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LIFETALK-Report 2017 Kontakt - Kennenlernen - Perspektiven schaffen

LIFETALK-Report 2017 - kickfair.org · Auf diese Weise erschließen sich Kinder und Jugendliche ein gemeinsames Lernen zu ihren Hintergründen, Wün-schen und Ideen und wie sie ihre

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LIFETALK-Report 2017 Kontakt - Kennenlernen - Perspektiven schaffen

Impressum

Hrsg. : KICKFAIR e.V. © 12/2017Erhebungsdesign: KICKFAIR

Erhebungsdurchführung: KICKFAIRErhebungs-/ Auswertungssoftware: LimeSurvey

Redaktion: KICKFAIRGestaltung: KICKFAIR

Bildnachweis: KICKFAIR & Jörg Jäger I Fotografie

Kontakt: [email protected] / www.kickfair.org

LIFETALK wird gefördert von:

BMW Group

Inhalt

HintergründeÜber LIFETALKÜber das Bildungskonzept KICKFAIRLIFETALK Ziele MünchenLIFETALK Ziele DeutschlandDie LIFETALK Bausteine zur Zielerreichung Zielgruppe

Baustein I: KICKFAIR spielen

Baustein II: LIFETALK – Workshops

Baustein III: Berufliche PERSPEKTIVEN sehen lernen

LIFETALK - Entwicklung, Wirkung und AusblickEntwicklung und AusblickWirkung

1.0 1.1 1.2 1.31.41.5

2.0

3.0

4.0

5.0

6.06.16.2

77778

10-11

12-13

14-15

16-17

1920-21

nutzt das Lernpotential durch Spielen und verknüpft das Entdecken von Potentialen, die Sammlung von Erfahrun-gen in unterschiedlichen Rollen und Persönlichkeitsent-wicklung in vertiefenden Bildungsbausteinen. Es folgt dem Verständnis, welches die Person mit seinen Stärken in den Mittelpunkt rückt und ermöglicht einen Raum, in dem Lernprozesse moderiert, anstatt Wissen vermittelt werden.

Zentrales Ziel ist somit die Förderung allgemeiner Hand-lungskompetenzen. KICKFAIR subsumiert unter dem Begriff der allgemeinen Handlungskompetenz Fähigkei-ten und Kompetenzen, die Jugendliche benötigen, damit sie ihren Platz in der Gesellschaft finden und sich positi-ve Lebensperspektiven aufbauen können (vgl. Schaubild 1 nächste Seite). Dabei orientiert sich KICKFAIR an einer gundlegenden ethischen Dimension und schafft Wech-selwirkungen zwischen lokalen und globalen Hand-lungsfeldern (vgl. Schaubild 2 nächste Seite). Das KICKFAIR Bildungskonzept ist praxiserprobt und mehrfach wissenschaftlich evaluiert. Qualitätssicherung und Qualitätsentwicklung sind im Sinne wirkungsorien-tierten Arbeitens bei KICKFAIR als Querschittsaufgabe fest verankert.

1. Strukturiertes, gemeinsames Lernen von „Kindern und Jugendlichen mit und ohne (aktueller) Fluchtge- schichte am Lernort Schule fördern. Im Fokus ste- hen bildungsferne Kinder und Jugendliche. 2.Gegenseitige Ängste, Vorurteile, Barrieren abbauen und den Dialog zu gemeinsamen Werten fördern3.Selbstvertrauen stärken und berufliche Perspektiven aufzeigen:

• verschiedene Berufsfelder kennen lernen und aus- probieren

• Peer-to-Peer Lernen mit BMW Auszubildenden • Austausch mit BMW Mitarbeitern und Mitarbeite-

rinnen4.Die LIFETALK Umsetzungspartner (im Schwerpunkt Schulen) übernehmen zunehmend Ownership in diesem Lern- und Begegnungskonzept.5. Das LIFETALK Lernkonzept ist damit bis Ende 2017 an 6 Schulen in München verankert.

6.Das LIFETALK Lernkonzept ist bis Ende 2017 an 3 Schulen außerhalb Münchens verankert. 7. Das LIFETALK Lernkonzept ist bis 2019 in 30 KICKFAIR Standorte bundesweit integriert.

