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Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde, Kirchstraße 2, 52393 Hürtgenwald E-Mail: [email protected], Telefon: 02429 / 9400 - 0 Auch unsere Gesellschaft verändert sich. Autoritäten werden hinterfragt. Kaum jemand vertraut heute zum Beispiel allein dem Urteil eines Arztes ohne parallel im Internet zu recherchieren. Diese Veränderungen spüren wir auch im Wald. Vor allem im Ballungsraum unserer Großstädte werden Waldsperrungen für Fällarbeiten immer häufiger ignoriert oder kritisch hinterfragt. Auch diese Veränderungen haben wir im Blick und stellen uns mit dem Projekt Baustellenkommunikation darauf ein. Herzlich einladen möchte ich Sie zu unserem 8. Arns- berger Waldforum, 3. und 4. November 2016, www. arnsberger-waldforum.de, auf dem wir uns intensiv um die zahlreichen Ressourcen kümmern, die in unseren Wäldern stecken und die der Waldbesitz der Gesellschaft zu einem großen Teil kostenlos zur Verfügung stellt. Wir freuen uns auf Sie und Ihre Diskussionsbeiträge in Arnsberg. Ihr Andreas Wiebe wenn Buchen schon im September ihr Laub abwerfen, dann ist der Herbst zu warm gewesen. Ein sichtbares Zeichen für den Stress, mit dem unsere Waldbäume zurechtkommen müssen. Die trockene Zeit hat uns andererseits bei der Wald- arbeit sehr geholfen. Das Holz kommt jetzt besser aus dem Wald. Mit den Herausforderungen des Klimawandels fertig zu wer- den ist eine große Aufgabe, bei der wir den Waldbesitz mit guten Konzepten und klugem Rat unterstützen. Dazu erarbeiten wir ein Waldbaukonzept mit der Betonung von Mischung (Alter und Baumarten) und Risikostreuung. Die Landeswaldinventur, über die wir in diesem Waldblatt NRW berichten, liefert uns sehr viele interessante Daten. Es ist viel Holz vorhanden. Die Wälder sind älter gewor- den. Waldbau im Klimawandel heißt, bisher wenig verbrei- tete Baumarten für die Mischwälder der Zukunft in den Blick zu nehmen. Damit meinen wir ausdrücklich auch Nadelbäume. Über die Douglasie haben wir im vergange- nen Waldblatt berichtet. Die Weißtanne – ein Schatten- künstler – ist ein weiterer Kandidat, der uns bei einem erfolgreichen Waldbau im Klimawandel helfen kann. Veränderungen beobachten wir aber nicht nur im Klima. Andreas Wiebe (Foto: S. Freitag) Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, Inhalt Die Landeswaldinventur für Nordrhein-Westfalen ............. 2 Baustellenkommunikation ................................................... 4 Die Weißtanne - Die (un)bekannte Baumart ...................... 6 Einladung zum 8. Arnsberger Waldforum ........................... 8 Verträge zum umweltverträglichen Weihnachtsbaum- und Schmuckreisiganbau im Wald ...................................... 9 Förderung für Biotop- und Artenschutz ............................. 10 Schulung für Wolfsexperten in Arnsberg ............................ 11 Entgelte für Holzverkaufsvermittlung bleiben konstant .... 11 Aus Ihrem Regionalforstamt ................................................ 12 Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW

Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, · Arztbesuch die Diagnose des medizinischen Experten, suchen eine zweite Meinung, hinterfragen die Fachmei - nung und suchen Alternativen

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Page 1: Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer, · Arztbesuch die Diagnose des medizinischen Experten, suchen eine zweite Meinung, hinterfragen die Fachmei - nung und suchen Alternativen

Wald und Holz NRW, Regionalforstamt Rureifel-Jülicher Börde, Kirchstraße 2, 52393 HürtgenwaldE-Mail: [email protected], Telefon: 02429 / 9400 - 0

RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Auch unsere Gesellschaft verändert sich. Autoritäten

werden hinterfragt. Kaum jemand vertraut heute zum

Beispiel allein dem Urteil eines Arztes ohne parallel im

Internet zu recherchieren. Diese Veränderungen spüren

wir auch im Wald. Vor allem im Ballungsraum unserer

Großstädte werden Waldsperrungen für Fällarbeiten

immer häufiger ignoriert oder kritisch hinterfragt. Auch

diese Veränderungen haben wir im Blick und stellen uns

mit dem Projekt Baustellenkommunikation darauf ein.

Herzlich einladen möchte ich Sie zu unserem 8. Arns-

berger Waldforum, 3. und 4. November 2016, www.

arnsberger-waldforum.de, auf dem wir uns intensiv um die

zahlreichen Ressourcen kümmern, die in unseren Wäldern

stecken und die der Waldbesitz der Gesellschaft zu einem

großen Teil kostenlos zur Verfügung stellt. Wir freuen uns

auf Sie und Ihre Diskussionsbeiträge in Arnsberg.

Ihr Andreas Wiebe

wenn Buchen schon im September ihr Laub abwerfen,

dann ist der Herbst zu warm gewesen. Ein sichtbares

Zeichen für den Stress, mit dem unsere Waldbäume

zurechtkommen müssen.

Die trockene Zeit hat uns

andererseits bei der Wald-

arbeit sehr geholfen. Das

Holz kommt jetzt besser

aus dem Wald. Mit den

Herausforderungen des

Klimawandels fertig zu wer-

den ist eine große Aufgabe,

bei der wir den Waldbesitz

mit guten Konzepten und

klugem Rat unterstützen.

Dazu erarbeiten wir ein

Waldbaukonzept mit der Betonung von Mischung (Alter

und Baumarten) und Risikostreuung.

Die Landeswaldinventur, über die wir in diesem Waldblatt

NRW berichten, liefert uns sehr viele interessante Daten.

Es ist viel Holz vorhanden. Die Wälder sind älter gewor-

den. Waldbau im Klimawandel heißt, bisher wenig verbrei-

tete Baumarten für die Mischwälder der Zukunft in den

Blick zu nehmen. Damit meinen wir ausdrücklich auch

Nadelbäume. Über die Douglasie haben wir im vergange-

nen Waldblatt berichtet. Die Weißtanne – ein Schatten-

künstler – ist ein weiterer Kandidat, der uns bei einem

erfolgreichen Waldbau im Klimawandel helfen kann.

Veränderungen beobachten wir aber nicht nur im Klima.

