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windblatt 04_2015 1 windblatt – das ENERCON Magazin w b 04_2015 TESTLÄUFE MIT EP4-MASCHINE ___ ENERCON nimmt Generatorprüfstand in Betrieb LADESÄULEN INSTALLIERT ___ Innovationszentrum erhält Stromtankstellen für E-Autos LANGSTRECKEN-TRANSPORT ___ 19.600 Kilometer bis zum ersten ENERCON Windpark in Bolivien LEISTUNGSSTARK UND LEISE ENERCONs neue Binnenland- Spezialisten

LEISTUNGSSTARK UND LEISE ENERCONs neue Binnenland ... · Der neue Gießkran, der vom Kranhersteller Konecranes geliefert wurde, ist außerdem ausfallsicherer. So sind beispielsweise

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windblatt 04_2015 1

windblatt – das ENERCON Magazin

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TESTLÄUFE MIT EP4-MASCHINE ___ ENERCON nimmt Generatorprüfstand in Betrieb

LADESÄULEN INSTALLIERT ___ Innovationszentrum erhält Stromtankstellen für E-Autos

LANGSTRECKEN-TRANSPORT ___ 19.600 Kilometer bis zum ersten ENERCON Windpark in Bolivien

LEISTUNGSSTARK UND LEISE

ENERCONs neue Binnenland- Spezialisten

windblatt 04_2015 3windblatt 04_20152

INHALT_

STANDARDS

03 _ EDITORIAL

04 _ VIEW

06 _ MAILBOX

09_ TERMINE

27_ADRESSEN

EDITORIAL_

Liebe Kunden, liebe Geschäftspartner, liebe Mitarbeiter,

ENERCON gehört seit über 30 Jahren zu den Technologieführern der Windenergiebranche. Unser Unternehmen ist als innovativer Trendsetter bekannt und genießt eine herausragende technische Reputation. Diesen Ruf verdanken wir unserer gelebten Inno-vationskultur mit konsequenter Ausrichtung auf Forschung und Entwicklung sowie stetigen Investitionen zur weiteren Steigerung unserer Innovationskraft. Wir arbeiten kontinuierlich an der Ver-besserung bestehender und an der Entwicklung neuer Produkte – stets orientiert an den Bedürfnissen unserer Kunden, an Markt-bedingungen und an Trends. Dadurch setzen wir immer wieder aufs Neue Standards in der Windenergie.

Dies trifft auch auf unsere beiden jüngsten Produktentwicklungen für Schwachwindstandorte zu, die wir in dieser Ausgabe ankündigen und die ab 2017 die ENERCON Produktpalette ergänzen: die E-141 EP4/4,2 MW und die E-103 EP2/2,35 MW. Beide Wind-klasse-IIIA-Turbinen überzeugen durch maximale Effizienz und geringe Schallemissionswerte. Mit einem Rotordurchmesser von 141 Meter wird die E-141 EP4 über das längste bisher realisierte Onshore-Rotorblatt verfügen. Gleichzeitig ist sie mit einem Jahres- energieertrag von über 13.000 MWh selbst an relativ windschwachen Standorten die ertragsstärkste verfügbare Schwachwindanlage. Die E-103 EP2 wird im Vergleich zur E-92 einen um bis zu 10 Prozent größeren Jahresenergieertrag erzielen.

Mit beiden Produktneuheiten bietet ENERCON die passende Turbinen-Technologie, um Schwachwindstandorte wirtschaftlich zu erschließen. Wir schaffen somit die technologischen Voraus-setzungen, um zusammen mit unseren Kunden die dezentrale Energiewende im Binnenland weiter voranzutreiben. Darüber hinaus sind unsere Neuheiten ein weiterer Beitrag zur Umsetzung der ENERCON Produktstrategie, unseren Kunden für alle Standortkategorien hocheffiziente Anlagen zu den von uns gewohnten hohen Qualitätsstandards anzubieten.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Lektüre!

Nicole Fritsch-NehringENERCON Geschäftsführerin

THEMEN

TITEL 10 _ Neue Binnenland-Spezialisten ENERCON kündigt E-141 EP4/4,2 MW und E-103 EP2/2,35 MW für Windklasse-IIIA-Standorte an. TECHNOLOGIE16 _ Generatoren-Prüfstand in Betrieb genommen Erste Testläufe eines neuen E-115 Generators und der neuen EP4-Maschine bereits erfolgt.

17 _ Leistungssteigerung für E-115 ENERCON kündigt E-115 E2 mit 3,2 MW Nennleistung an.

POLITIK 18 _ Debatte über Ausschreibungsdesign Bundesrat will stärkere Nutzung der De-Minimis- Regelung für durch Ausschreibungen bedrohte Akteure.

19 _ Kompensation für Sechs-Stunden-Regelung gefordert Betreibern drohen ab 2016 Finanzierungslücken bei längerem negativen Börsenstrompreis.

PRAXIS20 _ Spezialtransport für Schwarzwald-Projekt Um im Ortenaukreis drei E-101/3 MW zu installieren, waren Sonderlösungen für Transport und Aufbau erforderlich.

INTERN22 _ Ladesäulen installiert ENERCON hat am Innovationszentrum in Aurich zwei Ladestationen für E-Autos eingerichtet.

TECHNIK-LEXIKON23 _ Neue ENERCON Rotorblattprofilfamilie Erläuterung der neuen ENERCON Rotorblattform- gebung in der Technik-Rubrik.

INTERNATIONAL24 _ Langstrecken-Transport Für ENERCONs erstes Projekt in Bolivien wurden WEA-Komponenten 19.600 Kilometer um die Welt verschifft.

26_ Für extremes Klima ENERCON installiert die ersten E-101 in Finnland.

28_ ENERCON in Taiwan Grund zum Feiern für ENERCON in Asien: In Taiwan wurde die 200. Windenergieanlage installiert.

Neue Spezialisten im Schwachwind-Segment

Herausgeber: ENERCON GmbH, Dreekamp 5, D-26605 Aurich, Tel. +49 (0) 49 41 927 0, Fax +49 (0) 49 41 927 109, www.enercon.deRedaktion: Felix Rehwald Gestaltung: conception Kommunikationsagentur GmbH, Siegen Druck: Druckerei Hachenburg GmbH, HachenburgCopyright: Alle im WINDBLATT veröffentlichten Beiträge (Texte, Fotos, Grafiken, Logos und Tabellen) sind urheberrechtlich geschützt. Das Copyright liegt bei der ENERCON GmbH, sofern dies nicht anders gekennzeichnet ist. Nachdruck, Aufnahme in Datenbanken, Onlinedienste und Internetseiten sowie Vervielfältigung auf Datenträgern sind nur nach vorheriger schriftlicher Genehmigung durch die ENERCON GmbH gestattet. Erscheinungsweise: Das WINDBLATT erscheint vierteljährlich Bezug: Tel. +49 (0) 49 41 927 667 oder unter www.enercon.de. Titelbild: ENERCON E-141 EP4 und E-103 EP2.

Impressum

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VIEW_

RekordniveauDie Stromerzeugung aus Windenergieanlagen hat in Deutschland ein neues Rekordniveau erreicht. Nach Angaben des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) wurden bis Ende September 2015 insgesamt 59 Milliarden Kilowattstunden Strom aus Windenergie erzeugt. Das sind fast 2 Milliarden Kilowattstunden mehr als im gesamten Vorjahr, in dem die Bilanz Ende Dezember 57,4 Milliarden Kilowattstunden betrug.Der BDEW führt den Anstieg auf den kontinuierlichen Zubau von WEA zurück. Auch das für 2015 überdurchschnittlich hohe Windaufkommen habe mit zur neuen Rekordmarke beigetragen. Die steigende Stromerzeugung aus Windenergie und die wachsende Anlagenzahl leisteten „einen wichtigen Beitrag“ zur Erreichung der Ziele der Energiewende, so der Verband. Im Bild: Aufbau einer ENERCON E-82 Windenergieanlage.

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MAILBOX_

GEORGSHEIL/OSTFRIESLAND

Gusszentrum Ostfriesland

nimmt neuen Gießkran in Betrieb

BRUNSBÜTTEL

e.g.o.o. übernimmt Baustellen- transporte für ENERCON

Die ENERCON Bahn e.g.o.o. mbH übernimmt künftig verstärkt Trans-porte für die Belieferung von Windpark-Baustellen von ENERCON. Erste Ganzzüge mit Windenergieanlagen-Komponenten verkehrten in den vergangenen Wochen bereits vom e.g.o.o.-Hub Emden/Ostfries-land zum Hafen Brunsbüttel in Schleswig-Holstein. Dort werden die für Windpark-Baustellen in der Region bestimmten Bauteile zunächst zwischengelagert, bevor sie über die letzte Distanz per Lkw zu den Auf-bauorten transportiert werden.„Wir versprechen uns vom Transportvorlauf per Bahn erhebliche Vortei- le für unsere Projektlogistik“, sagt Thijs Schless, Leiter Beschaffungs-logistik bei der ENERCON Logistic GmbH. „Durch die Verlagerung von Transporten auf die Schiene sind wir flexibler gegenüber dem Verkehrs-geschehen auf der Straße und können die bedarfsgerechte Belieferung unserer Baustellen optimaler sicherstellen. Außerdem verbessern wir damit unsere Umweltbilanz – ganz im Sinne unseres Leitgedankens Green Logistic.“ Die e.g.o.o. wird daher in Zukunft stärker in die Pro-jektlogistik von ENERCON eingebunden und auch für andere Regionen die Transportvorläufe zu den Baustellen übernehmen. Weitere Ganz-züge zu Aufbau-Zwischenlagern in Mittel- und Süddeutschland sind bereits in Vorbereitung.Die ersten Ganzzüge in Richtung Brunsbüttel hatten unter anderem Generator- und Rotorblatt-Komponenten sowie komplette Rotor-blätter von ENERCON Windenergieanlagen geladen. Die Züge mit 18 Waggons und 430 Meter Länge wurden im e.g.o.o.-Hub Emden zusammengestellt.

