Die neue Kulturleiterin Nathalie Wappler im Interview. Seite 4

SRG.D Geschäftsbericht 2010: Neustart für die Trägerschaft. Seite 7

SRG SSRGebühren: Die SRG ist ein mageres Monster. Seite 8

PublikumsratBeobachtung:3sat – wertvoller Gemeinschaftssender.Seite 10

OmbudsstelleTessiner Kraftwerke gegen «ECO» auf SF 1: Stolperstein zurückge-zogene Interviews. Seite 12

Carte blancheNiklaus Zeier:Gemeinsam auftreten. Seite 13

Zentralschweiz

Zum 30. Mal an der Luga: Die besten Anekdoten von einst. Seite 14

Luga 2011: Profitieren Sie vom vergünstigten Eintritt. Seite 15

GV Uri: Ein Abschied nach 36 Jahren. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 3/2011

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14 Ausgabe 3/2011

Fliegende Perücken und wütende Metzger

Luga-Auftritt der SRG

Therese Rauch, Geschäftsstellenleiterin der SRG Zentralschweiz und schon da-mals die «gute Seele», kann sich erinnern, als wäre es gestern gewesen: Als im Früh-jahr 1982 auf Initiative von Tino Arnold die Idee umgesetzt wurde, das Regional-journal Zentralschweiz live von der Luga zu senden, musste Therese Rauch Hand anlegen. Im wahrsten Sinne. Es galt unter anderem, Telex und Faxgeräte vom zehn-ten Stock des Luzerner Verkehrshauses auf die Allmend zu verfrachten. Für eine zwar starke, aber doch zierliche Frau wie Therese Rauch eine gröbere Herausforderung. Und so suchte sie denn vor Ort tatkräftige Unterstützung, damit sie die schweren Apparate nicht allein in ihr Auto tragen musste. Vor der Tür im Verkehrhaus, wo da-mals das Regionaljournal zu Hause war, sei zufällig ein Mann mit sichtbar kräfti-gen Oberarmen herumgestanden, den sie prompt um Hilfe gebeten habe. Er habe zwar etwas seltsam geschaut, dennoch aber brav alles hinuntergetragen. Als ihn

Therese Rauch am Ende fragte, wer er denn eigentlich sei, habe er geantwortet, er sei Spitzenschwinger und vom Regi zu einem Interview eingeladen worden …

Wie die Jungfrau zum Kinde

Der Name des «Bösen» ist Therese Rauch entfallen, aber ohne seine Hilfe wäre wo-möglich gar nie in Gang gekommen, was nun seine 30. Auflage erlebt: die Präsenz der SRG an der Luga. Bei der Premiere wurde das Regi während der zehn Messetage live von der Messe gesendet. Das von Techniker Alexander Eisenmann installierte Studio war ein Publikumsmagnet, der lange Jahre zum festen Bestandteil der Luga wurde. Es war von Anfang an ein durchschlagender Erfolg, und Therese Rauch erhielt bereits im zweiten Jahr Hilfe beim Orga nisieren, zumal auch die Trägerschaft eingebunden werden sollte. Richi Odermatt, damals Pro-grammvermittler und heute Präsident der SRG Nidwalden, erhielt das Mandat Messe-

programme. «Ich kam dazu wie die Jung-frau zum Kinde», erzählt Odermatt.

Toupet weggezogen

Zu vergleichen mit den Anfängen sind die Auftritte nicht mehr. Schon bald zeigte sich, dass das Zügeln des ganzen Regionaljour-nals auf die Allmend den ganzen Arbeits-abläufen nicht förderlich war. Während die eine Crew fortan im Studio blieb, arbeitete die andere an der Luga. Dort gabs ein paar Jahre lang auch ein eigenes Café, geführt von Karin Hirt. Nebst dem Regi und diver-sen «Regi-Specials» kamen andere Sendun-gen hinzu: Von der Luga wurde das DRS-Wunschkonzert übertragen (aufgezeichnet am Nachmittag, ausgestrahlt am Montag-abend), die DRS-Hitparade, «Schweizer musizieren» und dank dem Engagement von Edmund Amstad weitere volkstüm-liche Sendungen. Und auch die Talkshow «Persönlich» kam einmal von der Luga. Dort war eine berühmte Luzerner Köchin zu Gast. Richi Odermatt: «Ich durfte ihr vor der Sendung die Kopfhörer anlegen und danach auch wieder abnehmen. Beim Ab-nehmen passierte es: Nebst dem Kopfhörer kamen auch das Toupet der Dame mit und eine Art Joghurtbecher, über dem die Haa-re hochgesteckt waren. Und das vor Live-Publikum – es war mir äusserst peinlich.»

Viele Nebengeräusche

Nebst Kopfhörern gab es auch andere Tü-cken: Mal wurde in der Halle ein vermiss-tes Kind ausgerufen, mal wurde auf Dreh-orgeln gespielt – keine gute Voraussetzung, um gleichzeitig live ein Wunschkonzert auf-zuzeichnen. Oder da war Vreni Schenker

Mit ihrem Eventtag am 7. Mai ist die SRG zum 30. Mal an der Zentralschweizer Erlebnismesse Luga vertreten, wie schon in den Anfängen organisiert von Therese Rauch und Richi Odermatt. Sie erzählten LINK ein paar Anekdoten von früher. Übrigens: Auch an der Luga 2011 haben SRG-Mitglieder vergünstigten Eintritt.

SRG ZentRALSchweiZ

30 Mal für die SRG an der Luga: Therese Rauch war von Anfang an dabei, Richi Odermatt (links) ab dem zweiten Jahr, und ohne Redaktor und Moderator Kurt Zurfluh dürfte auch kaum eine Luga stattgefunden haben.

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Ausgabe 3/2011

aus Altdorf, Mitglied der Programmkom-mission. Sie bat Richi Odermatt, ihren Buben einmal im Rahmen eines Luga- Talentschuppens vor Publikum auftreten zu lassen. Der Sohn wünsche sich nichts sehnlicher, als Schlagersänger zu werden. Der kleine Bub durfte tatsächlich auftreten, mit viel Erfolg – heute ist es der grosse Schlagersänger Leonard.

Oder da war eine Moderatorin aus Zürich, die die Luga mit der Higa verwechselte und nach Luzern statt nach Chur reiste. In einem anderen Jahr liessen die Metzger, die gleich neben den Radioleuten ihren Stand hatten, die Wurstmaschine laufen. «Eine Zeit lang machten sie das extra immer dann, wenn wir auf Sendung gingen, denn es hatte mit unserer Technik vorübergehend Unstimmig-keiten gegeben», erzählt Therese Rauch la-chend und ergänzt, dass beim Wursten zu-weilen auch Brätstückchen herumgeflogen seien. Der kleine Zwist mit den Metzgern sei dann aber bald beigelegt worden.

Nudelfertig, aber glücklich

Überhaupt hat Therese Rauch praktisch nur positive Erinnerungen an jene Jahre. Nicht nur, weil man am letzten Tag die Glace-Maschine ausschlecken und die an-gebrochenen Flaschen des benachbarten Weinhändlers austrinken durfte. «Wir wa-ren zwar nach den zehn Luga-Tagen im-mer nudelfertig, denn es war schon an-strengend, aber auch immer ein schönes Erlebnis. Bei allen Beteiligten herrschte ein ganz spezieller Geist, wie er sich wohl nur an solchen Messen entwickeln kann.» Natürlich war man nicht einfach zum Plausch da: Das viel besuchte Messestudio eignete sich perfekt, um neue Mitglieder für die Trägerschaft zu gewinnen. Auch manch einer, der an den Stand gekommen war, um Dampf abzulassen, weil ihn am Radio irgendetwas geärgert hatte, zog als Neumitglied weiter. «Für den Kontakt mit den Hörerinnen und Hörern war der Luga-Auftritt super», sagt Therese Rauch,

Gutschein für Mitglieder der

ermässigter eintritt zur Luga Zentralschweizer erlebnismesse

1 eintritt ermässigt zu chF 10.– (statt chF 14.–)

Der Gutschein muss an der Luga-Kasse abgegeben werden.