Andreas Wiebe (Foto: S. Freitag)

Liebe Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer,

Inhalt Die Landeswaldinventur für Nordrhein-Westfalen ............. 2

Baustellenkommunikation ................................................... 4

Die Weißtanne - Die (un)bekannte Baumart ...................... 6

Einladung zum 8. Arnsberger Waldforum ........................... 8

Verträge zum umweltverträglichen Weihnachtsbaum-

und Schmuckreisiganbau im Wald ...................................... 9

Förderung für Biotop- und Artenschutz ............................. 10

Schulung für Wolfsexperten in Arnsberg ............................ 11

Entgelte für Holzverkaufsvermittlung bleiben konstant .... 11

Aus Ihrem Regionalforstamt ................................................ 12

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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Wie sieht er aus, unser Wald? Welche Bäume stehen

auf welcher Fläche? Wie alt und stark sind sie und wem

gehören sie? Diese und viele weitere Fragen beantwortet

die neue Landeswaldinventur.

Um eine nachhaltige Waldbewirtschaftung zu sichern,

sind genaue Informationen über die Wälder unentbehr-

lich. Daher hat sich das Land Nordrhein-Westfalen ent-

schlossen, zusätzlich zu der im Jahre 2012 durchgeführ-

ten bundesweiten Walderhebung (BWI) eine Landes-

waldinventur (LWI) vorzunehmen. Zukünftig sollen die

Bundes- und die Landeswaldinventur zusammengelegt

werden, sodass es nur noch eine Großrauminventur

geben wird.

Bereits 1998 hat schon mal eine Landeswaldinventur

in NRW stattgefunden. Diese ist jedoch nach anderen

Erhebungskriterien und Auswertemethoden durchge-

führt worden und damit nicht mehr mit der aktuellen LWI

vergleichbar.

Die Landeswaldinventur für Nordrhein-Westfalen - Information über die Wälder

Das Ökosystem Wald ist eine vielgestaltige Lebensgemeinschaft(Foto: Lutz Falkenried, Wald und Holz NRW)

Hier einige wichtige Kerndaten aus der neuen Wald-

inventur:

• Knapp 935.000 ha Wald bedecken Nordrhein-West-

falen. Das entspricht 27 % der Landesfläche. Der

Bundesdurchschnitt liegt bei 32 %.

• Unser Wald besteht zu 58 % aus Laubbäumen und zu

42 % aus Nadelbäumen. Dies ist auch ein Erfolg des

aktiven Waldumbaus, der die Zunahme des Laubhol-

zes im Focus hat.

• Mit 30 % ist die Fichte die häufigste Baumart. Ihr

folgen Buche (19 %) und Eiche (17 %).

• Den höchsten Waldflächen-Anteil nimmt mit 63 %

der Privatwald ein, gefolgt vom Körperschaftswald

(21 %) und Landeswald (13 %). Der Bundeswald

beträgt 3 %. NRW ist Privatwald-Land. In keinem

anderen Bundesland gibt es einen höheren Anteil

davon. Deshalb spielt die Beratung und Betreuung

des privaten Waldbesitzes traditionell eine herausra-

gende Rolle.

• Holz dient als Basis für eine der größten Wirtschafts-

branchen in Nordrhein-Westfalen. Der Holzvorrat je

ha liegt für NRW bei 318 m³. Im Privatwald erreicht er

324 m³ und 318 m³ in Landeswald. Insgesamt stehen

damit 277 Mio. m³ Holz in unseren Wäldern. Trotz der

schweren Schäden durch den Orkan Kyrill in 2007

befindet sich der Holzvorrat auf hohem Niveau.

• Das flächengewogene Durchschnittsalter liegt über

alle Baumarten bei 75 Jahren. Insgesamt werden

unsere Wälder im statistischen Durchschnitt immer

älter.

• Mehr als die Hälfte der Wälder sind zweischichtig

oder plenterartig aufgebaut. Strukturreiche Bestän-

de erhöhen die Fitness und stärken den Wald für die

Herausforderungen des Klimawandels.

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

• In NRW gibt es mehr als 19 Mio. m³ Totholz. Totholz

steckt voller Leben und fördert die Artenvielfalt im

Wald. Es ist für seltene Pilze und Insekten ein wich-

tiges Fundament im biologischen Waldkreislauf.

Um zu den Ergebnissen der Waldinventur zu kommen,

waren sechs Teams aus Forst-Fachleuten in unseren

Wäldern unterwegs und haben an mehr als 9.300 Stich-

probenpunkten über 60.000 Bäume vermessen.

An jedem Stichprobenpunkt wurden etwa 150 Merkmale

erhoben. Das gibt eine Menge Daten, mit denen dann

noch weitere Resultate errechnet worden sind. Für die

Ergebnisdarstellung wurde eine Datenbank verwendet,

die auch schon für die deutschlandweite Bundeswaldin-

ventur eingesetzt worden ist. Und darin liegt auch der

große Vorteil der aktuellen Landeswaldinventur: alle

Ergebnisse können frei und öffentlich im Internet abge-

rufen werden (Link siehe rechts).

Für die Inventur sind modernste Messgeräte eingesetzt

worden. Zur Bestimmung der Position der Stichproben-

punkte wurden Satelliten-Navigationsgeräte benutzt,

die neben den amerikanischen GPS- auch die russischen

GLONASS- Satelliten auswerten. Die unterirdischen

Eisenrohre oder Ringmagnete, die den Stichprobenpunkt

im Wald markieren, wurden mit Kombigeräten detektiert,

die sowohl auf metallische als auch auf magnetische

Impulse reagieren. Baumdurchmesser im oberen Stamm-

bereich sind mit Laserkluppen vermessen worden.

Für Distanz- und Höhenmessungen kamen Ultraschall-

messgeräte zum Einsatz.

Forstliche Großrauminventuren werden im Abstand von

etwa zehn Jahren durchgeführt. Deshalb haben die An-

gaben der aktuellen LWI die nächsten zehn Jahre Bestand

und sind für Nordrhein-Westfalen die Datenbasis für

Aussagen zu unserem Wald.

Für weitere Informationen gelangen Sie unter

www.wald-und-holz.nrw.de/lwi auf die Themenseite zur

Landeswaldinventur. Von dort können Sie auch die

Ergebnisdatenbank aufrufen.

Lutz Falkenried

Ein strukturreicher Mischwald entsteht (Foto: Lutz Falkenried, Wald und Holz NRW)

Totholz bietet Lebensraum für zahlreiche Organismen(Foto: Lutz Falkenried, Wald und Holz NRW)

Die modernen Messgeräte der LWI (Foto: Lutz Falkenried, Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Ein Förster berichtete, wie ihm ein aggressiver Spazier-

gänger ins Gesicht spuckte. Der Forstmann hatte

versucht den Waldbesucher daran zu hindern eine Ab-

sperrung zu umgehen. Das war sicher eine extreme

Erfahrung, aber gewundert haben sich die Teilnehmerin-

nen und Teilnehmer des sogenannten „Baustellensemi-

nars“ darüber nicht. Über Rempeleien und Aggression

am Absperrbanner konnten alle berichten.

