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Unterhaltung: SRF setzt auf Trend und Tradition Seite 4 Bild: SRF SRG.D SRG.R: Im Dienste der Svizra Rumantscha. Seite 7 SRG.D TV-Trailers, Facebook, Internetseite und Newsletter: neu gebaut und frisch gestrichen. Seite 8 Publikumsrat Zu Besuch bei «Die Hüttenbauern». Seite 10 Publikumsräte Stefania Stefanelli Biondi und Jürg Seiberth im Porträt. Seite 11 Ombudsstelle Neue Fakten, neue Beurteilung? Seite 12 Carte blanche Cornelia Diethelm: Von der Verführung. Seite 13 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 6/2011 Zürich Schaffhausen Berlin: auch ein Medienzentrum. Seite 14 Kommissionen und Vorstand auf Reisen. Seite 15 «Kassensturz» – Ueli Schmezer polarisiert. Seite 16

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Unterhaltung: SRF setzt auf Trend und Tradition Seite 4

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SRG.DSRG.R: Im Dienste der Svizra Rumantscha.Seite 7

SRG.D TV-Trailers, Facebook, Internetseite und News letter: neu gebaut und frisch gestrichen. Seite 8

PublikumsratZu Besuch bei «Die Hüttenbauern».Seite 10

Publikumsräte Stefania Stefanelli Biondi und Jürg Seiberth im Porträt. Seite 11

OmbudsstelleNeue Fakten, neue Beurteilung? Seite 12

Carte blancheCornelia Diethelm: Von der Verführung. Seite 13

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 6/2011

Zürich Schaffhausen

Berlin: auch ein Medienzentrum. Seite 14

Kommissionen und Vorstand auf Reisen. Seite 15

«Kassensturz» – Ueli Schmezer polarisiert. Seite 16

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2 Ausgabe 6/2011

aktuell

editorial

Kein Fernsehen ohne Unterhaltung

Über die Rolle der SRG SSR in der TV-Unterhaltung scheiden sich die Geister seit län-gerem. Gerade in Wahlkampfzeiten erhalten solche Kontroversen Aufwind. Tatsache ist: Unterhaltung gehört zum Leistungsauftrag. Und das ist gut so, denn was wäre das Schweizer Fernsehen ohne Unterhaltung? Da würden sich vor allem die auslän-dischen Sender die Hände reiben. Die Frage ist nicht, ob Unterhaltung zum SRG- Auftrag gehört, sondern wie sie diesen erfüllt. Die Aufgabe ist nicht leicht, sind die Geschmäcker doch verschieden. Deshalb gibt es im Programm für alle etwas. Was aber erwartet die grosse Publikumsmehrheit, wenn sie am Samstagabend ihre «Kiste» ein-schaltet? Und wie reagiert SRF auf ihre Bedürfnisse? Wie will die Unterhaltungsabtei-lung in Zukunft ihr Publikum «abholen»? Lesen Sie dazu den Bericht auf Seite 4 – 6.

Auch an dieser Stelle und in eigener Sache: Gut acht Monate nach dem Startsignal für die umfassende «Renovation» der Kommunikationsinstrumente der Trägerschaft ist alles «neu gebaut und frisch gestrichen». Mehr dazu und vor allem viele Bilder von unseren Mitgliedern bei den Werbespot-Dreharbeiten mit den SRF-Stars auf Seite 8 – 9.

Pernille Budtz.

Raymond Loretan.

Am 22. September 2011 treten an der SRG-Delegiertenversammlung (DV) zwei Kan-didaten ums Präsidium gegeneinander an: SRG.D-Präsident Viktor Baumeler wird von den Präsidenten der sechs Deutsch-schweizer Mitgliedgesellschaften zur Wahl vorgeschlagen. Der ehemalige CVP-Gene-ralsekretär Raymond Loretan ist der Kan-didat des SRG-Verwaltungsrats (VR). Viktor Baumeler hat in den letzten vier Jahren an vorderster Front bei der Neu- und Um-gestaltung des Unternehmens SRG SSR mitgewirkt. Die Delegierten schlagen Baumeler vor, weil der Verwaltungsrat nicht nur für die Strategie des Unterneh-mens verantwortlich, sondern auch Ver-

Wahl-Krimi: Viktor Baumeler und Raymond Loretan wollen SRG-Präsident werden

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SRF-Angebot: «Politik zum Anfassen»

Die SRG SSR setzt mit dem trimedialen Grossprojekt «Treffpunkt Bundesplatz» vom 19. bis 30. September 2011 einen Schwerpunkt zu den kommenden Natio-nal- und Ständeratswahlen. Der Platz vor dem Regierungsgebäude wird für knapp zwei Wochen in ein grosses Radio- und Fernsehstudio umfunktioniert. Hier wird SRF verschiedenste Radio- und Fern sehsendungen zu den Parlaments-wahlen vom 23. Oktober 2011 produzie-ren. Das Angebot soll zeigen, dass Politik nichts Abstraktes ist. «Politik zum Anfas-sen» – das ist die Devise der Macherinnen und Macher. Alles dazu unter: www.entscheidung11.sf.tv

Visualisierung «Treffpunkt Bundesplatz».

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SRG.D-Präsident Viktor Baumeler.

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einsvorstand sei, und deshalb sei es sinn-voll, «wenn das Präsidium der SRG SSR künftig mit einer Persönlichkeit besetzt wird, welche die SRG SSR nicht nur aus unternehmerischer Sicht, sondern auch in der Funktion als Vorsitzender der Träger-schaft kennt und vertreten kann». Der Ver-waltungsrat dagegen schlägt Raymond Loretan als Präsidenten vor, weil er «den VR dank seiner schweizerischen und in-ternationalen Sicht verstärken und den Dialog mit der Politik fördern» könne. Loretan ist Partner des Beratungsbüros Fasel Balet Loretan in Genf. In früheren Jahren war Loretan in der Politik und in der Diplomatie tätig.

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3Ausgabe 6/2011

In der letzten LINK-Ausgabe vor den Sommerferien forderten wir LINK-Lese-rinnen und -Leser auf, im Forum unter www.mitreden.ch über ihre Erfahrungen mit elektronischen Medien unterwegs zu berichten. Zu gewinnen gab es dafür ein Pure-DAB-Autoradio: Bruno Thurnherr aus Möhlin AG hat Glück gehabt und kann in Zukunft auch unterwegs die breite Senderpalette – ab 2012 sogar das Regionaljournal! – geniessen. Wir gratu-lieren Bruno Thurnherr und danken allen anderen Teilnehmern für ihre aufschlussreichen Beiträge.

«Die Möglichkeit, Radiosendungen als Podcasts herunterzuladen, ist ein grosses Plus. Ich besitze einen kleinen MP3-Player mit Ohrhörern, den ich meist bei mir trage. So kann ich im Zug, beim Wandern oder Jäten im Garten, oder wo auch immer, Wortbeiträge hören, wobei ich einige da-von fest abonniert habe: ‹Doppelpunkt›, ‹Kontext›, ‹Focus›, ‹Input›, ‹Digital›, zeitwei-se auch die ‹Samstagsrundschau›. Oft sind die Beiträge von hoher Qualität, ab und zu lösche ich sie auch gleich wieder. Für das Fernsehen wäre der Bildschirm aber definitiv zu klein. Im Auto höre ich lieber eigene CDs.»

