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Ein Rückblick mit Perspektive 10 JAHRE REGIONALVERBAND NOE-MITTE LesensWert INFORMATIONSBLATT NR. 3/2011 | P.B.B. | ZN 05Z036084 M | VERLAGSPOSTAMT: 3100 ST. PÖLTEN | HERAUSGEGEBEN VOM REGIONALVERBAND NOE-MITTE

LesensWert - NÖ.Regional€¦ · Cartoon 16 Impressum 2 Foto: NLK Pfeifer Gründungsvorstand Regionalverband noe-mitte 11. September 2001 IMPRESSUM Herausgeber: Regionalverband noe-mitte,

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  • Ein Rückblick mit Perspektive

    1 0 JA H R E R E G I O N A LV E R B A N D N O E - M I T T E

    LesensWertI N F O R M AT I O N S B L AT T N R . 3 / 2 0 1 1 | P. B . B . | Z N 0 5 Z 0 3 6 0 8 4 M | V E R L A G S P O STA MT: 3 1 0 0 ST. P Ö LT E N | H E R AU S G E G E B E N VO M R E G I O N A LV E R B A N D N O E - M I T T E

  • LesensWert 3/2011 2

    Kann man also eine Region neuschaffen? Die Antwort lautet: „Ja,man kann, und zwar in einem kon-sequenten Miteinander.“ Was dasalles bedeutet, habe ich in denletzten 10 Jahren Regionsarbeitlernen dürfen und müssen. Mitmeiner Bestellung zum Regional-manager NÖ-Mitte im Herbst2000 wurde ein erstes sichtbaresZeichen gesetzt, den KernraumNiederösterreichs – bei all seinerstrukturellen Unterschiedlichkeit –als Gemeinsames zu begreifen.Mein erster Auftrag lautete fol-gerichtig, einen gemeinsamenRegionalverband für den nieder-

    österreichischen Kernraum aufzubauen, um mit den Gemeinden alsTräger eine stabile Basis für alle kommenden Aktivitäten auf der Soll-seite zu haben.

    Nach kurzer Zeit schon gab es die von allen politischen Parteiengetragene regionalpolitische Festlegung, einen eigenen Regionalver-band zu gründen und sich damit auch in der Regionalentwicklung zuemanzipieren. Im Frühjahr 2001 wurde der Bürobetrieb von Amstettennach Neulengbach in die Region NÖ-Mitte verlegt, von wo es nunmehrgemeinsam mit den ProponentInnen an die Mitgliederwerbung ging.Am 11. September 2001 war es dann so weit: 89 Gemeinden gründetenim Ostarrichisaal des Niederösterreichischen Landhauses den – wie er damals hieß – Regionalen Entwicklungsverband NÖ-Mitte.Gründungsobmann BH i.R. wirkl. HR Dr. Josef Sodar, steuerte den Regio-nalen Entwicklungsverband NÖ-Mitte fünf Jahre lang mit der ihmeigenen Überzeugungskraft und dem notwendigen Gespür für dasMachbare.

    Nach der Vereinsgründung wurde mit großem Elan aller Beteilig-ten das Regionalwirtschaftliche Entwicklungskonzept NÖ-Mitte alserste gemeinsame Strategiebasis erstellt. Mit dem begleitenden Be-teiligungsprozess begann auch der Aufbau des Kapitals, das für unsereTätigkeit mit Abstand am wichtigsten ist: Sozialkapital. Eine immer-währende Aufgabe, die handelnden Personen und Netzwerke in denGemeinden, der Politik, der Verwaltung, der Wirtschaft oder bei unserenPartnerorganisationen kennen zu lernen. Daneben wurde zusehendsauch das Tagesgeschäft strukturiert: in wechselnden Rollen als Ver-mittler zwischen unterschiedlichen Interessen, als Lobbyist für regio-nale Anliegen, als Initiator von Projekten, als Berater für Gemeindenund Projektwerber, als Förderlotse oder als ganz zentral als Vernetzerund Koordinator.

    Neben dem erforderlichen Sach- und Prozesswissen ist Vertraueneine Voraussetzung für erfolgreiche Regionsarbeit. Dieses Vertrauen –als Institution und als Person gleichermaßen – musste natürlich er-arbeitet werden. Ein offener und respektvoller Umgang mit allenPartnerInnen und der hohe Anspruch an die eigene Professionalitäthaben dazu sicher die Basis gelegt. Konsequenz und Kompetenz, dieschon bald Früchte getragen haben: beispielsweise in Form vonunkomplizierten Zugängen zu vielen Fachabteilungen, die Bitte um eineMediation zwischen Bürgermeistern benachbarter Gemeinden oderdas Vertrauen bei einer Kleinregionssitzung zu mehreren Tagesord-nungspunkten federführend strategisch und strukturell zu arbeiten.

    Über die Jahre hinweg wurde das Profil des Regionalverbandesgeschärft und letztlich in unserer Regionsphilosophie „Auf dem Wegzum Selbst“, in unserem Leitbild und in der neuen Wortbildmarke mitdem Claim „LebensWerte schaffen.“, verdichtet.

    V O R W O R T

    Bgm. LAbg. Dr. Martin Michalitsch formulierte 2006 bei seiner Wahlzum neuen Obmann, was das in der Praxis bedeutet: „Der Regional-verband muss einen konkreten Nutzen für seine Mitgliedsgemeindenund die Region als Ganzes stiften.“ Die Strategie dazu ist eine rechteinfache und beruht auf drei Säulen:r Projekte und Initiativen, die direkt bei den Bedürfnissen der Men-

    schen und der Gemeinden ansetzen und direkt Nutzen stiften.r Der mutige und weltoffene Blick in die Zukunft, um aus der Ver-

    schneidung von globalen Trends und regionalen Besonderheiten fürdie Region effektive Strategien und Handlungsoptionen abzuleiten.

    r Eine für unsere Mitglieder und KundInnen maßgeschneiderte Infor-mations- und Öffentlichkeitsarbeit.

    Das in entsprechend hoher Qualität zu leisten, erfordert Professiona-lität und Kapazitäten: über die Jahre hinweg wurde der Personalstand,gemeinsam mit dem Regionalmanagement Niederösterreich, kontinuier-lich ausgebaut. Insgesamt arbeiten im Team für NÖ-Mitte derzeit 10Personen (überwiegend in Teilzeit). Vier davon sind beim Regional-verband noe-mitte beschäftigt.Von diesen sind wiederum drei projekt-finanziert. Das Vereinsbudget 2011 betrug immerhin rund 300.000Euro, wobei mehr als zwei Drittel aus Projekförderungen kamen. Klarist auch, dass man nicht alle benötigten Kompetenzen im Haus habenkann. Daher bekannten wir uns schon immer zu Kooperationen, diezudem immer einen angenehmen Nebeneffekt haben: alleine die neueZusammensetzung von Projektteams wirkt innovationsfördernd.

    Wie schon erwähnt ist für uns strategisches Arbeiten die Basis fürjedwede regionale Entwicklung, abseits von kurzfristig wirksamemAktionismus. Unsere noch immer gültige und richtige Strategie, wie siein „Auf dem Weg zum Selbst“ formuliert wurde, setzt auf unsere ins-gesamt fünf Themenstränge als Leitlinie für unsere Projekte und unserHandeln. Besonders gewürdigt und bestätigt wurde unsere Arbeit injüngerer Vergangenheit: zwei unserer Projekte – com.mit und Kommu-nales Bildungsmanagement – wurden auf Landesebene gehoben undentfalten ihren besonderen Wert nunmehr im gesamten Land. Ganznach unserem Motto:„LebensWerte schaffen“.

    Bei meinem Rückblick auf die letzten 10 Jahre möchte ich nun alljenen danken, die eine erfolgreiche Arbeit erst möglich gemacht haben.Zu allererst ist das der gesamte Vorstand, der die Entscheidungen fürviele richtungsweisende Projekte nach oftmals intensiven Diskussionenimmer auf breitester Basis gefällt hat. Mit seinen Entscheidungen hater stets den flexibel füllbaren Rahmen für unsere Tätigkeit gesetzt.Weiters gilt mein Dank dem gesamten Team im Regionalmanage-ment-Büro NÖ-Mitte, das sich weit über das Erwartbare hinausengagiert und in Teilzeitanstellungen Vollzeitergebnisse liefert. Undnatürlich gilt mein Dank allen VertreterInnen der Gemeinden, der Politikund der Verwaltung, der (Land)Wirtschaft und der Zivilgesellschaft, diemit uns gearbeitet haben und für deren Anliegen wir arbeiten durften.

    Was die Zukunft betrifft, können wir ihr trotz der härter werden-den Zeiten optimistisch entgegenblicken. Natürlich werden Verände-rungen zu bewältigen, wird unsere Rolle in der Entwicklung des nieder-österreichischen Kernraums teilweise neu zu definieren sein. Allein dieneue EU-Finanzplanungsperiode wird wesentliche neue Rahmen-bedingungen setzten. Ich bin mir aber sicher: der Regionalverbandnoe-mitte ist so robust aufgestellt, dass er die erforderliche Flexibilitätzur Bewältigung der kommenden Herausforderungen mitbringenwird. Ad multos annos!

    DI Reinhard M. WeitzerGeschäftsführer Regionalverband noe-mitte

    Kann man eine Region neu schaffen?In der Planungstheorie gibt es dazu unterschiedliche Antworten. Für mich leitend warjene Antwort, die hoheitlich verordnete Gründungen – wie gerade beispielsweise inder Steiermark – außen vorlässt, und als Motiv für eine Regionsneugründunggemeinsame, starke Ideen als Kristallisationspunkte voranstellt. Im Fall der fünftenHauptregion, NÖ-Mitte, war es die Idee, dem niederösterreichischen Kernraum nachder Landeshauptstadtwerdung von St. Pölten so etwas wie eine gemeinsame Identi-tät zu geben und sich in zukunftsweisenden strategischen Fragen gemeinsam zupositionieren. Im Jahr 2001 noch eine neuer Gedanke, zehn Jahre später nicht zuletztdurch unser Zutun in vielen Feldern gelebte Praxis.

    DI Reinhard M. WeitzerGeschäftsführer Regionalverband noe-mitte

  • Bgm. LAbg. Dr. Martin Michalitsch Obmann Regionalverband noe-mitte

    Ihre Meinung ist uns wichtig!Gerne veröffentlichen wir in LesensWertAnregungen und Kommentare. Wir behalten unseine redaktionelle Bearbeitung vor. Ihre Beiträgesenden Sie bitte an den Regionalverband noe-mitte (Postanschrift im Impressum) oder per E-Mail an [email protected].

    Die Redaktion

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    E D I T O R I A L

    Liebe LeserInnen!