Weil die Aggression im Wald vor allem in den städtischen

Ballungsräumen in NRW zunimmt, hatte Wald und Holz

NRW zu einem Pilotseminar in den Wald bei Bonn einge-

laden. Das Team Aus- und Fortbildung der Münsteraner

Wald und Holz NRW Zentrale hatte zwei Experten des

polizeilichen Deeskalationstrainings verpflichtet, um mit

Forstleuten zu üben, wie man mit aggressiven Waldbesu-

cherinnen und -besuchern umgehen kann.

Zwei wichtige Botschaften der Trainer: Erstens geht es

in der Konfliktsituation nicht in erster Linie darum Sach-

fragen zu klären, sondern die Konfliktsituation zu lösen.

Und zweitens: Man muss sich nicht alles gefallen lassen.

Niemand muss ich anpöbeln lassen! Wie man aggres-

sionsgeladene Situationen erfolgreich auflöst, konnten

die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in zahlreichen

Trainingssituationen üben. Nach einer Auswertung des

Pilotseminars wird das Team Aus- und Fortbildung im

nächsten Jahr weitere Seminare anbieten.

Eine sinkende Akzeptanz von Absperrungen im Zuge von

Fällarbeiten ist ein bundesweites Problem, mit dem sich

die Öffentlichkeitsarbeiter aller Landesforstverwaltungen

intensiv beschäftigen. Ein rot-weißes Flatterband und

ein Hinweisschild „Durchgang verboten - Fällarbeiten“

reicht nicht mehr. Auch die Waldbesucherinnen und

-besucher, die nicht gleich mit Aggression auf Absper-

rungen reagieren sind kritischer geworden. Infoschilder,

ausgeschilderte Umleitungen, Faltblätter und zusätzliche

Informationen im Internet gehören heute zu einer zeitge-

mäßen kommunikativen Begleitung von Waldpflegearbei-

ten im Ballungsraum. Wald und Holz NRW hat sich für die

Entwicklung dieser Medien mit Prof. Dr. Michael Suda von

der Technischen Universität München die Unterstützung

eines der renommiertesten Experten in der forstlichen

Kommunikation im deutschsprachigen Raum gesichert. Der Wald als Seminarraum (Foto: Ulla Giesen, Wald und Holz NRW)

Wegen Baumfällarbeiten vorübergehend gesperrt!Seminare und Medien sollen Konflikte an Wegsperrungen lösen

Erfolgreiche Konfliktkommunikation kann man trainieren(Foto: Ulla Giesen, Wald und Holz NRW)

Prof. Dr. Michael Suda erläutert erfolgreiche Strategien zur Kommunikation in Konfliktsituationen (Foto: Michael Blaschke, Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

In einer Testphase werden die entwickelten Schilder und

Faltblätter in den nächsten Wochen an besonders kri-

tischen Punkten im Wald ausprobiert. Die Internetseite,

auf die die Waldbesucher an der Absperrung verwiesen

werden, soll helfen die zahlreichen Fragen rund um die

Waldbewirtschaftung zu erklären. Die Seite kann man

natürlich auch direkt ansteuern und Waldbesitzerinnen

und Waldbesitzer können den Link auch für ihre Kommu-

nikation nutzen: www.wald-und-holz.nrw.de/baustelle

Das Ziel von Wald und Holz NRW ist es, die dringend

erforderliche Holzmobilisierung wo immer es geht zu er-

leichtern. Dazu gehört auch, die Menschen die draußen

im Wald an den Sägen und Maschinen die wertvolle Wald-

pflegearbeit verrichten, mit Medien und Fortbildungen zu

unterstützen.

Die zunehmend kritische Haltung breiter Bevölkerungs-

schichten empfinden Waldbesitzerinnen und Waldbe-

sitzer häufig als Kritik an ihrer Person und als generelle

Fundamentalkritik an der forstwirtschaftlichen Nutzung

unserer Wälder. Dieser Eindruck ist naheliegend, aber

in der Regel nicht zutreffend. Wir haben es mit einer in

allen Belangen kritischeren Öffentlichkeit zu tun. Auch

Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer „googlen“ nach dem

Arztbesuch die Diagnose des medizinischen Experten,

suchen eine zweite Meinung, hinterfragen die Fachmei-

nung und suchen Alternativen. Nichts anderes geschieht

im Wald, wenn Wanderer die fundierten Hinweise von

Forstleuten und Waldbesitzenden kritisch hinterfragen.

Authentisch bleiben! Eine wichtige Grundregel der Konfliktkommuni-kation. (Foto: Ulla Giesen, Wald und Holz NRW)

Die Veränderungen in der Gesellschaft machen auch vor

der Forstpartie nicht halt. Das ist kein Grund zu Frust-

ration und Verzweiflung. Die Waldbesitzenden und die

Forstleute in NRW haben gute Argumente, ein umfang-

reiches Wissen und auch die kommunikativen Mittel die

neuen Herausforderungen im Wald anzunehmen. Aller-

dings müssen wir aktiv auf die Menschen zugehen und

immer wieder darüber sprechen, dass unsere Wälder viel

mehr sind, als die inspirierende Kulisse für den Sonntags-

spaziergang. Ein Teil der aktiven Öffentlichkeitsarbeit

sind die neuen Informationsmaterialien, mit denen Wald

und Holz NRW sich für eine bessere Kommunikation an

den bei Waldpflegearbeiten erforderlichen Absperrungen

engagiert.

Michael Blaschke

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Die Weißtanne – Die (un)bekannte Baumart

Als die Baumarten nach der letzten Eiszeit aus den

wärmeren Gebieten in Süd- und Osteuropa, in der die

Bäume die kalte Phase überdauert hatten, langsam nach

Deutschland zurückkehrten, schaffte es die Weißtan-

ne zwar nach Süddeutschland zurück, jedoch nicht bis

ins heutige Nordrhein-Westfalen. Die Ursachen dieses

Wegestopps werden noch wissenschaftlich erforscht. Die

Baumart Weißtanne ist somit in Deutschland heimisch,

in NRW aber eine eingeführte Baumart. Dies ist aber

schon lange her: Der früheste Anbau der Weißtanne in

Nordrhein-Westfalen stammt wahrscheinlich aus dem

Jahre 1750 und wurde im Bereich der Eifel (im ehemaligen

Forstamt Schleiden) durchgeführt. Erste Anpflanzungen

der Weißtanne im Sauerland – Briloner Stadtwald – wur-

den 1790 durchgeführt. Bereits 1811 wurden Weißtannen

aus Rumbeck/Arnsberg beerntet und das Saatgut im

Briloner Stadtwald ausgebracht.

