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Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Homepage,

tagtäglich müssen Sie wichtige Entscheidungen treffen, Mitarbeiter führen oder sich technischen Herausforderungen stellen. Dazu brauchen Sie verlässliche Informationen, direkt einsetzbare Arbeitshilfen und Tipps aus der Praxis.

Es ist unser Ziel, Ihnen genau das zu liefern. Dafür steht seit mehr als 25 Jahren die FORUM VERLAG HERKERT GMBH.

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3.3 Wer ist tatsächlich gefährdet?

3.3 Wer ist tatsächlich gefährdet?Wenn es keine belastbaren Zusammenhänge gibt, wie ist dann die Rea-lität in schimmelbelasteten Innenräumen zu bewerten? Gehen wir dieeinzelnen potenziellen Gesundheitsgefährdungen noch einmal durchund schauen sie uns an unter dem Aspekt, was bisher tatsächlichbelastbar ist:

Infektionen durch Schimmelpilze sind sehr selten und betreffen nureine sehr kleine Personengruppe, die tatsächlich aufgrund fehlenderAbwehrmechanismen infektionsanfällig ist. Diese Gruppe lässt sich sehrgenau eingrenzen auf die vom Robert-Koch-Institut eingeführten Risi-kogruppen. Patienten, die in diese Risikogruppe einzuordnen sind,haben schwere Vorerkrankungen, die zu einem abgeschwächten oderganz fehlenden Immunsystem führen. Infektionen durch Schimmelpilzeinnerhalb dieser Personengruppe haben schlechte Prognosen, sodasshier weitreichende Vorsorgemaßnahmen notwendig sind. Wie das imEinzelnen zu realisieren ist, hat das Robert-Koch-Institut in einer Bro-schüre zur Gestaltung des Wohnumfelds immunsupprimierter Personenzusammengefasst.1)

Im Gegensatz dazu ist der Immunkompetente, also der normalge-sunde Durchschnittsbürger, durch eine Infektion so gut wie nichtgefährdet. Auch Schwangere sind nicht stärker gefährdet, eine Schim-melpilzinfektion zu erleiden. Gleiches gilt für Neugeborene und Klein-kinder, wobei hier Frühchen und Kinder mit Mukoviszidose ausgenom-men sind, die ein höheres Risiko tragen.2)

1) KRINKO – Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention beimRobert Koch-Institut (RKI): Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischenVersorgung von immunsupprimierten Patienten, in: Bundesgesundheitsblatt –Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz 2010, 53:357-388; Wiesmüller, G. A. etal.: Häufige Fragestellungen in Zusammenhang mit der Bewertung eines mögli-chen Infektionsrisikos von Schimmelpilzexpositionen, in: Umweltmedizin in For-schung und Praxis 2010, 15: S. 104 – 110; Exner, M. et al.: Hygiene-Tipps fürimmunsupprimierte Patienten zur Vermeidung übertragbarer Infektionskrankhei-ten, in: Hygiene & Medizin 2011, 36 [1/2]: S. 36.

2) Wiesmüller, G. A. et al.: Häufige Fragestellungen in Zusammenhang mit der Bewer-tung eines möglichen Infektionsrisikos von Schimmelpilzexpositionen, in: Umwelt-medizin in Forschung und Praxis 2010, 15: S. 104 – 110.

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3.3 Wer ist tatsächlich gefährdet?

Fazit: Lediglich die Gruppe der stark immunsupprimierten Patientenist stark infektionsgefährdet. Allerdings sind sich diese Patientendarüber im Klaren, werden entsprechend betreut und müssen imtäglichen Leben auch ohne Schimmelschaden im Innenraum ihreExposition im Vergleich zum Normalgesunden deutlich minimieren.

Vergiftungserscheinungen sind bei Schimmelpilzbefällen in Innenräu-men als Folge einer Baustoffbesiedlung eher unwahrscheinlich. Schim-melpilze können zwar nennenswerte Toxine produzieren, müssen esaber nicht zwangsläufig tun. Auch die Toxinbildung ist von äußerenEinflüssen abhängig, weil z. B. die Lebensbedingungen nicht stimmenoder es der Serotyp (Variationen in der Art) gar nicht vorsieht.

Mykotoxine werden durch die Hyphen in das Substrat, also an denBaustoff abgegeben. Aufnahmepfad wäre ein Kontakt über die Schleim-häute, Haut oder über Nahrung. Eine Inhalation ist sehr unwahrschein-lich, auch wenn beim Kawasaki-Syndrom (Intoxikation mit Toxinen derHefe Candida albicans) eine Übertragung durch die Luft vermutetwurde. Inhalatorische Aufnahme dürfte eher bei Endotoxinen in derAbwasserwirtschaft oder Mykotoxinfreisetzung in der Landwirtschafteine größere Rolle spielen (Organic Dust Toxic Syndrome, eine Lungen-erkrankung mit Alveolitis durch die toxische Wirkung von bakteriellenund von Pilzen stammenden Toxinen; tritt nur bei extrem erhöhtenExpositionen auf).1) Allerdings ist dies für den normalen Raumnutzerebenfalls unwahrscheinlich, es sei denn, es wird grundsätzlich auf hygi-enische Mindestanforderungen verzichtet.