7

LIFETALK, eine Initiative von KICKFAIR mit der BMW Group In einer globalisierten Gesellschaft stehen Kinder und Jugendliche vor neuen Herausforderungen. Was für die einen Chancen und Möglichkeiten bedeutet, macht anderen Angst. Dazu gehört zum Beispiel der Umgang mit einer zunehmenden Vielfalt an Kulturen, Religionen, Lebenskonzepten. Gerade bildungsferne und chancenbe-nachteiligte Kinder und Jugendliche haben mehr Mühe, diese Herausforderungen zu bewältigen. Unter anderem befürchten sie, dass ihre ohnehin schon schwierige Lage, sich weiter verschlimmern könnte. Studien bestätigen:

• Je niedriger der Bildungsstatus, desto größer die Angst vor Globalisierung und der damit verbunde- nen Migration.• Chancenbenachteiligte Kinder und Jugendliche mit niedrigem Bildungsabschluss sind besonders gefähr- det sich populistischen Bewegungen anzuschließen und/oder sich zu radikalisieren!

Die Situation seit 2015: Zwischen 2015 und 2016 kommen zahlreiche Kinder und Jugendliche auf der Suche nach Asyl oder auf der Suche nach einer neuen Zukunft nach Deutschland und bleiben auch. Die Herausforderungen, die mit ihrer Integration verbunden sind, sind zu einer der großen Zukunftshe-rausforderungen geworden. Vor diesem Hintergrund haben KICKFAIR und die BMW Group 2015 das Projekt LIFETALK in München auf den Weg gebracht:

• LIFETALK nimmt Ängste von Kindern Jugendlichen ernst - die von denen, die schon immer oder schon lange in München leben und die, die zu uns kommen gleichermaßen• LIFETALK schafft die Möglichkeit zu Kontakt und Begegnung und fördert gemeinsames Lernen• LIFETALK baut Vorurteile und Ängste ab• LIFETALK entwickelt daraus strukturierte Lernräume an Schulen• LIFETALK fördert Chancen und Zukunftsperspektiven für benachteiligte Kinder, Jugendliche und Flüchtlinge/Asylsuchende

LIFETALK fußt auf dem KICKFAIR Bildungskonzept, mit dem Jugendliche die wichtigen Kompetenzen lernen, die sie brauchen, um sich persönlich und beruflich in eine Zukunft mit Perspektive zu entwickeln.

KICKFAIR hat ein ganzheitliches Bildungskonzept entwi-ckelt, das neurobiologischen Erkenntnissen von Lernen gerecht wird. Es verbindet motorisches, emotionales so-wie kognitives Lernen und bietet ein reichhaltiges Spekt-rum vielfältiger Lerngelegenheiten. Das Bildungskonzept Hintergründe

1.0

1.1 Über LIFETALK

1.2 Über das Bildungskonzept KICKFAIR

1.3 Die LIFETALK-Ziele in München

1.4 Die LIFETALK-Ziele in Deutschland

8 9

r

1.5 Die LIFETALK Bausteine zur Zielerreichung

KICKFAIR - Straßenfußball spielen

Vertiefendes Lernen und Gestalten durch sich ergänzen-de Lifetalk-Lernmodule (und deren Verankerung in das schulische Curriculum)

Berufliche Perspektiven erkunden mit der BMW Group

Schulung und Anwendung im lokalen Umfeld

Allgemeine Handlungskompetenz - personelle Kompetenz - soziale Kompetenz - umsetzungsorientierte Kompetenz

Anwendung in interkulturel-lem Handlungsfeld

Globale Handlungskompetenz - personelle Kompetenz - soziale Kompetenz - umsetzungsorientierte Kompetenz

Grundlage für

Stärkung

Entwicklung von Transferfähigkeit

- Bewusstsein für kulturelle Prägung von Wahrnehmung und Sichtweisen - Reflexionsfähigkeit im Hinblick auf Differenzen - Erkennung von Synergiepotentialen - Übertrag von anderen Denk-, Herangehens- weisen und Lösungsansätzen auf den eigenen Kontext - Entwicklung von Offenheit, Achtung und Respekt - Interesse an anderen Kulturen und Sichtweisen