Weißtannen gehören zu den eindrucksvollsten Bäumen

in den Wäldern von Nordrhein-Westfalen; vermag die

Weißtanne doch bis über 60 m hoch und einen Brust-

höhendurchmesser von über 2 m zu erreichen.

Die Weißtanne hat aber noch mehr zu bieten: Ihre tiefrei-

chende Pfahlwurzel macht die Tanne nicht nur zu einer

gegen Windwurf sehr stabilen Baumart, sondern sie kann

hierdurch auch Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten

erschließen und über ihre Nadelstreu mittelfristig auch

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anderen Bäumen zur Verfügung stellen.

Als eine leistungsfähige Mischbaumart kommt die

Weißtanne im Naturwald mit Fichte und Buche gemein-

sam vor. Da sie etwas mehr Wärme aber weniger Wasser

benötigt als die Fichte, setzt man große Hoffnungen auf

die Weißtanne und ihre Anpassungsfähigkeit im Klima-

wandel. Im Zuge von möglichen Klimaveränderungen

zeichnen sich für die Wälder in NRW und insbesondere für

die Baumart Fichte gravierende Folgen ab. Die Weißtanne

gilt als eine mögliche Ersatzbaumart für die Fichte. Die

Weißtanne produziert ein gleichmäßig gelblich-weißes

Holz, das Fichtenholz optisch und in der Verwendung

sehr stark ähnelt. In ihren klimatischen Ansprüchen liegt

sie zwischen Buche und Fichte und vereint in sich etliche

Eigenschaften, die sie für die zukünftige Gestaltung klima-

plastischer Wälder interessant macht.

Stammscheibe zur Jahrringanalyse einer Weißtanne (Pflanzung 1876) aus dem Arnsberger Wald (Foto: Bertram Leder, Wald und Holz NRW)

Die Weißtanne erreicht auf entsprechenden Standorten erhebliche Brusthöhendurchmesser und Höhen (Foto: Bertram Leder, Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Die Weißtanne ist ein Schattenkünstler: Weißtannenver-

jüngung kann notfalls Jahrzehnte im Schatten anderer

Bäume ausharren und auf das Entstehen einer Lichtlücke

im Kronendach warten. Wenn das Licht sie dann erreicht,

geht es los mit dem Wachstum. Diese Eigenschaft kann

man sich zu Nutze machen, wenn man beispielsweise

Reinbestände aus Fichte in Mischbestände umbauen

möchte: Durch Voranbau (Pflanzung) und Voraussaat

unter dem vorhandenen Kronenschirm kann man die

Weißtanne bereits Jahrzehnte vor der Ernte der Fichten

im Bestand etablieren (Anmerkung: Zu dieser Etablie-

rungstechnik erscheint demnächst ein Flyer von Wald

und Holz NRW) und der Weißtanne einen Vorsprung

gewähren, denn in ihrer Jugend wächst die Weißtanne

etwas langsamer als die Fichte. Dafür hält das Wachstum

bis ins hohe Alter stetig an. Mit einem geeigneten Pflege-

konzept, kann der Zuwachs auch im hohen Alter noch

gesteigert werden. Ein stufiger Bestandesaufbau ist von

Vorteil, weil er zugleich das frühe Aufkommen von Natur-

verjüngung ermöglicht.

Die Weißtanne bietet Habitatfunktionen für etliche Tier-

und Pilzarten. Weißtannenverjüngung ist aus der Pers-

pektive des Wilds schmackhaft und wird gern verbissen.

Verbissinventuren zeigen, dass Wildverbiss die Verjün-

gung der Weißtanne erheblich beeinträchtigen kann.

Dies kann – regional unterschiedlich – für die Sicherung

der standörtlich notwendigen Weißtannenbeteiligung in

der Verjüngung ein besonderes Problem sein.

Weisergatter geben hier wertvolle Hinweise.

Aus verschiedenen Gründen ist die Weißtanne in NRW

bislang nicht häufig. Das derzeit in Erstellung befindliche

„Waldbaukonzept klimaplastische Wälder NRW“ erarbei-

tet Waldentwicklungstypen, in denen die Weißtanne mehr

als bisher zum Baumartenportfolio zählen kann. In einem

aktuellen Projekt werden daher die verstreuten Vorkom-

men älterer Weißtannen aufgespürt und untersucht.

Denn diese Vorkommen haben unter den nordrhein-

westfälischen Standortsbedingungen der letzten 70 bis

140 Jahre überleben und sich erfolgreich behaupten

können. Damit bieten diese Bestände und Einzelbäume

eine gute Grundlage, um einerseits waldbauliche und

waldwachstumskundliche, sowie standörtliche Parame-

ter über Weißtannen in NRW abzuleiten, und andererseits

an Hand von Untersuchungen der genetischen Struktur

„der Überlebenden“ geeignete Herkünfte (Provenienzen)

für NRW zu identifizieren.

Dr. Bertram Leder und Karoline Flume

Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen

Waldbau und Forstvermehrungsgut

Lehr- und Versuchsforstamt Arnsberger Wald

Ersatzbaumart zur Fichte kann die Weißtanne sein (Foto: Bertram Leder, Wald und Holz NRW)

Förderung der Weißtanne bedeutet auch die Schaffung von (Natur-) Verjüngungsvorräten unter Schirm (Foto: Bertram Leder, Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Ein Waldthema mit vielen Experten und einem diskus-

sionsfreudigen Publikum von verschiedenen Seiten zu

beleuchten, ist das Konzept des Arnsberger Waldforums.

In diesem Jahr möchten wir die vielen Ressourcen, die

wir in unseren Wäldern nutzen, in einer 360° Betrachtung

gebührend würdigen.

Holz ist und bleibt dabei die wichtigste Ressource. Holz-

nutzung ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz.

Nicht zuletzt ist es der Holzverkauf, der die vielen Wald-

besitzerinnen und Waldbesitzer in die wirtschaftliche

Lage versetzt, die zahlreichen anderen kostenlosen

Leistungen ihrer Wälder für die Natur, die Umwelt und

unsere Freizeit und Erholung zu erbringen.

Allerdings können die Waldbesitzerinnen und Waldbe-

sitzer für die meisten Leistungen, die ihre Wälder für die

Natur und die Gesellschaft erbringen, keine Rechnungen

schreiben. Die „Wohlfühloase“ Wald betreten wir, ohne

Eintritt zu zahlen. Wir gehen auf gepflegten Waldwegen

spazieren und genießen kostenlos die gute Waldluft.