Roman Steinmann, Horw

«Für Fernseh- und Radiosendungen habe ich zuhause die passenden Geräte. Das

iPhone brauch ich zum Telefonieren, für Mails und SMS und sonst für gar nichts. Es würde mir auch nie einfallen, auf einem Minibildschirm eine Sendung anzusehen, das macht doch keinen Spass.»

Werner Bischoff, Steckborn

«Ich habe folgende Podcasts abonniert: ‹Aeschbacher›, ‹Input», ‹Reporter›. Diese Sendungen höre beziehungsweise sehe ich regelmässig auf meinem iPhone bzw. iPod.»

Hansheinrich Hefti, Schwanden

«Auf einem ‹vorsintflutlichen›, feuerzeug-grossen, analogen Kleinstradio höre ich ‹HeuteMorgen›, ‹Wetter DRS 1›, ‹Espresso›, ‹Kontext›, ‹Reflexe›, ‹DRS2aktuell›, ‹Rendez-vous›, ‹Tagesgespräch›, oft auch ‹Perspekti-ven›, Regionaljournal Aargau Solothurn, ‹Echo der Zeit› – daneben auf einem MP3-Player die Podcasts von ‹100 Sekunden Wissen›, ‹Atlas›, ‹Best of›, ‹Doppelpunkt›, ‹DRS 4 Talk› und ‹DRS 4 Zeitblende›, ‹Focus›, ‹Input›, ‹Musik der Welt›, Peter Schneider, ‹Samstagsrundschau›, ‹Wissenschaft DRS 2›, ‹WortOrt› und was noch? Als Hausmann bin ich da privilegiert, höre beim Putzen, Küche machen, in Haus und Garten, in der Schlange vor der Coop/Migros-Kasse, auf dem Velo unterwegs, ja, und manchmal, wenn ich nicht schlafen kann, noch DRS 4 News von einem stationären Gerät auf dem Nachttisch. – Wann kommt der dau-mengrosse DAB-Empfänger?»

Lucien Michel, Solothurn

Forum

Ob beim Putzen oder Jäten, der Podcast ist ein flexibler Begleiter.

«Focus» beim Jäten, Putzen mit «Input»

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Ihre Meinung interessiert uns!Schreiben Sie uns! Zuschriften bitte an: Redaktion LINK, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, oder per E-Mail: [email protected] im Mitgliederforum können Sie an spannenden Diskussionen und Umfragen teilnehmen oder selbst eine Debatte eröffnen: www.srgd.ch/forum. Neu können alle an Umfragen teilnehmen; das Forum hinge-gen bleibt exklusiv für Mitglieder.

WettBeWerB

Auflösung und Gewinnerin aus LINK 5/111983 führte die SRG die drittte Programmkette für ein jugendliches Publikum ein: DRS 3 in der Deutschschweiz, Couleur 3 in der Suisse romande und Rete 3 in der Svizzera italiana. Belinda Schegg aus Zürich hat die richtige Antwort gewusst und gewinnt zwei Karten für die Livesendung «Benissimo».

Talon bis 19. September 2011 einsenden an: SRG Deutschschweiz, Redaktion LINK, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich

Wie ist die SRG SSR heute rechtlich organisiert?

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SRG-Rätselfragen

Karten für «Benissimo» zu gewinnen!

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A: Privater Verein B: Öffentlich-rechtliches Unternehmen C: Aktiengesellschaft

Wie ist die SRG SSR heute rechtlich organisiert?

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4 Ausgabe 6/2011

Die Unterhaltungssparte des Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) steht unter Beschuss. Am Leutschenbach aber bleibt man locker. Denn Unterhaltung gehört laut Bundesverfassung und Konzession zum Service public. Ausserdem steht man hier hinter seinem Programm. Trotzdem wird sich einiges ändern. Beispielsweise soll der Samstagabend ein Facelift bekommen.

«Unterhaltung ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit»

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Rolf Tschäppät, stellvertretender SRF-Unterhaltungschef: «Heute sind mehrteilige so genannte Event-Staffeln und Themenshows im Trend. Jene Formate, über die man auch noch Tage danach spricht.» Im Bild: «Alpenrose» -Gewinnerin Carina Walker und Vater Willy, 2011.

Zu unterhalten bedeutet: für Zerstreuung und Zeitvertreib sorgen. Bei der Umsetzung sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Für Fernsehmacher heisst das, den Ge-schmack und das Interesse der Zuschauer zu treffen; sie «abzuholen», wie man so sagt. Dies mittels guter Geschichten, die beim Publikum Emotionen wecken. Ein Patentre-zept dafür gibt es nicht. Denn: «Unterhal-tung ist keine exakte Wissenschaft», sagt Rolf Tschäppät, Bereichsleiter Comedy und Quiz und stellvertretender Unterhaltungs-chef beim Schweizer Radio und Fernsehen (SRF). Natürlich würde es einige Regeln

geben, die eingehalten werden müssten, aber es sei auch immer ein Ausprobieren. «Eine Garantie, dass eine Sendung beim Publikum gut ankommt, gibt es nicht.» Das sei schon immer so gewesen.

Rekordtief – welches Rekordtief?

Der Insider vom Leutschenbach zeigt sich gelassen. Das mag zunächst überraschen. Denn wer in den vergangenen Monaten die Berichterstattung in den Medien auf-merksam verfolgt hat, bekam dort einen anderen Eindruck vermittelt: Mal war von

einer «Dürre am Leutschenbach» die Rede (NZZ Online), mal davon, dass beim SF die Zuschauer wegzappen (Blick.ch). «Dass unsere Quoten generell sinken, stimmt ein-fach nicht», so Tschäppät. Bei der Ausle-gung der Zahlen müsse man vorsichtig vor-gehen – und vor allem differenzieren: So stimme es zwar, dass die Quote von SF zwei in diesem Frühling zurückging, aber dies sei in Jahren ohne grosse Sportanlässe wie etwa einer Fussball-WM oder den Olympi-schen Spielen immer so. Auch in seiner ei-genen Abteilung sieht er keinen Grund zur Beunruhigung: «Ich möchte gerne mal wis-

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sen, wo bei uns die Quote so tief sein soll, wie man liest.» Tschäppäts Vorgesetzter, SRF Unterhaltungschef Christoph Gebel, bläst ins gleiche Horn: Im internen News-letter zieht er «eine sehr positive Bilanz

«Regelmässig wurde die Quotengrenze von 30 Prozent geknackt, oftmals sogar die magischen 40 Prozent.»

Christopf Gebel, Unterhaltungschef SRF

über die Leistungen der Abteilung Unter-haltung», schliesslich hätte man regelmäs-sig die Quotengrenze von 30 Prozent ge-knackt, «oftmals sogar die magischen 40 Prozent». Und das, obwohl die Zuschauer-zahlen aus dem Netz derzeit aus techni-schen Gründen noch nicht in die in den Medien diskutierte Quote mit einfliessen.