Anknüpfungsmöglichkeit für globale Themen und Fragestellungen

Schaubild 2Kreisförmiges Modell der Kompetenzentwicklung (Biester et al. 2010, S. 49)

Allgemeine Handlungskompetenzen

Grundlegende ethische DimensionWerte, Normen und Handlungsprinzipien, die auf ein sozial und

gesellschaftlich verandwortungsvolles Handeln ausgerichtet sind

Verschiedene Kompetenzbereiche

Sozialer Kompetenzbereich

PersonalerKompetenzbereich

StrategischerKompetenzbereich

Verschiedene Fähigkeitsdimensionen

SelbstständigkeitSelbstbewusstsein

Selbstwirksamkeitserwartung

KommunikationsfähigkeitKonfliktfähigkeit

EmpathiefähigkeitAmbiguitäts- und

FrustrationstoleranzRollendistanz

OrganisationsfähigkeitProblemlösefähigkeitGestaltungsfähigkeit

Schaubild 1Allgemeine Handlungskompetenz im Bildungskonzept von KICKFAIR (Biester et al. 2010, S. 24)

I.

II.

III.Beschreibung im Detail ab Seite 14

10 11

Zielgruppen2.0

1.) Kinder und Jugendliche, die schon immer oder schon lange in Deutschland leben, sowie Kinder und Jugendli-che, die aus verschiedenen Teilen der Welt gerade nach Deutschland kommen, um hier Zuflucht und/oder eine neue Perspektive zu finden. Ein besonderer Fokus liegt auf der Einbindung chancenbenachteiligter Kinder und Jugendlicher in das Projekt.

2.) Einrichtungen, an denen diese Jugendlichen verortet sind

2.0 Zielgruppen

München

82 Projektteilnehmende leben schon länger oder schon immer in München. Alle 82 Kinder und Jugendliche sind weiter auf der Schule und qualifizieren sich für den Übergang von der Schule in den Beruf oder eine weiter-führende Schule.

84 Projektteilnehmende haben eine aktuelle Fluchtgeschichte.

• 84 Teilnehmende sind weiterhin in der Schule• 38 davon sind in der Vorbereitung auf ihren Schul-

abschluß • 46 davon befinden sich im Übertritt von der

Ü-Klasse in eine Regelklasse

8284

LIFETALK erreicht 2017 direkt 166 Jugendliche und erwei-tert die Kooperation mit Schulen. So sind 2017 6 Schulen

aus ganz München an der Umsetzung von LIFETALK beteiligt.

2634

seit 2017 auch in Ostfildern, Erlangen undSchwäbisch Gmünd

Aufgrund des hohen Bedarfs an strukturierten Lernräu-men für gegenseitiges Kennenlernen von Kindern und

Jugendlichen mit und ohne (aktueller) Fluchtgeschichte am Lernort Schule, wird 2017 das LIFETALK Lernkonzept

an 3 Standorten von KICKFAIR verankert.Ereichte Teilnehmerzahl: 60 Jugendliche

34 Projektteilnehmende haben eine aktuelle Fluchtgeschichte.

26 Projektteilnehmende leben schon immer oder länger in Ostfildern, Erlangen bzw. Schwäbisch Gmünd.

Abb. I 1

Abb. I 2

12 13

Baustein KICKFAIR Straßenfußball spielen

3.0

Über Spielen in Kontakt kommen und sich kennenlernen Das regelmäßige KICKFAIR Spielen an den LIFETALK Standorten/Schulen schafft eine einfache und unbe-schwerte Begegnung im Spiel. Sich im Spiel auszutau-schen ermöglicht Kontakt und braucht keine Sprachkom-petenz. Es schafft einen Rahmen für Annäherung und Vertrauen - die Voraussetzung für gemeinsames Lernen auf Augenhöhe.

Das KICKFAIR Spielen ist 2017 in allen LIFETALK Schulen als regelmäßiges Angebot integriert.

3.0 Baustein I: KICKFAIR spielen

In 2017 fanden 50 „KICKFAIR spielen“- Workshops statt, in denen die besondere KICKFAIR Spielweise vertieft wurde.

In 2017 fanden 21 „KICKFAIR spielen“ – Workshops statt, in denen ebenfalls die besondere KICKFAIR Spielweise

vertieft wurde.

