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1 Lehrpersonengesundheit fördern und erhalten Die Kunst – in der Schule gesund und gerne zu arbeiten 4. November 2015 Salzburg – Tagung für GesundheitsreferentInnen Titus Bürgisser Zentrum Gesundheitsförderung PH Luzern Programm 1. Gesundheitsförderung – eine Haltung 2. Herausforderungen für die Gesundheit in pädagogischen Berufen 3. Balancieren im Beruf: Strategien auf 4 Ebenen – dort ansetzen, wo ich etwas bewirken kann 4. Eine Geschichte zum Abschluss

Lehrpersonengesundheit fördern und erhalten · Mensch im Zentrum Selbstkompetenzen Wertschätzung Schulklima Schule als Lern-und Lebensraum Kraft tanken. Ruhebereich für Erwachsene

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Lehrpersonengesundheit fördern und erhalten

Die Kunst – in der Schule gesund und gerne zu arbeiten

4. November 2015Salzburg – Tagung für GesundheitsreferentInnen

Titus BürgisserZentrum Gesundheitsförderung PH Luzern

Programm

1. Gesundheitsförderung – eine Haltung2. Herausforderungen für die Gesundheit in

pädagogischen Berufen3. Balancieren im Beruf:

Strategien auf 4 Ebenen – dort ansetzen, wo ich etwas bewirken kann

4. Eine Geschichte zum Abschluss

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Was tue ich hier eigentlich?

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Aaron Antonovsky

Salutogenese: Wie entsteht Gesundheit?

Womit kann erklärt werden, dass einige Menschen unter

gewissen Belastungen (körperlich, seelisch) krank werden und andere nicht?

Kohärenzgefühl!

Warum bleiben Menschen gesund?

Versteh-barkeit

Bewäl-tig-

barkeit

Sinn-haftig-

keit

Aaron Antonovsky beschreibt drei zentrale Faktoren für die Gesundheit und bezeichnet diese als Kohärenzgefühl (1988).Das Kohärenzgefühl ist ein dynamisches Gefühl des Vertrauens ...

Das Kohärenzgefühl

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Sternstunden der letzten WocheWas ist Ihnen gelungen? Was haben Sie gut gemacht?

Erzählen Sie Ihrer Nachbarin / ihrem Nachbarn von Sternstunden in der vergangenen Arbeitswoche.

• Was ist Ihnen gelungen?• Was haben Sie gut gemacht?• Was hat Sie gefreut? • Was gibt Ihnen Energie und• Motivation?

Das halbvolle Glas sehen:Fokus auf die Ressourcen, auf das Gelingende

Gesundheitsförderung ist eine Haltung

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Diese salutogene Haltung prägt:

Den Umgang mit mir selber und mit meiner Energie

Die Gestaltung der Beziehungen unter den Lehrpersonen

Den Umgang der Schulleitung mit den Lehrpersonen

Unseren Umgang mit den Schülerinnen und Schülern

Wie wir mit unseren Ressourcen umgehen: sorgfältig planen, realistisch sind,

Die Gestaltung der Schulentwicklungsprozesse

Wie gesund sind Menschen in pädagogischen Berufen?

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Vor der Arbeit – nach der Arbeit

Vor der Arbeit – nach der ArbeitVor der Arbeit – nach der Arbeit

Vor der Arbeit – nach der Arbeit

Jede/r geht die Sache anders an!

Untersuchungen Schweiz

• Bieri kommt nach einer Untersuchung im Kanton Aargau zum Schluss, dass Lehrpersonen hoch belastet sind und trotzdem gerne unterrichten. (Bieri 2006)

• In mehreren Kantonen der Schweiz liegen die Kosten von Frühpensionierungen von Lehrpersonen deutlich höher als die anderer Berufsgruppen (Herzog 2008. Kramis-Aebischer 2004)

• 20 % der LP fühlen sich ständig überfordert• 30 % haben einmal im Monat depressive Beschwerden• 30 % sind Burn-out gefährdet• 87 % macht der Beruf Spass• 66 % können ihre Fähigkeiten voll einsetzen und sind

gerne am ArbeitsplatzFHNW, Kunz et. al. 2014

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Situation in ÖsterreichRund 2500 Lehrpersonen aus 317 Schulen befragt. 65.5% Frauen. 34.5% Männer, LP der Sekundarstufe

Selbsteingeschätzter Gesundheitszustand

• 50% fühlen sich ausgezeichnet bzw. sehr gesund

• 40% bezeichnen ihre Gesundheit als gut

• 10% bezeichnen ihre Gesundheit als weniger gut bzw. schlecht

Körperliche und psych. Beschwerden (Symptom-Checklist)

• 65% täglich oder wöchentlich Beschwerden

Burnout (Maslach Burnout Inventory MBI)

• 18% Burnout-gefährdet oder -betroffen

• Stärkste Belastung im Bereich emotionale Erschöpfung

• Leistungsmangel und Depersonalisierung scheinen weniger ein Problem zu sein.