GOTHA

Kindertag im ENERCON Training Center GothaZu einem Kindertag hatte das ENERCON Training Center Gotha (ETC) Anfang September mehrere Kindergärten der Stadt eingeladen. Die Kinder und ihre Erzieher hatten dabei die Gelegenheit, den Thüringer Service-Standort kennenzulernen und sich von den ETC-Mitarbeitern das Thema Windenergie erklären zu lassen. Aus Sicht des ETC war die Veranstaltung ein voller Erfolg. Zu den Höhepunkten gehörten die Besichtigung eines originalen E-40 Maschinenhauses, eine Abseilvorführung

von Service-Monteuren in der Schulungshalle und Mitfahrten auf einem Gabelstapler, bei denen die Kinder einen „ENERCON Staplerschein“ erwerben konnten. Außerdem gab es eine Hüpfburg, eine Bastelecke, wo Mini-Windräder gebastelt wurden, Kinderschminken und zur Stärkung anschließend ein Mittagessen. Aufgrund der durchweg positiven Resonanz soll die Veranstaltung im kommenden Jahr wiederholt werden.

GOTHA

Schulungszentrum Gotha offiziell eröffnet

Im Beisein von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Die Linke) hat ENERCON Ende Oktober das neue Schulungszentrum im ENERCON Traninig Center Gotha (ETC) offiziell eröffnet. Ramelow begrüßte ENERCONs Entscheidung, sich vor dreieinhalb Jahren in Gotha mit dem ETC niederzulassen. „Es ist uns eine große Freude, dass Sie hier sind“, so der Ministerpräsident. Auch Gothas Oberbürger- meister Knut Kreuch würdigte die gelungene Industrieansiedlung und die Schaffung neuer Arbeitsplätze: „Wir waren überzeugt davon, dass sich so schnell nichts tun wird auf dem Gelände im Norden der Stadt. Aber dann kam diese Firma aus Ostfriesland und sagte uns, sie verstehe etwas von Wind und habe Energie für noch sehr viele, sehr gute Projekte. Da haben wir mitgemacht.“Im ETC werden Mitarbeiter von WEA Service-Gesellschaften unter an-derem in Arbeitssicherheit, Erster Hilfe und Anlagentechnik geschult. Das rund 1.800 Quadratmeter große Schulungszentrum ist auf eine Kapazität von 278 Schulungsteilnehmern pro Tag ausgelegt. Es umfasst zehn Unterrichts- und Besprechungsräume sowie Büros und eine voll ausgestattete Kantine für zirka 100 Personen. Es ergänzt die bestehen-den Schulungshallen, in denen bereits die praktischen Fortbildungen stattfinden.

Abseilübung bei der Einweihung: ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig (v.r.), Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und weitere Gäste beobachten die Demonstration der Service-Mitarbeiter.

ENERCONs eigene Gießerei, das Gusszentrum Ostfriesland (GZO), hat einen neuen Gießkran in Betrieb genommen. Der neue Zwei- trägerbrückenkran kann bis zu 70 Tonnen feuerflüssige Masse heben und ist damit deutlich leistungsstärker als der bisher ver-wendete Gießkran. Dessen maximale Tragkraft beim Gießvorgang betrug lediglich 40 Tonnen.Der Einbau der leistungsstärkeren Krantechnologie war notwendig geworden, weil das GZO ab dem Frühjahr 2016 auch Komponenten für größere Windenergieanlagen-Baureihen von ENERCON gießen wird. Diese sind schwerer als die bislang im GZO gegossenen Komponenten der Baureihen E-82, E-92 und E-101.Der neue Gießkran, der vom Kranhersteller Konecranes geliefert wurde, ist außerdem ausfallsicherer. So sind beispielsweise alle

Montage des neuen Gießkrans im GZO in Georgsheil/Ostfriesland.

Antriebskomponenten doppelt ausgelegt, so dass bei etwaigen Störungen stets ein sicherer Weiterbetrieb gewährleistet ist und ein bereits begonnener Gießvorgang abgeschlossen werden kann. Ein weiterer Sicherheitsvorteil besteht darin, dass die gesamte Steuerelektrik des Krans in einem klimatisierten Überdruck-Con-tainer untergebracht ist, in dem nahezu Reinraum-Bedingungen herrschen. Die sensible Elektrik ist dadurch vor Hitze- und Staub-einwirkung geschützt. Außerdem besitzt der Kran ein spezielles Pendeldämpfungssystem, das während des Abgusses ein Aufschau-keln der Schmelze beim Transport der Gießpfanne verhindert.Der bisher verwendete Gießkran wurde indes keineswegs ausran-giert: Das GZO setzt ihn künftig im Auskühlbereich als Logistik- kran ein.

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HUSUM

Erfolgreiche Windmesse in Husum

ENERCON E-101 Rotorblatt am EEZ.

MAILBOX_ _TERMINE

EnergyNowExpo(Telford/Großbritannien)10. - 11. Februar 2016www.energynowexpo.co.uk/

WindExpo(Tokio/Japan)2. - 4. März 2016www.windexpo.jp/en/

HannoverMesse(Hannover/Deutschland)25. - 29. April 2016www.hannovermesse.de/

ICCI(Istanbul/Türkei)27. - 29. April 2016www.icci.com.tr/en

AllEnergy UK(Glasgow/Großbritannien)4. - 5. Mai 2016www.all-energy.co.uk/

WindEnergy(Hamburg/Deutschland)27. - 30. September 2016www.windenergyhamburg.com/

CanWea(Calgary/Kanada)1. - 3. November 2016windenergyevent.ca/canwea-2016/

AURICH

Neues Außenexponat im EEZ bringt Besuchern Windenergietechnik näher

Ein Original-Rotorblatt von ENERCONs aktueller E-101 Baureihe ergänzt jetzt die Daueraus- stellung im Energie-, Bildungs- und Erlebniszentrum (EEZ) in Aurich. Das von ENERCON zur Verfügung gestellte Außenexponat dient Besuchern als weiteres Anschauungsobjekt für moderne Onshore-Windenergietechnologie. Es wurde auf dem EEZ-Gelände an einer Original-Rotornabe montiert und ragt im Winkel von 30 Grad in Richtung Gebäude.Im Innenhof des EEZs können Besucher bereits ein Maschinenhaus von ENERCONs moder-ner E-115 Baureihe besichtigen. Direkt daneben steht das Maschinenhaus einer historischen E-16. Dabei handelt es sich um die erste von ENERCON in Aurich errichtete Windenergie-anlage. Ebenfalls auf dem EEZ-Gelände steht zudem ein Betonturmsegment einer aktuel-len E-126. So vermitteln die Exponate den Besuchern einen Eindruck von den Anfängen der Windenergie in der Region vor rund 30 Jahren und verdeutlichen gleichzeitig, welch rasante Entwicklung der Industriebereich in dieser Zeit erfahren hat.Die Außenexponate stehen sowohl Besuchern des EEZs als auch des im selben Gebäude befindlichen ENERCON Besucherzentrums zur Verfügung. Sie sind frei zugänglich und können auch außerhalb der normalen Öffnungszeiten betrachtet werden.Das im Sommer 2015 von der Stadt Aurich eröffnete EEZ macht in einer interaktiven Ausstel-lung die Themen Energieerzeugung und -wandlung erlebbar. Dabei sind die Erneuerbaren Energien, insbesondere die Windenergie, ein wesentlicher Schwerpunkt. Darüber hinaus fungiert das EEZ als außerschulischer Lernort und dient dem Landesstudienseminar als Fortbildungsstätte bei der Lehrerausbildung. ENERCON ist im EEZ neben seinem Besucher-zentrum mit modernen Ausbildungswerkstätten vertreten.