München

Ostfildern, Erlangen und Schwäbisch Gmünd

21

50

Abb. I 3

14 15

LIFETALK Workshops4.0

LIFETALK hat verschiedene, sich ergänzende Lernmodule, die das gemeinsame Lernen und Gestalten außerhalb des Spielfeldrandes vertiefen.

Im Lernmodul „KICKFAIR-Bildkarten“ haben die Teil-nehmenden die Möglichkeit, ihre Erfahrungen, Gefühle, Erlebnisse im KICKFAIR Spiel auszutauschen. Die Bildkar-ten enthalten viele verschiedene Aspekte, so dass dieser Austausch auf Augenhöhe stattfinden kann – auch ohne gleiche Sprachkenntnisse. Im Lernmodul „Language-Training“ erfahren sie die Be-deutung von Sprache und wie es sich anfühlt bzw. aus-wirkt, wenn man eine Sprache (noch) nicht beherrscht. Gleichzeitig werden sie zu ExpertInnen ihrer Erstsprache und gewinnen Selbstvertrauen und sind Lernende in anderen Sprachen.

4.0 Baustein II: LIFETALK – Workshops

2017 haben 26 Workshops mit den LIFETALK Lernmodulen stattgefunden.

München

Ostfildern, Erlangen und Schwäbisch Gmünd

Im Lernmodul „Fußball-Waben“ vertiefen die Teilneh-menden Themen, die sie besonders interessieren. Hier geht es darum, Vorurteile und Barrieren abzubauen, Informationen auszutauschen, Perspektiven zu wechseln und ein gegenseitiges Verständnis zu entwickeln. Wer bin ich? Wer bist du? Und wer sind wir gemeinsam? Dies sind dabei immer die übergeordneten Fragestellungen. Auf diese Weise erschließen sich Kinder und Jugendliche ein gemeinsames Lernen zu ihren Hintergründen, Wün-schen und Ideen und wie sie ihre Zukunft gemeinsam gestalten wollen.

Im Lernmodul „Landkarten“ zeigen sie sich gegenseitig wo sie herkommen und sprechen darüber, was „zu Hau-se“ für sie bedeutet.

50 26

50 Workshops mit den LIFETALK Lernmodulen

Die Jugendlichen erzählten sich, woher sie kommen, indem sie Stecknadeln auf große Landkarten pinnen, zeigten auf ihre Herkunftsländer und darauf, wo sie jetzt wohnen. Hierbei konnte man sehen, dass die jungen, unbegleiteten Flüchtlinge und die Moo-sacher Schüler durchaus ihre Heimat bzw. die Heimat ihrer Eltern für genauso wichtig empfinden, wie die derzeitige Heimat München. Dabei entstand auch immer wieder eine Diskussion darüber, wo sich die Jugendlichen wohlfühlen und weshalb. (Meritan Kraja zu

Landkartenworkshop)

Jede Wabe steht für ein Thema, mit dem sich die Jugendlichen beschäfti-gen: Sprache, Lieblingssport, Lieblingsessen, Musik, Wünsche und Träume. Dabei entdecken die Jugendlichen Gemeinsamkeiten gleichermaßen wie Unterschiede und lernen diese Vielfalt auch als Stärke kennen. Man konnte durchaus beobachten, dass die Schüler sehr interessiert an einer z.B. anderen Musik sind– Im Handy zeigten sie voller Stolz in youtube ihre Musik. (Meritan Kraja

zu Fußball-Waben Workshop)

Abb. I 4

16 17

Berufliche Perspektiven erkunden mit der BMW Group

5.0

Berufliche Perspektiven erkunden mit der BMW Group. Unterstützt und begleitet von Mitarbeitenden sowie Auszubildenden der BMW Group, haben die LIFETALK Jugendlichen in München die Möglichkeit, GEMEINSAM verschiedene Berufsfelder kennenzulernen und auszu-probieren:

• Bei LIFETALK Werksführungen lernen sie das Unter- nehmen von innen kennen und erleben verschiedene Berufsfelder in der Automobilbranche (und darüber hinaus).• In der „Azubi-Werkstatt“ lernen sie im Peer-to-Peer Austausch mit Auszubildenden des BMW Werks in München verschiedene Berufsfelder kennen und üben sich in der Praxis.• Beim „Lernen in der BMW Betriebskantine“ geht es um das Kennenlernen und Ausprobieren verschiede- ner Berufsfelder rund um die Gastronomie. • Im „Teambuilding“ mit dem „Mobilität gestalten“- Workshop im Junior Campus (BMW Welt) und dem mobilen Junior Campus (BMW Welt/Verkehrszen- trum Deutsches Museum) geht es um Teamfähigkeit und Kreativität im Entwickeln von Ideen und Per- spektiven.