Doch: «Nicht nur die Grösse des Publi-kums zählt, sondern auch deren Zufrie-denheit mit dem Programm, die Qualität der Formate», sagt Rolf Tschäppät. Die an der Erhebung zur Einschaltquote teilneh-menden Zuschauer sind deswegen auch aufgefordert, die jeweiligen Sendungen zu benoten. Denn ein Format, das nicht zur Primetime läuft oder nur eine spezielle Zielgruppe anspricht, hat naturgemäss eine niedrigere Quote. Wenn es trotzdem hervor-ragende Bewertungen bekommt, läuft es weiter. Wenn nicht, muss das Konzept ge-prüft und überarbeitet oder die Sendung im schlimmsten Fall aus dem Programm genommen werden, so Tschäppät. Wichtig für die Programmgestaltung sei aber auch

das Feedback aus den verschiedenen Fo-ren, oder jenes, das beim Kundenservice des Schweizer Radio und Fernsehen ein-geht. Die Rückmeldungen sind vielfältig, wie die Beispiele aus dem LINK-Forum ex-emplarisch zeigen: Während sich manche nach Vergangenem sehnen – «Irgendwie vermisse ich ‹Teleboy›» – , wünschen sich andere Veränderungen, wie etwa neue Mo-deratoren oder einen stärkeren Bezug zur eigenen Kultur. Wieder andere sind mit dem Istzustand zufrieden: «In vielen Sen-dungen kann ich vom Alltag abschalten, auftanken und einfach nur geniessen. Das liebe ich!» Zuschauer und Trägerschaftsmit-glied Peter Gadient bringt es auf den Punkt: «Da es hier unterschiedliche Geschmäcker gibt, muss man auch ein gewisses Mass an Toleranz aufbringen.»

Neue Strategie – Antwort auf Kritik?

Tatsache ist: Bei SRF wird sich etwas ändern. Das hat Christoph Gebel im Juli in einem Interview mit der Zeitung «Der Sonntag» angekündigt. So soll in Zukunft beispielsweise noch stärker auf den Sams-tag als Unterhaltungsabend gesetzt werden. Zudem sind vermehrt Event-Staffeln und Themenshows geplant. Auch personell will der Unterhaltungschef neue Wege beschreiten. Die Vorsprechen (Castings) und Trainings für neue Moderatoren laufen bereits auf Hochtouren. Bis diese auf dem Bildschirm zu sehen sind, dauert es aber noch. Denn die Ausbildung braucht Zeit.

Was den Kritikern wie die Bestätigung ihrer Argumentation vorkommt, ist das normale Vorgehen des Unternehmens am Leutschenbach. Hier werden die Pro-grammstrukturen kontinuierlich überprüft und, wenn nötig, angepasst. Nicht der Be-schuss von aussen, sondern die eigenen Erfahrungen hätten zu der Entscheidung einer Reorganisation geführt. So hätten nicht zuletzt Formate wie «Alpenrose» oder «Die grössten Schweizer Talente», das im ersten Quartal regelmässig Jung und Alt vor die Mattscheibe bannte, ein-drucksvoll bewiesen, dass der Samstag-

1957: Werner Hausmann, Moderator «Eifach, dopplet oder nüt».

1977: Jürg Randegger, Moderator «Waagrecht – Senkrecht».

1989: Kurt Felix, Moderator «Supertreffer», mit den Gipsy Dancers.

1993: Heinz Margot (Mitte), Moderator «Megaherz» mit Spielteams.

2011: Showgewinnerin Maya Wirz (rechts) mit den 2.- und 3.-Platzierten in «Die grössten Schweizer Talente».

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Diskutieren Sie mit!Wie würden Sie das Samstagabend-TV-Unterhaltungsprogramm gestalten? Ihre Meinung und Ideen interessieren uns – diskutieren Sie im Mitgliederforum mit unter www.srgd.ch/forum (Login erforderlich).

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6 Ausgabe 6/2011

abend – allen Unkenrufen zum Trotz – gros-ses Potenzial für Unterhaltungssendungen bietet. Es stimme zwar, so Tschäppät, dass die Schweizer am Wochenende in den Aus-gang gehen. Doch gerade viele junge Leute würden das Haus nicht vor 23 Uhr verlas-sen. Wenn man das bei der Programm-planung berücksichtige, könne von Kon-kurrenz «von der Gasse» keine Rede sein. Besonders dann nicht, wenn das Programm den Geschmack der Zuschauer trifft.

«Unterhaltung ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit», erklärt Rolf Tschäppät eine wei-tere geplante Veränderung. Denn statt, wie früher üblich, Sendungen langsam einzu-

führen – sprich: sie vier- bis fünfmal pro Jahr auszustrahlen – und über Jahrzehnte im Programm zu halten, sind heute mehr-teilige so genannte Event-Staffeln und The-menshows im Trend. Jene Formate, über die man auch noch Tage danach spricht.

«In vielen Sendungen kann ich vom Alltag abschalten, auftan-ken und einfach nur geniessen. Das liebe ich!»

Manuel Grabner, Zuschauer und SRG-Mitglied

Diese Sendungen werden im Block pro-grammiert und bei Erfolg im nächsten

SchWeizer radio und FernSehen

Vom Suchen und Finden der Emotionen

Die TV-Trends für das zuschauerstarke Winterhalbjahr 2011/2012 sind im deutschsprachigen Fernsehen im Grunde genommen die alten: Casting-Shows (etwa Talente, Sangeskünste, aber auch Tiere und Kinder), Ranking-Shows (Hit-paraden der beliebtesten oder unbelieb-testen Dinge), Kochsendungen aller Art (wobei gewisse Varianten durchaus möglich wären – zum Beispiel backen statt kochen), Make-over-Sendungen (alles, was man verschönern kann, also beispielsweise Häuser, Gärten, Autos und Menschen) sowie Quiz- und Spiel-sendungen (die Bandbreite reicht vom Wissensquiz bis hin zu Spielen, bei de-nen die Kandidaten auf jede erdenkliche Art ins Schwitzen kommen) und Come-dy. Trotz der baldigen Pensionierung der Sat.1-Richterin Barbara Salesch, die in

den vergangenen zwölf Jahren weit über 2000 Urteile gefällt hat, sind im Tagespro-gramm alle Formen von Scripted Reality (pseudorealistische Sendungen, deren In-halt und Figuren frei erfunden sind, siehe zum Beispiel RTL von 14 bis 17.30 Uhr), weiterhin wichtig. Im Kommen sind Sen-dungen mit Altruismus-Absicht, in denen TV-Stationen einfachen oder armen Men-schen helfen. Beispiele: Urlaubsreporter erstreitet nachträglichen Rabatt für Horror-Sommerferien, «Anwältin der Armen» pocht beim Sozialamt auf Zustupf, Chef

Was in nächster Zukunft über unsere Mattscheibe flimmern wird, hängt stark von den Trends in unseren deutsch-sprachigen Nachbar ländern ab. SRF-Programmentwickler Martin Bloch blickt über die Schweizer Grenze.

arbeitet verdeckt in eigener Firma und beseitigt Missstände, Sohn erspielt in Quizsendung Geld für lebensrettende Operation, etc. Aufwind haben auch Gefühlssendungen, die man neudeutsch «Emotainment» nennt: Es wird wieder vermehrt verziehen, geheiratet und gesucht. Und schliesslich werden alte Erfolgsformate wieder ins Programm genommen, wie jüngst «Dalli Dalli» beim NDR oder bald «Die grosse Chance» im ORF.

Martin Bloch, Programmentwickler SRF

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Tradition wird zum Trend: «Dalli Dalli» ist nach 40 Jahren wieder im NDR-Programm. Im Bild Moderator Kai Pflaume (Mitte) mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern, August 2011.