    Der Regionalverband noe-mitte macht dieses Maletwas für ihn eher Ungewohntes – wir blicken indie Vergangenheit. Anlass ist unser 10-jährigesJubiläum. Seit 2001, unserem Gründungjahr,konnten wir viel bewegen und Akzente in derRegionalentwicklung in der Hauptregion NÖ-Mittesetzen. Wir laden Sie ein, sich mit uns auf eineDezennium-Zeitreise zu begeben, um erfolgreicheProjekte und Maßnahmen des Regionalverbandesnoe-mitte Revue passieren zu lassen. Nicht nurFakten und Zahlen belegen in der Winter-Aus-gabe von LesensWert unsere Aktivitäten, wirlassen auch WeggefährtInnen und Partneror-ganisationen zu Wort kommen. Umrahmt vonEreignissen, die weltweit Geschichte geschrie-ben haben und zumindest indirekt Bezug zu denfünf Themenfeldern des Regionalverbandesnoe-mitte haben.

    Bereits mit unserem Jubiläumsfest am 12. September 2011 im Stift Herzogenburg habenwir gezeigt, dass wir vorwärts blicken und allesandere als Stillstand möchten. Um das auchoptisch zum Ausdruck zu bringen, haben wirdieses Mal das gewohnte Layout von Lesens-Wert verlassen. Aufmerksame LeserInnen wer-den sehen, dass Regionalentwicklung keinerlinearen Gerade folgt, sondern ein interessanter,spannender Weg auf weichem Waldboden,grünenWiesen aber auch Schotterwegen ist.

    Wir laden unsere Mitgliedsgemeinden undPartnerInnen ein, auch die nächsten Jahre weitermit uns zu wandern.Wir begleiten Sie mit unseremKnow-how und sorgen dafür, dass Regionalent-wicklung in NÖ-Mitte durch Ihre Ideen nachhaltigErfolg hat. Schaffen wir gemeinsam LebensWerte.

    Bereits im Gründungsvorstand des Regionalen Ent-wicklungsverbandes NÖ-Mitte – wie er am Grün-dungstag, dem 11. September 2001, hieß – spiegeltesich das Prinzip der regionalen Repräsentanz wider.Auch heute sind alle Teilregionen im Vorstand ver-treten. Basis und Legitimation für die Zusammen-setzung des Vorstandes sind die summierten Stim-

    Gründungsvorstand:

    Obmann: BH wirkl. Hofrat Dr. Josef SodarObmannstellvertreter: BH Mag. Johann LampeitlSchriftführer: Stadtrat Mag. Willi StiowicekSchriftführerstellvertreter: LAbg. Maria-Luise EgererKassier: LAbg. Dr. Martin MichalitschKassierstellvertreter: Bügermeister Walter DaxböckBürgermeister Anton DraxlerVizebürgermeister Peter GebhartBürgermeister Dir. Franz Hölzl

    Bürgermeister Gerhard JonasGemeinderat DI Josef KastlLAbg. Franz MarchatStadtrat Walter LuegerGemeinderat Alfred StachelbergerLAbg. Ewald SacherBürgermeister Leopold SchmatzBürgermeister Ing. Kurt Wittmann

    men bei der jeweils letzten Gemeinderatswahl inden Mitgliedsgemeinden. Bei einer vorgegebenenSitzzahl werden die politischen Stärkeverhältnisseim Vorstand mittels d’Hondtschem System errech-net. Das Vorschlagsrecht für die Besetzung der er-mittelten Sitze liegt in guter Tradition bei den jewei-ligen Gemeindevertreterverbänden.

    Inhalt

    VorwortDI Reinhard M. Weitzer, Geschäftsführer Regionalverband noe-mitte 2EditorialBgm. LAbg. Dr. Martin Michalitsch,Obmann Regionalverband noe-mitte 3

    GründungsvorstandRegionalverband noe-mitte11. September 2001 3

    10 Jahre Regionalverband noe-mitteProjekte 2001 bis 2011 4Gastkommentar Prof. Dr. Bernd MarinLebenswerte schaffen durch RegionalmanagementEinige realisierbare Visionen 14Vorstand Regonalverband noe-mitte 2011 16Cartoon 16Impressum 2

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    Gründungsvorstand Regionalverband noe-mitte 11. September 2001

    I M P R E S S U MHerausgeber:Regionalverband noe-mitte,3100 St.Pölten, Josefstraße 46a Top 5 ZVR-Zahl: 604655996Tel: +43 (0) 27 42/71 800 Fax: DW 40E-Mail: [email protected],www.noe-mitte.atRedaktion:Mag. Christian Berger, DI Gertrude Haumer,Mag.a Karin Peter, Mag.a Karin WagensonnerDI Reinhard M. Weitzer, Mag.a Barbara WendlLektorat: Mag. Karin PeterGestaltung: www.pflegergrafik.atDruck: Eigner Druck, 3040 Neulengbach

    Die VertreterInnen aus dem Pielachtal am 11. 9. 2001

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    BH i.R. HR Dr.Josef Sodar

    „Die Stärkung des Zentral-raums um die neue Landes-hauptstadt St. Pölten hat mitdem Regionalverband eineBasis bekommen. Wir habenunsere guten Dienste ange-boten und sie wurden Gottsein Dank angenommen!“

    HR DI IlseWollansky,Abteilungs-leiterin Raumordnungund Regional-politik

    „Nachdem dem niederöster-reichischen Kernraum mit derGründung des Regionalver-bandes erstmals eine eigeneIdentität gegeben wurde, wardas RegionalwirtschaftlicheKonzept die erste strategischeBasis für ein gemeinsames,sektorenübergreifendesArbeiten.“

    200126. Februar: Der Vertrag von Nizza wird unterzeichnet. Ein Vertrag zur Reformierungder EU-Institutionen, insbesondere um die Handlungsfähigkeit der EU zu verbessern.Die Reformierung war nötig, da sich die EU zu diesem Zeitpunkt auf die EU-Ost-erweiterung vorbereitete, mit der die EU dann um 10 auf 25 Mitglieder wachsen sollte.

    11. September: Terroranschläge auf das World Trade Center in New York.

    20021. Jänner: Der Euro wird neue österreichische Währung.21.–22. November: Erweiterungsbeschluss beim NATO-Gipfel:Aufnahme sieben neuer Länder – Slowenien, die Slowakei, Rumä-nien und Bulgarien und die baltischen Staaten Estland, Lettlandund Litauen. Das Bündnisgebiet wurde damit erstmals auch aufehemalige sowjetische Republiken ausgedehnt.

    Gründung Regionalverband noe-mitte

    Als Regionaler Entwicklungsver-band NÖ-Mitte am 11. September2001 im Ostarrichisaal des Nie-derösterreichischen Landhausesgegründet, war und ist der Regio-nalverband mit seinen knapp 90Mitgliedern ein klares regional-politisch Bekenntnis zum Kern-raum um die junge Landeshaupt-stadt St. Pölten. Besonderer Dankgilt dem Gründungsobmann, BHi.R. Dr. Josef Sodar. Die fünfteHauptregion wird im Gegensatz zuden historischen vier Landesvier-teln immer mehr Allgemeingutund zusehends in den Strukturenvon Betrieben und Institutionenabgebildet. Der „Weg zum Selbst“wurde erfolgreich gestartet undwird quasi zum logischen Selbst-läufer.Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Regionaler Einkaufsführer NÖ-Mitte

    Die Bewusstseinsbildung zur Be-deutung von Regionalität und re-gionalen Produkten war immerein wichtiges Ziel des Regional-verbandes noe-mitte. Der Regio-nale Einkaufsführer wurde analle 126.000 Haushalte in derHauptregion NÖ-Mitte versendet.Neben den Angeboten der Direkt-vermarkterInnen in NÖ-Mitte undeiner Übersicht der gängigen Gü-tesiegel enthielt der 24-seitigeEinkaufsführer auch eine Vorstel-lung des neu gegründeten Regio-nalverbandes und seiner Kleinre-gionen. Die Online-Version desEinkaufsführers war ebenfalls einePionierleistung, die gemeinsammit dem Regionalverband Most-viertel realisiert wurde.Projektlaufzeit: 2001 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Obstbaum-pflanzaktionDie Obstbaumpflanzaktion istseit der Gründung des Regional-verbandes noe-mitte ein fixer Be-standteil im Jahresprogramm. Siewird jährlich – traditionell ge-meinsam mit dem Regionalver-band Mostviertel – lanciert undleistet einen wichtigen Beitragzur Erhaltung der Streuobstwie-sen als Teil der typischen Kultur-landschaft in Teilen von NÖ-Mitte.Die Landwirtschaftliche Fach-schule Pyhra ist Ausgabestelle fürBestellungen aus unserer Haupt-region. Die geförderten Baum-sets werden von den Zielgruppen„landwirtschaftliche Betriebe“und „Gemeinden“ gerne ange-nommen. Rund 1.000 Bäume fin-den so jedes Jahr ihre Abnehme-rInnen.Projektlaufzeit: 2001–laufendBetreuung: DI Gertrude Haumer

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    Regional-wirtschaftliches Konzept NÖ-Mitte

    Dieses erste integrierte Strate-giepapier für die neu geschaffeneHauptregion NÖ-Mitte war dieerste Leitlinie für die Tätigkeit desRegionalverbandes noe-mitte unddefinierte unter anderem Leit-strategien, Kompetenzfelder undSchlüsselprojekte für die Teil-regionen. Die meisten dieserSchlüsselprojekte wurden im Laufeder Jahre – von unterschiedlichenTrägern – umgesetzt. Viele neueAnsätze, wie z. B. Regional Gover-nance, wurden in der Vereins-tätigkeit verankert und sind mitt-lerweile über die Landesgrenzenhinaus Mainstream in der Regio-nalentwicklung.Projektlaufzeit: 2001–2002 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    2001

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    Nachhaltige Regionalentwicklungim BiosphärenparkWienerwald

    Dieses Konzept war eine wesent-liche Grundlage auf dem Weg desWienerwaldes zum Biosphären-park, die schließlich 2005 durchdie UNESCO erfolgte. Neben ei-nem Leitbild für den Biosphären-park wurden in dieser Arbeit we-sentliche Entwicklungsziele undHandlungsschwerpunkte formu-liert. Die gewünschte regional-wirtschaftliche Gesamtentwick-lung wurde ebenso skizziert wieUmsetzungsempfehlungen zuden Themen Siedlungsentwick-lung, Mobilität sowie Freizeit-und Tourismuswirtschaft.Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    2002

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    Dachmarke WienerwaldDie Dachmarke Wienerwald wur-de aus einem Landentwicklungs-projekt heraus gestartet undsollte eine Verbesserung der land-wirtschaftlichen Einkommen undeinen Beitrag zur Erhaltung desLandschaftsbildes leisten. Direkt-vermarktung, Reiten, Produktent-wicklung und gemeinsamesMarketing sind die Kernthemender rund 40 Mitgliedsbetriebe.Der Wienerwald-Geschenkkorb,das Wienerwald-Standl für dieGastronomie, das Wienerwald-Weiderind, die Wienerwald-Heu-börse und diverse Marketing-mittel sind Projekte, die im Laufeder Jahre erfolgreich realisiertwurden.Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    projektträger

    projektberatung

    Edelbrandregion NÖ-MitteDas Projekt „Edelbrandregion NÖ-Mitte“ ging als Schlüsselprojektaus dem regionalwirtschaftlichenKonzept hervor. In fünf Ge-sprächsrunden sollte eruiert wer-den, wie Edelbrand als Regional-produkt mehr Wertschöpfung fürdie Region bringen kann. Dazuwurden EdelbrennerInnen, Land-schaftsschützerInnen, Wirte undKonsumentInnen einbezogen.Gesucht und gefunden hat maneine Strategie, um den Edelbrandals typisches Produkt der RegionNÖ-Mitte noch mehr als bisherals Einkommensquelle zu nutzen,aber auch als Tourismusangebotund als Mittel zur Erhaltung derEdelbrand-Fruchtsträucher. 45Projekte wurden erarbeitet, siebendavon wurden umgesetzt.Projektlaufzeit: 2003–2005 Betreuung: DI Johannes Pressl