5.0 Baustein III: Berufliche PERSPEKTIVEN sehen lernen

0

1

2

3

4

5

6

7

8

2015 2016 2017 2018

Anzahl Workshops

München8 Workshops mit der BMW Group

Abb. I 5

18

LIFETALK - Entwicklung, Wirkung und Ausblick

6.0

Das LIFETALK Konzept ist in München seit 2015 immer bekannter geworden und im Umfang kontinuierlich gestiegen (vgl Abb. 6-9) . Auch an anderen KICKFAIR Standorten (Erlangen, Schwäbisch Gmünd und Ostfil-dern) wird das LIFETALK Konzept mittlerweile umgesetzt (seit 2017). Nach wie vor ist der Bedarf an Schulen nach solch struk-turierten Lernräumen, wie LIFETALK sie bietet, groß. Deshalb wird KICKFAIR 2018 damit beginnen, die LIFE-TALK Lernmodule an weiteren 20 Schulen bundesweit zu verankern.

6.1 Entwicklung und Ausblick

Abb. I 6

0

300

600

900

1200

1500

2015 2016 2017 2018

Anzahl Projektteilnehmende

0

5

10

15

20

25

30

2015 2016 2017 2018

Abb. I 7

Anzahl Schulen

0

50

100

150

200

2015 2016 2017 2018

Anzahl Spieletreffs

Abb. I 8

0

50

100

150

200

250

2015 2016 2017 2018

Anzahl LIFETALK Workshops

Abb. I 9

2019-2020: Der Anschub durch die BMW Group ist gelungen! KICKFAIR hat weitere Förderpartner überzeu-gen können und ist mit den in LIFETALK entwickelten Lernmodulen an allen KICKFAIR Standorten im gesamten Bundesgebiet tätig.

19

20 21

Wie bereits beschrieben, basiert das Projekt LIFETALK auf dem KICKFAIR Bildungskonzept, das auf die Entwick-lung allgemeiner Handlungskompetenzen abzielt. Um Aussagen über die Wirkzusammenhänge (Projektmaß-nahmen/Kompetenzentwicklung) machen zu können, erhebt KICKFAIR projektbegleitend regelmäßig Daten. Dies erfolgt nach einem eigens von KICKFAIR entwickel-ten standartisierten Verfahren mittels Onlinebefragung. Zur BefragungDie Befragung bestand aus drei Frageblöcken (basierend auf den im Projektantrag formulierten Projektzielen) zu den folgenden Themenbereichen:

• Begegnung von Jugendlichen mit und ohne aktuelle Fluchtgeschichte• Entwicklung allgemeiner Handlungskompetenzen• Berufliche Entwicklung und Perspektive

Die Befragten wurden gebeten, auf einer vierstufigen Likert-Skala anzugeben, inwieweit sie vorgelegten Aussa-gen zu den o.g. Bausteinen zustimmen (Abstufungen: 0 = „eher nicht“, 1 = „teilweise“, 2 = „überwiegend“, 3 = „voll und ganz“ und die Option „keine Antwort“).

Erhebungsablauf Die Befragung wurde im Oktober 2017 mit Hilfe der Software LimeSurvey (www.limesurvey.org) erstellt, im November 2017 durchgeführt und im Dezember 2017 ausgewertet. Bei LimeSurvey handelt es sich um einen kostenlosen Onlineanbieter zur Erstellung von Umfragen jeglicher Art. Alle Daten wurden in einer Datenbank auf einem Server von KICKFAIR gespeichert. Die Datenerhebung fand anonym und freiwillig statt. An die Befragten wurde keine Bezahlung entrichtet. Die Rücklaufquote aller an LIFETALK beteiligten Standorte lag bei 100%.