Jahr neu aufgelegt, zum Beispiel «Die grös-sten Schweizer Talente» und «Alpenrose». Das heisst aber nicht, wie in vielen Medi-en berichtet, dass Traditionssendungen wie beispielsweise «Benissimo» oder «Happy Day», die auch heute noch gut funktionieren, deswegen abgesetzt wür-den. «Das wäre Schwachsinn und falsch», darüber ist man sich am Leutschenbach einig. Denn, wie es so schön heisst: Die Mischung machts. Deswegen gibt es auch im nächsten Jahr ein Wiedersehen mit den genannten Strassenfegern, aber auch die Begegnung mit neuen Bausteinen wie einem Comedyabend oder einem Quiz.

Fee Riebeling

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7Ausgabe 6/2011

Dynamisch im Dienste der Svizra Rumantscha

ein Blick nach Graubünden

Dank dem Engagement der SRG.R: Das Grossraumbüro in Chur, in dem die Redaktionen konvergent arbeiten. Im Bild die Redaktion Information bei der Besprechung der Tagesthemen.

Die Svizra Rumantscha wird institutionell in der SRG durch die SRG SSR Svizra Rumantscha vertreten. Basis dieses 1946 unter dem bezeichnenden Namen «Cuminanza rumantscha da radio e televi-siun (CRR)» gegründeten Vereins sind die rund 800 Mitglieder. Das komplexe Gebilde der Svizra Rumantscha mit ihren regiona-len Eigenheiten, die besonders durch die Idiome der Talschaften charakterisierbar sind, schlägt sich auch in der SRG.R nie-der: Die Besetzung der Ämter erfolgt zu-erst einmal nach dem Prinzip der regio-nalen Ausgewogenheit.

Neuwahlen im Frühjahr 2012

Organisiert ist die SRG.R wie die anderen Trägergesellschaften der SRG SSR: Regio-nalvorstand mit 6 Mitgliedern, Regionalrat mit 20 und Publikumsrat mit 15 Mitglie-dern. Duri Bezzola steht als Präsident dem Verein seit 2005 vor, gleichzeitig ist er auch Mitglied des nationalen Verwaltungsrats und Präsident diverser Ausschüsse. Auf-grund der Alterslimite von 70 Jahren endet seine Amtsperiode Ende 2012, im Frühjahr 2012 erfolgen die Wahlen für die nächste Amtsperiode.

Sonderstatus

Innerhalb der SRG SSR besitzt die SRG.R einen Sonderstatus: Sie ist sowohl eine Regionalgesellschaft wie die SRG.D, RTSR und Corsi als auch eine Mitgliedgesell-schaft der SRG.D. Diese «sonderbare» Kon-stellation hat historische Gründe: Die CRR war in ihren Anfangszeiten Mitglied der Region DRS, wurden damals die wenigen Radio- und die noch wenigeren Fernseh-sendungen ja auf Radio DRS beziehungs-

Wussten Sie, dass die SRG in der rätoromanischen Schweiz auch eine Mitgliedgesellschaft der SRG Deutschschweiz ist? Und doch gleichzeitig eine eigenständige Regionalgesellschaft darstellt? Die SRG Rumantscha – kurz SRG.R – stellt sich vor.

weise Fernsehen DRS ausgestrahlt. 1984 «schenkte» der damalige Bundespräsident Leon Schlumpf den Rätoromanen die so genannte vierte UKW-Sendekette in Grau-bünden, die zur Autonomie für die Radio-programme in rätoromanischer Sprache führte. Die Erstausstrahlung der Fernseh-programme erfolgt heute noch auf SF 1, mit Wiederholungen auf SF zwei, SF info, RTS und RSI.

Im Zuge der Reorganisation der SRG SSR in den achtziger Jahren wurde die CRR, die später den Namen SRG SSR Svizra Rumantscha annahm, eine regionale Trä-gergesellschaft der SRG und RTR Radio-televisiun Svizra Rumantscha eine Unter-nehmenseinheit der SRG.

Das Medienhaus

Am 6. Juni 2006 wurde das neue Me-dienhaus der SRG SSR in Chur an der

Masanserstrasse 2 eingeweiht. Wahrhaftig: ein Höhepunkt in der Geschichte der SRG.R. Tatkräftig haben die Präsidenten Luregn Mathias Cavelty und Duri Bezzola für dieses Medienhaus gearbeitet. Treiben-de Kraft war der damalige Direktor von RTR Bernard Cathomas. Dieses neue Medi-enhaus führte zum ersten konvergenten Medienhaus der SRG. Der damalige Chef-redaktor und heutige Direktor Mariano Tschuor führte die journalistische Konver-genz bei Radio, TV und Multimedia ein. Gleichzeitig erfolgte die technische und administrative Konvergenz. Dies ist ein Meilenstein für die Trägergesellschaft wie auch für die Unternehmenseinheit, die – ebenfalls eine «Sonderstellung» innerhalb der SRG – personell, administrativ und in ihren ausserprogrammlichen Aktivitätensehr eng zusammenarbeiten.

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8 Ausgabe 6/2011

«Da sind ja so viele Leute involviert, fast wie in einem Operationssaal!», staunt Werner Bischoff. Damit meint er die aufwändigen Dreharbeiten für den neuen TV-Trailer der SRG Deutschschweiz mit Kulturmoderato-rin Monika Schärer. Bischoff ist Mitglied der SRG Zürich Schaffhausen und eines von zwölf Trägerschaftsmitgliedern, die im Frühsommer die Produktion der sieben neuen Werbespots aus nächster Nähe miterleben durften; während der Dreh-

arbeiten als Zuschauer, danach als Statisten in «Fotoshootings» mit den «Stars» von Fernsehen und Radio.

Auch die vierjährige Anina durfte Sport-moderatorin Steffi Buchli im Studio be suchen und ihr viele Fragen stellen. Anina wird in nächster Zeit ziemlich stolz sein, denn: Sie wird zwar nicht in den neu-en Trailers zu sehen sein, dafür aber auf der neuen Internetseite der Trägerschaft.

Und ein Besuch auf die Website (www.srgd.ch / www.mitglied.ch) lohnt sich nicht nur der persönlichen und exklusiven Bildern aus den Dreharbeiten wegen. Auch die grosse Fotogalerie, die überregionale Veranstaltungsagenda, das Mitgliederforum, die regelmäs-sigen Mit-gliederaktionen und vieles mehr sind eine «Schatzkiste» neuer Angebote. Eine Aus-wahl davon ist auch für (Noch-)Nicht-Mit-glieder zugänglich, wie zum Beispiel die

Sieben TV-Trailers, Radio-Spots, eine umgebaute und neu gestaltete Internetseite, ein Relaunch des beliebten Newsletters «Inside SRG SSR» und die «Geburt» eines attraktiven Facebook-Auftritts – das sind die ersten Ergebnisse des grossen Projekts «Zivilgesellschaftliche Rolle der Trägerschaft».

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Ein visuelles Potpourri aus den Dreharbeiten des neuen SRG.D-Trailers und aus den neuen oder neu gestalteten Plattformen der Träger-schaft (Internetseite, Facebook und Newsletter «Inside SRG SSR»).

Neu gebaut und frisch gestrichenwerbespots, web, Facebook und Newsletter

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9Ausgabe 6/2011

Umfragen, die neu auch für die breite Öffentlichkeit offen sind. Zudem sind nun alle sechs Mitgliedgesellschaften mit ihren regionalen Informationen direkt auf die-ser Seite zuhause.