Austrian Teacher Health Survey 2006nach Robert Griebler in: Dür/ & Felder Paig (Hrsg.) (2011).Lehrbuch schulische Gesundheitsförderung

Was belastet?> Aktuelle Studie aus der Schweiz

• Hohe Arbeitsmenge

• Konflikte mit Eltern

• Schwierige Schülerinnen und Schüler,

• Präsentismus FHNW, Kunz et. al. 2014

• Immer unter Beobachtung

• Oft keine Pausen

• Delegation von ErziehungsaufgabenLCH, Beat Zemp, Okt. 2014

Lehrpersonen sind hoch belastet – doch die meisten unterrichten gerne. (Bieri 2006, Untersuchung im Kanton Aargau)

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Was belastet?• Verhalten schwieriger Schüler, Klassengrösse,

Stundenzahl, Schulverwaltungsaufgaben, Koordinierung beruflicher und privater Verpflichtungen Schaarschmidt,

• Verantwortung, ständige Konzentration, psychische Belastung strenge Kontrolle, dauernder Kontakt, aber auch: kein Kontakt (Johnen, Calw 1998)

• Unsoziales Verhalten der SchülerInnen, Gewalt und Aggression der Schülerschaft, problembeladene SchülerInnen, Lärm und Unruhe, Unmotivierte SchülerInnen, Erwartungsdruck der Eltern, Reformen (Bieri, 2006)

Was belastet Sie in Ihrem Berufsalltag als Lehrperson?

Austausch zu zweit• Was belastet Sie selber im

Unterrichtsalltag? Welche Beobachtungen machen Sie an Ihrer Stelle in Bezug auf die Gesundheit der Mitarbeitenden?

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Wie wirken sich die Belastungen aus?

Auf die Fachpersonen• Müdigkeit, Nervosität, schlechte Laune als Indikatoren für

Depressivität (Delgrande, Kuntsche, Sidler 2005)

• Burnout

• Körperliche Beschwerden

• Psycho-somatische Beschwerden

Auf die Arbeit mit den SchülerInnen• Verminderte Unterrichtsqualität, Depersonalisierung, Zynismus,

schlechtes Klassenklima etc.

Auf die Zusammenarbeit im Kollegium• Vermehrte Konflikte, oder Rückzug, Mobbing, belastetes Klima im

Kollegium,

Fokus auf gesundheitsförderndes Verhalten Was erhält im Beruf gesund?

Den Blick weg von der Schlange lenken!

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Von der atemlosen

zur atmenden Schule

(Brägger, Bucher, 2008)

Institutioneller SockelBestehend aus haltgebenden

Bausteinen des Schulprogramms

Der Balancierende Mensch im Zentrum

Selbstkompetenzen

Wertschätzung

Schulklima

Schule als Lern-und Lebensraum

Kraft tanken. Ruhebereich für Erwachsene

Erfolge bilanzieren

Partizipation

Supervision

Gesundheitsmanagement

Arbeitsplatz Schule Ergonomie

SchulprogrammMit Zielen und schulorganisatorischen Entscheidungen

Wie gelingt das Balancieren im Beruf?

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Handlungsebenen zur Förderung der Gesundheit

Bildungs- und Schulpolitik

Schule entwickeln

Unterricht entwickelnTeams bilden

Personen stärken Dort ansetzen, wo ich am meisten gestalten kann!

HandlungsebeneBildungs- und Schulpolitik

10% Kürzung bei der Logopädie für Kindergarten und Schulkinder. (AG 2014)

Was wir tun können:

• Sich engagieren statt lamentieren!

• Berufsverbände unterstützen

• Politisches Engagement für Bildung auf allen Ebenen

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Schule entwickeln

Institutioneller SockelBestehend aus haltgebenden

Bausteinen des Schulprogramms

Kompetenz-Balancierstange

Selbstkompetenzen

Wertschätzung

Schulklima

Schule als Lern-und Lebensraum

Kraft tanken. Ruhebereich für Erwachsene

Erfolge bilanzieren

Partizipation

Supervision

Gesundheitsmanagement

Arbeitsplatz Schule Ergonomie

SchulprogrammMit Zielen und schulorganisatorischen Entscheidungen

Wie gelingt das Balancieren im Beruf?