MAGDEBURG

Ausschreibungen Thema bei Besuch von Wirtschaftsminister Gabriel

Die Gestaltung des von der Bundesregierung geplanten Ausschrei-bungsmodells für Erneuerbare Energien war Hauptgesprächsthema beim Besuch von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) im Oktober bei ENERCON in Magdeburg. ENERCON Geschäftsführer Hans-Dieter Kettwig erläuterte die Befürchtungen von negativen Aus-wirkungen für die Windenergiebranche und die Energiewende, sollten die vom Wirtschaftsministerium vorgelegten Pläne unverändert um-gesetzt werden. Kettwig forderte zu Nachbesserungen auf, damit die Akteursvielfalt bei Ausschreibungen sichergestellt bleibt.Kleine und mittelständische Betreiber wie zum Beispiel Bürgerener-giegesellschaften, Energiegenossenschaften und Stadtwerke müssten sich auch weiterhin am dezentralen Ausbau der Onshore-Windenergie beteiligen können, betonte Kettwig. Die vom Wirtschaftsministeri-

ENERCON Geschäftsführer und Vorstandsvorsitzender der Aloys Wobben Stiftung Hans-Dieter Kettwig (2.v.l.), Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel, Volker Ziem, Geschäftsleiter Rothenseer Rotorblattfertigung GmbH, und Simon Wobben, Geschäftsführer ENERCON Production GmbH und Vorstands- mitglied der Aloys Wobben Stiftung, beim Werksrundgang in Magdeburg Rothensee.

um vorgelegten Vorschläge für ein Ausschreibungsdesign sind nach Ansicht ENERCONs nicht geeignet, die für eine erfolgreiche Fortset-zung der Energiewende erforderliche Unterstützung der Bevölkerung sicherzustellen. „Wir sind der Meinung, dass die Energiewende eine hohe Akzeptanz braucht. Die Energiewende wird nur dann erfolgreich sein, wenn sich möglichst viele Bürger daran beteiligen können“, sagte Kettwig.Beteiligungsmöglichkeiten an Windenergieprojekten für Anwohner und Bürger in den Regionen wird es unter den vorgestellten neuen Rahmen-bedingungen jedoch kaum mehr geben. Allein die finanziellen Risiken würden derart steigen, dass sie von kleinen und mittelständischen Ak-teuren nicht mehr zu schultern wären, warnte Kettwig. Sie würden vom Erneuerbaren-Markt verdrängt. „Das gilt es zu verhindern. Die Ener-giewende darf nicht zum Spielball der Konzerne und Großinvestoren werden!“, bekräftigte Kettwig.Benötigt werden beim Ausschreibungsdesign nach Ansicht ENERCONs faire Ausnahmen für kleine Projekte, zum Beispiel die von der Branche vorgeschlagene De-Minimis-Regelung, so dass kleine und mittelständische Akteure weiterhin Erneuerbare-Energien-Pro- jekte realisieren können. Die Bundesregierung beabsichtigt, bis Jahresende einen ersten Referentenentwurf und nach der Verbände- anhörung im Frühjahr 2016 einen Gesetzentwurf für ein auf Aus- schreibungen umgestelltes EEG vorzulegen.

Die Rahmenbedingungen für den Ausbau der Onshore-Windener-gie in Baden-Württemberg standen im Mittelpunkt der ENERCON Windtage, die ENERCON Ende Oktober in Tübingen veranstaltet hatte. Kommunalpolitiker, Vertreter von Behörden, Stadtwerken, Bürgerenergiegenossenschaften sowie Projektierer und Betreiber von Windenergieprojekten aus verschiedenen Regionen des Bun-deslandes waren zu der zweitägigen Informations- und Diskussi-onsveranstaltung ins Casino am Neckar gekommen.„Aus unserer Sicht war die Tagung ein voller Erfolg“, sagt Joachim Keuerleber, Regionalleiter Süddeutschland im ENERCON Vertrieb.

„Wir haben gezeigt, welch umfangreiche Unterstützung und Sicher-heiten ENERCON bei Planung, Genehmigung, Aufbau, Betrieb und Vermarktung von Onshore-Windenergieprojekten bietet.“ Außer-dem wurde über die Rahmenbedingungen der Windbranche dis-kutiert. Als das zur Zeit schwerwiegendste Thema wurde von den Teilnehmern die von der Bundesregierung beabsichtigte Umstel-lung des Vergütungssystems für Erneuerbare Energien auf Aus-schreibungen genannt, welches auch für die Windenergiebranche in Baden-Württemberg gravierende Auswirkungen haben wird, wenn die vorgestellten Reformpläne nicht noch modifiziert werden.

TÜBINGEN

Rahmenbedingungen bei Windtagen im Fokus

Eine positive Bilanz zieht ENERCON für die HUSUM Wind 2015. Die traditionelle Branchenveranstaltung fand Mitte September mit neu-er Ausrichtung in dem kleinen Küstenort in Schleswig-Holstein statt. „Unser Messestand war stets gut besucht, das Interesse an unse-rem neuen Produkt – der ENERCON E-126 EP4 – war groß“, sagt ENERCON Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer.ENERCON präsentierte seine neue 4-MW-Plattform in Husum an-hand eines Modells mit 3D-Darstellung, was am Hauptstand die Blicke der Besucher auf sich zog. Auch am Personalstand im NordseeCon-gressCentrum, wo am letzten Messetag die Jobmesse „Windcareer“ stattfand, führten die Rekruiter von ENERCON viele Gespräche. „Die Messe hat ohne Zweifel ihre Berechtigung. Auffällig für Husum ist ein sehr fachbezogenes Publikum“, berichtet ENERCON Personalreferent Florian Rathkamp.Nach Angaben der Veranstalter kamen vom 15. bis 19. September über 20.000 Fachbesucher sowie knapp 200 Journalisten nach Husum. Ins-gesamt 651 Aussteller aus 25 Ländern stellten ihre Produktneuheiten und Dienstleistungen vor. Gemäß einer mit der Messe WindEnergy Hamburg getroffenen Vereinbarung fokussiert sich die Messe in Husum auf den deutschen Kernmarkt, während sich die internationale Leit-

messe in Hamburg dem globalen Windmarkt widmet. Vom 27. bis 30. September 2016 findet als nächstes die WindEnergy in Hamburg statt. Nach Einschätzung der Messeorganisatoren geht das neue Konzept auf. „Die Branche ist begeistert von unserem neuen Konzept“, sagt Peter Becker, Geschäftsführer der Messe Husum & Congress. Auch ENERCON teilt diese Ansicht. Vertriebsleiter Stefan Lütkemeyer: „Unsere Erwartungen an die Messe haben sich erfüllt, so dass wir in zwei Jahren gerne wieder nach Husum kommen werden.“

ENERCON Messestand auf der HUSUM Wind 2015.

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Beim dezentralen Ausbau der Onshore-Windenergie rücken zunehmend windschwächere Standorte im Binnenland in den Blickpunkt. Onshore-Windenergieanlagen werden die Stütze

des Energiesystems sein, wenn Ende 2022 das letzte Atomkraftwerk in Deutschland stillgelegt ist. In Süddeutschland sind die meisten Atommeiler zu ersetzen, hier befinden sich die großen Lastzentren und Windenergieanlagen in der Nähe der größten Stromabnehmer zu errichten, spart den kostspieligen und umstrittenen Ausbau von Übertragungsleitungen. Es ist also nur naheliegend, dass Schwach-windstandorte bei der Projektplanung eine größere Relevanz erhalten.

Um windschwache Binnenlandstandorte wirtschaftlich mit Wind-energieanlagen zu erschließen, bedarf es einer angepassten Anlagen- technologie: „Größere Rotoren für höhere Jahresenergieerträge, hohe Nabenhöhen und geringe Schallemissionswerte“, erläutert Michael Strobel, Director of Technology & Innovation bei ENERCONs

Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD. Speziell für Wind- klasse-III-Standorte bringt ENERCON daher zwei neue Anlagen auf den Markt, die diese Voraussetzungen erfüllen: die E-141 EP4/4,2 MW und die E-103 EP2/2,35 MW. Mit diesen leistungsstarken Schwachwindanlagen setzt ENERCON einmal mehr Standards in der Onshore-Windenergie-technologie und trägt damit den Marktanforderungen Rechnung.

Das zur Zeit größte Onshore-Rotorblatt im Markt„Die E-141 EP4/4,2 MW basiert auf ENERCONs neuer EP4-Plattform und besitzt einen Rotordurchmesser von 141 Meter. Damit wird sie über das größte Onshore-Rotorblatt im Markt verfügen“, so Joachim Stilla, Programmmanager der 4-MW-Plattform. Die E-141 EP4 wird mit attraktiven Nabenhöhen von 129 Meter und 159 Meter angeboten. Der Jahresenergieertrag wird an relativ windschwachen Standorten mit 6,5 Meter pro Sekunde mittlerer Windgeschwindigkeit mehr als 13 Millionen Kilowattstunden betragen.

Die E-103 EP2/2,35 MW auf Basis von ENERCONs EP2-Plattform besitzt einen Rotordurchmesser von 103 Meter und wird mit Türmen in einer Nabenhöhe von 98 Meter und 138 Meter angeboten. Im Vergleich zur E-92/2,35 MW wird sie an vergleichbaren Standorten rund 10 Prozent mehr Ertrag bringen.

Beide Schwachwindanlagen besitzen Rotorblattprofile aus ENERCONs neuer Profilfamilie. Hauptzielsetzung bei der Auslegung der Wind- klasse-III-Blätter mit dieser Profilfamilie war neben der Ertrags-maximierung und der Verringerung der Strukturlasten die Beibe-haltung niedriger Schallemissionswerte. „Denn gerade in wind- schwachen Regionen, wo der natürliche Geräuschpegel der Umge-bung niedriger ist, ist ein geringer Schallleistungspegel für die Stand-ortgenehmigung entscheidend“, erläutert Michael Strobel.

~ Signifikante Ertragssteigerung an Cold-Climate-Standorten

Leistungsstark und leise – ENERCONs neue

Binnenland-Spezialisten

Um die Abstrahlung von aerodynamischem Schall zu verringern, werden die Blätter der E-141 EP4 serienmäßig mit weiterentwickel-ten Trailing Edge Serrations (TES) ausgestattet. Diese sogenannten Hinterkantenkämme sorgen für eine Beruhigung der vom Rotorblatt abgehenden Luftströmung, was das Blatt leiser macht.