Und unser Trinkwasser filtern unsere Wälder ebenfalls

ohne einen Cent für die Reinigungsleistung zu berech-

nen. Unsere Wirtschaftswälder sind die naturnächsten

Lebensräume, die wir haben. Die Schatzkammer Wald

ist gefüllt mit wertvollen Ressourcen. Diese unzähligen

Leistungen unserer Wälder exakt in Euro und Cent zu

berechnen, wird nicht gelingen. Unsere Aufgabe ist es,

dieses Geschenk der Natur mit forstlichem Sachverstand

nachhaltig zu nutzen. Wie dies am besten gelingt und

dabei möglichst vielen gesellschaftlichen Ansprüchen

gerecht wird, ist ein ständiger Abwägungs- und Optimie-

rungsprozess. Den Dialog über die wertvollen Ressourcen

des Waldes führen wir gern und besonders intensiv auf

dem 8. Arnsberger Waldforum, zu dem wir sie herzlich

einladen.

Anmeldungen per E-Mail:

[email protected]

Veranstaltungsort:

Forstliches Bildungszentrum des Landesbetriebes Wald

und Holz Nordrhein-Westfalen

Alter Holzweg 93

59755 Arnsberg

Tagungsgebühr:

55,00 € / 25,00 € für Schüler-/innen, Auszubildende,

Praktikanten/innen und Studierende. Die Tagungsge-

bühren beinhalten eine Tagungsmappe, Mittagessen und

Getränke

Rückfragen:

Elke Hübner-Tennhoff

Projektleitung Arnsberger Waldforum

E-Mail: [email protected]

Michael Blaschke

Einladung zum 8. Arnsberger Waldforum am 3. und 4. November 2016Ressource Wald – wie viel Nachhaltigkeit ist in uns?

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Verträge zum umweltverträglichen Weihnachtsbaum- und Schmuck-reisiganbau im Wald

Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Mit der Unterschrift von Umweltminister Johannes

Remmel und den Vorsitzenden der beteiligten Verbände,

dem Waldbauernverband NRW e.V., dem Landesver-

band Familienbetriebe Land und Forst NRW e.V., sowie

dem Landesverband Gartenbau NRW e.V. wurde am 25.

Juni 2016 die Möglichkeit geschaffen die Änderung des

Landesforstgesetzes vom Dezember 2013 praktisch

umzusetzen.

Um Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen im

Wald auch nach dem Jahr zu nutzen, haben Wald-

besitzerinnen und Waldbesitzer nun die Möglichkeit,

Verträge mit den Regionalforstämtern abzuschließen.

Die Vertragsbedingungen zum umweltverträglichen

Anbau wurden in dem Rahmenvertrag festgelegt. Dieser

Vertrag wurde einvernehmlich zwischen den beteiligten

Verbänden, sowie dem Ministerium für Klimaschutz,

Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz

des Landes Nordrhein-Westfalen und dem Landesbetrieb

Wald und Holz Nordrhein-Westfalen abgestimmt.

Für die konkreten Weihnachtsbaum- und Schmuckreisig-

kulturen können nun Einzelverträge zwischen Waldbe-

sitzerinnen bzw. Waldbesitzern und den Regionalforst-

ämtern abgeschlossen werden. Damit verpflichten sich

die Waldbesitzenden einerseits die im Rahmenvertrag

festgelegten Kriterien einzuhalten, andererseits ermög-

licht der Vertragsabschuss einen Kulturbetrieb bis

mindestens 2043.

Vertragsinhalte sind im Wesentlichen die Reduzierung

von Herbiziden, eine bodenschonende Bewirtschaftung

und die Anlage von Innen- und Außensäumen zur Verbes-

serung des Landschaftsbildes und der Biodiversität.

Wichtig: Der Abschluss solcher Verträge ist aufgrund der

gesetzlichen Regelung nur bis zum 12. Dezember 2016

möglich. Danach können keine Verträge mehr abge-

schlossen werden.

Die Bewirtschaftung der vertraglich betroffen Kulturen

wird jährlich auditiert. Entweder nach den Regelungen

der Zertifizierung durch PEFC Deutschland oder durch

einen von Wald und Holz NRW beauftragten Auditor. Die

Verträge haben eine erste Laufzeit bis zum Jahr 2043

und können sich dann gegebenenfalls verlängern. Wald-

besitzerinnen und Waldbesitzer haben die Möglichkeit die

Verträge jederzeit zu kündigen. In einem solchen Fall gilt

dann der Bestandschutz der Kulturen bis zum Jahr .

Für bestehende, außerhalb sonstiger Waldflächen gelege-

ne Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen werden

keine Verträge abgeschlossen, da diese nicht dem Forst-

recht unterliegen und in der Regel ohnehin dauerhaft

betrieben werden dürfen.

Unabhängig von vertraglichen Vereinbarungen können

Weihnachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen im nach-

gewiesenen Gesamtumfang von weniger als 2 Hektar

Waldfläche eines Waldbesitzers genutzt werden. Derar-

tige Flächen müssen den Regionalforstämtern allerdings

gemeldet beziehungsweise angezeigt werden.

Unter Energieleitungen ist die Bewirtschaftung von Weih-

nachtsbaum- und Schmuckreisigkulturen übrigens ohne

besondere Einschränkungen zulässig.

Seite 9

Weihnachtsbaumkultur im Wald(Foto: Marc Messerschmidt, Wald und Holz NRW)

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Zusätzliche Informationen erhalten Sie bei den

Fachgebieten Hoheit der für Sie zuständigen

Regionalforstämter.

Weitere Informationen

Kriterien für den Weihnachtsbaumanbau im Wald

www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Presse/

Dokumente/160711_Kriterien_fuer_umweltv._

Weihnachtsbaumanbau_im__Wald.pdf

Muster Bearbeitungsschema

www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Presse/

Dokumente/160711_Muster_Bearbeitungsschema.pdf

Muster EV öffentlich-rechtlicher Vertrag

https://www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Presse/

Dokumente/160711_Muster_EV_oeffentlich-rechtlicher_

Vertrag_Mai_2016.pdf

Rahmenvertrag WBK

www.wald-und-holz.nrw.de/fileadmin/Presse/

Dokumente/160711_Rahmenvertrag_WBK-px.pdf

Pressemitteilung vom 15.07.2016

www.wald-und-holz.nrw.de/aktuelle-meldungen/2016/

neue-vertraege-zum-umweltvertraeglicheren-

weihnachtsbaumanbau-im-wald-in-nrw/

Ansprechpartner

Zu den Regionalforstämtern

www.wald-und-holz.nrw.de/ueber-uns/einrichtungen/

regionalforstaemter/

Marc Messerschmidt

Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Seite 10

Wald und Holz NRW fördert Biotop- und Artenschutz

Über die Förderrichtlinien des Landes, des Bundes und

der EU fördert Wald und Holz NRW Maßnahmen des

Biotop- und Artenschutzes. Hierzu erteilte die EU erst

kürzlich die Freigabe und machte damit den Weg frei, für

den dauerhaften Erhalt von Alt-, Biotop-, Horst- und Höh-

lenbäumen eine finanzielle Entschädigung zu gewähren.