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Schulbezogene Strategien

• kompetente Führung, Klarheit, Kommunikation

• Personalentwicklung

• Mitarbeiter-Gespräche - Feedbacks

• Support- und Beratungsangebote bei schwierigen Klassen, Schülern oder Gesprächen

• Weiterbildungsmöglichkeiten

• Schulklima gestalten

• Partizipation

• Zusammenarbeit fördern

Direktives salutogenes LeitungshandelnHarazd, Gieske, Rolff 2009

Dimensionen Handlungsmöglichkeiten

Verstehbarkeit • Transparenz in Verantwortungsregelung / Entscheidungen

• Informationsfluss fördern

• Aufgabenklarheit

• Verständliche Erklärungen

Bewältigbarkeit • Passung von Aufgabe und Person

• Selbstwert fördern durch Anerkennung und Rückmeldung

• Individuelle Stärken und Schwächen berücksichtigen

• Optimale Arbeits- und Organisationsstrukturen schaffen

• Kooperationsgelegenheiten ermöglichen

• Materialaustausch fördern

Bedeutsamkeit • Zielorientiertes Handeln

• Vermitteln von Visionen

• Gemeinsame Zielsetzung

• Handlungen erläutern / Zielklarheit

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Beispielfragen für salutogenes LeitungshandelnHarazd, Gieske, Rolff 2009

Dimensionen Kommunikation Struktur

Verstehbarkeit Drücke ich mich verständlich und strukturiert aus?

Verfügt die Schule über gute Kommunikationsstrukturen und ist Transparenz gegeben?

Bewältigbarkeit Wissen die Mitarbeitenden, dass sie meine Unterstützung haben?

Sind die Arbeitsabläufe ökonomisch gestaltet und werden die Ressourcen optimal eingesetzt?

Bedeutsamkeit Habe ich eine Begründung gegeben bzw. die Bedeutsamkeit aufgezeigt?

Haben wir ein gemeinsames Ziel bzw. eine Vision, auf die wir zielstrebig hinarbeiten?

Ebene SchulentwicklungWas Sie konkret tun können

Instrumente:

• FASS Fragebogen zur Arbeitssituation an Schulen (FASS, A. Krause)

• IEGL Instrument zur Erhebung der Gesundheit von Lehrpersonen (Schaarschmidt, Fischer)

• Instrumente zur Erfassung des Schulklimas

Mit professionellen Instrumenten Belastungen und Ressourcen an Ihrer Schule erheben.

Daraus abgeleitet Schulentwicklung zielorientiert im Hinblick auf verbesserte Gesundheit planen und realisieren.

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Unterricht entwickelnTeams bilden

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Fluchtstrategien sind verlockend … …aber nicht wirklich hilfreich!

Das Ballon-Modell

Unterrichtsstörungen sind Symptome – sie sind Botschaften, die es zu entschlüsseln gilt.

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Hunger nach Beachtung

Kohärenzsinn schwach

Lehrperson hat zu wenig Energie

Wirkungslose Interventionen

Unklare Abmachungen

Qualität des Unterrichts

Situation und Blelastungendes Schülers

«Lehrpersonengesundheit beginnt bei gelingendem Unterricht»

• Hinschauen, wo Unterrichtssituationen belasten

• Classroom-Management verbessern

• Beziehung gestalten, ein unterstützendes Schul- und Klassenklima aufbauen

• Die Qualität des Unterrichts verbessern

• Sicherheit und Gelassenheit gewinnen

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Was Sie konkret tun können Unterricht + Team

Gemeinsam statt einsam• Kollegialer Austausch im Tandem mit

EMUplus von Andreas Helmke: http://www.unterrichtsdiagnostik.info/lehrergesundheit/

• Gemeinsame / arbeitsteilige Planung (z.B. in Fach- oder Stufengruppen)

• Unterlagen und Vorbereitungen für KollegInnen nutzbar machen

• Kollegiale Beratung bei Problemfällen

• Teambezogene Weiterbildungen

• Gestaltung des Schulklimas

Erfahrungen zu gelingender Teamarbeit und

Unterrichtsentwicklung

Murmelpause zu zweit / zu dritt

• Was sind Beispiele gelingender Zusammenarbeit aus unserem Team?

• Was trage ich zum Klima und zur Zusammenarbeit in meinem Team bei?

• Wo sehe ich in unserem Team Entwicklungsbedarf?

• Was kann ich für diese Entwicklung tun?

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Was es braucht, damit Teamarbeit gelingt

• OK-OK Grundhaltung: MeineKollegInnen und Kollegen sindin Ordnung

• Kommunikation: Offen, transparent

• Klare Abmachungen• Bereitschaft zur

Zusammenarbeit• Gefässe und Ressourcen• Feedback und Ermutigung

Personen stärken

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Persönliches Stress- und Ressourcen-Management:

Belastungen reduzieren

Ressourcen fördern

Am Anfang steht meine Entscheidung...