Neue Hochmodul-Glasfasern für lange BetriebsdauerDarüber hinaus ist das Rotorblatt der WK-III-Anlage besonders resistent gegenüber Verschmutzungen und verfügt über ein neu-entwickeltes Erosionsschutzsystem. Das von ENERCON entwickelte und patentierte „Impact Absorption Layer“ ist ein im äußeren Bereich der Blattvorderkante einlaminiertes Bauteil aus mehreren Schichten unterschiedlicher Materialien, welches das Rotorblatt wirkungsvoll und dauerhaft vor Erosion schützt. Bei der Blattfertigung verwen-det ENERCON neue Hochmodul-Glasfasern, die zuvor ausgiebigen Qualifizierungsmaßnahmen unterzogen wurden. Zweck beider Maß-nahmen ist es, die Langlebigkeit der Komponenten zu erhöhen, denn wie bei der E-126 EP4 legt ENERCON bei der E-141 EP4 eine auf 30 Jahre verlängerte Betriebslebensdauer zugrunde. Die E-103 EP2 ist auf 25 Jahre zertifiziert, auch dies ist schon ein außergewöhnlich hoher Wert in diesem Leistungssegment.

„Entsprechend der E-126 EP4 und der E-115 ist auch das Rotorblatt der E-141 EP4 zweigeteilt, was erhebliche Vorteile bei der Herstel-lung und der Logistik bietet. Das Innenblatt wird im automatisierten Wickelverfahren hergestellt. Auf der Baustelle wird es per Schraub-verbindung mit dem in klassischer Halbschalen-Bauweise gefertig-ten Außenblatt verbunden“, erläutert Joachim Stilla.

~ Signifikante Schallreduktion durch Trailing Edge Serrations (TES)

~ Innovatives aerodynamisches Design für mehr Effizienz an windschwachen Binnenlandstandorten

~ Ausgezeichnetes Blitzschutzsystem

~ Ertragsoptimierte Flatbackprofile

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Joachim Stilla, Head of Innovation Strategy & System Architecture und Program Manager EP4 bei ENERCONs Forschungs- und Entwicklungs-gesellschaft WRD.

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~ Minimale Strukturlasten~ Geteiltes Blattdesign optimiert für Produktion und Logistik

Identisches Konzept: Alle Anlagen der EP4-Plattform verfügen über eine Blatt-Teilung. Im Bild: Testmontage eines für den Prototypen bestimmten E-126 EP4 Rotorblatts.

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„Wir haben bei der E-115 und bei der E-126 EP4 sehr gute Erfah-rungen mit dieser Blatt-Teilung gemacht“, berichtet Michael Strobel. „Daher setzen wir es auch bei der E-141 EP4 ein.“ Ein besonderer Clou ist dabei das sogenannte Bajonett-Prinzip der EP4-Plattform: Sowohl die Windklasse-II- als auch die Windklasse-III-Maschinen werden mit praktisch identischen Innenblättern ausgeliefert. An die Flanschverbindungen werden auf der Baustelle lediglich unter-schiedlich lange Außenblätter montiert. „Das verschafft uns bei der Fertigung Produktions- und Kostenvorteile, da wir bei den Blättern beider Anlagentypen einen hohen Gleichteile-Anteil realisieren wollen“, so Strobel.

Hoher Gleichteile-AnteilEin hoher Gleichteile-Anteil besteht auch bei den übrigen Komponen-ten: Generator, Maschinenbau, Gondel und E-Modul bleiben gegen-über der E-126 EP4 nahezu unverändert. ENERCON hat für die EP4-Plattform ein komplett neues Turmkonzept für einen vereinfachten Transport und Aufbau konzipiert. Dieses innovative Turmkonzept wird mit der Serienfertigung der E-141 EP4 in 2017 eingeführt.

„Wir werden auch in Zukunft die Weiterentwicklung von Technologien mit hohen Innovationspotenzialen zur weiteren Senkung der Strom-

gestehungskosten bei gleichzeitiger Steigerung der Anlageneffizienz

vorantreiben.“ Nicole Fritsch-Nehring, ENERCON Geschäftsführerin

Die E-141 EP4 verfügt wie alle EP4-Varianten standardmäßig über FACTS 2.0-Funktionalitäten und somit über Netzeinspeisetechnolo-gien, welche bereits die Anforderungen der kommenden TAB Hoch-spannung erfüllen. „Damit besitzt die E-141 EP4 auch bezüglich der Netzeigenschaften ein Alleinstellungsmerkmal am Markt“, bekräftigt Strobel.

Viele der neuen Technologien der EP4-Plattform kommen auch bei der E-103 EP2 Maschine zum Einsatz. Durch das transportoptimierte Design der E-103 EP2 in Kombination mit den beiden Turmvarianten von 98 m und 138 m NH ist die E-103 EP2 eine äußerst vielseitig einsetzbare Windenergieanlage und prädestiniert für bestehende und neue Zielmärkte im Ausland.

Die neuen Schwachwindanlagen sind ein weiterer Beitrag zur Um-setzung von ENERCONs Produktstrategie, Kunden für alle Standorte eine höchst effiziente Anlage in puncto Zuverlässigkeit, Robustheit, Kosteneffizienz und Rentabilität anzubieten, sagt ENERCON Ge-schäftsführerin Nicole Fritsch-Nehring: „Wir werden auch in Zukunft die Weiterentwicklung von Technologien mit hohen Innovationspoten-zialen zur weiteren Senkung der Stromgestehungskosten bei gleich-zeitiger Steigerung der Anlageneffizienz vorantreiben.“

Nach bisherigen Planungen sind beide Prototypen der E-141 EP4 und E-103 EP2 für Ende 2016 geplant mit Serienstart 2017. //

Windgeschwindigkeit v in Nabenhöhe [m/s]

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Schallleistungspegel, 129 m Nabenhöhe

E-141 EP4 /4,2 MWLeistungskennlinie Schallleistungspegel, 138 m Nabenhöhe

E-103 EP2 /2,35 MW

SPEZIELL FÜR SCHWACHWINDSTANDORTE BRINGT ENERCON DIE E-141 EP4/4,2 MW UND DIE E-103 EP2/2,35 MW AUF DEN MARKT. MIT DEN INNOVATIVEN

TURBINEN SETZT DAS UNTERNEHMEN NEUE STANDARDS IM WICHTIGER WERDENDEN WINDKLASSE-III-SEGMENT.

141 m Rotordurchmesser

IEC/EN IIIA Windklasse

129/159 m Nabenhöhe

4.200 kW Nennleistung

4 – 10,6 U/min Drehzahl (variabel)

98/138 m Nabenhöhe

103 m Rotordurchmesser

2.350 kW Nennleistung

IEC/EN IIIA Windklasse

28 – 34 m/s Abregelwindgeschwindigkeit

28 – 34 m/s Abregelwindgeschwindigkeit

5 – 15 U/min Drehzahl (variabel)

Windgeschwindigkeit v in Nabenhöhe [m/s]

0 5 10 15 20 25

4.5004.0003.5003.0002.5002.0001.5001.000

5000 0,0

0,1

0,2

0,3

0,4

0,5

Leistung P [kW] Leistungsbeiwert Cp [-]

Leistungskennlinie

windblatt 04_201514

Michael Strobel, Director of Technology & Innovation bei ENERCONs Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD.

Zu den guten Schallwerten der E-141 EP4 trägt auch die weiterent-wickelte Generator-Technologie der EP4-Plattform bei. Sowohl bei der WK-II- als auch der WK-III-Anlage kommt die nächste Evolutions-

stufe des bewährten direkt angetriebenen ENERCON Ringgenerators zum Einsatz. Der neue Generatortyp erzielt signifikante Verbesse-rungen in puncto Laufruhe, Wirkungsgraderhöhung und niedriger Schallemission.

windblatt 04_2015 17windblatt 04_201516

TECHNOLOGIE_

ERSTE VERSUCHSREIHEN IN HALLE 3 DES INNOVATIONSZENTRUMS. TESTBEREICH WIRD SUKZESSIVE ZU GROSSKOMPONENTENVERSUCHSFELD AUSGEBAUT.

Testbetrieb im Generatoren-Prüfstand gestartet

ENERCON hat im Innovationszentrum am Standort Aurich seinen neuen Generator-Prüfstand in Betrieb genommen. Die ersten Versuchsreihen erfolgten im Oktober mit einer neuen

Evolutionsstufe des E-115-Generators, der insbesondere in puncto Laufruhe, Wirkungsgraderhöhung und niedriger Schallemission signifikante Verbesserungen erzielt. Anschließend startete auf dem Prüfstand die Testkampagne des neuen E-126 EP4/4,2 MW-Genera-tors. Der Generator der E-126 EP4, ENERCONs neueste Anlagen-plattform, befindet sich derzeit in der Validierungsphase.

Das Generator-Testfeld in Halle 3 besteht aus zwei nebeneinander in-stallierten E-115 Generatoren und der eigentlichen Prüfkomponente. Die E-115 Generatoren sind zusammengeschaltet, um als Motor mit 6 MW Nennleistung über eine mechanische Kupplung den Prüfling anzutreiben. Ausgelegt ist der Teststand für maximale Generator- durchmesser von 10 Meter und ein Generatorgewicht von 150 Tonnen. Somit sind auf der Anlage Testreihen aller ENERCON Ringgeneratoren bis zur EP4-Plattform möglich.

