaltung.

ZuletzteinWortderBeruhigung:HabenSiekeineAngstvorderDigitalisierungIhrerPräsenzlehre.DerEinsatzeinesAudience-Response-SystemsimHörsaaloderSeminarraumwirdwegendesNeuheitsef-fekts,derBekanntheitderPublikumsfrageaus„WerwirdMillionär?“unddesSpaßfaktorsinderspie-lerischenQuiz-VariantegarantiertvondenStudierendenbegrüßt.EinAkzeptanzproblemgibtesnicht.AuchaufSeitenderDidaktikbewegenSiesichaufsicheremTerrain:DielernförderlichenEffektedesARS-EinsatzessinddurchdieempirischeLehr-undLernforschungbestätigt. InformiertmansichvordemerstenARS-Einsatzüberdie technischenunddidaktischenHürdenundFallstricke, sowirddiedigitaleAnreicherungdereigenenPräsenzlehreohneFrustrationundmitgeringemAufwandgelingen.

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Autorenkurzportrait

Quibeldey-Cirkel,Klaus,Prof.Dr.,[email protected]

KlausQuibeldey-CirkelistProfessorfürInformatikanderTechnischenHochschuleMittelhessen,THM.SeineSchwerpunkteinLehreundForschungsindWebEngineering,UsabilityEngineering,AudienceResponseSystemsundMediendidaktik.EristLeiterdesOpen-Source-ProjektsARSnovaundE-Learn-ing-BeauftragterderTHM.