• Wer ist der wichtigste Mensch in meinem Leben?

• Will ich jetzt oder später leben?

• Will ich mir Sorge tragen und mein Leben mit Freude füllen?

• Will ich für mein Leben Verantwortung übernehmen und es nach meinen Wünschen gestalten?

Ich will gut für mich und meine Gesundheit sorgen!

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Gesund bleiben: Viele Möglichkeiten …

Was tue ich für meine Gesundheit?Selbstreflexion an Hand des Mind-Maps

und auf Wunsch Austausch zu zweit / zu dritt

• Was tun Sie schon jetzt für Ihre Gesundheit?

• Was hilft Ihnen, sich zu entspannen und zu erholen?

• Wie tanken Sie Energie?

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Persönliche Ressourcenförderung und Stressprävention

beitragen können:

• Fachkompetenz (Aus- und Weiterbildung)

• Personale und soziale Ressourcen und Kompetenzen ( z.B. Spannungsregulation, reaktives und proaktives Coping)

• Soziale Unterstützung ( z.B. privat und beruflich, Netzwerke, Team, Intervision)

Selbstkompetenzen

Das Stressmodell

Bewertungs-instanz

BelastungDisstress

HerausforderungEustress

Stressor HandlungSituation

Die Situation verändern Die Bewertung verändern Hilfreiche Handlungs-Strategien

Abb.: Das Stressmodell nach Lattmann (angelehnt an Lazarus / Launier) (2003)

Primäre Einschätzung

Sekundäre Einschätzung

Neubewertung

Stressrelevant?Irrelevant? Günstig?

Schädigung? Bedrohung? Herausforderung?

Bewältigbar?

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Psychologisches Stress- und Ressourcenmanagement

• Spannungsregulation

• Kognitiv-emotionale Techniken (Bewertungen, Selbstgespräche, Haltungen)

• Selbstmanagement / Verhalten

• Kommunikation und Kooperation

• Mentales Training

Arbeitsbezogene Verhaltens- und Erlebensmuster AVEM

Typ G: Gesundheit

Risikotyp B: BurnOut

AVEM: Schaarschmidt/Fischer, 1996 / 2004 ff.

Typ S: Schonung

Risikotyp A: Selbstüberforderung

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AVEM: Vergleich der MusterAVEM: Schaarschmidt/Fischer, 1996 / 2004 ff.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

1. Bedeutsamkeit der Arbeit

2. Beruflicher Ehrgeiz

3. Verausgabungsbereitschaft

4. Perfektionsstreben

5. Distanzierungsfähigkeit

6. Resignationstendenz

7. Offensive Problembewältigung

8. Innere Ruhe/Ausgeglichenheit

9. Erfolgserleben im Beruf

10. Lebenszufriedenheit

11. Erleben sozialer Unterstützung

G-MusterS-MusterA-MusterB-Muster

AVEM Typ G: GesundheitAVEM: Schaarschmidt/Fischer, 1996 / 2004 ff.

1 2 3 4 5 6 7 8 9

1. Bedeutsamkeit der Arbeit

2. Beruflicher Ehrgeiz

3. Verausgabungsbereitschaft

4. Perfektionsstreben

5. Distanzierungsfähigkeit

6. Resignationstendenz

7. Offensive Problembewältigung

8. Innere Ruhe/Ausgeglichenheit

9. Erfolgserleben im Beruf

10. Lebenszufriedenheit

11. Erleben sozialer Unterstützung

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Typ S:Schonung

Typ G:Gesundheit

Risikotyp A: Selbstüberforderung

Risikotyp B:BurnOut

10 - 20% 20 - 30%

> 30% ca. 30%

AVEM: Schaarschmidt/Fischer, 1996 / 2004 ff.

Gesundheit als Schlüsselaufgabe

Für die eigene Balance sorgenWas Sie konkret tun können

• Zeit für mich, Familie, Freundeskreis

• Zeit für Hobbies und Ausgleich

• Netzwerke pflegen, soziale Kontakte

• Genügend Bewegung

• Bewusste Ernährung

• Genügend Schlaf

• Arbeitstechnik, Arbeitsorganisation optimieren

• Ansprüche relativieren

• Strategien zur Bewältigung von Belastungen

• Beratungsangebote nutzen

• AchtsamkeitKarikatur Wilfried Gebhard in Balancieren im Lehrberuf, LCH 2007

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Beppo der Strassenkehrer, aus: Momo. Michael Ende (1973)

Eine Geschichte zum Abschluss