Beim wöchentlichen elektronischen Newsletter «Inside SRG SSR» wurde das Design aufgefrischt, wobei das inhalt-liche Konzept unverändert bleibt. «Inside SRG SSR» informiert nach wie vor kurz

zusammengefasst über Aktualitäten zum Service public der SRG SSR, die Program-me von Schweizer Radio und Fernsehen SRF sowie die elektronische Medienszene in der Schweiz. Neu ist «Inside SRG SSR» nicht mehr nur für Mitglieder zugänglich, sondern kann von allen Medieninteres-sierten kostenlos auf der neuen Internet-seite www.srgd.ch abonniert werden. Ex-klusiv für Mitglieder sind nach wie vor die Mitgliederaktionen.

Alle Medien wenden sich der neuen Ge-neration zu – auch die SRG.D. Mit ihrem neuen und erfrischenden Facebook-Auf-tritt (www.facebook.com) ermöglicht sie die Nähe zum jungen und jung gebliebe-nen Publikum – und zum Radio und Fernsehen. Denn mit allen neuen Auftrit-ten bleibt für die Trägerschaft eines klar: «Unser Engagement ist Programm!»

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10 Ausgabe 6/2011

Nachhaltigkeit von fern gesehen

Publikumsräte zu Besuch bei «die hüttenbauer»

Mittwoch, 6. Juli 2011, im Hohrainwald Niederhelfenschwil zwischen Wil und Bischofszell: Es ist der dritte Tag der drei-wöchigen Sommerserie «Schweiz aktuell – Die Hüttenbauer». Drei Männer und zwei Frauen bauen mit modernen Werkzeugen eine Hütte aus frisch geschlagenem Holz. Wobei sie sich vorgenommen haben, dies nachhaltig zu tun. Heute besuchen Behör-denvertreter aus der Region, verschiedene andere Gäste und auch zwei Publikumsrä-te und eine Publikumsrätin den Schau-platz. Man muss nicht lange suchen: Das Gebiet ist weiträumig mit einem rot-weis-sen Plastikband abgesperrt. Personal einer Sicherheitsfirma patrouilliert. Und Flavia mit ihren Satellitenschüsseln und Anten-

nen ist unübersehbar am Waldrand par-kiert. Flavia heisst das Fahrzeug, das die Fernsehsignale zu den Zuschauerinnen und Zuschauern nach Hause schickt. Jeweils via Satellit, 35 000 Kilometer rauf und wieder runter.

Durchdringendes Motorengeräusch weist an diesem Julinachmittag den Weg. Eine mobile Sägerei verarbeitet das in den ers-ten beiden Tagen geschlagene Holz. Re-vierförster Leo Hess erklärt, dass diese mobile Sägerei eine der modernsten der Schweiz sei. Viel von dem, was er sonst noch ausführt, ist wegen des Lärms nicht zu verstehen. Am Abend in der Sendung wird der Energieverbrauch, den Moderator

Michael Weinmann jeweils bildhaft zeigt, indem er Sägemehl in einen Glaszylinder schüttet, massiv nach oben schnellen.

Faszinierende Fernsehsets

Publikumsrat Mark Balsiger ist zum ersten Mal bei einer Fernsehproduktion dabei. Ihn interessiert vor allem die technische Seite des Fernsehhandwerks: «Am Bild-schirm sieht man ja nur einen kleinen Ausschnitt der Realität.» Für Arthur Oehler, seit beinahe zwölf Jahren im Publikumsrat und zudem Präsident der Programmkom-mission SRG Ostschweiz, sind Fernsehsets nichts Aussergewöhnliches mehr – und doch immer wieder faszinierend.

«Schweiz aktuell» berichtete im UNO-Jahr des Waldes 2011 während drei Juliwochen aus dem Hohrainwald im Kanton St. Gallen. Im Fokus standen fünf Menschen und der Bau einer Waldhütte. Und auch ein bisschen die Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz.

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Ein Blick hinter die Kulissen bei «Die Hüttenbauer».

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Ausgabe 6/2011

Stefania Stefanelli Biondo wurde 1967 in Zofingen (AG) ge-boren, wo sie auch heute noch mit ihrem Ehemann wohnt. Nach der Lehre als medizinische Praxis-assistentin hat sie be-rufsbegleitend die Maturität erlangt und an der Universität Zürich Rechtswissen-schaft studiert. Sie leitet nun das Back-office eines Rechtsdienstes, ist Arbeits-richterin am Arbeitsgericht Zofingen und bildet sich zur Sozialversicherungsfach-frau weiter. Sie ist Vorstandsmitglied der SRG AG SO sowie Mitglied derer Pro-grammkommission und neu auch Publi-kumsrätin. Stefanelli: «Ich bin fasziniert von der rasanten Weiterentwicklung der heutigen Medienformen wie Radio, Print, Internet und Fernsehen und es ist mir ein Anliegen, dass dabei die Qualität nicht auf der Strecke bleibt.»

Jürg Seiberth ist mit den Sendungen von Radio Beromünster und Schweizer Fern-sehen aufgewachsen. Später absolvierte er ein Praktikum beim Schweizer Fernsehen, schrieb Hörspiele und arbeitete in der Marketingabteilung von Schweizer Radio DRS. Seit zehn Jahren arbeitet er selbständig als Autor, Texter und Gestalter von Drucksachen und Web-auftritten und und gestaltet Medienpro-dukte aller Art. Im Vordergrund seines Me-dienkonsums stehen vor allem Bücher und das Internet, beispielsweise Podcasts, Audiobooks, E-Books und Musikplattfor-men. Ihn interessieren fiktive Literatur und alle dramatischen Gattungen. Seine Hauptinformationsmedien sind DRS 4 News und die Onlineplattformen der SRG. Seiberth: «Eine Schweiz ohne die SRG möchte ich mir lieber nicht vorstellen.»

Stefania Stefanelli Biondo.

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Der Publikumsrat beobachtete im August die Sendungen «Schweiz aktuell im Wald – Die Hüttenbauer» (SF 1) und «Input» (DRS 3). Das ausführliche Communiqué mit den Ergebnissen aus den Gesamtberichten und der Diskussion finden Sie unter www.publikumsrat.ch.

Jürg Seiberth.

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Neugierig auf das, was er bei den Hütten-bauern antreffen wird, ist auch Albert Kläger. Der 37-jährige Zimmermann aus Bütschwil wäre der Ersatzmann gewesen, wenn Bauteam-Mitglied Michael Koller aus irgendwelchen Gründen ausgefallen wäre. Gern hätte er, der Blockbauspezialist und Sportholzfäller, bei «Schweiz aktuell – Die Hüttenbauer» mitgemacht, denn: «Ich fühle mich einfach wohl im Wald.» Und nach einem fachmännischen Blick in die Werkzeugkiste der Gruppe meint er: «Wenn man diese guten Werkzeuge sieht, reizt einen das Mitmachen noch mehr.» Ist er neidisch auf Michael Koller? «Nein, das bin ich nicht», antwortet Albert Kläger und betont: «Michi ist ein super Typ. Ich bin überzeugt, er hat das Projekt von A bis Z

im Kopf und weiss jetzt schon genau, wie es mit dem Hüttenbau laufen wird.»