Neben weiteren Maßnahmen, wie der Beseitigung nicht

erwünschter Jungbestockung oder der Pflege von Wald-

rändern können auch Ihre eigenen Ideen zum Biotop- und

Artenschutz mit Fördergeldern unterstützt werden. In

Schutzgebieten kann bei entsprechender Verordnung

oder Festsetzung eine Hiebsunreifeentschädigung für

eine gebotene vorzeitige Umwandlung von nicht heimi-

schem Laubholz oder Nadelholz in Laubwald gewährt

werden. Als Zuschuss kommen bis zu 100 Prozent Ihrer

Ausgaben in Betracht.

Ist in Schutzgebieten

die Anpflanzung von

Laubbäumen vorge-

geben, wird hierfür ein

Wertausgleich zu der

gewünschten Baumart

gezahlt.

Seine Höhe richtet

sich nach der Ertrags-

klasse und reicht von

450 EUR je ha bis

1.120 EUR je ha bei

Buchen- oder Eichen-

beständen mit der

Ertragsklasse III,5.

Für weitere Fragen oder Informationen wenden Sie sich

bitte an Ihr Regionalforstamt.

Heiko Schürmann

Alt- und Biotopholz (Foto: Stefan Befeld, Wald und Holz NRW)

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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2016 hat das Auftauchen einzelner Wölfe auch in NRW

für mediale Aufmerksamkeit gesorgt. Meldungen über

Sichtbeobachtungen oder Funde von tot aufgefunden

Tieren gehen die zuständigen Behörden intensiv nach,

damit die Anwesenheit des Wolfes sicher bestätigt, oder

ausgeschlossen und dokumentiert werden kann. Dafür

zuständig ist das Landesamt für Natur, Umwelt und

Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV); die

unmittelbare Arbeit vor Ort leisten 39 speziell geschulte

Luchs- und Wolfsberater und -beraterinnen. Wald und

Holz NRW ist mit seinen Forstämtern und Forstbetriebs-

bezirken auf der gesamten Landesfläche vertreten und

unterstützt das LANUV mit Förstern und Försterinnen bei

dessen Aufgaben.

Am 5. und 6. Oktober wurden zusätzlich zu bisherigen

Luchs- und Wolfsberatern und -beraterinnen, davon fünf

von Wald und Holz NRW, weitere 21 Forstbedienstete von

Wald und Holz NRW geschult. Die Schulung durch Frau

Dr. Ingrid Hucht-Ciorga und Herrn Dr. Matthias Kaiser

vom LANUV fand im Forstlichen Bildungszentrum in

Neheim-Hüsten und im Lehrrevier Breitenbruch des Lehr-

und Versuchsforstamtes Arnsberger Wald statt.

Am ersten Tag wurden

den Förstern und Förs-

terinnen, die aus dem

Studium auch über

profunde wildbiologi-

sche und ökologische

Kenntnisse verfügen,

theoretische Inhalte

vermittelt; am zwei-

ten Tag erfolgte die

praktische Begutach-

tung von Hinweisen auf

Wölfe im Gelände und

die Untersuchung und

Probenahme an toten Wildtieren aus Verkehrs unterfällen.

Zum Abschluss der Veranstaltung betonte Peter Bergen

vom zuständigen Fachbereich „Hoheit, Schutzgebiete, Um-

weltbildung“ von Wald und Holz NRW die Bedeutung des

sensiblen Themas zur erwarteten Rückkehr des Wolfes und

dankte den Försterinnen und Förster für deren Mitwirken.

Alle Akteure hielten die Schulung für sehr gut gelungen.

Peter Bergen

Schulung für Wolfsexperten in Arnsberg

Übung von Probenentnahme (Foto: Lena Christensen, Wald und Holz NRW)

Für die anderen Entgeltsätze (z. B. Basispaket oder Ein-

zelleistungen) erhöhen sich die Entgelte um moderate

%. Das entspricht dem Nominallohnindex des Statisti-

schen Bundesamtes für die öffentliche Verwaltung ab

1. Januar 2017.

Wald und Holz NRW bedankt sich für das entgegenge-

brachte Vertrauen. Als verlässlicher und kalkulierbarer

Partner freuen wir uns auch im kommenden Jahr über die

zahlreiche Inanspruchnahme unserer Leistungen durch

den Waldbesitz.

Die einzelnen Entgeltsätze können bei den Bediensteten

Vermittlungsentgelte für den Holzverkauf bleiben 2017 konstant

von Wald und Holz NRW abgefragt oder im Internet

eingesehen werden.

www.wald-und-holz.nrw.de/forstwirtschaft/waldbesitz/

dienstleistung-fuer-den-waldbesitz

Gemäß Beschluss des Ausschusses für Klimaschutz, Um-

welt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz

des Landtags Nordrhein-Westfalen vom 5. November 2014

ist eine jährliche Anpassung der Entgelte für die Dienst-

leistungen von Wald und Holz NRW vorgesehen. Wir legen

unsere Zahlen und Leistungen gegenüber der Aufsichtsbe-

hörde offen.

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Waldblatt NRW - Herbst 2016

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RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Liebe Leserinnen und Leser,

die vor wenigen Wochen veröffentlichte jüngste

Landeswaldinventur in Nordrhein-Westfalen wartet mit

erfreulichen Zahlen auf.

Eine landesweite Zunahme der Waldfläche auf 935.000 ha

bedeutet höhere Nutzungsmöglichkeiten der wichtigen,

nachhaltigen Ressource Holz.

Der Wald ist unsere Lebens- und Arbeitsquelle. Wir wissen

jetzt mehr von dem, womit wir arbeiten und argumentie-

ren können.

Zu den 277 Millionen m³ lebendem Holz kommen

19 Millionen m³ liegendes und stehendes Totholz mit

riesigem ökologischem Potential, obwohl oder weil der

Wald über Durchforstungen genutzt wird.

Die landesweit positiven Zahlen gelten übertragen auch

in unserem Forstamtsbereich. Aber wir müssen auch –

zum Glück auf kleiner Fläche – negative Entwicklungen

hinnehmen.