Luga-Eventtag 2011: Viel Musik und Comedy

Auch dieses Jahr bietet die SRG Zen-tralschweiz dem Messepublikum am Samstag, 7. Mai, einen abwechslungs-reichen Luga-Tag. Durch das Programm führt Kurt Zurfluh.

11.30, 15.20 und 16.45 Uhr: Chnöpflidröcker aus Hergiswil b. Willisau. Lüpfige Schwyzerörgeli-Musig.

12.00, 13.30 und 15.00: Blaskapelle Rigispatzen aus Küssnacht: Die 20-köpfige Formation ist bekannt für ihre aufgestellte Art.

12.30, 14.00 und 15.30 Uhr: Monique (Bild). Die beliebte, in der Innerschweiz wohnhafte Sängerin hat 1999 mit dem Lied «Einmal so, ein-mal so» den internationalen Grand Prix der Volksmusik gewonnen.

13.00, 14.30 und 16.00 Uhr: Tobi van Deisner und seine Ballon-Comedy-Show.

16.30 Uhr: Er darf nicht fehlen: Wettermissionar Martin Horat.

Nebst viel Musik und Unterhaltung gibts für das Messepublikum tolle Preise zu gewinnen.

Nutzen Sie nebenstehenden Coupon für den vergünstigten Luga-Eintritt. Er ist an allen Messetagen gültig. Die SRG Zentralschweiz freut sich aber beson-ders, wenn Sie uns am Eventtag am Samstag, 7. Mai, besuchen.

die denn auch diesen Zeiten ein wenig nachtrauert.

Eventtag seit 2005

Seit 2005 wurde die Präsenz von Schweizer Radio DRS während der Messe durch den Eventtag der Trägerschaft abgelöst. Dieser Entscheid ist nicht in der Zentralschweiz gefällt worden, sondern von der SR DRS- Direktion. Richi Odermatt hat Verständnis dafür: «Es wurde halt schon von Jahr zu Jahr aufwändiger und war vielleicht auch nicht mehr ganz zeitgemäss. Irgendwann hatten wohl alle Leute so ein Messestudio gesehen.» Als Plattform für das Bekannt-machen der Trägerschaft und die Mitglie-derwerbung sei eine populäre Messe zwar unschlagbar, findet auch Richi Odermatt. Trotzdem begrüsst er es, wenn man sich nicht immer in den gleichen Bahnen be-wegt. Auch für die Eventtage ist er nach wie vor mit Leib und Seele dabei. Haupt-wunsch für dieses Jahr: «Endlich mal wirk-lich gutes Wetter! Bis anhin hatten wir im-mer etwas Pech, und da die Eventbühne nicht in einer Halle ist, wirkt sich das auf den Publikumsaufmarsch aus.»

HG

Sorgt für Stimmung am 7. Mai: Sängerin Monique.

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16 Ausgabe 3/2011

Zusammen standen sie ein halbes Jahr-hundert in Diensten der SRG Uri, Liliana Hafner aus Erstfeld fast unglaubliche 36 Jahre, Rosi Arnold aus Attinghausen stolze 14 Jahre. Während für die Sängerin Liliana Hafner vor allem die klassische Musik und generell die Kulturvermittlung Herzensan-gelegenheiten waren, stand Rosi Arnold als Delegierte des Urner Frauenbundes immer dann an der Front, wenn Anlässe organisiert und neue Mitglieder geworben werden sollten. An der alle zwei Jahre stattfindenden GV sprach die Präsidentin im Namen der SRG Uri einen riesigen Dank an die beiden verdienten Vorstandsmitglie-der aus, und natürlich durfte auch ein Ge-schenk nicht fehlen. Die Versammlung ge-dachte zudem des Urner Radiopioniers Tino Arnold, der im vergangenen Jahr ver-storben ist. Neu in den Vorstand wählten die rund 30 Anwesenden den 33-jährigen Lehrer Theo Ziegler aus Altdorf.