    GesiR Gendersensible Regionalentwicklung

    GesiR war ein Projekt im Rahmender europäischen Gemeinschafts-initiative Equal und beschäftigtesich mit der Chancengleichheitvon Frauen und Männern bei derUmsetzung von regionalen Ent-wicklungskonzepten. In unseremModul 1 wurde das Thema Kinder-betreuung im Raum Krems mitdem Fokus auf Chancengleichheitfür Frauen am Arbeitsmarkt genaubeleuchtet. Unter anderem wurdeein Modell zum sprengelfremdenKindergartenbesuch erarbeitetund die Bedeutung der Betreu-ungsmöglichkeit für Kinder ab 2 1/2 Jahren in öffentlichen Kin-dergärten mit einer empirischenErhebung untermauert. Diese For-derung wurde in der Zwischen-zeit bekanntlich nicht nur in Nie-derösterreich erfüllt.Projektlaufzeit: 2003–2005Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Via Sacra – Wandernauf Gottes WegenDieses touristische Schlüsselpro-jekt hatte das Ziel, die Traditiondes Pilgerns nach Mariazell mitneuen Inhalten zu erfüllen unddadurch wirtschaftliche Impulsefür die Region zu setzen. Kern-stücke des Projekts waren eineneu durchdachte Wegeführungund Beschilderung für die „ViaSacra“ und den „Wiener Wallfah-rerweg“ sowie die Umsetzungeines Marketingkonzeptes durchdie Gemeinden entlang der Hei-ligen Straße. Aus dem Projektresultierende Maßnahmen sindbeispielsweise die Installationeines Gepäcktransferservices unddie Zertifizierung von Beherber-gungsbetrieben als „Via Sacra-Gastgaber“. Finanziert wurde dasVorhaben aus Fördergeldern desLandes, Beiträgen der 25 Via-Sacra-Gemeinden und Eigenmitteln desRegionalverbandes noe-mitte.Projektlaufzeit: 2003–2006 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    InnovationsprojektWeinbauQualität durch Weiterbildung warder Grundgedanke bei der Ent-wicklung dieses Projektes mitden Kooperationspartnern Bezirks-bauernkammer Krems und Wirt-schaftskammer. Um am inter-nationalen Markt bestehen zukönnen, bedarf es der engenZusammenarbeit der Winzerin-nen und Winzer und der Blick aufQualitätsverbesserung beimWein – in allen Be- und Verarbei-tungsschritten.Insgesamt wurden 12 Moduleangeboten, mehr als 100 Winze-rInnen aus den Weinanbaugebie-ten Kremstal, Kamptal, Wachau,Traisental und Donauland nah-men jeweils an den Veranstaltungteil. Neben einer Reihe von Vor-trägen gab es auch praktischeVorführungen wie Weingarten-begehungen, Weinverkostungenund Maschinenvorführungen. DieBedeutung dieser Qualitätsoffen-sive lässt sich aus den nun alljähr-lich laufenden Anboten ersehen.Projektlaufzeit 2003–2004 Betreuung: DI Reinhard Weitzer

    Melanie Fuxsteiner,PielachtalerDirndlkönigin2004–2006,ausgebildeteEdelbrand-sommeliere

    „Das Destillieren von Obst istein Jahrhunderte altes öster-reichisches Kulturgut, das inder Österreichischen Gesell-schaft tief verwurzelt ist.Passionierte Destillatöregingen in Niederösterreichbeispielhaft voran. Heutekönnen wir die Früchte desErfolges ernten. Der Edelbrandtriumphiert weit über dieGrenzen des Mostviertelshinaus als bekömmliches Des-tillat mit seiner Qualität undSortenvielfalt. In der Österrei-chischen Trinkkultur hat ersich mittlerweile seinen festenPlatz als Kultur-Genussmittelerobert – die ,EdelbrandregionNÖ-Mitte‘ hat dazu einenwichtigen Beitrag geleistet.“

    2003

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    2003Graz ist Kulturhauptstadt Europas.16. April: in Athen werden die Aufnahmeverträge mit jenen zehn Staaten unter-zeichnet, die zum 1. Mai 2004 in die Europäische Union aufgenommen werden.Das waren Estland,Lettland,Litauen,Malta,Polen,Slowakei,Slowenien,Tschechien,Ungarn und Zypern der EU bei. Die EU bestand damit bis zur neuerlichen Erweite-rung um Bulgarien und Rumänien am 1. Januar 2007 aus 25 Mitgliedstaaten.

    � �200319. Juli: Die erste Zungentransplantation der Weltwurde im Wiener AKH erfolgreich durchgeführt.

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    L E B E N S W E R T E S C H A F F E N

    Jakobsweg Göttweig-MelkIm Rahmen dieses Projekts wur-de der beinahe vergessene Ab-schnitt des historischen Jakobs-weges zwischen Stift Göttweigund Stift Melk wieder begehbargemacht. Neben der Instandset-zung und Beschilderung der rund44 km langen Wanderstreckewurden auch Meditationsplätzeeingerichtet. Der Weg ist heuteüber weite Strecken ident mitdem Welterbesteig Wachau undbringt touristische Impulse fürdie Gemeinden am Südufer derDonau. Er führt durch den Dun-kelsteiner Wald und bietet einNaturerlebnis zum Krafttankenin einer besonders reizvollen undtouristisch eher wenig frequen-tierten Landschaft. Dieses Projektwurde aus Mitteln des NÖ Land-schaftsfonds unterstützt.Projektlaufzeit: 2004–2005 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Grundwasser-bewirtschaftung imUnteren Traisental

    Mit der Entwicklung eines Kon-zepts für die zukünftige Wasser-versorgung wurden im UnterenTraisental neue Wege zur lang-fristigen Sicherung der Trink- undNutzwasserversorgung beschrit-ten. Mögliche Lösungsansätzesind der Aufbau einer zusätzlichenVersorgung aus dem Umland, derZusammenschluss einzelner Ver-sorgungsnetze und das Ausnüt-zen von Einsparungsmöglichkei-ten. Die Vor- und Nachteile derverschiedenen Varianten wurdenaus technischer, ökologischer undwirtschaftlicher Sicht geprüft undschließlich zu einer realisierbarenVorschlagsvariante zusammen-geführt. Projektpartner warendas Land Niederösterreich, dieGemeinden des unteren Traisen-tals, die WKNÖ und die Industriel-lenvereinigung.Projektlaufzeit: 2004–2006 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Das ganzheitlich-duale Modell zurBewertung dernachhaltigenEntwicklung imländlichen Raum

    Das Projekt wurde initiiert, weiles für EntscheidungsträgerInnenbis dahin kaum bis gar nicht mög-lich war, die Wirkungen von Pro-jekten im Sinne der nachhaltigenEntwicklung zu beurteilen. Des-wegen wurde das ganzheitlich-duale Modell zur Bewertung dernachhaltigen Entwicklung imländlichen entwickelt: die Aktivi-täten in Regionen wurden anhandvon Werten und Indikatoren be-wertet, damit die Ergebnisse alsPlanungs- und Kontrollinstrumenteingesetzt werden können. AlsMusterregion diente die RegionTullnerfeld. Die fünf Module um-fassten methodische Grundlagen,die Entwicklungspartnerschaft mitMusterregionen, die konkrete An-wendung des Modells, die Analyseder Ergebnisse und die Anpassungdes Modells.Projektlaufzeit: 2004–2005 Betreuung: DI Reinhard M. WeitzerProjektdurchführung:Institut für Industrielle Ökologie

    Univ.-Doz.Dr. AndreasWindsperger,Institut fürIndustrielleÖkologie

    „Global denken – lokal handelnist ein bekannter Leitsatz. Füruns führt auch der Weg zurNachhaltigkeit über die Re-gionen. Mit unserem dualenModell wollen wir die Gemein-den unterstützen, Visionenund Perspektiven im Sinne derNachhaltigkeit zu entwickelnund auch die für die Zielerrei-chung geeigneten Aktivitätenplanen und umsetzen.“

    Ökologie Ökonomie Gesellschaft

    Reduktion derBelastungen

    Wirtschafts-entwicklung Soziale Aktivität

    Ökosystemerhalt ÖkonomischerSpielraumSozialkapitalZusammenhalt

    Schonung derRessourcen

    InnovationStabilität

    UmfeldWechselwirkung

    2004Jänner: Der amerikanische Roboter „Spirit“ liefert erste Fotos vom Mars.25. Jänner: Die Mars-Landeeinheit der Raumsonde „Opportunity“ landet auf der Marsoberfläche.

    7. Oktober: Die Österreicherin Elfriede Jelinek erhält den Literaturnobelpreis für „den musikalischen Fluss vonStimmen und Gegenstimmen in Romanen und Dramen, die mit einzigartiger sprachlicher Leidenschaft dieAbsurdität und zwingende Macht der sozialen Klischees enthüllen“.

    2004

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    L E B E N S W E R T E S C H A F F E N

    Projekt w.i.N – Strategie Niederösterreich

    Die Strategie Niederösterreich istdie noch immer gültige Leitliniefür die Landesentwicklung. Siewurde in einem mehrjährigenProzess erstellt und verdankt ihreRobustheit einer bis dato einzig-artigen Symbiose aus breitesterBürgerbeteiligung und Fachpla-nung durch beamtete ExpertIn-nen. 2005 stand im Zeichen derStrategien für die Hauptregio-nen: sie wurde in der Letztverant-wortung des Landes liegend fürNÖ-Mitte vom Regionalverbandnoe-mitte in ihrer räumlichen Di-mension abgestimmt und be-schlossen.Projektlaufzeit: 2002–2005 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Pro-FitNiederösterreichPro-Fit Niederösterreich war eineEntwicklungspartnerschaft aus15 Organisationen und setzte sichzum Ziel, mehr Arbeitsplätze fürMenschen mit Behinderung zuschaffen. Neben der Vernetzungund Abstimmung von Strategienzwischen Integrationsfachdien-sten, Interessensvertretungen,UnternehmerInnen und Gemein-devertreterInnen im Bezirk St. Pöl-ten gab es auch physisch manifes-tierte Ergebnisse. So wurde einIntegrationskaffeehaus, das Fa-miliencafé Java, entwickelt undmit Unterstützung der StadtSt. Pölten in Betrieb genommen.Weiters konnten aus dem Projektheraus für zwei Menschen mitBehinderung Arbeitsplätze ver-mittelt werden.Projektlaufzeit: 2005–2007 Betreuung: DI Claudia Lichtblau,Mag.a (FH) Agnes Ehemoser