Während der Versuche, die fester Bestandteil der Validierungsphase bei ENERCON sind, werden die von den Konstrukteuren simulierten und berechneten Eigenschaften des Generators überprüft. Bei den Tests werden unter anderem die Leistungskurve, der Wirkungsgrad, das Temperaturverhalten sowie das Dauerlastverhalten untersucht. Besondere Aufmerksamkeit gilt außerdem der Vermessung der elektrotechnischen Eigenschaften im Luftspalt zwischen Generator-Rotor und -Stator.

„Das Großkomponentenversuchsfeld in unserem Innovationszentrum trägt maßgeblich zur verbesserten und beschleunigten Validierung der geforderten Produkteigenschaften bei und wir können unseren Kunden ein technologisch ausgereiftes Produkt garantieren“, er- läutert ENERCON Geschäftsführerin Nicole Fritsch-Nehring. //

max. Generatoren- gewicht:

150 tmax. Generatoren-

durchmesser:

10 mNennleistung Generatoren:

6 MWFläche

Prüfstand:

400 m²

Drehzahlbereich:

10-35 U/min

max. Leistungs- aufnahme:

6 MW

Leistungs- steigerung ENERCONs

E-115HÖHERE NENNLEISTUNG

VON 3,2 MW. ERRICHTUNG DES PROTOTYPEN

FÜR 2016 GEPLANT.

ENERCON wird die E-115/3 MW durch eine leis-tungsgesteigerte Version ersetzen. Die Nenn-leistung der neuen E-115 E2 beträgt 3,2 MW. Die Auslegung als Windklasse-IIA-Maschine für mittlere Standorte bleibt durch die Leistungs-steigerung unverändert.

Durch die größere Nennleistung erhöht sich allerdings der Ertrag: An guten Standorten wird die E-115 E2 im Jahr rund 3 Prozent mehr Kilo- wattstunden erwirtschaften als die bisherige E-115 E1 mit 3,0 MW Nennleistung. Die Installa-tion des Prototypen ist für 2016 vorgesehen.

ENERCON hatte den Prototypen der E-115 E1 im Dezember 2013 errichtet und die Serienfertigung Mitte 2014 gestartet. Die ertragsstarke Anlage verfügte als erste über ENERCONs innovative Blatt-Teilung. Dieses Fertigungs- und Transport-konzept für eine optimierte Fertigungs- und Pro-jektlogistik kommt auch bei ENERCONs neuen Windenergieanlagen der EP4-Plattform zum Einsatz. //

Montage des EP4 Generators auf dem Generatoren-Prüfstand in Aurich.

Die Daten

windblatt 04_2015 19windblatt 04_201518

POLITIK_

Folgen der Ausschreibungen müssen durch Ausnahmeregelung

abgemildert werdenBUNDESRAT FORDERT STÄRKERE NUTZUNG DER DE-MINIMIS-REGEL FÜR

DURCH AUSSCHREIBUNGEN BEDROHTE AKTEURE – WIRTSCHAFTSMINISTERIUM WILL BISHER KAUM AUSNAHMEN

Bis zum 1. Oktober konnte die Wind-branche Stellung zu den seit Anfang August vorliegenden Eckpunkten des

Bundeswirtschaftsministeriums zu den Aus-schreibungen für Windenergie an Land neh-men. Enttäuschend am Eckpunktepapier: Die Bundesregierung erkennt zwar an, dass die Akteursvielfalt durch den Systemwechsel be-droht ist, hat aber nur wenige Ideen, wie die-se schwerwiegende Folge der Einführung von Ausschreibungen abzumildern ist. Die nahelie-gendste Möglichkeit, die kleineren Akteure in unserer Branche zu schützen, bleibt die De-Mi-nimis-Regelung. Mit ihr erlaubt die EU-Kom-mission in ihren Leitlinien zur Ausgestaltung der Ausschreibungen den Mitgliedstaaten, bis zu sechs Windenergieanlagen à sechs MW in-stallierte Leistung von den Ausschreibungen auszunehmen. Mit dieser Bagatellregelung will die Kommission, so Wettbewerbskommissarin Margret Vestager in einem Schreiben an eine Reihe von Bundestagsabgeordneten, speziell die kleinen und mittleren Unternehmen der deutschen Windbranche mit ihrer besonderen Akteursstruktur schützen. Die Bundesregie-rung müsste diese Gelegenheit nur nutzen und

diese Ausnahmeregel in die Ausgestaltung des Ausschreibungsdesigns aufnehmen.

Vorgesehene Ausnahmen unzureichendDas Wirtschaftsministerium machte jedoch in den Eckpunkten zum Ausschreibungsdesign keinen großen Gebrauch von der Möglichkeit zur Ausgestaltung der De-Minimis-Regelung. Stattdessen sollen nach dem Willen des BMWi lediglich Einzelanlagen mit einer Leistung von bis zu einem MW nicht in die Ausschreibun-gen müssen – bestenfalls ein Konjunkturpro-gramm für E-53 & Co., nicht aber für das Gros aktueller Projekte kleinerer Planer. ENERCON fordert entgegen dieses völlig unzureichen-den Vorschlags auch weiterhin, dass die De-Minimis-Regel in voller Höhe für Projekte bis zu sechs Windenergieanlagen à bis zu sechs MW installierter Leistung ausgeschöpft wird. Ansonsten werden wir schon kurz nach Beginn der Ausschreibungen die deutsche Windbran-che nicht wiedererkennen. Schon jetzt drän-gen nämlich viele kleinere Kunden auf einen raschen Projektfortschritt, um ihren Windpark noch vor Ende 2016 zur Genehmigung zu brin-gen und noch nach EEG einspeisen zu können.

Quelle: AEE-Blitzumfrage unter den 89 Energie-Kommunen, Stand 7/2014 www.unendlich-viel-energie.de

Danach wollen sich viele Projektierer aus dem Markt zurückziehen, da sie das Risiko, nicht mit ihrem Projekt zum Zuge zu kommen, gar nicht schultern können.

Bundesrat fordert Nachbesserungen Die Bundesländer haben sich in der Frage der Akteursvielfalt schon hellsichtiger gezeigt als die Bundesregierung: Der Bundesrat forderte in seiner letzten Sitzung eine De-Minimis-Regelung im Ausschreibungsdesign. Zwar votierten nicht alle Länder für die maximale Ausgestaltung von sechs mal sechs MW – aber die bisher vorgeschlagene Höhe von einem MW erschien doch allen viel zu gering. Auch Bun-destagsabgeordnete zeigten sich in Gesprä-chen bereits offen für eine umfassendere Aus-gestaltung von De-Minimis. Es scheint also, als ob das Parlament auch bei der nun laufenden EEG-Novelle wieder seiner bei der Förderung der Erneuerbaren Energien schon traditions-reich gewordenen Aufgabe nachkommt und am Gesetzesentwurf noch einmal wesentlich nachbessert. Die Windbranche wird diesen Einsatz des Deutschen Bundestages dringend brauchen! //

Ab 2016 drohen Finanzierungslücken bei längerem negativem Börsenpreis

ENERCON UND BWE FORDERN KOMPENSATION DER ERLÖSAUSFÄLLE. DIE BUNDESREGIERUNG ZEIGT GESPRÄCHSBEREITSCHAFT.

Zwar beschwören alle politischen Lager die Energiewende und die tragende Rolle des Mittelstandes darin. Die Ent-

wicklung geht aber in die entgegengesetzte Richtung: Die Bundesregierung hat nicht nur den Umstieg auf Ausschreibungen beschlos-sen, die schon in anderen Ländern eine völ-lige Umwälzung der Windbranche verursacht haben. Obendrein kommt nun auch noch eine Neuregelung der EEG-Vergütung, die kleine-re und finanzschwache Planer unter neuen Druck setzt: Windenergieanlagen ab 3 MW Leistung, die ab dem 1. Januar 2016 in Betrieb gehen, erhalten rückwirkend keine Vergütung mehr, wenn der Strompreis an der Börse mehr als sechs Stunden in Folge negativ ist. Was derzeit nur selten auftritt, wird schon in we-nigen Jahren zu empfindlichen Erlöseinbußen führen, wenn der weitere Zubau von Wind und Sonne den Anteil fluktuierender erneuerbarer Stromerzeuger wachsen lässt.

Studie prognostiziert mehr als 20 % EinbußenEine Studie im Auftrag des Bundesverbands WindEnergie hat noch genauer untersucht, was den Windmüllern droht, wenn die Re-gelung nicht geändert wird. Ergebnis: Bei Trendfortsetzung des aktuellen Zubaus und ohne sprunghaften Zubau von Speichern steigt der Anteil nicht vergüteter Kilowatt-stunden jedes Jahr stark an. Ab Inbetrieb-nahmejahr 2020 drohen über die Laufzeit mehr als 20 % Erlöseinbußen. Besonders fa-tal: Auch eine Verdoppelung der Speicherka-pazitäten in Deutschland und die Erwartung von deutlich mehr flexiblen Stromverbrau-

chern, die ihre Abnahme in Starkwindzeiten steigern könnten, löst das Problem nicht ein-mal annähernd.

Mittelstandsfeindliche Regelung abfedernENERCON forderte die Bundesregierung daher in zahlreichen Gesprächen auf, diese mittel-standsfeindliche Regelung durch eine Kom-pensation der entgangenen Einnahmen abzu-federn. Eine schlichte Abschaffung des § 24 EEG, in dem die Sechs-Stunden-Regelung ver-ankert ist, ist nämlich nicht mit den Leitlinien der EU-Kommission vereinbar. Durch die Ein-stufung des EEG als Beihilfe ist nun auch Brüs-sel mitspracheberechtigt und die Europäische Kommission muss dem EEG zustimmen, damit die Novellen in Kraft treten können.