Form der DarstellungDie für diesen Bericht gewählte Darstellung zeigt einer-seits die Verteilung der Zustimmungen zu den jeweiligen Antwortmöglichkeiten. Darunter ist zudem der Mit-telwert aller gegebenen Antworten dargestellt. Dieser kann in Anlehnung an die Abstufungen (0 = „eher nicht“, 1 = „teilweise“, 2 = „überwiegend“, 3 = „voll und ganz“) einen Minimalwert von 0 und einen Maximalwert von 3 erreichen.

Ergänzt werden die quantitativen Ergebnisse durch Aus-sagen von Betreuenden wie auch jugendlichen Projekt-teilnehmenden, die im Rahmen qualitativer Interviews erfasst wurden.

6.2 Wirkung

Ø 2,50

Aussage 01: „Durch LIFETALK können die Teilnehmenden Berührungsängste mildern und Vorurteile nachhaltig abbauen.“

Ergebnisse

Ø 2,40

Aussage 02: „Durch LIFETALK können die Teilnehmenden ihre Sichtweise auf sich selbst positiv verändern. “

Ø 2,33

Aussage 03: „Durch LIFETALK können die Teilnehmenden Gemeinsamkeiten mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus anderen Lebenswelten entdecken und so Vielfalt als Bereicherung erleben.“

Ø 2,17

Aussage 04: „Durch LIFETALK können die Teilnehmenden eigene Stärken/Talente entdecken und ihren Selbstwert steigern.“

Ø 2,00

Aussage 05: „Durch LIFETALK können die Teilnehmenden ihre Sichtweise auf andere positiv verändern.“

Ø 2,50

Aussage 06: „Durch die Maßnahmen von und mit BMW (Werksführungen, Auszubildendenwerkstatt, Junior-Campus,...) haben die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen neue Berufsfelder kennengelernt.“

Ø 2,50

Aussage 07: Die Maßnahmen von und mit BMW (Werks-führungen, Auszubildendenwerkstatt, Junior-Campus,...) haben den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachse-nen ein positives Bild von BMW vermittelt.“

Ø 2,25

Aussage 08: „Die Maßnahmen von und mit BMW (Werksführungen, Auszubildendenwerkstatt, Juni-or-Campus,...) tragen dazu bei, dass sich die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Berufsfin-dung besser orientieren. “

„Durch das Projekt LIFETALK in Zusammenar-beit mit KICKFAIR konnten Schüler des Gym-nasium-München-Moosach, von denen manch einer durchaus in zweiter oder dritter Genera-tion einen Fluchthintergrund hat, mit jungen, derzeit unbegleiteten Flüchtlingen gemeinsam Straßenfußball (nach dem Konzept von KICK-FAIR) spielen und sich so gegenseitig kennen-lernen. Dadurch konnte die Toleranz gegenüber anderen Menschen mit all ihren Eigenheiten und Besonderheiten verbessert werden“ (Meritan

Kraja, Lehrer Gymnasium Moosach)

„Durch das Projekt LIFETALK und die Workhops bei BMW habe ich eine berufliche Perspektive entwi-ckelt und mir wurden Türen geöffnet. Zunächst war ich 8 Monate im EQ-Programm bei BMW und habe mich dort für eine Ausbildung empfehlen können. Heute mache ich eine Ausbildung zum Werkzeug-mechaniker und bin darüber mehr als glücklich“. (Nour

Haddad, Projektteilnehmer 18 Jahre)

„LIFETALK bietet unseren Schülern mit Fluchthinter-gund die Gelegenheit an, durch Workshops und Fußball in Kontakt zu Jugendlichen einer Regelschule zu kom-men, das ist zweifellos ein Fenster zur Integration“ (Jesús

Zendejas, Lehrer im schulanalogen K.O.M.M. Projekt)

„Freundschaft, Spaß, Verständnis füreinander, Respekt und Toleranz für die kulturelle Vielfalt, ein Raum ohne Grenze von Jugendlichen zu Jugenlichen, das und mehr ist LIFETALK“ (Jesús Zendejas, Lehrer im schulanalogen K.O.M.M. Projekt)

eher nicht

teilweise

überwiegend

voll und ganz

KICKFAIR e.V.Herausgeber: