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SRF auf Facebook und Twitter – mit System SRF Warum SRF keinen Halt vor Facebook und Co. macht. Seite 4 SRF Medienanwalt Rudolf Mayr von Baldegg im Porträt. Seite 7 SRG SSR So tickt die Messung der Radionutzung. Seite 8 Publikumsrat Beobachtungen: SF 1 «Tagesschau» DRS 1 «Schnabelweid». Seite 10 Ombudsstelle Das Publikum schützen – und die Medienfreiheit achten. Seite 12 Carte blanche Timur Acemoglu: Soziale Netzwerke als Garanten für Demokratie? Seite 13 Bild: istockphoto.com (Montage) Region Basel «Auf Kurs sein – und es auch bleiben» – ein Ausblick von Niggi Ullrich. Seite 14 «Vom Reiz des Verzahnens» – Barbara Gysi im Porträt. Seite 15 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 2/2011

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SRF auf Facebook und Twitter – mit System

SRFWarum SRF keinen Halt vor Facebook und Co. macht. Seite 4

SRF Medienanwalt Rudolf Mayr von Baldegg im Porträt. Seite 7

SRG SSRSo tickt die Messung der Radionutzung. Seite 8

PublikumsratBeobachtungen: SF 1 «Tagesschau»DRS 1 «Schnabelweid». Seite 10

OmbudsstelleDas Publikum schützen – und die Medienfreiheit achten. Seite 12

Carte blancheTimur Acemoglu:Soziale Netzwerke als Garanten für Demokratie? Seite 13

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Region Basel

«Auf Kurs sein – und es auch bleiben» – ein Ausblick von Niggi Ullrich. Seite 14

«Vom Reiz des Verzahnens» – Barbara Gysi im Porträt. Seite 15

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 2/2011

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14 Ausgabe 2/2011

2010 war für die SRG Region Basel ein erfolgreiches Jahr: steigende Mitgliederzahlen, gut besuchte Veranstaltungen und die Perspektive eines neuen Standorts. Jetzt gilt es, neuen Herausforderungen ins Auge zu sehen.

Auf Kurs sein – und es auch bleiben

Ausblick 2011

Wer möchte bezweifeln, dass sich mit dem 1. Januar 2011 dank SRF-Konvergenz die programm- und medienpolitischen Bedin-gungen in der Schweiz spürbar verändert haben? Und angesichts der Querelen rund um Besitzverhältnisse und redaktioneller Ausrichtung bei der «Basler Zeitung» gilt dies in der Region Basel erst recht.

Denn. Es ist sinnvoll, sich auf die anste-henden Herausforderungen zu fokussie-ren, selbst wenn nicht wegzudiskutieren ist, dass zurückliegende Entscheide und Ereignisse der Ausgangspunkt für Gegen-wart und Zukunft sind. Der an der letztjäh-rigen Generalversammlung mit grossem Mehr gefasste Beschluss für einen neuen Basler SRG-Medienstandort ist wegwei-send, das ist unbestritten. Und auch unse-re zum dritten Mal mit grosser Resonanz veranstalteten «Flussgespräche» auf dem Rhein im September 2010 haben diverse Weichen in die richtige Richtung gestellt. Countdown und Fahrplan stimmen.

Trotzdem. Roger de Weck als neuer Ge-neraldirektor kommentierte in der letzten LINK-Ausgabe die Funktion und Bedeu-tung der SRG nicht nur wohlwollend, son-dern definierte sie ganz im Geiste der «Zivilgesellschaftlichen Rolle» auch be-stärkend. Und die neue SRF-Kulturredakti-on hat unter der Leitung von Nathalie Wappler am Standort Basel ihre Arbeit sicht- und spürbar aufgenommen. Das sind Beweise genug: Die Zukunft hat be-gonnen. Der Zug ist losgefahren und scheint an Fahrt zu gewinnen. Gut so! So viel zum positiven Befund.

Aber. Gleichzeitig ist der Kampf um die SRG-Gebühren – sowohl was Ordnung als

auch Höhe betrifft – voll entbrannt. Bereits wird, durchaus medienwirksam, zum Ge-bührenboykott aufgerufen. Die SRG SSR ist unwiderruflich in den Fokus des Wahl-kampfs geraten. Und zwar nicht wegen möglicherweise umstrittener Programme oder tendenziöser Berichterstattung. Nein, die SRG als Institution, so wie die Armee oder die AHV, ist ab sofort selber Wahl-kampfthema. Mit allem Drum und Dran. Die gesellschaftliche Debatte um inhaltli-che Ausstattung und Legitimation des Service public in unserer Gesellschaft hat eine neue Dimension erreicht. Und diese Debatte hat eindeutig Eskalations-charakter. Also. Die durchaus vielversprechenden Perspektiven für den SRG-Standort Basel – summa summarum die Tatsache, dass es der «alten RFB» eigentlich ganz gut geht – müssen demnach etwas relativiert werden. Es geht bezüglich SRG vielleicht nicht um alles oder nichts, was es in der Schweiz ja selten tut, aber es geht um viel. Um sehr viel mehr als um ein paar neue Moderato-

ren, ein neues Logo oder Einschaltquoten im Promillebereich! Und das nicht irgend-wann einmal, sondern ab sofort. Mag ja sein, dass die «Arena» moderater, gehalt-voller und diskursiver wird. Das darf je-doch nicht davon ablenken, dass die SRG – quasi zum Jahreswechsel – zum gesell-schaftspolitischen Zankapfel geworden ist und dies in einer erkennbar dramatischen Dimension. Folglich. Wenn die SRG-Trägerschaft ihre neue Rolle und Aufgabe richtig interpre-tiert, muss sie ab jetzt selbst für die SRG in die Arena steigen. Und zwar auf allen öf-fentlichen Parketten und Bühnen. Unsere kommende Generalversammlung ist so eine Bühne. Sie muss neben Wahlen und statutarischen Geschäften mehr sein als eine Art Wohlfühl-Veranstaltung im Kreise der Mitglieder. Darüber wird dann nicht nur zu «berichten» sein. Es müssen rasch Taten folgen. Sonst stimmt der Fahrplan – auch mit Blick auf die Region Basel – bald nicht mehr!

Niggi Ullrich, Präsident SRG Region Basel

Die Debatte um den Service public der SRG SSR und dessen Finanzierung hat neue Dimensionen erreicht. Mehr denn je ist die Trägerschaft gefordert, sich für die SRG und ihre Anliegen aktiv einzu bringen.

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SRG ReGiOn BASel

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Ausgabe 2/2011

Musik und Medien ziehen sich als roter Faden durch ihr Leben: Seit Januar 2011 ist Barbara Gysi Bereichsleiterin Musik der Kulturabteilung von Schweizer Radio und Fernsehen.

Vom Reiz des Verzahnens

SRF-Studio Basel

Alles einfach neu machen? Nein, davon hält Barbara Gysi nichts. Aus Bestehendem möchte sie Neues generieren und weiter entwickeln. «So funktioniere ich im Job und auch privat.» Manchmal, sagt die neue Bereichsleiterin Musik, habe sie sogar ein bisschen Angst vor dem Stillstand. Doch davor braucht sich die 47-Jährige derzeit nicht zu fürchten: Jeder Arbeitstag gestaltet sich komplett anders. «Deshalb bin ich auch so auf meine Agenda angewiesen», meint Gysi lächelnd. Zudem muss sie immer wieder die neuen Organigramme ihres Arbeitgebers aus dem Mäppli fischen, denn: Seit Anfang Jahr ist alles anders, sprich: konvergiert. Auch sie selbst.

Gysi ist seit 1. Januar 2011 zuständig für Klassik, Jazz, und Weltmusik bei Radio, Fernsehen und Internet sowie für die TV-Sendung «Stars». Einzig die Bereiche Rock und Pop sind an einem anderen Ort ange-siedelt. Vor 21 Jahren machte sie – als Re-daktorin und Moderatorin für DRS 2 – die

ersten Erfahrungen beim Schweizer Radio DRS. Nun kommt die Verantwortung für das Fernsehen hinzu: «Ich muss die Me-chanismen des anderen Mediums kennen-lernen. Fernsehen funktioniert anders.» Das merke sie schon bei der Auswahl der Themen oder bei der Umsetzung. So ginge etwa «Stars» einmal wöchentlich auf Sen-dung, während DRS 2 jede Woche 27 Mu-siksendungen ausstrahle. «Das ist eine ganz andere Art, zu arbeiten.»

Mit den Ohren fernsehen, mit den Augen Radio hören

Auf die Medienkonvergenz einstellen konn-te sich Barbara Gysi bereits im letzten Som-mer. Für die Live-Übertragung der Oper «Aida am Rhein» erwogen Radio und Fern-sehen gemeinsam, wie das komplementäre Programm für Hörerinnen und Zuschauer gestaltet werden sollte. «Die Redaktionen konnten sich damals kennenlernen. Der Übergang im Januar war deshalb recht or-ganisch.» Die Konvergenz zwischen Radio, Fernsehen und Online soll aus Hörersicht einen Mehrwert generieren. Gysi ermuntert ihre Mitarbeitenden, Ideen zu entwickeln. Das sei momentan ja auch der Reiz: «Wir können ganz viel gestalten und neue For-men entwickeln.» In ein paar Jahren, wenn alles eingespielt ist, sei dies nicht mehr möglich. Selbstverständlich müssten die neuen Formen auch selbstkritisch ausge-wertet werden.

Was fällt den Kollegen vom Fernsehen bei den Radiosendungen auf – und umge-kehrt? Was bleibt hängen oder wird allen-falls nicht verstanden? Sendungen profes-sionell «feedbacken», das ist Barbara Gysi wichtig. Deshalb fordert sie Mitarbeitende

«Die Chancen der Konvergenz nutzen, neue Formen aber stets selbstkritisch auswerten», so das Credo von Barbara Gysi.

Neue Mitarbeiterin auf der Geschäftsstelle

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Nach fünf Jahren als Assistentin unserer Geschäftsstelle bricht Gabriela Iseli-Arlati auf zu neuen Ufern und gönnt sich ab Ende März erst einmal eine Auszeit. Mit einem längeren Sprachaufenthalt in Kanada wird sie sich einen langjährigen Wunsch erfüllen.