Bei der Festlegung, dass Erneuerbarer Strom bei negativen Preisen nicht vergütet wer-den darf, dachte die Kommission offenbar an Milchseen und Butterberge einer verfehlten Förderpolitik für die Europäische Landwirt-schaft aus den 1980er Jahren. Nicht bedacht wurde dabei jedoch, dass die Pläne der Bun-desregierung für das neue Strommarktdesign die Preisausschläge am Strommarkt nicht un-terbinden wollen, sondern genau das Gegenteil beabsichtigen: Stark negative und bei viel Wind und Sonne auftretende erhebliche Preisspitzen sollen die Entstehung neuer Geschäftsmodelle ermöglichen. So kann ein Markt für Flexibilitä-ten entstehen, der variablen Stromabnehmern – seien es Speicher, Kühlhäuser oder Elektro-fahrzeuge – die Nutzung des immer öfter kos-tenlosen Börsenstroms in den Phasen niedri-ger Preise ermöglicht. Die kostengünstigsten

Flexibilitäten kommen dann ganz automatisch als erste zum Zuge.

Risiko für NetzstabilitätVerschiedene Gespräche mit dem Wirtschafts-ministerium haben zumindest dazu geführt, dass die Bundesregierung das Problem als solches anerkennt. Ein erster Ansatz ist, dass man nur solche Zeiten als Phasen negativen Börsenpreises betrachtet, in denen der Strom-preis sowohl am Intraday- als auch am Day-Ahead-Markt negativ ist. Dies sind die beiden Vermarktungswege für Windstrom, wobei am Day-Ahead-Markt Stromerträge für den fol-genden Tag angeboten werden. Wird auch der Markt mit berücksichtigt, an dem Erneuerbarer Strom des darauf folgenden Tages angeboten wird, so wissen die Direktvermarkter bereits am Vortag über die Preisentwicklung Bescheid und können versuchen, den überschüssigen Erneuerbaren-Strom direkt und ohne den Weg über die Börse an flexible Abnehmer zu verkau-fen. Die Netzbetreiber haben nämlich darauf hingewiesen, dass die 6-Stunden-Regelung nicht nur kleine Windparkbetreiber, sondern auch die Systemstabilität gefährdet. Schließ-lich setzt der rückwirkende Vergütungsausfall nach sechs Stunden negativem Börsenpreis einen starken Anreiz, Windenergieanlagen nach knapp sechs Stunden abrupt abzuschal-ten, um wieder positive Preise zu sehen. Diese plötzliche Abschaltung von vielen tausend MW könnte zum schon vielfach beschworenen und bisher nie aufgetretenen Blackout führen – und das nicht durch die Schuld der Erneuerbaren Einspeiser, sondern durch eine unsinnige poli-tische Maßnahme! //

neutral

große Gefahr

keine Gefahr

0 % 6 % 19 % 32 % 42 %

3 % 13 % 6 % 29 % 48 %

6 % 19 % 19 % 29 % 26 %

13 % 13 % 20 % 30 % 23 %

10 % 10 % 35 % 23 % 23 %

Belastung des Eigenbedarfs

Abschreibung von Energieprojekten

Obligatorische Direktvermarktung

Abschaffung derGrünstrom-Privilegien

Deckelung der Ausbauziele

Die Grafik zeigt die Einschätzung von einer Reihe von Verschlechterungen im EEG durch Kommunen. Vor der Einführung von Aus- schreibungen haben viele Angst.

windblatt 04_2015 21windblatt 04_201520

PRAXIS_

Mit Spezialequipment auf die Prechtaler Schanze

Die dezentrale Energiewende kommt auch im Schwarzwald vo-ran. Der regionale Energieversorger E-Werk Mittelbaden AG & Co. KG hat sich zum Ziel gesetzt, alle Haushalte in der Region

mit regenerativer Energie zu beliefern. Dazu betreibt das Unterneh-men eigene Wasserkraft- und Photovoltaik-Anlagen, ist an Offshore-Projekten in Nord- und Ostsee beteiligt und hat nun kürzlich im Or-tenaukreis seinen ersten Onshore-Windpark in Betrieb genommen. ENERCON hat für das Projekt „Prechtaler Schanze I“ drei Windener-gieanlagen der E-101 Baureihe geliefert und installiert. Ende Oktober gingen sie ans Netz.

Die Anlagen wurden auf der Prechtaler Schanze, einem rund 800 Meter hohen Höhenzug, auf Hybridtürmen mit 149 Meter Nabenhöhe errichtet. Die anspruchsvolle Topografie des Standorts machte Son-derlösungen für den Transport der Komponenten und den Aufbau erforderlich. So galt es, vom Tal bis zur Baustelle 450 Meter Höhenun-terschied zu überwinden. Die Anfahrtsroute führte über Serpentinen mit bis zu 15 Prozent Steigung. Alle Komponenten wurden daher im Tal auf Sonderfahrzeuge umgeladen und damit zur Baustelle hinauf gefahren.

Bei den Stahlsektionen der Türme kamen dabei Semi-Trailer zum Einsatz, die an den Hinterachsen zusätzlich per Fernsteuerung mit-gelenkt werden können. Für den Transport der Rotorblätter setzte die beauftragte Spedition Bender den bereits bei früheren Alpin-Projekten bewährten Selbstfahrer mit Rotorblattadapter ein. Mit die-sem speziellen Transportgestell ließen sich die 48,6 Meter langen Rotorblätter der E-101 in engen Kurven nahezu senkrecht aufrichten, so dass die Engstellen ohne umfangreiche Rodungs- und Ausbau-maßnahmen passiert werden konnten. „Die Eingriffe in die sensible Natur des Schwarzwalds so gering wie möglich zu halten, war eine

der wesentlichen Maßgaben bei der Planung und Umsetzung des Projekts“, erläutert ENERCON Projektleiter Robert Rampp.

Dies galt es daher auch bei der Einrichtung der Baustelle zu berück-sichtigen. Daher wurden die Stellflächen im Hinblick auf ökologische Aspekte optimiert und an die topografischen Geländeverhältnisse angepasst. Dabei wurden Rodungsbereiche und erforderliche Erd-arbeiten auf ein notwendiges Minimum verringert. Das steile Terrain erschwerte zudem den Aufbau des Großkrans – von der Kranstell-fläche aus bestand ein Negativgefälle von bis zu 12 Prozent. Der Kranausleger des Terex SL 3800 wurde daher mit sechs Meter hohen Lagerböcken unterbaut und dann mit Hilfskranunterstützung frei-schwebend verbolzt. Letztlich wurden jedoch alle Herausforderungen ohne Probleme gemeistert. „Dabei zahlte sich unsere umfangreiche Erfahrung mit Projekten an Mittelgebirgs- und an Alpin-Standorten aus“, sagt Robert Rampp. „An diesen Standorten sind Sonderlösun-gen für Transport und Aufbau fast schon Routine.“

Mit einem prognostizierten Jahresenergieertrag von rund 19 Millionen Kilowattstunden ist der Windpark „Prechtaler Schanze I“ nach Angaben des Betreibers in der Lage, rund 7.000 Haushalte in der Region mit Ökostrom zu versorgen. „Für die Region bedeutet der Windenergiepark ein klares Bekenntnis zur Energiewende und zur regenerativen Ener-gieerzeugung“, sagt Dr. Ulrich Kleine, Vorstand E-Werk Mittelbaden. Folgeprojekte in der Region sind bereits in Vorbereitung. Daher wurde das für den Windpark in der Nähe gebaute Umspannwerk so ausgelegt, dass dort weitere Windenergieanlagen angeschlossen werden und ins regionale Netz einspeisen können. ENERCON ist auch beim nächsten Projekt der Anlagenlieferant: Beim zweiten Bauabschnitt des Wind-parks Prechtaler Schanze werden im kommenden Jahr drei E-115/3 MW mit 149 Meter Nabenhöhe installiert. //

FÜR DEN ENERGIEVERSORGER E-WERK MITTELBADEN HAT ENERCON IM ORTENAUKREIS DREI E-101/3 MW INSTALLIERT. DER ANSPRUCHSVOLLE SCHWARZWALD-STANDORT MACHTE

SONDERLÖSUNGEN FÜR TRANSPORT UND AUFBAU ERFORDERLICH.

ENERCON E-101 am Standort Prechtaler Schanze im Ortenaukreis/Baden-Württemberg.

Komponententransport mit Spezialequipment für die E-101 auf der Prechtaler Schanze.

windblatt 04_2015 23windblatt 04_201522

INTERN_

Dünnere Blattprofile im Außenbereich sind vor allem für die Schall-emission und aerodynamische Effizienz interessant. Obwohl dieser Bereich gerade einmal 1/3 der Gesamtlänge eines Rotorblattes aus-macht, deckt er doch mehr als die Hälfte der gesamten Rotorkreis-fläche ab. Damit ist er ausschlaggebend für die Anlagenleistung und aufgrund der hohen Strömungsgeschwindigkeiten auch für die Aeroakustik.