So bereitet uns das Eschentriebsterben, hervorgerufen

durch einen winzigen, 1 bis 3 Millimeter großen Pilz,

Sorgen um stabile Wälder im Bereich der Ruraue bei

Jülich und Linnich. Dieser Raum hatte bereits durch

einen Sommerorkan vor zwei Jahren erheblich gelitten.

Mittlerweile sind aber große Teile der Schäden beseitigt

und Pappeldriesche wiederhergestellt oder durch Baum-

arten der Hartholzaueflächig ersetzt.

Auch wenn uns Witterungsextreme immer wieder zeit-

weise aufhalten, kommen wir doch erfreulich voran.

Ihr

Konrad Hecker

Leiter des Regionalforstamtes Rureifel-Jülicher Börde

Forstamtsleiter Konrad Hecker (Foto: Jochen Knoth)

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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Die Pappel und der Driesch

Driesche oder auch Dreesch, Driesch, Triesch, Trischer

sind alte Bezeichnungen für eine vorübergehend oder aber

auch generell für den Ackerbau nicht nutzbare Fläche.

Beispielsweise wurden in der früheren Feldwirtschaft er-

schöpfte Äcker regional unterschiedlich als Driesche, im

Norden auch als Dreisch oder Dreesch, bezeichnet.

Sie lagen dann erst über einige Jahre brach und wurden

danach als Weide genutzt, bis sie wieder in Ackerland

umgewandelt wurden. Auch eine Doppelnutzung war weit

verbreitet, so wurden beispielsweise schnell wachsende

Baumarten wie Pappel und Weiden gepflanzt oder Flächen

langfristig als Streuobstwiesen genutzt.

Aufgrund der langen kulturhistorischen Vergangenheit

fanden die Bezeichnungen oft auch Eingang in Flur-, Orts

und sogar Familiennamen und sind teilweise zurück zu

führen auf das Frühmittelalter (rund 900 n. Chr.).

In den Kreisen Düren und Heinsberg waren lange Zeit gan-

ze Wirtschaftszweige von der Doppelnutzung mit lukra-

tiver Holzproduktion und Weidewirtschaft der Driesche

abhängig. Hier waren entlang der Rur die Holzschuhpro-

duktion und die Korbweberei noch bis in die 1950 Jahre

verbreitet und wichtige Abnehmer für das vergleichsweise

schnell produzierte Holz.

Pappel war seinerzeit sehr gefragt und vergleichsweise

gut bezahlt, so dass der Anbau in den Nachkriegsjahren

auch unter dem Eindruck erheblicher Zerstörungen und

Vorratsverluste in den heimischen Wäldern – stark forciert

wurde.

Helga Schuhmacher von der Stadt Jülich und Revierleiter Moritz Weyland (Foto: Moritz Weyland)

Drieschfläche mit Altpappeln in der Ruraue bei Jülich(Foto: Moritz Weyland)

Daher stammt auch die Tradition der sogenannten Haus-

nummernpappeln. Denn jede Familie mit eigener Feuer-

stelle hatte das Recht, auf Allmendeflächen (Driesch der

Gemeinden) Pappeln und Weiden anzupflanzen und später

für die Mitgift der heiratsfähigen Tochter zu verkaufen.

Klar ist, dass inzwischen vielerorts diese kulturhistorische

Nutzungsform über die Jahre verloren gegangen ist, so

auch in der Ruraue bei Jülich. Dort hat zudem ein Orkan-

sturm am Pfingstmontag 2014 erhebliche Teile der Alt-

pappeln geworfen. Aktuell kann man hier somit nur noch

wenige Fragmente „echter“ Drieschflächen vorfinden.

Aufgrund dessen hat das Regionalforstamt Rureifel-

Jülicher Börde in Zusammenarbeit mit der Stadt Jülich

als Waldbesitzer und der Unteren Landschaftsbehörde

des Kreis Düren im Bereich Broich in diesem Jahr eine

rund sieben Hektar große Fläche wieder als Pappeldriesch

hergestellt.

Ziel ist die nachhaltige Sicherung der geschilderten histo-

rischen Nutzungsform bei gleichzeitiger hohen Wertigkeit

für den Biotop- und Artenschutz. Voraussetzung dazu

ist, eine dauerhafte Nutzung bzw. Pflege als Grünland zu

organisieren.

Moritz Weyland

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Waldblatt NRW - Herbst 2016 RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

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zumindest regional wertvoll. Der häufige Gaststättenname

„Zur Linde“ ist ein Beleg dafür.

Einzigartig, mystisch, bizarr und angeblich (fast) 1000

Jahre alt – ein diesbezüglich herausragendes Beispiel im

Rheinland ist die Forster Linde im Süden der Kaiserstadt

Aachen.

Aller Wahrscheinlichkeit nach handelt es sich um eine

Gerichtslinde.

Markant ist, dass aus einem mächtigen, aber nur knapp

drei Meter hohen Stammfuss fünf Einzelstämme senk-

recht nach oben wachsen.

Dieser fremd und sicher auch verwunschen wirkende

Habitus ist wohl Ergebnis eines Kronenbruches vor ge-

schätzt rund 300 Jahren – Blitz und Sturm formten

einen schon damals herausragenden Altbaum neu und

einzigartig! Geschichten und Geheimnisse jeglicher

Art sind mithin mit diesem besonderen Baum – einer

Winterlinde – automatisch verbunden.

Dass die Sanierungs- und Schutzmaßnahmen mit Beton

und Stahlseiten aus der Nachkriegsgeschichte eher künst-

lich und unmodern anmuten, tut der Forster Linde irgend-

wie keinen Abbruch – der Baum des Jahres 2016 ist mit

diesem besonderen Exemplar Erinnerung und lebendige

Geschichte vielleicht wirklich für das letzte Jahrtausend.

Jochen Knoth

Baum des Jahres 2016: Die WinterlindeBaum des Jahrtausends: Die Forster Linde

Baum des Jahres 2016 ist die Winterlinde (Tilia cordata);

ihre große Schwester Sommerlinde war dies bereits 1991.

Winterlinden sind in den europäischen Wäldern als Misch-

baumart, vorzugsweise auf sommerwarmen, tiefgründigen

Standorten im Mittelgebirge, verbreitet.

Mehr noch ist aber die Winterlinde ein Park-, Garten-

oder Alleebaum. Einzelbäume oder kleine Baumgruppen

wurden früher an markanten Stellen quasi als Attraktion

angepflanzt.

Herauszustellen ist als erstes die Holznutzung in der Bild-

hauerei. Bedeutende sakrale Schnitzereien insbesondere

aus der späten Gotik wurden aus Lindenholz gefertigt.