    Metallnetzwerk NÖ-MitteDieses Themennetzwerk um-spannte rund zehn regionale Leit-betriebe aus der metallbe- undverarbeitenden Industrie wie bei-spielsweise die VOEST AlpineKrems und Traisen, Georg FischerAutomotive oder Benda-Lutz. Ineinem Sondierungsprojekt wur-den die Themen Instandhaltung,Qualifizierung und Standort-bedingungen als relevant identi-fiziert und in unterschiedlichenSettings bearbeitet. Ein von derECO Plus gefördertes Koopera-tionsprojekt zur vorbeugendenInstandhaltung sowie eine vonden Leitbetrieben organisierte be-triebsübergreifende Ausbildungs-kooperationen für Lehrlinge warendie prominentesten unmittel-baren Ergebnisse dieses Projekts.Projektlaufzeit: 2005–2007 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    2005

    HR Univ.-Prof.Dr. Friedrich Zibuschka,GruppenleiterRaumord-nung, Umweltund Verkehr

    „Das Besondere am Landes-entwicklungskonzept ist, dasshier erstmals auf Landes-ebene eine umfassende, alleBürgerInnen betreffendeStrategie erarbeitet wurde.Über die Regionalverbändewurde der Zugang zu denMenschen in den Gemeindenund Kleinregionen ideal organisiert.“

    DI ClaudiaLichtblau,Projektbe-treuerin Pro-Fit, jetztProjektleiterin ÖIR-Projekt-haus GmbH

    „Berufliche Integrationermöglicht es Menschen mitBehinderung, ein selbstbe-stimmtes Leben zu führenund gleichberechtigter Teil derGesellschaft zu sein. Diesergesellschaftspolitischen Rele-vanz trug der Regionalverbandnoe-mitte mit der Beteiligungan Pro-Fit NÖ Rechnung. Mitsichtbarem Erfolg: im Rahmender regionalen Vernetzungs-treffen entstand das Familien-cafe Java in St. Pölten, in demseit nunmehr drei Jahren Ju-gendliche mit Behinderungausgebildet werden.“

    Generaldi-rektor i. R. a. o.Univ.-Prof.Dkfm.Dr. FranzSilbermayr

    „Besonders weitblickend waran diesem Projekt die Beschäf-tigung mit dem Thema einerüberbetrieblichen Lehrlings-ausbildung. Ein Thema, dasaufgrund des drückendenFacharbeitermangels auch inZukunft ein Thema des Regionalverbandes sein sollte.“

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    200519. April: Kardinal Josef Ratzinger wird zum neuen Papst, Benedikt XVI, gewählt.

    7. Oktober: Mohammed el-Baradei und die IAEO (Internationale Atomenergie Organisation)erhalten den Friedensnobelpreis. Das norwegische Nobelpreiskomitee würdigte derenEinsatz gegen den Missbrauch von Atomenergie für militärische Zwecke und die Gewähr-leistung maximaler Sicherheitsstandards bei der friedlichen Nutzung der Atomenergie.

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    Auf dem Weg zum SelbstDieses Projekt bildet die strategi-sche Basis für die Arbeit im Regio-nalverband noe-mitte. Mit enga-gierten Menschen entwickeltenwir die Regionsphilosophie, in derglobale Trends mit den Ressour-cen und Bedürfnissen unserer Re-gion verschnitten wurden. Unse-re Projekte orientieren sich bisheute an den fünf damals formu-lierten Schwerpunktthemen:r Wissensbasis – Lernen – Neue

    Bildungr Kinder und Jugendlicher Wellbeing und aktive

    Gesellschaftr Lebensgrundlagen –

    Ressourcen – Umweltr Neue Arbeit – LebensbalanceAus der Essenz der Regionsphilo-sophie entstanden unser Leitbildund das Logo mit dem Slogan„LebensWerte schaffen.“Projektlaufzeit: 2006–2007 Betreuung: Mag.a Karin Tausz

    ARGE WaldserviceVoralpenDieses Projekt beantwortet dieFrage, wie sich das Nutzungspo-tenzial des Waldes im Bezirk Lili-enfeld und den angrenzendenVoralpen besser ausschöpfenlässt. Ein Mix aus Beratung, Be-wusstseinsbildung und organisa-torischen Maßnahmen führte zuden gewünschten Ergebnissen,darunter die Verbesserung derEinkommenssituation der Wald-besitzerInnen, die Erhaltung re-gionaler Arbeitsplätze, der über-betriebliche Maschineneinsatzund die Sicherung der Nutz-,Schutz- und Erholungsfunktiondes Waldes. Der gemeinsame Ein-satz des beteiligten Netzwerkesaus Bezirksforstinspektion, Be-zirksbauernkammer (BBK), Ma-schinenring, Waldwirtschaftsge-meinschaften, Gemeinden undRegionalverband noe-mitte hatsich also gelohnt.Projektlaufzeit: 2006–2010 Betreuung: DI Gertrude Haumer

    EUREGIO-Forum

    Das EUREGIO-Forum war eineländerübergreifende Plattformmit Organisationen der Regio-nalentwicklung aus Niederös-terreich, dem Burgenland, derSteiermark, Tschechien, Ungarn,Slowakei und Slowenien. AlsPraktikernetzwerk war es Anlauf-stelle für VertreterInnen von Ver-einen, Gemeinden, Kleinregionenund Unternehmen und unter-stützte diese in der Konzeptionund Realisierung von grenzüber-schreitenden Projekten. 2006stand unter anderem das Sym-posium „Die Bedeutung des Pil-gerns am Beispiel der Via Sacra“im Stift Lilienfeld im Arbeitspro-gramm. Der EUREGIO Innova-tionspreis ist über die Projekt-laufzeit hinaus die bedeutendsteniederösterreichische Auszeich-nung für grenzüberschreitendeProjekte.Projektlaufzeit: 2002–2008 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    20061. Jänner: Österreich übernimmt den Ratsvorsitz in der EU.

    13. Oktober: Das norwegische Nobelpreiskomitee hat den Gründer der Grameen Bank,Muhammad Yunus, und die Bank selbst mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Deraus Bangladesch stammende Muhammad Yunus wurde für seine Bemühungen zurSchaffung wirtschaftlicher und sozialer Entwicklung von unten geehrt.

    2006

    Dr.in Rita Trattnigg,Prozessbe-gleiterin undExpertin fürnachhaltigeEntwicklung

    „Mich hat vor allem die breiteBeteiligung regionaler Akteu-rInnen beeindruckt. Dadurchkonnte eine tragfähige Basisfür die Zukunftsfähigkeit derRegion NÖ-Mitte zwischenregionaler Verwurzelung undWeltoffenheit geschaffenwerden. Die Fokussierung aufdie zukunftsrelevantenThemen Bildung, Jugend undregionale Vernetzung zeigt,dass das Projekt Früchte trägt.“

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    Obstbaum-patenschaft„Sinnvoll schenken“, war derGrundgedanke zu diesem Projektdes Regionalverbandes noe-mitte.Unter dem Motto „(M)ein Baumfürs Leben“ können Bäume, diebei unseren landwirtschaftlichenPartnerbetrieben auf Streuobst-wiesen stehen und von ihnenbetreut werden, verschenkt wer-den. Dieses Projekt dient auch zurSensibilisierung für die schöneMostviertler Kulturlandschaft, zurErhaltung der Streuobstwiesenfür unsere Nachkommen undliefert einen Beitrag zum Klima-schutz. Der Baum wird symbo-lisch in Form einer Urkunde undzwei Flaschen Most, Cider oderSüßmost verschenkt. Weitersweist die Beschilderung nebendem Baum die SchenkerInnenund nunmehrigen BaumpatIn-nen aus.Projektlaufzeit: 2007–laufend Betreuung: DI Gertrude Haumer

    Regions Jour-fixe

    Um eine effektive Abstimmung,Koordination und Kooperationaller Institutionen und AkteurIn-nen zu erreichen, die sich in NÖ-Mitte mit Regionalentwicklungbeschäftigen, hat der Regional-verband noe-mitte dafür den Re-gions Jour-fixe ins Leben gerufen.Vier Mal pro Jahr treffen sich Ver-treterInnen dieser landesnahenServiceeinrichtungen und stim-men gemeinsam Projekte ab, be-handeln strategische und ope-rative Themen, optimieren dieBeratungsqualität und schaffenTransparenz für die KundInnen, inder Regel Einzelgemeinden, Klein-oder Leaderregionen.Diese Regional Governance-Platt-form wird seit 2010 vom Regio-nalmanagement Niederösterreichbetreut und mittlerweile in allenfünf Hauptregionen Niederöster-reichs angeboten.Projektlaufzeit: 2007–laufend Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Regionsfest„Auf dem Weg zum Selbst“

    Wenn etwas besonders gutgelingt, soll das publik gemachtund gebührend gefeiert werden.Rund 100 geladene Gäste folgtenam 10. Oktober 2007 unserer Ein-ladung zum Regionsfest NÖ-Mittein das Schloss Sitzenberg. Dortwurde unsere Regionsphilosophie„Auf dem Weg zum Selbst“ öf-fentlich vorgestellt, die aktuellenEtappenziele diskutiert und mit-tels einer Theaterinterventionreflektiert. Mit der Präsentationdes neuen Leitbildes und desneuen Logos trugen wir die neueMarke „Regionalverband noe-mitte LebensWerte schaffen.“erstmals hinaus. Das gemein-same Feiern im „Aromatal“, demältesten Weinbaugebiet des Lan-des, in einem Schloss und Zentrumfür Land- und Ernährungswirt-schaft, bildete den genussvollenAbschluss eines gelungenenAbends.Projektlaufzeit: 2007Betreuung: Mag.a Karin Tausz

    20072. –18. Februar: Alpine Ski-WM in Åre, Schweden. 9 Medaillen, je drei Gold-, Silber- und Bronzemedaillen für Österreichs AthletInnen.

    Frühjahr: Die Finanzkrise in den USA ist eine Bankenkrise, Finanzkrise und Wirtschaftskrise, die im Frühjahr 2007 mit der US-Immo-bilienkrise (auch Subprimekrise) begann. Die Krise war unter anderem Folge eines spekulativ aufgeblähten Wirtschaftswachstums inden USA und einer weltweiten kreditfinanzierten Massenspekulation. Die Krise äußerte sich weltweit zunächst in Verlusten undInsolvenzen bei Unternehmen der Finanzbranche.

    2007

    DI ClaudiaLueger, Volks-kultur Nieder-österreichGmbH„Als Regional-

    betreuerin der VolkskulturNiederösterreich im Mostvier-tel nehme ich seit Beginn anden Regions Jour-fixe teil.Für mich persönlich bedeutetdiese Plattform einen Informa-tions- und Erfahrungsaus-tausch und ein Kennenlernenvon Arbeitsweisen andererInstitutionen in der Region. Impersönlichen Gespräch entste-hen viele Ideen und kreativeKooperationsmöglichkeiten.“

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    BildungsstrategieLernende RegionenNÖ-Mitte

    Das Förderprogramm zur Länd-lichen Entwicklung sieht die Maß-nahme 341 Lernende Regionenvor. Mit dem Thema „Lernen“ wirddem Strukturwandel des länd-lichen Raums als Leitstrategie be-gegnet. Dazu sollen wichtige Ak-teurInnen der Region zum Thema„Lernen“ ein Netzwerk bilden, einegemeinsame Strategie entwi-ckeln und diese auch umsetzen.Die Leader-Gruppen Donauland-Traisental-Tullnerfeld, Mostviertel-Mitte und Wachau-Dunkelsteiner-wald sowie der Regionalverbandnoe-mitte haben dazu eine ge-meinsame Bildungsstrategie aus-geschrieben. Durch die Koope-ration der vier Institutionen inNÖ-Mitte konnte ein Höchstmaßan Effizienz und Synergien erreichtwerden. Eine Bildungsstrategiebietet bedürfnisgerechte Bil-dungsangebote, die in der Regiontatsächlich gebraucht werden, einNetzwerk von Bildungsträgern,die diese Angebote abgestimmtbereitstellen und das Abfragender Förderbarkeit eigener Bil-dungsmaßnahmen der Leader-Gruppen – wozu die Bildungs-strategie Voraussetzung war.Projektlaufzeit: 2008–2009Präsentation 2010 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Serviceheft„Wir in NÖ-Mitte –Regionalentwicklungkompakt“

    Zahlreiche Institutionen aus ver-schiedenen Fachbereichen sindin Niederösterreich aktiv und set-zen ihre Kompetenzen durch Be-ratung und Projekte für die Regionund die Bedürfnisse der Men-schen ein. Für Gemeinden, Ge-meinderätInnen, MultiplikatorIn-nen und ProjektträgerInnen ist esaber nicht immer einfach, gleichdie passenden Ansprechpartne-rInnen zu finden. Daher hat derRegionalverband noe-mitte mitüber 30 Institutionen ein Service-heft zusammengestellt, das kom-pakt das Spektrum an Dienstleis-tungen aufzeigt, das in NÖ-Mittefür Regionalentwicklungsfragenabgerufen werden kann.Projektlaufzeit: Printversion 2008und 2009; seit 2010 ausschließlichOnline als pdf-Dokument – halbjährige Aktualisierung.Betreuung: Alexandra Köszali (zuvor Mag.a Karin Tausz)

    Energiepotenzial-analyse Industrie-region Raum Krems

    Mit dem Projekt wurde das Zielverfolgt, ein Modellsystem für dieUmsetzung von Effizienzsteige-rungsmaßnahmen und die Inte-gration erneuerbarer Energieträ-ger in der Industrieregion RaumKrems zu erstellen. Im Mittel-punkt des Interesses stand dieEnergieversorgung der beteiligtenIndustriebetriebe. Gemeinsammit diesen Betrieben wurdenBusinesspläne zur Umsetzung derZiele entworfen. In weiterer Folgekonnten Erkenntnisse gewonnenwerden, die auch in ähnlichen Be-trieben angewendet werden kön-nen. Das Projekt wurde aus Mit-teln des Klima- und Energiefondsgefördert und lief im Rahmen desProgramms „ENERGIE DER ZU-KUNFT“.Projektlaufzeit: 2008–2009 Betreuung: Mag.a Karin Tausz

    Regionale Entwick-lungspartnerschaftNÖ-Mitte – Oromia(Äthiopien)

    Im Fokus stand der Aufbau einerEntwicklungspartnerschaft aufAugenhöhe mit einer Region inÄthiopien. Gemeinsam mit Exper-tInnen wurde im Rahmen einerwissenschaftlichen Expertise ein3-Säulen Modell entwickelt, daseine solche Partnerschaft funk-tionieren lassen kann. Außerdemwurde die KaffeegenossenschaftOCFCU in der Region Oromia alspotenzieller Partner zum Aufbaueiner Entwicklungspartnerschaftausgewählt und ein erstes Über-einkommen zur Zusammenarbeitgeschlossen. Es wurden relevanteThemenbereiche und Projektan-sätze für Kooperationen erarbeitet.Das Projekt wurde durch das Pro-gramm proVIsion des BMWF, dieAbteilungen RU2 und RU3 desAmtes der NÖ Landesregierungsowie aus Mitteln des NÖ Land-schaftsfonds (LF6) gefördert.Projektlaufzeit: 2008–2010 Betreuung: Mag.a Karin Tausz

    200824. Februar: Der Regisseur Stefan Ruzowitzky wird für seinen Film „Die Fälscher“ mit demOscar für den besten nicht-englischsprachigen (ausländischen) Film ausgezeichnet.

    4. November: Barack Obama wird als erster Afroamerikaner zum Präsidenten der Ver-einigten Staaten von Amerika gewählt und am 20. Jänner 2009 vereidigt.

    2008

    MR DI JosefResch MAS,Leiter Abtei-lung Schule,Erwachsenen-bildung undBeratung

    im Lebensministerium„Mit den Lernenden Regionenwurde erstmals eine wirksa-me Kombination aus Erwach-senenbildung und Regional-entwicklung geschaffen. Einegroße Leistung, die noch vielPotenzial hat!“

    Mag.aKarin Tausz,Projektmana-gerin Regio-nalverbandnoe-mitte,derzeit AIT

    Austrian Institute of TechnologyMobility Department DynamicTransportation Systems„Mit den Lernenden Regionenwurde erstmals eine wirksa-me Kombination aus Erwach-senenbildung und Regional-entwicklung geschaffen. Einegroße Leistung, die noch vielPotenzial hat!“

    Wir in NÖ-Mitte Regionalentwicklung kompakt

    INSTITUTIONEN UND SERVICESTELLEN, AUSGABE 2009

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    LesensWert 3/2011 11

    Bildungsbeauftragtein den GemeindenIm Jahr 2009 vom Regionalver-band noe-mitte initiiert sind dieBildungsbeauftragten inzwischenzu einer landesweiten Bewegunggeworden. Mittlerweile wurdenrund 300 Bildungsbeauftragtemit Gemeinderatsbeschluss er-nannt. Sie sollen in den Gemein-den erste Anlaufstelle für Fragenzur Erwachsenenbildung sein,lokalen Weiterbildungsbedarfidentifizieren, das „Bildungsbe-wusstsein“ der Menschen hebenund die Vernetzung fördern. Viel-fach sind sie SchlüsselakteurIn-nen bei der Umsetzung der Ler-nenden Regionen-Strategien. Wirhoffen, dass in allen Gemeindendes Landes Bildungsbeauftragtebestellt werden, damit es für die-ses wichtige Thema bald flächen-deckend kompetente Ansprech-partnerInnen gibt.Projektlaufzeit: 2009–laufend Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    Talk a(c)tive

    Die Stadtgemeinde Tulln gab Ju-gendlichen zwischen 14 und 25Jahren die Möglichkeit, „ihre“Stadt nach ihren Vorstellungenmitzugestalten – in unterschied-lichen Beteiligungsformaten undProjekten. Auch Projekttitel undLogo wurden von ihnen erstellt.Zwei wesentliche Zielsetzungendes Projektes waren das Empo-werment der Jugendlichen unddie Jugendpartizipation auf kom-munaler Ebene. Das heißt, dassdie jungen TullnerInnen ihre Be-lange selbstverantwortlich undselbstbestimmt vertreten, ihreGestaltungsspielräume und Res-sourcen wahrnehmen und nut-zen konnten. Die Mitsprache undMitgestaltung der Jugendlichenbei kommunalen Entscheidungs-prozessen, vor allem jenen, diedie Lebenswelt Jugendlicher be-trafen, wurde im Projekt gelebt.Projektlaufzeit: 2008–2010 Betreuung: Mag.a Karin Tausz

    Online-EinkaufsführerZiel des niederösterreichweitenOnline-Einkaufsführers für regio-nale Lebensmittel ist eine mög-lichst umfassende Darstellung derDirektvermarkterInnen, Nahver-sorgerInnen, Bauernmärkte sowieHof- und Bauernläden mit ihrenregionalen Spezialitäten aus denfünf Hauptregionen NÖ-Mitte,Mostviertel, Industrieviertel,Wald-viertel und Weinviertel. Die Auf-nahme von Anbietern in den Ein-kaufsführer ist kostenlos. DerNutzen ist für beide Seiten – An-bieterInnen und Konsumenten –klar: während der Bekanntheits-grad ersterer steigt, profitierenzweitere von einem Komplettan-gebot in regionaler Nähe. DieSuche ist produktspezifisch, nachBezirken und nach Gemeindenmöglich. Dieser stets aktuelleEinkaufsführer „Aus der Region –für die Region“ ist auf der Home-page www.einkauf.regionalver-band.at zu finden.Projektlaufzeit: 2009–laufend Betreuung: DI Gertrude Haumer

    20091. Dezember: Der Vertrag von Lissabon tritt in Kraft und die Charta der Grundrechte derEuropäischen Union wird mit Ausnahme von Polen, Tschechien und Großbritannien inallen EU-Mitgliedsstaaten rechtsverbindlich.

    2009

    Brigitte Temper-Samhaber,ILD Samhaber

    „Ein Jugend-Projekt wie talk a(c)tive ist oft wie einEisberg: nicht leicht in Schwungzu bringen, manchmal gefähr-lich und nur ein Drittel istsichtbar. Viel Sensibilisierungerfolgte unter der sichtbarenOberfläche und hat dennoch –oder gerade deshalb – dieGemeindepolitik positiv beein-flusst. In Tulln wird auf Jugendgeschaut und gehört, die vielenGespräche und Begegnungenim Projekt talk a(c)tive habenihren Teil dazu beigetragen.“

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    LesensWert 3/2011 12

    Jugendprojektcom.mitDas Projekt ermöglicht eine indieser Form einmalige Jugendar-beit am Schnittpunkt von Ge-meindeentwicklung und Sozial-arbeit. Im partizipativen Dialogvon Erwachsenen und Jugendli-chen auf gleicher Augenhöhewird die Jugendarbeit in der Ge-meinde weiterentwickelt. Loka-le/regionale Strukturen undKompetenzen werden genutztund gefördert, um den nachhalti-gen Erfolg und ein gutes Mitein-ander zu ermöglichen.Das Bildungs- und HeimatwerkNiederösterreich und der Regio-nalverband noe-mitte laden dieGemeinden zur Umsetzung auflokaler und regionaler Ebene ein.Insgesamt werden 11 Mitglieds-gemeinden des Regionalverban-des noe-mitte betreut.Projektlaufzeit: 2010–2012 Betreuung: Lutz Köllner,Mag.a (FH) Barbara Wendl

    MobilitätszentraleNÖ-MitteDie steigenden Mobilitätsbedürf-nisse unserer Gesellschaft sollenmöglichst klimaschonend undmöglichst oft mit öffentlichenVerkehrsmitteln bedient werden.Neben einem entsprechendenAngebot braucht es dazu Infor-mation und Bewusstseinsbildungbei der Bevölkerung und den Gäs-ten. Eine Herausforderung, dieAusgangspunkt für die „Mobili-tätszentralen in Niederösterreich“war. Die Mobilitätszentrale NÖ-Mitte, ein Pilotprojekt von Regio-nalmanagement NÖ und Regio-nalverband noe-mitte, widmetesich bis dato besonders der Im-plementierung des neuen Mobili-tätskonzepts Wachau – mit einemkulturtouristischen Schwerpunkt.Als Ansprechpartnerin für Ge-meinden, Verkehrsverbund, LandNÖ, Verkehrsträger, Passagiereund VerkehrsplanerInnen zumThema „öffentlicher Verkehr“ hatsich die Mobilitätszentrale be-reits im ersten Jahr ihres Beste-hens als unverzichtbare Kommu-nikationsplattform etabliert.Projektlaufzeit: 2010–laufend Betreuung: Mag.a Karin Wagen-sonner, DI Reinhard M. Weitzer

    Prüfe Deine Umwelt

    Der Regionalverband noe-mittehat in Zusammenarbeit mit 21Partnerorganisationen mit diesemProjekt an der bundesweiten Pro-grammlinie „generation innova-tion“ teilgenommen. In 9 Schulenaus der Region Tulln/Wagramwurden die Themen Klimaverän-derung, Energie und Abfallver-meidung im Regelunterricht derteilnehmenden Klassen bearbei-tet. Insgesamt wurden damit 300SchülerInnen erreicht. Die inhalt-liche Betreuung der SchülerInnenund LehrerInnen leisteten dieFHWN Campus Tulln und das Ins-titut für vergleichende Verhal-tensforschung aus Wien. Dassdas Projekt erfolgreich war, be-stätigt die Befragung der Schüle-rInnen: Bei 45 % der befragtenSchülerInnen stieg das Interessean Naturwissenschaften und Tech-nik als unmittelbare Folge desProjekts. Immerhin 35 % möch-ten später eine technisch-natur-wissenschaftliche Laufbahn ein-schlagen.Projektlaufzeit: Schuljahr 2010/11Betreuung: Mag. Christian Berger

    Pilgrimage AT-HU

    Im Rahmen dieses grenzüber-schreitenden ETZ-Projekts mitUngarn soll der Grundstein fürein mitteleuropäisches Netzwerkvon Pilgerwegen und Wallfahrts-orten entlang der „Marienwege“gelegt werden. Im Mittelpunktstehen die historischen Pilgerwe-ge nach Mariazell. Die Projektak-tivitäten des Regionalverbandsnoe-mitte umfassen die Entwick-lung eines Jahresprogramms vongeführten Pilgerwanderungenentlang der Via Sacra und desWiener Wallfahrerwegs im BezirkLilienfeld – dabei liegt das Haupt-augenmerk auf der spirituell-tou-ristischen Angebotsentwicklungfür Frauen. Erarbeitet werden einKonzept für eine Auftaktveran-staltung und mindestens 6 Pil-gerwanderungen. Diese sollenbereits im Jahr 2012 bei Mostvier-tel Tourismus buchbar sein.Projektlaufzeit: 2010–2012 Betreuung: Mag. Christian Berger

    2010

    DI AndreaStütz, LeiterinAbteilung Planung VOR

    „Die Mobilitätszentrale ist einwertvolles Bindeglied zwi-schen der Region und demVerkehrsverbund. Detailinfor-mationen können rasch einge-holt werden und stellen füruns eine wichtige Planungs-grundlage in der Fahrplange-staltung dar. Der direkte Kon-takt zu den Gemeinden undMenschen läuft bestens überdiese regionale Servicestelle.“

    Andras Vissi,ungarischerProjekt-vertreter (ScarbodonaConsulting)

    „Die Mobilitätszentrale ist einwertvolles Bindeglied zwi-schen der Region und demVerkehrsverbund. Detailinfor-mationen können rasch einge-holt werden und stellen füruns eine wichtige Planungs-grundlage in der Fahrplange-staltung dar. Der direkte Kon-takt zu den Gemeinden undMenschen läuft bestens überdiese regionale Servicestelle.“

    Wolfgang JuterschnigLeiter NÖ Jugendreferat

    „com.mit setzt als regionalesProjekt den Impuls für einlandesweites ‚Jugendcoachingfür Gemeinden‘.Die Qualität der Betreuungund das Innovationspotenzialsind mustergültig und diewertvollen Erfahrungen sinddirekt in niederösterreichischenGemeinden umsetzbar.“

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    201020. März: Der Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull, der sich unter demgleichnamigen Gletscher befindet, hat über Island hinausreichendegroßräumige Auswirkungen – insbesondere auf den Flugverkehr inweiten Teilen Nord- und Mitteleuropas, der dort sogar für längere Zeitkomplett eingestellt wurde.

    � �201020. April: Bei einer Explosion auf derBohrinsel Deepwater Horizon im Golf vonMexiko sinkt die Bohrinsel. Rund 804.000Barrel wurden an der Ölquelle abgesaugt,insgesamt sind 4,4 Millionen Barrel aus-geflossen.

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    LesensWert 3/2011 13

    KommunalesBildungsmanage-ment – Erwachsenen-bildung erfolgreichorganisierenErwachsenenbildung ist im Kon-text von erfolgreicher Gemeinde-und Regionalentwicklung einSchatz, der vielfach erst gehobenwerden muss. Von wem? Vorallem von jenen, die sich vor Ortfür qualitätsvolle Weiterbildungengagieren. Kommunales Bil-dungsmanagement ist ein flexi-bles, modulares und praxisnahesProgramm mit Veredelungspo-tenzial für Ehrenamtliche in derErwachsenenbildung und Bil-dungsbeauftragte in den Gemein-den. Damit diese Zielgruppen ihreTätigkeit noch erfolgreicher ge-stalten können, haben wir für sieein maßgeschneidertes Weiter-bildungspaket geschnürt, mit demsich die TeilnehmerInnen in ab-gestuften Qualitäten „veredeln“und direkt anwendbares Wissenerwerben.Projektlaufzeit: 2011–2013 Betreuung: Alexandra Köszali (zuvor Claudia Schweiger) www.kommunales.bildungsmanagement.at

    Lernende GemeindenNiederösterreich –Bildung einfach finden

    Der Regionalverband noe-mitteist erster Projektpartner bei die-sem Vorhaben, ein gemeinsamesOnline-Portal über alle Bildungs-angebote in Niederösterreich zuschaffen. Einfache Suchmöglich-keiten nach Thema, Anbieter oderGemeinde/Region und ein um-fassendes Informationsservicemit ReferentInnenverzeichnisund Newsletterdienst sollten fürBildungswillige keine Wünscheoffen lassen. Der Link zur Daten-bank kann auch in Gemeindeho-mepages eingebunden werdenund ermöglicht beispielsweisequasi auf Knopfdruck das Er-stellen von lokalen/regionalenBildungskalendern. Wir freuenuns auf die Freischaltung vonwww.lernende-gemeinden.atEnde 2011!Projektlaufzeit: 2011–2013 Betreuung: DI Reinhard M. Weitzer

    DiplomarbeitsbörseNÖ-MitteDer Regionalverband nimmt hiereine Vermittlerrolle zwischen be-treuende wissenschaftliche Ins-titutionen (Unis/FHs) und Ge-meinden/regionalen Institutionenals AuftraggeberInnen ein. Er-klärtes Ziel der Diplomarbeits-börse ist die Initiierung vonpraxisorientiert ausgearbeitetenBachelor-, Diplom- und Doktor-arbeiten, die bedarfsorientierte,wissenschaftliche Erkenntnissefür die Region generieren sollen.Eine Reihe von wissenschaft-lichen Institutionen sind aktiveingebunden wie z.B. die FH St.Pölten und die New Design Uni-versity. Mit den Partnern Tech-nische Universität Wien und Uni-versität Wien sind gemeinsameBachelorseminare zum Thema „Re-gionalentwicklung in NÖ-Mitte“geplant.Projektlaufzeit: seit 2011Betreuung: Mag. Christian Berger

    Arbeitgeberzusam-menschlüsse (AGZ)AGZ sind Kooperationen mehrererArbeitgeber – auch Gemeindenin ihrer Rolle als Arbeitgeber – zurgemeinsamen Beschäftigung vonqualifiziertem Personal. Es han-delt sich hierbei um eine Formder solidarischen Arbeitskräfte-überlassung mit dem Ziel, einenregelmäßigen/planbaren Arbeits-bedarf abzudecken. Das Projektwird durch den Entwicklungs-fonds für Kleinregionen des Lan-des Niederösterreich gefördertund in Kooperation mit der Klein-region WIR und dem Österreichi-schen Gemeindebund abgewi-ckelt. Als Projektergebnisse sindeine Bedarfsanalyse und einerechtliche Expertise zu erwarten.Bereits stattgefunden haben In-formationsveranstaltungen zurAktivierung von Gemeinden undUnternehmen. Eine beabsichtigteFolgewirkung des Projekts – je-doch nicht Projektbestandteil –ist ein Pilot-AGZ in NÖ-Mitte.Projektlaufzeit: seit 2011 Betreuung: Mag. Christian Berger

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    Dipl.-Päd. Ing.Hans Rupp, GFBildungs- undHeimatwerkNÖ

    „Was mir an der Initiative Ler-nende Gemeinde am bestengefällt? Dass sie künftig in ei-ner Homepage alle Erwachse-nenbildungs-Angebote in Ih-rer Nähe undniederösterreichweit finden. –Einen derart kompakten undgleichzeitig vollständigenÜberblick über Bildung in Nie-derösterreich gab es noch nie!Mehr ab Anfang 2012 unterwww.lernende-gemeinde.at.“

    201111. März: Erdbeben in Fukushima (Japan) dessen Auswirkungen noch immer sicht- undspürbar sind.

    23. August: Die Österreicherin Gerlinde Kaltenbrunner bezwingt ihren letzten Achttausender,den K2, und erreicht am 23. August dessen Gipfel. Sie ist die einzige Frau weltweit, die ohnezusätzlich mitgeführten Sauerstoff alle vierzehn Achttausender Hauptgipfel bestiegen hat.

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  • G A S T K O M M E N T A R

    Einige realisierbare VisionenL E B E N SW E RT E S C H A F F E N D U R C H R E G I O N A L M A N AG E M E N T

    Werte und Lebenswertes zu schaffen ist eineglobale Herausforderung, die europäisch ab-gesichert werden muss – oder verspielt werden kann.Sie kann aber nie gesamtgesellschaftlich,sondern nurregional und lokal – „vor Ort“ – erfolgreich gelingen.

    Neue Arbeit und Lebensbalance, die Herstel-lung einer aktiven Gesellschaft, von Wohlstand,Wohlfahrt und Wohlbefinden bedarf neben welt-offener Orientierung heimischer Verwurzelung.Qualifizierung, Bildung, Lernen, Wissen „vom Ackerzum Internet“ stellt sich in „Lernenden Regionen“her. Die Lebensgrundlagen einer smarten Energie-zukunft, eines neuen Tourismus, von Gesundheits-,Wellness-, Kultur- und Bildungsoasen sind kompa-rative Standortvorteile, ebenso die Betreuung vonpflegebedürftigen Alten sowie Kindern und Jugend-lichen. Die Standortkonkurrenz um Headquartersund kreative Talente (es gibt Länder/Regionen, indenen 6 % der Wissensarbeiter 65 % der nationalenWertschöpfung erwirtschaften) als „Amenity Migra-tion“ an die schönsten und lebenswertesten Plätzedefiniert den Beginn des 21. Jahrhunderts.

    Wirtschaftlicher und sozialer WandelDie Wohlfahrtszuwächse an Lebenserwartung, Ge-sundheit, Lebensqualität, Bildung, Lebensstandardnach Einkommen und Vermögen, Freizeit bzw. Zeit-wohlstand, sozialer Sicherheit, Wohnnutzfläche proPerson usw. werden verlangsamt durchaus weitergehen, aber regional immer unterschiedlicher. Diegrößten Klimaschon- und Energiesparpotentiale inVerkehr/Mobilität und Raumwärme bieten Ände-rungschancen ohne Verlust an Lebensqualität.Dabei werden neue Leitbilder „nachbürgerlichen“Wohlstands entstehen, ebenso wie beim Übergangvon der Arbeits- zur Freizeitgesellschaft.

    Freizeitgesellschaft und rund-um-die-Uhr-Dienstleistungswirtschaft ohne Non-Stop-Gesell-schaft sind leicht vereinbar, sofern die Entkoppelungvon Arbeits- und Betriebszeiten, von Maschinenlauf-und Öffnungszeiten, variabler Arbeitszeit und Ent-gelt, sofern also humane Arbeitszeitflexibilisierungund Arbeitszeitverkürzung gelingen. InnovativeArbeitszeit-Modelle wie Mehrfachbesetzungs-systeme, Wechselschicht- und Turnusdienste, Desk-Sharing, Telearbeit, usw. sind am besten in über-schaubaren Regionen zu erproben.

    Die globale Wirtschaft ist zunehmend eine derHypergeschwindigkeit und Hyperproduktivität:

    Maximaler Warenfluss ohne Lagerhaltung, kunden-bestimmte Servicezeiten, börsenbestimmter Ertrags-druck im internationalen Wettbewerb, Interaktivität,Welt-Echtzeit, Sofort-Kommunikation bei Nachrich-ten und Finanztransaktionen. Doch „customized just-in-time“-Produktion, Dienstleistungen, lebensbeglei-tendes Training mobiler Mitarbeiter, rollierendeZeiten, teil-rotierende Funktionen und auch Zuliefer-netze lokaler Firmen an clusterbildenden Schlüssel-unternehmen bedürfen regionaler Einbettung.

    Denn während die „Zapper-Kundschaft“ fern-gesteuerter Hochgeschwindigkeitsbetriebe Zeitund Beschleunigung zu Leitwährungen der Zukunftmacht und damit auch Stress und Zeitnot in dieFreizeitgesellschaft bringt, entstehen Gegenbewe-gungen. „Bying time“ durch Zeitökonomie und Zeit-ökologie, die Vermehrung von Zeitwohlstand undBekämpfung von Zeitarmut durch Raum & Zeit-Gleit-Telematik, Zeitmaschinen, tele-living, globaleEnträumlichung und Verzeitlichung, Virtualisierungder Produktionsräume – und neue individuelle Frei-heitsräume? – etwa in Telearbeit.

    Auch die Rahmenbedingungen sozialen Wan-dels ändern sich ständig. Lebenszyklus, Lebensar-beitszeit und -einkommensprofile, demographischeUmwälzungen, Bevölkerungswandel und Völker-wanderungen, Langlebigkeit, gesellschaftliche Alte-rung und Verjüngung, die Zunahme des „DrittenLebensalters“ – und das Entstehen einer „verlorenenmittleren Generation“.

    Doch was tun, damit das solidarische Umlage-verfahren im Pensionssystem kein Pyramidenspielwird? Was tun, damit Arbeit für Niedrig- und Nor-malverdiener wieder lohnt – und Nichtstun, Erben,Rentiereinkommen, Spiel- und Spekulationsgewinne,demonstrativer Luxuskonsum, Ressourcenvergeu-dung, Klimabelastung und Energieverschwendungweniger?

    „Smart Energy“-Zukunft„Smart Energy“-Zukunft erkennt, dass „no future“with „low energy“ ein Irrglaube ist, dass vielmehrohne kluges Energie-Management, ohne Energie-effizienz, Energie-Internet, neue Energie-Netze, usw.keine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung möglichwird. Die Umsetzung verbindlicher 20–20–20 EU-2020-Ziele erfordert Makro-Management auf EU-,nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Sie brauchtEnergiepläne, eine realisierbare Vision, messbareZielpunkte, Implementierungsschritte, Umsetzungs-diagnose, begleitende Evaluation, laufende öffent-liche Debatte. Sie braucht Energieverträglichkeits-prüfung nicht nur für Großprojekte, Energieausweisefür Siedlungen, einen energieökonomischen/ökolo-gischen Finanzausgleich, Gebäudesanierung stattbisheriger Wohnbauförderung, eine Verschiebungzu fahr- und emissionsabhängigen Kfz-(Pkw undLkw)Steuern, Kraft-Wärme-Technologiesprunghilfenwie etwa Impulsförderungen für Elektromobilität –emissionsfreie Fahrzeuge und Elektrotankstellen –energiesanierte und -autonome Gebäude, Son-nenwärmeanlagen, dezentrale und erneuerbareEnergieerzeugung usw.

    Regionalmanagement braucht den Ausbau öf-fentlicher Verkehrsinfrastruktur, eine Art „Verschwei-zerung“ im Sinne von Nahverkehrs- und Bahnoffen-sive, Mobil-Karte, Taktfahrpläne, usw. NachhaltigeWohlstandsinseln brauchen eine Reduktion desEnergieverbrauchs bei wachsendem Energiebedarfdurch Energieeffizienzsteigerungsagenturen („Ener-gieeffizienzfonds“), Konsumenteninformation, Ener-gieberatung, gestützte Darlehen für Gerätetausch,verbindliche energetische „energieautarke Heiz-und Kühl“-Standards, Anreize für private Fuhrpark-umrüstungen bzw. CO2-Ausstoß-Höchstgrenzen füröffentliche Wagenparks, usw.

    Das wiederum erfordert eine öko-soziale undfaire Umsteuerung des Abgaben-bzw. Steuersys-

    tems- ohne Gesamtsteuererhöhung und Mehrbelas-tung für den Einzelnen, ohne demoralisierendeGrenzsteuersätze, und ohne tendenziell konfiska-torische „Hochsteuertyrannei“. Um Erwerbsanreizezu erhöhen muss Arbeit stark entlastet werden.Steueranreize für Unternehmen für Job Creation,„intelligentes Design“ von „New Work“ (wie Tele-Arbeit, Vier-(4/7)-Tage-Woche etc.

    Eine Verursacher- und knappheitsgerechte sowieverhaltenssensitive Energiebesteuerung erlaubtebenfalls, Arbeit als wichtigste Wertschöpfungs-und Sinnstiftungsquelle zu entlasten und wiederaufzuwerten. Statt Erbschaften und Vermögens-verzehr sollte eher produktive Vermögensbildungbegünstigt werden. Ich persönlich befürworte eherprogressive Konsum – statt regressiver Mehrwert-steuer und effektiver „flat tax“ Sozialabgaben-cum-Einkommenssteuern.

    Headquarter- & Creative Talents/ Wissensarbeiter-Standortkonkurrenz als „Amenity Migration“Headquarters, kreative Talente, Wissensarbeiter undProfessionals suchen immer nach und folgen dann„Amenities“. Diese privilegierten „Standorte“ werdenimmer mehr wieder zu umfassenden Produktions-/Service-/Gesundheits-/Wellness-/Freizeit-/Kultur-/Bildungs-/Wissens-Clustern. Es gibt dann lokaleWertschöpfungs-Hebel und globale Migration vonHochwert-/Wissensarbeit und Kapital.

    Nach dem Matthäus-Prinzip („wo Tauben sind,fliegen Tauben zu“) kommt es zu Reichtumskumula-tion durch best-of/high-end von Allem: Cross-Fertili-zation, Vernetzung, Partnerschaften von Premium-Marken-Anbietern, all-Inclusive Standort-Branding,Höchstqualitäts-Kontrolle. Das wird ergänzt durchneue Qualitäts-Tourismus-Angebote für die Suchenach Glück, Wohlstand, Wohlfahrt, Wohlbefinden.Doch wieviel Geld, Freizeit, Erholungsbedarf, Mobi-lität, Sinn für Lebensqualität brauchen Höchstquali-täts-Standorte?

    Freizeitindustrie und Tourismus definieren zeit-gemäße Bedürfnishierarchien zwischen „Lebens-nötigem“ und „überflüssigem Luxus“ – „Ausgehen“,Unterhaltung, Feste, Feier- und Ruhetage, Reisen,Urlaub, „spielerische“ Weiterbildung und Infotain-ment als Kostbarkeits-Kontrastprogramm zum All-tagsstress. Es besteht daher ein wohlverstandenes,aufgeklärtes Eigeninteresse von Agrar-, Freizeit- undTourismuswirtschaft in Hochleistungsgesellschaftenan Wohlstand, Freizeit, Gesundheit, Bildung, Beweg-lichkeit, Geschmack, Umwelt- und Lebensqualitäts-bewußtsein breiter Bevölkerungsgruppen.

    Das Paradox von wachsender Zeitnot und Stresstrotz verringerter Arbeitszeiten macht Zeitsouverä-nität (nur im Urlaub?) zu einem Luxus. Der endgültigeÜbergang von der „Arbeits-“ zur „Freizeitgesell-schaft“ (definiert etwa durch die 4-Tage-Woche, ma-ximal 1.500 Jahresarbeitsstunden , mindestens 183freie Tage, regelmäßige Freijahre, usw.) ist jedoch in-nerhalb der Zeitspanne einer Generation absehbar.

    Fragile regionale GesamtkunstwerkeAgrar-, Freizeit- und Tourismuswirtschaft, Gesund-heits-, Kultur- und Bildungswesen sind hochspeziali-sierte, persönliche Humandienstleistungsgewerbe –und als solche fragile, voraussetzungsvolle, durchund durch regionale „Gesamtkunstwerke“.„Qualitätist, was der Gast/Kunde/Patient/Zuschauer/Stu-dierende bezahlt“; aber nicht alles, was der Gast/Kunde/Patient/Zuschauer/Studierende bezahlt, istQualität, denken wir nur etwa an den „Nepp&HammaNet-Faktor“.

    Zu vermeiden gilt es den Ruin durch Billig- undMassentourismus/-produktion. Gäste/Zuwanderer/Zweitwohnbesitzer werden älter, wohlhabender, an-spruchsvoller, kurzfristig (um)disponierender (Um/Buchungen „in letzter Minute“), zeitbewusster, aberauch widersprüchlicher: so suchen sie zum Beispiel

    Prof. Dr.Bernd Marin

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  • LesensWert 3/2011 15

    oft gleichzeitig Mußeoasen („mit der Seele bau-meln“) und hektische Events, Kicks, Abenteuer, dieam selben Ort, manchmal auch in derselben Regionnicht vereinbar sind (etwa Autorennbahnen und Er-holungsräume).

    Die Logik des Bying Time beginnt auch die Frei-zeit und Mußezeiten zu erfassen, man denke etwaan die Warteschlangen-Allergien in der kostbarknappen (und besonders teuren) Winterurlaubszeit.

    Auf der Anbieterseite wird daher eine „Rund-um-die-Uhr“ Dienstleistungswirtschaft Vorausset-zung einer hochwertigen Freizeitgesellschaft, diesaisonalisierte und variable Jahres-Arbeitszeiten,Ganzjahres-Tourismus, sowie umfassende Sport-,Kultur-, Unterhaltungs- und Bildungsangebote er-fordern. Gastronomie, Hotellerie, Gesundheits- undBildungswesen in der Wissensgesellschaft sind daherdie Flexibilitätsbranchen par excellence. Da Hotel-inseln in Geschäftswüsten nicht überleben könnenist die längerfristig selbstzerstörerische Ladenzu-sperrmentalität in Österreich als regional struktu-riertem Tourismus-Gesamtkunstwerk durch einegelockerte Sonntags- und Feiertagsruhe mit starkausgeweiteten Urlaubs- und Freizeitansprüchen fürflexible Dienstnehmer/innen weiter zu entwickeln.

    Am benachbarten deutschen Wesen wird auchkünftig die heimische Touristik und das Hochschul-wesen nicht mehr genesen – aber es bleibt durch-aus bestimmend.

    Daraus folgt etwa, dass Tarifabschlüsse, Kran-kenstands-, Feiertags- und Urlaubsregelungen imNachbarland für den heimischen Fremdenverkehrwichtiger als Großwetterlagen oder andere Unwäg-barkeiten sind.

    Zweitwohnsitzentwicklung und -ProblematikIm weiteren Umland („Speckgürtel“) großer Metro-polen ebenso wie in besonderen touristischenGunstlagen entsteht häufig die Tendenz zu Zweit-wohnsitzen. In den letzten Jahrzehnten war, wohlals Folge starker Einkommens-und Vermögens-polarisierung, ein Trend weg von vermieteten Ferien-häuschen und -apartments zu Top „trophy homes“und „legacy building“ zu beobachten.

    Am Umfeld von Destinationen wie Vancouver,Paris, Zürich und dem Genfer See, im Oberengadin,Tessin, der Toskana, der Côte d‘Azur, dem Luberon,einzelnen bretonischen Inseln, dem Wörther Seeund Salzkammergut, von Whistler über St. Moritzbis Kitzbühel sind die drei oder vier Phasen der

    Zweitwohnsitzkultur abzulesen – im Gegensatzetwa zu Lech-Zürs am Arlberg, dem Gegenmodellzum Oberengadin in dieser Hinsicht.

    Während am Arlberg die regionale Wertschöp-fung mehrheitlich aus dem Tourismus stammt wirdsie von Kitzbühel bis St. Moritz stärker durch Bauund Verkauf von Zweitwohnsitzen bestimmt – mitden unabweisbaren Risken räumlicher Zersiedlung,Flächenverbrauch,Beeinträchtigung des Landschafts-bilds, zusätzlichen Verkehrsbedarfs, VerdrängungEinheimischer durch hohe Wohnkosten, sowie vorallem die nicht „bremsbare“ Eigendynamik undVerselbständigung dieses Geschäftsmodells. Eineder vielen unerfreulichen Folgen davon sind weit-gehend „kalte bis tief gefrorene Betten“ mit einerAuslastung von vielleicht höchstens sieben der 52Wochen im Jahr und saisonal „tote Dörfer“.

    Lösungsmodelle ZweitwohnsitzkulturNatürlich gibt es auch für die Problematik der Zweit-wohnsitzentwicklung Lösungsmodelle. So arbeitenviele Gemeinden und Regionen erfolgreich mit Erst-wohnungspflicht-Anteilsplänen und auch mitKontingentierungen, die allerdings rasch und un-widerruflich sein müssen, um glaubhaft zu sein.Manche (nicht nur Schweizer) Regionen oder Städte(wie Venedig) verlangen eine „Anschlußgebühr“ alsEinkauf in die touristische Infrastruktur und zur Ab-schöpfung des Mehrwerts der Amenity-Attraktivität.

    Auch Zeitwohnungszertifikate können öffent-liche Erträge, etwa für den Kauf und Rückbau alterWohnungen, Gesundheits-, Kultur- und Bildungs-einrichtungen (z. B. universités de troisième age) er-bringen.

    Regionen und Gemeinden sollten – über Ge-bühren, organisatorische und kommunikative Maß-nahmen – gezielte Anreize für höhere Vermietungsbe-reitschaft von Zweitwohnungseigentümern setzen.Auch eine aktive Boden- und Bildungspolitik der Ge-meinden/Länder und finanzstarker Akteure zwecksAusgleich des Bedarfs an Erst- und Zweitwohnun-gen, touristischer Infrastruktur, Dienstleistungen,Arbeits- und Bildungsangeboten durch Bodenrück-kauf, Zoning, Anpassung von Nutzungsplänen usw.sind bewährte Instrumente erfolgreichen Regional-managements.

    New Work „vom Acker zum Internet“Regionalmanagement sollte immer um Job Creationund das Spannungsfeld von Neuer Arbeit, Lebens-

    balance und Lebensqualität zentriert sein. Ich hatte seinerzeit EU-Kommissar Fischler in seiner kontinentalen Initiative zur Wiederbele-bung von 80% der ländlichen Fläche Europas unter dem Titel NeueArbeit „vom Acker zum Internet“ zuarbeiten dürfen.

    Dem Innovations-Reichtum sind dabei allenfalls Grenzen unter-nehmerischer Vorstellungskraft, Risikobereitschaft, Wagniskapitalbe-reitstellung oder verfügbarer hochqualifizierter Arbeitskräfte gesetzt.

    Im Bereich des neuen Tourismus sind etwa virtuelle und realeNaturereignis-Inszenierungen, die Animation von Naturerlebnissen,Bildungswanderungen, Survival Camps, Naturparks, Freizeiteinrichtun-gen oder zunehmend auch sog. „Reality Parks“, der Arbeitsferien-/Ern-teeinsatz auf Feldern, in Weinbergen, Betrieben, Minen, Museen usw.Beispiele solcher realitätsnahen Erfahrungssuche. Temporäre oder frei-willige „Arbeit am Bauernhof/ im Weinberg/in der Landschaftsgärtnerei/lokalen Museum …“ wären Beispiele für die „Bespielung“ andernfallsvielleicht nicht überlebensfähiger wertvoller Biotope.

    Auch Internet-Spiele, die Entwicklung von (Web) Communities (mitvirtuellen oder realen Shareholdern), interkulturelle Kompetenz alsWeiterbildungsangebot , der Aufbau regionaler Produkt-Kulturen undWertschöpfungsketten, regionales Hi-Story-Telling, Brauchtum, usw.sind hier mit einzubeziehen.

    Eine ergänzende Rolle spielt die Herstellung regionaler Genuss-/Gesundheits-/Wellness-Kulturen, sowie von Kunst-, Infotainment- undBildungsangeboten. Hier empfiehlt sich ein Cross-Marketing mit lo-kalen (Bio)Bauern, Öko-Labels, Öko-Economy (Emissionsausgleich),Passiv-Energie und nachhaltiger Ressourceneinsatz auf allen Betriebs-ebenen.

    Als Regionalmanagement und politische Instrumente sind klima-neutrale Pauschalen und Betriebsförderungen aus Klimafonds zu nut-zen, als Ziel die thermische Sanierung der Bausubstanz vor allem derJahre 1960 bis 1980 anzustreben, strategisch der Anschluss von „Ge-nuss-Regionen“ an touristische Destinationen. Eine Attraktivierungder öffentlichen Verkehrsträger ist, wie die Schweiz in allen Kantonenzeigt, eine rundum Lebenswert steigernde Investition.

    Für Österreich im allgemeinen wie die einzelnen Regionen, etwadie Region NÖ-Mitte im besonderen, sollten sich um Landschaften –Flüsse/Wasser – Erlebnisse – Kultur – Bildung – Genuss – Gesundheit –Wellness – jeweils höchste Qualitäts-Garantien als USP entwickelnlassen. Das, was im Jargon der Tourismus- und Entwicklungsplanereine Art sub-regionales „Ethno-Business Development“ mit lokalem„Lifestyle-Branding“ genannt wird, also differenzierte Lebensstilpro-dukte (z. B. in der Wachau „alles um die Marille“ und den Wein) nichtnur für Einheimische, sondern auch für internationale Gäste und Besu-cherschichten. Die Schaffung touristischer und anderer Modell-regionen erfordert, wenn schon keinen 365-Tage-Tourismus, so dochganzjährige Arbeitsplätze, reduzierte Auspendleranteile und Abwan-derungstrends, on-demand- und online-Verfügbarkeit aller regionalenund Dienstleistungs-Angebote im globalen Village-Shop – und hoheLebensqualität vor Ort, nicht nur in Paasdorf, wo ich zu Hause bin.

    Prof. Dr. Bernd Marin, österreichischer Sozialwissenschafter

    G A S T K O M M E N T A R

    Hohe Lebensqualität vor Ort

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    Obmann Bgm. LAbg.Dr. Martin Michalitsch

    Obmann StellvertreterBgm. LAbg.Karl Bader

    Obmann Stellvertreter Mag. Willi Stiowicek

    Obmann StellvertreterBgm. LAbg.Ing. Mag. Alfred Riedl

    Schriftführerin GRMag.a Dorothea Renner

    Schriftführer Stellvertreter LAbg.Otto Kernstock

    Kassier NAbg.Ewald Sacher

    Kassier-Stellvertreter,GGR Mag.Hannes Zimmermann

    Bgm. Mag.Herbert Choholka

    Kompetenzfeld LandentwicklungDir. Ing. Franz Fidler

    Vzbgm.Wolfgang Kaufmann

    BH wHRMag. Andreas Riemer

    Bgm.Ing. Hermann Kühtreiber

    Bgm.Ing. Kurt Wittmann

    Bgm.Erich Polz

    GR Ing.Wilhelm Weinmeier

    Vorstände mit Funktion

    Vorstand Regionalverband noe-mitte am 11. 9. 2011

    STR Mag. Ing. AloisHeiss

    Bgm. LAbg.Herbert Thumpser

    Vzbgm.Mag.a Susanne Schimek

    Weitere Vorstände in alphabetischer Reihenfolge

    LesensWert 3/2011 16

    Unser Cartoon in dieser Sonderausgabe zeigt auf humorvolle Weise, was 10 Jahre „LebensWerte schaffen.“ermöglicht haben.

    Im derzeitigen Vorstand finden sich vier Repräsentanten, die seit der Gründung mit an Bord sind. Ihnen gebührtbesonderer Dank. Kontinuität und die gelebte Bereitschaft der Vorstände, sich auf dieser allparteilichen Platt-form jenseits von parteipolitischen Überlegungen für die Region einzusetzen, machen einen wichtigen Teil desgemeinsamen Erfolges aus. Ihnen allen sei dafür ausdrücklich gedankt!

    Der Regionalverband noe-mittewünscht seinen Mitglieds-

    gemeinden, PartnerInnen undKundInnen frohe Weihnachten

    und ein gutes neues Jahr.

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