In aufwändigen und anspruchsvollen Verfahren wurde die neue Pro-filfamilie in einem iterativen Prozess unter Verwendung modernster Simulationstools entwickelt und in aufwendigen Windkanalvermes-sungen validiert. //

_TECHNIK-LEXIKON

Neue ENERCON Rotorblattprofilfamilie

Die Auffädelung aller zweidimensionalen Profile entlang des Blattradius bildet die äußere, aerodynamisch wirksame Form eines Rotorblattes, den sogenannten Strak. Ein wesentliches

Merkmal eines aerodynamischen Profils ist die relative Dicke, die das Verhältnis von Blattdicke zu Blatttiefe eines Querschnitts be-schreibt. Ab etwa 30 % relativer Dicke spricht man hier von einem dicken Profil, das im Blattinnenbereich des Rotorblatts Verwendung findet. Mit steigender relativer Dicke leitet der Strak von der Profi-lierung mit dünner Hinterkante in den Bereich mit neuen auftriebs-starken Flatbackprofilen über, die den Blattflanschkreis ENERCON-typisch voll profiliert überdecken. Dieser Bereich ist vor allem für die Stabilität und Festigkeit entscheidend.

IN DER SERIENPRODUKTION DER NEUEN ENERCON 4-MW-PLATTFORM WIRD EINE WEITERE NEUENTWICKLUNG IHREN EINSATZ FINDEN:

DIE NEUE PROFILFAMILIE DER ENERCON ROTORBLÄTTER.

Innovationszentrum erhält Ladesäulen für Elektroautos

BESUCHER DES ENERCON INNOVATIONSZENTRUMS KÖNNEN IHRE E-AUTOS AN DEN LADESTATIONEN JETZT KOSTENLOS MIT 100-PROZENTIGEM GRÜNSTROM LADEN. AUSSERDEM

DIENEN DIESE ALS STROMTANKSTELLE FÜR ENERCONS EIGENE E-FAHRZEUGE.

Eine sorgfältige Routenplanung ist für Besitzer von Elektroautos entscheidend, wenn sie auf längeren Fahrten nicht mit leerem Akku liegenbleiben wollen. Denn das Netz an Ladestationen, an

denen sich die Batterien aufladen lassen, ist in Deutschland noch längst nicht so engmaschig wie das an herkömmlichen Tankstellen. Nach An-gaben der Nationalen Plattform Elektromobilität existieren bundesweit lediglich 5.553 öffentliche Ladepunkte für das Normalladen sowie 102 Schnellladestationen (Stand: Dezember 2014). Zum Vergleich: Laut dem Mineralölwirtschaftsverband gibt es in Deutschland derzeit 14.209 kon-ventionelle Straßentankstellen, fast dreimal so viele wie Ladesäulen.

Besucher des ENERCON Innovationszentrums in Aurich, die mit dem E-Auto anreisen, müssen sich jedoch über Lademöglichkeiten keine Gedanken mehr machen. ENERCON hat jetzt an der Borsig-straße Ladesäulen in Betrieb genommen, die von Besuchern kosten- los genutzt werden können. Gespeist werden sie mit 100-prozentigem

Grünstrom, der zu 85 Prozent aus Wasserkraftwerken in Deutschland und zu 15 Prozent aus ENERCON Windenergieanlagen stammt. Es ist der gleiche Strommix, mit dem ENERCON bereits seine Produk-tionswerke in Ostfriesland beliefert, und der dem seit Sommer 2014 angebotenen Mitarbeiterstromtarif zu Grunde liegt.

Die Ladesäulen wurden vom Energietechnik-Unternehmen ABB ge-liefert und im ENERCON Design gestaltet. „Sie verfügen über drei verschiedene Steckersysteme und Lademodi, so dass sie mit allen gängigen E-Fahrzeugladesystemen kompatibel sind“, erläutert Christian Strafiel, Projektleiter Ladestation im Innovation Center von ENERCONs Forschungs- und Entwicklungsgesellschaft WRD. So-wohl die Ladung mit Wechsel- (AC) als auch mit Gleichstrom (DC) ist möglich. Die maximale Ausgangsleistung beträgt bis zu 50 kW DC und 43 kW AC, es werden die Standards CCS Combo2, CHAdeMo (beide DC)und CCS Typ2 (AC) angeboten. //

Am Innovationszentrum demonstriert Christian Strafiel die Ladesäule beim Laden der ENERCON-eigenen E-Fahrzeuge.

windblatt 04_2015 25windblatt 04_201524

und über die AndenUm die halbe Welt

FÜR DAS PROJEKT QOLLPANA II IN BOLIVIEN (8 X E-82 E4) ORGANISIERTE ENERCON EINEN DER BISLANG AUFWÄNDIGSTEN SEE- UND LANDTRANSPORTE. DIE ROUTE DER

WEA-KOMPONENTEN FÜHRT VON EMDEN AUS 19.600 KILOMETER UM DEN GLOBUS.

Wenn ENERCON ab Januar beim Windenergieprojekt Qollpana II in Bolivien acht E-82 E4 installiert, werden die Komponenten eine spektakuläre Reise hinter sich haben.

19.600 Kilometer haben sie dann auf See und über Land zurück-gelegt – vom Werk bis zum Aufbauort in Südamerika, einmal um die halbe Welt und anschließend über die Anden, das höchste Gebirge außerhalb Asiens. „Das ist wohl die längste Transportdistanz mit der ,E-Ship 1‘, die ENERCON bislang für ein Projekt zu bewältigen hatte“, sagt Christoph Drieling, zuständiger Projektleiter bei der ENERCON Logistic GmbH.

Mit entsprechendem Vorlauf wurde daher der Transport organisiert: Bereits im August wurden sämtliche Maschinenkomponenten im Emder Hafen angeliefert und Anfang September zusammen mit dem gesamten Aufbauequipment auf die „E-Ship 1“ verladen. Im portugiesischen Hafen Leixões nahm das von vier Flettner-Rotoren angetriebene ENERCON Frachtschiff noch die Stahlturmsektionen an Bord, bevor es über den Atlantik Richtung Südamerika ging. Durch die Magellanstraße führte die Seeroute an Feuerland vorbei, um den südamerikanischen Kontinent herum bis zum Zielhafen Arica im Norden Chiles. „Bolivien hat keinen eigenen Seezugang. Daher mussten wir die Komponenten über ein Drittland anliefern“, erläutert Christoph Drieling. Es war gleichzeitig das erste Mal, dass die „E-Ship 1“ einen Pazifik-Hafen ansteuerte.

Mitte Oktober traf die „E-Ship 1“ in Arica ein und löschte ihre Ladung. Seitdem erfolgt der Landtransport der E-82 Komponenten zur Baustelle in Bolivien. 816 Kilometer beträgt die zu bewältigende Distanz, wobei die große Entfernung nicht die einzige Herausfor-derung ist. Der überwiegende Anteil aller für Bolivien bestimmten Schiffsladungen wird im Hafen Arica umgeschlagen. Dementspre-chend ist der Hafen stets ausgelastet und auch auf den Straßen Richtung Grenze herrscht immer viel Verkehr. Nicht gerade die idealen Bedingungen für den Umschlag und den Transport von WEA-Komponenten.

„Die Transportroute führt zudem zweimal über Gebirgskämme der Anden“, fügt Christoph Drieling hinzu. Die insgesamt 156 Schwer- transporte müssen daher ausgehend von Meeresspiegel-Niveau in Arica Anstiege bis 5.080 Meter Höhe bewältigen. Anschließend führt die Route wieder auf 4.000 Meter und steigt dann erneut auf 4.500 Meter, bevor sie schließlich bis zum Aufbauort wieder auf 2.800 Meter hinabführt.

Auf den Pass-Abschnitten sind Haarnadelkurven mit bis zu 340 Grad zu passieren. ENERCON hatte daher zunächst eine gründliche Streckenprüfung veranlasst und die Trailer-Sets, die ein beauf-

tragter bolivianischer Logistik-Dienstleister bereitstellt, speziell ausstatten lassen. Dadurch können die geladenen Komponenten beim Passieren solcher Engstellen auf den Aufliegern angehoben werden. Außerdem hatte der Spediteur kritische Streckenabschnitte der Route zuvor für eine ungefährdete Passage ausbauen lassen.

„Bei der Logistik-Planung kam erschwerend hinzu, dass in ganz Bolivien bislang nur zwei Windenergieanlagen aufgebaut wurden“, sagt Christoph Drieling. „Es gibt in dem Land daher kaum Erfahrung mit dem Thema WEA-Logistik.“ Außerdem ist kaum erforderliches Transport- und Aufbauequipment vorhanden. So mussten die Trailer zum Teil erst beschafft werden. Für die Montage von Windenergie-anlagen geeignete Aufbaukräne gibt es nur zwei im gesamten Land. Einen davon hat sich ENERCON für die Aufbauphase gesichert.

Drei Wochen sind die Transport-Konvois jeweils von Arica bis zur Baustelle und zurück unterwegs. Dann wird im Hafen erneut geladen und ein weiterer Rundlauf gestartet. Damit der Baufort-schritt nicht ins Stocken gerät, legten die Aufbauteams erst los, als die Komponenten von vier kompletten WEA am Aufbauort ein-getroffen waren.