Nun könnte man anführen, dass der Raumnutzer im Falle der Sanierungdurch mykotoxinhaltige Baustellenstäube gefährdet sei. Aber im Sanie-rungsbereich hat der Raumnutzer nichts zu suchen! Und durch einegeeignete Baustelleneinrichtung wird auch eine Verschleppung der

1) Beschluss 45/2011 des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) der BAuAvom 05.12.2011: Stellungnahme „Kriterien zur Auswahl der PSA bei Gefährdungendurch biologische Arbeitsstoffe“ sowie Wiesmüller, G. A. et al.: Häufige Fragestel-lungen in Zusammenhang mit der Bewertung möglicher toxischer Reaktionen vonSchimmelpilzexpositionen, in: Umweltmedizin in Forschung und Praxis 17 (3)2012, S. 159 – 169.

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3.3 Wer ist tatsächlich gefährdet?

Stäube gemäß BioStoffV vermieden, demnach ist eine Intoxikation auchim Sanierungsfall nahezu unwahrscheinlich, es sei denn, es wird ekla-tant gegen die Baustellenhygiene verstoßen.

Gefährdete Personengruppen sind Beteiligte SchimmelpilzePersonen mit …

• •Tumorerkrankung, v. a. mit häma- Schimmelpilze mit Wachstums-to-onkologischer Grunderkran- temperaturoptimum um 37 °C,kung, wie Leukämie, Lymphom wie z. B. die meisten Aspergillen,

• viele Mucorales wie z. B. Rhizopusakuter myeloischer Leukämie(AML); stärker betroffen als Perso- oryzae, Rhizomucor sp., Mycocla-nen mit akuter lymphatischer dus corymbiferusLeukämie • Das Infektionsrisiko steigt in der

• folgenden Reihenfolge:allogener Stammzelltransplanta-tion; stärker als mit autologer – keine potenziellen Infektionser-Stammzelltransplantation reger

• –solider Organtransplantation Emerging Pathogens (Fusarien,• Zygomyzeten (Rhizopus, Rhizo-HIV-Infektion• mucor, Mucor, Absidia, Cunning-sonstiger Immunsuppression,

z. B. längerdauernde hochdosier- hamella))te Therapie mit Glukokortikoiden – viele Aspergillus-Arten

• –aplastischer Anämie u. v. a. Aspergillus fumigatus

Tab. 10: Personen mit erhöhtem Risiko (Risiko in der Aufzählung abnehmend),eine Schimmelpilzinfektion zu erwerben und beteiligte Schimmelpilze (Infekti-onspotenzial in der Aufzählung zunehmend) (Quelle: Constanze Messal nachWiesmüller et al.1))

1) Wiesmüller, G. A. et al.: Häufige Fragestellungen in Zusammenhang mit der Bewer-tung eines möglichen Infektionsrisikos von Schimmelpilzexpositionen, in: Umwelt-medizin in Forschung und Praxis 2010, 15: S. 104 – 110

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3.3 Wer ist tatsächlich gefährdet?

Fazit: Im Innenraum ist es wahrscheinlicher, mit Toxinen belasteteLebensmittel (z. B. Aflatoxin bei Nüssen) zu konsumieren.

Was aber den Großteil der Erkrankungen ausmacht, sind Sensibilisierun-gen und Allergien. Wie bereits ausgeführt, kann es jeden treffen, ohnedass im Vorfeld auszumachen ist, wer, wann und warum. Daher ist inder Bewertung möglicher Gesundheitsgefährdungen die sensibilisie-rende Wirkung in den Vordergrund gerückt, insbesondere

c) in der Bewertung der gegebenen Notwenigkeit einer Sanierung ausdem Vorsorge-Prinzip heraus und

d) in der Schimmelschadensanierung selbst.

Der hier praktizierte Arbeitsschutz dient auch zur Vermeidung der sehrseltenen, aber fast ausschließlich am Arbeitsplatz auftretenden exogen-allergischen Alveolitis (Hypersensitivitätspneumonie). Ausgelöst wirddiese Erkrankung durch eine wiederholte Exposition gegenüber sehrhohen Sporenkonzentrationen um 106 bis 1010 Sporen/m3, wie sie imInnenraum ausschließlich bei Sanierungsarbeiten in den Gefährdungs-klassen 1, 2 und 3 nach DGUV Information 201-028 zu erwarten sind.Eine dauerhafte Sporenexposition kann die exogenallergische Alveolitis(EAA) in eine Lungenfibrose überführen und damit zu spezifischenBerufserkrankungen wie der Farmerlunge. Eine milde Verlaufsform, diesich auch wieder vollständig zurückbilden kann, ist die Mucous Memb-rane Irritation.1)

1) Wiesmüller, G. A. et al.: Häufige Fragestellungen in Zusammenhang mit der Bewer-tung eines möglichen allergischen Risikos von Schimmelpilzexpositionen, in:Umweltmedizin in Forschung und Praxis, 16: S. 98 – 106 sowie Beschluss 45/2011des Ausschusses für Biologische Arbeitsstoffe (ABAS) der BAuA vom 05.12.2011:Stellungnahme „Kriterien zur Auswahl der PSA bei Gefährdungen durch biologi-sche Arbeitsstoffe“.

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