Wir danken Gabriela Iseli herzlich für ihr Engagement im Dienst der SRG Region Basel – u. a. für die tatkräftige Unterstüt-zung im Bereich Mitgliederadministration und die Betreuung der Programmkom-mission. Für ihre gewiss spannende Reise und die weiteren privaten wie beruflichen Projekte wünschen wir Gabriela Iseli alles Gute!

Wir freuen uns, per 1. April neu Marina Nappez (*1960) als Assistentin der Geschäftsstelle be-grüssen zu dürfen. Als langjährige Mit-arbeiterin von Schweizer Radio DRS (heute SRF),

u. a. in der Kommunikations- und Marke-tingabteilung und im Bereich Markt- und Publikumsforschung, ist sie mit der SRG SSR bereits bestens vertraut.

Im Kontext der Generalversammlung vom 12. April 2011 bietet sich erstmals die Ge-legenheit, Marina Nappez persönlich ken-nenzulernen. Herzlich willkommen und auf eine anregende Zusammenarbeit!

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SRG Region Basel

Marina Nappez wird per 1. April 2011 die Nachfolge von Gabriela Iseli-Arlati antreten.

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Ausgabe 2/2011

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«Der rote Teppich»28. März 2011 Ort: Kaserne BaselBeginn: 19.30 UhrEin Empfang für die SRF-Kulturabteilung,Kulturschaffende und -institutionen der Region Basel.Rencontre & EntretienGast: Pedro Lenz

Die persönlichen Einladungen wurden versandt.

85. Generalversammlungder SRG Region Basel am12. April 2011

Ort: Fondation BeyelerBeginn: 18.30 UhrDie Mitglieder der SRG Region Basel erhalten ihre persönliche Einladung in den kommenden Tagen.

SC2011030801 (swissclimate.ch)

SRG ReGiOn BASel

Ausgabe 2/2011 (März 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Denise Looser Barbera (dlb), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Florian Blumer, Markus Knöpfli, Fee Riebeling, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected],Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Region Basel (S. 14–16): Daniela Palla (dp), Geschäftsstelle, Novarastrasse 2, Postfach, 4002 Basel, Tel.: 061 365 32 53, Fax: 061 365 32 50, E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Region Basel, Postfach, 4002 BaselGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

auf, die Sendungen der Kollegen anzuhö-ren respektive anzuschauen. «Die einen sollen mit den Ohren fernsehen, die ande-ren mit den Augen Radio hören. Ich bin überzeugt, dass das gegenseitig befruch-tend ist.» Gysi ist mit allen Mitarbeitenden in regem Austausch, permanent auch mit Franziska Baetcke, der neuen Programm-leiterin von DRS 2. Gemeinsam erörtern sie etwa, wo der Sender in fünf Jahren stehen könnte.

Hörerlebnisse schaffen

Sie schiele auch nach rechts und links, um zu sehen, wie es andere Kultursender machten, gesteht Gysi. Dabei versuche sie, deren «Anmutung» aufzunehmen. Span-nend sei, welchen Rhythmus oder Groove andere Sender hätten – oder welche Dra-maturgien über eine längere Sendefläche. Wiederkehrend lehnen sich die Musikre-daktionsleiter an den Stehtisch in Gysis Büro. Hier wird diskutiert und koordiniert, was miteinander verlinkt werden könnte.

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Zügeltermin! Melden Sie uns Ihre neue Adresse an

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4002 Basel, oder an

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«Wir versuchen, alles miteinander zu ver-zahnen und Querverweise zu machen», erklärt Gysi, die das Know-how, das zwi-schen den einzelnen Abteilungen fliesst, sehr schätzt. «Ich sage immer, dass die Konvergenz nicht vor den Redaktionen Halt macht.»

Jeden zweiten Abend fährt Barbara Gysi direkt von der Arbeit auf dem Bruderholz an ein Konzert, denn am liebsten erlebt sie die Klangwelt live. Die Leidenschaft für Mu-sik prägt ihr Leben, seit sie mit sieben Jah-ren begann, Klavier zu spielen – danach Cello und schliesslich lernte sie Gesang. Sie studierte Musikwissenschaft, Publizistik und Neue Deutsche Literatur. Im letzten Jahr war die gebürtige Zugerin, die seit zwanzig Jahren in Zürich wohnt, Bereichs-leiterin Musik von DRS 2. «Mein Ziel ist es, mit neuen Sendungen Neugier zu wecken», sagt Gysi. Eine CD abspielen könne jeder Sender. «Eine unserer Aufgaben ist es, Wer-ke so in Verbindung zueinander zu setzen, dass neue Hörerlebnisse entstehen.»

Regula Wenger

Für das Grossprojekt «Aida am Rhein» ar-beiteten die Musik-verantwortlichen von DRS 2 und SF bereits im letzten Sommer «konvergent». Im Bild: Angeles Blancas und Sergej Khomov wäh-rend der Generalprobe.