Praktische Bedeutung hat die Winterlinde für die Imkerei

aufgrund der extrem späten Blüte erst im Juli und der

hohen und zuckerreichen Erträge. Und auch die Natur-

heilkunde setzt zum Beispiel mit Lindenblütentee auf den

Baum des Jahres.

Die herausragende Gewichtung und Wertschätzung der

Baumart Winterlinde ist in der Mythologie zu finden:

Winterlinden können wirklich uralt werden, wenngleich

die meisten „Tausendjährigen“ dieses Greisenalter nicht

wirklich erreichen.

Sie tragen bedeutende Namen und stehen oft, beispiels-

weise als Gerichtslinden, an exponierten Stellen und

werden mit erheblichem Aufwand gehegt und gepflegt.

Solche Linden - in aller Regel sind das Winterlinden -

prägen ihre Umgebung, bilden einen Mittelpunkt und sind

Die Forster Linde Anfang März 2016 (Foto: Jochen Knoth)

Stabilisierung der einzelnen Stämme mit Seilen (Foto: Jochen Knoth)

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Die vor wenigen Wochen veröffentlichte, jüngste Landes-

waldinventur (LWI) in Nordrhein-Westfalen wartet mit

erfreulichen Ergebnissen auf.

Das Land NRW hat diese Zahlen erstmalig in einem ver-

dichteten Raster von 2 x 2 Kilometern ermittelt. Dadurch

waren jetzt auch Aussagen auf regionaler Forstamtsebene

möglich.

Danach beträgt die Waldfläche in unserem Forstamt rund

41.250 ha, 61 % davon sind Laubbäume und damit erheb-

lich mehr als im Landesdurchschnitt mit 52 %.

Hauptbaumart ist die Fichte mit 30 %, dann folgen Baum-

arten mit niedriger Lebensdauer wie zum Beispiel Birke

und Erle mit 24 %, die Eiche mit 19 % und die Buche mit

11 %.

Der Altersschwerpunkt der Wälder liegt kriegsbedingt bei

40-60 Jahren.

Mit 37 % gehört aber der größte Teil des Waldes Privat-

leuten, weitere 30 % gehören den Kommunen und 29 %

dem Land NRW.

Der Holzvorrat in den Wäldern des Forstamtes Rureifel-

Jülicher Börde beträgt 11 Millionen m³, dazu kommen

0,7 Millionen m³ liegendes und stehendes Totholz.

Ein großer Zahlenhaufen, den die LWI gebracht hat, der

aber nun wertvolle Grundlagen zur Beurteilung unserer

Wälder liefert.

Waldblatt NRW - Herbst 2016

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RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

Landeswaldinventur (LWI) 2014

Buchenbestand auf reichem Kalkstandort (Foto: Jochen Knoth)

Mit Hilfe dieser Daten wissen wir u.a. mehr über unser

Holzvermarktungspotenzial, welche Käufer wir benötigen

und bei welchen Waldbesitzern wir noch Holz akquirieren

können.

Wir wissen auch, dass mehr Holz zuwächst als wir nutzen

und dass auch durch das große Totholzpotential ein

großes ökologisches Gewicht im Wald liegt, trotz, oder

weil wir ihn auf großer Fläche nutzen (in der Regel ohne

Kahlschlag).

Stehendes Totholz mit Spechtlöchern und Baumpilzen(Foto: Jochen Knoth)

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Nachruf

Am 24.6.2016 verstarb der frühere Mitarbeiter der

Landesforstverwaltung und langjährige Vorsitzender der

FBG Selfkant Helmut Merkelbach im Alter von 90 Jahren.

Geboren in Mariadorf bei Aachen, begann Helmut Merkel-

bach während des zweiten Weltkrieges im Forstamt Wenau

eine Ausbildung als sogenannter „schwarzer“ Beamter,

die dann durch seine Einberufung zur Wehrmacht unter-

brochen wurde. Nach kurzer Kriegsgefangenschaft konnte

er schon Ende 1945 seine Ausbildung weiterführen.

Nun folgten Verwendungen als Büroleiter im Forstamt

Monschau und als Büroleiter der Forstabteilung beim

Regierungsbezirk Aachen. Gegen seinen Willen wurde

Helmut Merkelbach 1969 zur Kommunalaufsicht versetzt.

Bereits 1972 rief ihn der Rat der Gemeinde Waldfeucht und

wählte ihn als Gemeindedirektor. Er übte dieses Amt bis zu

seiner Pensionierung 1991 aus.

Aus der Tätigkeit als Gemeindedirektor heraus gründete

Helmut Merkelbach 1976 zusammen mit seinem Selfkän-

ter Amtskollegen Josef Laumen die Forstbetriebsgemein-

schaft Selfkant, die er von Anfang an bis zu seinem Tod als

Vorsitzender führte. Am Herzen lagen ihm vor allem die

kleinen Waldbesitzer.

Waldblatt NRW - Herbst 2016

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RegionalforstamtRhein-Sieg-Erft

An- und Abmeldungen für das „Waldblatt“ senden Sie bitte formlos per E-Mail an [email protected]

Helmut Merkelbach (re.) mit „seinem“ Revierleiter Wolfgang von der Heiden (Foto: Jochen Knoth)

Wenn es um sie oder den Wald ging, mischte er sich auch

in die Politik ein, wie bei der letzten Organisationsreform.

Durch seine langjährige Tätigkeit in der Landesforstver-

waltung hatte er für die Sorgen des Revierleiters immer

ein „offenes Ohr“. So wurde er mir in fast 30 Jahren der

Zusammenarbeit ein väterlicher Freund.

Wolfgang von der Heiden,

Forstbetriebsbezirk Selfkant

Kurzmitteilungen

• Zum 1. Juni konnten wir mit Frau Claudia Berg die

Forstamtszentrale wieder neu besetzen, und haben

damit unseren Personalbestand wieder fast

komplettiert.

• Zwei neue Forstwirtsauszubildende begannen

am 1. August ihre Ausbildung im Revier Zweifall.

• Eine neue Küchenhilfe, Frau Gabriele Winden, ver-

stärkt zum 1. September unser Jugendwaldheim.

• Ebenfalls neu im Forstamt Rureifel-Jülicher Börde

sind die Forstwirte Björn Thomas im FBB Vicht und

Jens Schruff in Zweifall sowie die beiden Anwärter

Simon Becker und Fabian Tryse.

• Die FGB Selfkant feierte am . September ihr 40.

jähriges Bestehen. Anlässlich der Festveranstaltung

wurde Josef Offergeld zum Vorsitzenden gewählt.

Im nächsten Waldblatt erfolgt ein kurzer Bericht.