Apéro für die Gäste

Ganz so klare Vorstellungen von den nächs-ten Mahlzeiten hat Liza Andrea Kuster viel-leicht noch nicht. Die Miss Earth Schweiz 2010, die als so genannte Abenteurerin im Projekt mitmacht und vor allem für Essen und Trinken zuständig ist, trifft soeben mit Velo und Anhänger vom Einkaufen ein und verstaut nun die Vorräte in der improvi-sierten Zeltküche. Für die Gäste auf dem Fernsehset gibt es währenddessen einen reichhaltigen Apéro mit viel Fleisch. Und danach die Möglichkeit, die Livesendung direkt mitzuverfolgen.

«Helm auf», weist der Revierförster Leo Hess noch kurz vor Sendebeginn an und gibt ein energisches Zeichen Richtung Waldarbeiter hin. Man will ja nicht die Suva verärgern. Äusserst konzentriert auf dem Set wirkt der 13-jährige Christian Jung aus Niederhelfenschwil. Der Oberstu-fenschüler hat dieses Jahr einen ganz be-sonderen Ferienjob: Er ist Kabelträger und sorgt dafür, dass sich der Kameramann auf dem kleinen Wald-Moderationsplatz leicht und rasch bewegen kann, ohne dass sich die dicken Kamerakabel im Geäst verhed-dern oder an Steinen hängen bleiben.

Hinter die Kulissen sehen

Mark Balsiger ist erstaunt: «Ich bin froh um die Möglichkeit, hinter die Kulissen dieser Sendung zu sehen. Hier auf dem Platz wirkt alles weniger gigantisch als zu Hause vor dem Bildschirm.» Sein Ratskollege Arthur Oehler nickt und ergänzt: «Mich interessiert vor allem, ob der pädagogische Ansatz der Sendereihe zum Thema Ökologie im Laufe der Sendereihe genügend Raum erhalten wird.» Und von Nachhaltigkeit redet so-eben auch der Moderator Michael Wein-mann. Wobei: Man versteht kaum ein Wort, weil im Hintergrund nach wie vor die mo-bile Sägerei lärmt und noch bis zum Ein-bruch der Nacht weiter gearbeitet wird.

Cornelia Diethelm

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12 Ausgabe 6/2011

Soll und darf die Ombudsstelle aufgrund von neuen Erkenntnissen eine frühere Beurteilung über eine Sendung revidieren? Mit dieser unüblichen, aber wichtigen Grundsatzfrage hatte sich die Ombudsstelle kürzlich zu befassen.

Neue Fakten, neue Beurteilung?

wunsch nach Überprüfung eines Schlussberichts

Ausgangslage war eine Beanstandung des Beitrags «Kormorane: viel Geschrei um schwarze Vögel» in der Sendung «NETZ NATUR» vom 6. Mai 2010 (siehe LINK 4/2010). Im damaligen Beitrag ging es ins-besondere um den Entscheid des Bundes-amtes für Umwelt BAFU, auf einer künstli-chen Insel im Vogelschutzgebiet Fanel am Neuenburgersee die Kormorankolonie zu regulieren. Dieser Entscheid wurde in der Sendung unter anderem mit der Begrün-dung kritisiert, die Schäden für die Berufs-fischerei seien gar nicht bewiesen worden.

Teilweise berechtigt

Die Ombudsstelle kam damals zur Über-zeugung, dass die Beanstandung als teil-

weise berechtigt anzusehen sei. Zwar wa-ren verschiedene Kritiken am Entscheid des BAFU nachvollziehbar, doch einzelne Aspekte seien nicht oder zu einseitig be-rücksichtigt worden. Insbesondere wurde von vornherein infrage gestellt, dass die Kormorane tatsächlich grössere Netzschä-den anrichten und so der Berufsfischerei schaden. Das Publikum konnte sich somit ungenügend eine eigene Meinung bilden.

Kritik bestätigt

Mit dem Entscheid vom 14. April 2011 hat nun das Bundesverwaltungsgericht (BVGer) eine Beschwerde von Naturschutzvereini-gungen gegen die Massnahmen zur Regu-lierung der Kormorankolonie am Neuen-burgersee gutgeheissen. Das BVGer kam zum Schluss, dass die Kormorane – wie in der Sendung zu Recht behauptet – keine untragbaren Schäden anrichten. Beim BAFU seien grössere Fehler unterlaufen. Die reinen Befragungen von betroffenen Fischern kön-nen nicht als Schadensbeweis gelten. Die Bewilligung zu Eingriffen gegen die Kormo-rankolonie wurde deshalb aufgehoben.

Schlussbericht revidieren?

Im Namen des Schweizer Vogelschutz SVS hat somit dessen Geschäftsführer Werner Müller die berechtigte Frage aufgeworfen, ob es nicht angezeigt wäre, den Schlussbe-richt der Ombudsstelle zu revidieren. Ver-schiedene damals infrage gestellten Aus-sagen der Sendung sind nun durch das BVGer vollumfänglich bestätigt worden. Dieser Entscheid würde beweisen, dass die Sendung «NETZ NATUR» gut recher-chiert war.

Aufgrund der neuen Sachlage erachtet die Ombudsstelle den Wunsch nach An-passung des Schlussberichts als nach voll-ziehbar. Dies umso mehr, als man leider feststellen muss, dass der Schlussbericht in der Fischerei- und Jagdpresse fälschli-cherweise als Beweis zitiert wurde, um den Kormoran als Schädling darzustellen. Der Wunsch nach Überprüfung des Schlussberichts scheint berechtigt zu sein, denn aufgrund der Erwägungen des Bun-desverwaltungsgerichts wäre die Ombuds-stelle möglicherweise zu einer anderen Beurteilung gekommen.

Doch – und dies ist entscheidend – hatte die Ombudsstelle die Sendung auf Basisder Kenntnisse zum Zeitpunkt der Aus-strahlung und nicht aus heutiger Sicht zu bewerten. Bei den damaligen Kenntnissen sind die Bemerkungen und Beurteilungen weiterhin als berechtigt, differenziert und ausgewogen anzusehen. Eine Revision er-scheint somit weder möglich noch sinn-voll zu sein.

Nachdem das Publikum über diese Ange-legenheit durch die Veröffentlichung des Entscheids des BVGer breit informiert wurde, scheint der Ombudsstelle eine An-passung ihrer damaligen Ausführungen auch nicht notwendig zu sein. Ich bin froh, dass die Verantwortlichen vom Schweizer Vogelschutz diese Haltung der Ombuds-stelle akzeptiert haben.

Achille Casanova

Keine Revision des Schlussberichts: Die Ombudsstelle hatte die Sendung aufgrund der Kenntnisse zum Zeitpunkt der Ausstrahlung zu bewerten.

Ombudsstelle DRS, Kramgasse 16,3011 Bern, www.ombudsstelledrs.ch

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Page 13: LINK 6/11 - SRG Deutschschweiz

Von der VerführungEr begleitet mich fast überall hin. Am liebsten ist mir seine Ge-

sellschaft beim Kochen. Aber auch die Haus- und Gartenarbeit

fällt mir leichter, wenn er dabei ist. An gewissen Abenden kommt

er mit ins Bett. Wobei ich bei seinen sanften Worten manchmal

wegdöse. Wache ich wieder auf und höre ihn noch immer reden,

ist mir das jeweils ein bisschen peinlich. Auch wenn es Momente

gibt, in denen ich ihn verärgert und mit einer einzigen Handbe-

wegung zum Schweigen bringe, bin ich doch richtiggehend

süchtig nach ihm. Er holt die Welt zu mir in die Bündner Berge,

berührt mein Herz, bringt mich zum Lachen, Staunen, Weinen.

Nur im Büro ertrage ich ihn kaum. Und nie darf er mit mir in die

Badewanne. Das wäre viel zu gefährlich. Vor allem für ihn, mei-

nen grossen Helden – den kleinen Radioempfänger iPAL.

Der Morgen beginnt mit Wetterprognosen und mit klassischer

Musik. Dann setze ich mich an den Computer. Aber in jeder

Pause drehe ich den Radioempfänger fast reflexartig

wieder an. Beim Mittagessen bin ich regelmässig mit

der Sendung ‹Rendez-vous› verabredet. Und nach dem

‹Tagesgespräch› ist mein Geschirr abgewaschen und

ich bin wieder fit für weitere Büroarbeit. Gerne lasse

ich mich aber auch am Nachmittag zwischendurch

vom Radio verführen. Zur Einstimmung in den Abend

gehören später ‹Apéro›, ‹Kontext› und ‹Echo

der Zeit›. Und es ist mir egal, auf welcher

DRS-Senderkette das Programm ausgestrahlt wird, das mich

interessiert. Ich bin eine ‹Wechselhörerin› und switche locker

zwischen DRS 1, 2 und 3 hin und her.

Radio bedeutet für mich Information, Kultur, Musik und damit

Anregung und Horizonterweiterung. Nachrichten und Hinter-

grundberichte von den Schrecken auf dieser Welt kann ich nur

übers Ohr aufgenommen knapp ertragen. Bewegte Bilder hinge-

gen überfordern mich, krallen sich schmerzhaft in Kopf und

Herz fest. Deshalb nutze ich das Medium Fernsehen vorwiegend

für Kultursendungen – und zur Entspannung. Ja, ich gestehe, ich

schaue mir nicht nur hochgescheite, stimmungsvolle Dokumen-

tationen an, sondern ich ziehe mir manchmal auch kitschige

Liebesfilme oder triviale Unterhaltungsshows rein. Als Publi-

kumsrätin der SRG Deutschschweiz zur Klärung immerhin noch

so viel: Die Kultursendungen schaue ich mir meis-

tens auf SF an, allenfalls noch auf 3sat und

Arte. Für die Sendungen, die in die Sparte

‹Chillen› passen, gehe ich hingegen häufig

fremd – mit Privatsendern aus dem Aus-

land. Aber jedes Mal kehre ich reumütig

und mit dem Vorsatz, künftig fernsehabsti-

nent zu leben, zu meiner grossen Liebe

zurück – dem kleinen Begleiter iPal.

Cornelia Diethelm, Fanas GR Publikumsrätin SRG.D

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13Ausgabe 6/2011

Kommentare zur Carte blanche:[email protected]

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14 Ausgabe 6/2011

Im Herzen Berlins, in einem Hotel nahe Funkturm und Alexanderplatz unterge-bracht und mit ÖV-Wochenkarte ausgestat-tet, traf man sich nach der Ankunft im «Alten Fritz» zu einem deftigen Berliner Mittagessen. Anschliessend folgte eine über dreistündige, geführte Wanderung rund um die ehemalige Zonengrenze mit Start am «Tränenbahnhof» Friedrichsstrasse.

Berlin – Hauptstadt und Medienzentrum

Mit der SRG Zürich Schaffhausen auf Bildungsreise

eines gleichschenkligen Dreiecks, mit Klinker- und Keramikplatten verkleidet, beherbergt neben unzähligen Büroräu-men drei grosse Sendesäle, über zehn Auf-nahmestudios sowie Proben- und Schalt-räume. Im Mai 2008 eröffnete der RBB den neuen Redaktions- und Sendekomplex von «Inforadio». Zusammen mit dem Nachrichtenprogramm entstehen dort

Unter der Leitung von Florian Schmid, Mitglied der Bildungskommission, reisten Ende Juni 20 Medieninteressierte für fünf Tage nach Berlin. Mit dabei waren drei Mitglieder der Programmkommission der SRG Zürich Schaffhausen. Aufgrund des grossen Erfolgs ist bereits eine nächste Medienbildungsreise in Planung.

auch TV-, Online- und Videotextnachrich-ten – das multimediale Zeitalter hat auch hier Einzug gehalten. 2009 verschmolzen die bisher getrennten Direktionen für Hör-funk und Fernsehen. Die SRF- Zukunft wird dort also bereits gelebt.

Die Wochenmitte war der Politik gewid-met. Ein speziell geführter Besuch im Bun-destag, von den unterirdischen Gängen bis in die Kuppel, brachten uns Architek-tur und Geschichte dieses einzigartigen Baus auf eindrückliche Art näher. Ein ex-klusiver Empfang und die Teilnahme an der Bundespressekonferenz inklusive an-schliessendem Gespräch mit einem Mit-glied des Vorstands gaben einen guten Einblick in die hektischen Tage vor dem Ferienbeginn.

Schon früh am Donnerstagmorgen starte-ten wir zur Teilnahme am ZDF-«morgen-

SRG ZüRich SchaffhauSen

Der erste mediale Höhepunkt war der Be-such von Radio Berlin Brandenburg RBB, dessen Sendegebiet rund sechs Millionen Einwohner umfasst – fast schon vergleich-bar mit Schweizer Verhältnissen. Neben dem RBB-Fernsehen, das auch der ARD zudient, unterhält der RBB sieben Radiosen-der («Radioberlin», «Antenne Brandenburg», «Radioeins», «Inforadio», «Kulturradio», den Jugendsender «Fritz» sowie das «Sorbische Programm».). Neben einem modernen Bau mit den Fernsehstudios ist der RBB im 1932 eröffneten Haus des Rundfunks in Charlottenburg untergebracht. In seiner Grösse und Ausstattung ist das Rundfunk-haus einzigartig in Europa. Ein massiver Ziegelbau von 155 Metern Länge, in Form

Vor Beginn der Sendung «maybrit illner».

Imposantes Studio des RBB.

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verhört, um sie zu belastenden Aussagen zu bewegen. Statt mit physischer Gewalt wurden die Häftlinge mit psychischen Methoden zermürbt. Über den Ort ihrer Haft liess man sie bewusst im Unklaren. Unglaublich, was Menschen Menschen antun können.

Zu später Stunde zurück im ZDF Studio, besuchten wir die Live-Sendung von Maybrit Illner, eine politische Gesprächs-runde. Interessant, wie wir Publikumsteil-nehmer sorgfältig platziert wurden, teil-weise auch umplatziert, bis das Bild farblich und nach allen anderen mögli-

Ausgabe 6/2011

Exakt zum Sommeranfang fand der traditio-nelle Sommeranlass der Vorstände und Kommissionen der SRG Zürich Schaffhausen statt. Die alljährliche Entschädigung für die vielen geleisteten Stunden für Sitzungen, Workshops und Projektarbeiten fand dieses

Jahr auf dem Rhein statt. Von und nach Eglis-au ging die Fahrt Strom auf und ab, begleitet von humorvollen Einlagen des Komikers Flurin Caviezel. Caviezel – bekannt auch durch die DRS-«Morgengeschichten» – reiste extra aus dem Bündner- ins Unterland

Viel Spass Rhein auf und ab Kommissionen und Vorstand auf Reisen

und sorgte für spassige Stimmung an Bord. Beim anschliessenden Landgang gab es gemütlich viel Zeit, um all die Witze, Spässe und ein hervorragendes Nachtessen zu verinnerlichen.