Derzeit schreitet der Aufbau des Windparks voran. Fertigstellung und Inbetriebnahme von ENERCONs erstem Windenergieprojekt in Bolivien sind für das Frühjahr 2016 vorgesehen. Qollpana II ist eine Erweiterung des ersten Windparks des Landes, der aus zwei Goldwind-Turbinen besteht. Der Standort liegt nahe der viertgrößten Stadt Cochabamba in den östlichen Anden. Betreiber ist der Energieversorger Corani S.A.. //

ENERCON „E-Ship 1“ beim Entladen von WEA-Komponenten im Hafen Arica/Chile.

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Komponententransport durch die Anden.

Emden

Leixões/Porto

Arica

19.600 km

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INTERNATIONAL_

DER STANDORT HAMINA LIEGT AN DER SÜDOSTKÜSTE DES LANDES. IN DER HAFENSTADT HAT ENERCON ZWEI TURBINEN DER 3-MW-BAUREIHE

MIT 135 METER NABENHÖHE INSTALLIERT.

Für extremes Klima Erste E-101 in Finnland errichtet

ENERCON hat jetzt auch in Finnland erstmals Windenergie- anlagen der E-101 Baureihe errichtet. Die Maschinen der 3-MW-Serie wurden in der Hafenstadt Hamina an der Süd-

ostküste des Landes installiert. Die Übergabe an den Kunden, den Energieversorger Haminan Energia Oy, erfolgte Ende November.

Installiert wurden die beiden E-101 auf Hybridtürmen mit 135 Meter Nabenhöhe. Aufgrund der im skandinavischen Winter vorherrschen-den tiefen Frosttemperaturen mit Werten von bis zu -20 Grad und mehr, wurden die E-101 in Cold Climate-Spezifikation ausgeführt. Zusätzlich

wurden beide Maschinen mit ENERCONs Rotorblatt-Enteisungs- system ausgerüstet.

Der Standort Hamina befindet sich rund 150 Kilometer östlich der fin-nischen Hauptstadt Helsinki und verfügt über gute Windbedingungen. In Nabenhöhe beträgt die durchschnittliche Jahreswindgeschwindig-keit 7 Meter pro Sekunde.

Die E-101 in Hamina sind die bislang größten Windenergieanlagen, die ENERCON in Finnland installiert hat. Größte ENERCON Baureihe dort war bisher die E-92/2,35 MW für den Kunden Kotkan Energia Oy.

ENERCON E-101 am Standort Hamina/Finnland.

_ADRESSEN

AurichDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0Telefax +49 (0) 49 41 927 669

BremenTeerhof 59 · 28199 BremenTelefon +49 (0) 421 24 415 100Telefax +49 (0) 421 24 415 119

BurgwedelSchulze-Delitzsch-Str. 39 · 30938 BurgwedelTelefon +49 (0) 51 39 40 28 22Telefax +49 (0) 51 39 40 28 19

HofFuhrmannstraße 8b · 95030 HofTelefon +49 (0) 92 81 739 45 00Telefax +49 (0) 92 81 739 45 19

HolzgerlingenMax-Eyth-Straße 35 · 71088 HolzgerlingenTelefon +49 (0) 70 31 4 37 50 10Telefax +49 (0) 70 31 4 37 50 19

MagdeburgAugust-Bebel-Damm 24-30 · 39126 MagdeburgTelefon +49 (0) 391 24 460 230Telefax +49 (0) 391 24 460 231

MainzRobert-Koch-Str. 50, Eingang D, 1.OG55129 MainzTelefon +49 (0) 61 31 21 407 11Telefax +49 (0) 61 31 21 407 29

MarneIndustriestraße 2 · 25709 MarneTelefon +49 (0) 48 51 95 37 0Telefax +49 (0) 48 51 95 37 19

RostockLise-Meitner-Ring 7 · 18059 RostockTelefon +49 (0) 381 44 03 32 0Telefax +49 (0) 381 44 03 32 19

SoestWerkstraße 6 · 59494 SoestTelefon +49 (0) 2921 350 60Telefax +49 (0) 2921 350 61 49

Internationaler VertriebDreekamp 5 · 26605 AurichTelefon +49 (0) 49 41 927 0Telefax +49 (0) 49 41 927 669

Internationale Niederlassungen Argentinien, Belgien, Brasilien, Costa Rica, Dänemark, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Schweden, Spanien, Türkei

Dessen Windpark Mussalo, der sich nur rund 20 Kilometer Luftlinie vom Standort Hamina entfernt befindet, wurde in diesem Jahr um eine weitere E-92/2,35 MW-Anlage auf eine Gesamtleistung von nun 7,05 MW erweitert, was ENERCONs Stärke in der Region Hamina- Kotka weiter untermauert. //

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MIT RUND 70 PROZENT MARKTANTEIL IST ENERCON MARKTFÜHRER IN DEM OSTASIATISCHEN LAND. ENERCONS NIEDERLASSUNG DORT SOLL ALS BASIS FÜR

WEITERE AKTIVITÄTEN IN DER GESAMTEN ASIATISCHEN REGION DIENEN.

200.Windenergieanlage in Taiwan

Der Taifun „Soudelor” hatte es in sich: Mit Windgeschwindig-keiten von bis zu 211 km/h und sintflutartigen Regenfällen fegte der Wirbelsturm Anfang August über Taiwan und hin-

terließ dabei eine Schneise der Zerstörung. Zahllose Häuser wur-den beschädigt, Bäume entwurzelt, Strommasten umgeknickt und Straßen überflutet. Sechs Menschen kamen ums Leben, 379 wurden verletzt, Tausende Einwohner mussten in Notunterkünften Schutz suchen. In weiten Teilen des Landes fiel bei dem bislang größten, in Taiwan durch einen Taifun verursachten Blackout der Strom aus. Über 4,8 Millionen Menschen waren betroffen. Bevor „Soudelor“ auf Land getroffen war, hatten Meteorologen Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 285 km/h gemessen und ihn als „super typhoon“ ein- gestuft. Er war demnach der stärkste Wirbelsturm des Jahres in der nördlichen Hemisphäre.

Den ENERCON Windenergieanlagen in Taiwan konnte „Soudelor“ je-doch nichts anhaben. An keiner der Turbinen waren nennenswerte Schäden zu verzeichnen, als der Taifun abzog und sich die Wetter-lage beruhigte. „Das Ereignis zeigt, wie robust unsere Technologie ist und wie gut sich unsere Windenergieanlagen für diese Region eignen“, sagt Steffen Brauns, Regional Sales Manager Asia-Pacific bei ENERCON.

„In Taiwan herrschen mit die rauesten Klimabedingungen in Asien: hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit, hohe Windgeschwin-digkeiten und gelegentlich Wirbelstürme. Die starke Performance unserer Turbinen unter diesen extremen Bedingungen hat uns zum Marktführer in Taiwan gemacht“, erläutert Brauns. Dabei zahlte sich auch die ENERCON Sturmregelung aus, die Betreibern in der Region einen erheblichen Mehrwert beschert.

ENERCONs Marktanteil in Taiwan beträgt rund 70 Prozent. Insge-samt 428,9 MW hat ENERCON bislang dort installiert. Vor kurzem wurde die 200. Maschine errichtet – eine E-70 für die Houlong Wind Farm im Auftrag des Kunden InfraVest Wind Power Group.

Die bewährte Starkwindbaureihe E-70 ist in Taiwan sehr erfolgreich: Mehr als 180 Maschinen dieses Typs hat ENERCON bislang dort ins-talliert. Aber auch mit größeren Anlagen kann ENERCON in Taiwan punkten. So hat das Unternehmen vor kurzem mit der E-82 E4/3 MW die jüngste Ausschreibung des Energieversorgers Taiwan Power Com-pany (TPC) gewonnen. Elf Turbinen dieser Starkwindbaureihe werden demnächst im Rahmen des Tenders auf Penghu Island installiert.

In ENERCONs Service-Niederlassung in Taichung sind derzeit 55 Mitarbeiter beschäftigt. Sie verfügen über alle Qualifikationen, um

ENERCON installiert

Wind Farm mit ENERCON Windenergieanlagen in Taiwan.

sowohl den Anlagenservice, als auch den Aufbau und die Inbetrieb-nahme von neuen Maschinen durchzuführen. Zur Niederlassung gehört ein Training Center mit zwei Ausbildern, die für die notwendi-gen Schulungen der Service-Mitarbeiter für die Arbeit an ENERCON Turbinen zuständig sind.

„Wir sehen für die nächsten Jahre noch erhebliches Potenzial für uns in Taiwan“, sagt Steffen Brauns. Dies gelte auch vor dem Hinter- grund, dass zunehmend größere Unternehmen Interesse an On-shore-Windenergieprojekten zeigen. Hinzu kommt die Erwartung, dass sich die Politik im Zuge der anstehenden Neuwahlen stärker für eine Unterstützung der Erneuerbaren Energien in Taiwan ein-setzen wird.

Darüber hinaus sieht ENERCON Taiwan als ideale Basis für weitere Aktivitäten in der gesamten asiatischen Region. „Von den klima- tischen Bedingungen her ist Taiwan eine perfekte Referenz für Län-der wie die Philippinen, die zu den Zukunftsmärkten von ENERCON in Asien gehören“, sagt Brauns. Und aufgrund der zentralen Lage können von ENERCONs Niederlassung in Taiwan aus Mitarbeiter von Projekt Management, Service und Installation schnell in die gesamte Region entsandt werden. Im Zuge der Ausweitung seiner Aktivitä-ten in Asien wird ENERCON 2016 zudem ein neues Vertriebsbüro in Taipei eröffnen. //

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