Ereignisreiche Jahre

Die ordentlichen Traktanden gaben wenig zu reden. Edith Baumann Renner berich-tete über die ereignisreiche Vorstandstätig-keit. Zu den Höhepunkten für die rund 400 Mitglieder der SRG Uri gehörten die Musikmatinee im Garten des Hauses der Musik in Altdorf oder der Besuch der Suworow-Freilichtspiele. Mit einem Studio-besuch in Zürich bei der beliebten Sen-dung «1 gegen 100» und mit einem Medi-entraining für Politikerinnen und Politiker sowie Jungunternehmerinnen und -unter-nehmer im Q4 in Altdorf setzte der Vor-stand der SRG Uri weitere Akzente in der ab gelaufenen Geschäftsperiode. Auch im Jahr 2011 stehen mit der Musikmatinee (11. September 2011) und mit der Fortset-zung des Medienkurses attraktive Ange-bote auf dem Jahresprogramm.

Nach der GV dislozierte man vom Alt-dorfer Restaurant Lehnhof ins nahe theater(uri). Dort trat am selben Abend Kabarettist Michael Elsener mit seinem Programm «copy & paste» auf. Mitglieder der SRG Uri hatten vergünstigten Eintritt, und es ist ein Bestreben des neu zusam-mengesetzten Vorstands, vermehrt solche Aktionen anzubieten

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Sonntag, 17. April 2011SRG Luzern bei «Giacobbo/Müller»

Die SRG Luzern ist heute zu Gast bei der Aufzeichnung der sonntäglichen Satire­sendung des Schweizer Fernsehens. Die Mitglieder haben eine separate Einladung erhalten.

Sonntag, 22. Mai 2011SRG Luzern im «sportpanorama»

Die Mitglieder der SRG Luzern sind an diesem Sonntag Gäste der Sportsendung des Schweizer Fernsehens. Allenfalls hat es noch freie Plätze (Mitglieder der SRG Luzern haben Vorrang; Mindestalter: 14 Jahre). Anmeldung an: SRG Luzern, Hansjörg Eicher, Hirtenhofstrasse 38, 6005 Luzern, E­Mail: hj.eicher@gmx.ch

Montag, 20. Juni 2011Podium mit André Marty

Zu ihrem 65­Jahr­Jubiläum lädt die SRG Zug ein zu einer Podiumsveranstaltung mit André Marty, neu Moderator der SF­«Tagesschau», lange Jahre Korrespondent in Italien und Israel. Moderiert wird der Anlass von Patricia Diermeier Reichardt. Ort und genaue Zeit standen bei Redak­tionsschluss noch nicht fest. Das Podium ist öffentlich, Gäste sind willkommen, der Eintritt ist frei.

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GV SRG Uri

Zwei Rücktritte von langjährigen Vorstandsmitgliedern standen im Mittelpunkt der Generalversammlung der SRG Uri vom 24. März. Präsidentin Edith Baumann Renner würdigte Liliana Hafner und Rosi Arnold mit sympathischen Worten.

Abschied nach 36 Jahren

Sc2011033001 (swissclimate.ch)

SRG ZentRALSchweiZ

impReSSUmAusgabe 3/2011 (April 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Cornelia Diethelm, Florian Blumer, Sylvia Egli von MattKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1–4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: pernille.budtz@srf.ch,Internet: www.srgdeutschschweiz.chRedaktion SRG Zentralschweiz (S. 14–16): Therese Rauch, Geschäftsstelle,Postfach 3669, 6002 Luzern, Tel.: 041 227 24 00, Fax: 041 227 24 20, E-Mail: therese.rauch@srf.chAdressänderung an: SRG Zentralschweiz,Postfach 3669, 6002 LuzernGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Susanne Lötscher, transkorrekt, Zollikofen Druckvorstufe: Küenzi & Partner mediacheck, AdliswilDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Der Vorstand der SRG Uri Edith Baumann Renner, Erstfeld (Präsiden-tin). Bruno Arnold, Altdorf (Vize). Marion Renner, Altdorf (Kassierin). Irene Wyrsch-Müller, Altdorf (Aktuarin), Georg Simmen, Altdorf (Programmkommission). Michael Meier, Altdorf. Adrian Zurfluh, Altdorf. Theo Ziegler, Altdorf.

Präsidentin Edith Baumann Renner (Mitte) mit den beiden zurückgetretenen Vorstandsfrauen Liliana Hafner (links) und Rosi Arnold. Hinten der neu im Vorstand vertretene Theo Ziegler.

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