Oliver Schaffner

magazin», aufgenommen im Hof des ZDF-Hauptstadtstudios im Berliner Zollernhof. Das Studio ist sowohl vom Gebäude als auch vom Sendevolumen her das grösste und wichtigste Studio ausserhalb der Sen-dezentrale in Mainz. Hier werden «Berlin direkt», «maybrit illner», «Frontal21», «mor-genmagazin», «aspekte», «nachtstudio», «Was nun?» und «ZDF spezial» produziert. Neben dem ebenerdigen 300 m2 grossen Studio 1 wird auch 17 Meter unter der Erde in zwei weiteren Studios Fernsehen gemacht. Auf dem Dach, in 40 Metern Höhe, nimmt eine um 360 Grad schwenk-bare Kamera das pulsierende Leben von Berlin und speziell vom Brandenburger Tor auf, Bilder, die wohl jeder schon ein-mal gesehen hat.

Am Nachmittag besuchten wir die bedrü-ckende Gedenkstätte Hohenschönhausen, das frühere Stasi-Gefängnis, mit Führung durch Rainer Dellmuth, einen ehemaligen Insassen. Von der Aussenwelt hermetisch abgeschnitten und von Mitgefangenen meist streng isoliert, wurden hier während der DDR-Zeit die Gefangenen durch gut ausgebildete Vernehmer oft monatelang

chen Gesichtspunkten passte. Wie schon in der Früh, wurde das Publikum instru-iert und eingestimmt, wie das eben so üblich ist.

Neben all den geführten Aktivitäten blieb genügend Zeit für eigene kulturelle Ausflüge und es kam nur ganz am Schluss etwas Hek-tik auf, als der Bus zum Flughafen im Freitag-abendverkehr stecken blieb. Fazit: Wer sich für mehr als «glanz & gloria» oder «Traders» interessiert, dem ist diese Studienreise wärmstens zu empfehlen. Eine nächste Me-dienbildungsreise ist bereits in Planung.

Robert Spichiger

«Willkommen an Bord.» Präsidentin Evi Rigg begrüsst ihre Gäste.

Für beste Unterhaltung sorgte der Komiker Flurin Caviezel.

Die Witze und Spässchen aus dem Bünderland kamen sichtlich an.

In der Bundespressekonferenz.

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16 Ausgabe 6/2011

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Samstag, 17. September, ganzer TagTagesseminar mit Workshops «Altes Radio – Neue Medien». Mitglieder aller Sektionen. Pädagogische Hochschule Zürich, Kantons-schulstr. 3, Zürich. Info/Anmeldung: SRG ZH SH, Tel. 044 366 15 44 oder www.rfz.ch

Montag, 19. September, 19.15 UhrLive-Aufzeichnung «Literaturclub» auf SF 1, Papiersaal Sihlcity, Zürich. Alle Mitglieder. Tickets: Tel. 044 305 66 11 oder www.literaturclub.sf.tv

Mittwoch, 21. September, 18.00 UhrFührung durch das Fernsehstudio Zürich. Mitglieder Sektion 4 (SH/ZH Unterland/ Winterthur). Anmeldung: Rolf Dietiker, Tel. 044 869 21 19, oder [email protected]

Sonntag, 2. Oktober, 10.00 UhrSendung «Persönlich». Mitglieder aller Sektionen. Restaurant Terroir, Zürich. Türöffnung ab 9 Uhr. Eintritt frei. Infos: www.drs1.ch oder Radiofon 0848 80 80 80.

Mittwoch, 26. Oktober, 18.00 –21.00 UhrGeschichte und Tätigkeitsgebiet der SRG Zürich Schaffhausen. Fernsehstudio Leutschenbach, Zürich. Mitglieder aller Sektionen. Info/Anmeldung: SRG ZH SH, Tel. 044 366 15 44 oder www.rfz.ch

In kaum einer Beobachtung wurde die Moderation so zum Hauptthema wie bei «Kassensturz». Zwischen April und Mai wurden die Sendungen von Ueli Schmezer präsentiert. Seine Moderation war den einen zu lässig bis schnoddrig oder bis sig und überheblich, andere finden ihn toll. Aber, wie der Publikumsrat bereits 2009 feststellte, sei das Sprechtempo zu hoch. «Ueli Schmezer ist vermutlich der schnellste Berner, sehr taff, er denkt und agiert schnell», stellt Redaktionsleiter Wolfgang Wettstein fest. Die Sendung habe eine sehr hohe Informationsdichte, das Tempo gilt daher als Markenzeichen. Dass dies bewusst gefördert wird, findet bei älteren Mitgliedern der Programmkommis-sion kein Verständnis. Anders sieht das jedoch die Jugend, die man auch gerne gewinnen möchte.

Auf die Frage, warum Schmezer die Stu-diogäste oft nicht ausreden lasse, meint Wettstein: «Es ist auch seine Aufgabe, zu unterbrechen, da er es oft mit geschulten Interviewpartnern zu tun hat, die ihre PR-Sätze loswerden wollen.» Er findet, Schmezer gelinge diese Gratwanderung gut, die Zuschauerreaktionen seien in

Ordnung. Kathrin Winzenried unterbreche die Gesprächspartner etwa im gleichen Ausmass, wirke als Frau aber weniger aggressiv.

Internet und «K-Tipp»

Wenn auch Expertenchats und ergänzen-de Infos im Internet grossen Zusatznutzen bringen, so sind Zuschauer ohne Internet ausgeschlossen. Das dürfte vor allem die Zuschauer ab etwa 60 Jahren betreffen. Dazu Wettstein: «Aus meiner Erfahrung weiss ich, dass zusehends auch ältere Menschen Möglichkeiten finden, dass ihnen jemand im Internet Informationen zusammensucht. Auch lassen sich Infos bei der Redaktion an fordern.»

Und warum besteht keine Zusammenarbeit mehr mit dem «K-Tipp»? Es war hilfreich, Teile der Sendung nachlesen zu können. Wettstein begründet den erneuten Ausstieg aus der Zusammenarbeit mit dem aktiven politischen Engagement des «K-Tipp», von dem sich SRF distanzieren müsse.

Robert Spichiger

Redaktionsleiter Wolfgang Wettstein (links) und der «schnellste Berner», Moderator Ueli Schmezer.

«Kassensturz» – Ueli Schmezer polarisiert

Von der Programmkommission beurteilt

«Kassensturz» bringt dem Zuschauer einen hohen Nutzwert. Die Sprecher reagieren in der Regel schlagfertig, manchmal etwas zu aggressiv oder zu schnell, insgesamt wird der Konsumentensendung aber ein gutes Bild zugesprochen.

SRG ZüRich SchaffhauSen

iMPReSSuMAusgabe 6/2011 (September 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG Deutschschweiz Redaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Fee Riebeling, Cornelia Diethelm, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Zürich Schaffhausen(S. 14–16): Oliver Schaffner (os), Tel.: 044 994 16 61,E-Mail: [email protected]änderung an: SRG Zürich Schaffhausen,Postfach, 8042 ZürichGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, BerneckAuflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Originalbericht unter www.rfz.ch

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